Synthetische Stimmen kann man in vielfältiger Weise gestalten und anpassen. Man kann das Geschlecht vorgeben und das Alter, die Tonhöhe, die Klangfarbe und die Lautstärke variieren. Dafür steht zum Beispiel die Speech Synthesis Markup Language (SSML) zur Verfügung. Einige Befehle sind dafür geeignet, die Stimmen lebensechter zu machen. Selbst ein Flüstern kann man mit SSML inzwischen definieren, das ja nicht nur ein leises, sondern ein stimmloses Sprechen ist. Alexa wirkt damit noch menschlicher. Wie Google Duplex eindrucksvoll gezeigt hat, sind auch Pausen wichtig sowie Verzögerungslaute wie „Mmh“ und „Ähh“, also spezifische Sprechweisen. Die Einbindung von Kopf- und Körpergeräuschen könnte den Echtheitsgrad und die Überzeugungskraft weiter steigern. Wenn sich der virtuelle Assistent räuspert, wenn er die Nase hochzieht, die gar nicht vorhanden ist, dürfte kaum noch jemand denken, dass es sich um kein menschliches Gegenüber handelt. Ferner ist es möglich, Neben- und Hintergrundgeräusche zu integrieren. Übertreiben darf man es freilich nicht, und alle Geräusche müssen letztlich zusammenpassen.
At the conference „Robophilosophy“ in Vienna in February 2018, Hiroshi Ishiguro spoke about his geminoid, which he adjusts every few years according to his own statement. Looking at him one could assume he was adjusted too, considering how much younger he seems than on older photos showing him with his artificial twin. After his speech, the audience fired questions at him. One question was why did he build robots at all when there was virtual reality? He answered because of the presence in space. Only holograms could come close to such a presence in future. Some universities are now planning to have lecturers appear as holograms in front of the students. This would actually be an alternative to the use of teaching robots and video-conferencing. Even interactions would be possible if the holograms or projections were connected to speech systems. Dr. David Lefevre, director of Imperial’s Edtech Lab, told the BBC: „The alternative is to use video-conferencing software but we believe these holograms have a much greater sense of presence“. The Gatebox, which was recently launched on the market, and a publication by Oliver Bendel („Hologram Girl“), which will be available at the beginning of 2019, show that love relationships with holograms or projections are also possible.
„Beim Bodyhacking greift man invasiv oder nichtinvasiv in den tierischen oder menschlichen Körper ein, oft im Sinne des Animal bzw. Human Enhancement und zuweilen mit der Ideologie des Transhumanismus. Es geht um die physische und psychische Umwandlung, und es kann daraus der tierische oder menschliche Cyborg resultieren.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler von Prof. Dr. Oliver Bendel. Am Ende heißt es: „Das Bodyhacking kann man aus der Perspektive von Bio-, Medizin-, Technik- und Informationsethik als Versuch sehen, das eigene oder fremde Leben und Erleben zu gestalten und zu verbessern. Problematisch wird es, sobald gesellschaftlicher, politischer oder wirtschaftlicher Druck entsteht, etwa wenn das Tragen eines Chips zur Speicherung von Daten und zur Identifizierung zur Norm wird, der sich kaum jemand entziehen kann (was von Informations-, Politik- und Wirtschaftsethik thematisiert werden kann). Auch gesundheitliche Folgen können auftreten. Insofern birgt Bodyhacking bei aller Faszination gewisse Risiken.“ Der Beitrag ist Ende Oktober 2018 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/bodyhacking-100401 abgerufen werden.
