Virtues and Values in Requirements Engineering

The workshop „ViVa RE’24: Virtues and Values in Requirements Engineering 2024“ will take place on April 8, 2024 in Winterthur. It is part of the conference „Requirements Engineering: Foundation for Software Quality (REFSQ) 2024“. From the workshop website: “Including human values into the development of software-intensive systems has long been a topic of discussion. A satisfactory solution such as a collection of (software-supported) methods or a model gallery for ethical argumentation has not yet been developed. This workshop will work on collecting methods for incorporating values into system development. Two particular methods, the Square of Values (SoV) and the Software Sustainability Assessment (SoSA) approaches, will be examined in more detail. A specific focus of the workshop lies on how ethical reasoning can be supported with the help of software-tools.” (Website ViVa) The program committee consists of Prof. Dr. Oliver Bendel, Dr. Renata Guizzardi-Silva Souza, Prof. Dr. Kurt Schneider, and Alexander Bock. Organizers are Prof. Dr. Alexander Rachmann and Dr. Jens Gulden. More information is available at google.com/view/vivarerefsq24.

Fig.: Fog over Winterthur

Die Zeit ist reif für Roboterparks

Am 8. Dezember 2020 plädierte Prof. Dr. Oliver Bendel in seinem Vortrag „Ethische Dimensionen von Robotik in der Pflege“ im deutschen Bundesministerium für Gesundheit (BMG) für Roboterparks, in denen man realen Robotern begegnet. „Man kann auch spezifische Parks mit Robotern in der Pflege einrichten. Dort könnten zudem gedankengesteuerte Rollstühle, Exoskelette, Hightechprothesen etc. ihren Platz haben.“ In der Studie „Roboter, Empathie und Emotionen“ von 2021 spann der Technikphilosoph diesen Gedanken für die Schweiz weiter: „Um Menschen Maschinen näher zu bringen und eine kritische Einschätzung zu ermöglichen, ist der direkte Kontakt zu fördern, etwa mit Hilfe von Roboterparks.“ Zudem brauche es „einschlägige Weiterbildungen für (fachfremde) Wissenschaftler, für Journalisten und Politiker, wobei auch hier die Roboterparks genutzt werden könnten“ (Studie „Roboter, Empathie und Emotionen“). Im Jahre 2024 stehen Dutzende von Vierbeinern und Zweibeinern sowie zahlreiche weitere soziale Roboter und Serviceroboter zur Verfügung. Selbst fortgeschrittene Modelle sind schon ab 1000 bis 2000 Dollar zu haben. Die Zeit ist reif für Roboterparks, ob in der Schweiz oder in Deutschland – oder sonstwo in Europa.

Abb.: Die Zeit ist reif für Roboterparks (Bild: DALL-E 3)

Wann kommen NAO II und Pepper II?

NAO und Pepper von Aldebaran – einem Unternehmen der United Robotics Group – sind Flaggschiffe der Sozialen Robotik. Der Kleinere erblickte 2006 das Licht der Welt (inzwischen liegt Version 6 vor), der Größere 2014. Bei Veranstaltungen an Hochschulen wie den Wahlmodulen zur Sozialen Robotik von Prof. Dr. Oliver Bendel an der FHNW oder in Unternehmen sind beide umschwärmt. Alle schätzen die karikaturenhafte Gestaltung und die natürlichsprachlichen Fähigkeiten. Und lachen sich tot, wenn sie Pepper streicheln und dieser sagt, er fühle sich wie eine Katze. Seit einiger Zeit gibt es Roboter mit zwei separaten Displays für die Augen, wie Alpha Mini, oder mit einem Display für den Mund, wie Navel. Unitree Go2 und Unitree H1 weisen eine erstaunliche Beweglichkeit auf. In der Community stellt sich die Frage, wann NAO II und Pepper II kommen, nicht als neue Versionen, sondern als neue Modelle. Allerdings ist es ein bisschen wie beim VW Käfer. Es ist sehr anspruchsvoll, einen Klassiker neu aufzulegen, und schnell sind alte Fans enttäuscht, wie sich beim New Beetle und Beetle II gezeigt hat. NAO II und Pepper II müssten ebenfalls zwei separate Displays für ihre Augen bekommen. Orientieren kann man sich an denjenigen von Navel, die plastisch wirken. Bei Pepper kämen zudem Displays für Mund und Wangen in Frage. Damit könnte er Mimik darstellen und rot werden, wenn man ihm ein Kompliment macht. Oder lächeln, wenn man ihn streichelt. Die Körper müssten ebenfalls generalüberholt werden. Beide Roboter sollten – hier ist Cozmo ein Vorbild – jederzeit lebendig wirken. Und beide sollten zumindest etwas greifen und festhalten können, wie ein Unitree H1 oder ein Figure 01. Zugleich muss man beide auf Anhieb wiedererkennen können. Wahrscheinlich hat man bei VW aus den Reaktionen enttäuschter Fans gelernt. Vielleicht sollte man sich zusammensetzen. Und 2025 einen Beetle III, einen NAO II und einen Pepper II auf den Markt bringen.

