Im Rahmen der Veranstaltung „Mobile Connectivity im Unternehmen“ fand am 1. Juni 2016 in St. Gallen eine Panel-Diskussion zu „Future Mobile Innovation: Visions, Business, Barriers“ statt. Moderatorin war Barbara Josef, jahrelang Leiterin Kommunikation bei Microsoft Schweiz. Auf dem Podium saßen Dr. Pekko Vehviläinen, „The Most Quantified Man in Finland“ und CEO von Digital Health Solutions Ltd., Christoph Gugl, Head of Integrated Care bei der Helbling Technik AG, Reto C. Zbinden, Rechtsanwalt und CEO der Swiss Infosec AG und Prof. Dr. Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW. Der charismatische Finne mit dem implantierten Chip eröffnete mit einem Vortrag. Der Cyborg trackt permanent seine Funktionen und Aktivitäten und speichert die Daten in seiner Hand, zwischen Daumen und Zeigefinger. Dann kamen die anderen Panel-Teilnehmer ins Spiel. Gugl argumentierte im Sinne der Wirtschaft, Zbinden aus der Rechtswissenschaft heraus, Bendel aus der Moralphilosophie heraus, genauer aus Sicht der Informationsethik. Die Diskussion spannte sich von der Datensparsamkeit bis hin zum Transhumanismus. Die Gastgeberin, Prof. Dr. Andrea Back von der Universität St. Gallen, beschenkte alle mit einem knappen Kilo Schokolade. Danach stellte noch Gonzalo Tudela, CEO von Vandrico Solutions Inc., dutzende Wearables und die dazugehörigen Anwendungsfälle vor.
Eine Pressemitteilung mit dem Titel „Fünf Konsortien erarbeiten Konzept für Deutsches Internet-Institut“ wurde am 2. Juni 2016 veröffentlicht. „Aus einem breiten Antragsfeld hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in einer ersten Auswahlrunde zum Aufbau eines Deutschen Internet-Instituts fünf Konsortien ausgewählt.“ (Pressemitteilung BMBF) Von der Jury berücksichtigt wurden Anträge unter Federführung folgender Institutionen: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Karlsruher Institut für Technologie, Ruhr-Universität Bochum und Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Diese arbeiten nun detaillierte Konzepte aus. „In der nächsten Auswahlrunde im Frühjahr 2017 soll eines der fünf Konzepte ausgewählt und anschließend umgesetzt werden. Für den Aufbau des Deutschen Internet-Instituts sind in den ersten fünf Jahren bis zu 50 Millionen Euro vorgesehen.“ (Pressemitteilung BMBF) In die Jury hat Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka u.a. Prof. Dr. Viktor Mayer-Schönberger (University of Oxford), Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW, Schweiz), Katharina Borchert (Mozilla Corporation, Chief Innovation Officer), Prof. Dr. Urs Gasser (Harvard University), Prof. Dr. Eric Hilgendorf (Julius-Maximilians-Universität Würzburg), Prof. Dr. Michael Kerres (Universität Duisburg-Essen), Dr. Constanze Kurz (Chaos Computer Club und Netzpolitik.org) und Dr. Catharina Maracke (Keio University) berufen. Weitere Informationen über www.bmbf.de/de/aufbau-eines-deutschen-internet-institut-2934.html.
Abb.: Auch soziale Medien und mobile Anwendungen werden erforscht
Das Bayerische Fernsehen (BR Fernsehen) hat Oliver Bendel im Mai 2016 ins Verkehrszentrum des Deutschen Museums nach München eingeladen und dort ein Gespräch mit ihm geführt. „Mit über 4500 Exponaten zählen die Sammlungen des Landverkehrs zu den größten, wertvollsten und ältesten Sammlungen des Deutschen Museums.“ (Website Verkehrszentrum) Es ging um autonome Autos und den Verkehr der Zukunft. Der Philosoph und Wirtschaftsinformatiker sprach sich dafür aus, die Autobahnen dafür vorzusehen und die Städte weitgehend zu verschonen. Im Museum war ein Prototyp von Daimler ausgestellt, bei dem das autonome Fahren bereits Mitte der 90er-Jahre mit Hilfe von Fernsehkameras realisiert wurde. Im Ankündigungstext wird unter dem Titel „Auch eine Frage der Moral“ der Inhalt des Films skizziert und auf Dilemmata eingegangen: „Es gibt viele offene Fragen: Wie verhält sich ein autonomes Fahrzeug in einer Gefahrensituation? Was macht das Auto, wenn plötzlich ein kleines Mädchen vor ihm auf die Straße läuft? Was, wenn der Fahrer das Kind nur verschonen kann, indem er ausweicht, aber dadurch zum Beispiel einen Senioren gefährdet? Ist ein junges Leben mehr wert als ein älteres?“ (Website BR) Das Gespräch mit Oliver Bendel führte Patrick Lerch, ausgestrahlt wird der Beitrag voraussichtlich – ursprünglich eingeplant für den 1., dann für den 8. Juni 2016 – am 13. Juli 2016. Weitere Informationen über www.br.de.
