Erste Überlegungen zum Überkonsum

„Beim Überkonsum (engl. ‚overconsumption‘) werden so viele natürliche Ressourcen verbraucht, dass das Ökosystem überlastet und in seiner Nachhaltigkeit beeinträchtigt ist. Die Umweltzerstörung nimmt zu, der Klimawandel beschleunigt sich, die natürlichen Ressourcen werden weniger oder verschwinden. Konsum, der Verzehr oder Verbrauch von Gütern, führt unter bestimmten Voraussetzungen (auf starkes Wachstum ausgerichtete Wirtschaftsordnung, Überproduktion, Wohlstand, Überbevölkerung) fast unausweichlich zur Konsumgesellschaft und zu einem Überkonsum innerhalb eines regionalen oder überregionalen Systems. Der Begriff wurde 2020 einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als Greta Thunberg (Fridays for Future) ihn mit Blick auf den Black Friday benutzte.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, erschienen am 30. November 2020 im Gabler Wirtschaftslexikon. Am Ende werden erste Überlegungen aus der Technikethik und der Informationsethik sowie der Wirtschaftsethik heraus angestellt: „Auf der Mesoebene ist die Frage, in welcher Weise das Unternehmen den Überkonsum nährt (Unternehmensethik), auf der Makroebene, in welcher Form das Gesellschafts- und Wirtschaftssystem dazu beiträgt (Ordnungsethik). Auf der Mikroebene bringt sich u.a. die Konsumentenethik ein (Konsument als direkter Verursacher des Überkonsums).“

Abb.: Der Beginn des Überkonsums

Eine Roboterquote für Produktionsunternehmen

Der Ausschuss Digitale Agenda des Deutschen Bundestages führte am 22. Juni 2016 von 16.00 bis 18.00 Uhr ein öffentliches Fachgespräch zum Themenkomplex „Auswirkungen der Robotik auf Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft“ durch. Als Sachverständige standen Eric Hilgendorf (Universität Würzburg), Raul Rojas (FU Berlin), Ryan Calo (University of Washington), Norbert Elkman (Fraunhofer IPK) und Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW) zur Verfügung. Elkmann warnte mit Blick auf die Robotik vor überzogenen Erwartungen. Hilgendorf mahnte „politisches Handeln an, da sonst die Gefahr bestünde, dass internationale Konzerne die Standards setzen könnten“ (Website Bundestag). Calo blies ins gleiche Horn: „Es dürfe nicht sein, dass der Gesetzgeber sich auf Aussagen der Industrie verlassen muss.“ (Website Bundestag) Er könne sich durchaus die Schaffung einer Robotersteuer und einer Roboterquote vorstellen, erklärte Bendel. Berücksichtigt werden müsse allerdings, dass die derzeitige Ausrichtung des menschlichen Lebens auf die wirtschaftliche Produktivität „eine kapitalistische Ideologie ist, der man nicht zustimmen muss“. „Der Einsatz von Robotern könne daher eine Chance zur Befreiung des Menschen sein.“ (Website Bundestag) Und wäre von daher zu fördern. Auch Rojas betonte, die „anstehende industrielle Revolution sei nicht beschäftigungsneutral“ (Website Bundestag). Weitere Informationen und Aussagen sowie die Aufzeichnung der Anhörung sind über www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw25-pa-digitale-agenda/427996 zu finden.

Abb.: Oliver Bendel und Eric Hilgendorf im Deutschen Bundestag