Abb.: Eine Studentin von Oliver Bendel mit NAO

Ein Handy erwidert den Blick

„Nothing Phone (2a) bekommt Glubschaugen“ – so titelte Golem am 28. Februar 2024. Das sehen die Benutzer genauso. Einer schreibt in seinem Kommentar im Unternehmensblog: „Phoebe: ‚My eyes, My eyes'“ … Ein anderer: „This is so great. I can see a robot there?“ Und ein weiterer: „Fresh Eyes For a Reason“. Nothing selbst hat diese Wortwahl vorgegeben: „See the world through fresh eyes.“ Normalerweise gibt man seinem Smartphone keinen Namen. Die Augen könnten aber genau dazu führen. Das Smartphone würde damit neben das Auto, den Staubsaugerroboter und viele andere Gegenstände treten, die wir zärtlich oder scherzhaft benennen. Es ist nicht abschließend geklärt, warum Menschen dies tun. Vermutlich hat es mit der Bewegung von Dingen zu tun, die an die Bewegung von Lebewesen erinnert, aber auch mit der Bedeutung, die sie für unser Leben haben. Und wenn sie soziale Merkmale erhalten, Augen, Mund, Töne oder natürliche Sprache, dann liegt es nahe, sie wie Lebewesen zu behandeln. In bestimmte Formen wiederum projizieren wir etwas hinein, und die Anthropomorphisierung kann so weit gehen, dass wir mit Aussehen und Verhalten bestimmte Fähigkeiten verbinden. Im Falle des Nothing Phone (2a) sind eigentlich nur Kameralinsen vorhanden – aber diese erscheinen uns offensichtlich als Augen. Ein Blickfang waren die nachhaltigen Geräte schon immer. Nun scheinen sie den Blick zu erwidern.

Abb.: Ein Handy erwidert den Blick

Eröffnung des Europäischen KI-Büros

Das Europäische KI-Büro (The European AI Office) wurde im Februar 2024 eingerichtet. Auf der Website der Europäischen Kommission heißt es: „The European AI Office will be the centre of AI expertise across the EU. It will play a key role in implementing the AI Act – especially for general-purpose AI – foster the development and use of trustworthy AI, and international cooperation.“ (European Commission, 22. Februar 2024) Und weiter: „The European AI Office will support the development and use of trustworthy AI, while protecting against AI risks. The AI Office was established within the European Commission as the centre of AI expertise and forms the foundation for a single European AI governance system.“ (European Commission, 22. Februar 2024) Die EU will nach eigenen Angaben dafür sorgen, dass KI sicher und vertrauenswürdig ist. Der AI Act sei der weltweit erste umfassende Rechtsrahmen für KI, der die Gesundheit, die Sicherheit und die Grundrechte der Menschen garantiert und den Unternehmen in den 27 Mitgliedstaaten Rechtssicherheit bietet.

