Global Digital Citizenship

Die neue Ausgabe der International Review of Information Ethics, herausgegeben von Jared Bielby, widmet sich dem Thema „Global Digital Citizenship“, das im Vorwort in den Rahmen der sogenannten Flüchtlingskrise eingebettet wird: „The current European refugee crisis presents a major challenge both politically and economically for the EU and indeed the world. Looking beyond mere operative endeavours, the complexity of the crisis reminds us of the fragility of the assumed structures and organization of our (social) being in the world: questioning our being-as-citizen not only of a homeland but of a nation state as well, where geopolitical, cultural and ethnic standards are challenged.“ (Website www.i-r-i-e.net) João Antonio de Moraes geht zusammen mit Eloísa Benvenutti de Andrade auf die Frage „Who are the citizens of the digital citizenship?“ ein, Andrew Iliadis auf „The Right to Nonparticipation for Global Digital Citizenship“. „Access to Information is (Not) a Universal Right in Higher Education: Librarian Ethics and Advocacy“ lautet der Titel eines Beitrags von Laurie M. Bridges und Kelly McElroy. Im Bibliothekswesen setzt man sich immer mehr mit Fragen der Ethik auseinander, und die Informationsfreiheit ist ein wesentlicher Aspekt in diesem Zusammenhang. Weitere Artikel leuchten die „Global Digital Citizenship“ aus. Das Heft kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Bürgerinnen Europas werden Bürgerinnen der Welt

Beitrag zu CSR

IT-Unternehmen tragen Verantwortung und müssen Verantwortung übernehmen. Die Begriffe von Wirtschafts- und Informationsethik helfen dabei, die Herausforderungen zu erkennen und zu beschreiben. Ein Artikel von Oliver Bendel in der Netzwoche 17/2015, erschienen im November des Jahres, geht auf die „Unternehmensverantwortung im Informationszeitalter“ ein. Es werden die Begriffe von Informationsethik und Wirtschaftsethik geklärt und deren Konzepte miteinander in Beziehung gesetzt. Konkret wird auf die informationelle Autonomie, den digitalen Graben, die Informationsgerechtigkeit und die informationelle Notwehr eingegangen. Die Frage, was Corporate Social Responsibility ist, muss nach Prof. Dr. Oliver Bendel im Informationszeitalter neu beantwortet werden. Die Wirtschaftsethik, mit Unternehmensethik und Konsumentenethik, habe sich mit der Informationsethik zu verständigen. Der Artikel steht kostenlos als PDF zur Verfügung.

Abb.: Internet- und IT-Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen

Sexy Robot

Vor kurzem haben Ethiker zum Boykott von Sexrobotern aufgerufen. Dabei haben sie angenommen, dass diese Frauen und Kinder diskriminieren und die Entwicklung der Sexualität beeinträchtigen können. Anhaltspunkte dafür gibt es allerdings nicht, und überhaupt scheinen die Probleme in diesem Bereich marginal zu sein. Ein neuer Beitrag im Wirtschaftslexikon von Gabler von Oliver Bendel behandelt die Spielzeuge der etwas anderen Art in nüchterner Form und geht dem Phänomen des Robotersex auf den Grund. Er hebt an mit den Worten: „Sexroboter sind Roboter, mit denen Menschen bestimmte Formen von Sex haben können. In der Regel sind Hardwareroboter gemeint, physisch vorhandene Maschinen. Bei einem weiten Begriff können auch Softwareroboter hinzugezählt werden. Es gibt eine Palette von Produkten für den Hausgebrauch. Manche von ihnen werden für den Gesundheitsbereich in Betracht gezogen.“ Am Ende werden Fragen aus Maschinenethik sowie Technik- und Informationsethik heraus gestellt. Sicherlich könnte man auch die Medizinethik miteinbeziehen. Der Beitrag ist am 16. November 2015 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de aufgerufen werden.

