Maschinenethik und KI am KIT

Die Künstliche Intelligenz hat zunächst die menschliche oder tierische Intelligenz als Referenz und versucht, sie in bestimmten Aspekten abzubilden. Sie kann zudem anstreben, von der menschlichen oder tierischen Intelligenz abzuweichen, etwa indem sie mit ihren Systemen die Probleme anders löst. Die Maschinenethik widmet sich der maschinellen Moral, bringt sie hervor und untersucht sie. Ob man die Begriffe und Methoden der Maschinenethik mag oder nicht – man muss anerkennen, dass neuartige autonome Maschinen entstehen, die in einem gewissen Sinne vollständiger als frühere erscheinen. Es verwundert fast, dass sich die künstliche Moral nicht viel früher zur künstlichen Intelligenz gesellt hat. Nun scheinen vor allem Maschinen, die menschliche Intelligenz und menschliche Moral für überschaubare Anwendungsbereiche simulieren, eine gute Idee zu sein. Aber was ist, wenn eine Superintelligenz mit einer Supermoral eine neue Art bildet, die der unseren überlegen ist? Das ist natürlich Science-Fiction. Aber auch etwas, das manche Wissenschaftler erreichen wollen. Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich stellt in seinem Vortrag am 18. Juli 2019 ab 18:30 Uhr am KIT gegenwärtige Entwicklungen und künftige Möglichkeiten vor und nimmt eine kritische Einordnung vor. Er schließt damit das Colloquium Fundamentale des Sommersemesters ab. Weitere Informationen über www.zak.kit.edu/colloquium_fundamentale.

Abb.: Maschinenethik und KI

Zur Zukunft des autonomen Fahrens

„Unter der Fahrzeughaube menschelt es nur marginal“ – so ein Titel in der Frankfurter Allgemeinen vom 5. Juni 2019. Der Untertitel lautet: „Öffentliche Veranstaltung zum autonomen Fahren: Warum die Visionen von Straßen voller selbständig fahrender Autos in Frage gestellt werden“. Bei der Veranstaltung „KI & Autonomes Fahren“ am 13. Mai 2019 im Max-Planck-Institut für intelligente Systeme, um die es in dem Artikel geht, war der Hörsaal mit seinen 400 Plätzen gut gefüllt. Vier Experten für Künstliche Intelligenz, Robotik, Neurowissenschaft bzw. Moralphilosophie referierten und diskutierten. Die Reihe „Gehirn der Zukunft“, die den Rahmen bildete, wird von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung getragen. Zunächst sprachen Dr. Emanuela Bernsmann von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und Dr. Katherine J. Kuchenbecker vom Max-Planck-Institut für intelligente Systeme ein Grußwort. Dann trugen Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW), Dr. Corinna Bernarding (Universität des Saarlandes), Prof. Dr. Andreas Geiger (Max-Planck-Institut für intelligente Systeme) und Dr. Sebastian Söhner (Porsche AG) vor. Oliver Bendel sieht autonomes Fahren vor allem auf Autobahnen, zumindest im Falle von PKW (bei Bussen und Shuttles kann man Tricks anwenden, die das weitgehend unfallfreie Fahren im Stadtverkehr erlauben). Er hält es für möglich, dass es im von manchen Seiten propagierten Maße gar nicht kommt, dass es sich um eine Blase handelt, die irgendwann platzt – in diesem Sinne wird der Informations- und Maschinenethiker auch von der FAZ wiedergegeben. Übrig bleiben vielleicht am Ende weiterentwickelte oder neuartige Fahrerassistenzsysteme. Und das ist immerhin etwas.