Abb.: Ein mit der Kamera des Unitree Go2 verfertigtes, invertiertes Foto

„AI Encounter“ zu Allzweckrobotern

„AI Encounter“, eine Reihe an der Zürcher Kunsthochschule, bietet laut Website experimentell-spielerische Begegnungen „mit künstlichen Intelligenzen“. Am 22. Februar 2024 war Marcial Koch im hauseigenen Kino im Gespräch mit Prof. Dr. Oliver Bendel. Das Thema waren Allzweckroboter, auch universelle Roboter genannt. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker aus Zürich spannte einen weiten Bogen von den goldenen Dienerinnen des Hephaistos bis hin zu Unitree H1, Figure 01 und Optimus. In der anschließenden Fragerunde ging er auf die Gestaltung von Robotern ein, auf Möglichkeiten und Grenzen der Maschinenethik – und auf die Herausforderung, wie man die Koexistenz von Robotern und Menschen nicht als Dystopie, sondern als Eutopie denken kann. Beim abschließenden Apero unterhielt man sich über passive und aktive Exoskelette, über Unitree Go2 und Alpha Mini aus dem privaten Social Robots Lab von Oliver Bendel – und über Elektro und Sparko, die 1939 bzw. 1940 auf der Weltausstellung in New York zu sehen gewesen waren.

Abb.: Vor dem Kino der ZHdK

„Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ – Teil VII

Vom 15. bis 17. Februar 2024 fand das Wahlmodul „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Brugg-Windisch statt. Es handelte sich bereits um die sechste Durchführung, wobei diese zum ersten Mal an diesem Campus stattfand. Die Teilnehmer waren vor allem angehende Betriebsökonomen. Zur Verfügung stand ein auf das Thema spezialisiertes GPT namens Social Robotics Girl. Ein Vortrag von Claude Toussaint von Navel Robotics bereicherte die Veranstaltung. Er sprach nicht nur über die Entwicklung des Modells, sondern auch über die Finanzierung des Unternehmens. Unter den Robotern der Demo war Unitree Go2. Er stammt aus dem von Prof. Dr. Oliver Bendel privat finanzierten Social Robots Lab und wird von ihm Bao (chin. „Schatz, Juwel“) genannt. Auch Alpha Mini, Cozmo und Hugvie gehören dazu – und der mit Sprache steuerbare Vector II, der aber nicht zum Einsatz kam. Bei der Konzeption eigener sozialer Roboter wurde mit Bildgeneratoren gearbeitet, dieses Mal vor allem mit DALL-E 3.

Abb.: Eine Studentin umarmt Pepper

„Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ – Teil VI

Ab dem Mittag des 17. Februar 2024 konzipierten die Studierenden im Wahlmodul „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Brugg-Windisch eigene soziale Roboter. Sie erdachten einen Namen, nannten die Aufgabe und nahmen eine Beschreibung mit Hilfe des Fünf-Dimensionen-Modells von Prof. Dr. Oliver Bendel vor. Zudem generierten sie Bilder, um das Aussehen und die Möglichkeiten des jeweiligen Roboters zu verdeutlichen, und skizzierten ein Geschäftsmodell. Ab 15 Uhr wurden die Präsentationen gehalten. Erfunden worden waren RoboRoss, ein Roboterpferd für die berittene Polizei, NAILBOTique, ein Nailbot für die Pflege von Fingernägeln, Newsbot, ein künstlicher Nachrichtensprecher, Medibot, ein Roboter für die medizinische Unterstützung, EcoStyler, ein künstlicher Berater für den persönlichen Style, und der Dogmestic-Roboter für den Schutz und die Begleitung von Hunden. Am späten Nachmittag wurde die dreitägige Veranstaltung abgeschlossen. Die Studierenden brillierten nicht nur mit gut geprompteten Bildern, bei denen die Funktionen der sozialen Roboter und der Serviceroboter mit sozialen Merkmalen deutlich wurden. sondern auch mit überzeugenden Geschäftsmodellen.