Abb.: Wenn der Robot am Strand auf dich wartet

Generation Porno abgeschafft

„Geschlechtsverkehr vor dem 14. Geburtstag ist eine absolute Ausnahme. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen erlebt ihr erstes Mal vor dem 17. Geburtstag. Das hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung anhand einer Umfrage erhoben.“ (SZ, 12. November 2015) So fasst die Süddeutsche die Ergebnisse zusammen, die im November 2015 veröffentlicht wurden. Allerdings ist die Zeit vor dem 14. Geburtstag auch die Zeit vor dem 17. Geburtstag. Eine „verantwortungslose, promiskuitive Generation Porno gibt es nicht“ – zu dieser Schlussfolgerung kommt anscheinend die BZgA, und die SZ schreibt gar verkürzt: „Generation Porno gibt es nicht“. Damit wertet man das Phänomen der Pornografie und den Begriff der Generation Porno in eindeutiger Weise. Und man schafft die Generation Porno einfach ab. Im neuen Springer-Lexikon „300 Keywords Informationsethik“ heißt es im Eintrag „Cyberporn“ nüchtern: „Jugendliche in den Informationsgesellschaften sind mit explizitem Material in ihrer Mehrheit vertraut; man spricht auch von der Generation Porno, die Generation Y und Z umfasst.“ Man muss auch die Frage stellen, ob nicht gerade die Tatsache, dass es sich um die Generation Porno handelt, damit zu tun hat, dass die Jugendlichen später als vor zehn oder zwanzig Jahren ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit Menschen aus Fleisch und Blut haben. So oder so scheint die Aufklärung besser zu sein, was von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (und auch von der Süddeutschen) sicherlich positiv bewertet werden darf.

Abb.: Abwarten und Tee trinken?

Unintended Consequences

Die Zeitschrift IEEE Potentials hat im November 2015 einen Call for Papers veröffentlicht zum Thema „Unintended Consequences: the Paradox of Technological Potential“. Auf der Website der Mitherausgeberin Dr. Katina Michael heißt es: „We are looking for critical reviews and analyses, case examples, commentaries, interviews, opinion pieces, stories, projections and science fiction narratives from researchers, futurists, practitioners and storytellers, examining the hidden implications of our ever-digital lives.“ Der Blick soll auf Zukunft oder Gegenwart gerichtet sein: „While we are open to predictive scenarios of what the near future will bring, we are also looking for contemporary analysis as well. After all, we are living at a time where the line between science fiction and reality is blurring: our relationships are mediated, our memories are archived, and our identities are public documents. What are the implications of rapidly advancing technology on government (e.g. military drones), organizations (e.g. data analytics), and our personal lives (e.g. wearables)?“ Ein Abstract muss bis zum 8. Januar 2016 hochgeladen werden. Weitere Informationen über www.katinamichael.com.

Abb.: Diese Drohne kann den Gegner ausspähen

Von der Pferdekutsche zum Roboterauto

Im Jahrbuch „Strassenverkehr Schweiz 2016“ geht es auch um Roboterautos. Die Wissenschaftsjournalistin Barbara Fischer hat im Technopark in Zürich den Maschinenethiker Oliver Bendel interviewt. Sie beginnt mit den Worten: „Autonome Fahrzeuge sind nichts Neues, bereits Kutschen haben so funktioniert. War der Kutscher betrunken oder eingeschlafen, blieben die Pferde vor einer Schlucht selbstständig stehen und warteten, bis der Kutscher die Steuerung wieder übernehmen konnte.“ Der Professor, der an der Hochschule für Wirtschaft FHNW arbeitet, meint: „Ein sehr schöner Vergleich. Im Grunde verfügen Kutschen über entsprechende Systeme. Das Pferd ist sozusagen der intelligente Antrieb und Fahrerassistent. Der Kutscher entspricht dem Autofahrer, er ist verantwortlich für das Gefährt. Meist sitzt er bewusst am Steuer, er kann die Führung aber auch delegieren. Ein spannendes Detail im Fall der Kutsche: Pferde haben ihren eigenen Kopf, wenn sie klug sind, bleiben sie rechtzeitig stehen, wenn sie Angst haben, rasen sie womöglich in den Abgrund.“ Im Folgenden plädiert Bendel für einfache moralische Maschinen und problematisiert komplexe moralische Maschinen wie autonome Autos, die über Leben und Tod von Menschen entscheiden. Das Jahrbuch mit dem Interview ist am 9. November 2015 erschienen. Es richtet sich an „die Gesamtheit aller Entscheidungsträger der Schweizer Verkehrsszene“ (www.kömedia.ch). Der Beitrag steht dank der freundlichen Genehmigung durch die Autorin und den Verlag kostenlos als PDF zur Verfügung.

