Was ist eigentlich eine Fachhochschule? Dieser Frage geht Oliver Bendel in seinem neuen Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon nach. Am Anfang heißt es: „Die Fachhochschule bietet in Deutschland, Österreich und der Schweiz wie die Universität deutsch- und englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge an und dient Ausbildung und Weiterbildung. Sie ist der Anwendungsforschung verpflichtet, wobei sie die Grundlagenforschung einbeziehen kannund betont werden muss, dass eine strikte Trennung zwischen diesen oft nicht möglich und sinnvoll ist. Zuweilen ist ein starker Praxisbezug mit engen Kontakten zur Wirtschaft vorhanden.“ Am Ende des Beitrags wird auf Bereichsethiken wie Informationsethik, Wirtschaftsethik und Wissenschaftsethik eingegangen, die z.T. auch an Fachhochschulen gelehrt werden, und auf ihre Bedeutung für diese selbst hingewiesen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/fachhochschule-123061 aufgerufen werden.
Im Gabler Wirtschaftslexikon wird seit Februar 2020 zu COVID-19 publiziert. Es finden sich Begriffe wie „COVID-19“ und „SARS-CoV-2“ – aber auch „Social Distancing“ und „Lockdown“ tauchen auf. Es wird jeweils auf die wirtschaftlichen, technischen und ethischen Implikationen hingewiesen. Hinzugekommen ist im Juni der Begriff „Zweite Welle“. Zunächst wird er im Allgemeinen erklärt, auch unter Bezugnahme auf die Spanische Grippe. In einem zweiten Abschnitt zur Entwicklung heißt es dann: „Im Sommer 2020 kam es in mehreren Ländern nach einem Rückgang zu einer Zunahme der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 und von damit verbundenen Todesfällen. Die einen sprachen diesbezüglich von einer zweiten Welle, die anderen von einem Wiederaufflackern oder einem neuen Ausbruch. Ein Notfallplan der NATO sah u.a. einen Vorrat an medizinischer Ausrüstung vor. In verschiedenen Programmen wurden die Entwicklung und der Einsatz von Servicerobotern gefördert.“ Am Ende werden noch Bereichsethiken genannt, die sich mit dem Phänomen beschäftigen. Der Beitrag von Oliver Bendel kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/zweite-welle-122618 aufgerufen werden.
Ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon gilt den Pflanzen. Nach einführenden Erklärungen und Bestimmungen widmet sich der vierte Abschnitt „Technik und Robotik“: „Werkzeuge werden in der Landwirtschaft seit Jahrtausenden eingesetzt, z.B. in Gestalt von Sensen, Harken und Pflügen. Später kamen Geräte und Fahrzeuge wie Sä- und Dreschmaschinen und Traktoren hinzu. Die Robotik spielt in der Landwirtschaft eine gewisse Rolle. Sie kann dabei helfen, Rehkitze in Getreide- und Maisfeldern zu erkennen (Kombination von Mähdrescher und Drohne), den Zustand von Beeren und Gemüsen zu beurteilen und Unkraut mechanisch zu vernichten. Ferner ist sie beim Schutz von Anbauflächen und bei der Ernte von Bedeutung. Wenn der Organismus mit Technik verschmilzt, z.B. mit Sensoren, wird der pflanzliche Cyborg geboren, und analog zu Human Enhancement und Animal Enhancement kann man – auch wenn es um gentechnische Veränderungen geht – von Plant Enhancement sprechen. Zudem ist hier der Begriff des Biohackings relevant.“ Am Ende werden Herausforderungen genannt, denen sich Wirtschaftsethik und Umweltethik widmen mögen. Der Beitrag ist am 4. Mai 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/pflanzen-122445 abgerufen werden.
„Maskenpflicht ist die Pflicht, eine Maske zu tragen, etwa eine Atemschutz- oder Hygienemaske. Sie kam während der Ausbreitung von COVID-19 in einigen Ländern auf. Zuweilen war das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nur an gewissen Orten und in bestimmten Situationen obligatorisch, etwa beim Einkaufen oder Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln. Grundsätzlich soll eine Maskenpflicht dazu beisteuern, die Ansteckung mit oder Verbreitung von Krankheitserregern wie Bakterien und Viren (Grippeviren oder SARS-CoV-2) zu verhindern oder einzudämmen.» So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird auf die Pestpandemien, die Adressaten der Maskenpflicht und die Beschaffungsprobleme eingegangen. Am Ende werden Bereichsethiken wie Politik- und Wirtschaftsethik sowie Wissenschaftsdisziplinen angeführt, die in diesem Zusammenhang relevant sind. Der Beitrag, der am 28. April 2020 erschienen ist, kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/maskenpflicht-122598 abgerufen werden.
