Mitte Dezember erscheint bei Mentis das Buch „Mensch-Maschine-Interaktion: Konzeptionelle, soziale und ethische Implikationen neuer Mensch-Technik-Verhältnisse“, herausgegeben von Orsolya Friedrich, Johanna Seifert und Sebastian Schleidgen. Darin enthalten ist ein Beitrag von Oliver Bendel mit dem Titel „Möglichkeiten und Herausforderungen des Robot Enhancement“. Dieses zielt auf die Erweiterung und damit einhergehende Veränderung oder Verbesserung des Roboters durch den Benutzer bzw. eine Firma, etwa in funktionaler, ästhetischer, ethischer oder ökonomischer Hinsicht. Der Beitrag trägt Beispiele von Robot Enhancement zusammen und erläutert die jeweiligen Ziele und Methoden. Er skizziert auch Beispiele, die erst Teil der Ideengeschichte oder Beginn der Konzeptionsphase sind und gleichwohl in Zukunft eine nicht unerhebliche Bedeutung entfalten dürften. Es findet eine technische, philosophische und ökonomische Diskussion statt: Es wird festgestellt, ob es sich bei den Beispielen um eine Verbesserung handelt und für wen eine solche entsteht – oder ob es einfach eine Veränderung ist und was sie beinhaltet. Es wird herausgearbeitet, dass Roboter von der Erweiterung überstrapaziert sein, dass sie damit aber auch eine Weiterentwicklung erfahren können, und dass ontologische, ästhetische und ethische Herausforderungen resultieren. Zudem wird angedeutet, wie man mit Robot Enhancement neue Märkte erschließen könnte. Weitere Informationen über www.mentis.de/edcollbook/title/61544.
Abb.: Oliver Bendel mit Pepper (Foto: Sara Zarubica)
„Die Geomatik ist eine Disziplin, die sich mit der technologiegestützten Vermessung von Oberflächen, Objekten und Räumen sowie der Modellierung und Analyse von entsprechenden Daten und der Simulation von Strukturen und Prozessen beschäftigt. Dabei nutzt sie wissenschaftliche Begriffe und Methoden aus Geodäsie, Geoinformatik, Geografie und Kartografie (also von verschiedenen Geowissenschaften) und Astronomie, zudem Mittel aus Informatik – einschließlich Computergrafik und Künstlicher Intelligenz (KI) – und Robotik. Die Ergebnisse werden etwa für die Bewertung, Planung und Gestaltung von Landschaften (Erhebungen und Niederungen, Waldgebiete, Flussläufe), Siedlungen (Gebäude, Plätze) und Infrastrukturen (Verkehrs-, Abwasser- und Kommunikationsnetze) benötigt.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Am Ende heißt es: „Robotik und KI dürften die Geomatik weiter befördern. Über Serviceroboter auf dem Boden, im Wasser und in der Luft (Drohnen) werden Geodaten selbst in schlecht zugänglichen Gebieten erfasst und verknüpft. Zugleich erlauben sie Entnahmen von Proben, die weitere Aufschlüsse zulassen, und überhaupt Untersuchungen vor Ort, ohne dass sich Menschen Gefahren und Beanspruchungen aussetzen müssten. Machine Learning unterstützt die Analyse und Modellierung sowie die Simulation. Virtual Reality und Augmented Reality sind ebenfalls relevant, sowohl für die Ingenieure und Planer als auch für den Bürger, der sich zu einem Projekt ein Bild verschaffen und Informationen dazu erhalten will. Die Vermessung der Welt dient deren Verständnis, Anpassung, Umbau und Ausbeutung. Ethik, Recht und Ökologie sind wichtige Module im Studium mit Blick auf Datenschutz sowie Natur- und Umweltschutz.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 15. November 2022 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/geomatik-124551 aufgerufen werden.