Abb.: Eine Pferdekutsche in Wien

Über autonome Autos und kämpfende Roboter

Wen soll das autonome Auto töten? Darf es überhaupt töten? Wen soll die Drohne töten? Der Maschinenethiker Oliver Bendel befasst sich seit mehreren Jahren mit solchen Fragen. Bei watson.ch gibt es am 4. November alte und neue Antworten. Bendel spricht sich dafür aus, die Maschine nicht über Leben und Tod von Menschen entscheiden zu lassen. Dafür muss man das Roboterauto, wenn man es erlaubt, in die Schranken weisen. Auf separaten Fahrspuren, zu bestimmten Uhrzeiten und mit reduzierter Geschwindigkeit entstehen weniger Unfälle und dadurch weniger Dilemmata. Zudem werden die Fahrzeuge für Skeptiker und Gegner berechenbarer, was ihrer Akzeptanz zuträglich ist. Überhaupt muss, so fordert Bendel, die Gesellschaft miteinbezogen werden. Am Rande wird auch auf Kampfroboter eingegangen. Der Maschinenethiker sagt dazu: „Ich habe zwar den Aufruf gegen Kampfroboter mitunterschrieben, aber ich muss zugeben, dass die Sache nicht ganz so schwarz-weiss ist, wie sie auf den ersten Blick scheint. Ein Kollege stellte schon vor einiger Zeit fest: Im Gegensatz zu Soldaten vergewaltigen Killerroboter nicht, sie brandschatzen nicht, sie plündern nicht. Sympathisch sind sie mir trotzdem nicht.“ (watson.ch, 4. November 2015)  Der Beitrag kann über www.watson.ch/!106690026 aufgerufen werden.

Abb.: Ein Militärflugzeug beim Start

Grabsteine im Cyberspace

„Grabsteine im Cyberspace“ ist der Titel eines Artikels, der am 1. November 2015 auf SenLine erschienen ist. Es geht, wie der Untertitel verrät, um „Projekte wie BillionGraves und MyHeritage“. Diese werden mit einer persönlichen Geschichte und mit der deutschen Geschichte verknüpft: „Inge Scholl ist vor langer Zeit gestorben. Ihr Leben hat alles umspannt, von den schrecklichen Jahren im Dritten Reich bis zu unseren für sie nicht so wichtigen und für mich so wichtigen Treffen, vom tragischen Tod ihres Mannes Otl Aicher bis hin zu ihren Jahren mit sich selbst. Ich erinnere mich nicht mehr an den Raum, in dem wir arbeiteten, von einer gewissen Dämmerung abgesehen. Aber die Fotos sind immer noch vor meinem inneren Auge, hell und leuchtend, was an der Leselampe liegen mag. Die hübsche Sophie. Der hübsche Hans. Im Licht der Lampe. Sophie und Hans, von den Nazis ausgelöscht.“ Der Beitrag von Oliver Bendel kann über seniorweb.ch/2015/11/10/grabsteine-im-cyberspace/ aufgerufen werden.

Abb.: Ein Friedhof in Glasgow

Big Brother hört mit

Immer mehr Geräte, Produkte und Dienste haben ein Mikrofon bzw. Spracheingabe und -ausgabe. Im Beitrag „Auditive Systeme im Wohn- und Arbeitsbereich: Big Brother hört mit“ wird auf ihre Funktionen eingegangen und gezeigt, dass ein Risiko vorhanden und Vorsicht geboten ist. Oliver Bendel lässt ihn mit den Worten beginnen: „Im Kinderzimmer wird es eng. Neben dem guten alten Teddybär und neben Hello Kitty als Puppe steht oder liegt Hello Barbie. Anders als ihre plüschigen und niedlichen Freunde und Freundinnen ist sie intelligent. Künstlich intelligent, aber immerhin. Sie versteht und hört mit.“ Am Ende heißt es: „Man kann versuchen, auf bestimmte Geräte und Maschinen zu verzichten, und man kann mit Abwehrsystemen gegen diese vorgehen. Der Einzelne wird allerdings dem Ansturm der Möglichkeiten ausgeliefert sein. Deshalb braucht es ethische Überlegungen – vor allem aus Medien-, Technik- und Informationsethik heraus – und rechtliche Konsequenzen.“ Der Artikel ist am 19. Oktober 2015 in der Zeitschrift ICTkommunikation erschienen und über ictk.ch/inhalt/auditive-systeme-im-wohn-und-arbeitsbereich-big-brother-h%C3%B6rt-mit aufrufbar.

Abb.: Albtraum Barbie?

Wer stirbt am Ende des Tages?

„Wen soll das autonome Auto lieber überfahren?“ Diesen Titel trägt ein Artikel von Philipp Vetter, erschienen am 14. September 2015 in der Online-Version der WELT; eine gedruckte Form folgte am 21. September. Man könnte auch fragen: Wer stirbt am Ende des Tages? Interviewt wurden Eric Hilgendorf, Juraprofessor an der Universität Würzburg, und Oliver Bendel, Professor für Wirtschaftsinformatik, Informationsethik und Maschinenethik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Auch Politiker werden zitiert: „In rund drei Jahren werden 80 Prozent aller Neuwagen in Deutschland miteinander vernetzt sein“, sage Verkehrsminister Alexander Dobrindt voraus. „Dann können die Autos erkennen, wo andere Fahrzeuge sind, wie weit weg, wie schnell. Sie können Informationen von diesen über den Straßenzustand, die Verkehrsdichte, die Witterungsverhältnisse bekommen.“ (WELT, 14. September 2015) Oliver Bendel konzipiert moralische Maschinen, ist aber skeptisch in Bezug auf komplexe moralische Maschinen, also auch in Bezug auf autonome Autos, die in offenen Welten eine Vielzahl von Entscheidungen – manche mit moralischen Implikationen – treffen müssen. Er ist der Meinung, dass sich gewisse Dilemmata nicht in befriedigender Weise lösen lassen. Wer am Ende des Tages stirbt, sollte nicht das Auto entscheiden.

