Informationsethik in Österreich

Nikolaus Hamann hat seinen Bericht zur „Jahrestagung des Arbeitskreises kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (KRIBIBI) zum Thema Informationsethik 2015“ in den Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen & Bibliothekare veröffentlicht. Er beginnt ihn mit diesen Worten: „Wenn es um Informations- oder Bibliotheksethik geht, leben wir in Österreich in der Wüste. Es gibt hierzulande keine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung ‚BibliothekarIn‘, es gibt kein Bibliothekswesen als solches, sondern Schulbibliotheken, öffentliche Büchereien und wissenschaftliche Bibliotheken nebeneinander mit unterschiedlichen oder gar keinen gesetzlichen Regelungen, es gibt keine gemeinsame bibliothekarische Ausbildung, in den diversen Ausbildungsgängen keine Befassung mit bibliotheksethischen Fragen (sieht man einmal von einem Wahlfach im Aufbaulehrgang der ULG ab), und es gibt natürlich und folgerichtig auch keinen Ethik-Kodex für Bibliotheken, bestenfalls ethische Splitter in diversen Leitbildern.“ Im Folgenden geht er auf die Vorträge von Oliver Bendel, Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in der Schweiz, und Hermann Rösch, Professor am Institut für Informationswissenschaft der Fachhochschule Köln in Deutschland, ein. Beide führen aus ihrer Perspektive in die Informationsethik ein; der eine begreift sie eher als Ethik der Informations- und Kommunikationstechnologien, der andere eher als Ethik des Informationswesens. Der Beitrag kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Über den Dächern von Wien

Bericht zur Tagung des Arbeitskreises KRIBIBI

Vom 6. bis zum 7. November 2015 fand in der Bibliothek der Arbeiterkammer Wien die Jahrestagung des Arbeitskreises kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (KRIBIBI) statt. Das Thema war „Informationsethik – za’wos brauch’ma des?“. Den Auftakt machte am Freitagabend der Vortrag von Oliver Bendel mit dem Titel „Von der ‚Bibliothek‘ zum ‚Cyborg‘ und zurück: Ein Spaziergang durch die Begriffswelt der Informationsethik“. Im Bericht zur Tagung, der am 25. November erschienen ist, heißt es: „Etwa 35 ZuhörerInnen verfolgten mit großer Aufmerksamkeit den Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich. Oliver Bendel ist sowohl Wissenschaftler als auch Schriftsteller und lehrt an der Fachhochschule Nordwestschweiz am Institut für Wirtschaftsinformatik der Hochschule für Wirtschaft. Seine doppelte Funktion ließ ihn besonders gut geeignet erscheinen vor einem Publikum zu sprechen, dessen Beruf und meistens auch Leidenschaft es ist, Werke der Wissenschaft und der Literatur zu bewahren, zu erschließen und zugänglich zu machen.“ (Website KRIBIBI) Die Tagung wurde am darauffolgenden Tag im Gartenhotel Altmannsdorf fortgeführt. Der „Mister Bibliotheksethik“ (Website KRIBIBI) Deutschlands, Prof. Dr. Hermann Rösch, präsentierte ethische Fragen und Problemstellungen im Bibliothekswesen. „Prof. Dr. Hermann Rösch hat Germanistik, Soziologie, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft studiert, danach die Ausbildung für den höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken absolviert und ist heute Professor am Institut für Informationswissenschaft der Fachhochschule Köln. Seit 2007 ist er Mitglied in der … IFLA-Kommission FAIFE. Er hat vielfach zum Thema Bibliotheksethik publiziert …“ Weitere Informationen über www.kribibi.at.

Abb.: Das Belvedere in Wien

Jahrestagung 2015 des Arbeitskreises KRIBIBI

Vom 6. bis zum 7. November 2015 findet in Wien die Jahrestagung des Arbeitskreises kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare im Karl-Renner-Institut (KRIBIBI) statt. Der Titel ist „Informationsethik – za’wos brauch’ma des?“. Man will einerseits der Frage nachgehen, „ob Bibliotheksethik nicht eine Selbstverständlichkeit sein muss“, und andererseits herausfinden, „ob es explizit progressive bibliotheksethische Entwürfe gibt und wie sich diese unter Umständen von Mainstream-Ethiken unterscheiden“ (Website KRIBIBI). Ein Workshop biete die Möglichkeit, konkrete Problemfelder bibliothekarisch-ethischen Vorgehens zu untersuchen und zu diskutieren. Den Auftakt macht am Freitagabend der Vortrag von Oliver Bendel mit dem Titel „Von der ‚Bibliothek‘ zum ‚Cyborg‘ und zurück: Ein Spaziergang durch die Begriffswelt der Informationsethik“. Am darauffolgenden Morgen referiert Hermann Rösch zum Thema „Ethik in der Bibliothek – eine Selbstverständlichkeit?“ Weitere Informationen über www.kribibi.at.

Abb.: Nichts entgeht dem strengen Blick der Bibliothekarin