The swissnexDay’16 will take place at the University of Basel (December 15, 2016). The second break-out session „Care-Robots – an elderly’s best friend?“ starts shortly after 4 pm. An extract from the description: „Ageing societies and a lack of qualified caregivers are challenging our current system and innovative solutions are strongly needed. Japan, with 20% of its population being over 65 years, is leading the development of robotic solutions. In this session, a diverse panel will discuss the current landscape in Japan and draw comparison to the situation in Switzerland. We will also discuss ethical applications and different perception of the relationship between human + robots.“ (Website swissnex) Kyoko Suzuki (Deputy Head, S&T Tokyo), Christiana Tsiourti (University of Geneva) and Christine Fahlberg (School of Business FHNW, master student of Prof. Dr. Oliver Bendel) will present their current research and discuss about robots in healthcare. Christine Fahlberg is focussing on the use of nursing robots from the perspective of ethics. Keynote speakers of the swissnexDay’16 are Prof. Dr. Andrea Schenker-Wicki (President, University of Basel), Dr. med. Guy Morin (President of the Executive Council of the Canton of Basel-Stadt) and State Secretary Mauro Dell’Ambrogio (State Secretariat for Education, Research and Innovation). Further information via www.swissnex.org.
„Was das Internet mit uns, unseren Beziehungen und unserer Kommunikation, mit der Demokratie, der Kultur und der Gesellschaft macht, werden Spitzenforscher aus dem In- und Ausland künftig in Bochum ergründen. Und das sollen sie erklärtermaßen nicht im Elfenbeinturm tun.“ Dies meldet bochum.de unter der Überschrift „Neues Zentrum für Internetforschung in Bochum“. Entstehen soll ein Center for Advanced Internet Studies (CAIS). Weiter heißt es: „Das CAIS will im Dialog mit der Öffentlichkeit an der verantwortlichen Gestaltung des durch die Digitalisierung ausgelösten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Wandels aktiv mitwirken und den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern.“ (Website bochum.de) Gründungsgesellschafter seien neben der Ruhr-Universität Bochum die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster und das Grimme-Institut (Marl). Wie andere Quellen melden, soll das Zentrum auch ein erster Schritt zu einem „Deutschen Internet-Institut“ sein. Über dieses wird im Frühjahr 2017 entschieden. Weitere Informationen über www.bochum.de.
„Die gefährlichsten Trends der Digitalisierung“ – so der Titel eines Beitrags in der Handelszeitung vom 12. Dezember 2016. Er beginnt mit den Worten: „Stille Zuhörer und Algorithmen, die Menschen bewerten. Wenn künstliche Intelligenz in die falschen Hände gerät, wie weit ist es dann noch bis zum Desaster? Ein Überblick über beunruhigende Ideen.“ Zitiert wird mehrmals Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. „Stephen Hawking und Elon Musk sprechen seit Jahren davon, dass künstliche Intelligenz für die Menschheit zum Desaster werden kann. Tesla-Chef Musk nennt dies die zentrale Frage unserer Zeit: Dass wir einen klugen, bewussten Umgang mit schlauen Maschinen finden. Geht das überhaupt? Oliver Bendel ist da wenig optimistisch.“ (Handelszeitung, 12. Dezember 2016) Er schätzt die Vorteile moderner Technologien und entwickelt selbst sogenannte moralische Maschinen. Für problematisch hält er vor allem das Potenzial mancher Technologien in Bezug auf Überwachung und Ausbeutung. Hello Barbie, Echo von Amazon – gerade im auditiven Bereich ereignet sich eine regelrechte Explosion, die noch Ohrenschmerzen bereiten könnte. Und andere Schmerzen ebenso. Der Beitrag kann hier abgerufen werden.
