„Digitale Selbstverteidigung ist die Selbstverteidigung mit elektronischen oder anderen Mitteln im virtuellen oder im privaten, halböffentlichen oder öffentlichen Raum, in dem digitale Angriffe bzw. Übergriffe durch Privatpersonen, die Wirtschaft oder den Staat stattfinden. Sie hängt eng zusammen mit dem digitalen Ungehorsam und der informationellen Notwehr. Derjenige, der sich in dieser Weise verhält, kann als Aktivist oder Cyberaktivist gelten.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der am 9. Februar 2021 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Am Ende wird auch die Perspektive der Ethik eingenommen: „Die digitale Selbstverteidigung wird, zusammen mit dem digitalen Ungehorsam und der informationellen Notwehr, zur Überlebensstrategie im Informationszeitalter. Sie hilft dabei, sich freier zu fühlen und weniger erpressbar zu machen. Die Informationsethik untersucht, begründet und hinterfragt die Haltung des Aktivisten und Cyberaktivisten sowie das Ungleichgewicht der Angreifer und Verteidiger in diesem Zusammenhang und schafft Ansatzpunkte für Rechtsethik und Rechtswissenschaft.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/digitale-selbstverteidigung-123145 abgerufen werden.
Abb.: Digitale Selbstverteidigung ist auch im halböffentlichen und öffentlichen Raum wichtig
„Wokeness ist die Haltung und Bewegung der Wachheit und Wachsamkeit. Man verfolgt aufmerksam das Geschehen in der Welt und will Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Gewalt, Umweltzerstörung, Massentierhaltung und andere Übel daraus entfernen, indem man seine Stimme erhebt, in den Massenmedien und in den sozialen Medien, auf der Straße und auf den Plätzen, in Schulen, Hochschulen und Unternehmen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der am 9. Februar 2021 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Am Ende heißt es: „Die Woke-Kultur muss damit leben, als Gutmenschentum abgestempelt zu werden, obwohl sie im Kern oft richtige und wichtige Anliegen hat, die sie vielleicht nicht immer in Ton und Gestus angemessen vermittelt. Es ist umstritten, ob sie damit der Sache – etwa dem Kampf gegen Klimawandel und Massentierhaltung – eher schadet oder eher nützt. Die Ethik untersucht den Moralismus, der in der Woke-Bewegung verankert ist, und die Verhältnismäßigkeit der Mittel und Folgen, zudem das Paradoxon, dass die eine diskriminierende Haltung zurückweisende Rede vom alten, weißen Mann selbst diskriminierenden Charakter hat. Medien- und Informationsethik interessieren sich für die Aspekte der Political Correctness und der Cancel Culture, die die sozialen Medien betreffen, Politik- und Wirtschaftsethik für die politischen und wirtschaftlichen Implikationen.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wokeness-123231 abgerufen werden.
„Der Begriff der Cancel Culture (von engl. „to cancel“, „etwas absagen“, „etwas fallenlassen“, „etwas streichen“) bezeichnet das behauptete verbreitete Phänomen, dass missliebigen, mehr oder weniger bekannten, lebenden oder nicht mehr lebenden Personen (etwa aus Wissenschaft, Kunst und Politik) die Unterstützung entzogen oder der Kampf angesagt wird, mit dem Ziel, ihre Reputation zu beschädigen, ihre Berufsausübung bzw. die Rezeption ihres Werks zu verhindern oder ihre Präsenz in den Massenmedien und sozialen Medien zu vermindern. Auch Organisationen können im Prinzip betroffen und in ihrem Erfolg oder ihrer Existenz gefährdet sein.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der am 9. Februar 2021 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Am Ende heißt es: „Die Ethik untersucht den Moralismus, der in der Woke-Bewegung verankert ist, und die Verhältnismäßigkeit der Mittel und Folgen, zudem das Paradoxon, dass die eine diskriminierende Haltung zurückweisende Rede vom alten, weißen Mann selbst diskriminierenden Charakter hat. Medien- und Informationsethik interessieren sich für die Aspekte der Political Correctness und der Cancel Culture, die die sozialen Medien betreffen, Politik- und Wirtschaftsethik für die politischen und wirtschaftlichen Implikationen.“ Der Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/cancel-culture-123135 verfügbar.