Abb.: Oliver Bendel im Jahre 2015 in Valencia (Foto: Stefanie Hauske)

Chancen und Risiken der Industrie 4.0

Mitte September 2015 ist die HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik, Band 52, Heft 5 (2015) mit dem Schwerpunkt Industrie 4.0 herausgekommen. Enthalten sind Beiträge wie „Nutzenpotentiale cyber-physischer Systeme für industrielle Dienstleistungen 4.0“ (Matthias Herterich, Falk Uebernickel und Walter Brenner) und „Wie das Internet der Dinge neue Geschäftsmodelle ermöglicht“ (Daniel Huber und Thomas Kaiser). Auch sozialen und moralischen Fragestellungen wird Raum gegeben. Von Alexander Richter, Peter Heinrich, Alexander Stocker und Wolfgang Unzeitig stammt „Der Mensch im Mittelpunkt der Fabrik von morgen“, von Michael Hertel „Risiken der Industrie 4.0 – Eine Strukturierung von Bedrohungsszenarien der Smart Factory“ – und von Oliver Bendel „Die Industrie 4.0 aus ethischer Sicht“. In diesem Beitrag wird u.a. die Perspektive von Informations-, Technik- und Wirtschaftsethik eingenommen. Weitere Informationen über link.springer.com.

Abb.: Sonnenuntergang über Industrieanlagen

„Smart Home“ im Wirtschaftslexikon

Der Begriff „Smart Home“ zielt, wie der neue Beitrag im Wirtschaftslexikon von Gabler verrät, auf das informations- und sensortechnisch aufgerüstete, in sich selbst und nach außen vernetzte Zuhause. Verwandte Begriffe seien „Smart Living“ und „Intelligent Home“. Enge Beziehungen gebe es im Allgemeinen zum Internet der Dinge und im Speziellen zu Smart Metering. Angestrebt werde eine Erhöhung der Lebens- und Wohnqualität, der Betriebs- und Einbruchsicherheit und der Energieeffizienz, was sowohl ökonomische als auch ökologische Implikationen hat. Oliver Bendel, der Autor, gibt verschiedene Beispiele: „Automatisch gesteuerte Heizungen, Lüftungen, Türen, Fenster, Markisen, Jalousien und Lampen (Gebäude- oder Hausautomation) sowie manuell über mobile Geräte wie Smartphones kontrollier- und manipulierbare Systeme gehören genauso zu Smart Home wie Smart Metering und Smart Grid. Intelligente Kühlschränke und Kaffeemaschinen (Haushaltsgeräteautomation), die selbst eine Verknappung erkennen und selbstständig eine Bestellung auslösen, werden seit Jahren beschworen, haben sich aber kaum durchgesetzt. Waschmaschinen passen Wasserzufuhr und Waschdauer automatisch an, ohne deshalb zwangsläufig mit anderen Systemen vernetzt sein zu.“ Auch auf Fragen der Informationsethik und der Technikethik geht er ein. Der Beitrag ist am 1. September 2015 erschienen und über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/smart-home.html abrufbar.

Abb.: Ein Spiegelkabinett macht noch kein Smart Home

Das moralische Auto

In seinem Artikel „Das moralische Auto“ lässt Hans-Arthur Marsiske sowohl Ethiker als auch Juristen zu Wort kommen. Der Maschinenethiker Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW, schätzt moralische Maschinen, konzipiert sie auch selbst, ist aber der Meinung, dass sie bestimmte Entscheidungen nicht übernehmen sollten, etwa über Leben und Tod von Menschen im Straßenverkehr. Er konzentriert sich auf „gute“ und „richtige“ Entscheidungen gegenüber Tieren. Patrick Lin, Philosoph an der California Polytechnic State University, ist der Ansicht, „dass autonome Fahrzeuge bei einem unvermeidlichen Zusammenstoß in der Lage sein sollten, die Kollision zu optimieren, also so zu reagieren, dass der Schaden möglichst gering ausfällt“. Er bezieht Menschen ausdrücklich mit ein; die Maschine wird also darüber urteilen, wer überleben darf und wer sterben muss. Der Jurist Eric Hilgendorf befürchtet grundsätzlich, „dass autonome Fahrzeuge das deutsche Rechtsverständnis unter Druck setzen könnten, da es schwieriger zu programmieren sei als das angelsächsische“. Sowohl Lin als auch Bendel plädieren für eine breite gesellschaftliche Diskussion. Der Beitrag ist am 29. August 2015 in der Zeitung Neues Deutschland erschienen und kann über www.pressreader.com abgerufen werden.

