Ein Reprint eines Handybuchs mit Haikus

Soll man Gedichte in elektronischer Form anbieten, als Handyhaikus, die sich im gedruckten Buch in Textform zeigen oder in QR-Codes verbergen, als Klingeltöne, die auf dem Smartphone ertönen, oder zusammen mit Bildern in einem PDF? Man soll, man darf, man muss. Sicherlich kann sich eine Kunstethik für Produktion und Rezeption interessieren, Hand in Hand mit Informations- und Medienethik. Sicherlich kann man moralische sowie kunst- und medientheoretische Aspekte thematisieren, auch das Verschwinden des Haptischen, muss sich dann aber auch der Neuerfindung des Sinnlichen widmen. Das Buch „stöckelnde dinger“ wurde bereits 2010 publiziert. Da der Verlag Blackbetty kurz darauf seine Arbeit eingestellt hat, wird es nun – über zehn Jahre später – kostenlos über swissbooks.net zur Verfügung gestellt (oder direkt hier). Neben „stöckelnde dinger“ liegen zwei weitere Haikubände des Autors vor, „handyhaiku“ (1. Aufl. 2010, 2. Aufl. 2011, Hamburger Haiku Verlag, mit QR-Codes) und „Sanftes Erröten“ (2012, Blackbetty, als Handybuch). „handyhaiku“ war mehrfach in den Medien präsent und kommt auch im Standardwerk „Die Struktur der modernen Literatur“ (8. Aufl 2022) von Mario Andreotti vor. Oliver Bendel hat daraus nicht zuletzt auf einer Tournee durch die Niederlande im Jahre 2015 vorgetragen, zu der ihn zwei Goethe-Institute eingeladen hatten.

Abb.: Das Cover des Bands

Verführerische Stimmen

Choices war im Gespräch mit Prof. Dr. Oliver Bendel, Technikphilosoph, Informations- und Maschinenethiker aus Zürich. Es ging um Serviceroboter und um soziale Roboter, um das Verhältnis zu ihnen und die Beziehungen mit ihnen. Auch die Stimmen von Robotern und Sprachassistenten waren ein Thema. Die Stimme allein hat eine große Anziehungskraft und bringt uns dazu, uns in jemanden oder etwas zu verlieben. 1989 startete das Magazin als Filmkunstmagazin in Köln. Heute wird es laut Website auch gerne gelesen im Kölner Umland, in Leverkusen und in Bonn. Zugleich hat es sich thematisch erweitert und gewandelt. Es versteht sich als ein breit aufgestelltes Kulturmagazin entwickelt, ohne dass das Augenmerk auf Filmkunst vernachlässigt werde. „Seit gut einem Jahr wurde choices erweitert durch Beiträge zu streitbaren Themen, wie z.B. das Juni-Thema EUROPA IN KÖLN.“ (Website choices.de) Das Interview mit dem Titel „Wir werden Menschen an Androiden verlieren“ ist am 25. Juli 2022 in der Onlineausgabe erschienen. Zusätzlich gibt es eine kürzere Version in der Printausgabe.

Abb.: Harmonys Stimme hat einen schottischen Akzent

Die aus Langeweile vorgenommene Umdichtung der russischen Geschichte in der chinesischen Wikipedia

In den Jahren 2005 und 2006 praktizierten Oliver Bendel und seine Studenten und Studentinnen in Wikipedia organisierten Vandalismus. Sie schrieben Artikel wie den zu ihrer Hochschule um. Der Wissenschaftler wollte damit seinem Kurs die Manipulierbarkeit der Onlineenzyklopädie aufzeigen, die von Jimmy Wales und Larry Sanger gegründet wurde. Am Ende des Unterrichts wurden alle Änderungen rückgängig gemacht. Damals galt kein Vieraugenprinzip in der deutschsprachigen Wikipedia – Aktualisierungen wurden auf die Schnelle weder von Bots noch von Menschen kontrolliert. Heute gibt es weltweit vielfältige Mechanismen, und doch kommt es regelmäßig zu echtem Vandalismus und zu Hoaxes. Wie Golem am 14. Juli 2022 berichtete, dichtete eine Chinesin namens Zhemao aus Langeweile russische Geschichte um. „Sie ging dabei überaus planvoll vor: Sie vermischte Fakten und Fiktion, zitierte aus Quellen, die in der angegebenen Ausgabe nicht existierten oder in denen die angegebene Seite nicht vorhanden war. Zudem schuf sie mehrere sogenannte Sockenpuppen, die Zhemaos Artikel Glaubwürdigkeit verleihen sollten.“ (Golem, 14. Juli 2022) Eine von ihnen behauptete sogar, sie getroffen zu haben. Erneut zeigen sich die Grundprobleme von Wikipedia in aller Deutlichkeit. Sie ist in der Masse von Laien getrieben, und nicht alle von ihnen haben gute Absichten. Es werden Falschinformationen verbreitet und z.T. erst nach einiger Zeit aufgedeckt. In der Onlineenzyklopädie selbst ist über Larry Sanger, der Wikipedia bald nach der Gründung verließ, zu lesen: „Seit seinem Abschied hat er sich … zunehmend vehement von Wikipedia distanziert, da er der Ansicht ist, dass Fachexperten in der Enzyklopädie eine größere Rolle spielen sollten, um die Qualität und Verlässlichkeit zu steigern und ihre Reputation zu verbessern.“ (Wikipedia, Eintrag zu Larry Sanger) Oliver Bendel beschrieb seine damaligen Aktivitäten in seinem Artikel „Wikipedia als Methode und Gegenstand der Lehre“, der in der HMD (Heft 252/2006, S. 82 – 88) veröffentlicht wurde.