„Eine Audioplattform ist eine internet- bzw. serverbasierte Plattform, auf der Tondateien (Audiofiles) angeboten, heruntergeladen und getauscht bzw. auditive Aufnahmen von Vorträgen, Gesprächen, Interviews etc. abgerufen werden können. Ausprägungen sind spezielle Content-Sharing- und Social-Media-Dienste sowie Musik- und Podcastplattformen. Die Musikplattformen sind heute häufig Musikstreamingdienste. Auch Tools für Live-Events und -Diskussionen sind verfügbar, wobei man diese im Prinzip genauso über internetbasierte Videokonferenzsysteme realisieren kann.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 3. Februar 2021 erschienen ist. Eingegangen wird auch auf Clubhouse: „Ab 2020 wurde Clubhouse bekannt, nach der Sprechweise des amerikanischen Anbieters ein ‚drop-in audio chat‘ (andere benutzen den Begriff ’social audio‘). Die App für Smartphones von Apple kann nur auf Einladung genutzt werden. In den Räumen finden Live-Diskussionen statt.“ Am Ende heißt es: Problematisch ist … vor allem, dass Daten aus den Kontaktlisten der Benutzer weitergeleitet und verwertet werden, selbst von solchen Personen, die mit der App nichts zu tun haben, und dass nach Ansicht von Experten gegen die DSGVO verstoßen wird. Dies ist ein Thema von Rechts-, Medien- und Informationsethik sowie der Rechtswissenschaft.“ Der Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/audioplattform-123233 verfügbar.
„Der Begriff ‚Zoom-Fatigue‘ (oder ‚Zoom Fatigue‘) bezeichnet das Phänomen, dass Videokonferenzen über den Computer – wie sie während der COVID-19-Pandemie jeden Monat millionenfach auf der ganzen Welt durchgeführt wurden – die Benutzer ermüden und auslaugen. Zoom Meetings wird von Zoom Video Communications angeboten, einem Unternehmen im Silicon Valley. Es ermöglicht die Teilnahme von bis zu 1000 Personen und die Anzeige von bis zu 49 Videos auf dem Bildschirm. Das französische Wort ‚fatigue‘ bedeutet ‚Müdigkeit‘, ‚Ermüdung‘ oder ‚Erschöpfung‘.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 3. Februar 2021 erschienen ist. Am Ende wird kurz aus der Perspektive der Ethik auf das Phänomen und die damit zusammenhängenden Videokonferenzen eingegangen: „Die Zoom Fatigue kann aus Kognitionspsychologie, Arbeitswissenschaft, Arbeitsmedizin und Wirtschaftsethik heraus untersucht werden. Informationsethik und Rechtswissenschaft mögen ihren Beitrag zu Persönlichkeitsrechten und Datenschutzfragen rund um Videokonferenzen leisten.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/zoom-fatigue-123172 heruntergeladen werden.
„In einem Impfpass oder Impfausweis (mancherorts Impfbuch bzw. Impfbüchlein genannt) werden Daten zu den Schutzimpfungen festgehalten, die eine Person im Verlauf ihres Lebens bekommen hat (Name, Alter, Adresse, betroffene Infektionskrankheit, verabreichter Impfstoff, Datum der Impfung, z.T. Allergien und überstandene Krankheiten). Es gibt ihn in gedruckter Form – die oft bereits in der Kindheit vorliegt – oder in digitaler, in Zukunft auch als Teil einer elektronischen Patientenakte.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der im Januar 2021 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Am Ende wird auch die Perspektive der Ethik eingenommen: „Während der COVID-19-Pandemie wurde diskutiert, auch aus Politik-, Wirtschafts-, Rechts- und Medizinethik heraus, ob die Inhaber eines Impfpasses (mit dem Nachweis entsprechender Schutzimpfungen) in den Genuss von Vorteilen kommen sollen, etwa beim Reisen oder beim Besuch von Veranstaltungen. Dies erschiene allenfalls legitim, wenn alle Betroffenen die Möglichkeit zu einer Impfung gehabt hätten. Kaum legitim wäre es, ihnen den Zugang zu lebenswichtigen Maßnahmen – wie einem Arztbesuch – zu verwehren. Aus Sicht der Informationsethik interessiert, ob bei einem digitalen Impfpass die informationelle Autonomie gewahrt bleibt.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/impfpass-123157 aufgerufen werden.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat nach Dekaden des Auf- und Abschwungs im 21. Jahrhundert eine enorme Bedeutung in Forschung und Praxis erlangt. Maschinenethik und Maschinelles Bewusstsein (Künstliches Bewusstsein) konnten zur gleichen Zeit ihre Begriffe und Methoden in die Öffentlichkeit tragen, wo sie mehr oder weniger gut verstanden wurden. Eine Grafik versucht seit 2018 die Begriffe und Zusammenhänge von Künstlicher Intelligenz, Maschinenethik und Maschinellem Bewusstsein zu klären. Sie wird ständig weiterentwickelt und dadurch präziser, aber auch komplexer. Seit Anfang 2021 liegt eine neue Version vor. In ihr wird noch deutlicher gemacht, dass die drei Disziplinen bestimmte Fähigkeiten (meist von Menschen) nicht nur abbilden, sondern auch erweitern können.
