„Alles Panik!? – Macht und Ohnmacht der Gesellschaft“ – so lautet der Titel der öffentlichen Ringvorlesung der FHNW, die am 7. Oktober 2020 mit dem Vortrag „Wie übersteht die Schweizer Wirtschaft die Corona-Krise?“ von Prof. Dr. Aymo Brunetti (Departement Volkswirtschaftslehre der Universität Bern) begonnen und am 16. Dezember 2020 mit dem Vortrag „Serviceroboter als Helfer in der Not: Neuer Einsatzbedarf aufgrund von Krisen, Katastrophen und Pandemien“ von Prof. Dr. Oliver Bendel (Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft FHNW) beendet wird. Aus der Ankündigung: „Mit den neuen Pandemien vollzieht sich eine Zeitenwende: Der moderne Mensch ist wie kaum zuvor mit Verunsicherung, Furcht und vielleicht gar Panik konfrontiert. Bleibt unser Wohlstand mittel- und langfristig gewahrt? Wie verarbeiten unsere Kinder die kollektiven und eigenen Ängste? Lehrt uns nicht die Geschichte, dass wir immer schon Abhängige waren und unsere Selbstbestimmung auch eine Illusion ist? Renommierte Fachleute aus Wirtschaft, Medizin und Wissenschaft analysieren die Folgen der Corona-Krise und stellen sich Ihren Fragen.“ Weitere Referentinnen und Referenten sind Renate Gröger Frehne, Dr. phil. Maria Teresa Diez Grieser und Prof. em. Dr. Jakob Tanner. Ein Flyer ist hier erhältlich.
Deutschlandfunk Nova hat am 28. Juni 2020 Vorträge von Prof. Dr. Oliver Bendel und Prof. Dr. Armin Grunwald gesendet. Die Aufnahmen stammen vom 23. Berliner Kolloquium vom 22. Mai 2019 zu Robotern in der Pflege, womit sowohl Pflegeroboter als auch Sicherheits-, Transport-, Reinigungs- und Desinfektionsroboter, die in Pflege und Betreuung eingesetzt werden, gemeint sind. Den Eröffnungsvortrag „Pflegeroboter: Weder Heilsbringer noch Vorboten des Weltuntergangs“ hielt Prof. Dr. Oliver Bendel, der auch der wissenschaftliche Leiter der Veranstaltung war. Er widmete sich den ethischen und rechtlichen Herausforderungen, die der Einsatz von Pflegerobotern nach sich zieht. Eine Einordnung, die nicht im Ungefähren verbleibt, sollte nach Bendel ausgehen von konkreten Prototypen und Produkten, konkreten Aufgaben und Anwendungsgebieten, konkreten Rollen und Berufen und etablierten Begriffen. Prof. Dr. Armin Grunwald, einer der bekanntesten Technikphilosophen Europas, hielt nach Prof. Dr. Oliver Bendel und Prof. Dr. Florian Coulmas einen Vortrag mit dem Titel „Pflegeroboter und der Deutsche Bundestag: Zur Zukunft technisch assistierter Pflege“. Der technische Fortschritt in der Robotik scheint, so Grunwald, wie gerufen‚ um den viel beschworenen Pflegenotstand zu lindern. So einfach sei es jedoch nicht. Auf der Basis einer aktuellen Studie erklärte Prof. Dr. Armin Grunwald, warum sich der Deutsche Bundestag für Pflegerobotik interessiert, wie entsprechende wissenschaftliche Politikberatung erfolgt, welche Herausforderungen in Bezug auf integrative Technikgestaltung entstehen und wie eine Balance zwischen menschlicher und technischer Autonomie zu erreichen ist. Beim 23. Berliner Kolloquium referierten u.a. noch die weltweit bekannten Maschinenethiker Michael Anderson und Susan L. Anderson. Moderator war Christoph Keller, der bei SRF arbeitet und als Autor tätig ist.
Abb.: Der Moderator Christoph Keller (Bild: Daimler und Benz Stiftung)
The topic of the 12th International Conference on Social Robotics (ICSR 2020) is „Entertaining Robots“, which is meant to be – according to the organizers – a play on words signifying that robots can serve as captivating social agents but also suggesting the challenges associated with managing these artifacts. „In the near future robots will be entering our social world taking on a wide variety of roles. This conference offers a venue for researchers and those interested in social robots to examine the progress that is being made towards the creation of social robots. ICSR 2020 will foster discussion related to the innovative approaches to developing social robots, the promise new robotic technologies, and possible positive and negative influences of social robots on society.“ (Website ICSR) ICSR 2020 was supposed to take place in Colorado, but will be conducted in a virtual format because of concerns surrounding the COVID-19 pandemic. Deadline for paper submission is 29 June 2020. More information via sites.psu.edu/icsr2020/.