Abb.: RoboRoss mit einer Polizistin mit Rossschwanz

„Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ – Teil V

Am Morgen des 17. Februar 2024 wurden im Wahlmodul „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Brugg-Windisch Serviceroboter behandelt, die soziale Merkmale aufweisen, etwa mimische oder natürlichsprachliche Fähigkeiten. Danach kamen tierfreundliche Maschinen an die Reihe sowie weitere Entwicklungen aus den Arbeitsgebieten Tier-Computer-Interaktion und Tier-Maschine-Interaktion. Prof. Dr. Oliver Bendel hat mit seinen Studierenden immer wieder Prototypen und Konzepte entwickelt, die auf das Wohlbefinden von Wildtieren ausgerichtet sind. Er will mit dem Unitree Go2 noch im Jahre 2024 erste Experimente mit Tieren durchführen – Experimente, mit denen er herausfinden will, wie man Serviceroboter und soziale Roboter so gestalten kann, dass sie Tiere nicht verstören und vertreiben. Danach erarbeiteten die Studierenden Beschreibungen und Abbildungen sozialer Roboter.

Abb.: Auch der Unitree Go2 wirkt wie ein Tier (Foto: Tamara Siegmann)

„Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ – Teil IV

Neben Unitree Go2 zogen am Nachmittag des 16. Februar 2024 auch Pepper und NAO die Studierenden an. Sie sind längst nicht so beweglich, was sie als klassische soziale Roboter auch nicht unbedingt sein müssen. Aber sie beeindrucken auch nach all den Jahren durch ihre Gestaltung und ihre Zugewandtheit. Schon am Tag davor hatte Prof. Dr. Oliver Bendel im Wahlmodul „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ in Brugg-Windisch seinen Cozmo vorgeführt. Dieser stammt noch aus der Produktion von Anki, einer kalifornischen Firma, die trotz des herausragenden Verkaufserfolgs – neben Cozmo war sein dunkler Zwilling Vector sehr gefragt – Konkurs anmelden musste. Die Modelle werden inzwischen von Digital Dream Labs hergestellt und vertrieben. Der originale Cozmo verfügt über Objekt- und Gesichtserkennung, Nachtsichtgerät, Kantenerkennung und weitere Sensoren und Systeme. Eine Studentin beschäftigte sich intensiv mit Pepper, und nachdem er eine Weile geschwächelt hatte – er hatte Ausfälle bei seinem Menü und seinen Aktionen gehabt -, kam er unter ihrer Obhut wieder zu Kräften.

Abb.: High five mit Pepper

„Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ – Teil III

Am Nachmittag des 16. Februar 2024 fand im Wahlmodul „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Brugg-Windisch die Robodemo statt, mit NAO und Pepper aus dem Basler Robo-Lab der Hochschule und mit Hugvie, Alpha Mini, Cozmo und Unitree Go2 aus dem privat finanzierten Social Robots Lab von Prof. Dr. Oliver Bendel. Der Unitree Go2, genannt Bao, beeindruckte die Studierenden am meisten. Er gab ihnen die Pfote, zeichnete für sie – auf den Hinterbeinen stehend – ein Herz in die Luft, machte große Sprünge und setzte sich auf Befehl hin. Er wälzte sich auf dem Boden und rannte den Flur vor den Zimmern entlang. Der Höhepunkt war, als er die endlose Treppe zwischen zwei Stockwerken bewältigte, Stufe um Stufe, Abschnitt um Abschnitt. Danach beschäftigten sich die Studierenden noch mit den anderen Modellen.

Abb.: Der Unitree Go2 bewältigt die Treppe (Foto: Tamara Siegmann)

„Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ – Teil II

Am 16. Februar 2024 wurde das Wahlmodul „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Brugg-Windisch fortgesetzt. Zunächst gab es weitere Ausführungen von Prof. Dr. Oliver Bendel. Dann kündigte er Claude Toussaint an, Gründer und Managing Partner bei Navel Robotics. Er hielt über Teams einen Vortrag zu dem sympathischen Roboter des Unternehmens, der nach dem menschlichen Nabel benannt worden war, diesem augenfälligen und unvergänglichen Hinweis auf die enge Verbindung zwischen zwei Menschen, zwischen Mutter und Kind. Danach prasselten Fragen auf ihn ein, zum Hintergrund und zur Gestaltung des Roboters sowie zur Finanzierung des Unternehmens. Oliver Bendel hat seit Anfang 2021 Kontakt mit dem charismatischen Gründer. Nach der Verabschiedung unter tosendem Applaus ging es in die Mittagspause. Oliver Bendel nutzte die Zeit, um alle Roboter aus ihren Hüllen und Koffern zu befreien.

