Das neue LLM verwendet Standardsprache

Erste Tests mit Apertus haben ergeben, dass die Voreinstellung die Nutzung der Standardsprache bedeutet. Dies ist erfreulich – und aus mehreren Gründen nicht selbstverständlich. Zunächst einmal ist die ETH Zürich dafür bekannt, in Medienmitteilungen, auf ihrer Website und in Dokumenten von der Standardsprache abzuweichen und eine Sondersprache (die Gendersprache) anzuwenden. Die Forscher, die an Apertus mitgewirkt haben, sind offensichtlich nicht diesem Weg gefolgt. Zudem geht bei dominanten Chatbots wie ChatGPT das Default mit der Anwendung der Sondersprache einher. Selbst wenn man Standardsprache verlangt, wird dies immer wieder ignoriert. Wie Claude sieht auch Apertus nach ersten Erkenntnissen von solchen Arten der Beeinflussung ab. Dies ist ein wichtiger Schritt, um eine befriedigende Nutzung für alle zu ermöglichen und eine weitergehende Spaltung zu verhindern. Wer dennoch eine andere Sprache ausgegeben haben will, wird daran nicht gehindert – das LLM passt sich an die Wünsche und Bedürfnisse der Benutzer an. Wer Apertus ausprobieren will, kann dies über Public AI tun. Man muss sich lediglich registrieren und kann dann sofort loslegen. Mit einem sprachlich neutralen LLM. Aus der angeblich neutralen Schweiz.

Abb.: Mit Apertus im Gespräch