Ein insektenfreundlicher Böschungsmäher

Bereits 2014 wurde LADYBIRD konzipiert, der insektenfreundliche Saugroboter. 2017 wurde er dann implementiert. 2019 kam HAPPY HEDGEHOG hinzu, der igelfreundliche Mähroboter. Beide Prototypen entstammen der Forschung von Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Die Forschungsergebnisse sind in mehreren Buch- und Konferenzbeiträgen abgedruckt und frei verfügbar. Ein neuer Böschungsmäher einer Firma aus Südbaden wurde von Johannes Steidle von der Universität Stuttgart-Hohenheim getestet. BR berichtete am 16. März 2021: „Steidle beschreibt, wie der insektenfreundliche Mäher mit einer Insektenscheuche vorn am Gerät die Tiere wegscheucht, sodass diese dann wegfliegen. Es würden sich aber auch viele Insekten auf dem Boden fallen lassen. Diese würden dadurch gerettet, dass bei dem Gerät nicht mehr so ein starker Sog erzeugt wird. So werden praktisch keine Insekten mehr eingesogen, bleiben auf der Fläche und sind sicher.“ (BR, 16. März 2021) Eine ähnliche Technologie könnte auch für Roboterrasenmäher, wie man sie auf Fußballfeldern und Golfplätzen einsetzt, interessant sein. Sie würde Sensoren- und KI-Systeme ergänzen, wie sie etwa von Angsa Robotics verwendet werden. Das Paper von Johannes Steidle und seinen Co-Autoren kann hier abgerufen werden.

Abb.: Ein Mäher für ebene Flächen

KI-gestütztes Recruiting

Der Artikel „KI-gestütztes Recruiting – technische Grundlagen, wirtschaftliche Chancen und Risiken sowie ethische und soziale Herausforderungen“ von Gwendolin Wilke und Oliver Bendel ist am 7. März 2022 in der HMD – Praxis der Wirtschaftsinformatik erschienen. Aus dem Abstract: „Bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen setzen Firmen heute vermehrt auf die Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI). Die technischen Möglichkeiten reichen von Vorauswahlgesprächen mit Chatbots über die automatisierte Auswertung schriftlicher Bewerbungsdossiers hinsichtlich Fachkompetenz und Erfahrung bis hin zur maschinellen Analyse von
Videobewerbungen zur Bewertung von Softskills wie Selbstvertrauen, Enthusiasmus oder Kommunikationsfähigkeit. Auch Lernplattformen werden zur Vorauswahl und Überprüfung eingesetzt. Der Artikel erklärt die technischen Grundlagen und Möglichkeiten des KI-gestützten Recruitings und zeigt wirtschaftliche Chancen und Risiken auf. Ethische und soziale Herausforderungen werden diskutiert und verständliche und umsetzbare Handlungsempfehlungen für Unternehmen unterbreitet, damit sie rechtliche Vorgaben und ethische Richtlinien einhalten und auf Kritik reagieren können.“ Es handelt sich um eine Open-Access-Publikation, die über link.springer.com/article/10.1365/s40702-022-00849-w heruntergeladen werden kann.

Abb.: Eine Jobsuchende

Möglichkeiten und Grenzen von Pflegerobotern

„In immer mehr Pflegeheimen hilft Pepper aus. Er erzählt Witze, liest Märchen vor oder macht Tiere nach. Doch der Entertainer, der mit seinen schwarzen Kulleraugen Patienten bespaßt, ist kein Mensch, sondern ein Roboter. Ausgestattet mit Mikrofonen, 3D-Kamera und Sensoren, kann der 1,20 Meter große Androide seine Umgebung wahrnehmen und Konversationen führen. Er wird nicht müde, hat keine Launen und fordert keine Lohnerhöhung.“ (Standard, 7. März 2022) Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Adrian Lobe, der am 7. März 2022 im Standard erschienen ist. Zu Wort kommt mehrmals Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich, der Herausgeber des Standardwerks „Pflegeroboter“ (Springer Gabler, 2018, Open Access). Er sieht Roboter wie Lio, Care-O-bot und Pepper als nützliche Werkzeuge, die die persönliche Autonomie von Pflegebedürftigen verbessern können. Zugleich warnt er davor, dass sie die informationelle Autonomie schädigen und in die Privat- und Intimsphäre eindringen können. Der Beitrag kann über www.derstandard.at/story/2000133832873/wie-roboter-in-der-pflege-eingesetzt-werden-koennen abgerufen werden.