„Der Begriff der digitalen Ethik (‚digital ethics‘) ist ebenso erfolgreich wie uneindeutig. Die einen verweisen damit auf einen Teilbereich der Informationsethik, die anderen – mit dem Ziel einer Neubenennung – auf die Gesamtheit dieser Bereichsethik, womöglich unter Einbeziehung der Medienethik. Wieder andere fassen darunter ein zu konstruierendes normatives System, das für die Informationsgesellschaft oder auch speziell für die Wirtschaft (nicht nur für KI-, IT- und Internetfirmen) zu gelten habe, was mit Aussagen wie ‚Wir brauchen eine digitale Ethik‘ verbunden wird. Nicht zuletzt kann die Moral der Informationsgesellschaft gemeint sein, wobei dann – wie es häufig im Englischen der Fall ist – die Begriffe von Ethik und Moral nicht scharf getrennt werden.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der im Dezember 2020 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Es wird die Beziehung zu verschiedenen Bereichsethiken und zur Maschinenethik hergestellt, der Hintergrund (samt der Entwicklung) des Begriffs dargestellt und am Ende nochmals dessen Potenzial bzw. Problematik erläutert. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/digitale-ethik-121185 aufgerufen werden.
Abb.: Was ist digitale Ethik? (Foto: Stefanie Hauske)
„Unter Kultur … wird das vom Menschen materiell und immateriell Geschaffene verstanden, im Gegensatz etwa zur Natur. Landschaften wandeln sich zu Kulturlandschaften, in Forst- und Landwirtschaft wachsen in systematischer und kultivierter Form sowohl Pflanzen als auch Tiere heran (Kulturflächen in Verbindung mit Bodenkultur), Dörfer, Städte, Gewerbegebiete und Industrieanlagen wuchern ebenso wie Straßennetze und Schienenstränge für den Verkehr (Kulturflächen im Zusammenhang mit Siedlungs- und Betriebsflächen).“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, erschienen am 30. November 2020 im Gabler Wirtschaftslexikon. Am Ende werden ethische Überlegungen angestellt: „Umwelt- und Tierethik können dies thematisieren und problematisieren, Umwelt- und Tierschutz dem entgegentreten. Technik-, Informations- und Roboterethik widmen sich den Folgen des Einsatzes von Technik bzw. Informations- und Kommunikationstechnologien und (teil-)autonomen Maschinen, Wirtschaftsethik und speziell Unternehmensethik den Abhängigkeiten von Kultur und Wirtschaft und der Tendenz von Konzernen, die Kultur (respektive Ideologie) des Wachstums als Raubbau an der Natur zu zelebrieren.“
„Beim Überkonsum (engl. ‚overconsumption‘) werden so viele natürliche Ressourcen verbraucht, dass das Ökosystem überlastet und in seiner Nachhaltigkeit beeinträchtigt ist. Die Umweltzerstörung nimmt zu, der Klimawandel beschleunigt sich, die natürlichen Ressourcen werden weniger oder verschwinden. Konsum, der Verzehr oder Verbrauch von Gütern, führt unter bestimmten Voraussetzungen (auf starkes Wachstum ausgerichtete Wirtschaftsordnung, Überproduktion, Wohlstand, Überbevölkerung) fast unausweichlich zur Konsumgesellschaft und zu einem Überkonsum innerhalb eines regionalen oder überregionalen Systems. Der Begriff wurde 2020 einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als Greta Thunberg (Fridays for Future) ihn mit Blick auf den Black Friday benutzte.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, erschienen am 30. November 2020 im Gabler Wirtschaftslexikon. Am Ende werden erste Überlegungen aus der Technikethik und der Informationsethik sowie der Wirtschaftsethik heraus angestellt: „Auf der Mesoebene ist die Frage, in welcher Weise das Unternehmen den Überkonsum nährt (Unternehmensethik), auf der Makroebene, in welcher Form das Gesellschafts- und Wirtschaftssystem dazu beiträgt (Ordnungsethik). Auf der Mikroebene bringt sich u.a. die Konsumentenethik ein (Konsument als direkter Verursacher des Überkonsums).“