Abb.: Manche Barbie-Puppen können gucken und horchen
Bei „Funkhaus Europa – Cosmo“ war Claudia D’Avino am 6. Dezember 2016 im Gespräch mit Oliver Bendel. Im ersten Interview unterschied der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker, der live aus dem SRF-Studio in Zürich zugeschaltet war, in Virtual Reality, Augmented Reality und eine Realität, in der Software- und Hardwareroboter zugegen sind. Er berichtete von eigenen Erfahrungen mit Oculus Rift. Im zweiten erklärte er, was moralische und unmoralische Maschinen sind, und gab Beispiele für Prototypen. Im dritten ging es um Gewalt im Virtuellen, mit Hilfe von Waffen oder über Formen der Sexualität. Oliver Bendel wies auf den Unterschied zwischen Büchern und Filmen auf der einen Seite und Computerspielen und VR-Anwendungen auf der anderen Seite hin. Dort sei man eher passiv, man konsumiere und lasse die Phantasie schweifen, hier sei man eher aktiv, man agiere und lebe die Phantasien aus. Als Ethiker würde er an dieser Stelle gerne zurücktreten und die Mediziner und Psychologen vortreten lassen. Wenn etwa Therapien möglich seien mit Hilfe der virtuellen Realität, dürfe es nicht zu vorschneller Ächtung von Gewalt in dieser kommen. Weitere Informationen zur Sendung und der Podcast über www.wdr.de.
Der von Mario A. Pfannstiel, Patrick Da-Cruz und Harald Mehlich herausgegebene Band „Digitale Transformation von Dienstleistungen im Gesundheitswesen: Impulse für die Versorgung“ ist Ende 2016 bei Springer Gabler erschienen. Im Abstract zum Beitrag „Companion: Eine App zur Unterstützung der Peer-Kultur“ von Rainer Telesko und Oliver Bendel heißt es: „Entworfen wurde eine auf das Jugendalter zugeschnittene Intervention des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Gesundheitsförderung Schweiz entwickelte in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Hochschule für Wirtschaft FHNW eine webbasierte App, die Jugendliche dazu anregt, sich gegenseitig zu helfen und damit die Positive Peer Culture zu stärken. Über die Companion App können Jugendliche eines Betriebs miteinander in Kontakt treten und sich u. a. durch ein Mentoring-System unterstützen. Des Weiteren beinhaltet sie Informationen und Links zum Thema Gesundheit, Beruf und Freizeit.“ Es wird sowohl die Perspektive der Informatik als auch der Ethik eingenommen: „Der Artikel skizziert die Entwicklung der Companion App über die Phasen Analyse, Design, Implementierung und Evaluation. Darüber hinaus wird auf ein begleitendes Konzept eingegangen, das aus der Informationsethik heraus entstanden ist.“ Das Buch hat 359 Seiten und kostet ca. 50 Euro.
„Internet und seelische Gesundheit“ ist der Titel eines neuen interdisziplinären Förderprojekts der Daimler und Benz Stiftung. Man gehe der Frage nach, inwiefern das Internet „psychische Erkrankungen hervorrufen oder Einfluss auf die seelische Gesundheit nehmen kann“ (Pressemitteilung Daimler und Benz Stiftung). In der Pressemitteilung heißt es: „Bahnbrechende technische Umwälzungen veränderten nicht nur die Alltagsabläufe und Gewohnheiten der Menschen, sondern auch deren Wahrnehmungen, Gefühle, Kommunikationsstrukturen und Selbstbild. Niemals zuvor jedoch wurde derart intensiv über die Auswirkungen auf die seelische Gesundheit einer solchen Entwicklung diskutiert wie nach der Einführung des Internets. Die Psychiatrie sollte bei dieser Diskussion – eigentlich – eine Expertenfunktion übernehmen. Gegenwärtig erweisen sich jedoch die meisten Urteile von Psychiatern und Psychologen mehr von der eigenen Haltung gegenüber moderner Technik als durch empirische Daten und wissenschaftliche Erkenntnisse geprägt. Hierfür gibt es Gründe: Eine wissenschaftliche Debatte zu diesem Thema findet innerhalb der Psychiatrie, abseits populistischer Zuspitzungen zum Thema ‚Internetsucht‘ oder inhaltlich verkürzender populärwissenschaftlicher Werke, nicht statt. Gänzlich ungeachtet der Tatsache, dass zahlreiche Einwürfe widerlegt werden können, erfreuen diese sich in den Medien weiterhin großer Beliebtheit. Dieser Mangel an psychiatrischem Wissen über kausale Zusammenhänge zwischen Internetnutzung und seelischer Gesundheit steht in eklatantem Widerspruch zum öffentlichen Interesse an der Thematik.“ (Pressemitteilung Daimler und Benz Stiftung) Weitere Informationen über www.daimler-benz-stiftung.de.