Abb.: Das An- und Ausziehen, Waschen und Eincremen wird von Robotern kaum beherrscht

Extended Deadline for the Robophilosophy Conference

Robophilosophy 2022 is the fifth event in the biennial Robophilosophy Conference Series. The first call for papers (CfP) was published in November 2021, the second at the end of 2021, and the final on February 25, 2022. The extended deadline for submissions of extended abstracts and full papers is March 10, 2022. The event „will explore the societal significance of social robots for the future of social institutions with its usual broad scope, embracing both theoretical and practical angles“ (CfP Robophilosophy). It „is an invitation to philosophers and other SSH researchers, as well as researchers in social robotics and HRI, to investigate from interdisciplinarily informed perspectives whether and how social robotics as an interdisciplinary endeavour can contribute to the ability of our institutions to perform their functions in society“ (CfP Robophilosophy). Topics of interest are robots and social institutions in general, robots in law and policing, robots in healthcare, and robots and social justice, amongst others. The conference will be held at the University of Helsinki in Finland from August 16-19, 2022. More information via www.rp2022.org.

Fig.: In Helsinki

How Machines and Robots can Help Animals

On 25 February 2022, the article „Passive, Active, and Proactive Systems and Machines for the Protection and Preservation of Animals and Animal Species“ by Oliver Bendel was published in Frontiers in Animal Science. From the abstract: „Digitalization and automation are expanding into many areas, resulting in more widespread use of partially and fully autonomous machines and robots. At the same time, environmental and other crises and disasters are on the rise, the world population is growing, and animals are losing their habitat. Increasingly, machines and robots such as agricultural vehicles, autonomous cars, robotic lawnmowers, or social robots are encountering animals of all kinds. In the process, the latter are injured or killed. Some machines can be designed so that this does not happen. Relevant disciplines and research areas briefly introduced here are machine ethics, social robotics, animal-machine interaction, and animal-computer interaction. In addition, animal welfare is important. Passive and active machines—as they are called in this review—are already appearing and help to observe and protect animals. Proactive machines may play a role in the future. They could use the possibilities of full automation and autonomy to save animals from suffering in agriculture or in the wild. During crises and disasters and in extensive nature reserves, they could observe, care for, and protect animals. The review provides initial considerations on active, passive, and proactive machines and how they can be used in an animal preservation context while bearing in mind recent technical and global developments.“ The article is part of the research topic „Animal-Computer Interaction and Beyond: The Benefits of Animal-Centered Research and Design“ and can be accessed at www.frontiersin.org/articles/10.3389/fanim.2022.834634/full.

Abb.: Tierbeobachtung im Wald

Androids shouldn’t be Slaves

Zahlreiche führende Experten und hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Ayanda Rogge und Teresa Lindenauer Weber stammt die Abhandlung „Androids shouldn’t be Slaves: Dystopische Narrative einer vorprogrammierten Katastrophe und Diskussion alternativer Szenarien für das Zusammenleben mit Androiden“. Aus dem Abstract: „Mit Blick auf aktuelle Entwicklungen ist es wahrscheinlich, dass es in der Zukunft Androiden als künstliche Menschen mit Empfindsamkeit und Bewusstsein geben wird. Ausgehend vom Roboter, der qua Definition als dienende Maschine festgeschrieben ist, wird auch die zukünftige Existenz von Androiden auf diese Funktion ausgerichtet sein. Auch in der Science-Fiction ist das vorherrschende Narrativ, dass sie unsere Sklaven sein werden. Das ist hochgradig problematisch, denn wir führen damit das historische Muster der Unterdrückung empfindsamer und bewusster Wesen fort. Das führt zwangsläufig zu Emanzipationsbestrebungen und Konflikten zwischen den antagonistischen Gruppen, was ebenso in der Science-Fiction als zentrales dramaturgisches Motiv aufgegriffen wird. Statt dieses gewaltvolle Muster fortzuführen, fordern wir ein Umdenken: Androiden sind keine Sklaven, sondern künstliche Menschen, und sie müssen mit den gleichen Rechten ausgestattet werden wie natürliche Menschen.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Androids shouldn’t be Slaves

Ist geschlechtergerechte Sprache wirklich geschlechtergerecht?