Abb.: Im Inneren eines SmartShuttle der Schweizerischen Post

Ein Roboter reicht die Tasse

„Forscher arbeiten an Maschinen, die Menschen versorgen können“ – so lautet der Titel eines Beitrags von Sina Horsthemke in der Schwäbischen Zeitung vom 26. Mai 2019 (in einer Variante heißt er „Ein Roboter reicht die Tasse“). Es handelt sich um eine verkürzte Version eines Beitrags aus dem Magazin Focus-Gesundheit. Um Pflegeroboter geht es in dem bebilderten Artikel, und zu Wort kommen u.a. Dr.-Ing. Alexander Dietrich (Leiter des „Smile“-Projekts am DLR in Oberpfaffenhofen bei München) und Prof. Dr. oec. HSG Oliver Bendel (Informations- und Maschinenethiker sowie Wirtschaftsinformatiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Brugg-Windisch). Der Beitrag kann über www.schwaebische.de aufgerufen werden. Das Thema der Pflegeroboter erregt seit wenigen Jahren große Aufmerksamkeit. Am 22. Mai 2019 veranstaltete die Daimler und Benz Stiftung einen Kongress dazu, das Berliner Kolloquium, mit Oliver Bendel als wissenschaftlichem Leiter. Er hatte bereits 2017 den Ladenburger Diskurs wissenschaftlich verantwortet, in Zusammenarbeit mit der gleichen Stiftung.

Abb.: Die Hand von Pepper

Müssen Porsche-Fahrer künftig ins Reservat?

Vier Experten für Künstliche Intelligenz, Robotik, Neurowissenschaft bzw. Moralphilosophie referierten und diskutierten am 13. Mai 2019 im Max-Planck-Institut für intelligente Systeme. Die Reihe „Gehirn der Zukunft“, die den Rahmen bildete, wird von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung getragen. Bei der Veranstaltung „KI & Autonomes Fahren“ war der Hörsaal mit seinen 400 Plätzen gut gefüllt. Zunächst sprachen Dr. Emanuela Bernsmann von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und Dr. Katherine J. Kuchenbecker vom Max-Planck-Institut für intelligente Systeme ein Grußwort. Dann trugen Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW), Dr. Corinna Bernarding (Universität des Saarlandes), Prof. Dr. Andreas Geiger (Max-Planck-Institut für intelligente Systeme) und Dr. Sebastian Söhner (Porsche AG) vor. Die Podiumsdiskussion moderierte Dr. Marco Dettweiler von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Über die Veranstaltung berichteten mehrere Zeitungen, etwa die Stuttgarter Zeitung („Müssen Porsche-Fahrer künftig ins Reservat?“) und der General-Anzeiger Reutlingen („Autonomes Fahren: Im Stau Zeit für sich gewinnen“). Weitere Informationen über www.ghst.de/ki-autonomesfahren/.

Abb.: Abgesperrte Strecken für Porsche-Fahrer?

Serviceroboter bei den Vadian Lectures

Im Rahmen der Vadian Lectures in St. Gallen betrachtet Oliver Bendel am 9. Mai 2019 ab 18 Uhr „Serviceroboter aus Sicht von Informations- und Maschinenethik“. Aus der Beschreibung auf der Website: „Serviceroboter verbreiten sich immer mehr. Man findet sie in Einkaufszentren, an Hotelrezeptionen, in Pflege und Therapie. Oliver Bendel stellt in seinem Vortrag einige von ihnen vor und wirft Fragen aus den Perspektiven von Informations- und Maschinenethik auf. Es geht nicht nur darum, wie wir die Serviceroboter einordnen, sondern auch darum, wie wir sie entwickeln, wie wir ihr Verhalten so bestimmen, dass wir es als angenehm und angemessen empfinden.“ Die Veranstaltungsreihe wird durch das Zentrum für Ethik und Nachhaltigkeit der FHS St. Gallen initiiert und von der St. Galler Kantonalbank unterstützt. Die Veranstaltung ist kostenfrei, die Platzzahl begrenzt. Die Anmeldung erfolgt über das Anmeldeformular oder per E-Mail an zen@fhsg.ch.