Abb.: Internet und Psyche (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
Der Science Brunch wird zum 25. Mal durchgeführt. Bei der Jubiläumsveranstaltung der Forschungsstiftung FSM und der ETH Zürich geht es um Mobilkommunikation. Es erzählen, so die Website, vier Persönlichkeiten, „was und wie sie wissenschaftlich und beruflich mit der Technologie zu tun haben, wie sie persönlich und privat über die Mobilkommunikation denken und welche Wünsche oder Forderungen sie an den gesellschaftlichen Umgang mit digitalen Technologien haben“ (Website FSM). Eingeladen sind Prof. Dr. Elsbeth Stern, ETH Zürich, Prof. Dr. Ortwin Renn, IAAS Potsdam, und Prof. Dr. Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW. Es moderiert Beat Glogger. „Die Mobilkommunikation ist allgegenwärtig wie kaum eine zweite Technologie. Ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung ist vergleichbar mit derjenigen des Autos. Smartphones sind aus den meisten Berufen nicht mehr wegzudenken und Handys prägen unsere Alltagsroutinen, unser Sozialleben, unser Verhalten und unsere Erwartungen an Dritte. Dabei gibt es Seiten, die man kritisch beobachten muss: mögliche gesundheitliche Effekte der Strahlung etwa, ständige Erreichbarkeit, die Befeuerung einer Ego- und Selfiekultur, sozialer Druck durch Peers oder Fragen zum Datenschutz.“ (Website FSM) Weitere Informationen über www.emf.ethz.ch/de/angebot/veranstaltungen/science-brunches/science-brunch-25-jubilaeumsveranstaltung/.
„Die Zukunft in den Händen der Roboter!“ Mit dieser Schlagzeile wird ein Text zu einem Beitrag angeteasert, der am 24. November 2016 in Radio 32 ausgestrahlt wurde. „Es ist eine düstere Zukunft für KV-Angestellte. Bis zu 100‘000 Stellen könnten wegfallen. Dies unter anderem wegen der Digitalisierung und weil Roboter die Arbeit übernehmen. Das zeigt eine Studie im Auftrag des kaufmännischen Verbands Schweiz. Die Arbeit der Roboter sei Fluch und Segen zugleich, sagt Oliver Bendel, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Nordwestschweiz.“ (Website Radio 32) Er ist der Meinung, dass uns Corobots in der Fabrik unterstützen können, etwa bei schweren körperlichen Arbeiten. Auch Bots und Agenten können uns helfen, beispielsweise bei Routinetätigkeiten im Büro. Künstliche Intelligenz, die derzeit einen enormen Aufschwung erlebt, ist in der Lage, auch wissenschaftliche und kreative Aufgaben zu übernehmen, von der Diagnose von Krankheiten bis hin zum Design von Autos. Es wird weniger Arbeit geben, und die Gesellschaft muss sich darauf einstellen. Dabei muss sie der Wirtschaft die Pflicht auferlegen, die Gewinne gerecht zu verteilen. Der Beitrag kann über die Website des Solothurner Radiosenders nachgehört werden, über www.radio32.ch?rub=33&newsId=31190.