„Geschlechtergerechte Sprache, angestrebt etwa in Unternehmen, an Hochschulen, von Verlagen oder in den Medien, verfolgt die Idee, im Schreiben und Sprechen mehrere Geschlechter bzw. Identitäten sichtbar zu machen oder Geschlechtsneutralität umzusetzen und dadurch mit Blick auf männliche, weibliche und nichtbinäre Personen gerecht zu sein. Man spricht zudem von inklusiver oder, unter Betonung der letztgenannten Gruppe, von gendergerechter Sprache.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, erschienen am 4. Februar 2022. Er widmet sich vor allem der Frage, ob geschlechtergerechte Sprache wirklich geschlechtergerecht ist, und kommt zum Schluss, dass in der Praxis das Gegenteil der Fall ist. Dies liegt u.a. daran, dass männliche Formen zurückgedrängt werden oder ganz verschwinden. Die vermeintliche Männersprache wird zur Frauen- und Transmenschensprache. Das mag man als Aktivist begrüßen – aber das Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit wird dadurch ad absurdum geführt. Zielführender scheint es zu sein, die Wirklichkeit umzubauen und die Sprache in Ruhe zu lassen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/geschlechtergerechte-sprache-123567 aufgerufen werden.

Abb.: Nicht die Sprache umbauen, sondern die Wirklichkeit

Soziale Roboter im Bildungsbereich

Zahlreiche führende Experten und hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Sabine Seufert, Josef Guggemos und Stefan Sonderegger stammt die Abhandlung „Soziale Roboter im Bildungsbereich: Konzeptioneller Überblick zum Einsatz sozialer Roboter in der Bildung“. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter könnten als Tutoren, Lehrassistenten oder Lernpartner in Zukunft ein integraler Bestandteil der Bildungsinfrastruktur sein. Viele Aufgaben im Bereich des Lehrens und Lernens können sie bereits heute übernehmen und noch viele weitere werden sie in Zukunft übernehmen können. Lernende sowie Arbeitnehmende werden heute immer mehr durch smarte Maschinen unterstützt. Das Lernen mit sozialen Robotern kann die menschlichen Fähigkeiten erweitern, individualisiertes und kollaboratives Lernen ermöglichen sowie die Motivation und das Selbstvertrauen der Lernenden steigern. Neben der technischen Entwicklung sind dafür auch didaktische Ansätze und Konzepte zum Design der Lernszenarien grundlegend. Der Beitrag beleuchtet den Stand der Forschung und gibt einen konzeptionellen Überblick zum Einsatz sozialer Roboter im Bildungsbereich.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: NAO im Unterricht (Foto: Langbein & Partner)

Soziale Roboter im sexuellen Bereich

Zahlreiche führende Experten und hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Tanja Kubes stammt die Abhandlung „Soziale Roboter im sexuellen Bereich: Forschungsstand, neomaterialistische Perspektiven und queeres Potenzial“. Aus dem Abstract: „Der Beitrag diskutiert den Einsatz von sozialen Robotern im sexuellen Bereich. Er zeichnet die aktuelle Debatte um Sexroboter nach und lotet das durch neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion eröffnete Potenzial einer posthumanistischen Sozialität aus. Dabei wird zunächst definiert, was überhaupt unter einem Sexroboter zu verstehen ist und welche Design- und Konfigurationsoptionen aktuell angeboten werden. Im nächsten Schritt wird der Forschungsstand zum Thema knapp skizziert. Schließlich wird aus genderqueerer und feministischer STS-Perspektive diskutiert, inwiefern Sexroboter uns nicht nur in die Lage versetzen, neue, nie dagewesene Arten von Sexualität und sexueller Befriedigung zu erreichen, sondern auch die Möglichkeit bergen, das anthropozentrische Denken der Moderne zu überwinden.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Harmony auf einer Messe (Foto: Realbotix)