„Once we place so-called ’social robots‘ into the social practices of our everyday lives and lifeworlds, we create complex, and possibly irreversible, interventions in the physical and semantic spaces of human culture and sociality. The long-term socio-cultural consequences of these interventions is currently impossible to gauge.“ (Website Robophilosophy Conference) With these words the next Robophilosophy conference was announced. It would have taken place in Aarhus, Denmark, from 18 to 21 August 2019, but due to the COVID 19 pandemic it is being conducted online. One lecture will be given by Oliver Bendel. The abstract of the paper „The Morality Menu Project“ states: „Machine ethics produces moral machines. The machine morality is usually fixed. Another approach is the morality menu (MOME). With this, owners or users transfer their own morality onto the machine, for example a social robot. The machine acts in the same way as they would act, in detail. A team at the School of Business FHNW implemented a MOME for the MOBO chatbot. In this article, the author introduces the idea of the MOME, presents the MOBO-MOME project and discusses advantages and disadvantages of such an approach. It turns out that a morality menu can be a valuable extension for certain moral machines.“ In 2018 Hiroshi Ishiguro, Guy Standing, Catelijne Muller, Joanna Bryson, and Oliver Bendel had been keynote speakers. In 2020, Catrin Misselhorn, Selma Sabanovic, and Shannon Vallor will be presenting. More information via conferences.au.dk/robo-philosophy/.
Mathias Lindenau und Marcel Meier Kressig sind die Herausgeber des Buchs „Schöne neue Welt? Zwischen technischen Möglichkeiten und ethischen Herausforderungen“. Von der Website des Verlags: „Schon immer hat der Mensch die technischen Möglichkeiten zur Kompensation seiner lebensweltlichen Defizite genutzt. Zudem dienen sie ihm zur Optimierung seiner selbst und seiner Umwelt. Im Zuge dieses Strebens wird der Möglichkeitsraum menschlichen Handelns ins schier Unermessliche ausgeweitet. Doch ob aus der Möglichkeit des Könnens zwangsläufig immer auch ein Gebot des Sollens folgt, ist umstritten – gerade in der Zeit der digitalen Transformation. Die Beiträger*innen des Bandes befassen sich daher insbesondere mit dem Phänomen des Enhancement, ethischen Implikationen bei Servicerobotern, der Auswirkung von Künstlichkeit auf den Menschen sowie dem allgemeinen Diskurs um Digitalisierung.“ (Website transcript) Von Oliver Bendel, dem Informations- und Maschinenethiker aus Zürich, stammt der Beitrag „Serviceroboter aus Sicht der Ethik“. Dieser geht zurück auf seinen Vortrag bei den Vadian Lectures in St. Gallen, gehalten am 9. Mai 2019. Das Buch erscheint im Sommer 2020 und ist hier vorbestellbar.
Kooperations- und Kollaborationsroboter, kurz Co-Robots oder Cobots, sind aus den Fabriken nicht mehr wegzudenken. So arbeiten sie etwa im Automobilbereich eng mit den Monteuren zusammen, und jeder macht das, was er am besten kann. Die neuartigen Roboter sind jedoch nicht nur in Produktion und Logistik relevant, sondern auch im Servicebereich, insbesondere dort, wo eine Nähe zwischen ihnen und den Benutzern erwünscht oder nicht zu vermeiden ist. In der Pflege hat man jahrzehntelang Einzellösungen ganz unterschiedlicher Art entwickelt. Nun setzt man mehr und mehr auf Co-Robots und bringt ihnen die speziellen Arbeiten bei, die in Pflege, Betreuung oder Therapie anfallen. Der Beitrag „Co-Robots as Care Robots“ von Oliver Bendel, Alina Gasser und Joel Siebenmann stellt die Vorteile, aber ebenso die Nachteile von Co-Robots in Pflege und Betreuung dar und gibt Hinweise mit Blick auf Mensch-Roboter-Interaktion und -Kommunikation. Er geht dabei von einem Modell aus, das testweise bereits in verschiedenen Pflegeeinrichtungen und Altenheimen eingesetzt wurde, nämlich Lio von F&P Robotics, und nutzt Ergebnisse aus begleitenden Studien. Es kann gezeigt werden, dass Co-Robots in vielerlei Hinsicht ideal für Anforderungen in Pflege und Betreuung sind. Es gilt freilich auch, einige Punkte zu beachten, damit Funktionalität und Akzeptanz gewährleistet sind. Der Beitrag wurde beim AAAI 2020 Spring Symposium „Applied AI in Healthcare: Safety, Community, and the Environment“ angenommen. An der Stanford University trifft man jedes Jahr die weltweit führenden Experten in Künstlicher Intelligenz, Robotik und Ethik. Da die Konferenz wegen COVID-19 abgesagt werden musste, findet der Vortrag im November im Rahmen der AAAI 2020 Fall Symposia in Washington statt. Das Paper kann über arxiv.org/abs/2004.04374 heruntergeladen werden.
