Möglichkeiten und Grenzen von Pflegerobotern

„In immer mehr Pflegeheimen hilft Pepper aus. Er erzählt Witze, liest Märchen vor oder macht Tiere nach. Doch der Entertainer, der mit seinen schwarzen Kulleraugen Patienten bespaßt, ist kein Mensch, sondern ein Roboter. Ausgestattet mit Mikrofonen, 3D-Kamera und Sensoren, kann der 1,20 Meter große Androide seine Umgebung wahrnehmen und Konversationen führen. Er wird nicht müde, hat keine Launen und fordert keine Lohnerhöhung.“ (Standard, 7. März 2022) Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Adrian Lobe, der am 7. März 2022 im Standard erschienen ist. Zu Wort kommt mehrmals Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich, der Herausgeber des Standardwerks „Pflegeroboter“ (Springer Gabler, 2018, Open Access). Er sieht Roboter wie Lio, Care-O-bot und Pepper als nützliche Werkzeuge, die die persönliche Autonomie von Pflegebedürftigen verbessern können. Zugleich warnt er davor, dass sie die informationelle Autonomie schädigen und in die Privat- und Intimsphäre eindringen können. Der Beitrag kann über www.derstandard.at/story/2000133832873/wie-roboter-in-der-pflege-eingesetzt-werden-koennen abgerufen werden.

Abb.: Das An- und Ausziehen, Waschen und Eincremen wird von Robotern kaum beherrscht

Ein Pflegeroboter der neuesten Generation

Für die Broschüre der Daimler und Benz Stiftung zum 23. Berliner Kolloquium fand ein Shooting statt. Im Mittelpunkt stand ein Pflegeroboter der neuesten Generation, P-Care von F&P Robotics und ZRFN Robotics, der in China in einer Kleinserie vorliegt. Er ist menschen- oder tierähnlich, hat Kopf, Augen und zwei Arme. Er unterstützt Pflegekräfte und -bedürftige mit Handreichungen und sozialen Eigenschaften, kann das Gegenüber anschauen und verfügt über gestische und natürlichsprachliche Fähigkeiten. Mittels Rollen ist eine freie Bewegung im Raum möglich. Lautsprecher, Richtmikrofon und Kameras gehören zur Ausstattung. Mit Hilfe von Gesichtserkennung können Patienten identifiziert werden. P-Care und Lio sind im Grunde umgebaute, erweiterte und mit einer mobilen Plattform versehene Co-Robots. Diese finden sich hauptsächlich in Produktion und Logistik. Sie kooperieren bzw. kollaborieren mit Menschen, wobei sie ihnen ausgesprochen nahekommen und die Tätigkeiten ineinandergreifen können. Es spricht einiges dafür, dass Pflegeroboter in dieser Tradition den Markteintritt schaffen werden.

Abb.: P-Care schließt eine Tür