META für Carina Schroeder

Bei der IDEepolis am 19. Juni 2024 wurden zwei Medienschaffende mit dem Medienethik-Award META ausgezeichnet. Dies meldete die Hochschule der Medien Stuttgart am darauffolgenden Tag. „In der Kategorie Radio überzeugte Carina Schroeder mit ihrem Beitrag „Dürfen wir Maschinen verletzen?“ für die Sendung Zeitfragen (Deutschlandfunk Kultur), ausgestrahlt am 15. Juni 2023. Sie stellt darin das Verhalten des Menschen gegenüber Robotern in den Fokus und zeigt auf, dass die titelgebende Frage kein bloßes Gedankenexperiment ist, sondern gesellschaftliche und ethische Relevanz für unsere Zukunft besitzt. Die Jury lobt die präzise und nachvollziehbare Analyse, mit der Carina Schroeder beschreibt, dass eine schlechte Behandlung von willenlosen Maschinen Rückwirkungen auf unsere Empathiefähigkeit haben und damit zu unserem eigenen Schaden sein kann.“ (Medienmitteilung HdM, 20. Juni 2024) Die Laudatio hielt Katharina Siebecke-Yrisarry.

Abb.: Die Laudatorin mit dem Preis

20. Verleihung des Medienethik-Awards META

Im Rahmen der Tagung IDEepolis 2024 an der Hochschule der Medien in Stuttgart fand die 20. Verleihung des Medienethik-Awards META statt. Dieser „versteht sich als Qualitätssiegel für eine werteorientierte Berichterstattung und möchte die Aufmerksamkeit auf ethische Fragestellungen lenken“ (Website Meta). Der Preis wird jährlich von Studierenden an Journalisten, Redaktionen und andere Medienschaffende vergeben. Gewinner waren dieses Jahr Carina Schroeder mit ihrem Beitrag „Dürfen wir Maschinen verletzen?“ (Kategorie Radio, Laudatorin: Katharina Siebecke-Yrisarry) und Daniel Andrew Wunderer mit seinem Beitrag „Flash Wars – KI im Krieg“ (Kategorie TV, Laudatorin: Jasmin Müller). Initiatorin des Medienethik-Awards META ist Prof. Dr. Petra Grimm von der Hochschule der Medien.

Abb.: Links Daniel Andrew Wunderer, vor ihm Petra Grimm, ganz rechts Carina Schroeder

Andrea bei der IDEepolis 2024

Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 konnte man soziale Roboter wie MiRo und Andrea sowie Serviceroboter von Atlatus bewundern. Andrea ist ein Projekt von Prof. Dr. Christian Becker-Asano von der Hochschule der Medien. Beim Design habe man sich – so steht es auf der Website – „bewusst für einen androgynen Androiden entschieden, um zu erforschen, wie Menschen auf unterschiedliche Geschlechter eines Roboters reagieren“ (Website Hochschule der Medien). In der Tat ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob Andrea einen Mann oder eine Frau darstellen soll. Je nach Schminke, Perücke oder Kleidung – man mag hier von Robot Enhancement sprechen – kann sich aber ein Eindruck verfestigen. Weiter heisst es: „Andrea kann nicht stehen, aber, mit Druckluft versorgt, aufrecht sitzen.“ (Website Hochschule der Medien) Andrea wurde in Japan angefertigt. Interessant ist, dass dies die Augen zu verraten scheinen. Es ist die Vorstellung eines Menschen aus Europa – mit Einflüssen aus Japan. Androiden kommen ansonsten vor allem aus den USA – Hanson Robotics hat seinen Hauptsitz allerdings inzwischen in Hongkong – und aus China.

Abb.: Andrea bei der IDEepolis 2024

Programm der Tagung IDEepolis 2024

Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 – der IDEepolis 2024 – geht es um humanoide Roboter, soziale Roboter und Serviceroboter aller Art. Dabei wird sozusagen die Maschinenethik des deutschsprachigen Raums fast vollständig vertreten sein, in Person des Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatikers Prof. Dr. Oliver Bendel („Handbuch Maschinenethik“ – Springer VS) und der Philosophin Prof. Dr. Catrin Misselhorn („Grundfragen der Maschinenethik“ – Reclam). Zudem referieren Prof. Dr. Armin Nassehi vom Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und Prof. Dr. Christian Becker-Asano von der Hochschule der Medien (zugeschaltet aus Japan). Aus dem Forschungsprojekt ZEN-MRI (www.zen-mri.de) werden Ideen zur Gestaltung von Robotern im öffentlichen Raum vorgestellt. Im Rahmen der Tagung findet zudem die 20. Verleihung des Medienethik-Awards META statt, in deren Rahmen laut IDE herausragende journalistische Beiträge zum Thema Mensch-Maschine von einer studentischen Jury prämiert werden. Die Keynote von Oliver Bendel trägt den Titel „Es wird ein Mensch gemacht: Die Vision des universellen Roboters“. Die Jahrestagung wird von Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Oliver Zöllner durchgeführt. Das Programm ist hier abrufbar.

Abb.: Die Hochschule der Medien in Stuttgart