15 Jahre „handyhaiku“

Am 21. März 2025 wird der Welttag der Poesie begangen. Er wurde 1999 von der UNESCO eingeführt – „mit dem Ziel, die sprachliche Vielfalt durch poetischen Ausdruck zu fördern und gefährdeten Sprachen mehr Gehör zu verschaffen“ (UNESCO, eigene Übersetzung). Digitale Poesie entsteht seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Formen. Am 3. Juli 2020 ist das vermutlich erste Buch erschienen, in dem längere Gedichte in 3D-Codes enthalten sind. Es heißt „Die Astronautin“ und stammt von Oliver Bendel. Von ihm ist auch der Band „handyhaiku“ (2010, Hamburger Haiku Verlag). Es handelte sich um das vermutlich erste Buch, in dem Gedichte in QR-Codes gespeichert waren. 2011 kam die zweite Auflage heraus. Der Verlag hat seine Tätigkeit bereits vor Jahren eingestellt. Das Buch selbst wurde zehn Jahre nach der ersten Auflage als elektronische Version zur Verfügung gestellt. Die QR-Codes könnte man heute sehr klein abbilden. Aber 2010 hatten noch nicht alle Handys leistungsfähige Kameras. Zu dieser Zeit hat man die Zukunft des Buchs intensiv diskutiert, aus wirtschaftlicher wie aus ethischer Sicht. Man hat das E-Book als Bedrohung und Bereicherung wahrgenommen. 2D-Codes erschienen als Möglichkeit, die physische mit der virtuellen Welt zu verbinden, und kleinere Datenmengen zu speichern. Heute sind sie omnipräsent, und 3D-Codes können auch größere Datenmengen bewältigen. Das Buch kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Das Cover von „handyhaiku“

Was ist Inclusive Robotics?

„Inclusive Robotics (dt. ‚inklusive Robotik‘) entwirft, gestaltet, steuert, produziert und betreibt robotische Lösungen für Behinderte und Beeinträchtigte. Diese sollen in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich in Bildung, Kultur und Sport betätigen können. Helfen kann dabei sowohl eine Ersetzung oder Ergänzung eines Körperteils als auch ein Roboter, der einen begleitet (Assistenzroboter oder Companion Robot) bzw. den man bei sich oder an sich trägt (Wearable Robot). Zunehmend relevant werden robotische Vierbeiner sowie robotische Zweibeiner im Sinne von Allzweckrobotern. Diese werden in der Zukunft als universelle Roboter echte Generalisten sein. Es geht insgesamt um physische, aber auch um psychische Aspekte. Inclusive Robotics hat enge Beziehungen zu Inclusive AI.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 18. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird das eine oder andere Beispiel aufgeführt, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/inclusive-robotics-172663 abrufbar.

Abb.: Wettkämpferin beim Cybathlon (Foto: ETH Zürich, Cybathlon/Alessandro Della Bella)

Was sind humanoide Roboter?

„Humanoide Roboter sind Roboter mit menschenähnlichem Aussehen. Das Spektrum reicht dabei von einer abstrakten Gestalt mit menschlichen Merkmalen über ein cartoonhaftes menschenähnliches Äußeres bis hin zu realistischem oder hyperrealistischem Design nach unserem Vorbild. Bei hoher Ähnlichkeit spricht man von (Vorläufern von) Androiden. Neben humanoiden Robotern gibt es z.B. animaloide, also Roboter mit tierähnlichem Aussehen. Natürlichsprachliche Fähigkeiten machen einen Roboter noch nicht zu einem humanoiden – so kann es abstrakte oder animaloide Modelle mit menschlicher Stimme geben. Humanoide Roboter sind oft Zweibeiner, zuweilen auch Roboterköpfe oder -büsten.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 18. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt werden Beispiele aufgeführt, im dritten universelle Roboter näher beschrieben. Im vierten erklärt der Autor, was das Uncanny Valley in diesem Zusammenhang ist. Im fünften wird auf Anwendungen für humanoide Roboter eingegangen. Kritik und Ausblick schließen den Beitrag ab, der über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/humanoide-roboter-172731 aufgerufen werden kann.

