Serviceroboter am Flughafen Zürich

Am Flughafen Zürich werden immer wieder Serviceroboter ausprobiert und eingeführt. Laut einer Meldung vom 14. Dezember 2023 wurde das rund 300-köpfige Gebäudereinigungsteam um zwei Serviceroboter namens Zulu und Charlie ergänzt. Diese stammen von der Firma LionsBot aus Singapur (www.lionsbot.com) und gehören zu den LEOBOTS. Im Herbst 2025 sieht man viele Reinigungsroboter von TASKI (Ecobot 50 und 6 vom Typ Phantas) ihre Runden drehen. Sie sind oft in erstaunlicher Geschwindigkeit bei den Check-in-Bereichen, Terminals und Aufenthaltszonen unterwegs. Der Flughafen Zürich erläutert: „Die Geräte navigieren bis zu 24 Stunden selbstständig durch den laufenden Betrieb, erkennen Hindernisse, entleeren Schmutzwasser und laden sich eigenständig wieder auf.“ (Website Flughafen Zürich) Inzwischen taucht auch BellaBot auf, den Zürcher bereits von Hiltl Sihlpost kennen. Der Transportroboter wurde zum Abfallsammelroboter umfunktioniert. Er rollt direkt zu den Besuchern und Passagieren, die etwas für ihn haben könnten, etwa eine Plastikflasche oder Restmüll. Das Angebot wird nicht nur rege angenommen – viele sind auch begeistert von dem freundlichen Katzengesicht und den Plastikohren und berühren BellaBot oder machen Selfies.

Abb.: Stefanie Hauske mit BellaBot

Von Barney bis Plato

„Gastronomieroboter sind Serviceroboter, die in Bars, Clubs, Cafés und Restaurants sowie in bestimmten Arealen von Bahnhöfen, Flughäfen und Shopping Malls u.a. bei der Zubereitung, beim Servieren und beim Transport von Getränken und Speisen eingesetzt werden und die Servicekräfte unterstützen oder verdrängen. Manche von ihnen sind soziale Roboter oder haben zumindest soziale Merkmale bzw. Fähigkeiten. Die Gastronomie ist ein komplexer Bereich mit unterschiedlichen Aufgaben und Anforderungen. In einer Einrichtung gibt es oft eine Küche, eine Bar mit einer Theke und Barhockern und ein Areal auf einer Ebene oder auf mehreren Ebenen mit Tischen und Stühlen, wobei ein Buffet integriert sein kann. Büro, Mitarbeiterraum und Empfangsbereich stehen dem Personal zur Verfügung bzw. dienen dem Erstkontakt mit dem Kunden. Entsprechend treten ganz unterschiedliche Typen von Robotern auf.“ Mit diesen Worten beginnt ein Artikel von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 24. Januar 2023 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Die unterschiedlichen Typen werden vorgestellt. Zudem werden mehrere Beispiele für Barroboter (wie Toni und Barney) und Servierroboter (wie BellaBot und Plato) gegeben. Der Beitrag schließt ab mit der Perspektive der Ethik. Er kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gastronomieroboter-124903 aufgerufen werden.

Abb.: Barney Bar in der Migros

Billi aka BellaBot bei Hiltl Sihlpost

Bei Hiltl Sihlpost ist seit kurzer Zeit Billi im Einsatz, ein Transportroboter. In einem Tweet vom 28. Oktober 2022 schreibt das nach eigenen Angaben älteste vegetarische Restaurant der Welt: „Bei uns sind alle herzlich willkommen: Ob Mensch, Tier oder Roboter. Das ist Billi – unsere neue Unterstützung am Hiltl[-]Buffet. Begleite Billi am 1. Arbeitstag in der Hiltl Sihlpost oder statte gleich einen Besuch ab.“ Bei Billi handelt es sich offenbar um BellaBot, einen weiblich anmutenden Serviceroboter aus China. Dieser verfügt über ein Display, auf dem ein animiertes Katzengesicht mit großen (oder vor Wonne zusammengekniffenen) Augen, Mund und Schnurrbarthaaren zu sehen ist, zudem über schwarze Öhrchen aus Kunststoff. Adrian Lobe hatte Prof. Dr. Oliver Bendel Ende 2021 für die TAZ zu BellaBot interviewt. Er wollte u.a. wissen, ob solche Modelle, die weibliche Attribute aufnehmen, Stereotype befördern. Der Informations- und Maschinenethiker hat nichts dagegen, dass soziale Roboter ein Geschlecht vorgeben und z.B. eine weibliche oder männliche Stimme haben. Dies bringt in vielen Menschen etwas zum Klingen. Eine neutrale Stimme leistet dies nicht unbedingt. Zugleich ist es seiner Ansicht nach nicht notwendig, in allen Zusammenhängen weitreichende humanoide oder animaloide Erscheinungsformen zu wählen. Ein europäischer Konkurrent zu BellaBot ist mit Plato entstanden. Er wurde im November 2022 von der United Robotics Group auf den Markt gebracht. Plato hat große runde Augen, Augenbrauen und einen Mund, die ebenfalls Animationen auf einem Display sind. Es wird sich zeigen, welche Modelle die Betreiber und ihre Gäste bevorzugen.

Abb.: Am Zürisee