Abb.: Im Verkehrszentrum des Deutschen Museums (Foto: Deutsches Museum)
Ein vierteiliges Interview mit dem Maschinenethiker und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel ist am 31. Mai 2016 in Telepolis erschienen. Es geht um autonome Autos, um neuartige Chatbots wie den GOODBOT und um tierfreundliche Saugroboter wie LADYBIRD. Es geht um die Forschung in der Schweiz und in den USA und das Zusammenleben mit den Maschinen. Zum Verkehr der Zukunft sagt Bendel: „Was also tun? Ich rate hartnäckig dazu, bestimmte Maschinen in offenen Welten nicht auf uns loszulassen. Es sind vermutlich tragfähige Kompromisse möglich. Man kann autonome Autos in den Städten verbieten und zwischen den Städten fahren lassen, auf bestimmten Spuren, wobei der Spurwechsel meist gut beherrscht wird, zu bestimmten Uhrzeiten, mit bestimmten Geschwindigkeiten. Eventuell auch im Entenmarsch, ein Auto fährt voran, die anderen bilden eine Kette wie die Küken hinter der Mutter. Projekte dieser Art hat es gegeben. Bei einer solchen Entflechtung des Verkehrs sind diejenigen beruhigt, die dem autonomen Auto misstrauen, und es werden kaum Unfälle mit konventionellen Fahrzeugen auftreten.“ (Telepolis, 31. Mai 2016) Der Beitrag mit dem Titel „Über die Moral der Maschinen und eine programmierte Ethik“ kann über www.heise.de/tp/artikel/48/48387/1.html abgerufen werden.
The LIEBOT project is based on preparatory works by Prof. Dr. Oliver Bendel who already initiated the GOODBOT, a chatbot which can be considered a simple moral machine. Since 2013 he has published several articles on this subject and presented automatic strategies with a view to lying. A business informatics student of the School of Business FHNW, Kevin Schwegler, was contracted early in 2016 to implement the LIEBOT (aka LÜGENBOT) as a prototype in the scope of his graduation thesis under consideration and continuance of the preparatory works. The objective of the LIEBOT project is to give practical evidence of the potential of lies and risks of natural language systems. Online media and websites create or aggregate more and more texts automatically (robo-content) and robo-journalism is growing. Natural language dialog systems are becoming very popular. The chatbot to be programmed – the LIEBOT – shall be able to produce untruths and to respond in a morally inadequate manner. This makes it a reversion of the premise applied to the development of the GOODBOT and a continuance of the corresponding work under new auspices. A simple immoral machine is born, a kind of a Munchausen machine. Further information as from autumn 2016 via luegenbot.ch and liebot.org (links no longer valid).