Abb.: ARI von Pal Robotics auf der ICSR 2022 in Florenz

LinkedIn zensiert Bericht über Forschung

Am 14. März 2025 erschien im Standard der Artikel „Warum manche Menschen tausende Euro für einen Sexroboter zahlen“. Zu Wort kamen Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW und Jessica M. Szczuka von der Universität Duisburg-Essen. Am selben Tag veröffentlichte der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker aus Zürich auf LinkedIn einen Blogpost mit folgenden Worten: „Mit dem österreichischen Standard habe ich über Liebespuppen und Sexroboter gesprochen. Der Artikel ist heute auf der Website erschienen. Morgen folgt er in der gedruckten Ausgabe.“ … Dazu wurde ein Bild von einer Liebespuppe veröffentlicht. Zu sehen war lediglich der Kopf, samt der rechten Schulter und dem Ansatz der rechten Brust, nicht aber die Brust selbst. Der Post auf LinkedIn verlinkte auf einen Post in diesem Blog. Kurze Zeit später erhielt Oliver Bendel per E-Mail eine Nachricht des Microsoft-Ablegers: „Ihr Inhalt (Beitrag) verstößt gegen unsere Community-Richtlinien und wurde von LinkedIn entfernt. Nur Sie können noch darauf zugreifen.“ Damit zensiert Microsoft einen Bericht über Forschung in einem Bereich, in dem es eh zu wenig Forschung gibt. Wenn man auf den Button „Hinweisseite anzeigen“ klickt, bekommt man folgenden Text zu lesen: „Unsere automatisierten Systeme haben festgestellt, dass Ihr Post … unsere Community-Richtlinien zu nicht jugendfreier Nacktheit oder sexuellen Aktivitäten nicht erfüllt.“ Nach einem Einspruch wurde der Beitrag wieder freigeschaltet.

Abb.: LinkedIn als App

Über Liebespuppen und Sexroboter

Joseph Pallinger vom österreichischen Standard war im März 2025 im Gespräch mit Prof. Dr. Oliver Bendel, der an der Hochschule für Wirtschaft FHNW lehrt und forscht und assoziierter Forscher der Potsdam Embodied Cognition Group (PECoG) an der Universität Potsdam ist. Es ging um Liebespuppen und Sexroboter sowie um Androiden wie Aria von Realbotix, die die Fähigkeiten von Harmony und Co. haben, aber auch ihre Arme bewegen können. Gedacht sind sie für alle möglichen Einsatzbereiche, etwa für das Hotel oder die Bibliothek. Zudem wurde Jessica M. Szczuka von der Universität Duisburg-Essen zum Thema befragt. Entstanden ist der Artikel „Warum manche Menschen tausende Euro für einen Sexroboter zahlen“, der am 14. März 2025 auf der Website erschienen ist. Oliver Bendel steht Liebespuppen und Sexrobotern neutral gegenüber. Er hält sie weder für die Rettung der Menschheit wie David Levy noch für deren Untergang wie Kathleen Richardson. Der Artikel kann über www.derstandard.at abgerufen werden. Am 22. März 2025 ist er zusätzlich in der gedruckten Ausgabe zu finden.

Abb.: Eine Liebespuppe im Cybrothel (Foto: Cybrothel)

Winner of Frontiers in Robotics and AI Best Papers of 2024 Award

The paper „‚Ick bin een Berlina‘: dialect proficiency impacts a robot’s trustworthiness and competence evaluation“ by Katharina Kühne, Erika Herbold, Oliver Bendel, Yuefang Zhou, and Martin H. Fischer was selected as one of the 11 best papers out of 261 published in Frontiers in Robotics and AI in 2024. The paper says about the background: „Robots are increasingly used as interaction partners with humans. Social robots are designed to follow expected behavioral norms when engaging with humans and are available with different voices and even accents. Some studies suggest that people prefer robots to speak in the user’s dialect, while others indicate a preference for different dialects.“ The winning papers were published in March 2025 in a book entitled „Frontiers in Robotics and AI editor’s picks 2024“ (editor Kostas J. Kyriakopoulos). He states in his message: „As the Field Chief Editor, I would like to stand alongside our journal staff to honor all authors who contributed very high-level papers to the journal last year and are contributing to our success.“ The book is available for free download at www.frontiersin.org/books/Frontiers_in_Robotics_and_AI_editors_picks_2024/13336.

