Neue Version von Optimus

„Der Optimus ist wieder da: Tesla hat eine überarbeitete Version des humanoiden Roboters vorgestellt. Sie soll über mehr Fähigkeiten verfügen. Ein von Tesla zum Anleger-Meeting veröffentlichtes Video zeigt fünf der Roboter in Aktion. Die Roboter laufen deutlich sicherer als zuvor und sind auch zu feinfühligen Interaktionen fähig.“ (Golem, 17. Mai 2023) Dies berichtete Golem am 17. Mai 2023. Der Redakteur bezieht sich auf eine frühere Demonstration, wo Optimus sehr unsicher unterwegs war. Die Fortschritte werden mit der Verbesserung der Aktoren und mit der Unterstützung durch Menschen erklärt: „Diese lernen laut dem Video die Roboter mit Hilfe von Datenhandschuhen, Sensoren und Kameras an.“ (Golem, 17. Mai 2023)  Das Design dürfte nach wie vor viele Benutzer abschrecken. Insbesondere der Kopf ohne Gesicht ist gewöhnungsbedürftig. Vielleicht werden Augen und Mund samt Mimik aber später digital umgesetzt. Das Video kann hier aufgerufen werden.

Abb.: Auch Optimus wird eine Ladestation brauchen

Elon Musk träumt vom Tesla-Bot

Elon Musk präsentierte beim „AI Day“ von Tesla die Idee eines humanoiden Roboters, der einst – so das Manager Magazin – gefährliche, sich wiederholende oder langweilige Aufgaben übernehmen könnte. Der Tesla-Bot mit dem Namen Optimus „werde rund fünf Fuß acht Zoll (knapp 1,73 Meter) hoch sein, 57 Kilogramm wiegen und zahlreiche Jobs erledigen können, vom Anbringen von Schrauben an Autos bis zur Abholung von Einkäufen im Laden“. Er „werde mit acht Kameras und einem vollwertigen selbstfahrenden Computer ausgestattet sein und die gleichen Werkzeuge nutzen, die Tesla im Auto verwende“ (Manager Magazin, 20. August 2021). Laut der Ankündigung des Unternehmens aus dem Silicon Valley soll der Roboter also physische Arbeiten übernehmen können. Genau damit tun sich Serviceroboter aber im Moment schwer, vor allem humanoide Modelle. Die Visualisierung lässt kaum Rückschlüsse auf die Fähigkeiten des Prototyps zu, der bereits 2022 vorliegen soll. Auf einem großen Display im Kopfbereich könnten Augen und Mund erscheinen und mimische Fähigkeiten umgesetzt werden. Wenn es – wie im Video zu sehen – ausgeschaltet ist, wirkt der Roboter unheimlich und unnahbar. Arme und Füße dürften in dieser Form kaum geeignet sein, den Körper zu tragen. Auch Gelenke sind nur ansatzweise zu erkennen. Insgesamt ist unklar, warum ausgerechnet Tesla die Lücken schließen sollte, die bei Sony, SoftBank und Boston Dynamics auch nach vielen Jahren noch vorhanden sind. Es ist kein Roboter in Sicht, der von der Wohnung im dritten Stock über das Treppenhaus nach unten springt, auf dem Gehweg hunderten Passanten und Hunden (samt Haufen) sowie Skatern und Scootern ausweicht, einen Einkaufswagen mit einer Münze freibekommt, den Supermarkt durch die Schiebe- oder Drehtür betritt und sich an den Regalen so bedient, dass diese danach nicht zerstört sind. Vielleicht soll der Tesla-Bot aber auch nur eine Ergänzung des Tesla-Autos der Zukunft sein und in einem Drive-in eine Pizza und eine Cola holen. Ein Auto mit Armen, eine Idee übrigens, die Oliver Bendel und Frank M. Rinderknecht am Rande eines von SIX moderierten Gesprächs im Jahre 2016 diskutierten.

