Ist geschlechtergerechte Sprache wirklich geschlechtergerecht?

„Geschlechtergerechte Sprache, angestrebt etwa in Unternehmen, an Hochschulen, von Verlagen oder in den Medien, verfolgt die Idee, im Schreiben und Sprechen mehrere Geschlechter bzw. Identitäten sichtbar zu machen oder Geschlechtsneutralität umzusetzen und dadurch mit Blick auf männliche, weibliche und nichtbinäre Personen gerecht zu sein. Man spricht zudem von inklusiver oder, unter Betonung der letztgenannten Gruppe, von gendergerechter Sprache.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, erschienen am 4. Februar 2022. Er widmet sich vor allem der Frage, ob geschlechtergerechte Sprache wirklich geschlechtergerecht ist, und kommt zum Schluss, dass in der Praxis das Gegenteil der Fall ist. Dies liegt u.a. daran, dass männliche Formen zurückgedrängt werden oder ganz verschwinden. Die vermeintliche Männersprache wird zur Frauen- und Transmenschensprache. Das mag man als Aktivist begrüßen – aber das Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit wird dadurch ad absurdum geführt. Zielführender scheint es zu sein, die Wirklichkeit umzubauen und die Sprache in Ruhe zu lassen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/geschlechtergerechte-sprache-123567 aufgerufen werden.

Abb.: Nicht die Sprache umbauen, sondern die Wirklichkeit

Soziale Roboter im Bildungsbereich

Zahlreiche führende Experten und hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Sabine Seufert, Josef Guggemos und Stefan Sonderegger stammt die Abhandlung „Soziale Roboter im Bildungsbereich: Konzeptioneller Überblick zum Einsatz sozialer Roboter in der Bildung“. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter könnten als Tutoren, Lehrassistenten oder Lernpartner in Zukunft ein integraler Bestandteil der Bildungsinfrastruktur sein. Viele Aufgaben im Bereich des Lehrens und Lernens können sie bereits heute übernehmen und noch viele weitere werden sie in Zukunft übernehmen können. Lernende sowie Arbeitnehmende werden heute immer mehr durch smarte Maschinen unterstützt. Das Lernen mit sozialen Robotern kann die menschlichen Fähigkeiten erweitern, individualisiertes und kollaboratives Lernen ermöglichen sowie die Motivation und das Selbstvertrauen der Lernenden steigern. Neben der technischen Entwicklung sind dafür auch didaktische Ansätze und Konzepte zum Design der Lernszenarien grundlegend. Der Beitrag beleuchtet den Stand der Forschung und gibt einen konzeptionellen Überblick zum Einsatz sozialer Roboter im Bildungsbereich.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: NAO im Unterricht (Foto: Langbein & Partner)

Video zeigt System zur Gesichtserkennung bei Bären

Zum Projekt „ANIFACE: Animal Face Recognition“ liegt nun ein Video vor, das die Grundzüge des Systems erklärt. Erstellt wurde es von Ali Yürekkirmaz. Prof. Dr. Oliver Bendel hatte 2021 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW das Thema ausgeschrieben und die Wahl gelassen, ob es um Wölfe oder Bären gehen sollte. Ali Yürekkirmaz nahm den Auftrag an und konzipierte in seiner Abschlussarbeit ein System, mit dem man in den Alpen – ohne elektronische Halsbänder oder implantierte Microchips – einzelne Bären identifizieren und entsprechende Maßnahmen einleiten könnte. Es stehen, so die Idee, in bestimmten Gebieten entsprechende Kamera- und Kommunikationssysteme bereit. Wenn ein Bär identifiziert ist, wird eruiert, ob er als harmlos oder gefährlich gilt. Dann werden die zuständigen Stellen oder direkt die Betroffenen informiert. Spaziergänger können vor den Aufnahmen gewarnt werden – es ist aber auch technisch möglich, ihre Privatsphäre zu schützen. In einem Expertengespräch mit einem Vertreter von KORA konnten wichtige Erkenntnisse zur Wildtierbeobachtung und speziell zur Beobachtung von Bären gewonnen werden, und eine Umfrage hat die Haltung von Teilen der Bevölkerung in Erfahrung gebracht. Aufbauend auf der Arbeit von Ali Yürekkirmaz, die im Januar 2022 abgegeben wurde, könnte ein Algorithmus für Bären entwickelt und ein ANIFACE-System in den Alpen implementiert und evaluiert werden.