Abb.: Wikipedia ist ebenso beliebt wie problematisch

Der Umgang von Microsoft mit der deutschen Sprache

Im Frühjahr 2008 stellte Oliver Bendel in seinem Artikel „Im Rachen des Thesaurus“, erschienen in Telepolis, „Beobachtungen zum Synonymwörterbuch von Microsoft“ an, also zu einem Softwareservice von MS Word. Als Synonym zu „dunkel“ wurde damals von dem US-amerikanischen Unternehmen „negerfarbig“ vorgeschlagen. Der Autor kam insgesamt zum Ergebnis: „Manche Wörter … veraltet, manche grenzwertig, manche falsch, manche Verbindungen nicht nachvollziehbar.“ Später traten Überlegungen zur Rechtschreibprüfung von MS Word hinzu. Diese schien mit der Zeit immer schlechter zu werden, womöglich weil man sich von einem seriösen Wörterbuch verabschiedete und sich auf künstliche Intelligenz verließ. Zu allen Zeiten fiel auf, dass wesentliche Prinzipien der deutschen Sprache nicht verstanden werden. So schlägt die Rechtschreibprüfung bei einem aktuellen Test vor, statt „Sexpuppen“ entweder „Sex puppen“ oder „Sex Puppen“ zu verwenden, statt „Fantasyfiguren“ „Fantasy Figuren“. Jedes Kind weiß, dass man deutsche Komposita zusammenschreibt bzw. durchkoppelt, sogar ein Kind, das in den USA oder in Japan vom „Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän“ gehört hat – der Techriese, eine der führenden KI-Firmen, weiß es nicht. Sein Ableger LinkedIn tut sich genauso schwer mit der deutschen Sprache. So liest man etwa: „Andere Mitglieder reagieren auf einen Beitrag eines:einer Kolleg:in“. Abgesehen davon, dass es sich hier um eine Fantasiesprache handelt, wird sie auch noch so benutzt, dass die Männer verschwinden. Aus dem „Kollegen“ wird der oder das „Kolleg“, was immer das bedeuten soll. Auf eine Beschwerde bei LinkedIn kommt eine Nachricht, die so beginnt: „Ich hoffe, diese Mail findet Sie in Ihrer gut Gesundheit. Mein Name ist Trupti und ich würde Ihnen heute gerne helfen.“ Aber Trupti kann leider nicht helfen, reiht nur Worthülse an Worthülse („Ich habe Ihren Vorschlag zur Überprüfung an unser Produktteam weitergeleitet. Wir suchen stets nach Möglichkeiten, die LinkedIn-Erfahrung zu verbessern und berücksichtigen dabei das Feedback unserer Nutzer …“) und setzt so die unselige Tradition von Microsoft im Umgang mit der deutschen Sprache fort.