„Biohacking ist der biologische, chemische oder technische Eingriff in Organismen mit dem Ziel der Veränderung und Verbesserung. Es ist von den Wurzeln her eine Do-it-yourself-Bewegung. Letztlich geht es darum, neuartige Systeme zu erzeugen, die sich in ihrer belebten und unbelebten Umwelt behaupten. Ein Teilbereich ist das Bodyhacking, bei dem man in den tierischen oder menschlichen Körper eindringt, oft im Sinne des Animal bzw. Human Enhancement und zuweilen mit der Ideologie des Transhumanismus. In vielen Fällen resultiert der pflanzliche, tierische oder menschliche Cyborg.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler. Am Ende wird mit Blick auf das Bodyhacking die ethische Perspektive eingenommen: „Das Bodyhacking kann man aus Sicht der Ethik als Versuch sehen, das eigene Leben und Erleben zu gestalten und zu verbessern. Problematisch wird es, sobald gesellschaftlicher, politischer oder wirtschaftlicher Druck entsteht, etwa wenn das Tragen eines Chips zur Norm wird, der sich kaum jemand entziehen kann, und Privatsphäre und informationelle Autonomie beeinträchtigt sind, was ein Thema der Informationsethik ist.“ Der Beitrag vom 22. Oktober 2018 kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/biohacking-100400 abgerufen werden.
„With a few decades, autonomous and semi-autonomous machines will be found throughout Earth’s environments, from homes and gardens to parks and farms and so-called working landscapes – everywhere, really, that humans are found, and perhaps even places we’re not. And while much attention is given to how those machines will interact with people, far less is paid to their impacts on animals.“ (Anthropocene, Oct 10, 2018) „Machines can disturb, frighten, injure, and kill animals,“ says Oliver Bendel, an information systems professor at the University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland, according to the magazine. „Animal-friendly machines are needed.“ (Anthropocene, Oct 10, 2018) In the article „Will smart machines be kind to animals?“ the magazine Anthropocene deals with animal-friendly machines and introduces the work of the scientist. It is based on his paper „Towards animal-friendly machines“ (Paladyn) and an interview conducted by journalist Brandon Keim with Oliver Bendel. More via www.anthropocenemagazine.org/2018/10/animal-friendly-ai/.
Das Projekt mit dem Titel “Wie kann der Kampf gegen Plastikvermüllung und -verschmutzung von Gewässern gewonnen werden?” beginnt Ende September 2018 an der FHNW. Die Gewässer auf der ganzen Welt sind hochgradig mit Kunststoff belastet. Fische, Wasservögel und andere Lebewesen nehmen die Partikel auf und scheiden sie verändert aus. Auch der Mensch hat immer öfter Petflaschen auf seinem Speiseplan, durchaus unfreiwillig und mit nicht absehbaren gesundheitlichen Folgen. Es gibt unterschiedliche Strategien, Konzepte und Technologien gegen die Plastikverschmutzung und -vermüllung von Gewässern. In dem genannten Projekt, betreut von Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft, soll erfasst werden, welche Verfahren in der Schweiz und auf der ganzen Welt üblich und möglich sind, um Gewässer von Kunststoff und anderen Schadstoffen zu befreien, von künstlichen Inseln, Schiffen mit Netzen bis hin zu Robotern. Bereits 2015 wurde das CLEANINGFISH-Projekt durchgeführt. Schwärme von Robotern könnten, so die Idee, rund um die Uhr Flüsse und Seen durchstreifen, die Plastikteilchen schlucken und an Stationen deponieren. Sie könnten auch Gegenstände am Grund des Bodens, wohin man mit üblichen Verfahren meist nicht vorzudringen vermag, einsammeln und abschleppen. Die Studie hatte festgehalten, dass der CLEANINGFISH einige Probleme lösen, andere aber schaffen könnte.
Am 10. September 2018 wurde die Sendung „Pflege – Was kann sie leisten, was muss sich ändern?“ in Bayern 2 ausgestrahlt. Zu Wort kommt Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker aus Zürich. Er beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit Robotern in der Pflege. Er ist nicht der Meinung, dass diese den Pflegenotstand beheben können. Dafür braucht es andere Maßnahmen. Sie können aber die Pflegekraft unterstützen. Oliver Bendel hält es für wichtig, diese Perspektive einzunehmen und nicht ausschließlich auf den Patienten zu schauen. Natürlich ist dieser ebenso wichtig, und er ist sozusagen der Ausgangspunkt aller einschlägigen Strukturen und Prozesse. Für ihn bedeuten Pflegeroboter sowohl Vor- als auch Nachteile. Einerseits stärken sie seine persönliche Autonomie, machen ihn unabhängiger und beweglicher. Andererseits schwächen sie seine informationelle Autonomie. Manche der Roboter, die sich in Pflegeheimen und Krankenhäusern finden, verfügen über Kameras und Mikrofone und damit zusammenhängend über Gesichts- und Stimmerkennung. Das ist ebenso nützlich wie gefährlich.