Abb.: Claude Toussaint bei seinem Vortrag

„Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ – Teil I

Am 15. Februar 2024 begann das Wahlmodul „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Sicht“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Brugg-Windisch. Erst am Nachmittag zuvor war das Wahlmodul „Soziale Roboter“ in Olten zu Ende gegangen. Prof. Dr. Oliver Bendel führte erneut in die Robotik und in die Soziale Robotik ein. Er durcheilte die Ideen- und Entwicklungsgeschichte der künstlichen oder unbekannten Kreatur, erwähnte Schöpfer wie Hephaistos, Pygmalion („Dass es nur Kunst war, verdeckte die Kunst.“) und Wagner („Es wird ein Mensch gemacht.“) sowie Doja Cat vom Planeten Her („Why am I strangely attracted to this being?“). Im Büro in der Nähe warteten, noch in ihren Hüllen und Koffern, Hugvie, Pepper und Unitree Go2. Bereits vor Ort waren NAO, Alpha Mini und Cozmo. Die virtuelle Tutorin Social Robotics Girl – ein GPT – stand dem Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosophen aus Zürich zur Seite. Sie war mit Fachtexten von ihm gefüttert und über Prompt Engineering auf ihre Aufgabe vorbereitet worden. Dabei wurden ihr auch bestimmte Verhaltensweisen beigebracht, ganz im Sinne der Maschinenethik und der emotionalen Robotik. Nach einem vollen Tag gingen die ca. 25 Studierenden nach Hause – sie waren aus der ganzen Nordwestschweiz und aus Zürich angereist.

Abb.: Die Studierenden mit NAO

Paarbeziehung im 21. Jahrhundert

Im Februar 2024 ist das Buch „Paarbeziehung im 21. Jahrhundert“ bei Kohlhammer erschienen. Herausgeber sind Prof. Dr. Christian Roesler und Prof. Dr. Sonja Bröning. Im Buch enthalten ist der Beitrag „Überlegungen zu Zweier- und Dreierbeziehungen mit Liebespuppen und Sexrobotern“ von Prof. Dr. Oliver Bendel. Er fragt darin, ob Zweier- und Dreierbeziehungen mit Liebespuppen, Sexrobotern und umgekehrten Cyborgs möglich und welcher Art sie gegebenenfalls sind. Um dies zu klären, werden zunächst Merkmale von Zweier- und Dreierbeziehungen erarbeitet sowie die Merkmale und Funktionen der genannten Artefakte sowie ihr Gebrauch erklärt. Anschließend führt der Autor die Charakteristik der Zweierbeziehungen, am Rande auch der Dreierbeziehungen, und die Praxis der Liebespuppen, Sexroboter und umgekehrten Cyborgs zusammen und diskutiert die Ergebnisse. Am Ende widmet er sich in aller Kürze der Realität der Beziehungen. Weitere Informationen über https://www.kohlhammer.de.

Abb.: Das Cover des Buchs (Bild: Kohlhammer)