Was ist eigentlich eine Universität? Dieser Frage geht Oliver Bendel in seinem neuen Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon nach. Am Anfang heißt es: „Die Universität bietet in Deutschland, Österreich und der Schweiz wie die Fachhochschule deutsch- und englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge an und dient der Ausbildung (zuweilen auch der Weiterbildung). Sie ist der Grundlagenforschung verpflichtet, wobei sie die Anwendungsforschung einbeziehen kann und betont werden muss, dass eine strikte Trennung zwischen diesen oft nicht möglich und sinnvoll ist.“ Am Ende des Beitrags wird auf Bereichsethiken wie Informationsethik, Wirtschaftsethik und Wissenschaftsethik eingegangen, die z.T. auch an Universitäten gelehrt werden, und auf ihre Bedeutung für diese selbst hingewiesen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/universitaet-123062 aufgerufen werden.
Abb.: Die McKeldin Library an der University of Maryland
Was ist eigentlich eine Fachhochschule? Dieser Frage geht Oliver Bendel in seinem neuen Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon nach. Am Anfang heißt es: „Die Fachhochschule bietet in Deutschland, Österreich und der Schweiz wie die Universität deutsch- und englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge an und dient Ausbildung und Weiterbildung. Sie ist der Anwendungsforschung verpflichtet, wobei sie die Grundlagenforschung einbeziehen kannund betont werden muss, dass eine strikte Trennung zwischen diesen oft nicht möglich und sinnvoll ist. Zuweilen ist ein starker Praxisbezug mit engen Kontakten zur Wirtschaft vorhanden.“ Am Ende des Beitrags wird auf Bereichsethiken wie Informationsethik, Wirtschaftsethik und Wissenschaftsethik eingegangen, die z.T. auch an Fachhochschulen gelehrt werden, und auf ihre Bedeutung für diese selbst hingewiesen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/fachhochschule-123061 aufgerufen werden.
Im Gabler Wirtschaftslexikon wird seit Februar 2020 zu COVID-19 publiziert. Es finden sich Begriffe wie „COVID-19“ und „SARS-CoV-2“ – aber auch „Social Distancing“ und „Lockdown“ tauchen auf. Es wird jeweils auf die wirtschaftlichen, technischen und ethischen Implikationen hingewiesen. Hinzugekommen ist im Juni der Begriff „Zweite Welle“. Zunächst wird er im Allgemeinen erklärt, auch unter Bezugnahme auf die Spanische Grippe. In einem zweiten Abschnitt zur Entwicklung heißt es dann: „Im Sommer 2020 kam es in mehreren Ländern nach einem Rückgang zu einer Zunahme der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 und von damit verbundenen Todesfällen. Die einen sprachen diesbezüglich von einer zweiten Welle, die anderen von einem Wiederaufflackern oder einem neuen Ausbruch. Ein Notfallplan der NATO sah u.a. einen Vorrat an medizinischer Ausrüstung vor. In verschiedenen Programmen wurden die Entwicklung und der Einsatz von Servicerobotern gefördert.“ Am Ende werden noch Bereichsethiken genannt, die sich mit dem Phänomen beschäftigen. Der Beitrag von Oliver Bendel kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/zweite-welle-122618 aufgerufen werden.
Ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon gilt den Pflanzen. Nach einführenden Erklärungen und Bestimmungen widmet sich der vierte Abschnitt „Technik und Robotik“: „Werkzeuge werden in der Landwirtschaft seit Jahrtausenden eingesetzt, z.B. in Gestalt von Sensen, Harken und Pflügen. Später kamen Geräte und Fahrzeuge wie Sä- und Dreschmaschinen und Traktoren hinzu. Die Robotik spielt in der Landwirtschaft eine gewisse Rolle. Sie kann dabei helfen, Rehkitze in Getreide- und Maisfeldern zu erkennen (Kombination von Mähdrescher und Drohne), den Zustand von Beeren und Gemüsen zu beurteilen und Unkraut mechanisch zu vernichten. Ferner ist sie beim Schutz von Anbauflächen und bei der Ernte von Bedeutung. Wenn der Organismus mit Technik verschmilzt, z.B. mit Sensoren, wird der pflanzliche Cyborg geboren, und analog zu Human Enhancement und Animal Enhancement kann man – auch wenn es um gentechnische Veränderungen geht – von Plant Enhancement sprechen. Zudem ist hier der Begriff des Biohackings relevant.“ Am Ende werden Herausforderungen genannt, denen sich Wirtschaftsethik und Umweltethik widmen mögen. Der Beitrag ist am 4. Mai 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/pflanzen-122445 abgerufen werden.
„Maskenpflicht ist die Pflicht, eine Maske zu tragen, etwa eine Atemschutz- oder Hygienemaske. Sie kam während der Ausbreitung von COVID-19 in einigen Ländern auf. Zuweilen war das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nur an gewissen Orten und in bestimmten Situationen obligatorisch, etwa beim Einkaufen oder Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln. Grundsätzlich soll eine Maskenpflicht dazu beisteuern, die Ansteckung mit oder Verbreitung von Krankheitserregern wie Bakterien und Viren (Grippeviren oder SARS-CoV-2) zu verhindern oder einzudämmen.» So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird auf die Pestpandemien, die Adressaten der Maskenpflicht und die Beschaffungsprobleme eingegangen. Am Ende werden Bereichsethiken wie Politik- und Wirtschaftsethik sowie Wissenschaftsdisziplinen angeführt, die in diesem Zusammenhang relevant sind. Der Beitrag, der am 28. April 2020 erschienen ist, kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/maskenpflicht-122598 abgerufen werden.
„Systemrelevanz ist die Relevanz (also die Bedeutsamkeit oder Wichtigkeit in einem bestimmten Zusammenhang), die Staaten, Organisationen, Unternehmen, Produkte, Dienstleistungen und Berufsgruppen (respektive ihre Angehörigen) für den Betrieb und die Aufrechterhaltung eines Systems, etwa eines Wirtschafts- oder Gesundheitssystems oder der Grundversorgung, haben.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon, erschienen am 27. April 2017. Als Beispiele werden Kreditinstitute, Abfallentsorgung, Einzelhandel, Apotheken und Ärzte sowie Feuerwehr und Polizei genannt. Seit dem Ausbruch von COVID-19 werden auch Pflegeberufe bzw. -kräfte als systemrelevant wahrgenommen. Der Beitrag resümiert: „Was wirklich systemrelevant ist, wird unterschiedlich gesehen, und die Rettung von Banken mit Steuergeldern kann kritisiert werden. Welches System man wiederum schützen soll, ist ein weiterer Streitpunkt. So können Politik- und Wirtschaftsethik grundsätzlich den Kapitalismus in Frage stellen, Technik- und Informationsethik die Abhängigkeit von der Digitalisierung. Umwelt- und Tierethik untersuchen, inwieweit ein System (und dessen Gefährdung) auf der Ausbeutung der Natur und von Lebewesen beruht.“ Der vollständige Text kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/systemrelevanz-122548 eingesehen werden.