Abb.: Menschen wird es in der Pflege immer brauchen
Schon vor tausenden Jahren träumte der Mensch davon, künstliche Kreaturen zu schaffen. Diese sollten seine Gehilfen sein, seine Begleiter, Geliebten und Krieger. Bei Homer und Ovid lernen wir sie kennen, schätzen und fürchten. Die meisten dieser Kreaturen, auch in Mittelalter, Renaissance und Barock, waren stumm. Damit wurde die Kluft zwischen ihnen und uns angedeutet. Eine Ausnahme bildeten die sprechenden Köpfe, die in die Zukunft blicken konnten. Heute tragen uns Text-to-Speech-Systeme die Inhalte von Websites vor, plaudern Sprachassistenten wie Siri und Alexa mit uns und melden sich Fahrzeuge laut und vernehmlich zu Wort. Ein weites Feld aus technischer, psychologischer und ethischer Perspektive. Der Artikel „Sprechende Maschinen“ von Oliver Bendel, der im September 2018 in der UnternehmerZeitung erschienen ist, schlägt einen Bogen von der Antike bis zur Gegenwart und zeigt heutige Möglichkeiten und Herausforderungen bei synthetischen Stimmen auf. Der Beitrag kann hier heruntergeladen werden.
Auf der Sindex 2018 in Bern vom 28. bis 30. August wurden Co-Robots u.a. von Panasonic, Kuka und F&P Robotics vorgestellt. Am Stand von Kuka konnte man den LBR iiwa einlernen. Man konnte den Arm des Leichtbauroboters führen, die Bewegung abspeichern und wieder aufrufen. Am Stand von F&P Robotics fand eine Show mit Lio statt. Es handelt sich um einen Roboterarm, der auf eine mobile Plattform montiert wurde. Ein Mitarbeiter lag im Bett, augenscheinlich alt und gebrechlich. Der Pflegeroboter reichte ihm einen Becher mit einem Getränk, half ihm beim Aufstehen und unterstützte ihn beim Gehen. Lio kann sprechen, wirkt in keiner Weise befremdlich oder unheimlich und ist eine Ergänzung, kein Ersatz der Pflegekraft. Ebenfalls am Stand der Firma aus Glattbrugg konnte man sich von einem Co-Robot massieren lassen. Laut eigenen Angaben ist die SINDEX die maßgebende Schweizer Messe für industrielle Automatisierung, zeigt Trends und Innovationen der Branche von morgen und fungiert als Schaufenster für Dienstleistungen und Produkte aus Automation, Fluidtechnik, Elektrotechnik und verwandten Bereichen.
The BESTBOT was developed at the School of Business FHNW from March to August 2018. Predecessor projects were GOODBOT (2013) and LIEBOT (2016). Prof. Dr. Oliver Bendel has been doing research in the young discipline of machine ethics for several years. In cooperation with robotics and artificial intelligence (AI), it designs and produces moral machines. At the beginning of 2018 Bendel presented his paper „From GOODBOT to BESTBOT“ at Stanford University, which laid the foundation for the BESTBOT project. David Studer programmed the chatbot in Java. Prof. Dr. Bradley Richards assisted him in technical matters. Like LIEBOT, BESTBOT is a networked system that exploits search engines and dictionaries. It analyzes the user’s text input with text-based emotion recognition software. At the same time, face recognition is used, again with emotion recognition. For example, if the user states that he is doing well but reveals something else on his face, the chatbot addresses this contradiction. It recognizes both small and big worries. Like the GOODBOT, the BESTBOT can escalate over several levels and provide a suitable emergency number. Like its predecessor, it makes it clear that it is only a machine. It is also special that it cites the source of factual allegations. The BESTBOT will be presented at conferences in 2019.