Roboter in der Pflege

Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und auch Experten aus der Praxis haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Tanja Bleuler und Pietro Caroni stammt die Übersicht „Roboter in der Pflege: Welche Aufgaben können Roboter heute schon übernehmen?“. Aus dem Abstract: „Der Einsatz von sozialen Robotern in der Pflege ist ein Lösungsansatz für den herrschenden Mangel an Pflegekräften. Dadurch kann nicht nur das Personal in Einrichtungen entlastet werden, sondern die unterstützungsbedürftigen Personen können länger zu Hause wohnen. Doch dieser Einsatz ist mit Ängsten und ethischen Bedenken verbunden. An Lio, einem Roboter der Firma F&P Robotics AG, und verschiedenen internationalen Beispielen wird in diesem Beitrag aufgezeigt, was bis heute entwickelt wurde, wie die Roboter heute schon im Alltag helfen und wie die EntwicklerInnen den Ängsten und ethischen Herausforderungen begegnen. Lio wird dabei genauer beschrieben und an seinem Beispiel gezeigt, wie das Verhalten und Design eines Roboters an die Pflegeumgebung angepasst werden können.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und verzeichnet bereits über 30.000 Downloads. Es kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Lio im Einsatz (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Roboter in der Therapie

Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Stefanie Baisch und Thorsten Kolling stammt die Abhandlung „Roboter in der Therapie: Vom Demonstrator zum Psychotherapeuten“. Aus dem Abstract: „Bereits heute, aber dank des demografischen Wandels umso mehr in Zukunft, sind therapeutische Ressourcen begrenzt. Infolgedessen können nicht alle Menschen die physische, psychische oder kognitive Therapie bekommen, die sie benötigen, um trotz Beeinträchtigungen möglichst selbständig am alltäglichen Leben teilnehmen zu können. Roboter könnten die Therapie quantitativ wie auch qualitativ verbessern und mehr Menschen Zugang zu einer Therapie ermöglichen. Im vorliegenden Beitrag werden die verschiedenen Rollen und Funktionen, die die Roboter in unterschiedlichen Therapiebereichen einnehmen können, sowie empirische Belege für Akzeptanz, Wirksamkeit und Einflussfaktoren vorgestellt, soweit vorhanden. Dabei zeigt sich, dass selbst in den besser untersuchten Populationen (Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung, ältere Erwachsene mit und ohne Demenz) die Datenbasis sehr dünn ist und noch viele Fragen offenbleiben. Neben Potenzialen werden forschungs- wie auch praxisbezogene und ethische Problemfelder des Einsatzes sozialer Roboter im therapeutischen Bereich identifiziert.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und verzeichnet bereits 30.000 Downloads. Es kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Es müssen nicht immer Roboter sein

Soziale Roboter im öffentlichen Raum

Zahlreiche führende Expertinnen und Experten haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Sebastian Schneider stammt die Abhandlung „Soziale Roboter im öffentlichen Raum: Einsatzfelder und soziale Herausforderungen im Lichte aktueller Forschung“. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter können in naher Zukunft in öffentlichen Räumen eingesetzt werden, um Serviceleistungen zu automatisieren und Menschen zu unterstützen. Der Einsatz im öffentlichen Raum bringt jedoch vielfältige technische und soziale Herausforderungen mit sich. Dieser Beitrag stellt aktuelle Erkenntnisse zu den sozialen Herausforderungen an Orten wie Einkaufszentren, Museen oder Bahnhöfen dar und fasst wichtige Diskussionspunkte und weiterführende Forschungsrichtungen zusammen.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und verzeichnet bereits 30.000 Downloads. Es kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Ein berühmter Roboter im halböffentlichen Raum