The Oxford Internet Institute is looking for a full-time postdoctoral researcher who will work on the ethical challenges posed by the internet of things, with a focus on privacy, trust, and personal identity. The researcher „will review the literature, elaborate new analyses and hypotheses, and publish the results, in collaboration with Professor Floridi“ (Website Oxford Internet Institute). „The selected candidate will also contribute to the dissemination of the findings through presentations, the organisation of workshops, participation into conferences, and social media.“ (Website Oxford Internet Institute) According to the website of the Oxford Internet Institute, candidates who have completed a doctorate in philosophy or any other relevant discipline with a strong component of ethics are welcome. The position „is available immediately for 24 months in the first instance, with the possibility of renewal thereafter, funding permitting“ (Website Oxford Internet Institute). Only applications received before 12:00 midday GMT on November 30, 2016 will be considered. Further information via www.oii.ox.ac.uk/new-positions/ (link no longer valid)
„Should we develop robots that deceive?“ Diese Frage diskutierten Ron Arkin (Georgia Tech), Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW), Jaap Hage (Universiteit Maastricht) und Mojca Plesnicar (Inštitut za kriminologijo pri Pravni fakulteti v Ljubljani) auf dem Podium der Konferenz „Machine Ethics and Machine Law“. Ron Arkin forschte wiederholt für das Pentagon an Robotern, die Maschinen und Personen täuschen und Personen und Einrichtungen schützen. Er stellte Tiere vor, die andere Tiere täuschen, und skizzierte, wie dieses Verhalten auf Roboter übertragen werden kann. Oliver Bendel, der Vater des LIEBOT, formulierte sechs Thesen. Die fünfte lautete: „We should … develop deceptive and lying machines to be able to fight against deceptive and lying machines.“ Und er kam zum Schluss: „After all, deceptive and lying machines are important for the improvement of artificial intelligence.“ Nach den Statements von Jaap Haage und Mojca Plesnicar diskutierte man miteinander und mit dem Publikum, angeleitet und vermittelt von Amit Kumar Pandey (SoftBank Robotics). Die Konferenz am 18. und 19. November 2016 in Krakau dürfte nach dem Symposium „Ethical and Moral Considerations in Non-Human Agents“ (21. – 23. März in Stanford) die wichtigste internationale Konferenz für Maschinenethik im Jahre 2016 gewesen sein. An den zwei Tagen trugen u.a. Ron Arkin, Oliver Bendel (zusammen mit Kevin Schwegler), Elizabeth Kinne, Lily Frank, Joanna Bryson und Kathleen Richardson vor. Es liegt ein Proceedingsband mit den Extended Abstracts vor.
Drohnen im Sinne von unbemannten Luftfahrzeugen existieren heute in vielfältiger Form, als Quadrokopter genauso wie als Oktokopter, im Betrieb ferngesteuert, teilautonom oder autonom. Man kann den militärischen, politischen, journalistischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und privaten Einsatz unterscheiden. Es finden sich etliche spezielle Bezeichnungen, sowohl im Deutschen als auch im Englischen. Eine Grafik, die über maschinenethik.net zur Verfügung gestellt wird, versucht mit Blick auf die Vielfalt der Drohnen etwas Ordnung zu schaffen. Es handelt sich um eine erste Version, die gegebenenfalls aktualisiert und adaptiert werden soll. Sie kann unter Angabe der Quelle und des Autors auf Websites und in Beiträgen verwendet werden. In der Grafik werden nicht zuletzt Beispiele für Anwendungen gegeben. Dutzende Möglichkeiten mussten aus Platzgründen weggelassen werden. So erfreuen sich Drohnen etwa bei Immobilienmaklern großer Beliebtheit, kann man doch Haus und Garten auch von oben und aus neuen Perspektiven zeigen, ohne dass man gleich einen Hubschrauber mieten muss. Überhaupt ist die Kostenersparnis ein wesentlicher Aspekt bei der Verbreitung der Drohnen. Zugleich stellen sich ethische Fragen; darauf geht etwa dieser Artikel im Informatik-Spektrum ein.
Eine internationale Konferenz zur Medienethik veranstaltet die Fakultät für Kommunikation der Universität von Sevilla. Sie findet statt vom 23. bis 24. März 2017. Organisiert wird sie von der Universität von Sevilla, der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko und der Pompeu-Fabra-Universität (Barcelona). „Active citizenship and media accountability“ sind laut Call for Papers die Themen. Das Abstract mit maximal 1000 Wörtern muss bis zum 31. Januar 2017 an icmesevilla@gmail.com geschickt werden. Man wird innerhalb von zehn Tagen über Annahme oder Ablehnung benachrichtigt. Der fertige Beitrag muss bis 28. Februar 2017 eingereicht werden. Weitere Informationen über congreso.us.es/mediaethics.