„Systemrelevanz ist die Relevanz (also die Bedeutsamkeit oder Wichtigkeit in einem bestimmten Zusammenhang), die Staaten, Organisationen, Unternehmen, Produkte, Dienstleistungen und Berufsgruppen (respektive ihre Angehörigen) für den Betrieb und die Aufrechterhaltung eines Systems, etwa eines Wirtschafts- oder Gesundheitssystems oder der Grundversorgung, haben.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon, erschienen am 27. April 2017. Als Beispiele werden Kreditinstitute, Abfallentsorgung, Einzelhandel, Apotheken und Ärzte sowie Feuerwehr und Polizei genannt. Seit dem Ausbruch von COVID-19 werden auch Pflegeberufe bzw. -kräfte als systemrelevant wahrgenommen. Der Beitrag resümiert: „Was wirklich systemrelevant ist, wird unterschiedlich gesehen, und die Rettung von Banken mit Steuergeldern kann kritisiert werden. Welches System man wiederum schützen soll, ist ein weiterer Streitpunkt. So können Politik- und Wirtschaftsethik grundsätzlich den Kapitalismus in Frage stellen, Technik- und Informationsethik die Abhängigkeit von der Digitalisierung. Umwelt- und Tierethik untersuchen, inwieweit ein System (und dessen Gefährdung) auf der Ausbeutung der Natur und von Lebewesen beruht.“ Der vollständige Text kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/systemrelevanz-122548 eingesehen werden.
„New Work ist ein Ansatz von Frithjof Bergmann, nach dem zwei Drittel der klassischen Erwerbstätigkeit ersetzt werden sollen, mit einem Drittel, das aus Arbeit besteht, nach der man wirklich strebt, und einem weiteren, das eine Kombination aus intelligentem Verbrauch und technisch hochstehender Selbstversorgung ist. Der Philosoph hatte eine Analyse des Kapitalismus vorgenommen, Skepsis gegenüber dem Kommunismus gezeigt und eine umfassende Idee von Freiheit entwickelt, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit beinhaltend.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 14. April 2020 erschienen ist. Genannt werden dann mögliche Alternativen: „Eine Antwort auf Digitalisierung und Automatisierung könnte auch eine Reduktion der Arbeitszeit im Sinne von Halbtags- bzw. Teilzeitarbeit sein. Die Probleme des geringeren Einkommens und der gefährdeten Rente – heutzutage Hauptkritikpunkte – müssten gelöst werden. Der Rest des Tages wird als Freizeit genutzt oder beispielsweise mit Freiwilligenarbeit gefüllt. Eine Verbindung mit dem Ansatz der New Work sowie mit dem des bedingungslosen Grundeigentums ist verschiedentlich möglich.“ Am Ende wird die Perspektive der Ethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/new-work-122470 aufgerufen werden.
Abb.: Die Zurückdrängung der klassischen Erwerbstätigkeit
„Ressourcen sind Bestände und Mittel, die bestimmten Zielen und Zwecken dienen, wie der Erstellung und Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen. In der Wirtschaft gehören immaterielle und materielle Güter wie Betriebsmittel, Geld, Energie, Rohstoffe und Menschen dazu. Natürliche Ressourcen entstammen der Natur, personelle werden in Organisationen von der Belegschaft und gegebenenfalls von Aushilfskräften gebildet, die für eine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit zur Verfügung stehen. Das Ressourcenmanagement ist dazu da, Ressourcen in der Organisation festzulegen und optimal einzusetzen.“ Oliver Bendel führt in seinem Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon einige Beispiele an und schließt dann mit den Worten: „Wenn man Ressourcen lediglich als Mittel für bestimmte Zwecke begreift, was im Begriff bereits angedeutet ist, neigt man dazu, sie auszuschöpfen und auszubeuten. Gerade bei natürlichen Ressourcen steht der instrumentelle Wert im Vordergrund, wobei man in der Umweltethik auch (etwa in Bezug auf Pflanzen und Tiere) nach ihrem intrinsischen fragen kann. Die Technikethik untersucht die Verantwortung der Technik, die der Ressourcenverwendung und -verschwendung dient, speziell auch das Verhältnis zwischen Technik und Natur, die Informationsethik die Veränderung (im Gebrauch) der Ressourcen angesichts der Digitalisierung, die Wirtschaftsethik die Verantwortung des Arbeitgebers gegenüber dem Arbeitnehmer als Humanressource.“ Der Beitrag ist am 14. April 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ressourcen-122425 heruntergeladen werden.
