Eine Steuer für Roboter?

Im Sommer 2016 hatte Oliver Bendel auf Wunsch eines Abgeordneten den Initiativbericht einer Arbeitsgruppe des EU-Parlaments kommentiert. Am Rande geht es darin um die Robotersteuer. Die Schweiz am Sonntag befragte Oliver Bendel zu diesem Vorschlag. Er antwortete: „Wenn die Robotersteuer dazu beitragen würde, die Gewinne gerecht zu verteilen, auch an diejenigen, die wegen der Roboter nicht eingestellt oder wegen ihnen entlassen wurden, könnte man über eine Einführung nachdenken. Es gibt natürlich noch andere Wege, die Versicherungssysteme zu erhalten und die Menschen in den Stand zu setzen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Nachdenken muss man über ein bedingungsloses Grundeinkommen, das wiederum mit einer Robotersteuer verbunden sein kann.“ Und weiter: „Ein praktisches Problem bei der Umsetzung der Robotersteuer ist, wie man überhaupt Roboter definiert und welche Roboter man besteuert. Konzentriert man sich auf klassische Industrieroboter? Oder auf neue, die sich anpassen können und die nicht ortsgebunden sind? Die womöglich mit unterschiedlichen Werkzeugen bestückt sind? Sind es dann noch die selben Roboter, wenn sie ganz unterschiedliche Aufgaben mit ganz unterschiedlichen Werkzeugen erledigen? Unterscheidet man Hardware- und Softwareroboter? Was ist, wenn man hunderttausende Softwareroboter ‚beschäftigt‘? Was ist, jenseits der Industrieroboter, mit Servicerobotern? Muss die Post die Arbeit ihrer Paketroboter oder ein Bordell seine Sexroboter besteuern lassen?“ Neben Oliver Bendel wurden u.a. noch Mathias Binswanger und Jürgen Schmidhuber befragt. Der Artikel mit dem Titel „Sollen Roboter Steuern zahlen?“ ist am 6. November 2016 in der gedruckten Ausgabe erschienen und kann über www.schweizamsonntag.ch/ressort/nachrichten/sollen_roboter_steuern_zahlen/ abgerufen werden.

Abb.: Ein Spielzeugroboter müsste wohl nicht besteuert werden