Der Ausschuss Digitale Agenda des Deutschen Bundestages führt am 22. Juni 2016 von 16.00 bis 18.00 Uhr ein öffentliches Fachgespräch zum Themenkomplex „Auswirkungen der Robotik auf Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft“ durch. Prof. Dr. Oliver Bendel wurde als Sachverständiger benannt. Der Fokus soll laut den Verantwortlichen nicht allein auf Robotik und Arbeitswelt liegen, sondern es sollen überhaupt die Digitalisierung der Gesellschaft und die damit einhergehenden Probleme und Herausforderungen behandelt werden. Dazu zählen etwa die Aggregation und Verknüpfung von Daten und neue Entwicklungen wie das autonome Fahren. Mit dem Ausschuss „Digitale Agenda“ hat der Deutsche Bundestag laut Website „zum ersten Mal ein ständiges parlamentarisches Gremium, das sich den aktuellen netzpolitischen Themen widmet“ (Website Ausschuss Digitale Agenda). Es „sollen die verschiedenen Aspekte der Digitalisierung und Vernetzung fachübergreifend diskutiert und entscheidende Weichen für den digitalen Wandel gestellt werden“ (Website Ausschuss Digitale Agenda). Netzpolitik sei für den Ausschuss kein „Nischenthema“. Das Gremium sehe sich vielmehr als wichtiger Impulsgeber für die parlamentarische Arbeit. Weitere Informationen über www.bundestag.de/ada.
In these days, the Hasler Foundation presents the new research program „Cyber-Human Systems“, with a budget of 5 millions Swiss francs. Some information from the website: „Computing plays an ever increasing role in all aspects of our life. As a consequence, society and information technology continuously interact and influence each other in a complex process. In this context, cyber-human system research investigates the increasingly coupled relationship between humans and computing with the broad goal of advancing human capabilities. Novel models, methods, theories and technological innovations in information technology are developed to increase our understanding of this new class of computing systems and to exploit their large economical and societal potential.“ (Website Hasler) The text continues: „Research in cyber-human systems addresses specifically all aspects close to the interface between humans and information technology. It is concerned with novel computing platforms such as wearable, textile-integrated and mobile devices or even person-embedded sensors and computers. The research also explores systems that interact with users through multiple modalities such as new interaction techniques, computer displays and even brain-machine interfaces. Algorithmic aspects in cyber-human systems concentrate on local data processing in smart devices at the network edge rather than sending all data to the cloud for processing.“ According to a press release, research subjects include interfaces between digital and human world, computing like machine learning at the edge and analysis of economic and societal consequences. More information via www.haslerstiftung.ch.
In his speech at the University of Zurich, Kaspar Etter (Stiftung für Effektiven Altruismus) discusses the relation between artificial intelligence and ethics. Some information from the advertising text: „We humans steer the future not because we’re the strongest or the fastest but because we’re the smartest animal on this planet. However, there are no reasons to assume that blind evolutionary processes have reached the physical limit of intelligence with us. Quite to the contrary, we have already seen how intelligent machines outperform the best of our kind on an increasing number of tasks, ranging from Chess over the quiz show Jeopardy to Go. What will happen when artificial intelligence surpasses human intelligence in a broader range and controls our destiny? Are we ready to make our final invention? And what is to be done from an ethical perspective?“ (Website EA) The text continues: „In his talk, Kaspar Etter will cover the current state and trends in artificial intelligence, its present implications on our society and what is to be expected for the coming decades. You will also learn about a phenomenon called intelligence explosion and strategic considerations for approaching the challenges ahead of us.“ (Website EA) The event will take place in KOL-F-117, May 26, 2016, at 7 pm.
„Fitnessdaten können Menschen zu einem gesünderen Lebensstil verhelfen. Sie könnten aber auch zur Benachteiligung Kranker führen. Das Beispiel zeigt, wie zweischneidig der digitale Fortschritt ist. Wenn Informatiker sich das immer vor Augen halten, werden sie bessere Computersysteme entwerfen. Das erhofft sich eine Kooperation von Informatik und Philosophie an der Saar-Uni, die Veranstaltungen zum Thema Computerethik anbietet.“ (Saarbrücker Zeitung, 24. Mai 2016) Mit diesen Worten beginnt ein Artikel in der Saarbrücker Zeitung. Die Lehrveranstaltung von Kevin Baum trägt den Titel „Ethik für Nerds“. Vermittelt werden sowohl Grundlagen der Informationsethik als auch Konzepte aus der Maschinenethik. „Nehmen Sie das selbstfahrende Auto“, wird der junge Dozent zitiert. „Ich denke, es wird viele positive Wirkungen haben.“ (Saarbrücker Zeitung, 24. Mai 2016) „Einerseits. Andererseits jedoch könnte die gleiche Technik, die für autonome Fahrzeuge entwickelt wurde, auch in autonome Waffensysteme verbaut werden. Solche Konsequenzen sollten sich diejenigen bewusst machen, die solche Systeme entwerfen.“ (Saarbrücker Zeitung, 24. Mai 2016) Am Schluss des Artikels wird darauf hingewiesen, dass schon heute ein Autobauer in einer Anzeige nach Mitarbeitern suche, die technisches Verständnis mit „fundierter wissenschaftlicher Erfahrung im Bereich der Maschinenethik“ (Saarbrücker Zeitung, 24. Mai 2016) verbinden.