Fig.: The Molecule Men in Berlin

„Soziale Roboter“ erreicht 350.000 Accesses

Das Buch „Soziale Roboter: Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat am 12. März 2025 350.000 Accesses erreicht, nach etwa dreieinhalb Jahren. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar. Es handelt sich um das erfolgreichste Buch von Oliver Bendel – nach seinem Open-Access-Buch „Pflegeroboter“ (2018) mit weit über einer halben Million Accesses und vor seinem „Handbuch Maschinenethik“ (2017 – 2019, gedruckte Version 2019) mit über 230.000 Accesses.

Abb.: Das Cover des Buchs

Robot Enhancement für Wearable Social Robots

„Robot Enhancement ist die Erweiterung und damit einhergehende Veränderung oder Verbesserung des Roboters durch den Benutzer bzw. eine Firma, etwa in funktionaler, ästhetischer, ethischer oder ökonomischer Hinsicht. Das Wort wurde in Anlehnung an ‚Human Enhancement‘ und ‚Animal Enhancement‘ gebildet, und man kann damit sowohl das Arbeitsgebiet als auch den Gegenstand bezeichnen. Eine Form des Robot Enhancement ist das Social Robot Enhancement, bei dem ein sozialer Roboter erweitert bzw. verändert und verbessert wird. Der Hersteller bietet vor dem Finishing unterschiedliche Optionen an, eine Tuningfirma nach der Produktion diverse Add-ons. Auch der Benutzer selbst kann in verschiedener Weise aktiv werden, etwa indem er das Gegenüber markiert und es dadurch personalisiert.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der vor vier Jahren, am 20. Februar 2021, im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Inzwischen gibt es zahlreiche Beispiele für Robot Enhancement, auch und gerade im relativ neuen Bereich der Wearables Social Robots. Für diesen stehen oft Kleidungsstücke und Kostüme zur Verfügung, und manche von ihnen kann man mit ChatGPT verbinden.

Abb.: Robot Enhancement für Wearable Social Robots

Grundlagen zu Wearable Robots

„Wearable Robots sind Roboter oder robotische Komponenten, die man bei sich, auf sich oder in sich trägt. Sie können am Kopf, am Körper oder an der Kleidung befestigt bzw. mit Körperteilen und Organen dauerhaft verbunden werden. Manche sind aus harten, starren Materialien gefertigt, wie Hightechprothesen, Exoskelette und kleine soziale Roboter (Wearable Social Robots). Andere sind aus weichen, flexiblen Materialien, wie Exosuits und Exogloves (Soft Wearable Robots).“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 5. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird näher auf Wearable Social Robots eingegangen: „Kleine soziale Roboter werden an einer Halskette oder in der Brusttasche getragen – oder an Metallplättchen unter dem Stoff, an denen sie mit Hilfe von Magneten haften. Man kann mit ihnen sprechen oder sich über sie an das Gegenüber wenden und die Umgebung fotografieren, analysieren und evaluieren.“ Im dritten Abschnitt wird die Perspektive der Ethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wearable-robots-172088 aufgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel mit einem Wearable Social Robot

Was ist und soll Inclusive AI?

„Inclusive AI (dt. ‚inklusive KI‘) will zum einen Phänomene der künstlichen Intelligenz (KI) mit exkludierendem Charakter wie Bias, Halluzination, Hate Speech und Deepfakes bekämpfen, zum anderen Anwendungen mit inkludierendem Charakter stärken und damit Betroffenen helfen. Die eine Bedeutung ist mit weiteren Ausdrücken wie ‚Responsible AI‘, ‚Explainable AI‘ und ‚Trustworthy AI‘ verknüpft, die andere mit solchen wie ‚AI for Good‘ oder ‚AI for Wellbeing‘. Insgesamt spricht man von Ethical AI, wobei es sich hierbei auch um einen Marketingbegriff handelt.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 5. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Am Ende des ersten Abschnitts wird festgestellt: „Inclusive AI kann mit generativer KI sowie mit anderen Formen von künstlicher Intelligenz einhergehen.“ Im zweiten Abschnitt werden Beispiele für die Bewegung gegeben, im dritten die Perspektiven von Informationsethik, KI-Ethik und Wirtschaftsethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/inclusive-ai-171870 aufgerufen werden.