Soziotechnische Robotersysteme in Produktion, Pflege und Alltag

Zahlreiche führende Experten und hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Hans-Jürgen Buxbaum und Sumona Sen stammt die Abhandlung „Soziotechnische Robotersysteme in Produktion, Pflege und Alltag – neue Wege der Mensch-Maschine-Interaktion: Ein Ansatz für neue Interaktionsmöglichkeiten zwischen Mensch und Maschine durch Kombination der industriellen Mensch-Roboter-Kollaboration mit der sozialen Robotik“. Aus dem Abstract: „Die Robotik hat sich über viele Jahrzehnte als eine wichtige Säule der industriellen Automation entwickelt. In der Industrie 4.0 entstehen heute zunehmend Cyber-Physical Production Systems, die über mannigfaltige Sensorik und Kommunikationsschnittstellen in permanenter Verbindung untereinander und mit den in der Produktion arbeitenden Menschen stehen. Die Produktionsarbeit wandelt sich kontinuierlich, neue Kompetenzen und Interaktionsformen werden notwendig. Auch im Bereich der Robotertechnik entstehen neue, soziotechnische Robotersysteme, die ohne Schutzzäune gefahrlos mit Menschen kooperieren und kollaborieren können, sogenannte Cobots. Parallel zu dieser Entwicklung in der Industrie sehen wir eine Zunahme soziotechnischer Systeme in nichtindustrieller Nutzung, wie Service oder Pflege, und ebenfalls im privaten Bereich. Hier stellt sich die Frage, inwieweit diese neuen Einsatzgebiete von den Erfahrungen im Kontext der Industrie 4.0 profitieren können, wo bereits ergonomische Gestaltungsprinzipien, interaktive Kommunikationsformen und fortschrittliche Sicherheitskonzepte existieren. Eine Vereinigung der unterschiedlich ausgelegten Technologien kann zu einer gewinnbringenden Symbiose in neuen Bereichen wie Service- oder Pflegerobotik führen.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Das Modell eines KUKA-Roboters

Komm schon, gib dir doch etwas mehr Mühe!

Zahlreiche führende Experten und hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Maike Paetzel-Prüsmann stammt die Abhandlung „Komm schon, gib dir doch etwas mehr Mühe!: Wie wir die Persönlichkeit von Robotern wahrnehmen und verändern können“. Aus dem Abstract: „Die Persönlichkeit beschreibt grundlegende Charaktereigenschaften, die in verschiedenen Situationen zu ähnlichem Verhalten führen und sich über die Zeit nur in geringem Maße ändern. Um einen ersten Eindruck der Persönlichkeit einer fremden Person zu bekommen und daraus Erwartungen an ihr situatives Verhalten abzuleiten, reichen einem Menschen bereits wenige Millisekunden. Ähnlich wie andere Menschen behandeln wir auch Roboter als soziale Akteure und schreiben ihnen menschenähnliche Persönlichkeitsmerkmale zu. Dieser Beitrag beschreibt, wie das äußere Erscheinungsbild eines Roboters die Persönlichkeitswahrnehmung beeinflusst und wie die wahrgenommene Persönlichkeit durch zielgerichtetes Interaktionsdesign explizit manipuliert werden kann. Er zeigt auch, wie Roboter mit verschiedenen Persönlichkeiten wiederum das menschliche Verhalten beeinflussen können, und diskutiert Implikationen für das ethisch korrekte Verhalten von Robotern, die sich daraus ergeben.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Pepper im Ruhemodus