„Ein Prototyp … ist ein Modell, das in Wissenschaft oder Wirtschaft erstellt wird, um die wesentlichen Elemente bzw. Funktionen eines erdachten und gewünschten Bauteils oder Produkts zu zeigen. Es sollen damit Ideen überprüft, Reaktionen getestet und Sponsoren gefunden werden. Grundsätzlich will man demonstrieren, dass etwas im Prinzip umsetzbar ist. Prototypen spielen in der Technik und in der Informatik eine große Rolle.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Im Abschnitt „Merkmale und Beispiele“ geht der Informations- und Maschinenethiker auf digitale Zwillinge und den 3D-Druck ein. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – wird die Perspektive der Ethik eingenommen: „Der Frage, ob ein Prototyp falsche Vorstellungen vermittelt und damit zu falschen Entscheidungen führt, können Wissenschaftsethik und Wirtschaftsethik – vor allem in ihrer Form als Unternehmensethik – nachgehen.“ Der Beitrag ist am 14. April 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/prototyp-122469 abgerufen werden.
„Ein Lockdown … ist im ursprünglichen Sinne des Wortes eine Ausgangssperre oder auch eine Absperrung bzw. Versiegelung von Gebäuden und Bereichen. Bei einem Amoklauf oder einem Terroranschlag sollen Täter eingekreist und ausgebremst oder mögliche Opfer geschützt werden. Man beschränkt also gewisse Freiheiten, untersagt bestimmte Handlungen und trifft spezielle Maßnahmen, die extrem sein oder wirken können.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. In einem weiteren Abschnitt heißt es: „Der Lockdown war lange Zeit vor allem in den USA bekannt, als Begriff wie als Phänomen. Nach dem Ausbruch von COVID-19 Ende 2019 und der weltweiten Verbreitung der Krankheit Anfang 2020 verwendeten Medien den Begriff mit Blick auf die Schließung von (halb-)öffentlichen und privaten (einschließlich privatwirtschaftlichen) Einrichtungen, die Abriegelung von Gebieten bis hin zu ganzen Ländern sowie den Stillstand des öffentlichen Lebens, der über Wochen und Monate anhielt. Beliebt wurde er z.B. in Südafrika, auf den Philippinen und in Indonesien, ebenso in der Schweiz und in Deutschland.“ Nach der Erwähnung des Begriffs „Shutdown“ wird am Ende die Perspektive der Ethik eingenommen. Der Beitrag ist am 1. April 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/lockdown-122433 abgerufen werden.
Beim Bodyhacking greift man invasiv oder nichtinvasiv in den tierischen oder menschlichen Körper ein, oft im Sinne des Animal bzw. Human Enhancement und zuweilen mit der Ideologie des Transhumanismus. Es geht um die physische und psychische Umwandlung, und es kann der tierische oder menschliche Cyborg resultieren. Oliver Bendel hat über Bio- und Bodyhacking einen Beitrag für Bosch-Zünder geschrieben, die legendäre Mitarbeiterzeitschrift, die es seit 1919 gibt. Erschienen ist er im März 2020 in zehn Sprachen, in deutscher, aber auch in englischer, chinesischer und japanischer. Bereits vor einiger Zeit hatte Oliver Bendel betont: „Das Bodyhacking kann man aus der Perspektive von Bio-, Medizin-, Technik- und Informationsethik als Versuch sehen, das eigene oder fremde Leben und Erleben zu gestalten und zu verbessern. Problematisch wird es, sobald gesellschaftlicher, politischer oder wirtschaftlicher Druck entsteht, etwa wenn das Tragen eines Chips zur Speicherung von Daten und zur Identifizierung zur Norm wird, der sich kaum jemand entziehen kann.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Einen längeren wissenschaftlichen Beitrag zum Thema hat er unlängst in der HMD veröffentlicht. Mehr zu Bosch-Zünder über www.bosch.com/de/stories/bosch-zuender-mitarbeiterzeitung/.