Abb.: Das Video zu ANIFACE

Soziale Roboter im sexuellen Bereich

Zahlreiche führende Experten und hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Tanja Kubes stammt die Abhandlung „Soziale Roboter im sexuellen Bereich: Forschungsstand, neomaterialistische Perspektiven und queeres Potenzial“. Aus dem Abstract: „Der Beitrag diskutiert den Einsatz von sozialen Robotern im sexuellen Bereich. Er zeichnet die aktuelle Debatte um Sexroboter nach und lotet das durch neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion eröffnete Potenzial einer posthumanistischen Sozialität aus. Dabei wird zunächst definiert, was überhaupt unter einem Sexroboter zu verstehen ist und welche Design- und Konfigurationsoptionen aktuell angeboten werden. Im nächsten Schritt wird der Forschungsstand zum Thema knapp skizziert. Schließlich wird aus genderqueerer und feministischer STS-Perspektive diskutiert, inwiefern Sexroboter uns nicht nur in die Lage versetzen, neue, nie dagewesene Arten von Sexualität und sexueller Befriedigung zu erreichen, sondern auch die Möglichkeit bergen, das anthropozentrische Denken der Moderne zu überwinden.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Harmony auf einer Messe (Foto: Realbotix)

Roboter in der Pflege

Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und auch Experten aus der Praxis haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Tanja Bleuler und Pietro Caroni stammt die Übersicht „Roboter in der Pflege: Welche Aufgaben können Roboter heute schon übernehmen?“. Aus dem Abstract: „Der Einsatz von sozialen Robotern in der Pflege ist ein Lösungsansatz für den herrschenden Mangel an Pflegekräften. Dadurch kann nicht nur das Personal in Einrichtungen entlastet werden, sondern die unterstützungsbedürftigen Personen können länger zu Hause wohnen. Doch dieser Einsatz ist mit Ängsten und ethischen Bedenken verbunden. An Lio, einem Roboter der Firma F&P Robotics AG, und verschiedenen internationalen Beispielen wird in diesem Beitrag aufgezeigt, was bis heute entwickelt wurde, wie die Roboter heute schon im Alltag helfen und wie die EntwicklerInnen den Ängsten und ethischen Herausforderungen begegnen. Lio wird dabei genauer beschrieben und an seinem Beispiel gezeigt, wie das Verhalten und Design eines Roboters an die Pflegeumgebung angepasst werden können.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und verzeichnet bereits über 30.000 Downloads. Es kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Lio im Einsatz (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Roboter in der Therapie

Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Stefanie Baisch und Thorsten Kolling stammt die Abhandlung „Roboter in der Therapie: Vom Demonstrator zum Psychotherapeuten“. Aus dem Abstract: „Bereits heute, aber dank des demografischen Wandels umso mehr in Zukunft, sind therapeutische Ressourcen begrenzt. Infolgedessen können nicht alle Menschen die physische, psychische oder kognitive Therapie bekommen, die sie benötigen, um trotz Beeinträchtigungen möglichst selbständig am alltäglichen Leben teilnehmen zu können. Roboter könnten die Therapie quantitativ wie auch qualitativ verbessern und mehr Menschen Zugang zu einer Therapie ermöglichen. Im vorliegenden Beitrag werden die verschiedenen Rollen und Funktionen, die die Roboter in unterschiedlichen Therapiebereichen einnehmen können, sowie empirische Belege für Akzeptanz, Wirksamkeit und Einflussfaktoren vorgestellt, soweit vorhanden. Dabei zeigt sich, dass selbst in den besser untersuchten Populationen (Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung, ältere Erwachsene mit und ohne Demenz) die Datenbasis sehr dünn ist und noch viele Fragen offenbleiben. Neben Potenzialen werden forschungs- wie auch praxisbezogene und ethische Problemfelder des Einsatzes sozialer Roboter im therapeutischen Bereich identifiziert.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und verzeichnet bereits 30.000 Downloads. Es kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Es müssen nicht immer Roboter sein