The proceedings of the AAAI conference 2016 have been published in March 2016 („The 2016 AAAI Spring Symposium Series: Technical Reports“). The symposium „Ethical and Moral Considerations in Non-Human Agents“ was dedicated to the discipline of machine ethics. Ron Arkin (Georgia Institute of Technology), Luís Moniz Pereira (Universidade Nova de Lisboa), Peter Asaro (New School for Public Engagement, New York) and Oliver Bendel (School of Business FHNW) spoke about moral and immoral machines. The contribution „Annotated Decision Trees for Simple Moral Machines“ (Oliver Bendel) can be found on the pages 195 – 201. In the abstract it is said: „Autonomization often follows after the automization on which it is based. More and more machines have to make decisions with moral implications. Machine ethics, which can be seen as an equivalent of human ethics, analyses the chances and limits of moral machines. So far, decision trees have not been commonly used for modelling moral machines. This article proposes an approach for creating annotated decision trees, and specifies their central components. The focus is on simple moral machines. The chances of such models are illustrated with the example of a self-driving car that is friendly to humans and animals. Finally the advantages and disadvantages are discussed and conclusions are drawn.“ The proceedings can be downloaded via aaai.org/proceeding/04-spring-2016/.
Fig.: Oliver Bendel, Cindy Mason, Luís Moniz Pereira, and others in Stanford
Commercial drones can be used for the transport of components and the good delivering as well as for the monitoring of consumers. Unmanned aerial vehicles (UAV) often come in combination with cameras and other equipment and are spies in the form of high-tech products. Sometimes, they drop out of the sky and hurt people. In Zurich, private drones seem to be a big problem for safety and security, and the laws have been tightened and improved. Remote-controlled commercial drones shall have cameras, gripper arms or a transportation space. In a current project, three master students of the School of Business (University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland FHNW) try to answer the following questions: What kinds of drones are available for commercial purposes? In which ways these UAV can be used? What are the technical challenges and possibilities? What are the problems from the perspective of information ethics? What are the general challenges in Switzerland? The results are expected by the end of summer 2016. Prof. Dr. Oliver Bendel is the contact for all questions concerning the research project and possible follow-up activities.
Im Silicon Valley sind Überwachungsroboter von Knightscope im Einsatz. Oliver Bendel – der Autor des Artikels „Blechpolizisten mit Elektroschockern: Beobachtungen zu Überwachungsrobotern“ – begegnete einem von ihnen im Shopping Center bei der Stanford University, an der er kurz zuvor einen Vortrag über Roboterautos gehalten hatte. Fast wäre er mit ihm zusammengestoßen, als er von Tür zu Tür, von Gebäude zu Gebäude unterwegs war. Es war ein milder Frühlingstag im März 2016, und vom ewigen Regen des Vormonats war nichts mehr zu sehen. „Überwachungsroboter dieser Art markieren physische Präsenz. Sie mischen sich unter die Menschen und rollen neben den Tieren.“ (inside-it.ch, 19. Mai 2016) Wenn es leer werde auf den Straßen und Wegen, seien ihre Silhouetten und Schatten zu sehen, und in den Räumen und Gebäuden seien sie diejenigen, die das Licht ausmachen. Neben dem K5 und dem kleinen Bruder, dem K3, ist seit kurzem ein weiteres Modell auf dem Markt. In China schaut der AnBot nach dem Rechten, und wenn er einen Verdächtigen entdeckt, kann er den Elektroschocker auf ihn richten. Während er im normalen Betrieb ein autonomer Roboter ist, wird er in einem solchen Fall zum Teleroboter: Die Waffe wird von einem Menschen ferngesteuert und im Ernstfall betätigt. Der Beitrag von Oliver Bendel, in dem auch ethische Aspekte angesprochen werden, ist am 19. Mai 2016 in der Zeitschrift inside-it.ch erschienen und kann über www.inside-it.ch/post/blechpolizisten-mit-elektroschockern-20160519 aufgerufen werden.