Abb.: Auch Tieren könnte geholfen werden

Human Enhancement aus ethischer Sicht

Das TATuP-Heft 2/2015 ist im August 2015 erschienen. Die Zeitschrift des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) kommt seit 1992 heraus. Der Themenschwerpunkt „Technik und Pflege in einer Gesellschaft des langen Lebens“ geht, wie bereits dem Newsletter Nr. 49 zu entnehmen war, „der Frage nach, wie eine bedarfsgerechte Pflege von Menschen in unterschiedlichen Betreuungskontexten gestaltet werden kann“ (Newsletter ITAS). Gefragt seien in diesem Zusammenhang interdisziplinäre Forschungsansätze, die sich sowohl mit den Bedürfnissen der zu pflegenden Menschen und der Pflegenden als auch mit der Logik der technischen Systeme selbst auseinandersetzen. Über den Schwerpunkt hinaus gibt es ein Interview mit Markus Schmidt über das BIO:FICTION-Festival und einen Beitrag von Oliver Bendel über Human Enhancement aus ethischer Sicht. Weitere Informationen und Download über www.tatup-journal.de.

Abb.: Ein Beispiel für Human Enhancement

Cat-Content

Einer der über 300 Begriffe im Buch „300 Keywords Informationsethik“, das im November 2015 bei Springer erscheint, ist – kurz nach „Booktrack“, „Buridans Robot“, „Candystorm“, „Clickbait“ und „Computerspiel“ – „Content“. Der Autor Oliver Bendel schreibt dazu u.a.: „Eine besondere Ausprägung stellt der User-generated Content dar, bei dem in der Regel nichtprofessionelle Autoren alleine oder gemeinsam – häufig über Weblogs oder Wikis und im Kontext des Web 2.0 – Content produzieren und kuratieren (engl. „content curation“). Bei der Entwicklung und Nutzung von Content wird seit einigen Jahren Open Content immer wichtiger. Cat-Content ist ein Internetphänomen: Bilder dieser Tiere werden massenhaft gepostet und geliket.“ Dem heutigen Internationalen Katzentag ist dieser Blogpost zu jenem Eintrag gewidmet.

Abb.: Cat-Content

Die 4. Revolution

Luciano Floridi ist Professor für Philosophie und Informationsethik an der Universität Oxford. Sechs Jahre lang hatte er den „UNESCO Chair in Information and Computer Ethics“ inne. Zurzeit ist er Mitglied des Expertenrats, der Google bei der Umsetzung des Rechts auf Vergessenwerden berät. Dieses, auch (eher missverständlich) Recht auf Vergessen genannt, steht in einem engen Zusammenhang mit der informationellen Autonomie. 2013 erschien „The Ethics of Information“ (Oxford University Press), 2014 „The Fourth Revolution: How the Infosphere is Reshaping Human Reality“ im selben Verlag. Suhrkamp wird dieses Buch im Oktober 2015 unter dem Titel „Die 4. Revolution: Wie die Infosphäre unser Leben verändert“ auf den Markt bringen. In der schwer verständlichen Produktbeschreibung ist von Menschen die Rede, die vorgeschichtlich, geschichtlich und hypergeschichtlich leben, letztere damit „in Gesellschaften und Lebenswelten, wo die IKT und ihre Möglichkeiten der Datenverarbeitung nicht bloß wichtige, sondern essenzielle Voraussetzungen für die Erhaltung und weitere Förderung des Wohlstands aller und jedes Einzelnen sowie der gedeihlichen Entwicklung insgesamt sind“ (Buchinformation Suhrkamp).

Abb.: Evolution und Revolution

50 Beiträge zur Informationsethik

Im Folgenden eine Zusammenstellung von 50 Beiträgen, die Oliver Bendel seit 2010 zur Informationsethik und zu verwandten Themen geschrieben hat. Viele sind online verfügbar. Beiträge zur Maschinenethik sind an dieser Stelle nicht aufgeführt.

Bendel, Oliver. 300 Keywords Informationsethik. Springer Gabler, Wiesbaden 2015. (Erscheint November 2015)

Bendel, Oliver. Human Enhancement: Die informationstechnische Erweiterung und ihre Folgen. In: TATuP, 2/2015. S. 82 – 89. Auch als PDF verfügbar.

Bendel, Oliver. Schwarmintelligenz. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2015. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/schwarmintelligenz.html.