Abb.: St. Gallen

Dokumentation des Fachgesprächs

Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag hat eine Dokumentation der Veranstaltung „Robotik in der Pflege – gesellschaftliche Herausforderungen“ veröffentlicht. „Was können Roboter angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Zahl Pflegebedürftiger zu guter Pflege beitragen und was sollen sie zukünftig leisten? Diese wichtigen Zukunftsfragen standen im Fokus eines öffentlichen Fachgesprächs, das das TAB zusammen mit dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am 20. Februar 2019 in den Räumen des Bundestages durchführte.“ (Website TAB) Die Hauptvorträge hielten Robotikerin Dr. Birgit Graf („Potenziale und Grenzen der Robotik für die Pflege – Stand der Technik und Anwendung, Herausforderungen für Forschung und Entwicklung“), Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler („Einordnung und Bewertung aus Sicht der Pflegewissenschaft“) und Informations- und Maschinenethiker Prof. Dr. Oliver Bendel („Ethisch-normative Herausforderungen der Pflegerobotik“). „Die Abstracts der Beiträge der Sachverständigen … stehen zum Download zur Verfügung. Zudem wurde die Veranstaltung aufgezeichnet und kann in der Mediathek des Bundestages in voller Länge angeschaut werden.“( Website TAB)

Abb.: Die Veranstaltung fand im Paul-Löbe-Haus statt

Fachgespräch zur Robotik in der Pflege

Das öffentliche Fachgespräch zu Pflegerobotern am 20. Februar 2019 im Deutschen Bundestag zog zahlreiche Besucher an. Auch Politiker von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP waren durchgehend anwesend, zudem bekannte Technikethiker wie Prof. Dr. Armin Grunwald. Robotikerin Dr. Birgit Graf sprach über „Potenziale und Grenzen der Robotik für die Pflege – Stand der Technik und Anwendung, Herausforderungen für Forschung und Entwicklung“, Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler nahm eine „Einordnung und Bewertung aus Sicht der Pflegewissenschaft“ vor. „Ethisch-normative Herausforderungen der Pflegerobotik“ war der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Oliver Bendel. Der Informations- und Maschinenethiker stellte Prototypen und Produkte vor und vor diesem Hintergrund ethische Überlegungen an. Auch auf den moralisierten Nao von Michael Anderson, Susan L. Anderson und Vincent Berenz ging er ein. Das Programm kann hier nachgelesen, ein Bericht hier abgerufen werden. Das Parlamentsfernsehen strahlt die Aufzeichnung des Fachgesprächs am 22. Februar 2019 ab 9 Uhr aus.

Abb.: Oliver Bendel bei seinem Vortrag (Quelle: TAB)

Programm zum Berliner Kolloquium

Das Programm des nächsten Berliner Kolloquiums zu Robotern in der Pflege am 22. Mai 2019 wurde am 12. Februar 2019 veröffentlicht. Es kann hier heruntergeladen werden. „Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik treffen sich einmal pro Jahr in der Hauptstadt für einen ganzen Tag zum etablierten Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung. Die Themenkomplexe werden von der Stiftung vorgegeben. Sie reichen von aktuellen Fragestellungen der Mensch-Maschine-Schnittstelle, der Molekularmedizin, der Neuro- und Kulturwissenschaften über die Psychologie, Ökologie, Urbanistik und Informatik bis hin zu Kommunikations- und Managemententwicklungen.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Oliver Bendel, hat als Informations- und Maschinenethiker zu Pflegerobotern zahlreiche Vorträge gehalten und Artikel verfasst sowie den Ladenburger Diskurs 2017 mit diesem Fokus veranstaltet. Im Spätherbst 2018 kam das von ihm herausgegebene Springer-Buch „Pflegeroboter“ heraus, das Beiträge renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und UK enthält.