Abb.: Bei Vermessungsflügen werden auch Helikopter eingesetzt
„Data Science (dt. „Datenwissenschaft“) ist eine Disziplin, die die Erfassung, Gewinnung, Nutzung, Zusammenfügung, Verarbeitung, Untersuchung und Auswertung von Daten durch computerbasierte Systeme unterstützt, ermöglicht und erforscht. Es entstehen Informationen und Wissen über gegenwärtige und künftige Strukturen und Prozesse und damit Grundlagen für Anpassungen und Anwendungen, etwa im E-Commerce, im Straßenverkehr oder beim Klimawandel.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler. Am Ende heißt es: „Die Informationsethik (mitsamt der Datenethik) widmet sich u.a. der informationellen Autonomie und speziell der Frage, ob man Einzel- oder Gruppeninteressen für das Gemeinwohl zurückstellen muss. In der Maschinenethik baut man moralische Maschinen, die mit Daten in bestimmter Weise verfahren. In betrieblichen Kontexten ist zudem die Wirtschaftsethik von Belang, etwa mit Blick auf die Verarbeitung von Daten durch IT- und Internetkonzerne.“ Der Beitrag ist am 24. September 2022 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/data-science-124479 aufgerufen werden.
Abb.: In Data Science ist die Visualisierung von Daten wichtig
„Kunst (lat. ‚ars‘) ist das von Menschen geschaffene Künstliche in einem kulturellen Kontext mit einer sozialen Funktion in einer ästhetischen Dimension. Es kann sich um ein Artefakt (das Kunstwerk im engeren Sinne), eine Struktur oder einen Prozess handeln. Der Künstler will sein Geschick zeigen, etwas Besonderes und Schönes auf die Welt oder etwas zur Entfaltung und Anschauung bringen, unter Anwendung von Kulturtechniken wie der Schrift oder der Zeichnung. Eine Triebfeder der Kunst ist die sexuelle Leidenschaft, verwandelt zur kreativen Kraft, die das sexuelle Begehren – gerichtet häufig auf existierende oder imaginierte Personen – unterstützt und den Körper als Objekt einbezieht.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler. In drei weiteren Abschnitten wird die Entwicklung der Kunst dargestellt (dabei wird auch die Digitalkunst erwähnt) und auf den Kunstmarkt sowie Moralisierungsbestrebungen aller Art eingegangen – so beginnt man in Museen und Galerien damit, die Titel von Kunstwerken umzubenennen oder mit Platzhaltern zu versehen. Am Ende heißt es: „Wie die Kunst angesichts solcher Veränderungen die Freiheit bewahren kann, die seit Jahrhunderten unverbrüchlich zu ihr gehört, wird die Zukunft weisen.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Der Beitrag ist am 13. September 2022 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kunst-123143 aufgerufen werden.
Abb.: Eine Marylin-Monroe-Skulptur in Palm Springs
Von „Big Data“ über die „Künstliche Intelligenz“ bis hin zur „Sozialen Robotik“: Im Kontext der Digitalisierung gibt es unzählige Fachtermini. Das Nachschlagewerk „450 Keywords Digitalisierung“ von Oliver Bendel ist die 2. Auflage des Bestsellers, das in der 1. Auflage „350 Keywords Digitalisierung“ hieß. Es ist für alle geeignet, die einen schnellen Einstieg in das Gebiet der Digitalisierung suchen und sich für Fragen der Ethik interessieren. In 450 übersichtlichen Beiträgen werden die Grundlagen und Entwicklungen leicht verständlich erläutert. Der Begriff der Digitalisierung hat mehrere Bedeutungen. Er kann die digitale Umwandlung und Darstellung bzw. Durchführung von Information und Kommunikation oder die digitale Modifikation von Instrumenten, Geräten und Fahrzeugen ebenso meinen wie die digitale Revolution, die auch als dritte Revolution bekannt ist. Auch mit der vierten Revolution ist der Begriff eng verbunden. Das Buch erschien im Juli 2022 im Verlag Springer Gabler und hat 362 Seiten. Weitere Informationen über rd.springer.com/book/10.1007/978-3-658-37492-1.