Bendel, Oliver. Die Industrie 4.0 aus ethischer Sicht. In: Reinheimer, Stefan (Hrsg.). HMD – Praxis der Wirtschaftsinformatik, 22. Juli 2015 („Online-First“-Artikel auf SpringerLink).

Bendel, Oliver. Der kleine Lauschangriff: Auditive Systeme aus Sicht der Ethik. In: Telepolis, 5. Juli 2015. Über http://www.heise.de/tp/artikel/45/45319/1.html.

Bendel, Oliver. Medizinische Roboter mit Nebenwirkungen. In: SenLine,  27. Juni 2015. Über http://www.senline.ch/medizinische-roboter-mit-nebenwirkungen-id1093.

Bendel, Oliver. Tablet. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2015. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/tablet.html.

Bendel, Oliver. Zur Annäherung von Wirtschafts- und Informationsethik. In: Forum Wirtschaftsethik, Online-Ausgabe 1/2015. Über http://www.dnwe.de/forum-wirtschaftsethik-online-1-2015.html. S. 14 – 17.

Bendel, Oliver. Microblog. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2015. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/microblog.html.

Bendel, Oliver. Wearables. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2015. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/wearable.html.

Bendel, Oliver. Die Maschinenstürmer des Informationszeitalters. In: ICTkommunikation (Online-Ausgabe), 5. März 2015. Über http://ictk.ch/.

Bendel, Oliver. Drohne. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2015. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/drohne.html.

Bendel, Oliver. Chancen und Risiken 4.0. In: UnternehmerZeitung, 2 (2015) 21. S. 32 – 33. Auch als PDF erhältlich.

Bendel, Oliver. Private Drohnen aus ethischer Sicht: Chancen und Risiken für Benutzer und Betroffene. In: Informatik-Spektrum, 14. Februar 2015 („Online-First“-Artikel auf SpringerLink).

Bendel, Oliver. Smart Metering. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2015. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/smart-metering.html.

Bendel, Oliver. Selbstständig fahrende Autos. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2015. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/selbststaendig-fahrende-autos.html.

Bendel, Oliver. Big Data. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2015. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/big-data.html.

Bendel, Oliver. Die Moral der Informationsgesellschaft: Für eine Renaissance der Informationsethik und eine Stärkung der Technologiefolgenabschätzung. In: Bellucci, Sergio; Bröchler, Stephan; Decker, Michael et al. (Hrsg.). Technikfolgenabschätzung im politischen System: Zwischen Konfliktbewältigung und Technologiegestaltung. Reihe Gesellschaft – Technik – Umwelt. Edition Sigma, Berlin 2014. S. 109 – 120.

Bendel, Oliver. Die Roboter sind unter uns. In: Netzwoche, 22 (2014). S. 28. Auch als PDF erhältlich.

Bendel, Oliver. Smartwatch. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2014. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/smartwatch.html.

Bendel, Oliver. Informationsethik. In: Kurbel, Karl; Becker, Jörg; Gronau, Norbert et al. (Hrsg.). Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik. 8. Aufl. Über http://www.enzyklopaedie-der-wirtschaftsinformatik.de. Oldenbourg, München 2014.

Bendel, Oliver. Die Datenbrille aus Sicht der Informationsethik: Problemanalysen und Lösungsvorschläge. In: Informatik-Spektrum, 13. September 2014 („Online-First“-Artikel auf SpringerLink).

Bendel, Oliver. Cyber-physische Systeme. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2014. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/cyber-physische-systeme.html.

Bendel, Oliver. Industrie 4.0. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2014. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/industrie-4-0.html.

Bendel, Oliver. Neun Thesen zur Ethik. In: zfo, 4/2014. S. 233 – 234.

Bendel, Oliver. Human Enhancement. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2014. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/human-enhancement.html.

Bendel, Oliver. Bildung für die Massen – Chancen und Risiken von MOOCs. In: Netzwoche, 20 (2014). S. 22. Auch als PDF erhältlich.

Bendel, Oliver. Fahrerassistenzsysteme aus ethischer Sicht. In: Zeitschrift für Verkehrssicherheit, 2/2014. S. 108 – 110.

Bendel, Oliver. Wenn Roboter Selfies schiessen. In: ICTkommunikation (Online-Ausgabe), 8. April 2014. Über http://ictk.ch/content/wenn-roboter-selfies-schiessen.

Bendel, Oliver. Datenbrille. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2014. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/datenbrille.html.

Bendel, Oliver. Fahrerassistenzsystem. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2014. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/fahrerassistenzsystem.html.

Telesko, Rainer; Bendel, Oliver; Amstad, Fabienne; Wyl, Agnes von. Ein Companion für Jugendliche. In: UnternehmerZeitung, 1 (2014) 20. S. 32 – 33. Auch als PDF erhältlich.