Soziale Roboter im öffentlichen Raum

Zahlreiche führende Expertinnen und Experten haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Sebastian Schneider stammt die Abhandlung „Soziale Roboter im öffentlichen Raum: Einsatzfelder und soziale Herausforderungen im Lichte aktueller Forschung“. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter können in naher Zukunft in öffentlichen Räumen eingesetzt werden, um Serviceleistungen zu automatisieren und Menschen zu unterstützen. Der Einsatz im öffentlichen Raum bringt jedoch vielfältige technische und soziale Herausforderungen mit sich. Dieser Beitrag stellt aktuelle Erkenntnisse zu den sozialen Herausforderungen an Orten wie Einkaufszentren, Museen oder Bahnhöfen dar und fasst wichtige Diskussionspunkte und weiterführende Forschungsrichtungen zusammen.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und verzeichnet bereits 30.000 Downloads. Es kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Ein berühmter Roboter im halböffentlichen Raum

Soziotechnische Robotersysteme in Produktion, Pflege und Alltag

Zahlreiche führende Experten und hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Hans-Jürgen Buxbaum und Sumona Sen stammt die Abhandlung „Soziotechnische Robotersysteme in Produktion, Pflege und Alltag – neue Wege der Mensch-Maschine-Interaktion: Ein Ansatz für neue Interaktionsmöglichkeiten zwischen Mensch und Maschine durch Kombination der industriellen Mensch-Roboter-Kollaboration mit der sozialen Robotik“. Aus dem Abstract: „Die Robotik hat sich über viele Jahrzehnte als eine wichtige Säule der industriellen Automation entwickelt. In der Industrie 4.0 entstehen heute zunehmend Cyber-Physical Production Systems, die über mannigfaltige Sensorik und Kommunikationsschnittstellen in permanenter Verbindung untereinander und mit den in der Produktion arbeitenden Menschen stehen. Die Produktionsarbeit wandelt sich kontinuierlich, neue Kompetenzen und Interaktionsformen werden notwendig. Auch im Bereich der Robotertechnik entstehen neue, soziotechnische Robotersysteme, die ohne Schutzzäune gefahrlos mit Menschen kooperieren und kollaborieren können, sogenannte Cobots. Parallel zu dieser Entwicklung in der Industrie sehen wir eine Zunahme soziotechnischer Systeme in nichtindustrieller Nutzung, wie Service oder Pflege, und ebenfalls im privaten Bereich. Hier stellt sich die Frage, inwieweit diese neuen Einsatzgebiete von den Erfahrungen im Kontext der Industrie 4.0 profitieren können, wo bereits ergonomische Gestaltungsprinzipien, interaktive Kommunikationsformen und fortschrittliche Sicherheitskonzepte existieren. Eine Vereinigung der unterschiedlich ausgelegten Technologien kann zu einer gewinnbringenden Symbiose in neuen Bereichen wie Service- oder Pflegerobotik führen.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Das Modell eines KUKA-Roboters

Komm schon, gib dir doch etwas mehr Mühe!

Zahlreiche führende Experten und hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Maike Paetzel-Prüsmann stammt die Abhandlung „Komm schon, gib dir doch etwas mehr Mühe!: Wie wir die Persönlichkeit von Robotern wahrnehmen und verändern können“. Aus dem Abstract: „Die Persönlichkeit beschreibt grundlegende Charaktereigenschaften, die in verschiedenen Situationen zu ähnlichem Verhalten führen und sich über die Zeit nur in geringem Maße ändern. Um einen ersten Eindruck der Persönlichkeit einer fremden Person zu bekommen und daraus Erwartungen an ihr situatives Verhalten abzuleiten, reichen einem Menschen bereits wenige Millisekunden. Ähnlich wie andere Menschen behandeln wir auch Roboter als soziale Akteure und schreiben ihnen menschenähnliche Persönlichkeitsmerkmale zu. Dieser Beitrag beschreibt, wie das äußere Erscheinungsbild eines Roboters die Persönlichkeitswahrnehmung beeinflusst und wie die wahrgenommene Persönlichkeit durch zielgerichtetes Interaktionsdesign explizit manipuliert werden kann. Er zeigt auch, wie Roboter mit verschiedenen Persönlichkeiten wiederum das menschliche Verhalten beeinflussen können, und diskutiert Implikationen für das ethisch korrekte Verhalten von Robotern, die sich daraus ergeben.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Pepper im Ruhemodus

Alles nur ein Spiel?