„Zur Raumfahrt (Weltraumfahrt) gehören Reisen und Transporte in den, durch den und aus dem Weltraum zu zivilen oder militärischen Zwecken. Der Start auf der Erde erfolgt i.d.R. mit einer Trägerrakete. Das Raumschiff (Raumfahrzeug) ist, wie die Landefähre, bemannt oder unbemannt. Das Ziel kann die Umlaufbahn eines Himmelskörpers sein, ein Trabant, Planet oder Komet, der durch einen Astronauten respektive Kosmonauten oder Roboter (etwa einen Rover) erkundet, oder eine Gegend, die fotografiert und analysiert wird.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler, veröffentlicht am 16. August 2018. Auch die Perspektive der Ethik wird eingenommen: „Die Umweltethik, die sich für gewöhnlich auf die Umwelt der Erde richtet, muss verstärkt Weltraum, Trabanten und Planeten einbeziehen. Die Informationsethik kann sich mit ihr zusammen mit den Folgen des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologien in einer unberührten, nichttechnisierten Welt befassen.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/raumfahrt-99958 abgerufen werden.
Kaffee ist für viele Philosophen und auch Ethiker ein Betriebsstoff und ein Lebenselixier. Vor über einem halben Jahrhundert entstand die mobile Variante, die das Straßenbild amerikanischer wie europäischer Städte prägt. In seinem Beitrag für das Wirtschaftslexikon von Springer Gabler vom 16. August 2018 erklärt Oliver Bendel: „Coffee to go ist Kaffee zum Mitnehmen, abgefüllt in einem Karton- oder Kunststoffbecher, auf dem ein Deckel sitzt, der mit einer Trinköffnung versehen sein kann.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Der Informations- und Maschinenethiker wirft die Frage auf, ob der mobile Kaffee wirklich 1964 von 7-Eleven erfunden oder schon vorher verkauft wurde, und verweist auf den Film „Frühstück bei Tiffany“ (1961). „In der berühmten Eingangsszene holt Holly Golightly (gespielt von Audrey Hepburn) vor dem Juweliergeschäft in Manhattan nebst einem süßen Teilchen einen Becher aus einer Papiertüte, macht den Deckel ab und nimmt einen Schluck.“ Wasser, Tee, Kaffee? Gekauft oder selbst gemacht? Man weiß es nicht, nicht mit Sicherheit. Auch die Ethik wird am Ende gestreift: „Wirtschafts- und Umweltethik beschäftigen sich mit den moralischen Implikationen von Einwegprodukten und der Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Die Konsumentenethik fragt nach der Verantwortung des Verbrauchers beim Kaffeekonsum in nicht durchweg selbstverschuldeten Prozessen und Strukturen.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/coffee-go-99952 aufgerufen werden.
iPal ist der kleine große Bruder, im Aussehen zwischen Mensch und Affe. Es gibt ihn blau sowie pinkfarben mit spitzen Ohren, also auch als kleine große Schwester. Der Roboter wird vom Hersteller AvatarMind als Familienmitglied, Spielkamerad, Babysitter und vor allem als Erziehungsperson und Lehrkraft gesehen. Er hat natürlichsprachliche Fähigkeiten und ein Tablet in seiner Brust, auf dem Lernprogramme laufen. Er soll die soziale Entwicklung unterstützen und das Interesse an Wissenschaft und Technologie wecken. Laut Website macht iPal Bildung für Kinder lustig und attraktiv. Er kann tanzen, Geschichten erzählen, Spiele spielen und die Bewegung fördern. Über ihn kann man mit Freunden chatten, Videos teilen und sich mit dem Internet und sozialen Medien verbinden. Eltern sind in der Lage, iPal fernzusteuern und den Fortschritt, die Sicherheit und die Aktivitäten ihres Sprösslings auf ihrem Smartphone oder auf dem Desktop von jedem Ort aus und zu jeder Zeit zu überwachen. In seinem Nebenberuf ist iPal für Alte und Kranke da und kontrolliert z.B. die Medikamenteneinnahme. iPal verstößt gegen die UN-Kinderrechtskonvention. Konkret wird durch den beschriebenen Gebrauch der Eltern das Recht auf Privatsphäre missachtet. Es ist ferner nicht auszuschließen, dass sich das Unternehmen oder dessen Partner und der Staat bestimmte persönliche Daten der Familie beschaffen.
