Die Studien zur Arbeitsmarktentwicklung ab 2020 gelangen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Man kann aber auf jeden Fall sagen, dass bestimmte Arbeitsplätze wegfallen und viele Menschen ohne ihre vertraute Arbeit sein werden. Es ist auch anzunehmen, dass insgesamt weniger menschliche Arbeit im Auftrag (etwa für Arbeitgeber) verrichtet werden muss. Als Lösungen der wirtschaftlichen und sozialen Probleme werden oft bedingungsloses Grundeinkommen und Robotersteuer genannt. Der Beitrag „Are Robot Tax, Basic Income or Basic Property Solutions to the Social Problems of Automation?“ von Oliver Bendel diskutiert und kritisiert diese Ansätze im Kontext von Automatisierung und Digitalisierung. Zudem entwickelt er einen weitgehend unbekannten Vorschlag, das bedingungslose Grundeigentum, weiter und stellt dessen Potenziale ebenso dar wie dessen Risiken. Der Informations- und Maschinenethiker aus Zürich präsentiert seine Ergebnisse zwischen dem 25. und 27. März 2019 bei den AAAI Spring Symposia. Es ist sein sechster Vortrag an der Stanford University innerhalb von vier Jahren.
„Pflegeroboter unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte. Sie bringen und reichen Hilfsbedürftigen die benötigten Medikamente und Nahrungsmittel, helfen ihnen beim Hinlegen bzw. Aufrichten oder alarmieren bei Bedarf den Notdienst. Manche Patienten bevorzugen bei bestimmten Aufgaben Maschinen, etwa bei Waschungen im Intimbereich. Andere Tätigkeiten, vor allem in der sozialen Interaktion, scheinen heute noch ungeeignet für Pflegeroboter zu sein.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Das 23. Berliner Kolloquium „Pflegeroboter – Wer hilft uns, wenn wir hilflos sind?“ nähert sich dieser Thematik aus interdisziplinärer Perspektive. „Wissenschaftler der Fachbereiche Informatik, Robotik, Medizin, Philosophie und Hirnforschung stehen nach ihren Vorträgen für ein Gespräch zur Verfügung. Auch Patienten, die bereits Erfahrungen mit Pflegerobotern gemacht haben, sollen zu Wort kommen. Als wissenschaftlicher Leiter koordiniert Prof. Dr. Oliver Bendel sowohl die beteiligten internationalen Forscher als auch die teilnehmenden Experten aus der Praxis.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Mehr über www.daimler-benz-stiftung.de.
Prof. Dr. Oliver Bendel stellte in seinem abendfüllenden Vortrag „Das automatische Verschwinden der menschlichen Arbeit“ im Stadthaus Ulm am 25. Oktober 2018 die Veränderungen in der Arbeitswelt durch Roboter und KI-Systeme vor und diskutierte sie aus den Perspektiven von Informationsethik und Maschinenethik. Am Ende ging er auf das bedingungslose Grundeinkommen ein, das er begrüßt, und auf die Robotersteuer, die er skeptisch sieht. Zudem stellte er ein eigenes Konzept vor, das des bedingungslosen Grundeigentums. Dieses weise in aller Schärfe auf die Ungerechtigkeit hin, dass die Erde bereits aufgeteilt sei und die Neuankömmlinge sich lebenslang abmühen müssten, um schließlich ein kleines Grundstück bzw. ein kleines Haus erwerben zu können, wenn dies überhaupt möglich sei. Zugleich werfe es die eine oder andere neue Ungerechtigkeit auf, der man begegnen müsse. Der Vortrag löste ein großes Echo aus und wurde auch in der Südwest Presse besprochen.