Empathie und Emotion

Am Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) haben zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler mitgewirkt. Von Alexandra Tanner, Hartmut Schulze, Michelle Rüegg und Andreas Urech stammt die Abhandlung „Empathie und Emotion: Können sich soziale Roboter empathisch verhalten?“. Aus dem Abstract: „Roboter treten mehr und mehr in unser berufliches und privates Leben ein. Sie sprechen und interagieren mit uns, nicht nur aufgabenbezogen, sondern zunehmend auch mit einer sozialen Perspektive. Dies wirft gestalterische Fragen danach auf, wie genau die soziale Interaktion zwischen diesen Maschinen und uns ablaufen und was sie beinhalten sollte. Es sind aber darüber hinaus psychologische Fragen angesprochen. So ist noch wenig bekannt darüber, welche psychologischen Prozesse bei uns Menschen während der Interaktion mit dem Roboter stattfinden, z. B. ob und inwieweit wir ganz im Sinne einer empathischen Perspektivenübernahme versuchen, die emotionale Situation und die dahinterliegenden Ziele des Roboters zu verstehen. Darüber hinaus entdecken wir beim Versuch, dem Roboter seinerseits empathisches Verhalten einzuprogrammieren, was wir alles über unsere Form der empathischen Interaktion noch nicht wissen. Vorliegender Beitrag fasst zunächst einige Grundsätze typisch menschlicher Empathie zusammen, um anschließend typisches robotisch empathisches Verhalten zu skizzieren. Ein vertieftes Verständnis von Empathie bei sozialen Robotern stellt unseres Erachtens eine wichtige Voraussetzung dar, um beispielsweise ethische Fragen zu diskutieren, die sich darauf beziehen, über welche Verhaltensweisen soziale Roboter verfügen sollten und welche ggfs. uns Menschen vorbehalten bleiben sollten. Darüber hinaus unterstützen die Erkenntnisse die Gestaltung einer Mensch-Roboter-Interaktion.“ Das Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Empathie und Emotion zwischen Menschen

Gesichtserkennung für Bären

Gesichtserkennung ist eine problematische Technologie, vor allem wenn sie für die Überwachung von Menschen eingesetzt wird. Sie hat allerdings auch Potenzial, etwa mit Blick auf die Erkennung von (Individuen von) Tieren. Prof. Dr. Oliver Bendel hatte 2021 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW das Thema „ANIFACE: Animal Face Recognition“ ausgeschrieben und die Wahl gelassen, ob es um Wölfe oder Bären gehen sollte. Ali Yürekkirmaz nahm den Auftrag an und konzipierte in seiner Abschlussarbeit ein System, mit dem man in den Alpen – ohne elektronische Halsbänder oder implantierte Microchips – einzelne Bären identifizieren und entsprechende Maßnahmen einleiten könnte. Es stehen, so die Idee, in bestimmten Gebieten entsprechende Kamera- und Kommunikationssysteme bereit. Wenn ein Bär identifiziert ist, wird eruiert, ob er als harmlos oder gefährlich gilt. Dann werden die zuständigen Stellen oder direkt die Betroffenen informiert. Spaziergänger können vor den Aufnahmen gewarnt werden – es ist aber auch technisch möglich, ihre Privatsphäre zu schützen. In einem Expertengespräch mit einem Vertreter von KORA konnten wichtige Erkenntnisse zur Wildtierbeobachtung und speziell zur Beobachtung von Bären gewonnen werden, und eine Umfrage hat die Haltung von Teilen der Bevölkerung in Erfahrung gebracht. Aufbauend auf der Arbeit von Ali Yürekkirmaz, die im Januar 2022 abgegeben wurde, könnte ein Algorithmus für Bären entwickelt und ein ANIFACE-System in den Alpen implementiert und evaluiert werden.

Abb.: Ein Bär in der Schweiz

Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit bei sozialen Robotern

Am Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) haben zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler mitgewirkt. Von Katharina Weitz stammt die Abhandlung „Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit bei sozialen Robotern: Stärkung von Mensch-Roboter-Vertrauensbeziehungen mithilfe Erklärbarer Künstlicher Intelligenz“. Aus dem Abstract: „Dieses Kapitel befasst sich mit der Vertrauensbeziehung zwischen Menschen und sozialen Robotern, stellt doch Vertrauen einen wichtigen Bestandteil für die Akzeptanz sozialer Roboter dar. Ausgehend von den Merkmalen sozialer Interaktionen zwischen Mensch und Roboter wird ein Überblick über verschiedene Definitionen von Vertrauen in diesem Kontext gegeben. Zudem werden theoretische Vertrauensmodelle und praktische Möglichkeiten der Erfassung von Vertrauen skizziert sowie der Vertrauensverlust als Folge von Roboterfehlern betrachtet. Es wird beleuchtet, wie Erklärbare Künstliche Intelligenz helfen kann, eine transparente Interaktion zwischen Roboter und Mensch zu ermöglichen und dadurch das Vertrauen in soziale Roboter (wieder-)herzustellen. Insbesondere wird auf die Gestaltungsmöglichkeiten und Herausforderungen beim Einsatz von Erklärungen im Bereich der Robotik eingegangen.“ Ausführungen zur Wirkung, die Erklärungen von Robotern auf die mentalen Modelle von Nutzern und Nutzerinnen haben, bilden den Abschluss des Kapitels. Das Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Vertrauen bei Mensch und Tier

