Die Bundestagswahl im Netz

„Die politischen Institutionen sind heute mehrheitlich mit selbständigen Websites vertreten. Mandatsträger aus Bundestag und den Landtagen zeigen ebenfalls Web-Präsenz, viele gleich mehrfach über persönliche Seiten, über Dar­stellungen der Parlamentsdienste (wie im Bundestag) oder der Parteien und zuweilen auch über Politik-Server regionaler elektronischer Marktplätze …“ Das Zitat stammt aus dem Buch „Die Mondlandung des Internet“ (UVK), das Rainer Kuhlen zusammen mit Oliver Bendel geschrieben hat. Es ist vor 23 Jahren zur Bundestagswahl 1998 erschienen. Gefordert wurden u.a. Leitlinien für Foren, die über die klassische Netiquette hinausgehen. Solche sind dann ab 2009 entstanden, verfasst von Oliver Bendel. Sie finden sich etwa im Blick am Abend (2009) und in der Netzwoche (2010).

Abb.: 2017 hatte man schon 20 Jahre Erfahrung

Wenn Roboter wählen

Zur Bundestagswahl in Deutschland baten Zeitungen und Zeitschriften zur Online-Abstimmung. „Die Problematik der Online-Abstimmung ist insgesamt zur Zeit technisch nicht befriedigend gelöst, obgleich einige Anbieter wie der Kölner Stadtanzeiger doch einiges dazu investiert haben … Wie grotesk das werden kann, wenn unkontrollierte Abstimmungen durch Roboter, also durch Software-Mechanismen, unterlaufen werden … Wahlen.de hat es zum Glück natürlich nicht gelassen. Der Kontrollmechanismus zur Abstimmung wurde, nachdem die Attacke durch den automatisch wählenden Software-Roboter zunächst drei Tage unbemerkt blieb, verändert. Man konnte danach, wie schon erwähnt, bei wahlen.de nur noch einmal am Tag abstimmen (Meldung: „doppelte Stimmabgabe ist am selben Tag nicht möglich“). Am nächsten Tag konnte man neues Wahlschicksal spielen.“ Das Zitat stammt aus dem Buch „Die Mondlandung des Internet“ (UVK), das Rainer Kuhlen unter der Mitarbeit von Oliver Bendel geschrieben hat. Es ist vor 20 Jahren zur Bundestagswahl 1998 erschienen, was deutlich macht, dass die Probleme von damals mehr oder weniger die Probleme von heute sind.

Abb.: Wenn Roboter wählen