Abb.: In Berlin

Zur Finanzierung des Sozialstaats

Im Rahmen des Zukunftsdialogs des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales fand am 11. Januar 2019 der Fachworkshop „Leitlinien einer künftigen Finanzierung des Sozialstaats“ ab 9.30 Uhr statt. Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg begrüßte und verabschiedete die Vortragenden und Anwesenden und war durchgehend präsent. Prof. Dr. Holger Bonin übernahm die Moderation. Prof. Dr. Oliver Bendel betonte in seinem Vortrag zunächst, es sei wichtig für Analyse und Bewertung von Robotisierung und Digitalisierung, konkrete Technologien zu beschreiben, konkrete Anwendungsgebiete zu beleuchten und konkrete Rollen bzw. Berufe herauszugreifen. Genau dies tat er im Folgenden, indem er auf den Einsatz von Soft- und Hardwarerobotern einging. Diese, so die Erkenntnisse, ergänzen und unterstützen Arbeitnehmende oder ersetzen sie, können Leben retten und Leben gefährden, verbessern teils die persönliche Autonomie, beeinträchtigen teils die informationelle Autonomie und sind mehrheitlich vernetzte Systeme. Im Anschluss präsentierte der Philosoph und Wirtschaftsinformatiker aus Zürich mehrere Arbeitsmodelle sowie Ansätze zur Lebenssicherung (inkl. bedingungslosem Grundeinkommen und -eigentum) und zur Finanzierung des Staats und seiner Bürgerinnen und Bürger. Er stellte Vor- und Nachteile der Robotersteuer gegenüber und fasste die Ergebnisse zusammen. Gegen 16 Uhr war der Workshop zu Ende.

Abb.: Aufzüge in Berlin

Ethische Dimensionen der Robotik

Pandora, die Automatenmenschen des Daidalos oder die Skulptur des Pygmalion waren künstliche Geschöpfe des Mythos und der Fiktion. Später – ungefähr von 1475 bis 1850 – wurden tier- und menschenähnliche (Pseudo-)Automaten erdacht und teilweise umgesetzt und vorgeführt: das dreirädrige Fahrzeug, die körnerschluckende Ente, die kunstvollen Androiden, der doppelbödige Schachtürke. Mittlerweile hat die Realität die Illusion mehr und mehr abgestreift, behält aber die Simulation bei. Es werden Systeme und Roboter erschaffen, die den Menschen zum Verwechseln ähnlich sehen. Auch tierähnliche und dinghafte Artefakte scheinen plötzlich Eigenschaften zu haben, die man bisher Menschen zugeschrieben hat. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz entscheiden sie selbst über Optionen und führen Aktionen aus – unter Umständen mit weitreichenden Folgen. Gezähmt, dressiert, zivilisiert und moralisiert werden sie von sozialer Robotik und Maschinenethik. In seinem Vortrag „Die Entdeckung der Philosophie – ethische Dimensionen der Robotik“ am 9. Januar 2019 im Haus Huth am Potsdamer Platz in Berlin erklärte Prof. Dr. Oliver Bendel, wie man Roboterautos, Serviceroboter und Chatbots zu moralischen oder zu unmoralischen Maschinen machen kann. Und wie man dabei in manchen Fällen die Büchse der Pandora öffnet. Der Vortrag fand vor vollbesetztem Haus statt und rief lebhafte Diskussionen hervor. Eingeladen hatte die Daimler und Benz Stiftung.