Nichtverbales Verhalten sozialer Roboter

Zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Kathrin Janowski und Elisabeth André stammt die Abhandlung „Nichtverbales Verhalten sozialer Roboter: Bewegungen, deren Bedeutung und die Technik dahinter“. Aus dem Abstract: „Nichtverbale Signale sind ein elementarer Bestandteil der menschlichen Kommunikation. Sie erfüllen eine Vielzahl von Funktionen bei der Klärung von Mehrdeutigkeiten, der subtilen Aushandlung von Rollen oder dem Ausdruck dessen, was im Inneren der Gesprächspartner vorgeht. Viele Studien mit sozialen Robotern zeigen, dass vom Menschen inspirierte Bewegungsmuster ähnlich interpretiert werden wie die realer Personen. Dieses Kapitel erläutert daher die wichtigsten Funktionen, welche die jeweiligen Bewegungsmuster in der Kommunikation erfüllen, und gibt einen Überblick darüber, wie sie auf Roboter übertragen werden können.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Nichtverbale Signale sind Teil der Kommunikation

Geräusche, Stimmen und natürliche Sprache

Zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Kerstin Fischer stammt die Abhandlung „Geräusche, Stimmen und natürliche Sprache: Kommunikation mit sozialen Robotern“. Aus dem Abstract: „Dieser Beitrag gibt einen Überblick über Forschungsarbeiten zu unwillkürlichen Geräuschen von sozialen Robotern, zu nichtsprachlichen, aber kommunikativen Äußerungen, Roboterstimmen, Sprechstilen und schließlich zur natürlichsprachlichen Interaktion mit sozialen Robotern. Während die durch Motoren, Servos und andere technische Elemente verursachten Geräusche meist nicht als eher störend eingeschätzt werden, werden andere Geräusche von Robotern als kommunikativ angesehen und grundsätzlich auf der Basis von Prinzipien, die die menschliche Interaktion bestimmen, interpretiert. Dies betrifft auch den natürlichsprachlichen Dialog mit Robotern, abhängig davon, ob sich die Nutzer überhaupt auf die soziale Interaktion mit Robotern einlassen.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Eine menschliche Stimme

Artificial Companions der ersten Generation

Zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Ayanda Rogge stammt die Untersuchung „Artificial Companions der ersten Generation: Explorative Untersuchung zu Gestaltung und Kommunikationsfähigkeiten sowie ein Typologievorschlag nach Einsatzbereichen“. Aus dem Abstract: „In der theoretischen Diskussion ist mit einem Artificial Companion eine Reihe an Eigenschaften gemeint, welche fördern sollen, dass Nutzer:innen ein technologisches System als verlässlichen und treuen Gefährten wahrnehmen. Bislang gibt es allerdings keinen Konsens darüber, welche Eigenschaften dafür konkret notwendig sind. Der vorliegende Beitrag nähert sich deshalb der Thematik von einer praktischen Seite, damit Aussagen über die Eigenschaften heutiger Companion-Systeme getroffen werden können – welche in der vorliegenden Arbeit als Artificial Companions der ersten Generation bezeichnet werden. Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer deskriptiven Datenanalyse von n=50 Companion-Robotern vor, die hinsichtlich ihres Aussehens und ihrer kommunikativen Fähigkeit verglichen werden. Es erfolgt ein Vorschlag für eine Companion-Typologie anhand ihrer Einsatzgebiete inklusive Beschreibung der zentralen Aufgaben und Funktionen. Der letzte Teil erläutert zwei zentrale Motive, auf deren Grundlage Artificial Companionships entstehen können.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Harmony und ihre Bewunderinnen bei einer Messe (Foto: Realbotix)