„Cybersecurity oder IT-Sicherheit ist der Schutz von Netzwerken, Computersystemen, cyber-physischen Systemen und Robotern vor Diebstahl oder Beschädigung ihrer Hard- und Software oder der von ihnen verarbeiteten Daten sowie vor Unterbrechung oder Missbrauch der angebotenen Dienste und Funktionen. Bei den Daten handelt es sich sowohl um persönliche als auch um betriebliche (die wiederum persönliche sein können).“ (Gabler Wirtschaftslexikon) In seinem Beitrag zu Cybersecurity, der Anfang August 2018 im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler veröffentlicht wurde, erklärt der Wirtschaftsinformatiker und Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel, was Cybersecurity ist, was die einzelnen Merkmale sind und wie es mit dem gut- und böswilligen Hacken zusammenhängt. Auch auf ethische Fragen wird am Rande eingegangen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/cybersecurity-99856.
Der Artikel „Private Drohnen aus ethischer Sicht: Chancen und Risiken für Benutzer und Betroffene“ von Oliver Bendel erschien in der Zeitschrift Informatik-Spektrum 2015 als Onlineversion, 2016 in gedruckter Form. Er kann nun im Rahmen der Springer Nature SharedIt Initiative kostenlos online gelesen werden, über rdcu.be/4drA … Aus dem Abstract: „Es werden immer mehr private Flugdrohnen verkauft und genutzt. Sie fotografieren und filmen uns von oben, selbst wenn wir in unserem Garten liegen oder in unserem Haus sind, am Fenster vorbeigehend oder stehend. Aus der Sicht der Informationsethik, die im vorliegenden Beitrag eingenommen wird, gibt es viele Risiken beim Einsatz, aber auch einige Chancen, und zwar sowohl für die Besitzer als auch für die Betroffenen. Zu den herausgearbeiteten Risiken zählt die Gefährdung der informationellen und persönlichen Autonomie, zu den Chancen die Erweiterung menschlicher Möglichkeiten mit Hilfe der Informationstechnologie.“
Leia, die in „Star Wars“ als Hologramm eine Nachricht überbringt, Darth Vader, der mit dem Imperator Pläne schmiedet, obwohl beide weit entfernt voneinander sind, William Riker in „Star Trek“, der sich – Stichwort „Holodeck“ – durch virtuelle Landschaften bewegt, Officer K in „Blade Runner 2049“, der mit einer holografischen Gefährtin namens Joi zusammenwohnt und auf holografische Tänzerinnen und Sänger (Frank Sinatra unter Glas und Elvis Presley auf der Bühne) trifft – in all diesen Fällen kommen fiktionale Hologramme zum Einsatz. Aber auch in der Realität tut sich etwas, und man kann nicht nur Hologramme mit Holografiepyramiden erzeugen, ob für den Privatgebrauch mit dem Smartphone oder zur Produktpräsentation auf Messen, sondern sie sich auch, gefangen in einer Art Kaffeemaschine (Gatebox genannt), in das Schlaf- oder Wohnzimmer stellen. In seinem Beitrag „Hologramm“ für das Wirtschaftslexikon von Springer Gabler – abrufbar über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/hologramm-99480 – geht Oliver Bendel auf den Begriff der Holografie und auf fiktionale und reale Hologramme ein. Auch Fragen der Ethik werden aufgeworfen.
Abb.: Hologrammen gehört die Zukunft (Foto: Katharina Kühne)
The gates of the SWISS Arena in Kloten in the vicinity of Zurich will be opened for the second edition of the Cybathlon on 2 – 3 May 2020. The ETH Zurich website states: „After the six disciplines of the CYBATHLON 2016 have proven themselves, they will remain in the program of CYBATHLON 2020. This means that visitors and pilots can look forward to Brain-Computer Interface Race, Functional Electrical Stimulation Bike Race, Powered Arm Prosthesis Race, Powered Leg Prosthesis Race, Powered Exoskeleton Race as Powered Wheelchair Race. The tasks will continue to be relevant to everyday life, but will reflect advances in research.“ (Website ETHZ) Athletes with disabilities competed against each other in the 2016 Cybathlon. The teams came from all over the world. The event has attracted international attention. Technical challenges and questions of information ethics and medical ethics were discussed. The scientific director is Prof. Dr. Robert Riener from ETH Zurich. Further information is available via www.cybathlon.ethz.ch/cybathlon-2020.html.