Abb.: Das Ulmer Stadthaus vom Ulmer Münster aus gesehen
Im Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in Rüschlikon fand am 2. Oktober 2018 der smama Mobile Day statt. Man traf sich auf dem ehemaligen Grundstück des Migros-Gründers, von wo aus man über den Zürichsee blickt, und führte an Stehtischen im Freien erste Gespräche. Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW) zum Thema „In der Hand des Handys: Betrachtungen aus ethischer Sicht“. Er schilderte Chancen und Risiken, die bei Phänomenen wie Handyromanen, QR-Codes, Selfies, Sprachassistenten und Sprachsynthese auftreten. Dr. Jana Hofmann von der Universität Erfurt sprach am Nachmittag zum Thema „Medienstress durch Smartphones“. Walter Heutschi (Hotelier, Ex-CEO Swisscom Mobile) bekannte sich zu seinen „richtigen und falschen Prognosen“. Weitere Informationen und Fotos über www.smama.ch/event/smama-mobile-day-2-18/.
Im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) der Schweizerischen Eidgenossenschaft unterstützt regiosuisse seit dem Jahre 2008 die Umsetzung der Neuen Regionalpolitik (NRP). Das zweite „regiosuisse-Wissenschaftsforum“ findet am 22. und 23. November 2018 in Lugano statt. Unter dem Titel „Digitalisierung in der Regionalentwicklung“ richtet es sich an Forscher von Hochschulen oder privaten Forschungsinstituten, Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kantonen, Regionen und RIS sowie regionale Projekt- und Innovationsträgerinnen und -träger. Die Keynotes stammen von Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW („Künstliche Intelligenz und Robotik – Risiken und Chancen aus Sicht der Ethik“) und Stefan Kah von der University of Strathclyde („Digitalisierung und Regionalentwicklung – die europäische Perspektive“). Prof. Dr. Emanuele Carpanzano von der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana spricht über „Industrie 4.0: Herausforderungen für Arbeit und Regionen“, Dr. Peter Moser von der HTW Chur zum Thema „Digitales Bergdorf Davos – Wie kann lokalen Akteuren der Zugang zum Wissen zur digitalen Transformation erleichtert werden?“ Weitere Informationen über regiosuisse.ch.
Der Flyer zum 3. Forum FOKUS ETHIK steht zum Download bereit. Die Veranstaltung im KKThun am 30. und 31. August 2018 widmet sich dem Thema „Hauptsache ICH“. Es moderieren Dr. Barbara Bleisch, Philosophin und Moderatorin der Sternstunde Philosophie (SRF), und Dr. Jean-Daniel Strub, Gemeinderat Stadt Zürich. In vier Modulen wird vorgetragen und diskutiert. Für Modul 2 zur Umwelt wurden Prof. Dr. Thomas Stocker und Prof. Dr. Dieter Birnbacher verpflichtet. Modul 4 widmet sich der Digitalisierung. Yvonne Hofstetter, Juristin und Softwareunternehmerin, Freising, trägt über „Mensch gegen Maschine“ vor, Prof. Dr. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker, Zürich, zu der Frage, „Wie die Moral in die Maschine kommt“. Den Abschluss dieser Runde macht Prof. Dr. Harald Welzer, Direktor „FUTURZWEI, Zukunftsfähigkeit“ und Mitinitiant der Initiative „Die offene Gesellschaft“. Anschließend diskutieren die drei auf dem Podium. Weitere Informationen über www.fokusethik.ch.
„Keywords wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Big Data sind in aller Munde. Der Versicherungs- und Bankenmarkt steht unter ständiger Veränderung, Rahmenbedingungen ändern sich rapide und eine optimale Kundenbindung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Doch worauf dürfen – und müssen – wir uns zukünftig einstellen?“ (Einladung APRIL) Über diese und weitere Themen wird beim diesjährigen APRIL-Praxisforum in München am 26. September 2018 diskutiert. Die Keynote von Oliver Bendel aus Zürich trägt den Titel „Im Dialog mit Maschinen“. Ob iPal, Pepper oder Lio – viele Roboter verstehen uns und sprechen mit uns. Virtuelle Assistenten wie Siri und Cortana belauschen uns und klingen immer menschenähnlicher. Alexa kann dank SSML inzwischen flüstern. Mit SSML kann man grundsätzlich in die Stimme eingreifen, sie höher und tiefer, jünger und älter machen, sie zufrieden und unsicher klingen lassen. Bei Google Duplex wurde zudem die Sprechweise angepasst, wurden Unterbrechungen und Ähs eingebaut. Was ist der technische Stand bei der Sprachsynthese, was ist aus ethischer Sicht anzumerken? Auf solche Fragen gibt Oliver Bendel Antworten. Weitere Informationen über www.april.de/index.php?id=124 (Link nicht mehr gültig).