The paper „Co-Robots as Care Robots“ by Oliver Bendel, Alina Gasser and Joel Siebenmann, accepted at the AAAI 2020 Spring Symposium „Applied AI in Healthcare: Safety, Community, and the Environment“, can be accessed via arxiv.org/abs/2004.04374. From the abstract: „Cooperation and collaboration robots, co-robots or cobots for short, are an integral part of factories. For example, they work closely with the fitters in the automotive sector, and everyone does what they do best. However, the novel robots are not only relevant in production and logistics, but also in the service sector, especially where proximity between them and the users is desired or unavoidable. For decades, individual solutions of a very different kind have been developed in care. Now experts are increasingly relying on co-robots and teaching them the special tasks that are involved in care or therapy. This article presents the advantages, but also the disadvantages of co-robots in care and support, and provides information with regard to human-robot interaction and communication. The article is based on a model that has already been tested in various nursing and retirement homes, namely Lio from F&P Robotics, and uses results from accompanying studies. The authors can show that co-robots are ideal for care and support in many ways. Of course, it is also important to consider a few points in order to guarantee functionality and acceptance.“ Due to the outbreak of the COVID-19 pandemic, the physical meeting to be held at Stanford University was postponed. It will take place in November 2020 in Washington (AAAI 2020 Fall Symposium Series).
Fig.: Lio at Rehaklinik Zihlschlacht (photo: Urs Jaudas/F&P Robotics)
Der Vortrag „Serviceroboter aus der Perspektive der Ethik“ von Prof. Dr. Oliver Bendel am 12. März 2020 an der ZHAW in Wädenswil war der erste Vortrag im Forum des Frühjahrssemesters – und wegen COVID-19 wohl auch der letzte. Roboter waren lange Zeit besondere Maschinen, die in Käfigen in Fabriken eingesperrt und als Werkzeuge für bestimmte Aufgaben verwendet wurden, sei es zur Bombenentschärfung oder zur Umfelderkundung, auf der Erde wie auf dem Mond. Nur wenige Menschen bekamen sie zu Gesicht. Seit der Jahrtausendwende ändert sich das drastisch. Zuerst waren es Saug-, Mäh- und Poolroboter, die uns unterstützt und an die wir uns gewöhnt haben. Sie helfen uns im Haushalt und im Außenbereich, sozusagen in „geschlossenen“ und „halboffenen“ Welten. Inzwischen sind immer mehr Serviceroboter in „offenen“ Welten anzutreffen. Sie sind an Orten unterwegs, die wir uns teilen bzw. die öffentlich sind. Dabei stellen sich – vor allem, aber nicht nur bei sozialen Robotern – diverse Herausforderungen. Diese thematisierte der Vortrag, in moralischer und sozialer Hinsicht, und er schlug Lösungen u.a. auf ethischer, technischer und organisationaler Ebene vor. Das Video des Vortrags kann hier aufgerufen werden.