Abb.: Auf der Insel Naoshima in Japan (Foto: Stefanie Hauske)
„Lebewesen sind zum Leben fähige Einheiten, auch als Organismen bekannt, die u.a. zu den Bakterien, Pilzen, Pflanzen und Tieren zählen. Sie haben einen eigenen Stoffwechsel und sind zur Fortpflanzung imstande. Im Zuge der Evolution haben sich Trillionen von Individuen und Millionen von (Unter-)Arten entwickelt. Viren wie HIV oder SARS-CoV-2 gehören nicht zu den Lebewesen, sind jedoch auf deren Stoffwechsel angewiesen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Gabler. In einem weiteren Abschnitt wird ein Bezug zur Wirtschaft hergestellt: „Die Wirtschaft hat über Jahrtausende tierische und menschliche Lebewesen für Vorbereitung, Herstellung, Vertrieb und Entsorgung benötigt. Freiwillige und unfreiwillige Arbeitskräfte (Sklaven bzw. Nutz- und Lasttiere) stehen in Arbeitsprozessen zur Verfügung. Wild- und Nutztiere werden gefangen, gezüchtet, gehalten und getötet, um Rohstoffe, Kleidungsstücke oder Nahrungsmittel aus ihnen zu gewinnen. In der Industrie 4.0 werden Menschen durch Industrieroboter ersetzt oder ergänzt. Serviceroboter übernehmen Aufgaben in Alten- und Pflegeheimen und in Hotels. Als Endverbraucher und Interaktionspartner (bzw. Datenlieferant) ist nach wie vor das Lebewesen gefragt.“ Am Ende werden neben der Wirtschaftsethik auch Technikethik, Informationsethik und Roboterethik erwähnt. Der Beitrag, der am 1. April erschienen ist, steht über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/lebewesen-122248 zur Verfügung.
„Das Leben entstand mit der chemischen Evolution und bildete sich dann im Zuge der biologischen Evolution (auch einfach Evolution genannt) weiter aus. Lebewesen sind zum Leben fähige Einheiten, sogenannte Organismen, die u.a. zu den Bakterien, Pilzen, Pflanzen und Tieren zählen. Die Biologie … erforscht das Leben bzw. Lebewesen, zusammen mit der Chemie, einer weiteren Naturwissenschaft. Zu den Lebenswissenschaften gehören zudem Medizin, Agrartechnologie und Ernährungswissenschaften.“ So beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, erschienen am 1. April 2020. In einem Abschnitt über Leben und Tod wird auch auf soziale Roboter eingegangen: „Soziale Roboter mögen animaloid oder humanoid gestaltet sein und Eigenschaften von Lebewesen simulieren, sind aber nicht im eigentlichen Sinne sterblich: Sie verlassen nicht die Welt, sondern werden zu Schrott.“ Am Ende heißt es: „Das Leben auf der Erde ist vor knapp vier Milliarden Jahren entstanden und wird vielleicht noch sechs Milliarden bestehen, bis zum Erlöschen der Sonne, doch in welcher Form, steht in den Sternen.“ Der Beitrag des Informations- und Maschinenethikers kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/leben-122432 aufgerufen werden.