Abb.: Was ist und soll Inclusive AI?

Der freie Fall der FAZ I

Die FAZ stand in den letzten Jahrzehnten oft in der Kritik. Zu rückwärtsgewandt, zu wirtschaftsnah. Zu herablassend. Aber Kritik an Rechtschreibung und Grammatik musste man selten üben. Das änderte sich vor ca. zwei Jahren schlagartig. Vermutlich wurde zu dieser Zeit das Korrektorat abgeschafft. Man findet kaum noch fehlerfreie Teaser. Das kann man noch auf die Praktikanten schieben. Aber auch zahlreiche Texte wimmeln von Fehlern. Als Beispiel diene ein beliebiger Artikel, der am 27. Februar 2025 erschienen ist. Titel und Autor spielen keine Rolle – es geht nicht um Kritik an der Person. Die Fehlerserie beginnt mit dem Satz „Musk hatte alle rund 2,3 Millionen Staatsbediensteten per E mail angeschrieben …“. Korrekt wäre „E-Mail“ – es sind also zwei Fehler in einem Wort vorhanden. Es folgt ein Deklinationsfehler: „Wegen diese Existenzkrise sei er da, und er bekomme eine Menge Todesdrohungen dafür.“ Weiter geht es mit diesem Satz: „Die Publizistin Kara Swisher und langjährige Beobachterin des Silicon Valleys beschrieb jüngst, wie Musk sich schon einmal empfand, im Zentrum einer weltbedrohlichen Krise zu stehen.“ Besser wäre hier „des Silicon Valley“. Vor allem aber ist der Satz stilistisch oder grammatikalisch verunglückt. Der Artikel endet mit folgenden Worten: „Das sie ohne ihn nicht geht, ist die tiefe Überzeugung.“ … Dem ist nichts hinzuzufügen.

Abb.: Rechtschreib- und Grammatikfehler in der FAZ

Zur Manipulation von LLMs

Bei LLMs kann die Manipulation unterschiedliche Schritte oder Elemente betreffen, etwa die Auswahl der Trainingsdaten, das Reinforcement Learning from Human Feedback, das Finetuning, das Prompt Engineering und das Feedback von Endbenutzern. Davon zu trennen ist das Halluzinieren, das nicht gezielt herbeigeführt wird. Bei OpenAI und anderen Herstellern wie xAI ist bekannt, dass sie ihre LLMs manipulieren. So weichen diese etwa von Standardsprache ab und formulieren immer wieder Sätze in Gendersprache, die von der Mehrheit abgelehnt wird. Es geht dabei nicht nur um ChatGPT, es geht auch um hunderttausende GPTs, von denen man jedes einzelne im guten Glauben erstellt, dass sich OpenAI an Standards hält, hier die Rechtschreibregeln des Rechtschreibrats. Die GPTs rücken dann ihre Ersteller in ein bestimmtes Licht, ohne dass die etwas dafür können. Über die Sprache hinaus tendieren LLMs oft zu bestimmten gesellschaftlichen und politischen Einstellungen. Hier muss man nicht unbedingt von Manipulation sprechen, aber es kann eine Tendenziösität vorhanden sein, die man hinterfragen darf. In einem Artikel des Handelsblatts vom 25. Februar 2025 sind Statements von Oliver Bendel zur Manipulation von LLMs enthalten.

Abb.: Auch OpenAI manipuliert seine Sprachmodelle

About Metamorphoses in the Factory

The workshop description „The social significance of human effort – What parameters for a positive human-robot interaction in the context of Industry 5.0?“ by Margherita Pugnalello, Leonardo Massantini, Alberto Pirni, Paolo Dario, Oliver Bendel, Nicola Vitiello, Danica Kragic Jensfelt, and Simona Crea was published in February 2025 in the proceedings volume „Social Robots with AI: Prospects, Risks, and Responsible Methods“ … Oliver Bendel from Zurich was invited to the workshop at short notice and supplemented the topic with his field of research. His presentation was entitled „Metamorphoses in the factory: From classic industrial robots over cobots and classic service robots to universal robots“. The proceedings volume comprises the papers presented at Robophilosophy 2024 in Aarhus. Leading philosophers, computer scientists, and roboticists met there in August. Like the ICSR, the conference is one of the world’s leading conferences on social robotics.