Beim Swiss Re Life & Health Forum 2016 am 25. November in München wird es unter anderem um Künstliche Intelligenz (KI) gehen. Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW trägt vor zum Thema „Künstliche Intelligenz: Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan“ und beantwortet die Frage: „Was kommt auf die digitalisierte Gesellschaft zu?“ Dr. Andrea Cornelius, Vice President, Global Insurance, IBM Cognitive Solutions, widmet sich im Anschluss daran einem ganzen Spektrum, „Von neuen Serviceangeboten über das Underwriting bis hin zur Leistungsprüfung“, und stellt die Frage „Werden kognitive Lösungen die Versicherungswirtschaft revolutionieren?“ Auf dem Podium diskutieren dann der Wissenschaftler und die Unternehmensvertreterin mit Markus Unterkofler, Head Client Management Germany L&H, Swiss Re, und Marcus Nagel, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland. Es moderiert Dr. Ralf Krüger von Swiss Re. Weitere Informationen über www.swissre.com.
Nach der Netiquette 2.0 mit ihren zehn Vorschlägen – von Oliver Bendel zuerst im Blick am Abend vom 17. März 2009 veröffentlicht, dann in der Netzwoche, Ausgabe 5/2010 – ist im November 2016 ein weiterer Kodex erschienen. klicksafe.de meldet: „In Zusammenarbeit mit Masterstudierenden der Hochschule der Medien Stuttgart unter Leitung von Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Wolfgang Schuster, dem 1. Vorsitzenden der Deutschen Telekom Stiftung, hat juuuport zehn Gebote der Digitalen Ethik entwickelt.“ (klicksafe.de, 8. November 2016) Und weiter: „In der digitalisierten Welt haben Internetnutzerinnen und -nutzer große Freiheiten, aber auch eine große Verantwortung. Wie sie sich verhalten und mit Konflikten umgehen, ist Ausdruck ihrer eigenen ethischen Haltung. Deshalb ist es wichtig, sich darüber zu verständigen, wie ein gutes, gelingendes Leben in der digitalen Gesellschaft aussehen soll. Die zehn Gebote verstehen sich als Leitlinien, die helfen, die Würde des Einzelnen, seine Selbstbestimmung und Handlungsfreiheit wertzuschätzen. Sie richten sich vor allem an Jugendliche und berücksichtigen ihre Formen der digitalen Kommunikation. Sie dienen ihnen als Orientierung und zeigen auf, wie man im Internet gut zusammenleben und rücksichtsvoll miteinander umgehen kann.“ (klicksafe.de, 8. November 2016) Im letzten Vorschlag treffen sich die Kodizes. In der Netiquette 2.0 lautet er: „Du sollst Handy und Computer so oft wie möglich ausschalten und dem Gesang der Vögel lauschen.“ (Version Blick am Abend) In den neuen zehn Geboten heißt es ganz ähnlich: „Schalte hin und wieder ab und gönne dir auch eine Auszeit.“
Die Konferenz „Machine Ethics and Machine Law“ am 18. und 19. November in Krakau dürfte nach dem Symposium „Ethical and Moral Considerations in Non-Human Agents“ (21. – 23. März in Stanford) die wichtigste internationale Konferenz für Maschinenethik im Jahre 2016 sein. Die Keynotes am 19. November stammen von Ron Arkin („Lethal Autonomous Robots and the Plight of the Noncombatant“) und Amit Pandey („Contemporary Issues on Ethical Intelligence of a Socially Intelligent Consumer Robot“). In der darauffolgenden Podiumsdiskussion geht es um die Frage: „Should we develop robots that deceive?“ Es diskutieren Ron Arkin, Oliver Bendel, Jaap Hage und Mojca Plesnicar. In den Sessions am Nachmittag referieren u.a. Oliver Bendel, Lily Frank und Kathleen Richardson. Jaap Hage hält am 19. November seine Keynote zur Frage „Under which circumstances can we hold a machine responsible for its acts?“, Ewa Lukasik ihre Keynote über „Human Autonomy and the Hazards of Principle Agency in an Era of Expanding AI“. Es folgen eine weitere Podiumsdiskussion und Vorträge u.a. von Luís Moniz Pereira und Georgi Stojanov. Das gesamte Programm kann über die Website der Konferenz (machinelaw.philosophyinscience.com/technical-program/) eingesehen werden; dort findet sich auch der Proceedingsband mit den Abstracts.