„Bodily Encounters“ is the title of the Salon Suisse at this year’s Architecture Biennale in Venice. On Thursday, 26 November 2020, a lecture by Prof. Dr. Oliver Bendel on bio- and bodyhacking will take place in Palazzo Trevisan, followed by a discussion with Mike Schaffner and Prof. Dr. Georg Vrachliotis. Biohacking can be defined as the use of biological, chemical or technical means to penetrate organisms or their components in order to change and improve them. The combination of organisms is also possible, creating real-life chimeras. A subsection of biohacking is bodyhacking, in which one intervenes in the animal or human body with biological and chemical, but above all technical means (computer chips, magnets, devices of all kinds, exoskeletons and prostheses), often with the aim of animal or human enhancement and sometimes with a transhumanist mentality. Oliver Bendel is an information and machine ethicist and has been working on human enhancement and animal enhancement for years. Georg Vrachliotis is a professor of architecture, Mike Schaffner is a transhumanist. The Salon Suisse program is available here.
Stanford University announced that it would cancel in-person classes for the final two weeks of the winter quarter in response to the expanding outbreak of COVID-19. Even before that, the school had set its sights on larger events. These included the AAAI Spring Symposium Series, a legendary conference on artificial intelligence, which in recent years has also had a major impact on machine ethics and robot ethics or roboethics. The AAAI organization announced by email: „It is with regret that we must notify you of the cancellation of the physical meeting of the AAAI Spring Symposium at Stanford, March 23-25, due to the current situation surrounding the COVID-19 outbreak. Stanford has issued the following letter at news.stanford.edu/2020/03/03/message-campus-community-covid-19/, which strongly discourages and likely results in cancellation of any meeting with more than 150 participants.“ What happens with the papers and talks is still unclear. Possibly they will be part of the AAAI Fall Symposium in Washington. The symposium „Applied AI in Healthcare: Safety, Community, and the Environment“, one of eight events, had to be cancelled as well – among other things, innovative approaches and technologies that are also relevant for crises and disasters such as COVID-19 would have been discussed there.
Fig.: The conference would have been part of the AAAI 2020 Spring Symposium
In seinem Vortrag beim Careum Dialog 2020 stellte Oliver Bendel eine Systematisierung zu sozialen Robotern vor. Er betonte, dass sich soziale Roboter sowohl auf Menschen als auch auf Tiere beziehen können. Soziale Roboter, so seine Systematisierung, interagieren und kommunizieren mit Lebewesen. Sie haben eine besondere Nähe zu ihnen und bilden Eigenschaften von ihnen ab. Im Zentrum steht der Nutzen, den die sozialen Roboter für Lebewesen haben können – denn sie können nicht nur unter ihnen und mit ihnen sein, sondern auch für sie da sein, indem sie sie begleiten und unterstützen – oder sie retten und verschonen. Die Systematisierung wandte Oliver Bendel auf fünf verschiedene soziale Roboter an, Cozmo, Harmony, P-Care, REEM und Happy Hedgehog (HHH). Beim REEM-Roboter wurde auf die Variante als Sicherheits- und Überwachungsroboter eingegangen, den Robocop in Dubai. Der HHH ist ein Prototyp aus dem eigenen Hause, ein igelfreundlicher Rasenmähroboter.
The paper „Care Robots with Sexual Assistance Functions“ by Oliver Bendel was accepted at the AAAI 2020 Spring Symposia. From the abstract: „Residents in retirement and nursing homes have sexual needs just like other people. However, the semi-public situation makes it difficult for them to satisfy these existential concerns. In addition, they may not be able to meet a suitable partner or find it difficult to have a relationship for mental or physical reasons. People who live or are cared for at home can also be affected by this problem. Perhaps they can host someone more easily and discreetly than the residents of a health facility, but some elderly and disabled people may be restricted in some ways. This article examines the opportunities and risks that arise with regard to care robots with sexual assistance functions. First of all, it deals with sexual well-being. Then it presents robotic systems ranging from sex robots to care robots. Finally, the focus is on care robots, with the author exploring technical and design issues. A brief ethical discussion completes the article. The result is that care robots with sexual assistance functions could be an enrichment of the everyday life of people in need of care, but that we also have to consider some technical, design and moral aspects.“ The paper had been submitted to the symposium „Applied AI in Healthcare: Safety, Community, and the Environment“. Oliver Bendel will present the paper at Stanford University between 23 and 25 March 2020.