Immer wieder hört man, oft von Theologen, manchmal von Philosophen, dass Maschinen nicht autonom seien, nicht intelligent, nicht moralisch etc. Sie übertragen den Begriff, den sie aus ihrem Bereich kennen, auf technische Wissenschaften wie Informatik, Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinenethik (die technisch geprägt ist und eng mit KI und Robotik zusammenarbeitet). Sie anerkennen nicht, dass jede Disziplin ihre eigenen Begriffe haben kann (und in der Regel hat). Bei einer Tagung im Jahre 2015 beschimpfte Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert, ein zutiefst religiöser Mann, die Referenten mit den Worten, Maschinen seien nicht autonom, sie hätten sich nämlich nicht selbst ein Gesetz gegeben. Nun sprechen Informatik und Robotik aber nun einmal von autonomen Systemen und Maschinen, und selbstverständlich dürfen sie das, wenn sie darlegen, wie sie das meinen. Eine solche Begriffsklärung und -aneignung steht sogar am Anfang jeder wissenschaftlichen Betätigung, und dass die Begriffe gleich lauten wie die anderer Bereiche, heißt keineswegs, dass sie dasselbe bedeuten und bedeuten müssen. Eine neue Grafik von Prof. Dr. Oliver Bendel, die auf früheren Entwürfen aufbaut, stellt dar, was der Gegenstandsbereich der Disziplinen oder Arbeitsbereiche der KI, der Maschinenethik und des Maschinellen Bewusstseins ist, und macht für sie terminologische Vorschläge. Im Kern geht es diesen darum, etwas in bestimmten Aspekten ab- oder nachzubilden bzw. zu simulieren. So schafft es die Künstliche Intelligenz eben, künstliche Intelligenz hervorzubringen, etwa Dialogsysteme oder Maschinen, die bestimmte Probleme lösen. Ob diese „wirklich“ intelligent sind oder nicht, ist keine sinnvolle Frage, und der Terminus technicus benutzt nicht umsonst das Adjektiv „künstlich“ – hier wäre noch einfacher als im Falle von „autonom“ zu verstehen, dass es sich um eine „neue“ (immerhin seit über 50 Jahren erklärte) Bedeutung handelt.
„Triage“ ist ein Begriff aus der Militärmedizin und bezeichnet die Einteilung der Verletzten (bei einer Katastrophe bzw. nach einem Angriff im Krieg) nach der Schwere der Verletzungen. Unterschieden werden leichte, mittlere und schwere Fälle; als prädestiniert gelten die mittleren Fälle, und zwar deshalb, weil die leichten auch ohne medizinische Versorgung überleben werden und die schweren hoffnungslos sind oder zu viele Ressourcen beanspruchen. Ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon widmet sich dem Triage-Prinzip im Zusammenhang mit der Artenvielfalt und mit COVID-19. Es herrscht unter Ethikern weitgehend Einigkeit darüber, dass man bei schweren Erkrankungen und Ressourcenengpässen nach den Überlebens- bzw. Heilungschancen gehen sollte, ganz im Sinne der ursprünglichen Idee. Einige fordern aber auch, die Jungen leben und die Alten sterben zu lassen. Damit bezieht man sich auf Eigenschaften der Person, was problematisch erscheint. Natürlich sind auch die Überlebenschancen bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 vom Alter abhängig, aber wenn man dieses direkt als Kriterium wählt, diskriminiert man damit den Betroffenen und die Gruppe, der er angehört. Der Beitrag von Oliver Bendel ist am 30. März 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/triage-122418 aufgerufen werden.
Bereits im Buch „300 Keywords Informationsethik“ (2016) von Oliver Bendel und dann im Nachfolgewerk „400 Keywords Informationsethik“ (2019) war erklärt worden, was schwarze Schwäne sind. Dabei war auch ein Bezug zur Maschinenethik und zu Technik- und Informationsethik hergestellt worden: „Moralische Maschinen können als schwarze Schwäne angesehen werden. Tauchten sie lange Zeit nur in Science-Fictions auf und hielten die meisten Menschen ihre Umsetzung für unmöglich, werden sie nun von der Maschinenethik konzipiert und implementiert. Technik- und Informationsethik berücksichtigen schwarze Schwäne in Technikgeschichte und Informationsgesellschaft.“ Eine grundlegende und ausführliche Definition des gleichen Autors findet sich nun im Gabler Wirtschaftslexikon. Der Begriff geht bekanntlich auf Publikationen von Nassim Nicholas Taleb zurück, nämlich auf „Fooled By Randomness“ (2001) und „The Black Swan“ (2007), das Bild auf Juvenal, der in den Satiren VI eine treue Ehefrau mit dem schwarzen Schwan vergleicht, der in der Antike in Europa unbekannt war. Aber was man mit ihm heute verbindet und ob COVID-19 damit zu tun hat, kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/covid-19-122147 nachgelesen werden.
