Virtuelle Freunde

In der c’t 11/2023 ist der Artikel „Virtuelle Freunde? KI-Chatbots leisten Gesellschaft und wecken einseitige Gefühle“ erschienen. Arne Grävemeyer geht auf fünf Seiten auf das Thema ein. Befragt hat er dazu Prof. Dr. Oliver Bendel. Eine Frage war, ob solche Programme und Figuren – die Emotionen zeigen (ohne sie zu haben) und hervorrufen – sich als solche offenbaren sollten. Seine Antwort: „Aus ethischer Sicht würde ich das fordern. Man sollte wissen, ob man mit Menschen oder Maschinen kommuniziert. Unsere eigenen Emotionen sind ein wertvolles Gut. Wir entwickeln sie fast automatisch, wenn wir auf menschenähnliche Entitäten stoßen. Wir haben aber die Möglichkeit, die Emotionen zu begrenzen, wenn wir wissen, dass es sich um Programme und Maschinen handelt. Dazu gehört, dass wir diese abstellen und nicht ständig an sie denken, wenn sie nicht bei uns sind. Auch unsere Zeit ist ein kostbares Gut. Wir sollten selbst entscheiden, mit wem oder was wir sie verbringen.“ (c’t, 11/2023) Insgesamt wurden schriftlich und telefonisch etliche Fragen gestellt. Einige Antworten sind in den Artikel eingeflossen, der seit 5. Mai 2023 erhältlich ist.

Abb.: Was ist von virtuellen Freunden zu halten?

Eine Ringvorlesung zur Liebe

Die Ringvorlesung der Fachhochschule Nordwestschweiz, eines Verbunds mit neun Hochschulen, widmet sich im Frühjahrssemester der Liebe. Den Auftakt macht Peter Trawny am 22. Februar mit der Philosophie der Liebe. Der deutsche Philosoph lehrt an der Bergischen Universität Wuppertal. Am 15. März 2022 spricht Judith Aregger über den Straßenstrich, die erotische Massage und Escortdienste sowie über Sexualbegleiterinnen. Sie war zwischen 1995 und 2001 in mehreren Kantonen selbst als Sexarbeiterin tätig, danach als Mediatorin des Boulevards Genf, der Anlaufstelle des Straßenstrichs im Genf, deren Leiterin sie heute ist. Oliver Bendel hält am 26. April 2022 einen Vortrag zur Maschinenliebe. Der Informations- und Maschinenethiker lehrt und forscht an der Hochschule für Wirtschaft FHNW und der Hochschule für Technik FNHW. Er unterscheidet zwischen Liebespuppen und Sexrobotern und erklärt die Zusammenhänge zwischen den beiden Ausprägungen. Er zeigt Beispiele wie Harmony und ordnet sie aus technischer und ethischer Sicht ein. Acht weitere Vorträge erwarten das Publikum. Das Programm kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Der Flyer zur Ringvorlesung