In den Jahren 2005 und 2006 praktizierten Oliver Bendel und seine Studenten und Studentinnen in Wikipedia organisierten Vandalismus. Sie schrieben Artikel wie den zu ihrer Hochschule um. Der Wissenschaftler wollte damit seinem Kurs die Manipulierbarkeit der Onlineenzyklopädie aufzeigen, die von Jimmy Wales und Larry Sanger gegründet wurde. Am Ende des Unterrichts wurden alle Änderungen rückgängig gemacht. Damals galt kein Vieraugenprinzip in der deutschsprachigen Wikipedia – Aktualisierungen wurden auf die Schnelle weder von Bots noch von Menschen kontrolliert. Heute gibt es weltweit vielfältige Mechanismen, und doch kommt es regelmäßig zu echtem Vandalismus und zu Hoaxes. Wie Golem am 14. Juli 2022 berichtete, dichtete eine Chinesin namens Zhemao aus Langeweile russische Geschichte um. „Sie ging dabei überaus planvoll vor: Sie vermischte Fakten und Fiktion, zitierte aus Quellen, die in der angegebenen Ausgabe nicht existierten oder in denen die angegebene Seite nicht vorhanden war. Zudem schuf sie mehrere sogenannte Sockenpuppen, die Zhemaos Artikel Glaubwürdigkeit verleihen sollten.“ (Golem, 14. Juli 2022) Eine von ihnen behauptete sogar, sie getroffen zu haben. Erneut zeigen sich die Grundprobleme von Wikipedia in aller Deutlichkeit. Sie ist in der Masse von Laien getrieben, und nicht alle von ihnen haben gute Absichten. Es werden Falschinformationen verbreitet und z.T. erst nach einiger Zeit aufgedeckt. In der Onlineenzyklopädie selbst ist über Larry Sanger, der Wikipedia bald nach der Gründung verließ, zu lesen: „Seit seinem Abschied hat er sich … zunehmend vehement von Wikipedia distanziert, da er der Ansicht ist, dass Fachexperten in der Enzyklopädie eine größere Rolle spielen sollten, um die Qualität und Verlässlichkeit zu steigern und ihre Reputation zu verbessern.“ (Wikipedia, Eintrag zu Larry Sanger) Oliver Bendel beschrieb seine damaligen Aktivitäten in seinem Artikel „Wikipedia als Methode und Gegenstand der Lehre“, der in der HMD (Heft 252/2006, S. 82 – 88) veröffentlicht wurde.
Abb.: Wikipedia ist ebenso beliebt wie problematisch
„Krieg ist ein nationaler oder internationaler Konflikt, bei dem die gegnerischen Parteien Streitkräfte, mehr oder weniger schwere Waffen sowie physische und psychische Gewalt einsetzen, um ihre politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Ziele zu erreichen. Es werden Gebäude, Verkehrswege und Infrastrukturen zerstört, Soldaten und Zivilisten umgebracht, verletzt, gefoltert und vergewaltigt, um die Übermacht zu erhalten und die Moral des Gegners zu zermürben, und nebenbei Tiere getötet und die Umwelt verstrahlt, verseucht und geschädigt.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon. Es wird auf Militärroboter und auch speziell auf Kampfroboter eingegangen und der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Krieg dargestellt. Am Ende wird die Perspektive der Ethik eingenommen, insbesondere der Militärethik, der Technik- und Informationsethik sowie der Maschinenethik, ferner der Wirtschaftsethik und der Tierethik. Der Beitrag, der am 28. Juni 2022 erschienen ist, kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/krieg-124146 aufgerufen werden.
Abb.: Demonstration gegen den Ukrainekrieg in Zürich
„Unidentified Aerial Phenomena (UAPs), Nichtidentifizierte oder Unbekannte Luftphänomene, sind Himmelserscheinungen, die nicht sofort oder nicht ohne Weiteres identifiziert bzw. erklärt … werden können. Die meisten von ihnen stellen sich als bekannte Naturspektakel wie Polarlichter und Blitze oder als gewöhnliche Flugobjekte heraus. Nur wenige entziehen sich für längere Zeit einer fachlichen Einschätzung respektive wissenschaftlichen Erklärung. Im Volksmund spricht man im Englischen von Unidentified Flying Objects (UFOs), im Deutschen von Unbekannten Flugobjekten. Damit werden von Leichtgläubigen oft Außerirdische in Zusammenhang gebracht, die die Menschheit besuchen oder heimsuchen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon. Am Ende wird die Perspektive der Ethik eingenommen: „In der Ethik ist es ebenso ertragreich wie unterhaltsam (respektive verstörend), die Perspektive von Aliens einzunehmen, um verbreitete Handlungsweisen wie das Töten von Tieren für Fleischproduktion und Lederverarbeitung oder das Vernichten der Lebensgrundlagen zu hinterfragen. Technikethik, Informationsethik, Politikethik und Wirtschaftsethik mögen sich in moralischer Hinsicht mit der Besonderheit und Überlegenheit nichtidentifizierbarer bzw. extraterrestrischer Systeme und der potenziellen Eroberung und Nutzung unserer Welt beschäftigen.“ Der Beitrag, der am 28. Juni 2022 erschienen ist, kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/unidentified-aerial-phenomenon-123359 aufgerufen werden.