„Gefahren und Chancen der Digitalisierung“ – so der Titel einer Sendung im „Treffpunkt Europa“ bei Euranet Plus, dem Radionetzwerk für EU-Nachrichten. Die Journalistin Urte Modlich ist im Gespräch mit Oliver Bendel, Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Auf der Website wird erklärt, worum es geht: „Mit Hilfe einer klaren Strategie will die EU-Kommission die Digitalisierung der europäischen Wirtschaft vorantreiben – das Ziel dahinter: Europa soll im Wettbewerb mit der Welt bestehen können.“ (Website Euranet Plus) Oliver Bendel erklärt, was das Internet der Dinge und was eine Public bzw. eine Private Cloud ist – und stellt technische Lösungen vor, die Nutz- und Wildtieren helfen können. Auch auf den Initiativbericht zu „Civil Law Rules on Robotics“, der von ihm auf Wunsch eines Abgeordneten des EU-Parlaments kommentiert wurde, geht er ein. Die Sendung mit insgesamt fünf Interviewteilen wurde am 6. November 2016 zum ersten Mal ausgestrahlt und kann über www.euranetplus.de/2016/11/06/gefahren-und-chancen-der-digitalisierung-treffpunkt-europa/ abgerufen werden.
„Leben in der Welt 4.0“ – so der Titel für eine Reihe von Vorlesungen, Experimenten und Talkrunden an der ETH Zürich. Am 6. November 2016 konnte man im Hauptgebäude den Quadrokopter Bluebird, den Fremdenführer Obelix und den Kooperationsroboter Yumi bestaunen. Zu Bluebird heißt es auf der Website, er sei kein Vogel aus Fleisch und Blut, sondern ein äußerst leistungsfähiger Flugroboter. „Ausgestattet mit mehreren Kameras und einem Computer, kann er sich orientieren und Hindernissen ausweichen. Dies ermöglicht es dem Benutzer zum Beispiel, sich am Boden voll und ganz auf die Aufnahme von guten Bildern und Videos zu konzentrieren. Den ganzen Rest erledigt der Roboter für ihn.“ (Website ETHZ) Im Semper-Gebäude wird ihm die Aufgabe gestellt, zwei Dosen zu erkennen und abzutransportieren. Ganz ohne Hilfe macht er das und innerhalb weniger Minuten. Bei so viel hochkarätiger Wissenschaft verwundert, dass auch die ETHZ offensichtlich nicht auf Esoterik und Religion verzichten kann. Am 23. November wagt nicht nur der Cyborg Enno Park (der vor kurzem im Europäischen Parlament zu sehen war) einen „Blick in die Zukunft“, nicht nur der Volkskundler Thomas Hengartner, sondern auch eine Theologin, die – so die Personenbeschreibung in der Broschüre – regelmäßig meditiere. Die Veranstaltungen finden bis 27. November statt, an der ETH Hönggerberg und am ETH-Zentrum. Weitere Informationen über www.ethz.ch.