Roboter lieben Arbeit. Zumindest sind sie dafür gemacht. Sie unterstützen und ersetzen uns in der Arbeitswelt. In der Industrie, in Produktion und Logistik, sind neue Typen anzutreffen. Co-Robots nehmen uns anstrengende, gefährliche und langweilige Tätigkeiten ab. Sie kommen uns dabei sehr nahe, ganz anders als die alten Industrieroboter, die in den Käfigen sitzen. Serviceroboter verbreiten sich in allen möglichen Bereichen. Als Sicherheitsroboter, verbunden mit Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI), überwachen sie das Betriebsgelände oder das Einkaufszentrum und melden Verdächtiges an eine Zentrale, als Pflege- und Therapieroboter kümmern sie sich zusammen mit Fachpersonal um Kranke und Alte. In all diesen Fällen sind noch Arbeitskräfte vorhanden. Aber das kann sich in Zukunft ändern. Die Liebe der Roboter zur Arbeit ist so groß, dass sie sie für sich haben wollen. Es stellen sich Fragen aus der Sicht der Ethik, mit Blick auf persönliche und informationelle Autonomie sowie auf Arbeitslosigkeit, und aus Politik und Gesellschaft erschallen Rufe nach einer Robotersteuer und nach einem bedingungslosen Grundeinkommen. Prof. Dr. Oliver Bendel stellt in seiner Keynote „Das automatische Verschwinden der menschlichen Arbeit“ im Stadthaus Ulm am 25. Oktober 2018 die Veränderungen in der Arbeitswelt durch Roboter und KI-Systeme vor und diskutiert sie aus unterschiedlichen Perspektiven. Weitere Informationen über www.vdi-ulm.de/schwerpunkte/forum-technik-und-gesellschaft/.
Abb.: Der Vortrag findet im Richard-Meier-Bau statt
Im Gottlieb Duttweiler Institut in Rüschlikon findet am 2. Oktober 2018 der smama Mobile Day statt. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW) zum Thema „In der Hand des Handys: Betrachtungen aus ethischer Sicht“. Es folgen Geoffry Ochs (Manager Commercial Accounts HMD) mit „Nokia, die erfolgreiche Wiedergeburt einer Marke“, Dr. Jana Hofmann (Universität Erfurt) mit „Medienstress durch Smartphones“, Walter Heutschi (Hotelier, Ex-CEO Swisscom Mobile) mit „Meine richtigen und falschen Prognosen“ und Tobias Wirth (Head Digital Business at Aduno Group und Präsident smama) mit „Die Mobile-Only-Banken kommen“. Oliver Bendel wird mit persönlichen Betrachtungen beginnen – er hat ab 2007 den Handyroman in Europa bekannt gemacht und 2010 ein Haikubuch mit QR-Codes veröffentlicht – und stellt dann Chancen und Risiken des Handygebrauchs gegenüber. Weitere Informationen über www.smama.ch/event/smama-mobile-day-2-18/.
Dr. Karlheinz Steinmüller eröffnet am 24. September 2018 im Literaturhaus Salzburg das Festival „Science meets Fiction“. Er ist Science-Fiction-Autor, Physiker und Philosoph. Sein Vortrag widmet sich den Wechselbeziehungen zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und literarischen Zukunftsvisionen. Am dararauffolgenden Tag wird „Blade Runner 2049“ von Prof. Dr. Oliver Bendel vorgestellt. Der Roboterphilosoph arbeitet derzeit an einem Buchbeitrag („Hologram Girl“) über fiktionale und reale Hologramme, zu denen man Liebesbeziehungen unterhalten kann. In seinem Vortrag geht er insbesondere auf die fiktionalen Hologramme ein, die in „Blade Runner 2049“ eine wesentliche Rolle spielen. Joi, die holografische Gefährtin von Officer K, verschmilzt in einer spektakulären Szene mit einer Replikantin gleichsam zu einer dritten Frau, mit der sich der Blade Runner vergnügt, in einer anderen ist sie eine dreidimensionale Reklame, groß wie King Kong, und spricht den verzweifelten Officer K als einen Unbekannten an. An den darauffolgenden Tagen führt Dr. Petra Schaper-Rinkel vom Austria Institute of Technology in „Her“ ein, Prof. Dr. Thomas Heistracher in „Ghost in the Shell“ und Prof. Dr. Elmar Schüll in „Ex Machina“. Weitere Informationen über sciencemeetsfiction.org. und den Flyer der Veranstaltung.