Ein am 23. Juni 2022 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienener Beitrag von Oliver Bendel geht in sechs Abschnitten auf das Weltall ein. Im ersten wird erklärt, was das Weltall ist und woher das Wort kommt. Im zweiten wird auf die Erkundung und Erforschung, im dritten auf die Entstehung und Nutzung des Weltalls eingegangen. Der vierte widmet sich „Architektur, Handwerk und Kunst“, von der Kreisgrabenanlage von Goseck und der Himmelsscheibe von Nebra über das Werk von Gustav Mahler („Denken Sie sich, dass das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen.“) bis hin zu „Space Oddity“ von David Bowie, der fünfte der Science-Fiction, u.a. mit Verweis auf den Film „2001: Odyssee im Weltraum“, von dem der Musiker beeindruckt gewesen war und auf den auch der gleichnamige Roman von Arthur C. Clarke folgte. Am Ende wird die Perspektive der Umwelt- und der Wirtschaftsethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/weltall-124119 aufgerufen werden.
„Fortschritt ist eine erhebliche, spür- und sichtbare Verbesserung, Steigerung und Erweiterung, bezogen etwa auf Strukturen, Prozesse, Situationen und Entitäten. Er kann gestalterischer, technischer, medizinischer, wirtschaftlicher, politischer, sozialer und moralischer Natur sein und sich auf die Fortentwicklung in Gesellschaft, Kultur und Zivilisation sowie von Individuen und Arten richten. Fortschritt ist mit Wissenszuwachs und Wissenschaft verbunden, zudem mit Innovationsfähigkeit, mit Plan- und Umsetzbarkeit und mit Zuverlässigkeit von Personen und Systemen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 7. Juni 2022 erschienen und in vier Abschnitte gegliedert ist. Im letzten heißt es, bevor die Perspektive der Ethik eingenommen wird: „Fortschritt ist der Motor der Zivilisation. Er hat dabei geholfen, ferne und feindliche Lebensräume zu erschließen, die Schrift zu erfinden und zu nutzen, Krankheiten zu besiegen, Werkzeuge, Fahr- und Flugzeuge, Computer und Roboter zu entwickeln und der Religion die Aufklärung und den Humanismus entgegenzusetzen. Im Zuge der Fortschrittsgläubigkeit findet allerdings auch eine Verschwendung und Vernichtung natürlicher Ressourcen statt, und Fortschritt im Pflanzen- und Tierreich wird in erster Linie im Sinne von Haltung und Züchtung gesehen.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/fortschritt-124041 aufgerufen werden.
Abb.: Für einige Menschen steht sie für den Fortschritt
„Eine Elite … ist eine Auslese von Personen, die besondere Fähigkeiten haben oder zu haben scheinen, oder die aus der Gruppe heraus Macht ausüben und Selbstbewusstsein zeigen. Man orientiert sich oft an Werten und Normen, die von denen der Gesellschaft abweichen, bzw. insistiert gar auf einer moralischen Überlegenheit. Es gibt Tendenzen, sich gegenüber der übrigen Bevölkerung oder einer anderen Vereinigung abzugrenzen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 31. Mai 2022 erschienen und in drei Abschnitte gegliedert ist. Im letzten heißt es: „Einerseits vermag eine Elite der Gesellschaft wichtige Impulse zu geben und Maßstäbe zu setzen. Andererseits entzieht sie sich der Öffentlichkeit, selbst wenn sie in ihr steht. Sie entledigt sich genereller Pflichten wie der Zahlung von Steuern genauso wie sie sich spezifische Rechte verschafft, etwa bei der Vergabe von Posten. Lions-Clubs und Rotary-Clubs bezeichnen sich als Serviceorganisationen und können als Netzwerk- und Eliteverbünde verstanden werden, die gemeinnützigen und zugleich eigenen Zwecken dienen. Medienethik, Politikethik und Wirtschaftsethik hinterfragen die Ansprüche und Haltungen von Eliten.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/elite-124011 aufgerufen werden.