Dass Roboter auch Gedichte vortragen können, zeigt ein Projekt von Oliver Bendel, gestartet im November 2016. Benutzt wurde für den ersten Versuch die Text-to-speech-Engine von IBM Watson. Diese kann im Prinzip für Vorlesesysteme, für Chatbots oder für Serviceroboter verwendet werden. Das Gedicht wurde mit Hilfe der Speech Synthesis Markup Language (SSML) angepasst, einer auf XML basierenden Auszeichnungssprache. Die deutsche Stimme „Birgit“ unterstützt diese teilweise. So konnte das Personalpronomen „sie“ an drei Stellen in der Aussprache etwas verlängert werden. Es wurden Pausen am Anfang eingebaut, damit der Titel und die Metainformationen (Autor, System, Stimme, Datum) nicht zu schnell nacheinander gesprochen werden, zudem Pausen zwischen den Strophen. Der Titel des Gedichts lautet „Ein locker geflochtener Zopf“. Es geht um eine Astronautin, die auf einem Planeten, der Atmosphäre besitzt, ihr Haar schüttelt. Ein Roboter ist bei ihr, ein eitler Geck, der sich am liebsten selbst betrachtet. Die Texte aus der Sammlung „Die Astronautin“ kreisen um eine Frau im besten Alter, die allein in den Tiefen des Alls unterwegs ist. Veröffentlicht wurde daraus bisher nur „Auf dem obersten Deck“, und zwar in der Anthologie „Worte reden, Worte schweigen“ von 2013. Das Gedicht kann hier im Format .ogg heruntergeladen und beispielsweise im VLC Media Player angehört werden. In weiteren Versuchen will der Autor die Stimme selbst verändern und die eine oder andere Passage anders betonen lassen.
Abb.: Die Astronautin in jungen Jahren mit einem nicht ganz so locker geflochtenen Zopf
Im Sommer 2016 hatte Oliver Bendel auf Wunsch eines Abgeordneten den Initiativbericht einer Arbeitsgruppe des EU-Parlaments kommentiert. Am Rande geht es darin um die Robotersteuer. Die Schweiz am Sonntag befragte Oliver Bendel zu diesem Vorschlag. Er antwortete: „Wenn die Robotersteuer dazu beitragen würde, die Gewinne gerecht zu verteilen, auch an diejenigen, die wegen der Roboter nicht eingestellt oder wegen ihnen entlassen wurden, könnte man über eine Einführung nachdenken. Es gibt natürlich noch andere Wege, die Versicherungssysteme zu erhalten und die Menschen in den Stand zu setzen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Nachdenken muss man über ein bedingungsloses Grundeinkommen, das wiederum mit einer Robotersteuer verbunden sein kann.“ Und weiter: „Ein praktisches Problem bei der Umsetzung der Robotersteuer ist, wie man überhaupt Roboter definiert und welche Roboter man besteuert. Konzentriert man sich auf klassische Industrieroboter? Oder auf neue, die sich anpassen können und die nicht ortsgebunden sind? Die womöglich mit unterschiedlichen Werkzeugen bestückt sind? Sind es dann noch die selben Roboter, wenn sie ganz unterschiedliche Aufgaben mit ganz unterschiedlichen Werkzeugen erledigen? Unterscheidet man Hardware- und Softwareroboter? Was ist, wenn man hunderttausende Softwareroboter ‚beschäftigt‘? Was ist, jenseits der Industrieroboter, mit Servicerobotern? Muss die Post die Arbeit ihrer Paketroboter oder ein Bordell seine Sexroboter besteuern lassen?“ Neben Oliver Bendel wurden u.a. noch Mathias Binswanger und Jürgen Schmidhuber befragt. Der Artikel mit dem Titel „Sollen Roboter Steuern zahlen?“ ist am 6. November 2016 in der gedruckten Ausgabe erschienen und kann über www.schweizamsonntag.ch/ressort/nachrichten/sollen_roboter_steuern_zahlen/ abgerufen werden.
Abb.: Ein Spielzeugroboter müsste wohl nicht besteuert werden
Pro Juventute hat im November 2016 einen „kostenlosen Medienprofis-Test für die 3. bis 8. Klasse“ lanciert. Auf der Website www.projuventute.ch heißt es: „98 Prozent der 12- bis 19-Jährigen in der Schweiz haben ein Smartphone. Sie nutzen die damit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bisher aber oft ohne das nötige Knowhow und die erforderliche kritische Reflexion. Der Umgang mit Internet, Handy und sozialen Medien ist daher fester Bestandteil des Lehrplans 21. Für diesen wichtigen Schritt bietet Pro Juventute den Schulen nun einen innovativen, webbasierten Einstufungstest an, der das Medienwissen der Schülerinnen und Schüler misst und den Lehrpersonen darauf basierend Unterrichtsinhalte und Lehrmittel vorschlägt. Der sogenannte Medienprofis-Test ist der erste seiner Art. Entwickelt hat ihn die Pädagogische Hochschule Schwyz im Auftrag von Pro Juventute nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Die Entwicklung des Tests wurde durch die finanzielle Unterstützung von Google.org im Rahmen einer mehrjährigen Partnerschaft mit Pro Juventute ermöglicht.“ Und weiter: „Ab sofort können Lehrpersonen den Medienkompetenztest für die 3. bis 8. Klasse unter www.medienprofis-test.ch kostenlos nutzen. Der Medientest steht Schulen ab sofort in Deutsch und ab Frühjahr 2017 in Französisch und Italienisch zur Verfügung.“ Auch informationsethische Fragen werden berührt, etwa im Falle von Sexting.