Abb.: Oliver Bendel bei einem Vortrag bei der Migros (Foto: Meret Buser)
„Pflegeroboter, so die Idee für die Zukunft, unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuerinnen und Betreuer. Sie bringen und reichen Kranken und Alten benötigte Nahrungsmittel oder Medikamente, helfen ihnen beim Hinlegen und Aufrichten oder alarmieren den Notdienst. Beispiele für Prototypen mit solchen Fähigkeiten sind die Roboter Jaco, Cody, Robear, Twendy-One und Hobbit. Bei der Entwicklung maschineller Pflegesysteme sind derzeit vor allem Deutschland und Japan führend. Zu diesem aktuellen Thema fand der Ladenburger Diskurs ‚Pflegeroboter‘ statt, den der Informations- und Maschinenethiker Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz leitete.“ So beginnt der Beitrag auf den Seiten 26 und 27 im Jahresbericht 2017 der Daimler und Benz Stiftung, der im Frühjahr 2018 erschienen ist. Die Konferenz wurde vom 12. bis 13. September 2017 im Carl-Benz-Haus in Ladenburg bei Heidelberg durchgeführt. Bereits am 11. September traf man sich zum Abendessen. Der Jahresbericht kann hier heruntergeladen werden. Der Herausgeberband erscheint im Spätsommer 2018 bei Springer (Open Access).
Abb.: Vor dem Carl-Benz-Haus (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Dorn)
In seiner Keynote auf der „Minds Mastering Machines“ in Köln am 25. April 2018 hat Oliver Bendel die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine Reise mitgenommen, u.a. nach Prag, Krakau, Stanford, Fort Lauderdale und Wien. Auf Konferenzen, die dort stattfanden, präsentierte er in den letzten Jahren Konzepte und Artefakte der Maschinenethik. In Prag waren es das Roboterauto-Problem und die dazugehörige quantifizierende und qualifizierende Formel, die 2012 entwickelt wurden, in Stanford ab 2016 ein tierfreundliches Auto, ein tierfreundlicher Staubsaugerroboter und gute und böse Chatbots. In Krakau diskutierte er mit Ron Arkin vom Georgia Tech auf dem Podium, ob man betrügerische Roboter bauen darf. Eine Teilnehmerin der Konferenz, Shirin Glander, protokollierte in Köln mit und twitterte das Ergebnis über @ShirinGlander … Sie hat in ihrer Zeichnung sozusagen den Blick der Schweiz auf die Maschinenethik eingefangen. „Die Minds Mastering Machines wendet sich mit ihrem technischen Fokus an Softwareentwickler und -architekten, Data Scientists, Projekt- und Teamleiter sowie Forscher.“ (Website MMM)
Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt in der Reihe denkraum_medien wieder zu einer Diskussionsrunde ein, dieses Mal unter dem Titel „Ausfall im Störfall? Netzkommunikation in Krisensituationen“. Den Impulsvortrag hält die Autorin und IT-Compliance-Managerin Dr. Aleksandra Sowa. Aus der Medienmitteilung: „Das Internet ist global zum primären und alternativlosen Kommunikationsnetz geworden. Aber das Medium erweist sich als störanfällig und öffnet Tür und Tor für verschiedene Formen des Missbrauchs. Ob eine an alle Bewohner Hawaiis abgeschickte SMS, die vor einem Raketenangriff warnt, oder eine automatische Ansage in der Berliner U-Bahn, die dazu auffordert, geschlossene Räume nicht zu verlassen: Für die Menschen ist kaum zu unterscheiden, ob eine echte Gefahr droht oder ob es sich um einen Fehlalarm oder eine Notfallübung handelt. Sind Hacker in die Frühwarnsysteme eingedrungen und testen ihr Können? Sind ausländische Cyberkrieger im Netz unterwegs, um für Massenpanik zu sorgen? Was kann, muss oder darf der Staat tun, um seine Bürger angesichts einer – wahren oder fiktiven – Krise verlässlich zu informieren, aufzuklären und zu schützen? Wieweit steht die Privatwirtschaft, in deren Händen sich fast vollständig die kritischen Infrastrukturen befinden, in der Verantwortung?“ Weitere Informationen über www.fes.de.