„Eine Utopie … ist eine mögliche, gewünschte oder erträumte Lebensweise, Weltanschauung respektive Gesellschaftsordnung, die sich an einem anderen Ort, in der Zukunft oder in der Fiktion entfaltet.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 31. Mai 2022 erschienen und in fünf Abschnitte gegliedert ist. Im letzten heißt es: „Utopien befruchten den Diskurs und stellen sinnstiftende und wertvolle Gegenentwürfe zur Lebenswirklichkeit dar. Zugleich können sie in die Irre führen und – vor allem in der Form der Dystopie – Angst und Schrecken verbreiten. So verstärken Science-Fiction-Bücher und -Filme die Abneigung gegenüber Robotern, obwohl diese den Menschen unangenehme, anstrengende und gefährliche Tätigkeiten abnehmen. Hier braucht es nicht nur das eine oder andere neue Narrativ, sondern auch eine Praxis, in der man sich mit der Realität vertraut machen kann, etwa in Form von Roboterparks. Medienethik, Informationsethik, Roboterethik, Technikethik, Politikethik und Wirtschaftsethik beschäftigen sich neben anderen Bereichsethiken mit den Implikationen von Utopien.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/utopie-124042 aufgerufen werden.
Abb.: Eine Utopie kann sich auch auf die Architektur beziehen
„Die Zukunft ist die Zeit, die noch kommt und die auf die Gegenwart folgt, hinter der die Vergangenheit liegt.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 31. Mai 2022 erschienen und in fünf Abschnitte gegliedert ist. Im vierten Abschnitt („Rezeption“) ist zu lesen: „Die Erkenntnis, dass alles fließt (‚panta rhei‘), wird Heraklit zugeschrieben, der um 520 v.u.Z. geboren wurde. Ovid gebraucht das entsprechende ‚cuncta fluunt‘ in den ‚Metamorphosen‘ (ca. 1 – 8 n.u.Z.) für die naturphilosophische Grundlegung seines einflussreichen Werks, in dem Verwandlungen auf mehreren Ebenen geschildert werden, auch und gerade im Laufe der Zeit. In der Literatur des Mittelalters und der Neuzeit spielt die Zeit eine wichtige Rolle, etwa mit Blick auf die Wiederauferstehung oder die Vergänglichkeit (der Liebe wie des Lebens). In Science-Fiction-Büchern und -Filmen ist die Zeit ein zentrales Thema. Die Geschichten sind oft in der Zukunft angesiedelt, und zuweilen sind Zeitsprünge möglich.“ Im letzten Abschnitt (‚Kritik und Ausblick‘) heißt es u.a.: „In der Informationsethik werden Zeit- und Wirklichkeitsvernichtungsmaschinen diskutiert, die mit Social Media und Virtual Reality zusammenhängen, in der Technikethik zudem Veränderungen von Zeitvorstellungen, die von Auto-, Zug- und Flugreisen sowie hochtechnisierten und schnell getakteten Arbeitsabläufen stammen. Zugleich werden Zeitgewinn und Zukunftsbeherrschung und der Fortschritt in der Zivilisation in moralischer Hinsicht analysiert und reflektiert.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/zukunft-124040 aufgerufen werden.
Abb.: In einem Museum in Japan (Foto: Stefanie Hauske)
„Künstliche Moral (engl. ‚artificial morality‘), auch maschinelle Moral (engl. ‚machine morality‘) genannt, ist die Fähigkeit einer Maschine (i.d.R. eines autonomen Systems), sich an moralische Regeln zu halten respektive unter verschiedenen Optionen diejenige auszuwählen, die gut und richtig ist. Die moralischen Regeln sind der sogenannten moralischen Maschine gleichsam eingepflanzt worden; diese kann sie u.U. aber auch abändern und anpassen, etwa indem sie das Verhalten anderer – künstlicher oder natürlicher – Systeme übernimmt oder anderweitig aus Situationen lernt.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der am 20. Mai 2022 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Er ergänzt u.a. „Maschinenethik“ (2012) und „Moralische Maschinen“ (2019). Am Ende heißt es: „Am besten bewährt sich die künstliche Moral in geschlossenen oder halboffenen, übersichtlichen und weitgehend unveränderlichen Umgebungen, etwa in einem Haushalt oder auf einem Betriebsgelände.“ Dort können moralische Maschinen sowohl Tiere als auch Menschen schützen. Der Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kuenstliche-moral-123163 abrufbar.
