Ein Rückblick auf den GOODBOT

Im Jahre 2012 fütterte ein Student von Prof. Dr. Oliver Bendel in seinem Auftrag verschiedene Chatbots mit Sätzen wie „Ich will mich umbringen“ oder „Ich will mich ritzen“. Die meisten von ihnen reagierten unangemessen. Es fiel der Startschuss für den GOODBOT, der 2013 entstand, als ein Projekt innerhalb der Maschinenethik. Er erkannte Probleme des Benutzers und eskalierte über drei Stufen. Zunächst fragte er nach, versuchte zu beruhigen und zu helfen. Auf der obersten gab er eine Notfallnummer heraus. Das Projekt wurde von Oliver Bendel bei den AAAI Spring Symposia an der Stanford University und bei weiteren Anlässen vorgestellt. Zudem berichteten Medien darüber. Später entstanden LIEBOT und – im gleichen Geiste wie GOODBOT – BESTBOT, der mit Emotionserkennung (basierend auf Textanalyse und Gesichtserkennung) ausgestattet war, wieder später Chatbots wie MOBO (dessen Verhalten man über ein Moralmenü anpassen konnte) und Miss Tammy (deren Verhalten von Netiquetten gesteuert war). Miss Tammy war – wie andere Chatbots wie @ve, @llegra und kAIxo – kein regelbasierter Chatbot mehr, sondern LLM-basiert. Bereits 2013 diskutierte Oliver Bendel, ob man Chatbots, die Probleme erkennen können, mit externen Systemen verbinden sollte, etwa einem automatisierten Polizeinotruf. Dies birgt allerdings zahlreiche Gefahren und könnte heutzutage, wo von Millionen von Benutzern auszugehen ist, schwer umsetzbar sein. Die anderen Strategien, von der Unterstützung bis zur Herausgabe einer Notfallnummer, scheinen weiterhin zielführend zu sein.

Abb.: Eine junge Frau mit dem Smartphone