Ein Kodex für die Jugend

Nach der Netiquette 2.0 mit ihren zehn Vorschlägen – von Oliver Bendel zuerst im Blick am Abend vom 17. März 2009 veröffentlicht, dann in der Netzwoche, Ausgabe 5/2010 – ist im November 2016 ein weiterer Kodex erschienen. klicksafe.de meldet: „In Zusammenarbeit mit Masterstudierenden der Hochschule der Medien Stuttgart unter Leitung von Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Wolfgang Schuster, dem 1. Vorsitzenden der Deutschen Telekom Stiftung, hat juuuport zehn Gebote der Digitalen Ethik entwickelt.“ (klicksafe.de, 8. November 2016) Und weiter: „In der digitalisierten Welt haben Internetnutzerinnen und -nutzer große Freiheiten, aber auch eine große Verantwortung. Wie sie sich verhalten und mit Konflikten umgehen, ist Ausdruck ihrer eigenen ethischen Haltung. Deshalb ist es wichtig, sich darüber zu verständigen, wie ein gutes, gelingendes Leben in der digitalen Gesellschaft aussehen soll. Die zehn Gebote verstehen sich als Leitlinien, die helfen, die Würde des Einzelnen, seine Selbstbestimmung und Handlungsfreiheit wertzuschätzen. Sie richten sich vor allem an Jugendliche und berücksichtigen ihre Formen der digitalen Kommunikation. Sie dienen ihnen als Orientierung und zeigen auf, wie man im Internet gut zusammenleben und rücksichtsvoll miteinander umgehen kann.“ (klicksafe.de, 8. November 2016) Im letzten Vorschlag treffen sich die Kodizes. In der Netiquette 2.0 lautet er: „Du sollst Handy und Computer so oft wie möglich ausschalten und dem Gesang der Vögel lauschen.“ (Version Blick am Abend) In den neuen zehn Geboten heißt es ganz ähnlich: „Schalte hin und wieder ab und gönne dir auch eine Auszeit.“

Abb.: Was kann und soll man mit dem Handy?

Die Medienkompetenz an Schulen testen

Pro Juventute hat im November 2016 einen „kostenlosen Medienprofis-Test für die 3. bis 8. Klasse“ lanciert. Auf der Website www.projuventute.ch heißt es: „98 Prozent der 12- bis 19-Jährigen in der Schweiz haben ein Smartphone. Sie nutzen die damit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bisher aber oft ohne das nötige Knowhow und die erforderliche kritische Reflexion. Der Umgang mit Internet, Handy und sozialen Medien ist daher fester Bestandteil des Lehrplans 21. Für diesen wichtigen Schritt bietet Pro Juventute den Schulen nun einen innovativen, webbasierten Einstufungstest an, der das Medienwissen der Schülerinnen und Schüler misst und den Lehrpersonen darauf basierend Unterrichtsinhalte und Lehrmittel vorschlägt. Der sogenannte Medienprofis-Test ist der erste seiner Art. Entwickelt hat ihn die Pädagogische Hochschule Schwyz im Auftrag von Pro Juventute nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Die Entwicklung des Tests wurde durch die finanzielle Unterstützung von Google.org im Rahmen einer mehrjährigen Partnerschaft mit Pro Juventute ermöglicht.“ Und weiter: „Ab sofort können Lehrpersonen den Medienkompetenztest für die 3. bis 8. Klasse unter www.medienprofis-test.ch kostenlos nutzen. Der Medientest steht Schulen ab sofort in Deutsch und ab Frühjahr 2017 in Französisch und Italienisch zur Verfügung.“ Auch informationsethische Fragen werden berührt, etwa im Falle von Sexting.

Abb.: Selfies und Sexting sind Phänomene, die Medienkompetenz erfordern

Eine Plattform im Wandel

informationsethik.info ist ein Projekt des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und wird von der Ernst Göhner Stiftung unterstützt. Es wird von Prof. Dr. Oliver Bendel geleitet. Mehrere Monate musste die Plattform mit einem provisorischen Design auskommen. Ende Dezember 2013 fiel der Startschuss für eine erste Phase der Verwandlung. Ein neues Template wurde gewählt (das ebenfalls „responsive“ ist), die Fotografie im Willkommenstext wurde verkleinert und rutschte in den Header hoch, eine Rubrik „Begriff des Monats“ wurde eröffnet. Es handelt sich also nicht nur um alten Wein in neuen Schläuchen. In den nächsten Monaten werden Design und Content weiterentwickelt. Wer das Projekt unterstützen will, in welcher Form auch immer, ist von den Betreibern dazu eingeladen. Die E-Mail-Adresse findet sich auf informationsethik.info in der Rubrik „Kontakt“.