Beitrag zu robotischer Sexualassistenz

„Pflege und Pflegeroboter zielen darauf ab, Menschen mit Pflegebedarf zu betreuen, Krankheiten zu verhüten und Gesundheit zu fördern. Das umfasst die ganzheitliche Sorge um das Wohlbefinden und schließt auch das sexuelle Wohlbefinden als wichtigen Gesundheitsfaktor und als Menschenrecht mit ein.“ (Döring 2018) Der Beitrag „Sollten Pflegeroboter auch sexuelle Assistenzfunktionen bieten?“ behandelt zunächst den Stellenwert des sexuellen Wohlbefindens und konkretisiert die sexuellen Anliegen von Menschen mit Pflegebedarf. „Die bisherigen Angebote der Sexualassistenz für Menschen mit Pflegebedarf werden beschrieben. Auf dieser Grundlage plädiert der Beitrag dafür, im Sinne einer besseren Förderung sexuellen Wohlbefindens von Menschen mit Pflegebedarf in Zukunft auch Konzepte der robotischen Sexualassistenz zu entwickeln und zu evaluieren.“ (Döring 2018) Der Beitrag ist im Buch „Pflegeroboter“ (herausgegeben von Oliver Bendel) enthalten, das im November 2018 bei Springer Gabler erschienen ist und über SpringerLink kostenlos heruntergeladen werden kann.

Abb.: Sollten Pflege- auch Sexroboter sein?

Der Niedergang der Sexualwissenschaft

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) war vor einiger Zeit im Gespräch mit Oliver Bendel, für den Beitrag „Sexroboter – Hype oder Trend?“. Am Rande erwähnte der Informations- und Maschinenethiker aus Zürich, dass die Sexualwissenschaft in Deutschland kaum noch eine Bedeutung habe. Nach seiner Einschätzung tut man sich an den Hochschulen schwer mit dem Thema. Die dpa ging dem Hinweis nach und verfasste einen Beitrag, der in der ÄrzteZeitung veröffentlicht wurde. Im Teaser heißt es: „Deutschland hat nur zwei große sexualwissenschaftliche Zentren. Der Westen sei geradezu prüde bei dem Thema, bemängeln Forscher – dabei würden sexuelle Krankheiten medizinisch oft auf andere Probleme hindeuten.“ (ÄrzteZeitung, 12. Februar 2018) „Die aktuelle Situation in Deutschland ist ein Armutszeugnis“, wird Heinz-Jürgen Voß von der Gesellschaft für Sexualwissenschaft zitiert. „Überall dort, wo Menschen mit Menschen zu tun haben, in Kitas, Schulen, Einrichtungen der Sozialen Arbeit sowie Bildungseinrichtungen für Erwachsene, spielten Fragen zu Körper, Geschlecht und Sexualität eine Rolle.“ Das bedeutet, so Voß, „dass Fachkräfte ausgebildet sein sollten, professionell mit den entsprechenden Fragen umzugehen“ (ÄrzteZeitung, 12. Februar 2018). Der Artikel „Sex auf dem Abstellgleis“ ist über www.aerztezeitung.de/panorama/article/957332/50-jahre-nach-1968-sex-abstellgleis.html abrufbar.

Abb.: Der Niedergang der Sexualwissenschaft