„Google hat ein neues Video seines telefonierenden Sprachassistenten veröffentlicht. Die … Funktion namens Duplex identifiziert sich jetzt eindeutig am Anfang eines Telefonats.“ (Golem, 29. Juni 2018) Damit ist bei Google Duplex die erste der „10 Regeln für gute Maschinen“ umgesetzt, die sich vor allem auf virtuelle Assistenten und Bots beziehen: „Ich, die Maschine, mache deutlich, dass ich eine Maschine bin.“ Zudem wird die erste Funktion des Moralmenüs für Sprachassistenten berücksichtigt, als Voreinstellung, die sich nicht aushebeln lässt. Diese entspricht der Voreinstellung von LADYBIRD, der niemals Marienkäfer tötet. Golem schreibt weiter: „Damit unterscheidet sich die Funktion merklich von dem auf der I/O 2018 gezeigten Beispiel. Dort hatte der Assistant am Telefon keine Anstalten gemacht, sich als solcher zu erkennen zu geben.“ Dies hatte für Kritik gesorgt. „Dabei spielten auch ethische Grundsätze eine Rolle: Ist es vertretbar, einen Menschen darüber im Unklaren zu lassen, dass er mit einem Computer spricht? Google hatte nach dem Aufkommen der Kritik versichert, dass sich Duplex eindeutig als nicht-menschlicher Gesprächspartner zu erkennen geben solle.“ (Golem, 29. Juni 2018)
Die Gewässer auf der ganzen Welt sind hochgradig belastet. Vordergründig wirken manche sauber, und im Vergleich zu den 60er- und 70er-Jahren wurden in den westlichen Ländern in Bezug auf bestimmte Schadstoffe erhebliche Fortschritte erzielt. Allerdings hat zum Beispiel der Anteil von Kunststoffen stark zugenommen. Fische, Wasservögel und andere Lebewesen nehmen die Partikel auf und scheiden sie verändert aus. Auch der Mensch hat immer öfter Petflaschen auf seinem Speiseplan, durchaus unfreiwillig und mit nicht absehbaren gesundheitlichen Folgen. Es gibt unterschiedliche Strategien, Konzepte und Technologien gegen die Plastikverschmutzung und -vermüllung von Gewässern. In einem Projekt an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, betreut von Oliver Bendel, soll erfasst werden, welche Verfahren in der Schweiz und auf der ganzen Welt üblich und möglich sind, um Gewässer von Kunststoff und anderen Schadstoffen zu befreien, von künstlichen Inseln, Schiffen mit Netzen bis hin zu Robotern. Bereits 2015 wurde das CLEANINGFISH-Projekt durchgeführt. Schwärme von Robotern könnten, so die Idee, rund um die Uhr Flüsse und Seen durchstreifen, die Plastikteilchen schlucken und an Stationen deponieren. Sie könnten auch Gegenstände am Grund des Bodens, wohin man mit üblichen Verfahren meist nicht vorzudringen vermag, einsammeln und abschleppen. Die Studie hatte festgehalten, dass der CLEANINGFISH einige Probleme lösen, andere aber schaffen könnte. Das neue Projekt mit dem Titel „Wie kann der Kampf gegen Plastikvermüllung und -verschmutzung von Gewässern gewonnen werden?“ soll im September 2018 starten.