„New Work ist ein Ansatz von Frithjof Bergmann, nach dem zwei Drittel der klassischen Erwerbstätigkeit ersetzt werden sollen, mit einem Drittel, das aus Arbeit besteht, nach der man wirklich strebt, und einem weiteren, das eine Kombination aus intelligentem Verbrauch und technisch hochstehender Selbstversorgung ist. Der Philosoph hatte eine Analyse des Kapitalismus vorgenommen, Skepsis gegenüber dem Kommunismus gezeigt und eine umfassende Idee von Freiheit entwickelt, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit beinhaltend.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 14. April 2020 erschienen ist. Genannt werden dann mögliche Alternativen: „Eine Antwort auf Digitalisierung und Automatisierung könnte auch eine Reduktion der Arbeitszeit im Sinne von Halbtags- bzw. Teilzeitarbeit sein. Die Probleme des geringeren Einkommens und der gefährdeten Rente – heutzutage Hauptkritikpunkte – müssten gelöst werden. Der Rest des Tages wird als Freizeit genutzt oder beispielsweise mit Freiwilligenarbeit gefüllt. Eine Verbindung mit dem Ansatz der New Work sowie mit dem des bedingungslosen Grundeigentums ist verschiedentlich möglich.“ Am Ende wird die Perspektive der Ethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/new-work-122470 aufgerufen werden.
Abb.: Die Zurückdrängung der klassischen Erwerbstätigkeit
„Ressourcen sind Bestände und Mittel, die bestimmten Zielen und Zwecken dienen, wie der Erstellung und Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen. In der Wirtschaft gehören immaterielle und materielle Güter wie Betriebsmittel, Geld, Energie, Rohstoffe und Menschen dazu. Natürliche Ressourcen entstammen der Natur, personelle werden in Organisationen von der Belegschaft und gegebenenfalls von Aushilfskräften gebildet, die für eine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit zur Verfügung stehen. Das Ressourcenmanagement ist dazu da, Ressourcen in der Organisation festzulegen und optimal einzusetzen.“ Oliver Bendel führt in seinem Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon einige Beispiele an und schließt dann mit den Worten: „Wenn man Ressourcen lediglich als Mittel für bestimmte Zwecke begreift, was im Begriff bereits angedeutet ist, neigt man dazu, sie auszuschöpfen und auszubeuten. Gerade bei natürlichen Ressourcen steht der instrumentelle Wert im Vordergrund, wobei man in der Umweltethik auch (etwa in Bezug auf Pflanzen und Tiere) nach ihrem intrinsischen fragen kann. Die Technikethik untersucht die Verantwortung der Technik, die der Ressourcenverwendung und -verschwendung dient, speziell auch das Verhältnis zwischen Technik und Natur, die Informationsethik die Veränderung (im Gebrauch) der Ressourcen angesichts der Digitalisierung, die Wirtschaftsethik die Verantwortung des Arbeitgebers gegenüber dem Arbeitnehmer als Humanressource.“ Der Beitrag ist am 14. April 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ressourcen-122425 heruntergeladen werden.
„Ein Prototyp … ist ein Modell, das in Wissenschaft oder Wirtschaft erstellt wird, um die wesentlichen Elemente bzw. Funktionen eines erdachten und gewünschten Bauteils oder Produkts zu zeigen. Es sollen damit Ideen überprüft, Reaktionen getestet und Sponsoren gefunden werden. Grundsätzlich will man demonstrieren, dass etwas im Prinzip umsetzbar ist. Prototypen spielen in der Technik und in der Informatik eine große Rolle.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Im Abschnitt „Merkmale und Beispiele“ geht der Informations- und Maschinenethiker auf digitale Zwillinge und den 3D-Druck ein. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – wird die Perspektive der Ethik eingenommen: „Der Frage, ob ein Prototyp falsche Vorstellungen vermittelt und damit zu falschen Entscheidungen führt, können Wissenschaftsethik und Wirtschaftsethik – vor allem in ihrer Form als Unternehmensethik – nachgehen.“ Der Beitrag ist am 14. April 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/prototyp-122469 abgerufen werden.