The paper „Co-Robots as Care Robots“ by Oliver Bendel, Alina Gasser and Joel Siebenmann was accepted at the AAAI 2020 Spring Symposia. From the abstract: „Cooperation and collaboration robots, co-robots or cobots for short, are an integral part of factories. For example, they work closely with the fitters in the automotive sector, and everyone does what they do best. However, the novel robots are not only relevant in production and logistics, but also in the service sector, especially where proximity between them and the users is desired or unavoidable. For decades, individual solutions of a very different kind have been developed in care. Now experts are increasingly relying on co-robots and teaching them the special tasks that are involved in care or therapy. This article presents the advantages, but also the disadvantages of co-robots in care and support, and provides information with regard to human-robot interaction and communication. The article is based on a model that has already been tested in various nursing and retirement homes, namely Lio from F&P Robotics, and uses results from accompanying studies. The authors can show that co-robots are ideal for care and support in many ways. Of course, it is also important to consider a few points in order to guarantee functionality and acceptance.“ The paper had been submitted to the symposium „Applied AI in Healthcare: Safety, Community, and the Environment“. Oliver Bendel will present the results at Stanford University between 23 and 25 March 2020.
Zusammen mit dem Zentrum für Wissenschaftstheorie (Philosophisches Seminar der Universität Münster) veranstaltet das Centrum für Bioethik im Wintersemester 2019/2020 eine gemeinsame Ringvorlesung zur Maschinenethik, wobei auch Informationsethik und Roboterethik sowie Roboterrecht ein Thema sind. Die einzelnen Vortragsveranstaltungen finden jeweils donnerstags von 18 bis 20 Uhr statt. Oliver Bendel (Windisch, Schweiz) trägt am 9. Januar 2020 über „Pflege- und Therapieroboter aus ethischer Sicht“ vor. Wie wollen wir im Alter leben? Mit oder ohne Maschinen? So weit überwacht, dass wir zuhause bleiben können, oder so stark überwacht, dass unsere Privat- und Intimsphäre gefährdet ist? Armin Grunwald (Karlsruhe) spricht dann am 23. Januar 2020 über „Digitalisierung als Schicksal? Plädoyer für eine Rückeroberung von Gestaltungsoptionen“. Bereits im letzten Jahr referierten Klaus Mainzer (München), Jürgen Altmann (Dortmund), Michael Hauskeller (Liverpool, England) und Susanne Beck (Hannover). Ein Plakat zur Veranstaltung kann hier heruntergeladen werden. Weitere Informationen über www.uni-muenster.de/Bioethik/aktuelles/index.html.
Die Euroforum-Konferenz „Automatisation & Data Analytics: Praktische Nutzung von KI in Versicherungen“ findet am 12. und 13. März 2020 in München statt. „Robotics und KI gesteuerte Prozessautomatisierung bieten der Assekuranz sowohl im Antrags- als auch Schadenmanagement die Chance zur Erhöhung von Qualität, Effizienz und Kundenzufriedenheit. Am ersten Konferenztag stellen Experten der Versicherer Allianz, VKB, Cosmos, Gothaer und das Start-up Joonko erfolgreiche Automatisierungsprojekte vor, berichten über ihre Umsetzungserfahrungen und geben Tipps und Tricks.“ (Website Konferenz) „Zukünftig wird ein Versicherer, der es schafft, eine gute Datenaufbereitung, -Qualität und -Sicherheit herzustellen, entscheidende Wettbewerbsvorteile haben. Doch bisher hängen die Daten der Versicherer unstrukturiert in Silos fest und können nicht für KI-Systeme genutzt werden. Am zweiten Konferenztag zeigen Experten von Google, Allianz, Markel, Coya und getsafe auf, wie Versicherer ihre Datensilos aufbrechen und aktivieren können.“ (Website Konferenz) Auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben Input. Dr. Andrea Cornelius spricht über die „Einführung von KI-Projekten“, Prof. Dr. Oliver Bendel über „KI und Big Data in der Versicherung aus ethischer Sicht“. Der Flyer kann hier heruntergeladen werden.