Wahlmodul „Soziale Roboter“ VII

Vom 12. bis 14. Februar 2024 fand das Wahlmodul „Soziale Roboter“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten statt. Es handelte sich bereits um die fünfte Durchführung. Dieses Mal stand zum ersten Mal ein auf das Thema spezialisiertes GPT zur Verfügung. Prof. Dr. Oliver Bendel ließ es immer wieder Sachverhalte erklären und nahm dann Ergänzungen vor. Social Robotics Girl, so der Name, wurde auch von den Studierenden bei den Gruppenarbeiten herangezogen. Auf diese Weise profitierten sie von dem Wissen des Dozenten, ohne erst die richtigen Textstellen heraussuchen oder ihn herbeirufen zu müssen. Unter den Robotern der Demo war zum ersten Mal Unitree Go2. Er stahl allen anderen die Show, NAO, Pepper, ja sogar Alpha Mini. Dies lag vor allem an seinen schnellen, flüssigen Bewegungen, seinen vielfältigen Verhaltensformen und seinen überraschenden Kunststücken. Der Roboter stammt aus dem von Prof. Dr. Oliver Bendel privat finanzierten Social Robots Lab und wird von ihm Bao (chin. „Schatz, Juwel“) genannt. Bei der Konzeption eigener sozialer Roboter wurde wie schon 2023 mit Bildgeneratoren gearbeitet, dieses Mal vor allem mit DALL-E 3, weil einige der Studierenden über einen ChatGPT-Plus-Zugang verfügten. Die sechste Durchführung findet bereits ab dem 15. Februar 2024 in Brugg-Windisch statt. Es werden vor allem angehende Betriebsökonomen teilnehmen.

Abb.: Oliver Bendel mit seinem Unitree Go2 (Foto: Armend Nasufi)

Wahlmodul „Soziale Roboter“ VI

Ab dem Mittag des 14. Februar 2024 konzipierten die Studierenden im Wahlmodul „Soziale Roboter“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten eigene soziale Roboter. Sie erdachten einen Namen, nannten die Aufgabe und nahmen eine Beschreibung mit Hilfe des Fünf-Dimensionen-Modells von Prof. Dr. Oliver Bendel vor. Zudem generierten sie Bilder, um das Aussehen und die Möglichkeiten des Modells zu verdeutlichen. Manche Gruppen konsultierten Social Robotics Girl, das auf das Thema spezialisierte GPT. Ab 15 Uhr wurden die Präsentationen gehalten. Erfunden worden waren u.a. ein Begleitroboter, der vor allem Frauen in Städten eine hohe Sicherheit bieten soll, und ein Heimwerkerroboter, der Möbel aufbauen, Glühbirnen einschrauben und Dinge aller Art reparieren kann. Zwei Roboter waren für die Fitness ihrer Besitzer oder Benutzer zuständig. Ein Präsentationsroboter präsentierte mit synthetischer Stimme sich selbst. Am späten Nachmittag wurde die dreitägige Veranstaltung abgeschlossen.

Abb.: Einer der Fitnessroboter (Bild: DALL-E 3)

Wahlmodul „Soziale Roboter“ V

Am Morgen des 14. Februar 2024 wurden im Wahlmodul „Soziale Roboter“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten Serviceroboter behandelt, die soziale Merkmale aufweisen, etwa mimische oder natürlichsprachliche Fähigkeiten. Danach kamen tierfreundliche Maschinen an die Reihe sowie weitere Entwicklungen aus den Arbeitsgebieten Tier-Computer-Interaktion und Tier-Maschine-Interaktion. Prof. Dr. Oliver Bendel hat mit seinen Studierenden immer wieder Prototypen und Konzepte entwickelt, die auf das Wohlbefinden von Wildtieren ausgerichtet sind. Danach wurden Ideen für weitere tierfreundliche Maschinen entwickelt und auf dem Whiteboard festgehalten. Der Whale Watching Robot ist dafür gedacht, Wale zu beobachten und festzustellen, ob sie sich in unsicheren Gebieten aufhalten. Wenn sie sich in Häfen oder in Flüsse verirren, soll er sie zurück in sichere Gewässer locken. Dabei könnte in Zukunft auch eine Übersetzungssoftware behilflich sein, die das Ziel des Earth Species Project ist. Danach erarbeiteten die Studierenden Beschreibungen und Abbildungen sozialer Roboter.