Am Rande der Handelsblatt-Jahrestagung „Strategisches IT-Management“ (15. bis 17. Januar 2018 in München) wurden Interviews mit den Vortragenden geführt und aufgezeichnet. Am zweiten Tag hatte zuerst Prof. Dr.-Ing. habil. Alois C. Knoll (Lehrstuhlinhaber für Echtzeitsysteme und Robotik, Technische Universität München) zum Human-Brain-Projekt der EU referiert, danach Dr. Martin Hofmann, Group CIO, Volkswagen AG über „Augmented Intelligence: AI in enterprise context“. Prof. Dr. oec. HSG Oliver Bendel (Professor für Wirtschaftsinformatik, Informationsethik und Maschinenethik, Hochschule für Wirtschaft FHNW) war auf „Die Ethik als Partnerin von Robotik und KI“ eingegangen. Im Video erläutert er, was Maschinenethik ist. Auf dem Panel hatten er, Prof. Dr.-Ing. habil. Alois C. Knoll, Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Leiter der Forschungsstelle RobotRecht, Julius-Maximilians-Universität Würzburg) und Dr. Ole Wintermann (Senior-Projektleiter, Co-Founder, Blogger, Bertelsmann Stiftung) zum Thema „Sind intelligente Maschinen und Roboter die besseren Menschen?“ diskutiert. Auch dazu steht ein Video zur Verfügung. Alle Videos finden sich über veranstaltungen.handelsblatt.com.
Abb.: Oliver Bendel bei seinem Vortrag (Foto: Handelsblatt)
Nach dem Mittagessen spannte Oliver Bendel beim Symposium „AI and Society“ den Bogen „From GOODBOT to BESTBOT“. Sein BESTBOT-Projekt, das GOODBOT und LIEBOT zusammenführt, startete eine Woche vorher an der School of Business FHNW (der mit der Implementierung beauftragte Student ist David Studer). Der BESTBOT, ein Artefakt der Maschinenethik, soll Probleme des Benutzers auch über Gesichtserkennung identifizieren, was wiederum Probleme für den Benutzer schafft, die ebenfalls diskutiert werden sollen, und zwar aus Sicht der Informationsethik. „Toward Beneficial Human-Level AI … and Beyond“ thematisierte maschinelles Bewusstsein und „superintelligence“ und das TalaMind-Projekt. Philip Jackson betonte, dieses „will help to achieve beneficial human-level AI and superintelligence“ schneller und besser als andere Methoden. Andrew Williams sprach über „The Potential Social Impact of the Artificial Intelligence Divide“. Er fragte nach den Vorurteilen und Verzerrungen, die über KI verstärkt werden. Bei der abschließenden Diskussionsrunde war ein Thema der Zusammenhang zwischen natürlicher Sprache und menschlicher und maschineller Moral, ein anderes die Entwicklung des Arbeitsmarkts angesichts der Übernahme von Arbeit durch KI-Systeme und Roboter.