Abb.: Das Haus Huth in Berlin

Pflegeroboter im Deutschen Bundestag

Im Deutschen Bundestag widmet man sich am 20. Februar 2019 den Chancen und Risiken von Pflegerobotern. Robotikerin Dr. Birgit Graf spricht über „Potenziale und Grenzen der Robotik für die Pflege – Stand der Technik und Anwendung, Herausforderungen für Forschung und Entwicklung“, Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler nimmt eine „Einordnung und Bewertung aus Sicht der Pflegewissenschaft“ vor. „Ethisch-normative Herausforderungen der Pflegerobotik“ ist der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker. Daneben gibt es Kommentare aus der Perspektive der Technikfolgenabschätzung (Dr. Bettina-Johanna Krings, KIT/ITAS), der Forschungsförderung (Christine Weiß, VDI/VDE-IT), der Pflegeträger (Alexander Huhn, Caritas-Zentrum Garmisch-Partenkirchen) und der Pflegekräfte (Peter Tackenberg, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK)). Die Einführung wird Dr. Christoph Kehl vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) halten. Das Programm kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Im Reichstag

Von Selfies bis zu Sprachassistenten

Im Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in Rüschlikon fand am 2. Oktober 2018 der smama Mobile Day statt. Man traf sich auf dem ehemaligen Grundstück des Migros-Gründers, von wo aus man über den Zürichsee blickt, und führte an Stehtischen im Freien erste Gespräche. Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW) zum Thema „In der Hand des Handys: Betrachtungen aus ethischer Sicht“. Er schilderte Chancen und Risiken, die bei Phänomenen wie Handyromanen, QR-Codes, Selfies, Sprachassistenten und Sprachsynthese auftreten. Dr. Jana Hofmann von der Universität Erfurt sprach am Nachmittag zum Thema „Medienstress durch Smartphones“. Walter Heutschi (Hotelier, Ex-CEO Swisscom Mobile) bekannte sich zu seinen „richtigen und falschen Prognosen“. Weitere Informationen und Fotos über www.smama.ch/event/smama-mobile-day-2-18/.

Abb.: Oliver Bendel am Stehtisch (Foto: SMAMA)

Lio in Aktion

Auf der Sindex 2018 in Bern vom 28. bis 30. August wurden Co-Robots u.a. von Panasonic, Kuka und F&P Robotics vorgestellt. Am Stand von Kuka konnte man den LBR iiwa einlernen. Man konnte den Arm des Leichtbauroboters führen, die Bewegung abspeichern und wieder aufrufen. Am Stand von F&P Robotics fand eine Show mit Lio statt. Es handelt sich um einen Roboterarm, der auf eine mobile Plattform montiert wurde. Ein Mitarbeiter lag im Bett, augenscheinlich alt und gebrechlich. Der Pflegeroboter reichte ihm einen Becher mit einem Getränk, half ihm beim Aufstehen und unterstützte ihn beim Gehen. Lio kann sprechen, wirkt in keiner Weise befremdlich oder unheimlich und ist eine Ergänzung, kein Ersatz der Pflegekraft. Ebenfalls am Stand der Firma aus Glattbrugg konnte man sich von einem Co-Robot massieren lassen. Laut eigenen Angaben ist die SINDEX die maßgebende Schweizer Messe für industrielle Automatisierung, zeigt Trends und Innovationen der Branche von morgen und fungiert als Schaufenster für Dienstleistungen und Produkte aus Automation, Fluidtechnik, Elektrotechnik und verwandten Bereichen.

Abb.: Lio von oben

3. Forum FOKUS ETHIK

Der Flyer zum 3. Forum FOKUS ETHIK steht zum Download bereit. Die Veranstaltung im KKThun am 30. und 31. August 2018 widmet sich dem Thema „Hauptsache ICH“. Es moderieren Dr. Barbara Bleisch, Philosophin und Moderatorin der Sternstunde Philosophie (SRF), und Dr. Jean-Daniel Strub, Gemeinderat Stadt Zürich. In vier Modulen wird vorgetragen und diskutiert. Für Modul 2 zur Umwelt wurden Prof. Dr. Thomas Stocker und Prof. Dr. Dieter Birnbacher verpflichtet. Modul 4 widmet sich der Digitalisierung. Yvonne Hofstetter, Juristin und Softwareunternehmerin, Freising, trägt über „Mensch gegen Maschine“ vor, Prof. Dr. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker, Zürich, zu der Frage, „Wie die Moral in die Maschine kommt“. Den Abschluss dieser Runde macht Prof. Dr. Harald Welzer, Direktor „FUTURZWEI, Zukunftsfähigkeit“ und Mitinitiant der Initiative „Die offene Gesellschaft“. Anschließend diskutieren die drei auf dem Podium. Weitere Informationen über www.fokusethik.ch.