Abb.: Oliver Bendel mit NAO (Foto: Stefanie Hauske)
„Der Begriff der Digitalisierung taucht täglich in den Medien, in Reden von Politikern und in wissenschaftlichen Beiträgen auf. Er fasziniert, inspiriert und irritiert, er wird bejubelt und bekämpft. Die Definition im vorliegenden Lexikon will ihn nüchtern betrachten, und um ihn vollständig auszuleuchten, gesellen sich zu ihr weit über 450 weitere Einträge. Nach einer kursorischen oder auch intensiven Lektüre sollte man soweit informiert sein, dass man dem Diskurs zur Digitalisierung folgen, oder sogar soweit, dass man ihn selbst beeinflussen kann.“ Mit diesen Worten beginnt das Vorwort des Buchs „450 Keywords Digitalisierung“ von Oliver Bendel, das im August 2022 bei Springer Gabler erscheint. Mit seinen über 300 Seiten und seinen über 450 Beiträgen deckt es die wesentlichen Bereiche der Digitalisierung ab. Das Vorgängerwerk „350 Keywords Digitalisierung“ hat seit 2019 allein bei SpringerLink über 170.000 Zugriffe erzielt. Dazu kommen Verkäufe über den Buchhandel. Damit gehört es zu den erfolgreichsten Lexika in diesem Bereich. In dem neuen Werk werden neben der Grundlagenterminologie zahlreiche neue oder der breiten Öffentlichkeit nicht geläufige Begriffe wie „Digitaler Zwilling“, „Non-Fungible Token“, „Smart Farming“ und „Uncanny Valley“ erklärt. Auch das Verlags- und Publikationswesen ist nun breiter abgedeckt. Erste Informationen sind über diverse Plattformen erhältlich.
Abb.: Oliver Bendel erklärt bei ARTE das Uncanny Valley (Foto: ARTE)
„Die Öffentlichkeit ist der Bereich der Gesellschaft, der der Allgemeinheit offen steht und dem Austausch und der Verständigung in grundsätzlichen Angelegenheiten dient. Sie kann als Gegenstück zur Privatsphäre gedacht werden, zu der sie allerdings mannigfache Beziehungen unterhält, wie auch bei Jürgen Habermas (‚Strukturwandel der Öffentlichkeit‘) deutlich wird, der sie als Sphäre der zum Publikum versammelten Privatleute auffasst. Die Massenmedien und die sozialen Medien tragen zu Transparenz, Informiertheit und Aufgeklärtheit (in) der Öffentlichkeit bei, durch Haltungsjournalismus und Falschnachrichten freilich auch zum Gegenteil. Über Diskurse bildet sich die öffentliche Meinung und werden politische Entscheidungen vorbereitet.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der am 18. Mai 2022 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Am Ende heißt es: „Nancy Fraser bemerkt in ‚Die Transnationalisierung der Öffentlichkeit‘, einer Replik auf Jürgen Habermas, der Zugang zur öffentlichen Debatte bestehe keineswegs für die Gesamtheit. Man verwehre ihn u.a. Frauen und Minderheiten aller Art. Tatsächlich wurde den weiblichen Mitgliedern mancher Gesellschaften die Privatsphäre zum Gefängnis, aus dem sie kaum in die Freiheit der Öffentlichkeit gelangen können. Die Funktion der Medien bei der Herstellung von Öffentlichkeit untersucht die Medienethik, die der Öffentlichkeit für die Entwicklung der Politik die Politikethik und die der Öffentlichkeit für die Gestaltung der Wirtschaft die Wirtschaftsethik (etwa mit Blick auf Verbraucherzentralen und -verbände).“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/oeffentlichkeit-123978 aufgerufen werden.