„Musik ist, neben Literatur, Bildender Kunst und Darstellender Kunst, eine Kunstgattung, die Musik (im Sinne von akustischen Proben und Werken) hervorbringt, mit Hilfe der Notenschrift und von Instrumenten (bereits in Urzeiten von Trommeln und Flöten) bzw. Gesang.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon. Es wird auf Geschichte und Hintergrund, auf die fortschreitende Digitalisierung und die wirtschaftliche Entwicklung eingegangen. Betont wird, dass Musik emotionalisieren und stimulieren kann und deshalb auch wichtig für die anderen Kunstgattungen ist. Am Ende heißt es: „Eine Kunstethik als Bereichsethik vermochte sich bisher kaum zu etablieren. Medien-, Wirtschafts- und Medizinethik decken manche Aspekte der Musikproduktion und -rezeption ab.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Der Beitrag ist am 26. März erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/musik-122400 heruntergeladen werden.
Abb.: Gute Kopfhörer sind wichtig für das Hören von Musik
Ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon erklärt den Begriff des Social Distancing. Damit soll, so der Autor, „die Ausbreitung von Infektionskrankheiten verhindert oder verlangsamt werden“. „Man hält untereinander Abstand, berührt möglichst wenig Gegenstände und Lebewesen, die andere berührt haben könnten, und vermeidet den Besuch von Veranstaltungen, Geschäften und (halb-)öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Bibliotheken und Restaurants. So blockiert man die Übertragungswege von Tröpfchen- und Schmierinfektionen. Isolation und Quarantäne sind zu Hause möglich, aber auch in speziell eingerichteten bzw. ausgestatteten Räumen und Gebäuden mit medizinischer Versorgung.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Auch die Rolle von Informations- und Kommunikationstechnologien, Informationssystemen und sozialen Robotern wird angesprochen. Der Beitrag von Oliver Bendel ist am 16. März 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/social-distancing-122331 aufgerufen werden.
„Soziale Roboter sind sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen oder Tieren geschaffen wurden. Sie können über fünf Dimensionen bestimmt werden, nämlich die Interaktion mit Lebewesen, die Kommunikation mit Lebewesen, die Nähe zu Lebewesen, die Abbildung von (Aspekten von) Lebewesen sowie – im Zentrum – den Nutzen für Lebewesen. Bei einem weiten Begriff können neben Hardwarerobotern auch Softwareroboter wie gewisse Chatbots, Voicebots (Sprachassistenten oder virtuelle Assistenten) und Social Bots dazu zählen. Die Disziplin, die soziale Roboter – ob als Spielzeugroboter, als Serviceroboter (Pflegeroboter, Therapieroboter, Sexroboter, Sicherheitsroboter etc.) oder als Industrieroboter in der Art von Kooperations- und Kollaborationsrobotern (Co-Robots bzw. Cobots) – erforscht und hervorbringt, ist die soziale Robotik.“ So beginnt ein Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon. Er knüpft an die Definition an, die der Verfasser 2014 am selben Ort zu sozialer Robotik geliefert hat. Besonders an ihm ist neben den Dimensionen, die für jeden einzelnen Typ beschrieben werden können, die Einbeziehung von Tieren, nicht nur auf der Seite des Roboters, der Lebewesen aller Art imitieren kann, sondern auch auf der Seite seines Gegenübers. Nach dieser Sichtweise können soziale Roboter nicht nur Menschen, sondern auch Tiere erfreuen und unterstützen, mit Hilfe von Gestaltungsformen und Verhaltensweisen, die als angemessen wahrgenommen und die verstanden werden. Der Artikel von Oliver Bendel ist am 10. März 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/soziale-roboter-122268 aufgerufen werden.
Abb.: Cozmo ist ein sozialer Roboter und kann viele Emotionen zeigen
„Transportroboter befördern Gegenstände aller Art, wie Pakete, Einkäufe und Laborproben, von einem Akteur (oft der Anbieter oder Vermittler) zum anderen (oft der Kunde) oder begleiten und entlasten Fußgänger und Fahrradfahrer. Sie sind autonom oder teilautonom oder werden von Menschen oder weiteren Maschinen von Ort zu Ort navigiert. Sie haben ein Fassungsvermögen von 5 bis 20 Litern. Je nach Zusammenhang werden sie auch als Lieferroboter oder als Paketroboter bezeichnet. Man kann Transportroboter zu den Servicerobotern zählen.“ So Oliver Bendel in einem Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon, der am 5. März 2020 veröffentlicht wurde. Er geht darin auch auf die Verwendung in Zeiten von COVID-19 ein: „Insgesamt ist zu erwarten, dass Transportroboter ebenso wie Pflegeroboter und Sicherheitsroboter sowie Desinfektionsroboter eine wichtige Rolle bei Krisen und Katastrophen spielen werden, wo Menschen eingeschränkt handlungs- und leistungsfähig sind. Hier könnten die Chancen die Risiken überwiegen, wobei jederzeit Persönlichkeits- und Menschenrechte einzuhalten sind.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/transportroboter-122251 aufgerufen werden.