Breitband (DLF Kultur) hat sich mit Oliver Bendel über Chatbots unterhalten, mit denen man Beziehungen führen und Phantasien ausleben kann. Der Informations- und Maschinenethiker stellte zunächst grundsätzlich fest, dass man sich mit Chatbots und Sprachassistenten anders unterhält als mit Menschen. Man schreibt oder spricht einfacher, kürzer – und obszöner. Mit Replika kann man über generelle und persönliche Angelegenheiten sprechen – und auch Phantasien im Virtuellen ausleben. Normalerweise bleibt es dabei. Dennoch gibt es, so der Ethiker aus Zürich, durchaus Effekte im Realen. Denn wenn man mit Replika in obszöner Weise chattet, reagiert man darauf, ist erregt, erheitert etc. Es stellen sich also körperliche und geistige Reaktionen ein. Grundsätzlich trainiert man auch ein bestimmtes Verhalten, entwickelt bestimmte Methoden und Strategien im Sprachlichen. Die meisten Benutzer dürften zwischen Virtualität und Realität unterscheiden können. Sobald sie auf einen echten Menschen treffen, passen sie sich an. Aber es kann durchaus sein, dass Einzelne bewusst oder unbewusst das Erlernte ausprobieren. Allgemeine Chatbots, die der Unterhaltung dienen, sollte man durchaus begrenzen, so der Informations- und Maschinenethiker. Man kann ihnen etwa eine Persönlichkeit geben, mit deren Hilfe u.a. Übergriffe zurückgewiesen werden. Das fängt schon damit an, dass Replika es nicht gut finden muss, wenn man sie Bitch nennt. Der Beitrag „Alles nur ein Spiel?“ wird am 29. Januar 2022 um 13.05 Uhr ausgestrahlt. Weitere Informationen über www.deutschlandfunkkultur.de/programm.

Abb.: Ein Junge vor dem Bildschirm

Empathie und Emotion

Am Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) haben zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler mitgewirkt. Von Alexandra Tanner, Hartmut Schulze, Michelle Rüegg und Andreas Urech stammt die Abhandlung „Empathie und Emotion: Können sich soziale Roboter empathisch verhalten?“. Aus dem Abstract: „Roboter treten mehr und mehr in unser berufliches und privates Leben ein. Sie sprechen und interagieren mit uns, nicht nur aufgabenbezogen, sondern zunehmend auch mit einer sozialen Perspektive. Dies wirft gestalterische Fragen danach auf, wie genau die soziale Interaktion zwischen diesen Maschinen und uns ablaufen und was sie beinhalten sollte. Es sind aber darüber hinaus psychologische Fragen angesprochen. So ist noch wenig bekannt darüber, welche psychologischen Prozesse bei uns Menschen während der Interaktion mit dem Roboter stattfinden, z. B. ob und inwieweit wir ganz im Sinne einer empathischen Perspektivenübernahme versuchen, die emotionale Situation und die dahinterliegenden Ziele des Roboters zu verstehen. Darüber hinaus entdecken wir beim Versuch, dem Roboter seinerseits empathisches Verhalten einzuprogrammieren, was wir alles über unsere Form der empathischen Interaktion noch nicht wissen. Vorliegender Beitrag fasst zunächst einige Grundsätze typisch menschlicher Empathie zusammen, um anschließend typisches robotisch empathisches Verhalten zu skizzieren. Ein vertieftes Verständnis von Empathie bei sozialen Robotern stellt unseres Erachtens eine wichtige Voraussetzung dar, um beispielsweise ethische Fragen zu diskutieren, die sich darauf beziehen, über welche Verhaltensweisen soziale Roboter verfügen sollten und welche ggfs. uns Menschen vorbehalten bleiben sollten. Darüber hinaus unterstützen die Erkenntnisse die Gestaltung einer Mensch-Roboter-Interaktion.“ Das Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Empathie und Emotion zwischen Menschen