Abb.: Microsoft in Köln

Der Aufstand der Roboterautos

In San Francisco haben sich im Juni 2022 Robotertaxis von Cruise auf einer Kreuzung getroffen und diese über Stunden blockiert. Dabei handelte es sich natürlich um einen technischen Fehler, keine echte Versammlung und keinen eigentlichen Aufstand. Der Vorgang erinnert dennoch an die Kurzgeschichte „Sally“ von Isaac Asimov aus dem Jahre 1953. Darin geht es um eine Farm, auf der ausgediente Privatautomatics (auch „Automatobile“ genannt), selbstständig fahrende Autos, ihr Gnadenbrot erhalten. Sally ist ein Cabriolet und besitzt „die schönsten, feinsten Linien“. Wie die anderen Automatics kann sie sich putzen, ja sich sogar wachsen und polieren. Sie ist nicht nur attraktiv, sondern auch frei, geradezu autonom. In ihrer Zeit auf der Farm hat „nie ein menschliches Wesen hinter ihrem Lenkrad gesessen“. Ein Bösewicht will die besonderen Autos ausschlachten. Doch diese jagen und eskortieren ihn, wobei Sally eine heldenhafte Rolle spielt. Am Ende wird er von seinem eigenen Bus getötet. Es stellt sich heraus, dass die Autos miteinander kommunizieren können, und offensichtlich haben die Automatobile den Automatobus angestiftet. Der Artikel „Asimovs Automatobile: Selbstständig fahrende Autos in Fiktion und Realität und als Gegenstand der Maschinenethik“ von Oliver Bendel, erschienen in Telepolis am 27. August 2013, geht auf die Kurzgeschichte im Detail ein und stellt einen Bezug zur Maschinenethik her.

Abb.: Ein Robotertaxi von Cruise in San Francisco

Maschinen können keine Verantwortung tragen

Im Schweizer Monat (Ausgabe Juli/August 2022) erklärt Oliver Bendel, warum Maschinen keine Verantwortung im moralischen Sinne tragen können. Er geht vom Begriff der Verantwortung aus und auf Roboter und KI-Systeme ein und schreibt dann: „Wenn Verantwortung im definierten Sinne verstanden wird, können Maschinen keine Verantwortung tragen – nicht einmal autonome Maschinen, die sozusagen die technische Krone der menschlichen Schöpfung sind. Autonome Systeme können insbesondere nicht die Folgen ihres Tuns auf sich nehmen. Dies hängt damit zusammen, dass sie eben kein Bewusstsein, keine Einsichtsfähigkeit und keinen freien Willen haben. Übrigens können sie genauso wenig – anders als Tiere – moralische Rechte haben, wobei hier vor allem mit Empfindungs- und Leidensfähigkeit argumentiert wird.“ Die anderen Beiträge im Heft stammen von Konstantin Beck, Judith Bellaiche, Yannick Blättler, Christine Brand, Beat Brechbühl, Gerold Bührer, Baschi Dürr, Alexander Fink, Heinrich Fischer, Ronnie Grob, Allan Guggenbühl, Monika Hausammann, Ayaan Hirsi Ali, Melanie Häner, Alexandra Janssen, Joel Kotkin, Lukas Leuzinger, Christoph Luchsinger, Thomas Minder, Douglas Murray, Daniel Niklaus, Ahoi Polloi, Nicole Ruggle, Urs W. Schoettli, Anja Nora Schulthess, Thomas Sevcik, Michael Shellenberger, Vojin Saša Vukadinović und Tamara Wernli. Weitere Informationen sind über schweizermonat.ch/issue/ausgabe-1098-juli-august-2022/ erhältlich.

Abb.: Oliver Bendel mit Alpha Mini (Foto: Sara Zarubica)

Über den Krieg

„Krieg ist ein nationaler oder internationaler Konflikt, bei dem die gegnerischen Parteien Streitkräfte, mehr oder weniger schwere Waffen sowie physische und psychische Gewalt einsetzen, um ihre politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Ziele zu erreichen. Es werden Gebäude, Verkehrswege und Infrastrukturen zerstört, Soldaten und Zivilisten umgebracht, verletzt, gefoltert und vergewaltigt, um die Übermacht zu erhalten und die Moral des Gegners zu zermürben, und nebenbei Tiere getötet und die Umwelt verstrahlt, verseucht und geschädigt.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon. Es wird auf Militärroboter und auch speziell auf Kampfroboter eingegangen und der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Krieg dargestellt. Am Ende wird die Perspektive der Ethik eingenommen, insbesondere der Militärethik, der Technik- und Informationsethik sowie der Maschinenethik, ferner der Wirtschaftsethik und der Tierethik. Der Beitrag, der am 28. Juni 2022 erschienen ist, kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/krieg-124146 aufgerufen werden.