Abb.: 3. Forum FOKUS ETHIK in Thun (Foto: KKThun)

Im Dialog mit Maschinen

„Keywords wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Big Data sind in aller Munde. Der Versicherungs- und Bankenmarkt steht unter ständiger Veränderung, Rahmenbedingungen ändern sich rapide und eine optimale Kundenbindung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Doch worauf dürfen – und müssen – wir uns zukünftig einstellen?“ (Einladung APRIL) Über diese und weitere Themen wird beim diesjährigen APRIL-Praxisforum in München am 26. September 2018 diskutiert. Die Keynote von Oliver Bendel aus Zürich trägt den Titel „Im Dialog mit Maschinen“. Ob iPal, Pepper oder Lio – viele Roboter verstehen uns und sprechen mit uns. Virtuelle Assistenten wie Siri und Cortana belauschen uns und klingen immer menschenähnlicher. Alexa kann dank SSML inzwischen flüstern. Mit SSML kann man grundsätzlich in die Stimme eingreifen, sie höher und tiefer, jünger und älter machen, sie zufrieden und unsicher klingen lassen. Bei Google Duplex wurde zudem die Sprechweise angepasst, wurden Unterbrechungen und Ähs eingebaut. Was ist der technische Stand bei der Sprachsynthese, was ist aus ethischer Sicht anzumerken? Auf solche Fragen gibt Oliver Bendel Antworten. Weitere Informationen über www.april.de/index.php?id=124 (Link nicht mehr gültig).

Abb.: Kann er mich verstehen?

Vortrag zu Robotern und Arbeit im Stadthaus

Roboter lieben Arbeit. Zumindest sind sie dafür gemacht. Sie unterstützen und ersetzen uns in der Arbeitswelt. In der Industrie, in Produktion und Logistik, sind neue Typen anzutreffen. Co-Robots nehmen uns anstrengende, gefährliche und langweilige Tätigkeiten ab. Sie kommen uns dabei sehr nahe, ganz anders als die alten Industrieroboter, die in den Käfigen sitzen. Serviceroboter verbreiten sich in allen möglichen Bereichen. Als Sicherheitsroboter, verbunden mit Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI), überwachen sie das Betriebsgelände oder das Einkaufszentrum und melden Verdächtiges an eine Zentrale, als Pflege- und Therapieroboter kümmern sie sich zusammen mit Fachpersonal um Kranke und Alte. In all diesen Fällen sind noch Arbeitskräfte vorhanden. Aber das kann sich in Zukunft ändern. Die Liebe der Roboter zur Arbeit ist so groß, dass sie sie für sich haben wollen. Es stellen sich Fragen aus der Sicht der Ethik, mit Blick auf persönliche und informationelle Autonomie sowie auf Arbeitslosigkeit, und aus Politik und Gesellschaft erschallen Rufe nach einer Robotersteuer und nach einem bedingungslosen Grundeinkommen. Prof. Dr. Oliver Bendel stellt in seiner Keynote „Das automatische Verschwinden der menschlichen Arbeit“ im Stadthaus Ulm am 25. Oktober 2018 die Veränderungen in der Arbeitswelt durch Roboter und KI-Systeme vor und diskutiert sie aus unterschiedlichen Perspektiven. Weitere Informationen über www.vdi-ulm.de/schwerpunkte/forum-technik-und-gesellschaft/.