Niemand sang das Lied von Schmerz und Leid so schön wie Johnny Cash: „I hurt myself today/To see if I still feel/I focus on the pain/The only thing that’s real“. Die Philosophie hat sich immer wieder mit dem Leiden beschäftigt, und dieses rückte bei Jeremy Bentham in den Mittelpunkt, mit der Aussage, „the question is not, Can they reason? nor, Can they talk? but, Can they suffer?“ – sein Modell der normativen Ethik umfasste Menschen wie Tiere. Niemand will leiden, sich geißelnde Mönche ausgenommen, aber wenn die Fähigkeit zu leiden fehlt, ist dies ein Mangel. Forscher der Johns Hopkins School of Medicine haben nun, wie ICTkommunikation meldet, „eine neue Prothesenhaut entwickelt, die Schmerz und Berührungsintensität fühlen lässt“. Sie generiere elektrische Impulse, welche die Nerven im Oberarm stimulieren. „Es handelt sich bei der Haut um eine dünne Schicht aus Gummi und Stoff, die über den Fingerspitzen einer Prothese getragen wird.“ (ICTkommunikation, 25. Juni 2018) Das neue Gadget wurde laut der Zeitschrift bereits an Amputierten getestet, die den Einsatz als „belebend“ beschrieben haben. „Schmerz ist natürlich unerfreulich. Dennoch ist er essenziell und fehlt bei Prothesen, die Amputierten derzeit zur Verfügung stehen“, wird Luke Osborn von der amerikanischen Hochschule zitiert. Bei Johnny Cash ging es weiter mit den Worten: „The needle tears a hole/The old familiar sting/Try to kill it all away/But I remember everything.“ Der Beitrag kann hier abgerufen werden.
Abb.: Hier überstrahlt das Glück der Zukunft den Schmerz der Gegenwart
Der Artikel „Haben Roboter Rechte?“ von Oliver Bendel aus der Zeitschrift Edison (Ausgabe 2/2018) kann hier heruntergeladen werden. Die zuständige Disziplin für diese Frage ist die Roboterethik (bzw. die Roboterphilosophie). Während sich die Maschinenethik auf die maschinelle Moral und damit allenfalls verbundene Pflichten oder Verpflichtungen konzentriert, interessiert sich die Roboterethik auch für moralische Rechte von Maschinen, insbesondere von Robotern. Schon vor Jahrzehnten hat man über diese Frage nachgedacht, doch in letzter Zeit gibt es diesbezügliche Überlegungen und Forderungen, denen man als Ethiker etwas entgegensetzen muss. Denn Oliver Bendel ist der Meinung, dass Roboter keine Rechte haben, haben werden und haben sollen. In seinen Ausführungen zieht er Vergleiche mit Menschen, Tieren und Pflanzen (Tiere haben Rechte, Pflanzen nicht). Er erwähnt in „Haben Roboter Rechte?“ auch Sophia, den humanoiden Roboter, dem in Saudi-Arabien die Staatsbürgerschaft verliehen wurde. Ihr wird in Edison zudem ein eigener Beitrag gewidmet.
„Nach Lugano und Bern steigen ab Ende Juni auch in der Stadt Zürich Drohnen mit Paketsendungen in die Luft.“ Dies meldet der Tages-Anzeiger vom 13. Juni 2018. Es gehe dabei um Transporte im medizinischen Bereich. Bei der Drohne der Post, die in Zürich zum Einsatz kommt, handelt es sich um einen Quadrokopter „mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern, hergestellt von der amerikanischen Firma Matternet“ (Tages-Anzeiger, 13. Juni 2018). „Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 10 Meter pro Sekunde, die Flughöhe liegt bei 100 bis 120 Metern über dem Boden. Die Drohne fliegt autonom auf einer vom Bundesamt für Zivilluftfahrt zertifizierten Route. Dank dem sogenannten Flarm-System ist sie für die Skyguides auf den Flughäfen Dübendorf und Kloten erkennbar.“ (Tages-Anzeiger, 13. Juni 2018) Medizinische Transporte in den Innenstädten können meist schneller als mit dem Auto durchgeführt werden, was etwa bei Laborproben von Bedeutung ist. Es kann allerdings Kollisionen mit anderen Drohnen und mit Vögeln geben, und ein Absturz kann für Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer gefährlich sein. Chancen und Risiken von privaten Drohnen arbeitet ein Beitrag von Oliver Bendel aus dem Jahre 2015 heraus.