Abb.: Demonstration gegen den Ukrainekrieg in Zürich

 

Unbekannte Luftphänomene

„Unidentified Aerial Phenomena (UAPs), Nichtidentifizierte oder Unbekannte Luftphänomene, sind Himmelserscheinungen, die nicht sofort oder nicht ohne Weiteres identifiziert bzw. erklärt … werden können. Die meisten von ihnen stellen sich als bekannte Naturspektakel wie Polarlichter und Blitze oder als gewöhnliche Flugobjekte heraus. Nur wenige entziehen sich für längere Zeit einer fachlichen Einschätzung respektive wissenschaftlichen Erklärung. Im Volksmund spricht man im Englischen von Unidentified Flying Objects (UFOs), im Deutschen von Unbekannten Flugobjekten. Damit werden von Leichtgläubigen oft Außerirdische in Zusammenhang gebracht, die die Menschheit besuchen oder heimsuchen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon. Am Ende wird die Perspektive der Ethik eingenommen: „In der Ethik ist es ebenso ertragreich wie unterhaltsam (respektive verstörend), die Perspektive von Aliens einzunehmen, um verbreitete Handlungsweisen wie das Töten von Tieren für Fleischproduktion und Lederverarbeitung oder das Vernichten der Lebensgrundlagen zu hinterfragen. Technikethik, Informationsethik, Politikethik und Wirtschaftsethik mögen sich in moralischer Hinsicht mit der Besonderheit und Überlegenheit nichtidentifizierbarer bzw. extraterrestrischer Systeme und der potenziellen Eroberung und Nutzung unserer Welt beschäftigen.“ Der Beitrag, der am 28. Juni 2022 erschienen ist, kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/unidentified-aerial-phenomenon-123359 aufgerufen werden.

Abb.: Ein UFO

Ein kurzer Blick in das Weltall

Ein am 23. Juni 2022 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienener Beitrag von Oliver Bendel geht in sechs Abschnitten auf das Weltall ein. Im ersten wird erklärt, was das Weltall ist und woher das Wort kommt. Im zweiten wird auf die Erkundung und Erforschung, im dritten auf die Entstehung und Nutzung des Weltalls eingegangen. Der vierte widmet sich „Architektur, Handwerk und Kunst“, von der Kreisgrabenanlage von Goseck und der Himmelsscheibe von Nebra über das Werk von Gustav Mahler („Denken Sie sich, dass das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen.“) bis hin zu „Space Oddity“ von David Bowie, der fünfte der Science-Fiction, u.a. mit Verweis auf den Film „2001: Odyssee im Weltraum“, von dem der Musiker beeindruckt gewesen war und auf den auch der gleichnamige Roman von Arthur C. Clarke folgte. Am Ende wird die Perspektive der Umwelt- und der Wirtschaftsethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/weltall-124119 aufgerufen werden.

Abb.: Ein kurzer Blick in das Weltall

A Voice Assistant for a Flight to Mars

On June 22, 2022, the paper „The SPACE THEA Project“ by Martin Spathelf and Oliver Bendel was published on arxiv.org. It was presented at the AAAI 2022 Spring Symposium „How Fair is Fair? Achieving Wellbeing AI“ at Stanford University and came in 2nd place in the Best Presentation Awards. From the abstract: „In some situations, no professional human contact can be available. Accordingly, one remains alone with one’s problems and fears. A manned Mars flight is certainly such a situation. A voice assistant that shows empathy and assists the astronauts could be a solution. In the SPACE THEA project, a prototype with such capabilities was developed using Google Assistant and Dialogflow Essentials. The voice assistant has a personality based on characteristics such as functional intelligence, sincerity, creativity, and emotional intelligence. It proves itself in seven different scenarios designed to represent the daily lives of astronauts, addressing operational crises and human problems. The paper describes the seven scenarios in detail, and lists technical and conceptual foundations of the voice assistant. Finally, the most important results are stated and the chapters are summarized.“ The paper will additionally be published in the proceedings volume of the symposium by the end of summer. It can be downloaded via arxiv.org/abs/2206.10390.

Fig.: Woman on Mars

Chancen und Risiken von Pflegerobotern und anderen Robotern in der Pflege

„Roboter in Pflege und Betreuung: einige halten das für den Ausweg aus der Versorgungskrise Pflegebedürftiger. Andere lehnen jegliche Form mit häufig eher emotionalen Begründungen ab. Tatsächlich steht ihr Einsatz fest. Die Frage ist: wann kommen sie zum Einsatz und in welchem Umfang?“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Jochen Gust auf der Plattform Demenz im Krankenhaus vom 15. Juni 2022. Den Schlussteil bildet ein Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel, der Chancen und Risiken von Pflegerobotern und anderen Robotern in der Pflege beleuchtet. Seiner Ansicht nach sind diese keine Lösung des Problems des Pflegenotstands. Sie können aber gewisse Routinetätigkeiten abnehmen und in der Zukunft auch schwere, anstrengende Aufgaben, die Pflegekräfte überfordern und verschleißen. Letztlich fördern sie die persönliche Autonomie von Pflegebedürftigen und Pflegekräften und verletzen zugleich in einigen Fällen die informationelle Autonomie, indem sie Daten sammeln und weitergeben, ohne dass der Benutzer dies beeinflussen kann. Dabei könnte man sowohl organisatorische als auch technische Vorkehrungen treffen sowie in einer Patientenverfügung – eine solche wird im Interview angesprochen – grundlegende Punkte festlegen. Der Beitrag kann über demenz-im-krankenhaus.de/2022/06/15/roboter-in-pflege-und-betreuung-moeglichkeiten-und-grenzen/ aufgerufen werden.