Abb.: Auch Parks sind Orte der Öffentlichkeit (Foto: Stefanie Hauske)
„Die Wissenschaftsethik bezieht sich auf moralische Fragen in der Wissenschaft. Es geht vornehmlich um Forschung und Entwicklung, aber auch um die Lehre. Untersucht werden Standards, Tugenden und Untugenden in der Wissenschaft, Grenzen von Forschung, Entwicklung und Lehre, individuelle und soziale Auswirkungen von Befragungen, Versuchen und Experimenten, individuelle und soziale Folgen von Ergebnissen und Anwendungen sowie die Verantwortung auf Mikro-, Meso- und Makroebene, also z.B. bei Wissenschaftlern, bei Instituten und Hochschulen oder Einrichtungen für Forschungsförderungen und im Wissenschaftssystem.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Im letzten Abschnitt heißt es: „Ethikkommissionen können Missbrauch in der Forschung verhindern und diese zugleich durch langwierige Prüfprozesse verzögern. Ethische Leitlinien (wie auf Fächer und Berufe bezogene Ethikkodizes) mögen zur Reflexion der Forscher und Entwickler beitragen, aber auch durch zu allgemeine Formulierung, mangelhafte Begründung und fehlende Konsequenzen fragwürdig und nutzlos sein.“ Der Beitrag ist am 18. Mai 2022 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wissenschaftsethik-123962 heruntergeladen werden.
„Die Politikethik bezieht sich auf moralische Fragen in der Politik. Man spricht auch von politischer Ethik, wobei dieser Begriff mitunter zu Missverständnissen führt, weil darunter eine politisierte, instrumentalisierte Ethik gefasst werden kann. Untersucht werden Prinzipien, Normen und Tugenden der Politik, das Gute und Gerechte im politischen Handeln und die Verantwortung auf Mikro-, Meso- und Makroebene. Mit Blick auf die elektronische Demokratie (E-Demokratie), die Unterstützung der Demokratie mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien, besteht eine Zusammenarbeit mit der Informationsethik.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird der Begriff der Politik definiert – unter Verweis auf Parlamente und Parteien – und in aller Kürze auf das Politikverständnis von Aristoteles eingegangen sowie darauf, dass Umsetzungen in der Politik nicht nur moralisch gut, sondern auch pragmatisch richtig sein sollten. Am Ende heißt es: „Neben der Informationsethik sind andere Bereichsethiken wie Technikethik, Wirtschaftsethik, Rechtsethik und Bioethik wichtig für die Begründung und Begleitung politischer Entscheidungen, zudem die Technikfolgenabschätzung und die Rechtswissenschaft.“ Der Beitrag ist am 9. Mai 2022 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/politikethik-123952 aufgerufen werden.
Abb.: Oliver Bendel im Deutschen Bundestag (Foto: Deutscher Bundestag)
Deutschland hat bereits heute – am 4. Mai 2022 – die Ressourcen für 2022 verbraucht. Auf welches Datum wird der Erdüberlastungstag fallen? Das ist noch nicht bekannt. Aber was ist überhaupt der Erdüberlastungstag? Eine Erklärung stammt aus dem Gabler Wirtschaftslexikon: „Am Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) übertrifft die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen deren Angebot bzw. die Kapazität der Erde zur Erneuerung solcher Ressourcen. Der Begriff stammt aus einer Kampagne des Global Footprint Network (GFN) mit Sitz in Kalifornien.“ Weiter heißt es: „Laut GFN ist der ökologische Fußabdruck das einzige Kennzahlensystem, das den Ressourcenbedarf von Individuen, Regierungen und Unternehmen mit der Kapazität der Erde zur biologischen Regeneration vergleicht. Seit 1970 rückte das Datum des Erdüberlastungstags immer weiter nach vorne. 2018 war es zum ersten Mal im Juli angelangt.“ Auch im letzten Jahr – also 2021 – war es dieser Monat, genauer gesagt der 29. Juli. Der Beitrag schließt mit folgenden Worten: „Umweltschützer halten den Erdüberlastungstag für einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung von Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Wie viele andere Aktionstage dürfte er allerdings keine unmittelbare Wirkung haben. Wirtschaftsethik und Umweltethik widmen sich Fragen des Raubbaus an der Natur.“ Der Beitrag von Oliver Bendel ist im Jahre 2021 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/erdueberlastungstag-121184 abgerufen werden.