Am 23. und 24. Juni 2016 findet in Berlin der Workshop „Chancen und Risiken von Smart Cams im öffentlichen Raum“ statt. Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts ChaRiSma an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und des Datenschutz-Beirats der Deutschen Bahn. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Jürgen Taeger (Universität Oldenburg) und Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin (Bundesministerin der Justiz a.D.) werden Referate aus technischer und rechtlicher Perspektive gehalten u.a. von Prof. Dr. Helmut Krcmar (TU München), Bernd H. Harder (Mitglied im Hauptvorstand des BITKOM e.V.), Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin und Prof. Dr. Susanne Boll-Westermann (OFFIS Institut für Informatik). Es folgen Statements zum Regulierungsbedarf zum Schutz der Persönlichkeitsrechte u.a. von Dr. Tim Ostermann (MdB, CDU-/CSU-Fraktion), Dennis Rohde (MdB, SPD) und Dr. Konstantin von Notz (MdB, Grüne) sowie Prof. Dr. Dr. Volker Boehme-Neßler (Universität Oldenburg) und Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW). Dr. Edgar Rose (Universität Oldenburg) berichtet aus Projektsicht. Die Schlussworte stammen von Klaus-Dieter Hommel (stv. Vorsitzender Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) und Prof. Dr. Jürgen Taeger. Auf der Website von ChaRiSma wird erklärt: „Zentrales Ziel des Vorhabens ist es, … rechtliche Regelungen zu entwickeln, die den vielfältigen Interessen gerecht werden und zugleich wirksam in die Praxis umzusetzen sind. Sie sollen insbesondere Persönlichkeitsrechte schützen, ohne die Freiheit der technischen Anwendung übermäßig zu beschränken.“ Der Flyer kann hier heruntergeladen werden.
„Robotik für den Pflegebereich boomt. In dem Arbeitsfeld fehlt Personal und es fällt oft schwere körperliche Arbeit an, für die Hilfe willkommen wäre.“ (derStandard.at, 7. Mai 2016) Dies schreibt Gudrun Springer im österreichischen Standard. Ausgangspunkt des Artikels ist die öffentliche Sitzung der Bioethikkommission in Wien vom 2. Mai, bei der Prof. Dr. Oliver Bendel, Prof. Dr. Mark Coeckelbergh, Prof. Dr. Michael Decker, Prof. Dr. Jutta Weber und Markus Wohlmannstetter zum Thema Pflegeroboter vorgetragen haben. Die Verfasserin geht auf das Tandem-Prinzip ein, das Oliver Bendel in seinem Referat erwähnt hat und seit einiger Zeit propagiert. Auch Mark Coeckelbergh ist laut ihrer Aussage diesem Prinzip zugetan. Es sei besser, „Roboter als assistierende Technologien … im Tandem“ (derStandard.at, 7. Mai 2016) zu benutzen. Weiter schreibt sie: „Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft in Basel, der sich mit Auswirkungen des Roboters auf Menschen beschäftigt, meint, dass mancher Handgriff vom Menschen ausgeführt einem Pflegebedürftigen unangenehmer sein kann als vom technischen Helfer – etwa in der Intimpflege.“ (derStandard.at, 7. Mai 2016) Auch zu informationsethischen und rechtlichen Herausforderungen äußert er sich: „Andere wichtige Fragen, die für Bendel durch die Roboter aufkommen, betreffen den Datenschutz.“ (derStandard.at, 7. Mai 2016) Der Artikel mit dem Titel „Der Roboter im Pflegeheim“ ist über derstandard.at/2000036444112/Der-Roboter-im-Pflegeheim abrufbar.