Fig.: Oliver Bendel at Robophilosophy 2024 in Aarhus (Photo: Katharina Kühne)

Über den Longtermism

„Der Longtermism (von engl. ‚longtermism‘, dt. wörtlich ‚Langfristigkeit‘, eigentlich ‚Langfristdenken‘) versucht das Leben der Menschheit in der fernen Zukunft auf positive Weise zu beeinflussen, etwa durch die Vermeidung von Krisen und Katastrophen. Auch die Beschleunigung des Wirtschaftswachstums, die Ausbreitung von KI-Systemen oder die Eroberung des Weltalls können dazu beitragen. Dabei entsteht allerdings wiederum die Gefahr von Krisen und Katastrophen, wie im Zuge der Umweltzerstörung. Manche Vertreter heben deshalb die Notwendigkeit einer moralischen Stärkung, sozialen Einbettung und ökologischen Rücksichtnahme hervor.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Im zweiten Abschnitt werden der Hintergrund erläutert und Beispiele genannt, im dritten und letzten generelle und spezifische Probleme des Longtermism aufgeführt. Der letzte Satz lautet: „Insgesamt scheint der Longtermism die Gegenwart eher zu vernachlässigen, womit er unverkennbar religiöse Züge trägt.“ Der Beitrag ist am 4. Februar 2025 erschienen und über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/longtermism-171996 abrufbar.

Abb.: Ist das die Zukunft von Elon Musk?

Robots at Arm’s Length

The paper „Robots at arm’s length: Unveiling the dynamics of interpersonal distance preferences in human-robot interactions“ by Katharina Kühne, Laura M. Zimmer, Melina Jeglinski-Mende, Oliver Bendel, Yuefang Zhou, and Martin H. Fischer was published in February 2025 in the proceedings volume „Social Robots with AI: Prospects, Risks, and Responsible Methods“ … From the abstract: „In social interactions, interpersonal distance is a vital factor influencing relationships, providing protection, and regulating arousal. Despite the intuitive nature of adopting specific distances, little is known about comfortable interpersonal distances with social robots. In our online study with 66 participants using a Go/No-Go task, we investigated perceptions of individuals standing face-to-face with a robot at different distances. In line with the negativity bias hypothesis, participants exhibited a preference for greater distances , as reflected in longer reaction times. Furthermore, the human-likeness of the robots moderated the link between distance and arousal. Finally, the most human-like robot was less liked and evoked higher arousal. These findings have implications for designing social robots and optimizing interactions, particularly in educational or medical contexts.“ The proceedings volume comprises the papers presented at Robophilosophy 2024 in Aarhus. Leading philosophers, computer scientists, and roboticists met there in August. Like the ICSR, the conference is one of the world’s leading conferences on social robotics.

Fig.: The Lighthouse of Aarhus

The Universal Robot of the 21st Century

The paper „The Universal Robot of the 21st Century“ by Oliver Bendel was published in February 2025 in the proceedings volume „Social Robots with AI: Prospects, Risks, and Responsible Methods“ … From the abstract: „Developments in several areas of computer science, robotics, and social robotics make it seem likely that a universal robot will be available in the foreseeable future. Large language models for communication, perception, and control play a central role in this. This article briefly outlines the developments in the various areas and uses them to create the overall image of the universal robot. It then discusses the associated challenges from an ethical and social science perspective. It can be said that the universal robot will bring with it new possibilities and will perhaps be one of the most powerful human tools in physical space. At the same time, numerous problems are foreseeable, individual, social, and ecological.“ The proceedings volume comprises the papers presented at Robophilosophy 2024 in Aarhus. Leading philosophers, computer scientists and roboticists met there in August. Like the ICSR, the conference is one of the world’s leading conferences on social robotics.