Abb.: Eine Studentin von Oliver Bendel mit P-Care

Über den Fortschritt

„Fortschritt ist eine erhebliche, spür- und sichtbare Verbesserung, Steigerung und Erweiterung, bezogen etwa auf Strukturen, Prozesse, Situationen und Entitäten. Er kann gestalterischer, technischer, medizinischer, wirtschaftlicher, politischer, sozialer und moralischer Natur sein und sich auf die Fortentwicklung in Gesellschaft, Kultur und Zivilisation sowie von Individuen und Arten richten. Fortschritt ist mit Wissenszuwachs und Wissenschaft verbunden, zudem mit Innovationsfähigkeit, mit Plan- und Umsetzbarkeit und mit Zuverlässigkeit von Personen und Systemen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 7. Juni 2022 erschienen und in vier Abschnitte gegliedert ist. Im letzten heißt es, bevor die Perspektive der Ethik eingenommen wird: „Fortschritt ist der Motor der Zivilisation. Er hat dabei geholfen, ferne und feindliche Lebensräume zu erschließen, die Schrift zu erfinden und zu nutzen, Krankheiten zu besiegen, Werkzeuge, Fahr- und Flugzeuge, Computer und Roboter zu entwickeln und der Religion die Aufklärung und den Humanismus entgegenzusetzen. Im Zuge der Fortschrittsgläubigkeit findet allerdings auch eine Verschwendung und Vernichtung natürlicher Ressourcen statt, und Fortschritt im Pflanzen- und Tierreich wird in erster Linie im Sinne von Haltung und Züchtung gesehen.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/fortschritt-124041 aufgerufen werden.

Abb.: Für einige Menschen steht sie für den Fortschritt

Elite und Ethik

„Eine Elite … ist eine Auslese von Personen, die besondere Fähigkeiten haben oder zu haben scheinen, oder die aus der Gruppe heraus Macht ausüben und Selbstbewusstsein zeigen. Man orientiert sich oft an Werten und Normen, die von denen der Gesellschaft abweichen, bzw. insistiert gar auf einer moralischen Überlegenheit. Es gibt Tendenzen, sich gegenüber der übrigen Bevölkerung oder einer anderen Vereinigung abzugrenzen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 31. Mai 2022 erschienen und in drei Abschnitte gegliedert ist. Im letzten heißt es: „Einerseits vermag eine Elite der Gesellschaft wichtige Impulse zu geben und Maßstäbe zu setzen. Andererseits entzieht sie sich der Öffentlichkeit, selbst wenn sie in ihr steht. Sie entledigt sich genereller Pflichten wie der Zahlung von Steuern genauso wie sie sich spezifische Rechte verschafft, etwa bei der Vergabe von Posten. Lions-Clubs und Rotary-Clubs bezeichnen sich als Serviceorganisationen und können als Netzwerk- und Eliteverbünde verstanden werden, die gemeinnützigen und zugleich eigenen Zwecken dienen. Medienethik, Politikethik und Wirtschaftsethik hinterfragen die Ansprüche und Haltungen von Eliten.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/elite-124011 aufgerufen werden.

Abb.: Die Stanford University im März 2022

Utopie, Eutopie und Dystopie

„Eine Utopie … ist eine mögliche, gewünschte oder erträumte Lebensweise, Weltanschauung respektive Gesellschaftsordnung, die sich an einem anderen Ort, in der Zukunft oder in der Fiktion entfaltet.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 31. Mai 2022 erschienen und in fünf Abschnitte gegliedert ist. Im letzten heißt es: „Utopien befruchten den Diskurs und stellen sinnstiftende und wertvolle Gegenentwürfe zur Lebenswirklichkeit dar. Zugleich können sie in die Irre führen und – vor allem in der Form der Dystopie – Angst und Schrecken verbreiten. So verstärken Science-Fiction-Bücher und -Filme die Abneigung gegenüber Robotern, obwohl diese den Menschen unangenehme, anstrengende und gefährliche Tätigkeiten abnehmen. Hier braucht es nicht nur das eine oder andere neue Narrativ, sondern auch eine Praxis, in der man sich mit der Realität vertraut machen kann, etwa in Form von Roboterparks. Medienethik, Informationsethik, Roboterethik, Technikethik, Politikethik und Wirtschaftsethik beschäftigen sich neben anderen Bereichsethiken mit den Implikationen von Utopien.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/utopie-124042 aufgerufen werden.