Abb.: Ein Transportroboter von Starship Technologies
Im Gabler Wirtschaftslexikon ist am 2. März 2020 ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich zu SARS-CoV-2 erschienen. Darin werden wirtschaftliche und technische Implikationen gestreift. Zudem wird darauf hingewiesen, dass den Anfang der Übertragungskette wohl der Tierhandel gebildet hat. So heißt es in einem Abschnitt: „Der Umstand, dass das Virus wohl von einem Tier stammt, das auf einem Tiermarkt war, wurde selten thematisiert und problematisiert. Damit wurde COVID-19 auch kaum in einen Zusammenhang mit anderen Krankheiten gestellt, die durch Tierfang, -haltung, -handel und -verarbeitung sowie Kulturfolger aufkommen. In China wurde der Handel mit Wildtieren immerhin im Februar 2020 verboten.“ Am Ende heißt es mit Blick auf den Ursprung der Krankheit und die wirtschaftlichen und technischen Implikationen: „Gefragt sind insgesamt Tier-, Bio-, Medizin-, Wirtschafts-, Politik-, Rechts- und Informationsethik.“ Der Beitrag kann über https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/sars-cov-2-122241 abgerufen werden.
Im Gabler Wirtschaftslexikon ist am 25. Februar 2020 ein Beitrag von Oliver Bendel zu COVID-19 erschienen. Darin werden auch wirtschaftliche und technische Implikationen gestreift. So heißt es in einem Abschnitt: „COVID-19 führte vor Augen, dass Digitalisierung und Technologisierung hilfreich bei Krisen und Katastrophen sein können. In China lieferten Serviceroboter in Spitälern und auf Quarantänestationen Medikamente und Nahrungsmittel aus, und Drohnen spürten Personen ohne Atemmaske auf. Wer in Krisengebieten zuhause bleiben musste, konnte über einen Computerarbeitsplatz und elektronische Lernanwendungen weiterhin seinen Aufgaben nachkommen und sich weiterbilden. Globalisierung ist ein Motor der Verbreitung des Virus, aber auch ein Faktor bei seiner Bekämpfung: Umgehend wurde weltweit an einem Medikament gegen SARS-CoV-2 geforscht.“ Der Technikphilosoph ist der Meinung, dass sich in Zukunft immer mehr Krisen und Katastrophen ereignen und sich möglichst viele Länder mit Kohorten von Robotern ausstatten sollten, um die Herausforderungen zu meistern. Insbesondere sind Sicherheits-, Transport- und Pflegeroboter sowie Desinfektionsroboter gefragt. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/covid-19-122147 abgerufen werden.
Abb.: In der U- und S-Bahn herrscht Ansteckungsgefahr
In seinem Vortrag beim Careum Dialog 2020 stellte Oliver Bendel eine Systematisierung zu sozialen Robotern vor. Er betonte, dass sich soziale Roboter sowohl auf Menschen als auch auf Tiere beziehen können. Soziale Roboter, so seine Systematisierung, interagieren und kommunizieren mit Lebewesen. Sie haben eine besondere Nähe zu ihnen und bilden Eigenschaften von ihnen ab. Im Zentrum steht der Nutzen, den die sozialen Roboter für Lebewesen haben können – denn sie können nicht nur unter ihnen und mit ihnen sein, sondern auch für sie da sein, indem sie sie begleiten und unterstützen – oder sie retten und verschonen. Die Systematisierung wandte Oliver Bendel auf fünf verschiedene soziale Roboter an, Cozmo, Harmony, P-Care, REEM und Happy Hedgehog (HHH). Beim REEM-Roboter wurde auf die Variante als Sicherheits- und Überwachungsroboter eingegangen, den Robocop in Dubai. Der HHH ist ein Prototyp aus dem eigenen Hause, ein igelfreundlicher Rasenmähroboter.