Die Struktur der modernen Literatur

Neben mehreren klassischen Romanen und Gedichtsammlungen hat Oliver Bendel von 2007 bis 2011 auch Literatur für das Handy veröffentlicht. Es entstanden zwei Serien, eine um eine junge Detektivin in Berlin, eine andere um eine kleine virtuelle Superheldin, die im Handy lebt und ihm manchmal, sich materialisierend, entsteigt, um ihre Besitzerin zu beschützen, zudem ein Handyroman um einen einsamen Jungen, der seine große Liebe im Netz zu finden scheint. Sie alle wurden vom damaligen Wiener Verlag Blackbetty herausgebracht und konnten wie Klingeltöne über einen SMS-Server bezogen werden. Die ZEIT schrieb am 13. März 2009: „Der bekannteste Autor von Handyromanen im deutschsprachigen Bereich ist der promovierte Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich.“ 2010 erschien „handyhaiku“ im Hamburger Haiku Verlag, wo jedes Gedicht zusätzlich in einem QR-Code enthalten war – im QR-Code direkt, sodass man keine Onlineverbindung haben musste. Es folgten weitere Gedichtbände fürs Handy, vertrieben vom Hamburger Haiku Verlag und von Blackbetty. Es wurden Einladungen ausgesprochen von Goethe-Instituten zu einer Tournee durch die Niederlande und von zahlreichen Einrichtungen zu Lesungen und Vorträgen. Zudem wurden die Werke in Fachartikeln, Lehrbüchern und Standardwerken der Literaturwissenschaft behandelt. Im Februar 2022 erscheint das Buch „Die Struktur der modernen Literatur“ von Mario Andreotti in der 6. Auflage. Es enthält wieder Abdrucke und Einordnungen der Handyliteratur von Oliver Bendel.

Abb.: Das Cover des Standardwerks

 

Einstellungen gegenüber sozialen Robotern

Zahlreiche führende Expertinnen und Experten haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Julia G. Stapels und Friederike Eyssel stammt die Übersicht „Einstellungen gegenüber sozialen Robotern: Eine Übersicht zu Forschungsmethoden und Forschungsergebnissen“. Aus dem Abstract: „Einstellungen sind die Gedanken und Gefühle einer Person zu einem Einstellungsobjekt, z. B. einem sozialen Roboter. Einstellungen gegenüber Robotern haben kognitive, affektive und verhaltensbezogene Komponenten und können mithilfe von Selbstbeurteilungsmaßen, impliziten Maßen oder Beobachtungsmaßen gemessen werden.“ Ein Konflikt zwischen möglichen positiven und negativen Aspekten von Einstellungen führe bei potenziellen Nutzern und Nutzerinnen „zu Ambivalenz gegenüber sozialen Robotern und zu fehlender Akzeptanz von Robotern im Alltag“. „Hierbei werden die Einstellungen gegenüber Robotern von den Eigenschaften des jeweiligen Roboters selbst sowie von individuellen und gesellschaftlichen Faktoren beeinflusst. Bezüglich der Verbesserung von Einstellungen gegenüber Robotern ist auf Basis der sozialpsychologischen Literatur anzunehmen, dass vor allem direkter Kontakt oder überzeugende Argumente solche Einstellungen langfristig verbessern können. Aktuelle Forschungsprojekte integrieren die vorhandenen Forschungsergebnisse, um Robotertechnologien gesellschaftlich nutzbar zu machen. Insgesamt sind soziale Roboter noch nicht in Privathaushalten akzeptiert und es ist mehr Forschung nötig, um die ambivalenten Einstellungen aufzulösen und Roboter zu eindeutig positiven Alltagsgefährten zu machen.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Ein Modell von WALL-E