Abb.: Elon Musk träumt vom Tesla-Bot

Bubble Gum Battle

Das autonome Fahren wird von vielen Unternehmen gefördert und erforscht. Manche halten es für ausgemacht, dass ihm die Zukunft gehört. In einem Artikel von Oliver Bendel aus dem Jahre 2018 wurde die Überlegung angestellt, dass die Sensorik des automatischen und später autonomen Autos durch simple Eingriffe gestört werden kann. So kann man Kameras mit Lack übersprühen und Sensoren aller Art mit Kaugummi zukleben. Farbbeutel können auch in voller Fahrt zum Einsatz kommen. Es können also Angriffe auf das Äußere stattfinden, mit dem Ergebnis, dass das Auto erst gar nicht losfährt oder während der Fahrt zum Stillstand kommt oder Störungen aufweist. Dazu kommen Hackerangriffe, also sozusagen Angriffe auf das Innere. Man könnte von Maschinenstürmern des 21. Jahrhunderts sprechen, mit Motivationen aller Art. Im Mai 2020 wurde ein Student an der Hochschule für Wirtschaft FHNW gefunden, der eine entsprechende Hypothese formulieren und überprüfen soll. Seine Abschlussarbeit soll den Schaden, den man dem automatischen oder autonomen Auto zufügen kann, möglichst vollständig erfassen. Es sollen mindestens 25 mögliche Angriffe identifiziert und systematisiert werden. Ideal wäre es, wenn ein automatisches Auto zum Test für die Angriffe auf das Äußere zur Verfügung stehen würde. Dafür werden vom Auftraggeber der Untersuchung – dem oben genannten Autor – Hersteller und Autohäuser angefragt.

Abb.: Der Bubble Gum Battle kann beginnen

Ein Maitag in Florida

Raffael Schuppisser von der Aargauer Zeitung war am 1. Juli 2016 im Gespräch mit dem Wirtschaftsinformatiker und Maschinenethiker Oliver Bendel. Thema war der Unfall des Tesla Model S in den USA bei aktiviertem Autopilot. Der Insasse war dabei ums Leben gekommen. Ein Sattelschlepper war über eine Kreuzung auf dem Highway, über welche die Richtung gewechselt werden kann, senkrecht zum PKW geraten, der die weiße Fläche für den Himmel oder ein Schild gehalten hat und unvermindert weitergefahren ist. „Eine Schwachstelle ist die Kamera. Diese lässt sich leicht täuschen.“ (Aargauer Zeitung, 2. Juli 2016) Die Verwechslung begünstigt hat ein ungünstiger Winkel. Der Wissenschaftler rät dazu, in den nächsten Jahren weitere Tests und Experimente zu machen, die Ergebnisse der optischen Sensoren gegenprüfen und hoch- und vollautomatisierte bzw. autonome Autos vorrangig auf Autobahnen ohne Wendemöglichkeiten verkehren zu lassen. Der Artikel vom 2. Juli kann über www.aargauerzeitung.ch/leben/forschung-technik/maschinen-ethiker-analysiert-toedlichen-unfall-die-technik-ist-noch-nicht-so-weit-130397988 aufgerufen werden; zudem ist er am 2. Juli in der gedruckten Ausgabe erschienen.

Abb.: In Florida unterwegs

Wir fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn

„Seit es Autos gibt, werden sie besungen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Artikel von Oliver Bendel, der am 31. Januar 2016 in der Zeitschrift SenLine erschienen ist. „Mercedes Benz“ von Janis Joplin sei einer breiten Öffentlichkeit bekannt, „Wir fahren Manta, Manta“ von den Ärzten eingeweihten Kreisen. Aus den Werken von Chuck Berry ließe sich, so der Verfasser, ein Soundtrack für die Straße mischen. Die Berliner Band 2raumwohnung habe 2004 das Album „Es wird Morgen“ veröffentlicht, mit dem wenig beachteten Lied „Jemand fährt“. „Das war ein paar Jahre nach dem ersten iPod und ein paar vor dem ersten iPhone. Vom Google-Auto hat noch niemand gesprochen.“ In einer Strophe heißt es: „Alles, was klingt, ist Musik./Es singen die Maschinen/auf der stark befahrenen Autobahn/oder auf geraden Schienen.“ Der Artikel in SenLine kann hier kostenlos heruntergeladen werden. Für die Zeitschrift, die Prof. Dr. Helmut Bachmaier herausgibt, haben schon Prof. Dr. Ernst Peter Fischer und Prof. em. Dr. Helmut Weidhase geschrieben.

Abb.: Wir fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn