Post nimmt Drohnenflüge wieder auf

Die Schweizerische Post und die Firma Matternet nehmen ihre Drohnenflüge wieder auf, um Laborproben zu transportieren. Ein Unterbruch war notwendig geworden, weil es zu Abstürzen gekommen war – und, so die Post in einer Medienmitteilung, aufgrund der Corona-Krise. Seit dem 27. August 2020 verbinden die Drohnen die Spitäler Ospedale Civico und Ospedale Italiano in Lugano. Mit dem Auto oder dem Fahrrad benötigt man für diese Strecke je nach Verkehr zwischen 10 und 15 Minuten. „In Zürich führen die Post und Matternet voraussichtlich ab dem 31. August 2020 wieder Testflüge zwischen dem Universitätsspital Zürich (USZ) und dem Standort Irchel der Universität Zürich (UZH) durch, um die Route zwischen den Standorten neu zu installieren.“ (Medienmitteilung Schweizerische Post) Ab September sollen die Quadrokopter regelmäßig Laborproben zwischen dem USZ und dem Irchel transportieren. Von der früher bedienten Strecke über den Zürisee, bei der die Drohne gegenüber anderen Mitteln klar im Vorteil ist, ist in der Medienmitteilung nicht die Rede.

Abb.: Die Drohne 2017 in Lugano (Foto: Schweizerische Post/Alessandro Della Bella)

Post-Drohne bringt Laborproben

„Nach Lugano und Bern steigen ab Ende Juni auch in der Stadt Zürich Drohnen mit Paketsendungen in die Luft.“ Dies meldet der Tages-Anzeiger vom 13. Juni 2018. Es gehe dabei um Transporte im medizinischen Bereich. Bei der Drohne der Post, die in Zürich zum Einsatz kommt, handelt es sich um einen Quadrokopter „mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern, hergestellt von der amerikanischen Firma Matternet“ (Tages-Anzeiger, 13. Juni 2018). „Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 10 Meter pro Sekunde, die Flughöhe liegt bei 100 bis 120 Metern über dem Boden. Die Drohne fliegt autonom auf einer vom Bundesamt für Zivilluftfahrt zertifizierten Route. Dank dem sogenannten Flarm-System ist sie für die Skyguides auf den Flughäfen Dübendorf und Kloten erkennbar.“ (Tages-Anzeiger, 13. Juni 2018) Medizinische Transporte in den Innenstädten können meist schneller als mit dem Auto durchgeführt werden, was etwa bei Laborproben von Bedeutung ist. Es kann allerdings Kollisionen mit anderen Drohnen und mit Vögeln geben, und ein Absturz kann für Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer gefährlich sein. Chancen und Risiken von privaten Drohnen arbeitet ein Beitrag von Oliver Bendel aus dem Jahre 2015 heraus.

Abb.: Eine Drohne bringt ein Paket

Die Vielfalt der Drohnen

Drohnen im Sinne von unbemannten Luftfahrzeugen existieren heute in vielfältiger Form, als Quadrokopter genauso wie als Oktokopter, im Betrieb ferngesteuert, teilautonom oder autonom. Man kann den militärischen, politischen, journalistischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und privaten Einsatz unterscheiden. Es finden sich etliche spezielle Bezeichnungen, sowohl im Deutschen als auch im Englischen. Eine Grafik, die über maschinenethik.net zur Verfügung gestellt wird, versucht mit Blick auf die Vielfalt der Drohnen etwas Ordnung zu schaffen. Es handelt sich um eine erste Version, die gegebenenfalls aktualisiert und adaptiert werden soll. Sie kann unter Angabe der Quelle und des Autors auf Websites und in Beiträgen verwendet werden. In der Grafik werden nicht zuletzt Beispiele für Anwendungen gegeben. Dutzende Möglichkeiten mussten aus Platzgründen weggelassen werden. So erfreuen sich Drohnen etwa bei Immobilienmaklern großer Beliebtheit, kann man doch Haus und Garten auch von oben und aus neuen Perspektiven zeigen, ohne dass man gleich einen Hubschrauber mieten muss. Überhaupt ist die Kostenersparnis ein wesentlicher Aspekt bei der Verbreitung der Drohnen. Zugleich stellen sich ethische Fragen; darauf geht etwa dieser Artikel im Informatik-Spektrum ein.

Abb.: Einsatzformen und Bezeichnungen von Drohnen