Bendel, Oliver. Der Spion im eigenen Haus. In: IT for Health, 01/2014. S. 22 – 24. Auch als PDF erhältlich.

Bendel, Oliver. Ethikkommission. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2014. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/ethikkommission.html.

Bendel, Oliver. Die Medizinethik in der Informationsgesellschaft: Überlegungen zur Stellung der Informationsethik. In: Informatik-Spektrum, 6 (2013) 3. S. 530 – 535.

Bendel, Oliver. Informationsethik. In: Kurbel, Karl; Becker, Jörg; Gronau, Norbert et al. (Hrsg.). Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik. Über http://www.enzyklopaedie-der-wirtschaftsinformatik.de/wi-enzyklopaedie/lexikon/daten-wissen/Grundlagen-der-Informationsversorgung/Informationsethik. Oldenbourg, München 2013.

Bendel, Oliver. Technikethik. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2013. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/technikethik.html.

Bendel, Oliver. Medienethik. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2013. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/medienethik.html.

Bendel, Oliver. Netiquette. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2013. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/netiquette.html.

Bendel, Oliver. Sinnhafte Entcomputerisierung: Bereicherung durch weniger Automation. In: zfo, 01/2013. S. 64 – 66.

Bendel, Oliver. Medizinethik. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2013. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/medizinethik.html.

Bendel, Oliver. Whistleblowing. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2013. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/whistleblowing.html.

Bendel, Oliver. Die Medizinethik in der Informationsgesellschaft: Überlegungen zur Stellung der Informationsethik. In: Informatik-Spektrum, November 2012 (“Online-First”-Artikel auf SpringerLink).

Bendel, Oliver. Deutscher Ethikrat. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2012. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/deutscher-ethikrat.html.

Bendel, Oliver. Informationsethik. Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon. Gabler/Springer, Wiesbaden 2012. Über http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/informationsethik.html.

Bendel, Oliver. Eine Frage der Moral: Informationsethik für Unternehmen. In: UnternehmerZeitung, 16 (2010) 18. S. 42 – 43. Auch über http://www.unternehmerzeitung.ch. Auch als PDF erhältlich.

Bendel, Oliver. Die Medizin in der Moral der Informationsgesellschaft: Zum Verhältnis von Medizinethik und Informationsethik. In: IT for Health, 3 (2012) 2. S. 17 – 18. Auch als PDF erhältlich.

Bendel, Oliver. Informationsethik im Unternehmen. In: Netzwoche, 4 (2012). S. 25 – 26. Auch als PDF erhältlich.

Bendel, Oliver. Jugend ohne Namen: Zur Anerziehung der Anonymität im Netz. In: Computer + Unterricht, 2 (2010). S. 54 – 55.

Bendel, Oliver. Netiquette 2.0 – der Knigge für das Internet. In: Netzwoche, 5 (2010). S. 40 – 41. Auch als PDF erhältlich.

Über Schwarmintelligenz

„Schwarmintelligenz (im Sinne der kollektiven Intelligenz von Menschen, nicht von Agenten oder Robotern) meint den gezielten Einsatz von Fähigkeiten von Individuen und der Macht der Masse zur Lösung von Problemen und Bewältigung von Anforderungen. Beispielsweise werden Doktorarbeiten über Wikis von Benutzern daraufhin überprüft, ob sie Plagiate darstellen, oder virtuelle Friedhöfe mit Bildern von Grabsteinen und Informationen zu den Toten bestückt.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Eintrag im Wirtschaftslexikon von Gabler. Autor ist der Informations- und Maschinenethiker und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel. Er hat in den letzten Jahren über 50 Artikel für das größte Nachschlagewerk für Wirtschaft im deutschsprachigen Raum erstellt, viele davon aus der Ethik heraus oder die Disziplin berücksichtigend. So schließt er denn auch mit den Worten: „Die Informationsethik wirft die Frage auf, wie sich die Intelligenz des Schwarms und die Moral der Benutzer zueinander verhalten und ob die Schwarmintelligenz von Dritten genutzt werden soll und darf.“ Der Beitrag ist am 4. August 2015 erschienen und kann über die Adresse wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/schwarmintelligenz.html abgerufen werden.