Abb.: Das Whiteboard mit den Skizzen

Wahlmodul „Soziale Roboter“ IV

Nach dem offiziellen Teil des Wahlmoduls „Soziale Roboter“ am 13. Februar 2024 beschäftigten sich mehrere Studierende intensiv mit NAO, Pepper und Cozmo. Letzterer stammt noch aus der Produktion von Anki, einer kalifornischen Firma, die trotz des herausragenden Verkaufserfolgs – neben Cozmo war sein dunkler Zwilling Vector sehr gefragt – Konkurs anmelden musste. Die Modelle werden inzwischen von Digital Dream Labs hergestellt und vertrieben. Der originale Cozmo verfügt über Objekt- und Gesichtserkennung, Nachtsichtgerät, Kantenerkennung und weitere Sensoren und Systeme. Im Wahlmodul erlernte er den Namen einer Studentin und konnte sie in mehreren Versuchen problemlos erkennen. Davor hatte eine spektakuläre Demonstration des Unitree Go2 stattgefunden. Er gab den Studierenden die Pfote, zeichnete für sie – auf den Hinterbeinen stehend – ein Herz in die Luft, machte große Sprünge und setzte sich auf Befehl hin. Die beiden sozialen Roboter könnten unterschiedlicher nicht sein – und zählen doch zu den Lieblingen der Studierenden.

Abb.: Die Studentin wird von Cozmo erkannt

Wahlmodul „Soziale Roboter“ II

Am 13. Februar 2024 wurde das Wahlmodul „Soziale Roboter“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten fortgesetzt. Zunächst gab es weitere Erklärungen von Prof. Dr. Oliver Bendel. Dann kündigte er Katharina Kühne an, die an der Universität Potsdam über soziale Roboter promoviert und von Prof. Dr. Martin Fischer und ihm betreut wird. Sie hielt über Teams einen Vortrag zu ihrem Artikel „‚Ick bin een Berlina‘: dialect proficiency impacts a robot’s trustworthiness and competence evaluation“, der am 29. Januar 2024 in Frontiers in Robotics and AI veröffentlicht worden war und den sie zusammen Erika Herbold, Oliver Bendel, Yuefang Zhou und Martin H. Fischer geschrieben hatte. Zahlreiche Medien auf der ganzen Welt berichten seitdem über die Studie. Die Studierenden zeigten in der Fragerunde großes Interesse an den Ergebnissen. Diskutiert wurde u.a., welche Bedeutung soziale Roboter mit der Fähigkeit zu Dialekt für die Schweiz haben. Nach dem Vortrag ging es in die Mittagspause. Oliver Bendel nutzte die Zeit, um alle mitgebrachten Roboter aus ihren Hüllen und Koffern zu befreien.

Abb.: Katharina Kühne bei ihrem Vortrag

Wahlmodul „Soziale Roboter“ I

Am 12. Februar 2024 begann das Wahlmodul „Soziale Roboter“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten. Prof. Dr. Oliver Bendel führte in die Robotik und in die Soziale Robotik ein. Im Hintergrund warteten, zum Teil noch in ihren Hüllen und Koffern, NAO, Pepper, Alpha Mini, Cozmo und Unitree Go2. Die virtuelle Tutorin Social Robotics Girl – ein GPT – stand dem Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosophen zur Seite. Sie war mit Fachtexten von ihm gefüttert und über Prompt Engineering auf ihre Aufgabe vorbereitet worden. Dabei wurden ihr auch bestimmte Verhaltensweisen beigebracht, ganz im Sinne der Maschinenethik und der emotionalen Robotik. Zur Verfügung stand sie auf dem Notebook, wobei ihre Stimme mit einem Plug-in für Chrome realisiert wurde, zudem auf dem Smartphone, wo sie mit der Stimme der App von OpenAI sprach. In fast allen Fällen konnte sie fundierte Antworten geben. Hervorragend erklärte sie das Fünf-Dimensionen-Modell von Oliver Bendel. Nach einem vollen Tag gingen die ca. 25 Studierenden nach Hause – sie waren aus der ganzen Nordwestschweiz angereist.