Abb.: Der Vortrag findet im Richard-Meier-Bau statt

The Next Brain-Computer Interface Race

The gates of the SWISS Arena in Kloten in the vicinity of Zurich will be opened for the second edition of the Cybathlon on 2 – 3 May 2020. The ETH Zurich website states: „After the six disciplines of the CYBATHLON 2016 have proven themselves, they will remain in the program of CYBATHLON 2020. This means that visitors and pilots can look forward to Brain-Computer Interface Race, Functional Electrical Stimulation Bike Race, Powered Arm Prosthesis Race, Powered Leg Prosthesis Race, Powered Exoskeleton Race as Powered Wheelchair Race. The tasks will continue to be relevant to everyday life, but will reflect advances in research.“ (Website ETHZ) Athletes with disabilities competed against each other in the 2016 Cybathlon. The teams came from all over the world. The event has attracted international attention. Technical challenges and questions of information ethics and medical ethics were discussed. The scientific director is Prof. Dr. Robert Riener from ETH Zurich. Further information is available via www.cybathlon.ethz.ch/cybathlon-2020.html.

Fig.: Scene from the Cybathlon 2016

Berliner Kolloquium zu Robotern in der Pflege

Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich ist der wissenschaftliche Leiter des nächsten Berliner Kolloquiums. „Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik treffen sich einmal pro Jahr in der Hauptstadt für einen ganzen Tag zum etablierten Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung. Die Themenkomplexe werden von der Stiftung vorgegeben. Sie reichen von aktuellen Fragestellungen der Mensch-Maschine-Schnittstelle, der Molekularmedizin, der Neuro- und Kulturwissenschaften über die Psychologie, Ökologie, Urbanistik und Informatik bis hin zu Kommunikations- und Managemententwicklungen.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Im Mai 2019 geht es um „Roboter in der Pflege“. Oliver Bendel hat als Informations- und Maschinenethiker zu diesem Thema zahlreiche Vorträge gehalten und Artikel verfasst sowie den letztjährigen Ladenburger Diskurs mit diesem Fokus veranstaltet. Im Spätherbst 2018 kommt das von ihm herausgegebene Springer-Buch „Pflegeroboter“ heraus, das Beiträge renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und UK enthält. Informationen zur Daimler und Benz Stiftung sind über www.daimler-benz-stiftung.de verfügbar.

Abb.: In der Kuppel des Reichstags

In der Hand des Handys

Im Gottlieb Duttweiler Institut in Rüschlikon findet am 2. Oktober 2018 der smama Mobile Day statt. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW) zum Thema „In der Hand des Handys: Betrachtungen aus ethischer Sicht“. Es folgen Geoffry Ochs (Manager Commercial Accounts HMD) mit „Nokia, die erfolgreiche Wiedergeburt einer Marke“, Dr. Jana Hofmann (Universität Erfurt) mit „Medienstress durch Smartphones“, Walter Heutschi (Hotelier, Ex-CEO Swisscom Mobile) mit „Meine richtigen und falschen Prognosen“ und Tobias Wirth (Head Digital Business at Aduno Group und Präsident smama) mit „Die Mobile-Only-Banken kommen“. Oliver Bendel wird mit persönlichen Betrachtungen beginnen – er hat ab 2007 den Handyroman in Europa bekannt gemacht und 2010 ein Haikubuch mit QR-Codes veröffentlicht – und stellt dann Chancen und Risiken des Handygebrauchs gegenüber. Weitere Informationen über www.smama.ch/event/smama-mobile-day-2-18/.

