Kampf gegen Littering

Im Studiengang Energie- und Umwelttechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW ist im Februar 2015 das Projekt CLEANINGFISH gestartet. Littering ist in der Schweiz ein Problem. Die Gewässer sind hochgradig belastet. Vordergründig wirken sie sauber, und im Vergleich zu den 60er- und 70er-Jahren wurden in Bezug auf bestimmte Schadstoffe erhebliche Fortschritte erzielt. Allerdings hat zum Beispiel der Anteil von Kunststoffen stark zugenommen. Fische, Wasservögel und andere Lebewesen nehmen die Partikel auf und scheiden sie verändert aus. Auch der Mensch hat immer öfter Petflaschen auf seinem Speiseplan, durchaus unfreiwillig und mit nicht absehbaren gesundheitlichen Folgen. Ein Ansatz könnten Schwärme von Robotern sein, die rund um die Uhr Flüsse und Seen durchstreifen, die Plastikteilchen schlucken und an Stationen deponieren. Sie könnten auch Gegenstände am Grund des Bodens, wohin man mit üblichen Verfahren meist nicht vorzudringen vermag, einsammeln und abschleppen. Der CLEANINGFISH, eine Designstudie von Oliver Bendel (s. Rubrik Studien auf www.maschinenethik.net), ist der Ausgangspunkt dieser Überlegungen. Er ist handgroß, stark und schnell, und er könnte größere und kleinere Geschwister für spezielle Aufgaben haben. Ein Student der Hochschule für Technik erstellt eine Machbarkeitsstudie, die Grundlage für weitere Aktivitäten sein kann. Beantwortet werden auch Fragen der Maschinenethik sowie der Informations- und Technikethik.

Abb.: Ein Robofish (Quelle: commons.wikimedia.org; Autor: Kuba Bożanowski, Warschau)

Wir sind die Roboter

Das Theater Tuchlaube Aarau „setzt sich aus Anlass seines dreifachen Jubiläums in der Spielzeit 2014/2015 mit dem Thema Zukunft auseinander“ (Leiter Peter-Jakob Kelting im Editorial des Programms). „Herausgekommen ist ein faszinierendes Kaleidoskop an Analysen, Entwürfen und Prognosen.“ (ebd.) Hanspeter Thür, der oberste Datenschützer der Eidgenossenschaft, macht sich mit seinem Beitrag „Auch du bist verdächtig!“ für das Grundrecht auf Privatsphäre stark. Der Schweizer Schriftsteller und Drehbuchautor Charles Lewinsky skizziert in „Liebe Donjeta, ein Brief“ die (Schreckens-)Vision einer Schweiz ohne Ausländer. Und der Theaterleiter interviewt in „Moralische Maschinen“ den deutschen Philosophen und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel zur Maschinenethik, zur sozialen Robotik und zur Zukunft der Arbeit. Das Programm, das im Oktober 2014 als Beilage der Aargauer Zeitung erschienen ist, kann über www.fhnw.ch kostenlos heruntergeladen werden.

Abb.: Keine Roboter, sondern Puppen

Neue Plattform zur Informationsethik

Die Informationsethik widmet sich, um nur ein paar Beispiele zu nennen, den Risiken von Anonymität und Identifizierbarkeit im Netz, dem Verlust der Privatheit durch soziale Medien und Überwachungssysteme, den Gefahren durch Automatismen und technische Manipulationen, den Auswirkungen der digitalen Piraterie, der Zunahme von Cybermobbing und -stalking, der Omnipräsenz von Informations- und Kommunikationssystemen sowie der Abhängigkeit von IT-Unternehmen und IT. Seit 1. September 2013 wird in der Schweiz informationsethik.info aufgebaut. Es handelt sich um eine webbasierte Informations- und Kommunikationsplattform, die Privatpersonen, Schülerinnen und Schüler, Studierende und Dozierende sowie Mitarbeitende von Unternehmen mit der Informationsethik und mit den Grundfragen der Medienkompetenz vertraut machen und bei damit verbundenen Anliegen unterstützen soll. Die Plattform zielt vor allem auf das Wissen und Lernen und dient der Aufklärung der Mitglieder der Informationsgesellschaft und dem Aufbau der Wissensgesellschaft. Es wird auf eigene und fremde Definitionen, Kurzdarstellungen, Fallbeschreibungen und anderes Material sowie auf Linksammlungen und Vernetzungsmöglichkeiten gesetzt, um das problembezogene und informelle Lernen zu ermöglichen. Die Plattform wird vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Hochschule für Wirtschaft FHNW verantwortet. Initiator und Projektleiter ist Prof. Dr. Oliver Bendel. Die Ernst Göhner Stiftung unterstützt die Plattform finanziell.