Abb.: Ein Quallenschwarm

Against Autonomous Weapons

KI-Forscher und Robotiker sowie weitere Wissenschaftler aus aller Welt haben das Verbot von autonomen Waffensystemen, etwa Kampfrobotern, gefordert. Zu den Unterzeichnern des offenen Briefs gehören der Physiker und Astrophysiker Stephen Hawking, der Apple-Co-Founder Steve Wozniak und der Sprachwissenschaftler und Linksintellektuelle Noam Chomsky. Manche Experten lehnen Kampfroboter ab, weil diese falsche Entscheidungen treffen und die Bevölkerung verunsichern können, andere weisen darauf hin, dass Maschinen anders als Menschen nicht zu Plünderungen, Brandschatzungen und Vergewaltigungen neigen und somit die Nebenschauplätze von Kriegen menschlicher gestaltet werden können. Zudem könne man das Leben derjenigen Soldaten schützen, die von den Robotern unterstützt oder ersetzt werden. Der offene Brief wurde bei der Eröffnung der IJCAI 2015 Conference am 28. Juli 2015 präsentiert. Unterschrieben hat ihn auch der Maschinenethiker Oliver Bendel, der in seinen Fachartikeln nicht zuletzt Kampfdrohnen thematisiert hat und der Robotern, die komplexe Entscheidungen mit moralischen Implikationen zu treffen haben, ausgesprochen kritisch gegenübersteht. Er spricht sich für sogenannte einfache moralische Maschinen aus.

Abb.: Auch Aufklärungsdrohnen werden immer autonomer (Quelle: Wikipedia; Autor: Padeluun)

Call for Papers zu „Ethics of Big Data“

Die Zeitschrift International Review of Information Ethics hat ihren Call for Papers zu „Ethics of Big Data“ veröffentlicht. Darin heißt es: „This issue of IRIE attempts to explore the political, social, and ethical dimensions of big data.“ (Website IRIE) Mögliche Themen sind u.a. „Big data and emerging regimes of mass surveillance“, „Big data and mass marketing“, „Big data and mass communication“, „Big data and counter-terrorism, policing and national security“ und „Online privacy“. Gastherausgeber sind Prof. Dr. Klaus Wiegerling, Dr. Michael Nerukar und Christian Wadephul vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). An Michael Nerukar können auch Fragen gerichtet werden (michael.nerurkar@kit.edu). Die Deadline für Extended Abstracts ist der 30. September 2015. Weitere Informationen über i-r-i-e.net/call_for_papers.htm.

Der Lügenbot Nana

Anna von Ikea sagt die Wahrheit. Zumindest kann man das annehmen, und man darf vermuten, dass sie die Wahrheit nur verschweigt, wenn sie einen guten Grund dafür hat oder überfordert ist. Was aber, wenn ein Chatbot die Unwahrheit sagt? Wenn Nana, wie sie heißen soll, die Wahrheit verdreht, die Wahrheit von Anna, die Wahrheit an sich? Was ist, wenn Anna gehackt oder umgestaltet und zu Nana wird, oder wenn man glaubt, mit Anna zu plaudern, eigentlich aber Nana dahintersteckt? Das Missbrauchspotenzial bei gewissen Informations- und Kommunikationsdiensten im Internet ist groß. In einem Artikel von Oliver Bendel mit dem Titel „Wenn ein Chatbot zum Lügenbot wird“ (ICTkommunikation, 24. Juli 2015) wird systematisch untersucht, wie (der Entwickler von) Nana vorgehen könnte, und gezeigt, dass ein Lügenbot, bei allen Tücken, realisiert werden kann – und dass die Gefahr, einem zu begegnen, immerhin vorhanden ist. Fragen stellen sich für Informationsethik und Maschinenethik gleichermaßen.

Abb.: Ein Ikea in Krakau

Die Industrie 4.0 aus ethischer Sicht

Der Artikel „Die Industrie 4.0 aus ethischer Sicht“ erscheint am 23. Juli 2015 in der Zeitschrift HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik, als „Online-First“-Artikel auf SpringerLink. Die deutsche Zusammenfassung: „Der vorliegende Beitrag arbeitet die wesentlichen Merkmale der Industrie 4.0 heraus und setzt sie ins Verhältnis zur Ethik. Es interessieren vor allem Bereichsethiken wie Informations-, Technik- und Wirtschaftsethik. Am Rande wird auf die Maschinenethik eingegangen, im Zusammenhang mit der sozialen Robotik. Es zeigt sich, dass die Industrie 4.0 neben ihren Chancen, die u. a. ökonomische und technische Aspekte betreffen, auch Risiken beinhaltet, denen rechtzeitig in Wort und Tat begegnet werden muss.“ Das englische Abstract: „This article highlights the essential features of the industry 4.0 and puts them in relation to ethics. Of special interest are the fields of applied ethics such as information, technology and business ethics. Machine ethics is mentioned in passing in connection with social robotics. It is evident that the industry 4.0 in addition to opportunities, affecting among other things economic and technical aspects, includes also risks which must be addressed in word and deed in a timely manner.“ Weitere Informationen über link.springer.com/article/10.1365/s40702-015-0163-z.

Abb.: Ihr Verhalten kann Einfluss auf die Produktion haben