Abb.: In der Hand des Handys

Joi in Salzburg

Dr. Karlheinz Steinmüller eröffnet am 24. September 2018 im Literaturhaus Salzburg das Festival „Science meets Fiction“. Er ist Science-Fiction-Autor, Physiker und Philosoph. Sein Vortrag widmet sich den Wechselbeziehungen zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und literarischen Zukunftsvisionen. Am dararauffolgenden Tag wird „Blade Runner 2049“ von Prof. Dr. Oliver Bendel vorgestellt. Der Roboterphilosoph arbeitet derzeit an einem Buchbeitrag („Hologram Girl“) über fiktionale und reale Hologramme, zu denen man Liebesbeziehungen unterhalten kann. In seinem Vortrag geht er insbesondere auf die fiktionalen Hologramme ein, die in „Blade Runner 2049“ eine wesentliche Rolle spielen. Joi, die holografische Gefährtin von Officer K, verschmilzt in einer spektakulären Szene mit einer Replikantin gleichsam zu einer dritten Frau, mit der sich der Blade Runner vergnügt, in einer anderen ist sie eine dreidimensionale Reklame, groß wie King Kong, und spricht den verzweifelten Officer K als einen Unbekannten an. An den darauffolgenden Tagen führt Dr. Petra Schaper-Rinkel vom Austria Institute of Technology in „Her“ ein, Prof. Dr. Thomas Heistracher in „Ghost in the Shell“ und Prof. Dr. Elmar Schüll in „Ex Machina“. Weitere Informationen über sciencemeetsfiction.org. und den Flyer der Veranstaltung.

Abb.: Oliver Bendel bei einem Vortrag bei der Migros (Foto: Meret Buser)

MediaNight an der Hochschule der Medien

Die Weltpremiere des Kurzfilms „IGNARUS“ findet am 5. Juli 2018 bei der MediaNight an der Hochschule der Medien in Stuttgart statt. Cara sitzt mit John, einem Wissenschaftler, so der Plot, in einem abgeschotteten Forschungsbunker auf einem fremden Planeten fest. Obwohl sie nur ein Hologramm und ein KI-System ist, verfügt sie über überaus menschliche Züge. Der Film wurde von der Schwesterplattform maschinenethik.net unterstützt. Auf der Website der Hochschule wird geworben: „In der Nobelstraße 10, 8 und 10a sind rund 110 Projekte aus nahezu allen Studiengängen der Hochschule zu sehen. Ihr Spektrum reicht von künstlerisch-kreativen Projekten bis hin zu alltagstauglichen Industrieanwendungen. Freuen Sie sich auf professionelle Computeranimationen, Kurz- und Dokumentarfilme, TV- und Tonproduktionen oder Software-Entwicklungen, Games und Printprodukte.“ (Website Hochschule der Medien) Bei der MediaNight werden mehrere tausend Gäste erwartet. Weitere Informationen über www.hdm-stuttgart.de/medianight/#2824.

Abb.: Ein Hologrammmädchen

Drittes Meeting der Audi-KI-Initiative

„Künstliche Intelligenz (KI) wird unsere Mobilität, unsere Arbeitswelt und unser Leben substanziell verändern.“ (Website Beyond) So beginnt ein Text auf der Website zur Beyond-Initiative von Audi, die von Rupert Stadler ausgeht. Das Ziel sei es, dass KI zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt wird. „Im Fokus stehen die ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Aspekte beim autonomen Fahren und die Zukunft der Arbeit im KI-Zeitalter.“ (Website Beyond) Man hat „ein interdisziplinäres Netzwerk aus internationalen KI-Experten aufgebaut“. „Philosophen und Psychologen treffen auf Software-Ingenieure, Start-Up-Unternehmer und Rechtsexperten.“ (Website Beyond) Bei Audi zeigt man sich überzeugt: Um die „KI-Transformation“ (Website Beyond) zu gestalten, müssen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammenspielen. Teil des Netzwerks sind u.a. Luciano Floridi, Kate Darling, Iyad Rahwan, Walter Brenner, Wendell Wallach und Oliver Bendel. Das nächste Treffen mit Rupert Stadler findet am 10. Juli 2018 statt. Nachtrag vom 26. Juni 2018: Wegen der Verhaftung des Vorstandsvorsitzenden wurde die Beyond-Initiative-Konferenz verschoben.

Abb.: KI und philosophische Ethik haben nichts mit Göttern zu tun