Abb.: Eine Utopie kann sich auch auf die Architektur beziehen

Zukunft als Gegenstand von Literatur und Wissenschaft

„Die Zukunft ist die Zeit, die noch kommt und die auf die Gegenwart folgt, hinter der die Vergangenheit liegt.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 31. Mai 2022 erschienen und in fünf Abschnitte gegliedert ist. Im vierten Abschnitt („Rezeption“) ist zu lesen: „Die Erkenntnis, dass alles fließt (‚panta rhei‘), wird Heraklit zugeschrieben, der um 520 v.u.Z. geboren wurde. Ovid gebraucht das entsprechende ‚cuncta fluunt‘ in den ‚Metamorphosen‘ (ca. 1 – 8 n.u.Z.) für die naturphilosophische Grundlegung seines einflussreichen Werks, in dem Verwandlungen auf mehreren Ebenen geschildert werden, auch und gerade im Laufe der Zeit. In der Literatur des Mittelalters und der Neuzeit spielt die Zeit eine wichtige Rolle, etwa mit Blick auf die Wiederauferstehung oder die Vergänglichkeit (der Liebe wie des Lebens). In Science-Fiction-Büchern und -Filmen ist die Zeit ein zentrales Thema. Die Geschichten sind oft in der Zukunft angesiedelt, und zuweilen sind Zeitsprünge möglich.“ Im letzten Abschnitt (‚Kritik und Ausblick‘) heißt es u.a.: „In der Informationsethik werden Zeit- und Wirklichkeitsvernichtungsmaschinen diskutiert, die mit Social Media und Virtual Reality zusammenhängen, in der Technikethik zudem Veränderungen von Zeitvorstellungen, die von Auto-, Zug- und Flugreisen sowie hochtechnisierten und schnell getakteten Arbeitsabläufen stammen. Zugleich werden Zeitgewinn und Zukunftsbeherrschung und der Fortschritt in der Zivilisation in moralischer Hinsicht analysiert und reflektiert.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/zukunft-124040 aufgerufen werden.

Abb.: In einem Museum in Japan (Foto: Stefanie Hauske)

Über die künstliche Moral

„Künstliche Moral (engl. ‚artificial morality‘), auch maschinelle Moral (engl. ‚machine morality‘) genannt, ist die Fähigkeit einer Maschine (i.d.R. eines autonomen Systems), sich an moralische Regeln zu halten respektive unter verschiedenen Optionen diejenige auszuwählen, die gut und richtig ist. Die moralischen Regeln sind der sogenannten moralischen Maschine gleichsam eingepflanzt worden; diese kann sie u.U. aber auch abändern und anpassen, etwa indem sie das Verhalten anderer – künstlicher oder natürlicher – Systeme übernimmt oder anderweitig aus Situationen lernt.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der am 20. Mai 2022 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Er ergänzt u.a. „Maschinenethik“ (2012) und „Moralische Maschinen“ (2019). Am Ende heißt es: „Am besten bewährt sich die künstliche Moral in geschlossenen oder halboffenen, übersichtlichen und weitgehend unveränderlichen Umgebungen, etwa in einem Haushalt oder auf einem Betriebsgelände.“ Dort können moralische Maschinen sowohl Tiere als auch Menschen schützen. Der Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kuenstliche-moral-123163 abrufbar.

Abb.: Oliver Bendel mit NAO (Foto: Stefanie Hauske)