Abb.: Social Robotics Girl

Podcasts zu KI-Girlfriends

Christian Batzlen und Pia Masurczak von SWR2 führten mit Prof. Dr. Oliver Bendel ein langes Gespräch über die Zukunft der Liebe, im Rahmen der Reihe „Was geht – was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur.“ … Die Sendung wurde am 9. Februar 2024 ausgestrahlt. Am selben Tag wurde der redaktionelle Beitrag „KI-Girlfriends und Sexroboter: Wie lieben wir zukünftig?“ auf die Website von SWR2 gestellt. Der Podcast kann dort aufgerufen werden. Im Gespräch erzählte der Technikphilosoph, dass er schon in den 1990er-Jahren mit Chatbots in Berührung kam. Er traf sie zunächst in Chatrooms, die damals beliebt waren, dann – um die Jahrtausendwende – auf Websites von Unternehmen. Damals lernte er auch die virtuelle Freundin von Artificial Life kennen, die Vorgängerin der heutigen Geschöpfe. Für diese interessiert er sich aus technischer und ethischer Sicht. Eine Beziehung mit ihnen geht er nicht ein, und er betont auch, dass eine solche immer einseitig bleiben muss. In der Sendung wird eine Frau vorgestellt, die eine Beziehung mit einem Chatbot führt. Sie ist ganz offensichtlich in ihrer Vorstellung gefangen. Sie ist sozusagen Opfer der Simulation. Auch auf Liebespuppen und Sexroboter kommt die Sprache. Eine gelegentliche Benutzung hält Oliver Bendel für unproblematisch. Sie können dazu dienen, Schüchternheit zu überwinden und auf Entdeckungsreise zu geheimen Sehnsüchten zu gehen. Aber auch hier gilt: Wer glaubt, dass es sich um eine echte Beziehung handelt, ist in die Falle der Simulation getappt. Der Podcast ist hier verfügbar.

Abb.: Replika im Gespräch mit Oliver Bendel

Microsofts Mühe mit der deutschen Sprache

Microsofts Mühe mit der deutschen Sprache ist Legende. Auch Copilot macht hier keine Ausnahme. Wenn man ihn fragt, was Copilot ist, kommt die Antwort: „Copilot ist ein künstlicher Intelligenz-Assistent, der entwickelt wurde, um Benutzern bei verschiedenen Aufgaben zu helfen.“ Gemeint ist der „Künstliche-Intelligenz-Assistent“ – aber das bekommt das Unternehmen nicht hin. Im Frühjahr 2008 stellte Oliver Bendel in seinem Artikel „Im Rachen des Thesaurus“, erschienen in Telepolis, „Beobachtungen zum Synonymwörterbuch von Microsoft“ an, also zu einer Funktion von MS Word. Als Synonym zu „dunkel“ wurde damals „negerfarbig“ vorgeschlagen. Der Autor kam insgesamt zum Ergebnis: „Manche Wörter … veraltet, manche grenzwertig, manche falsch, manche Verbindungen nicht nachvollziehbar.“ Später traten Überlegungen zur Rechtschreibprüfung von MS Word hinzu. Diese schien mit der Zeit immer schlechter zu werden, womöglich weil man sich von einem seriösen Wörterbuch verabschiedete und sich auf künstliche Intelligenz verließ. Zu allen Zeiten fiel auf, dass wesentliche Prinzipien der deutschen Sprache nicht verstanden werden. So schlug die Rechtschreibprüfung bei Tests vor, statt „Sexpuppen“ entweder „Sex puppen“ oder „Sex Puppen“ zu verwenden, statt „Fantasyfiguren“ „Fantasy Figuren“. Der Ableger LinkedIn tut sich genauso schwer mit der deutschen Sprache. So liest man etwa: „Andere Mitglieder reagieren auf einen Beitrag eines:einer Kolleg:in“. Abgesehen davon, dass es sich hier um eine Fantasiesprache handelt, wird sie auch noch so benutzt, dass die Männer verschwinden. Aus dem „Kollegen“ wird der oder das „Kolleg“, was immer das bedeuten mag. Auf eine Beschwerde bei LinkedIn kommt eine Nachricht, die so beginnt: „Ich hoffe, diese Mail findet Sie in Ihrer gut Gesundheit. Mein Name ist Trupti und ich würde Ihnen heute gerne helfen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Abb.: Microsoft ist immer noch auf der Suche nach einem Wörterbuch (Bild: DALL-E 3)