Gesichtserkennung für Bären

Gesichtserkennung ist eine problematische Technologie, vor allem wenn sie für die Überwachung von Menschen eingesetzt wird. Sie hat allerdings auch Potenzial, etwa mit Blick auf die Erkennung von (Individuen von) Tieren. Prof. Dr. Oliver Bendel hatte 2021 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW das Thema „ANIFACE: Animal Face Recognition“ ausgeschrieben und die Wahl gelassen, ob es um Wölfe oder Bären gehen sollte. Ali Yürekkirmaz nahm den Auftrag an und konzipierte in seiner Abschlussarbeit ein System, mit dem man in den Alpen – ohne elektronische Halsbänder oder implantierte Microchips – einzelne Bären identifizieren und entsprechende Maßnahmen einleiten könnte. Es stehen, so die Idee, in bestimmten Gebieten entsprechende Kamera- und Kommunikationssysteme bereit. Wenn ein Bär identifiziert ist, wird eruiert, ob er als harmlos oder gefährlich gilt. Dann werden die zuständigen Stellen oder direkt die Betroffenen informiert. Spaziergänger können vor den Aufnahmen gewarnt werden – es ist aber auch technisch möglich, ihre Privatsphäre zu schützen. In einem Expertengespräch mit einem Vertreter von KORA konnten wichtige Erkenntnisse zur Wildtierbeobachtung und speziell zur Beobachtung von Bären gewonnen werden, und eine Umfrage hat die Haltung von Teilen der Bevölkerung in Erfahrung gebracht. Aufbauend auf der Arbeit von Ali Yürekkirmaz, die im Januar 2022 abgegeben wurde, könnte ein Algorithmus für Bären entwickelt und ein ANIFACE-System in den Alpen implementiert und evaluiert werden.

Abb.: Ein Bär in der Schweiz

Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit bei sozialen Robotern

Am Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) haben zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler mitgewirkt. Von Katharina Weitz stammt die Abhandlung „Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit bei sozialen Robotern: Stärkung von Mensch-Roboter-Vertrauensbeziehungen mithilfe Erklärbarer Künstlicher Intelligenz“. Aus dem Abstract: „Dieses Kapitel befasst sich mit der Vertrauensbeziehung zwischen Menschen und sozialen Robotern, stellt doch Vertrauen einen wichtigen Bestandteil für die Akzeptanz sozialer Roboter dar. Ausgehend von den Merkmalen sozialer Interaktionen zwischen Mensch und Roboter wird ein Überblick über verschiedene Definitionen von Vertrauen in diesem Kontext gegeben. Zudem werden theoretische Vertrauensmodelle und praktische Möglichkeiten der Erfassung von Vertrauen skizziert sowie der Vertrauensverlust als Folge von Roboterfehlern betrachtet. Es wird beleuchtet, wie Erklärbare Künstliche Intelligenz helfen kann, eine transparente Interaktion zwischen Roboter und Mensch zu ermöglichen und dadurch das Vertrauen in soziale Roboter (wieder-)herzustellen. Insbesondere wird auf die Gestaltungsmöglichkeiten und Herausforderungen beim Einsatz von Erklärungen im Bereich der Robotik eingegangen.“ Ausführungen zur Wirkung, die Erklärungen von Robotern auf die mentalen Modelle von Nutzern und Nutzerinnen haben, bilden den Abschluss des Kapitels. Das Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Vertrauen bei Mensch und Tier

Nichtverbales Verhalten sozialer Roboter

Zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Kathrin Janowski und Elisabeth André stammt die Abhandlung „Nichtverbales Verhalten sozialer Roboter: Bewegungen, deren Bedeutung und die Technik dahinter“. Aus dem Abstract: „Nichtverbale Signale sind ein elementarer Bestandteil der menschlichen Kommunikation. Sie erfüllen eine Vielzahl von Funktionen bei der Klärung von Mehrdeutigkeiten, der subtilen Aushandlung von Rollen oder dem Ausdruck dessen, was im Inneren der Gesprächspartner vorgeht. Viele Studien mit sozialen Robotern zeigen, dass vom Menschen inspirierte Bewegungsmuster ähnlich interpretiert werden wie die realer Personen. Dieses Kapitel erläutert daher die wichtigsten Funktionen, welche die jeweiligen Bewegungsmuster in der Kommunikation erfüllen, und gibt einen Überblick darüber, wie sie auf Roboter übertragen werden können.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Nichtverbale Signale sind Teil der Kommunikation