Laut Klägerin „ein guter Tag für das Urheberrecht und die Freiheit des Autors“

Immer wieder greifen Verlage, Medien und Herausgeber aus ideologischen Gründen in die Sprache ihrer Autoren und Autorinnen ein und verletzen dabei Urheber- und Persönlichkeitsrecht sowie – im entsprechenden Kontext – die Wissenschaftsfreiheit. Der Ethiker und Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Oliver Bendel musste vor Jahren erleben, dass sein Beitrag „Die Spione im eigenen Haus“ – erschienen im Verlag Velbrück Wissenschaft („Ein weltoffenes Forum für die Humanwissenschaften“, zumindest nach eigener Einschätzung) – von der Herausgeberin gegen seinen Willen gegendert und in funktionaler wie ästhetischer Hinsicht zerstört wurde. Auch ein Austausch führte bei ihr nicht zu einem Sinneswandel – auf seine Aussage, seine Sprache gehöre ihm, meinte sie sinngemäß, das treffe nicht zu – seine Sprache gehöre der Gesellschaft. Er konnte lediglich noch den folgenden Vermerk am Ende erwirken: „Der Verfasser gebraucht kein Gendersternchen. Dieses wurde gegen seinen Willen in den Text eingefügt.“ Das schützt ihn freilich nicht davor, dass er zitiert und die Überarbeitung für seinen Ausdruck gehalten wird, was einer Rufschädigung gleichkommt. Fast wie eine Lappalie wirkt dagegen der Eingriff, gegen den die Autorin Sabine Mertens rechtlich vorgegangen ist. Ihr Text wurde von der Zeitschrift Training aktuell gegen ihren Willen an zwei Stellen gegendert. So wurde aus dem „Zeichner“ die „zeichnende Person“ gemacht. Der Verein Deutsche Sprache meldet nun: „Mit einem vollen Erfolg hat am 18. Mai 2022 vor dem Landgericht Hamburg das Verfahren gegen den Verlag ManagerSeminare (Bonn) geendet. … Der Richter habe bereits zu Beginn der Verhandlung klargestellt, dass eine konkrete Klage auf Einhaltung des Urheberrechts gute Aussichten auf Erfolg hätte.“ Es sei nach seiner Auslegung „unstrittig, dass hier gegen das Urheber- und Persönlichkeitsrecht verstoßen worden war, so Mertens“. Und weiter: „Die betreffenden Stellen werden im Online-Angebot des Verlages in den Originalzustand zurückversetzt, die Beklagten müssen 4/5 der Prozesskosten tragen.“ (Newsletter Verein Deutsche Sprache) Sabine Mertens wird mit den Worten zitiert, dies sei „ein guter Tag für das Urheberrecht und die Freiheit des Autors“. Neben dem Verein Deutsche Sprache berichten verschiedene Medien wie LTO über das Gerichtsurteil.

Abb.: Die Freiheit des Autors

Zweite Auflage des Lexikons zur Digitalisierung

„Der Begriff der Digitalisierung taucht täglich in den Medien, in Reden von Politikern und in wissenschaftlichen Beiträgen auf. Er fasziniert, inspiriert und irritiert, er wird bejubelt und bekämpft. Die Definition im vorliegenden Lexikon will ihn nüchtern betrachten, und um ihn vollständig auszuleuchten, gesellen sich zu ihr weit über 450 weitere Einträge. Nach einer kursorischen oder auch intensiven Lektüre sollte man soweit informiert sein, dass man dem Diskurs zur Digitalisierung folgen, oder sogar soweit, dass man ihn selbst beeinflussen kann.“ Mit diesen Worten beginnt das Vorwort des Buchs „450 Keywords Digitalisierung“ von Oliver Bendel, das im August 2022 bei Springer Gabler erscheint. Mit seinen über 300 Seiten und seinen über 450 Beiträgen deckt es die wesentlichen Bereiche der Digitalisierung ab. Das Vorgängerwerk „350 Keywords Digitalisierung“ hat seit 2019 allein bei SpringerLink über 170.000 Zugriffe erzielt. Dazu kommen Verkäufe über den Buchhandel. Damit gehört es zu den erfolgreichsten Lexika in diesem Bereich. In dem neuen Werk werden neben der Grundlagenterminologie zahlreiche neue oder der breiten Öffentlichkeit nicht geläufige Begriffe wie „Digitaler Zwilling“, „Non-Fungible Token“, „Smart Farming“ und „Uncanny Valley“ erklärt. Auch das Verlags- und Publikationswesen ist nun breiter abgedeckt. Erste Informationen sind über diverse Plattformen erhältlich.

Abb.: Oliver Bendel erklärt bei ARTE das Uncanny Valley (Foto: ARTE)