„Kryptowährungen sind digitale (Quasi-)Währungen mit einem meist dezentralen, stets verteilten und kryptografisch abgesicherten Zahlungssystem. Zu ihnen gehören Bitcoin und Litcoin. Kryptowährungen haben sich in bestimmten Ländern als ernstzunehmende Alternative zur Zahlung unter Privatpersonen herausgebildet. Während man früher virtuelles Geld auch durch die Zurverfügungstellung von Rechenleistung und Netzinfrastruktur erhalten hat, muss man es heute meist mit konventionellen Mitteln erwerben.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler. Auch Informations- und Wirtschaftsethik werden angesprochen: „Kryptowährungen werden in Wirtschaft und Wissenschaft kontrovers diskutiert. Bei ihnen können Softwarefehler auftreten, sie sind anfällig für Manipulationen durch Organisationen und in Bezug auf die Kurse sowie für Datendiebstahl. Auch Datenverlust mag auftreten, sowohl durch menschliches als auch durch technisches Versagen. Nicht zuletzt lassen sich Cyberkriminelle, die Systeme mit Schadsoftware lahmlegen, häufig mit Bitcoin bezahlen. Umgekehrt können Dependenzen vermieden werden. Informationsethik und Wirtschaftsethik widmen sich moralischen Fragen von Kryptogeld und sehen in den Peer-to-Peer-Konzepten sowohl Chancen als auch Risiken.“ Der Beitrag von Oliver Bendel ist am 2. Mai 2016 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/kryptowaehrung.html aufgerufen werden.
„Der Begriff der Digitalisierung hat mehrere Bedeutungen. Er kann die digitale Umwandlung und Darstellung bzw. Durchführung von Information und Kommunikation oder die digitale Modifikation von Instrumenten, Geräten und Fahrzeugen ebenso meinen wie die digitale Revolution, die auch als dritte Revolution bekannt ist, bzw. die digitale Wende.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Eintrag im Wirtschaftslexikon von Gabler, erschienen am 2. Mai 2016. Nachdem der Begriff der Digitalisierung geklärt ist, wird auf Beispiele wie Künstliche Intelligenz, Big Data und Cloud Computing eingegangen. Am Ende wird auch die Perspektive der Ethik eingenommen: „Die Digitalisierung wird diskutiert und kritisiert, und insbesondere die nächste Entwicklungsstufe, die sie ermöglicht, ist in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik umstritten. Die Bereichsethiken können die bei der Digitalisierung entstehenden moralischen Probleme – etwa in Bezug auf die Industrie 4.0 – reflektieren, allen voran Technik-, Informations- und Wirtschaftsethik.“ Technik- und Informationsethik „fragen nach dem Zugewinn und dem Verlust der persönlichen und informationellen Autonomie und nach der Abhängigkeit der Kunden von IT und IT-Unternehmen“. Der Beitrag von Oliver Bendel kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/digitalisierung.html abgerufen werden.
Abb.: Auch das Surfen im Web gehört zur Digitalisierung
„Animal Enhancement ist die Erweiterung des Tiers, vor allem zu seiner scheinbaren oder tatsächlichen Verbesserung in Bezug auf seine eigenen Interessen oder diejenigen des Menschen, etwa in wirtschaftlicher oder wissenschaftlicher Hinsicht. Im Blick sind u.a. Leistungssteigerung, Erhöhung der Lebensqualität und Optimierung der Verwertung.“ So beginnt ein neuer Eintrag im Wirtschaftslexikon von Gabler. Nachdem der Begriff des Animal Enhancement geklärt ist, wird auf Beispiele wie Nutztiere mit Funkchips und ferngesteuerte Kakerlaken (RoboRoach) eingegangen. Am Ende wird auch die ethische Perspektive eingenommen: „Eine breite Debatte über Animal Enhancement ist in der Öffentlichkeit bisher ausgeblieben. Die Zeitungs- und Zeitschriftenartikel und Medienmeldungen, in denen auch moralische Bedenken zu finden waren, haben allenfalls für ein kurzzeitiges Interesse gesorgt. Auch die Wissenschaft widmet sich nur punktuell dem Thema. Es scheint notwendig, Animal Enhancement einer gründlichen und kritischen Untersuchung zu unterziehen. Es müssen (informations-)technische Verfahren gesammelt, erklärt und aus Sicht von Technik- und Informationsethik sowie Tierethik bewertet werden. Damit sind neben Technik- und Moralphilosophen auch Vertreter von Disziplinen wie Biologie, Informatik, Robotik und Künstlicher Intelligenz (KI) angesprochen. Wenn es um die Verbesserung aus wirtschaftlichen Motiven geht, ist die Wirtschaftsethik gefragt, während bei der Erweiterung aus wissenschaftlichen Gründen die Wissenschaftsethik herangezogen werden kann.“ Der Beitrag von Oliver Bendel ist am 2. Mai 2016 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/animal-enhancement.html abgerufen werden.
