Wahlmodul „Soziale Roboter“ VII

Vom 12. bis 14. Februar 2024 fand das Wahlmodul „Soziale Roboter“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten statt. Es handelte sich bereits um die fünfte Durchführung. Dieses Mal stand zum ersten Mal ein auf das Thema spezialisiertes GPT zur Verfügung. Prof. Dr. Oliver Bendel ließ es immer wieder Sachverhalte erklären und nahm dann Ergänzungen vor. Social Robotics Girl, so der Name, wurde auch von den Studierenden bei den Gruppenarbeiten herangezogen. Auf diese Weise profitierten sie von dem Wissen des Dozenten, ohne erst die richtigen Textstellen heraussuchen oder ihn herbeirufen zu müssen. Unter den Robotern der Demo war zum ersten Mal Unitree Go2. Er stahl allen anderen die Show, NAO, Pepper, ja sogar Alpha Mini. Dies lag vor allem an seinen schnellen, flüssigen Bewegungen, seinen vielfältigen Verhaltensformen und seinen überraschenden Kunststücken. Der Roboter stammt aus dem von Prof. Dr. Oliver Bendel privat finanzierten Social Robots Lab und wird von ihm Bao (chin. „Schatz, Juwel“) genannt. Bei der Konzeption eigener sozialer Roboter wurde wie schon 2023 mit Bildgeneratoren gearbeitet, dieses Mal vor allem mit DALL-E 3, weil einige der Studierenden über einen ChatGPT-Plus-Zugang verfügten. Die sechste Durchführung findet bereits ab dem 15. Februar 2024 in Brugg-Windisch statt. Es werden vor allem angehende Betriebsökonomen teilnehmen.

Abb.: Oliver Bendel mit seinem Unitree Go2 (Foto: Armend Nasufi)

Integrative Soziale Robotik

Insgesamt 30 Beiträge enthält der von Oliver Bendel herausgegebene Springer-Band „Soziale Roboter“, wenn man das Vorwort mitzählt. Von Johanna Seibt stammt die Abhandlung „Integrative Soziale Robotik: Ein Verfahren zur Entwicklung kulturell nachhaltiger Anwendungen“. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter greifen in den physischen und symbolischen Bereich menschlichen sozialen Handelns ein. Da die soziokulturellen Folgen eines weitverbreiteten Gebrauchs sozialer Roboter gegenwärtig unbekannt sind, brauchen wir ein besonderes Modell zur Entwicklung dieser neuen sozialen Agenten und der neuen sozialen Handlungen, die sie erzeugen. Das Kapitel stellt die Integrative Soziale Robotik (ISR) vor, deren Verfahrensmodell auf einen Gestaltwechsel in unserem Verständnis von sozialer Robotik zielt. Die fünf Prinzipien der ISR beschreiben ein breit interdisziplinäres, konsequent wertegeleitetes Forschungs- und Entwicklungsverfahren, in dem soziokulturelle Expertise zur Schaffung von „kulturell nachhaltigen“ Anwendungen eine zentrale Rolle spielt. Im Unterschied zu anderen wertesensitiven Designstrategien und Entwicklungsverfahren operiert ISR mit einem differenzierten Verständnis von sozialer Interaktion. Wie sich die Prinzipien der ISR praktisch umsetzen lassen, wird an zwei Beispielen abschließend kurz erläutert.“ Das Buch ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: ISR soll leicht umsetzbar sein