Abb.: Es gibt keinen zweiten Planeten als Lebensraum
„Die Bioethik bezieht sich auf moralische Fragen beim Umgang mit der belebten Umwelt des Menschen. Zu dieser gehören u.a. Menschen, Tiere und Pflanzen. Medizinethik, Umweltethik und Tierethik können als Teilgebiete der Bioethik, aber auch als eigenständige Bereichsethiken aufgefasst werden. In der Bioethik im engeren Sinne geht es vor allem um medizinische, medizintechnische und biotechnische Angelegenheiten.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Am Ende heißt es: „Mit Medizinethik, Umweltethik und Tierethik hat die Biotechnik mächtige Verbündete, die seit dem 20. Jahrhundert nicht nur zunehmend über Institute und Kommissionen die wissenschaftliche Forschung und die politischen Organe begleiten, sondern auch Umwelt- und Tierschutzbewegungen sowie Aktivisten mit Grundlagen und Erkenntnissen versorgen. Gerade in diesem Kontext ist es wichtig, dass eine gewisse Voraussetzungslosigkeit und Ergebnisoffenheit herrscht, dass man also nicht bestimmte Entwicklungen ablehnt, weil sie einem gewissen Weltbild nicht entsprechen.“ Der Beitrag ist am 2. Mai 2022 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/bioethik-123910 heruntergeladen werden.
„Die Zivilisation entspringt der Kultur, indem wissenschaftlicher, technischer und wirtschaftlicher Fortschritt gebündelt werden, um Grundbedürfnisse einfach und bequem zu befriedigen, Gewohnheiten zu etablieren und Sicherheiten zu garantieren. Hervorstechende Merkmale sind die Bildung von Staaten und Städten, die Nutzung der Schrift, die Errichtung von Transport- und Kommunikationsnetzen, die Einrichtung eines Versorgungs- und Gesundheitssystems, die Neuorganisation der Arbeit im Sinne der Arbeitsteilung zur Mehrung des Wohlstands (zunächst zumindest einer Elite) und in einem späten Stadium die Entstehung der Konsumgesellschaft.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon zum Begriff der Zivilisation von Oliver Bendel, veröffentlicht am 2. Mai 2022. Am Ende wird auch die Perspektive der Ethik eingenommen: „Kulturkritik als Zivilisationskritik ist laut Duden die ‚Kritik an den Folgeerscheinungen der Zivilisation‘. Informationsethik, Technikethik, Medizinethik, Politikethik, Wirtschaftsethik und Umweltethik können hierbei eine Rolle spielen.“ Der Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/zivilisation-123144 abrufbar.
Abb.: Ein Gebäude in Kyoto (Foto: Stefanie Hauske)
„Die Welt im weiteren Sinne ist die Gesamtheit von Raum, Zeit, Materie und Energie. Man kann sie zum einen als das Universum sehen, zum anderen als die Realität. Die Welt im engeren Sinne ist die Erde, ein von Wasser- und Landmassen bedeckter und von Tieren und Menschen bewohnter Planet. Den Mond mag man als Teil dieser Welt deuten, da er als Trabant die Erde begleitet und durch die Gezeiten prägt, die Sterne dagegen als Teil einer fernen, fremden Welt. Die Sonne, ein Gelber Zwerg, ist ebenfalls Teil der Welt im engeren Sinne und bestimmt die Geschicke auf dem blauen Planeten, der um sie kreist.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon zum Begriff der Welt von Oliver Bendel, veröffentlicht am 2. Mai 2022. Im zweiten Abschnitt, in dem die Entwicklung der Welt in aller Kürze dargelegt wird, kommen auch Roboter vor: „Neben Bakterien, Pilzen, Pflanzen, Tieren und Menschen etablieren sich Artefakte wie serviceorientierte oder soziale Roboter, die Interaktion und Kommunikation beherrschen und sich mit uns Räume und Ressourcen teilen.“ Im fünften Abschnitt wird u.a. auf Klimawandel und Umweltzerstörung eingegangen und in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Technik-, Wirtschafts- und Umweltethik betont. Der Beitrag steht auf wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/welt-123142 zur Verfügung.
Abb.: Auf der Insel Naoshima in Japan (Foto: Stefanie Hauske)