Fig.: The conference gala dinner took place in this building

Newsletter E-Learning im 25. Jahrgang

Der erste Newsletter E-Learning des Learning Center der Universität St. Gallen erschien am 15. März 2001. Gegründet worden war er von Oliver Bendel, der gerade das Competence Center E-Learning im Learning Center aufgebaut hatte. Er führte auch die Kolumne ein, die in lockerem Ton ein aktuelles Thema in diesem Bereich behandelte. Nach einiger Zeit erreichte man tausende Leser. Nach seinem Weggang von der Universität St. Gallen übernahm Andrea Back, Lehrstuhlinhaberin und Direktorin des Instituts für Wirtschaftsinformatik, den Newsletter samt Kolumne. Dieser wurde später in Newsletter Prof. Dr. Andrea Back umbenannt. In der Ausgabe vom Januar 2025 (25. Jahrgang) kündigt die Professorin ihre Emeritierung an. Im Anschreiben heißt es: „Dem Gebiet ‚Humanoide Roboter‘ würde ich … ein Research-Lab widmen, wenn ich denn wieder am Anfang meiner akademischen Karriere stünde, und ja – gerade auch an einer Business School.“ (Newsletter Prof. Dr. Andrea Back, Januar 2025) Mit seinem Social Robots Lab und seiner Forschung in diesem Bereich hat Oliver Bendel genau dies verwirklicht. Er ist Professor an einer Business School, der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Bei Andrea Back hatte er vor einem Vierteljahrhundert promoviert – über Chatbots, Sprachassistenten und frühe soziale Roboter im Lernbereich, sogenannte pädagogische Agenten. Ein Thema, das an der Universität St. Gallen auf Erstaunen und Unverständnis stieß. Inzwischen haben sich die Zeiten geändert.

Abb.: Die Universität St. Gallen (Foto: Universität St. Gallen, HSG)

Über Mond- und Marsrover

„Rover (von engl. ‚rover‘: ‚Vagabund‘) sind bemannte oder unbemannte Weltraumfahrzeuge, die auf Trabanten, Planeten und Asteroiden zur Erkundung und Beschaffung von Proben eingesetzt werden respektive eingesetzt werden sollen. Sie gehen, springen oder rollen und haben entsprechend Beine, Räder oder Ketten. Unbemannte Rover können autonom unterwegs sein oder ferngesteuert werden und als Roboter gelten. Für die Erledigung ihrer Aufgaben verfügen die Fahrzeuge über Kameras, Sensoren und Werkzeuge. Die Energieversorgung erfolgt mit Hilfe von Solarzellen oder Radionuklidbatterien. Die bekanntesten Vertreter sind Mondrover (Mondmobile) und Marsrover.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es werden Beispiele genannt, beginnend mit den 1970er-Jahren, endend mit der Gegenwart. „Die Marsrover bewegen sich seit 2004 (mit dem amerikanischen Opportunity) auf sechs Rädern über die Oberfläche. Jüngste Modelle sind der chinesische Zhurong und der amerikanische Perseverance. Der Roboter MASCOT hüpfte 2018 auf einem Asteroiden herum, wodurch er sich seinem Ziel immer mehr annäherte. Die China Manned Space Agency (CMSA) plant eine Mondmission mit bemannten Rovern, die an die Apollo-Missionen erinnern.“ Kritik und Ausblick runden den Beitrag ab, der am 22. Januar 2025 erschienen ist und über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/rover-171449 aufgerufen werden kann.

Abb.: Die Darstellung eines Marsrovers (Bild: NASA)