In 2018, Dr. Yuefang Zhou and Prof. Dr. Martin Fischer initiated the first international workshop on intimate human-robot relations at the University of Potsdam, „which resulted in the publication of an edited book on developments in human-robot intimate relationships“. This year, Prof. Dr. Martin Fischer, Prof. Dr. Rebecca Lazarides, and Dr. Yuefang Zhou are organizing the second edition. „As interest in the topic of humanoid AI continues to grow, the scope of the workshop has widened. During this year’s workshop, international experts from a variety of different disciplines will share their insights on motivational, social and cognitive aspects of learning, with a focus on humanoid intelligent tutoring systems and social learning companions/robots.“ (Website Embracing AI) The international workshop „Learning from Humanoid AI: Motivational, Social & Cognitive Perspectives“ will take place on 29 and 30 November 2019 at the University of Potsdam. Keynote speakers are Prof. Dr. Tony Belpaeme, Prof. Dr. Oliver Bendel, Prof. Dr. Angelo Cangelosi, Dr. Gabriella Cortellessa, Dr. Kate Devlin, Prof. Dr. Verena Hafner, Dr. Nicolas Spatola, Dr. Jessica Szczuka, and Prof. Dr. Agnieszka Wykowska. Further information is available at embracingai.wordpress.com/.
In his lecture „Service Robots in Health Care“ at the Orient-Institut Istanbul on 18 December 2019, Prof. Dr. Oliver Bendel from Zurich, Switzerland is going to deal with care robots as well as therapy and surgery robots. He will present well-known and less known examples and clarify the goals, tasks and characteristics of these service robots in the healthcare sector. Afterwards he will investigate current and future functions of care robots, including sexual assistance functions. Against this background, the lecture is going to consider both the perspective of information ethics and machine ethics. In the end, it should become clear which robot types and prototypes or products are available in health care, which purposes they fulfil, which functions they assume, how the healthcare system changes through their use and which implications and consequences this has for the individual and society. The program of the series „Human, medicine and society: past, present and future encounters“ can be downloaded here.
Fig.: The Orient-Institut is located near the Bosporus
„Once we place so-called ’social robots‘ into the social practices of our everyday lives and lifeworlds, we create complex, and possibly irreversible, interventions in the physical and semantic spaces of human culture and sociality. The long-term socio-cultural consequences of these interventions is currently impossible to gauge.“ (Website Robophilosophy Conference) With these words the next Robophilosophy conference is announced. It will take place from 18 to 21 August 2019 in Aarhus, Denmark. The CfP raises questions like that: „How can we create cultural dynamics with or through social robots that will not impact our value landscape negatively? How can we develop social robotics applications that are culturally sustainable? If cultural sustainability is relative to a community, what can we expect in a global robot market? Could we design human-robot interactions in ways that will positively cultivate the values we, or people anywhere, care about?“ (Website Robophilosophy Conference) In 2018 Hiroshi Ishiguro, Guy Standing, Catelijne Muller, Joanna Bryson, and Oliver Bendel had been keynote speakers. In 2020, Catrin Misselhorn, Selma Sabanovic, and Shannon Vallor will be presenting. More information via conferences.au.dk/robo-philosophy/.
Fig.: The Robot Restaurant in Tokyo (Foto: Stefanie Hauske)
In dem Vortrag „Pflegeroboter aus Sicht der Ethik“ von Prof. Dr. Oliver Bendel am 15. Oktober 2019 an der Hochschule Konstanz geht es um Pflegeroboter, zudem um Therapie- und Operationsroboter. Es werden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt und, davon ausgehend, Überlegungen aus Sicht der Ethik angestellt. Am Ende soll deutlich werden, welche Robotertypen und Prototypen bzw. Produkte es im Gesundheitsbereich gibt, welche Zwecke sie erfüllen, welche Funktionen sie übernehmen, wie sich das Gesundheitswesen durch ihre Nutzung verändert und welche Implikationen und Konsequenzen dies für den Einzelnen und die Gesellschaft hat. Pflegeroboter mögen zur persönlichen Autonomie beitragen und zugleich die informationelle Autonomie schwächen. Sie sind letztlich weder Heilsbringer noch Vorboten des Weltuntergangs, sondern einfach Instrumente, die die eine oder andere Wirkung entfalten können. Der Vortrag findet im Rahmen der Ringvorlesung „Angewandte Ethik – Transdisziplinäre Einblicke in aktuelle Praxisfelder der Ethik“ statt. Weitere Informationen über www.htwg-konstanz.de/de/studium/ergaenzende-studienangebote/ethik-nachhaltigkeit/ethik-und-nachhaltigkeit/.