Über die Öffentlichkeit

„Die Öffentlichkeit ist der Bereich der Gesellschaft, der der Allgemeinheit offen steht und dem Austausch und der Verständigung in grundsätzlichen Angelegenheiten dient. Sie kann als Gegenstück zur Privatsphäre gedacht werden, zu der sie allerdings mannigfache Beziehungen unterhält, wie auch bei Jürgen Habermas (‚Strukturwandel der Öffentlichkeit‘) deutlich wird, der sie als Sphäre der zum Publikum versammelten Privatleute auffasst. Die Massenmedien und die sozialen Medien tragen zu Transparenz, Informiertheit und Aufgeklärtheit (in) der Öffentlichkeit bei, durch Haltungsjournalismus und Falschnachrichten freilich auch zum Gegenteil. Über Diskurse bildet sich die öffentliche Meinung und werden politische Entscheidungen vorbereitet.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der am 18. Mai 2022 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Am Ende heißt es: „Nancy Fraser bemerkt in ‚Die Transnationalisierung der Öffentlichkeit‘, einer Replik auf Jürgen Habermas, der Zugang zur öffentlichen Debatte bestehe keineswegs für die Gesamtheit. Man verwehre ihn u.a. Frauen und Minderheiten aller Art. Tatsächlich wurde den weiblichen Mitgliedern mancher Gesellschaften die Privatsphäre zum Gefängnis, aus dem sie kaum in die Freiheit der Öffentlichkeit gelangen können. Die Funktion der Medien bei der Herstellung von Öffentlichkeit untersucht die Medienethik, die der Öffentlichkeit für die Entwicklung der Politik die Politikethik und die der Öffentlichkeit für die Gestaltung der Wirtschaft die Wirtschaftsethik (etwa mit Blick auf Verbraucherzentralen und -verbände).“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/oeffentlichkeit-123978 aufgerufen werden.

Abb.: Auch Parks sind Orte der Öffentlichkeit (Foto: Stefanie Hauske)

Was ist und kann Wissenschaftsethik?

„Die Wissenschaftsethik bezieht sich auf moralische Fragen in der Wissenschaft. Es geht vornehmlich um Forschung und Entwicklung, aber auch um die Lehre. Untersucht werden Standards, Tugenden und Untugenden in der Wissenschaft, Grenzen von Forschung, Entwicklung und Lehre, individuelle und soziale Auswirkungen von Befragungen, Versuchen und Experimenten, individuelle und soziale Folgen von Ergebnissen und Anwendungen sowie die Verantwortung auf Mikro-, Meso- und Makroebene, also z.B. bei Wissenschaftlern, bei Instituten und Hochschulen oder Einrichtungen für Forschungsförderungen und im Wissenschaftssystem.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Im letzten Abschnitt heißt es: „Ethikkommissionen können Missbrauch in der Forschung verhindern und diese zugleich durch langwierige Prüfprozesse verzögern. Ethische Leitlinien (wie auf Fächer und Berufe bezogene Ethikkodizes) mögen zur Reflexion der Forscher und Entwickler beitragen, aber auch durch zu allgemeine Formulierung, mangelhafte Begründung und fehlende Konsequenzen fragwürdig und nutzlos sein.“ Der Beitrag ist am 18. Mai 2022 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wissenschaftsethik-123962 heruntergeladen werden.

Abb.: Wissenschaftler bei der Arbeit

„Soziale Roboter“ unter den „Besten der Besten“

Seit ca. 20 Jahren fasst der Dienstleister getAbstract Sach- und Fachbücher zusammen. 25.000 Titel umfasst das Angebot inzwischen. Die wöchentlichen Empfehlungen der Redaktion nennen die „Besten der Besten“ (Website getAbstract). Am 16. Mai 2022 kam das Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) auf die begehrte Liste. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten und Expertinnen der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Das Buch ist Anfang November 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen bzw. bezogen werden.

Abb.: Pepper wird fotografiert (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Überlegungen zur Politikethik

„Die Politikethik bezieht sich auf moralische Fragen in der Politik. Man spricht auch von politischer Ethik, wobei dieser Begriff mitunter zu Missverständnissen führt, weil darunter eine politisierte, instrumentalisierte Ethik gefasst werden kann. Untersucht werden Prinzipien, Normen und Tugenden der Politik, das Gute und Gerechte im politischen Handeln und die Verantwortung auf Mikro-, Meso- und Makroebene. Mit Blick auf die elektronische Demokratie (E-Demokratie), die Unterstützung der Demokratie mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien, besteht eine Zusammenarbeit mit der Informationsethik.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird der Begriff der Politik definiert – unter Verweis auf Parlamente und Parteien – und in aller Kürze auf das Politikverständnis von Aristoteles eingegangen sowie darauf, dass Umsetzungen in der Politik nicht nur moralisch gut, sondern auch pragmatisch richtig sein sollten. Am Ende heißt es: „Neben der Informationsethik sind andere Bereichsethiken wie Technikethik, Wirtschaftsethik, Rechtsethik und Bioethik wichtig für die Begründung und Begleitung politischer Entscheidungen, zudem die Technikfolgenabschätzung und die Rechtswissenschaft.“ Der Beitrag ist am 9. Mai 2022 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/politikethik-123952 aufgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel im Deutschen Bundestag (Foto: Deutscher Bundestag)