Abb.: Selfies und Sexting sind Phänomene, die Medienkompetenz erfordern
Am 28. Oktober 2016 fand im Paul-Löbe-Haus in Berlin der 3. Netzpolitische Kongress unter dem Motto „Für eine Ethik der digitalen Gesellschaft“ statt. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion der Bundestagsfraktion der Grünen, Dieter Janecek, schreibt auf seiner Website: „Gemeinsam mit Olivia Klose (Software Development Engineer bei Microsoft) und Prof. Dr. Oliver Bendel (Wirtschaftsinformatiker, Wissenschaftler und Autor) haben wir uns mit ‚Deep Learning‘ auseinandergesetzt: Was unterscheidet Mensch und Maschine und gibt es Algorithmen für Empathie?“ Und weiter: „Eines der zentralen Ziele des Workshops war, die Unterschiede zwischen rein regelbasierten und selbstlernenden Systemen sowohl technisch als auch mit Blick auf die später zu beantwortenden Fragen der Maschinenethik deutlich zu machen. Rein regelbasierten Systemen lassen sich Verhaltensweisen, die man moralisch nennen kann, anhand von annotierten Entscheidungsbäumen beibringen, die Prof. Oliver Bendel maßgeblich entwickelt hat.“ (Website Janecek) Angespielt wird damit auf den Beitrag „Annotated Decision Trees for Simple Moral Machines“, erschienen 2016 im Proceedingsband der AAAI Spring Symposium Series. „Aus ethischer Perspektive stellt sich aber nicht nur die Frage, nach welchen Prinzipien diese Maschinen handeln sollen, sondern auch, welche Maschinen wir durch entsprechende Programmierung überhaupt zu moralischen Maschinen machen wollen, wann moralische Vorgaben vielleicht unverhältnismäßige Einschränkungen in der Funktionsweise einer Maschine darstellen, ob wirklich alle denkbaren Szenarien auch immer vorhersehbar sind, und welche Art von Aufgaben wir überhaupt auf Maschinen übertragen möchten.“ (Website Janecek) Der ganze Beitrag ist über http://www.dieterjanecek.de abrufbar.
Im Wirtschaftslexikon von Gabler ist seit 3. November 2016 ein neuer Beitrag zu finden, und zwar zu Cyborgs. Es heißt dort: „Ein Cyborg (von engl. ‚cybernetic organism‘) ist ein Lebewesen, das technisch ergänzt oder erweitert ist. Damit ist er eine Ausprägung des Human Enhancement. Dieses dient der Vermehrung menschlicher Möglichkeiten und der Steigerung menschlicher Leistungsfähigkeit und damit – aus Sicht der Betroffenen und Anhänger – der Verbesserung und Optimierung des Menschen. Es gibt sowohl menschliche als auch tierische Cyborgs. Die Bewegung des Transhumanismus, von der in diesem Zusammenhang häufig die Rede ist, propagiert die selbstbestimmte Weiterentwicklung des Menschen oder die fremdbestimmte Weiterentwicklung von Tieren in die Richtung verständiger, quasi halbmenschlicher Wesen mithilfe wissenschaftlicher und technischer Mittel. Cyborgs sind ein Topos in Science-Fiction-Büchern und -Filmen.“ Das Thema wird auch aus der Perspektive von Informationsethik und Maschinenethik beleuchtet. Der Beitrag stammt von Oliver Bendel und kann über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/cyborg.html heruntergeladen werden.