Der neue Gott

Ein österreichisches Produktions- und Fernsehteam hat Ende 2021 und Anfang 2022 für ORF 2 einen Film über Roboter und insbesondere soziale Roboter gedreht. Die Sendung mit dem Namen „Der neue Gott“ wird im Januar oder Februar 2022 ausgestrahlt. Ein Teil der Dreharbeiten fand am 8. November 2021 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten statt. Der Informations- und Maschinenethiker Prof. Dr. Oliver Bendel und seine ehemalige Masterstudentin Liliana Margarida Dos Santos Alves standen Rede und Antwort zur Sozialen Robotik, zur Roboterethik und zur Maschinenethik. Sie demonstrierten Roboter und Artefakte wie Cozmo, Hugvie, QTrobot, Pepper und NAO. Ebenfalls gefilmt wurden Studentinnen und Studenten des Wahlmoduls „Soziale Roboter“. Oliver Bendel glaubt weder an alte noch an neue Götter. Für ihn sind soziale Roboter in technischer und gestalterischer Hinsicht reizvoll. Es gilt, sie zu entwickeln, einzusetzen und zu testen. Manche von ihnen wird man brauchen, andere nicht. Der Trailer kann über vimeo.com/665951498 aufgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel im Trailer (Foto: Langbein & Partner)

Geräusche, Stimmen und natürliche Sprache

Zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Kerstin Fischer stammt die Abhandlung „Geräusche, Stimmen und natürliche Sprache: Kommunikation mit sozialen Robotern“. Aus dem Abstract: „Dieser Beitrag gibt einen Überblick über Forschungsarbeiten zu unwillkürlichen Geräuschen von sozialen Robotern, zu nichtsprachlichen, aber kommunikativen Äußerungen, Roboterstimmen, Sprechstilen und schließlich zur natürlichsprachlichen Interaktion mit sozialen Robotern. Während die durch Motoren, Servos und andere technische Elemente verursachten Geräusche meist nicht als eher störend eingeschätzt werden, werden andere Geräusche von Robotern als kommunikativ angesehen und grundsätzlich auf der Basis von Prinzipien, die die menschliche Interaktion bestimmen, interpretiert. Dies betrifft auch den natürlichsprachlichen Dialog mit Robotern, abhängig davon, ob sich die Nutzer überhaupt auf die soziale Interaktion mit Robotern einlassen.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Eine menschliche Stimme

Zur Beziehung zwischen Mensch und Maschine

Seit 20. Januar 2022 ist die ARTE-Sendung „Werden wir Roboter lieben?“ online verfügbar. Am 19. Februar 2022 folgt dann die klassische Version im deutsch-französischen Kulturkanal. Tanja Küchle hat ein schwieriges Thema meisterhaft dargestellt und umgesetzt. „Schätzungen zu Folge gibt es weltweit inzwischen mehr als 1,7 Millionen Roboter mit sozialen Eigenschaften. Sie pflegen, bilden, helfen und unterhalten uns. Längst gibt es auch hoch technisierte Sexroboter. Doch können diese Maschinen tatsächlich Gefühle entwickeln – oder gar Liebe empfinden?“ (Website ARTE) Zu Wort kommen Prof. Dr. Peter Robinson, Computerwissenschaftler an der University of Cambridge, Dr. Hooman Samani, Robotiker an der University of Plymouth, Prof. Dr. Martin Fischer, Kognitionspsychologe an der Universität Potsdam, Prof. Dr. Catrin Misselhorn, Philosophin an der Universität Göttingen, und Prof. Dr. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Er forscht seit über 20 Jahren zu Conversational Agents und sozialen Robotern und hat Ende 2021 das Springer-Buch „Soziale Roboter“ herausgegeben. Weitere Informationen zur Sendung über www.arte.tv/de/videos/101938-004-A/42-die-antwort-auf-fast-alles/.