„Ein Lockdown … ist im ursprünglichen Sinne des Wortes eine Ausgangssperre oder auch eine Absperrung bzw. Versiegelung von Gebäuden und Bereichen. Bei einem Amoklauf oder einem Terroranschlag sollen Täter eingekreist und ausgebremst oder mögliche Opfer geschützt werden. Man beschränkt also gewisse Freiheiten, untersagt bestimmte Handlungen und trifft spezielle Maßnahmen, die extrem sein oder wirken können.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. In einem weiteren Abschnitt heißt es: „Der Lockdown war lange Zeit vor allem in den USA bekannt, als Begriff wie als Phänomen. Nach dem Ausbruch von COVID-19 Ende 2019 und der weltweiten Verbreitung der Krankheit Anfang 2020 verwendeten Medien den Begriff mit Blick auf die Schließung von (halb-)öffentlichen und privaten (einschließlich privatwirtschaftlichen) Einrichtungen, die Abriegelung von Gebieten bis hin zu ganzen Ländern sowie den Stillstand des öffentlichen Lebens, der über Wochen und Monate anhielt. Beliebt wurde er z.B. in Südafrika, auf den Philippinen und in Indonesien, ebenso in der Schweiz und in Deutschland.“ Nach der Erwähnung des Begriffs „Shutdown“ wird am Ende die Perspektive der Ethik eingenommen. Der Beitrag ist am 1. April 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/lockdown-122433 abgerufen werden.
Beim Bodyhacking greift man invasiv oder nichtinvasiv in den tierischen oder menschlichen Körper ein, oft im Sinne des Animal bzw. Human Enhancement und zuweilen mit der Ideologie des Transhumanismus. Es geht um die physische und psychische Umwandlung, und es kann der tierische oder menschliche Cyborg resultieren. Oliver Bendel hat über Bio- und Bodyhacking einen Beitrag für Bosch-Zünder geschrieben, die legendäre Mitarbeiterzeitschrift, die es seit 1919 gibt. Erschienen ist er im März 2020 in zehn Sprachen, in deutscher, aber auch in englischer, chinesischer und japanischer. Bereits vor einiger Zeit hatte Oliver Bendel betont: „Das Bodyhacking kann man aus der Perspektive von Bio-, Medizin-, Technik- und Informationsethik als Versuch sehen, das eigene oder fremde Leben und Erleben zu gestalten und zu verbessern. Problematisch wird es, sobald gesellschaftlicher, politischer oder wirtschaftlicher Druck entsteht, etwa wenn das Tragen eines Chips zur Speicherung von Daten und zur Identifizierung zur Norm wird, der sich kaum jemand entziehen kann.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Einen längeren wissenschaftlichen Beitrag zum Thema hat er unlängst in der HMD veröffentlicht. Mehr zu Bosch-Zünder über www.bosch.com/de/stories/bosch-zuender-mitarbeiterzeitung/.
Abb.: Auf der Insel Naoshima in Japan (Foto: Stefanie Hauske)
„Lebewesen sind zum Leben fähige Einheiten, auch als Organismen bekannt, die u.a. zu den Bakterien, Pilzen, Pflanzen und Tieren zählen. Sie haben einen eigenen Stoffwechsel und sind zur Fortpflanzung imstande. Im Zuge der Evolution haben sich Trillionen von Individuen und Millionen von (Unter-)Arten entwickelt. Viren wie HIV oder SARS-CoV-2 gehören nicht zu den Lebewesen, sind jedoch auf deren Stoffwechsel angewiesen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Gabler. In einem weiteren Abschnitt wird ein Bezug zur Wirtschaft hergestellt: „Die Wirtschaft hat über Jahrtausende tierische und menschliche Lebewesen für Vorbereitung, Herstellung, Vertrieb und Entsorgung benötigt. Freiwillige und unfreiwillige Arbeitskräfte (Sklaven bzw. Nutz- und Lasttiere) stehen in Arbeitsprozessen zur Verfügung. Wild- und Nutztiere werden gefangen, gezüchtet, gehalten und getötet, um Rohstoffe, Kleidungsstücke oder Nahrungsmittel aus ihnen zu gewinnen. In der Industrie 4.0 werden Menschen durch Industrieroboter ersetzt oder ergänzt. Serviceroboter übernehmen Aufgaben in Alten- und Pflegeheimen und in Hotels. Als Endverbraucher und Interaktionspartner (bzw. Datenlieferant) ist nach wie vor das Lebewesen gefragt.“ Am Ende werden neben der Wirtschaftsethik auch Technikethik, Informationsethik und Roboterethik erwähnt. Der Beitrag, der am 1. April erschienen ist, steht über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/lebewesen-122248 zur Verfügung.