Sicherheitsroboter bei „10 vor 10“

Ein Sicherheitsroboter des Schweizer ETH-Start-ups Ascento war auf der Basler Herbstmesse unterwegs, um Sicherheit auf dem Gelände herzustellen. „Die kantonale Datenschützerin war darüber nicht informiert und stoppte den Einsatz aus Datenschutzgründen.“ (Website SRF, 31. Oktober 2025) Sie fühlte sich laut SRF in „einen Science-Fiction-Film“ versetzt – dabei sind Sicherheits- und Überwachungsroboter in vielen Ländern längst Standard. SRF führte am 3. November 2025 mehrere Interviews, mit Ascento, mit der Datenschützerin und mit Prof. Dr. Oliver Bendel, der sich seit 2016 mit Sicherheits- und Überwachungsrobotern befasst. Damals war er dem K5 in Stanford begegnet. In seinem Artikel „Mehr Unsicherheit mit Sicherheitsrobotern?“ aus dem selben Jahr diskutierte er die Chancen und Risiken des Einsatzes. In seinem Beitrag „Sicherheitsroboter“ im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler von 2020 definierte er den Begriff und ging auf Beispiele und Anwendungen ein. SRF drehte zunächst während seines Wahlmoduls „Soziale Roboter“ und bat ihn dann zum Gespräch. Der Beitrag wurde am 3. November 2025 in der Nachrichtensendung „10 vor 10“ ausgestrahlt.

Abb.: Die Gründer des Unternehmens (Foto: Ascento)

Wozu braucht es humanoide Roboter?

In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen, das in Ausschnitten am 6. September 2018 in 10vor10 ausgestrahlt wurde, wurde der Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel gefragt, ob es überhaupt und wozu es humanoide Roboter brauche. Er wies zunächst darauf hin, dass die Schaffung künstlicher Kreaturen ein Menschheitstraum sein. Man denke an Galatea von Pygmalion oder an Pandora und Talos von Hephaistos. Dann erklärte er, solche Roboter seien ein Spiegel des Menschen. Diese erblickten darin das, was sie sind und nicht sind, und sie verstünden, wie kompliziert ein Lächeln ist, wie schwer zu konstruieren. Nicht zuletzt gibt es Anwendungsbereiche, in denen humanoide Roboter sinnvoll sind, etwa die Hotelrezeption oder ein Bordell. Andere Bereiche eignen sich nicht oder nur bedingt. So muss der Pakethersteller nicht von seiner maschinellen Kopie ersetzt werden – es genügt ein kleiner, abstrakt gestalteter Roboter. Dass dieser dann zur Stolperfalle werden kann, ist ein anderes Thema. Der Beitrag, in dem Oliver Bendel zum Thema zu Wort kommt, kann hier aufgerufen werden.

Abb.: Menschen wollen Kopien von sich schaffen