Am 2. Mai 2016 fand in Wien eine öffentliche Sitzung der österreichischen Bioethikkommission zum Thema „Von Mensch und Maschine: Roboter in der Pflege“ statt. Wegen des großen Andrangs war sie in den Kassensaal, wo früher Geldgeschäfte getätigt wurden, verlegt worden, einen prächtigen Saal der Bundesregierung. Zunächst trafen sich die Referenten zu einem Hintergrundgespräch mit Pressevertretern im Bundeskanzleramt am Minoritenplatz. Nach einem Mittagessen im Café Landtmann ging man in den Kassensaal hinüber. Die Vorsitzende der Bioethikkommission, Christiane Druml, eröffnete die Veranstaltung. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW referierte zu Maschinen- und Informationsethik und zu ethischen Fragen des Einsatzes von Pflegerobotern. Er ist der Meinung, dass diese die persönliche Autonomie von Patienten verbessern, aber auch deren informationelle Autonomie verletzen können. Mark Coeckelbergh, inzwischen an der Universität Wien tätig, fragte nach den Anforderungen in der Pflege und wie Pflegeroboter, auch aus Sicht der Maschinenethik, dazu passen, und Michael Decker vom KIT in Karlsruhe präsentierte ein aktuelles Projekt in diesem Bereich. Grundsätzliche Technologiekritik übte Jutta Weber von der Universität Paderborn. Markus Wohlmannstetter von der Krankenanstalt Rudolfstiftung nahm die Perspektive der Pflegerinnen und Pfleger ein. Ina Wagner, Mitglied der Bioethikkommission, fasste die Ergebnisse zusammen. Im Anschluss stellten Mitglieder der Kommission und der Öffentlichkeit eine Stunde lang ihre Fragen, wobei nicht nur teilautonome Pflege-, sondern auch autonome Kampfroboter thematisiert wurden, deren Einsatz ein älterer Österreicher forderte, während Oliver Bendel sich dagegen aussprach, obwohl sie, wie er erklärte, nicht plündern, brandschatzen oder vergewaltigen, also auch gewisse Vorteile hätten. Am Ende wurden die Referenten, die der Alpenrepublik ihre Erkenntnisse honorarfrei übermittelt hatten, mit einem kräftigen Applaus verabschiedet. Weitere Informationen und Fotos über www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160503_OTS0014/bioethikkommission-diskutiert-den-einsatz-von-robotern-im-pflegebereich …
Der Themenschwerpunkt „Mobile Connectivity“ des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen schreibt nach Angaben der Veranstalter die Tradition des Forums fort, jedes Jahr die aktuelle Innovationsstufe bei mobilen Unternehmensanwendungen in den Blick zu nehmen. Tablets und Smartphones seien in Workplace Solutions heute selbstverständlich; nun werde unter dem Begriff „Smart Connected Devices“ auch das Potenzial von vernetzten Brillen, Armbändern und Handschuhen in Mobile-Business-Lösungen untersucht, integriert und ausgeschöpft. „Das #mbforum16 greift diese Themen in Keynotes und interaktiven Formaten auf.“ (Website Mobile Business Forum) An der Paneldiskussion zu „Future Mobile Innovation: Visions, Business, Barriers“ nehmen Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW), Christoph Gugl (Helbling Technik AG), Reto C. Zbinden (Swiss Infosec AG) sowie Dr. Pekko Vehviläinen („Most quantified Man in Finland“) teil. Oliver Bendel ist als Informationsethiker eingeladen. Er hat bereits über Human Enhancement und über Wearables gearbeitet. Weitere Informationen zur Veranstaltung und zu den Referentinnen und Referenten über mbforum.iwi.unisg.ch.