Abb.: Oliver Bendel in Berlin (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
The papers of the AAAI 2019 Spring Symposium „Interpretable AI for Well-Being: Understanding Cognitive Bias and Social Embeddedness symposium“ were published in October 2019. The participants had met at Stanford University at the end of March 2019 to present and discuss their findings. Session 5 („Social Embeddedness“) includes the following publications: „Are Robot Tax, Basic Income or Basic Property Solutions to the Social Problems of Automation?“ (Oliver Bendel), „Context-based Network Analysis of Structured Knowledge for Data Utilization“ (Teruaki Hayashi, Yukio Ohsawa), „Extended Mind, Embedded AI, and ‚the Barrier of Meaning'“ (Sadeq Rahimi), „Concept of Future Prototyping Methodology to Enhance Value Creation within Future Contexts“ (Miwa Nishinaka, Yusuke Kishita, Hisashi Masuda, Kunio Shirahada), and „Maintaining Knowledge Distribution System’s Sustainability Using Common Value Auctions“ (Anas Al-Tirawi, Robert G. Reynolds). The papers can be downloaded via ceur-ws.org/Vol-2448/.
Am 18. Juli 2019 war Oliver Bendel zu Gast beim KIT. Die renommierte Universität in Karlsruhe verfolgte in ihrem Colloquium Fundamentale ein Semester lang „die stille Revolution der KI-Technologien“. Den Schlusspunkt setzte der Informations- und Maschinenethiker aus Zürich. Er stellte zunächst die Frage, ob Ethik eine Wissenschaft ist, und gab die Antwort: Sie ist es, wenn sie wissenschaftliche Methoden benutzt. Wenn sie wiederum eine Wissenschaft sei, sei ihre Aufgabe nicht, das Gute in die Welt zu bringen, sondern das Gute und Böse zu untersuchen. Ihre Aufgabe sei die jeder Wissenschaft, nämlich Erkenntnisgewinn und -vermittlung. Danach präsentierte Oliver Bendel mehrere Serviceroboter, Chatbots und Sprachassistenten und diskutierte sie aus den Perspektiven von Informations- und Maschinenethik. Immer wieder ging er auf eigene Projekte an seiner Hochschule ein. Dort entsteht bis Ende des Jahres das siebte Artefakt der Maschinenethik, die siebte moralische Maschine, um diesen Terminus technicus zu benutzen. Er schloss an seine Gedanken vom Anfang des Vortrags an: Die Maschinenethik dürfe nicht nur moralische, sondern auch unmoralische Maschinen hervorbringen, um diese zu erforschen. Manche von ihnen sollte man aber besser im Labor lassen. Am Ende erörterte er die Möglichkeit einer Supermoral (Supermorality), die die Moral der Menschen hinter sich lässt, wie die Superintelligenz (Superintelligence) unsere Intelligenz. Er anerkannte die Vorteile, die eine solche mit sich brächte, auch angesichts des Leids, das wir weltweit verursacht haben, strich aber vor allem mögliche Nachteile heraus.
Abb.: Oliver Bendel bei seinem Vortrag am KIT (Foto: KIT-ZAK/Felix Grünschloß)
Die Künstliche Intelligenz hat zunächst die menschliche oder tierische Intelligenz als Referenz und versucht, sie in bestimmten Aspekten abzubilden. Sie kann zudem anstreben, von der menschlichen oder tierischen Intelligenz abzuweichen, etwa indem sie mit ihren Systemen die Probleme anders löst. Die Maschinenethik widmet sich der maschinellen Moral, bringt sie hervor und untersucht sie. Ob man die Begriffe und Methoden der Maschinenethik mag oder nicht – man muss anerkennen, dass neuartige autonome Maschinen entstehen, die in einem gewissen Sinne vollständiger als frühere erscheinen. Es verwundert fast, dass sich die künstliche Moral nicht viel früher zur künstlichen Intelligenz gesellt hat. Nun scheinen vor allem Maschinen, die menschliche Intelligenz und menschliche Moral für überschaubare Anwendungsbereiche simulieren, eine gute Idee zu sein. Aber was ist, wenn eine Superintelligenz mit einer Supermoral eine neue Art bildet, die der unseren überlegen ist? Das ist natürlich Science-Fiction. Aber auch etwas, das manche Wissenschaftler erreichen wollen. Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich stellt in seinem Vortrag am 18. Juli 2019 ab 18:30 Uhr am KIT gegenwärtige Entwicklungen und künftige Möglichkeiten vor und nimmt eine kritische Einordnung vor. Er schließt damit das Colloquium Fundamentale des Sommersemesters ab. Weitere Informationen über www.zak.kit.edu/colloquium_fundamentale.