Das „AAAI 2018 Spring Symposium on AI and Society: Ethics, Safety and Trustworthiness in Intelligent Agents“ an der Stanford University ging am 27. März 2018 um 9.15 Uhr in die zweite Runde (oder in die dritte, wenn man die Halbtage zählt). Den Invited Talk hielt Emma Brunskill, Stanford University, zum Thema „Beyond Expected Reward: Considerations for Reinforcement Learning in High Stakes Domains“. Sie stellte die Frage, wie ein Agent aus Erfahrung lernen kann, gute Entscheidungen zu treffen, wenn die Erfahrung kostspielig oder risikobehaftet ist. Die Session „Applications and Interactive Agents“ startete mit „Interactive Agent that Understands the User“. Piotr Gmytrasiewicz präsentierte ein assistierendes KI-System namens MARTHA. Emanuelle Burton stieß in „The Heart of the Matter“ vor und fragte nach der „Patient Autonomy as a Model for the Wellbeing of Technology Users“ (so der Untertitel). Sie stellte eine Case Study mit dem Titel „Joe the heart patient“ vor. In „The Uncanny Return of Physiognomy“ kritisierte Oliver Bendel neuere Verfahren der Gesichtserkennung, mit denen z.B. sexuelle Orientierungen und kriminelle Tendenzen festgestellt werden sollen, und ordnete sie Physiognomik, der Pseudowissenschaft von Lavater und Co. sowie Biometrik in ihrer unseriösen Form (in der Tradition von Peter Camper) zu.
Abb.: Auch am zweiten Tag war bestes Wetter in Stanford
Nach dem Lunch ging es beim Symposium „AI and Society“ am 26. März 2017 um 14.00 Uhr weiter mit der Session „Ethics and Moral Agents“. Umang Bhatt trug vor zum Thema „Maintaining The Humanity of Our Models“. Er ging auf eine Krankheitsdiagnose durch ein KI-System und später auf Obdachlose in L.A. ein und setzte dies in Beziehung zur Bias-Problematik. In „Ethics as Aesthetic for Artificial General Intelligence“ stellte Dan Ventura die Frage: „How can we ensure an AI agent behaves ethically?“ Er schlug den Schönheitssinn als Bestandteil der Metaethik vor. Rafal Rzepka betonte in „Importance of Contextual Knowledge in Artificial Moral Agents Development“, dass Fühlen, Beobachten und Zählen wichtig für moralisches Verhalten seien, wobei das Fühlen nicht die Domäne von Computern sei. Er setzt auf Geschichten als Grundlage für die Entscheidungen der Systeme. Abschließend fand die Discussion Session statt, moderiert von Venerable Tenzin Priyadashi und Judy Wajcman.
Das Symposium „AAAI 2018 Spring Symposium on AI and Society: Ethics, Safety and Trustworthiness in Intelligent Agents“ an der Stanford University begann am 26. März 2018 um 9 Uhr. Den Invited Talk hielt Vince Conitzer, Duke University, über „Moral Artificial Intelligence, Kidney Exchanges, and Societal Tradeoffs“. Er diskutierte ausführlich das Parking Game. Sodann stellte er die Moral Machine des MIT vor und ging auf einen „kidney exchange algorithm“ und „underdemanded pairs“ ein. Von 11.00 bis 12.30 Uhr fand die Session „Moral Decision Making“ statt. In „Towards Provably Moral AI Agents in Bottom-up Learning Frameworks“ forderten Nolan P. Shaw und Ryan W. Orr „robustness“, „simplicity“, „consistence“ und „universality“ von ihren moralischen Maschinen; diese sollen über neuronale Netzwerke von moralischen Agenten aller Art lernen. In „A Military AI System with Ethical Rules“ brachte Yetian Wang Knowledge Representation und Machine Learning zusammen. Der letzte Vortrag vor dem Mittagessen – das man in den Cafés der Umgebung bei Bilderbuchwetter einnahm – war „Preferences and Ethical Principles in Decision Making“. Das Thema von Kristen Brent Venable waren CP-Nets.