Die Philosophische Fakultät der RWTH Aachen gründet ein Zentrum für interdisziplinäre Wissenschafts- und Technikforschung und schreibt vor diesem Hintergrund eine Universitätsprofessur mit dem Schwerpunkt Technik- und Umweltethik aus. Die Stellenanzeige beginnt mit den Worten: „Mit der Einrichtung der Professur Angewandte Ethik mit dem Schwerpunkt Technik- und Umweltethik erkennt die RWTH Aachen das gesellschaftliche Interesse an einer ethischen Reflexion der Grundlagen und Bedingungen der Technologieentwicklung an. Zu den Aufgaben der Professur gehören vor diesem Hintergrund die Lehre und Forschung in den Bereichen der Angewandten Ethik mit den Schwerpunkten Technik- und Umweltethik. Eine zentrale Stelle soll die systematische Beschäftigung mit aktuellen normativen Fragestellungen der Technik in Bezug auf Mensch, Gesellschaft und Umwelt einnehmen, wobei Fragen der Globalisierung mit berücksichtigt werden sollen.“ Weitere Informationen über jobs.zeit.de/jobs und über die Website der RWTH Aachen.
Das 20. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung trägt den Titel „Der Datenmensch – Freiheit und Selbstbestimmung in der digitalen Welt“. In der Pressemitteilung heißt es: „Sobald wir Informationstechnologien nutzen, hinterlassen wir Datenspuren. Können wir in der digitalen Welt noch frei agieren oder werden wir zu vollkommen transparenten Datenmenschen mit einem gläsernen Ich? Und müssen wir die Auswertung unserer Daten generell hinnehmen, obwohl im Grundgesetz das Recht auf Selbstbestimmung verbürgt ist? Im Pressegespräch der Daimler und Benz Stiftung stehen Ihnen vier Experten als Gesprächspartner zur Verfügung.“ (Pressemitteilung DuB-Stiftung, 14. April 2016) Diese sollen Fragen „zu den Auswirkungen der Informationstechnologien auf die Gesellschaft, zu den Schutzmöglichkeiten des Einzelnen und auch zum ökonomischen Wert von Daten erörtern“ (Pressemitteilung DuB-Stiftung, 14. April 2016). Eingeladen wurden Prof. Dr. Alexander Roßnagel, Universität Kassel, Institut für Wirtschaftsrecht, Prof. Dr. Johannes Masing, Richter am Bundesverfassungsgericht, Florian Glatzner, Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., Berlin, und Prof. Dr. Jeannette Hofmann, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Berlin. Das Kolloquium findet am Mittwoch, den 11. Mai 2016 von 10.00 bis 10.45 Uhr im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin statt. Weitere Informationen über www.daimler-benz-stiftung.de.
Abb.: Der Datenmensch (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
Eine öffentliche Sitzung der österreichischen Bioethikkommission trägt den Titel „Von Mensch und Maschine: Roboter in der Pflege“. Sie findet am 2. Mai 2016 im Bundeskanzleramt in Wien statt. Es tragen nach der Eröffnung von Dr. Christiane Druml (Vorsitzende der Bioethikkommission) vor: Prof. Dr. Oliver Bendel, Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut für Wirtschaftsinformatik („Die Maschine in der Moral“), Prof. Dr. Mark Coeckelbergh, Universität Wien, Institut für Philosophie („Machine ethics in healthcare“), Prof. Dr. Michael Decker, Karlsruhe Institut für Technologie, Institut für Philosophie („Einsatz von Robotern in der Pflege – empirische Erfahrungen“), Prof. Dr. Jutta Weber, Universität Paderborn, Institut für Medienwissenschaften („Maschinelle Versorgung: Die impliziten Werte der sozialen Robotik und ihre gesellschaftlichen Konsequenzen“) und Markus Wohlmannstetter, MSc., Anästhesiologische Intensivstation 1B, Krankenanstalt Rudolfstiftung („Einsatz von Robotern in der Pflege – aus der Sicht der Pflege“). Das „Wrap-up“ verantwortet Prof. Dr. Ina Wagner, Mitglied der Bioethikkommission. Weitere Informationen über den Flyer zur Veranstaltung.