Abb.: Oliver Bendel im Film (Foto: ARTE)

Artificial Companions der ersten Generation

Zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Ayanda Rogge stammt die Untersuchung „Artificial Companions der ersten Generation: Explorative Untersuchung zu Gestaltung und Kommunikationsfähigkeiten sowie ein Typologievorschlag nach Einsatzbereichen“. Aus dem Abstract: „In der theoretischen Diskussion ist mit einem Artificial Companion eine Reihe an Eigenschaften gemeint, welche fördern sollen, dass Nutzer:innen ein technologisches System als verlässlichen und treuen Gefährten wahrnehmen. Bislang gibt es allerdings keinen Konsens darüber, welche Eigenschaften dafür konkret notwendig sind. Der vorliegende Beitrag nähert sich deshalb der Thematik von einer praktischen Seite, damit Aussagen über die Eigenschaften heutiger Companion-Systeme getroffen werden können – welche in der vorliegenden Arbeit als Artificial Companions der ersten Generation bezeichnet werden. Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer deskriptiven Datenanalyse von n=50 Companion-Robotern vor, die hinsichtlich ihres Aussehens und ihrer kommunikativen Fähigkeit verglichen werden. Es erfolgt ein Vorschlag für eine Companion-Typologie anhand ihrer Einsatzgebiete inklusive Beschreibung der zentralen Aufgaben und Funktionen. Der letzte Teil erläutert zwei zentrale Motive, auf deren Grundlage Artificial Companionships entstehen können.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Harmony und ihre Bewunderinnen bei einer Messe (Foto: Realbotix)

Die Struktur der modernen Literatur

Neben mehreren klassischen Romanen und Gedichtsammlungen hat Oliver Bendel von 2007 bis 2011 auch Literatur für das Handy veröffentlicht. Es entstanden zwei Serien, eine um eine junge Detektivin in Berlin, eine andere um eine kleine virtuelle Superheldin, die im Handy lebt und ihm manchmal, sich materialisierend, entsteigt, um ihre Besitzerin zu beschützen, zudem ein Handyroman um einen einsamen Jungen, der seine große Liebe im Netz zu finden scheint. Sie alle wurden vom damaligen Wiener Verlag Blackbetty herausgebracht und konnten wie Klingeltöne über einen SMS-Server bezogen werden. Die ZEIT schrieb am 13. März 2009: „Der bekannteste Autor von Handyromanen im deutschsprachigen Bereich ist der promovierte Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich.“ 2010 erschien „handyhaiku“ im Hamburger Haiku Verlag, wo jedes Gedicht zusätzlich in einem QR-Code enthalten war – im QR-Code direkt, sodass man keine Onlineverbindung haben musste. Es folgten weitere Gedichtbände fürs Handy, vertrieben vom Hamburger Haiku Verlag und von Blackbetty. Es wurden Einladungen ausgesprochen von Goethe-Instituten zu einer Tournee durch die Niederlande und von zahlreichen Einrichtungen zu Lesungen und Vorträgen. Zudem wurden die Werke in Fachartikeln, Lehrbüchern und Standardwerken der Literaturwissenschaft behandelt. Im Februar 2022 erscheint das Buch „Die Struktur der modernen Literatur“ von Mario Andreotti in der 6. Auflage. Es enthält wieder Abdrucke und Einordnungen der Handyliteratur von Oliver Bendel.

Abb.: Das Cover des Standardwerks

 