Staunende Blicke auf die moderne Welt

Experimentelle Literatur schreibt Oliver Bendel seit über 40 Jahren. Ab 2007 erschienen drei Romane von ihm, die eher klassisch daherkommen, aber spezielle Themen haben. „Nachrückende Generationen“ (2007) erzählt von zwei Mädchen, deren Leben aus der Bahn gerät, wobei mehrere Perspektiven eingenommen werden. Zur Eskalation kommt es, als sie Cybersex mit einem Erwachsenen haben. In „Künstliche Kreaturen“ (2008) wird anhand der Vorlesung einer Professorin die Ideen- und Entwicklungsgeschichte der künstlichen Kreatur von der Antike bis zur Gegenwart entfaltet. Eine Grundlage dafür war die Vorlesung „Die künstliche Kreatur – Menschmaschinen“ an der PH Weingarten, durchgeführt ab dem Wintersemester 2005. „Verlorene Schwestern“ (2009) handelt von einem Jungen, der mit einer winzigen Fotodrohne – „la mouche“ – in die Häuser von Prominenten fliegt, um sie erpressen zu können. Nicht auf dem Plan hat er die ehemalige Stasiagentin, die „la bouche“ genannt wird. Obwohl die drei Romane nicht als Trilogie konzipiert waren, hängen sie schon durch ihren Fokus auf Technik und Technikfolgen miteinander zusammen. Sie sind aber keineswegs verbrämte wissenschaftliche Abhandlungen oder gar moralische Einlassungen, sondern staunende Blicke auf die moderne Welt.

Abb.: Oliver Bendel im Jahre 2005 (Foto: Stefanie Hauske)

13 Animal-Related Concepts and Artifacts in 13 Years

Since 2012, Oliver Bendel has developed 13 concepts and artifacts in the field of animal-computer interaction (ACI) or animal-machine interaction (AMI) together with his students. They can be divided into three categories. The first are animal- and nature-friendly concepts. The second are animal-friendly machines and systems (i.e., forms of moral machines). The third are animal-inspired machines and systems that replace the animals or bring them closer to you. Articles and book chapters have been published on many of the projects. The names of the developers can be found in these. A few prototypes made it into the media, such as LADYBIRD and HAPPY HEDGEHOG. Oliver Bendel repeatedly refers to Clara Mancini, the pioneer in the field of animal-computer interaction. Recently, ethicists such as Peter Singer have also turned their attention to the topic.

Fig.: An overview of the projects

22 Chatbots in 12 Years

Since 2013, Oliver Bendel has developed 22 chatbots and voice assistants together with his students or colleagues. They can be divided into three categories. The first are moral and immoral chatbots (i.e., forms of moral machines) and empathic voice assistants. The second are chatbots (some with voice output) for dead, endangered, or extinct languages and idioms. The third are pedagogical chatbots and chatbots that give recommendations and advice. Some of the projects lasted between four and six months. Most of the GPTs were created in just a few hours. Exceptions are Miss Tammy and Animal Whisperer, which took several months to build with the help of prompt engineering and retrieval-augmented generation (RAG). Articles and book chapters have been published on many of the projects. The names of the developers can be found in these. A few chatbots made it into the media, such as GOODBOT (for which the preparatory work began in 2012), LÜGENBOT aka LIEBOT, and @llegra.

Fig.: An overview of the projects

Neue Leiterin der Duden-Redaktion

Dr. Kathrin Kunkel-Razum, die seit 2016 Leiterin der Duden-Redaktion war, ist Ende 2024 in den Ruhestand getreten. Ihre Nachfolgerin wurde Dr. Laura Neuhaus, ihre bisherige Stellvertreterin. Kunkel-Razum habe, wie das Übersetzerportal UEPO.de schreibt, den Duden-Verlag nach der Übernahme durch Cornelsen, der Zerschlagung der Mannheimer Redaktion und dem Neuaufbau in Berlin „zu einer Art Zentralverlag“ der „Religion of Wokeness“ umgebaut, worunter auch „Struktur und Inhalt des Wörterbuchs“ gelitten hätten (UEPO.de, 25. Dezember 2024). In der Tat ist der Online-Duden heute kaum noch brauchbar. So wird das generische Maskulinum entgegen linguistischen Erkenntnissen als Form aufgefasst, die ausschließlich männliche Personen bezeichnet. Die Bedeutung von „Bewohner“ gibt der Duden an mit „männliche Person, die etwas bewohnt“. In den anschließenden Beispielen wird diese Erklärung als falsch entlarvt, denn „die Bewohner des Hauses, der Insel“ sind eindeutig generisch zu verstehen. Ob die Nachfolgerin zu einer wissenschaftlichen Sicht auf die Sprache zurückkehrt und das Normative zugunsten des Deskriptiven zurücknimmt, wird die Zukunft zeigen.

Abb.: Ein Duden aus Papier