Ein robotischer Vierbeiner in Bern

Laut Berner Zeitung vom 19. März 2025 besitzt die Kantonspolizei Bern seit einem Jahr einen robotischen Vierbeiner. Es handelt sich um Spot von Boston Dynamics. Die Zeitung schreibt: „Vergangenen Donnerstagabend setzte die Polizei den gelb-schwarzen Roboter … zum ersten Mal bei einer Aktion ein, die von der Öffentlichkeit bemerkt wurde. Beim Kornhausplatz in Bern suchte sie gestützt auf eine Meldung nach einem bewaffneten Mann, wurde aber nicht fündig.“ (Berner Zeitung, 19. März 2025) SRF interviewte Prof. Dr. Oliver Bendel zu dem Vorgang für mehrere Radio- und Fernsehsendungen mit Ausstrahlungen am 19. und 20. März 2025. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker forscht zu Servicerobotern und sozialen Robotern und hat auch die Verwendung in der Polizeiarbeit beschrieben, etwa in dem Paper „Robots in Policing“ (2022). Seiner Ansicht nach sollte die Öffentlichkeit auf einen Einsatz wie in Bern gut vorbereitet werden. Der robotische Vierbeiner wirkt auf viele Menschen erst einmal abschreckend. Der Ruf der Polizei kann genauso leiden wie der Ruf von Robotern dieser Art. Grundsätzlich eignen sich Spot und Co. seiner Meinung nach hervorragend für Inspektion und Monitoring. Sie können sich in fast jedem Gelände und Gebäude bewegen und mit ihren Kameras und Sensoren u.U. mehr wahrnehmen als Menschen.

Abb.: Spot bei einer Messe in Karlsruhe

Lexikonbeitrag zu robotischen Vierbeinern

„Robotische Vierbeiner sind Roboter, die sich auf vier Beinen bewegen. Sie ähneln oft Hunden und werden deshalb auch Roboterhunde genannt. Sie können ebenso mit Katzen, Ziegen und anderen tierischen Vierbeinern in Zusammenhang gebracht werden. Zu unterscheiden sind eher funktionale Modelle, mehrheitlich ohne ausgeprägten Kopf und Schwanz, und soziale Roboter, die (Karikaturen von) Hunden oder Katzen gleichsehen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es werden Beispiele für robotische Vierbeiner genannt, beginnend mit Sparko von 1940, und Formen der Anwendung genannt. Dann werden Vor- und Nachteile diskutiert. Am Ende nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein: „Die Informationsethik fragt nach der Verletzung der informationellen Autonomie durch robotische Vierbeiner, die Roboterethik nach der Verantwortung bei Zusammenstößen. Die Maschinenethik versucht die Roboterhunde und -katzen abzurichten, durch das Einprogrammieren moralischer Regeln oder das Finetuning bzw. Prompt Engineering von multimodalen KI-Modellen, die in die Maschinen integriert wurden.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 14. Dezember 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/robotische-vierbeiner-171015 aufgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel mit Unitree Go2 (Foto: Frank Graef)