Einstellungen gegenüber sozialen Robotern

Zahlreiche führende Expertinnen und Experten haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Julia G. Stapels und Friederike Eyssel stammt die Übersicht „Einstellungen gegenüber sozialen Robotern: Eine Übersicht zu Forschungsmethoden und Forschungsergebnissen“. Aus dem Abstract: „Einstellungen sind die Gedanken und Gefühle einer Person zu einem Einstellungsobjekt, z. B. einem sozialen Roboter. Einstellungen gegenüber Robotern haben kognitive, affektive und verhaltensbezogene Komponenten und können mithilfe von Selbstbeurteilungsmaßen, impliziten Maßen oder Beobachtungsmaßen gemessen werden.“ Ein Konflikt zwischen möglichen positiven und negativen Aspekten von Einstellungen führe bei potenziellen Nutzern und Nutzerinnen „zu Ambivalenz gegenüber sozialen Robotern und zu fehlender Akzeptanz von Robotern im Alltag“. „Hierbei werden die Einstellungen gegenüber Robotern von den Eigenschaften des jeweiligen Roboters selbst sowie von individuellen und gesellschaftlichen Faktoren beeinflusst. Bezüglich der Verbesserung von Einstellungen gegenüber Robotern ist auf Basis der sozialpsychologischen Literatur anzunehmen, dass vor allem direkter Kontakt oder überzeugende Argumente solche Einstellungen langfristig verbessern können. Aktuelle Forschungsprojekte integrieren die vorhandenen Forschungsergebnisse, um Robotertechnologien gesellschaftlich nutzbar zu machen. Insgesamt sind soziale Roboter noch nicht in Privathaushalten akzeptiert und es ist mehr Forschung nötig, um die ambivalenten Einstellungen aufzulösen und Roboter zu eindeutig positiven Alltagsgefährten zu machen.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Ein Modell von WALL-E

Humanoide, animaloide und dingliche Roboter

Zahlreiche führende Expertinnen und Experten haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Peter Remmers stammt die Abhandlung „Humanoide, animaloide und dingliche Roboter: Begriffliche, ethische und philosophische Aspekte“. Aus dem Abstract: „Humanoide und animaloide Gestaltungen von Robotern orientieren sich im engeren Sinne an der physischen Gestalt von Menschen oder Tieren. Im weiteren Sinne umfassen sie auch anthropomorphe oder zoomorphe Gestaltungselemente wie kognitive Funktionen, simulierte soziale Verhaltensweisen und emotionale Ausdruckselemente. Entsprechende Gestaltungen provozieren den für die soziale Robotik zentralen Effekt des Anthropomorphismus, der einerseits die Mensch-Roboter-Interaktion fördert, andererseits aber auch zu Problemen führt. Ethisch relevant sind Fragen nach (1) der Reproduktion von diskriminierenden Stereotypen, (2) der Behandlung von sozialen humanoiden oder animaloiden Robotern und (3) der Täuschungsproblematik. Die philosophische Diskussion dreht sich schließlich in erster Linie um den Einfluss des mit der Robotergestaltung suggerierten Vergleichs zwischen Maschine und Mensch auf das Menschenbild.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Ein Modell eines humanoiden Roboters

Onlineversion der ARTE-Sendung ab 20. Januar 2022

Die Onlineversion der ARTE-Sendung „Werden wir Roboter lieben?“ ist bereits ab 20. Januar 2022 verfügbar. Am 19. Februar 2022 folgt dann die klassische Version im deutsch-französischen Kulturkanal. „Schätzungen zu Folge gibt es weltweit inzwischen mehr als 1,7 Millionen Roboter mit sozialen Eigenschaften. Sie pflegen, bilden, helfen und unterhalten uns. Längst gibt es auch hoch technisierte Sexroboter. Doch können diese Maschinen tatsächlich Gefühle entwickeln – oder gar Liebe empfinden?“ (Website ARTE) Dies fragt sich ARTE in der Reihe „42 – Die Antwort auf fast alles“. Zu Wort kommen Prof. Dr. Peter Robinson, Computerwissenschaftler an der University of Cambridge, Dr. Hooman Samani, Robotiker an der University of Plymouth, Prof. Dr. Martin Fischer, Kognitionspsychologe an der Universität Potsdam, Prof. Dr. Catrin Misselhorn, Philosophin an der Universität Göttingen, und Prof. Dr. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Er forscht seit über 20 Jahren zu Conversational Agents und sozialen Robotern und hat Ende 2021 das Springer-Buch „Soziale Roboter“ herausgegeben. Weitere Informationen zur Sendung über www.arte.tv/de/videos/101938-004-A/42-die-antwort-auf-fast-alles/.

Abb.: Matt McMullen mit Harmony (Foto: Realbotix)