The tentative schedule of AAAI 2018 Spring Symposium on AI and Society at Stanford University (26 – 28 March 2018) has been published. On Tuesday Emma Brunskill from Stanford University, Philip C. Jackson („Toward Beneficial Human-Level AI … and Beyond“) and Andrew Williams („The Potential Social Impact of the Artificial Intelligence Divide“) will give a lecture. Oliver Bendel will have two talks, one on „The Uncanny Return of Physiognomy“ and one on „From GOODBOT to BESTBOT“. From the description on the website: „Artificial Intelligence has become a major player in today’s society and that has inevitably generated a proliferation of thoughts and sentiments on several of the related issues. Many, for example, have felt the need to voice, in different ways and through different channels, their concerns on: possible undesirable outcomes caused by artificial agents, the morality of their use in specific sectors, such as the military, and the impact they will have on the labor market. The goal of this symposium is to gather a diverse group of researchers from many disciplines and to ignite a scientific discussion on this topic.“ (AAAI website)
Am 2. und 3. März 2018 findet die „3. KMG Jahrestagung“ im Ellington Hotel Berlin statt. Am zweiten Tag stehen „Roboter in Medizin und Pflege“ auf dem Programm. Den Auftakt macht Prof. Dr. Dr. h.c. Viola Vogel (Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie der ETH Zürich) mit ihrem Vortrag über bakterielle Nanoroboter. Dann geht Dr. Sibylle Meyer (Leiterin des SIBIS-Instituts für Sozialforschung und Projektberatung) auf die Frage „Autonome Roboter für Pflege und Gesundheit: Segen oder Fluch?“ ein. Den Abschluss bildet Prof. Dr. Oliver Bendel (Dozent und Forscher am Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz) mit „Pflegeroboter und Assistenzsysteme in der Pflege – aus Sicht der Ethik“. Die KMG-Kliniken gehören nach eigenen Angaben zu den erfolgreichsten Gesundheitskonzernen im Nordosten Deutschlands. „Das 1991 gegründete Unternehmen baute auf der 100-jährigen Tradition des Kur- und Klinikbetriebes von Bad Wilsnack im Land Brandenburg auf und entwickelte sich seitdem dynamisch zu einem vielseitigen Dienstleister rund um die Gesundheit.“ (Website KMG)
Hiroshi Ishiguro von der Universität Osaka war einer der Keynote-Sprecher auf der Robophilosophy-Konferenz in Wien vom 14. bis 17. Februar 2018. Der Japaner baut, wie einige Ingenieure, humanoide Roboter. Allerdings sind diese keine Karikaturen wie Pepper. Sie sind möglichst detailgetreue Kopien von realen oder fiktionalen Menschen. Ein Beispiel ist der Geminoid, der künstliche Doppelgänger des Robotikers. In letzter Zeit konzentriert sich Ishiguro auf weibliche Roboter. Eine Frau aus dem Publikum fragte ihn, warum dies so sei. Seine Antwort war, dass weibliche Roboter alle Menschen ansprechen würden. Männliche Roboter dagegen würden viele Menschen erschrecken, vor allem Kinder. Auch sein Geminoid. Eine andere Frage war, warum er überhaupt Kopien herstellen würde und nicht Fabelwesen, warum er also nicht etwas völlig Neues hervorbringen würde, anstatt Altes zu vervielfältigen. Seine Antwort war, daran würde er denken, aber er habe zuerst das eine machen wollen, bevor er sich an dem anderen versuchen würde. Eine weitere Frage war die nach dem Uncanny-Valley-Effekt. Die erstaunliche Antwort war, dass seine Roboter nicht mehr im unheimlichen Tal anzusiedeln seien. Dabei ist etwa der Geminoid geradezu ein Paradebeispiel für diesen Effekt. Das Publikum war sichtlich fasziniert und irritiert. Hiroshi Ishiguro ist ein wichtiger Visionär der Robotik.
The Call for Papers for the 4th INTERNATIONAL CONGRESS ON LOVE AND SEX WITH ROBOTS has been published. The website contains the following information: „Within the fields of Human-Computer Interaction and Human-Robot Interaction, the past few years have witnessed a strong upsurge of interest in the more personal aspects of human relationships with these artificial partners. This upsurge has not only been apparent amongst the general public, as evidenced by an increase in coverage in the print media, TV documentaries and feature films, but also within the academic community. The International Congress on Love and Sex with Robots provides an excellent opportunity for academics and industry professionals to present and discuss their innovative work and ideas in an academic symposium. The 4th congress will be held at the University of Montana, Missoula, Montana in the United States on 6-7 December 2018.“ (Website LSR 2018) In 2016 and 2017, the organizers David Levy and Adrian D. Cheok and the scientists met in London to discuss this topic. Further information is available at loveandsexwithrobots.org.