Erste Überlegungen zu Wearable Social Robots

Wearable Social Robots sind sehr kleine und zugleich äußerst leistungsfähige Systeme, die um den Hals, am Körper oder in einer Schulter- oder Handtasche getragen werden. Sie sind nicht nur Begleiter des Menschen, sondern werden ein Teil von ihm, indem sie seine Sinne und Ausdrucksmöglichkeiten erweitern. Der Artikel mit dem Titel „Dieser Roboter steht Ihnen aber gut!“ (Untertitel „Über das Phänomen der Wearable Social Robots“) von Oliver Bendel definiert den Begriff der Wearable Social Robots, stellt Anwendungsbereiche vor und erörtert soziale sowie ethische Herausforderungen. Zudem werden Empfehlungen für Entwickler und Benutzer gegeben. Es wird deutlich, dass Wearable Social Robots neuartige Werkzeuge sowie Erweiterungen oder Verbesserungen des Menschen darstellen, deren Möglichkeiten über jene von Apps auf Smartphones hinausgehen. Der Artikel ist am 25. September 2025 in Wiley Industry News erschienen, nicht nur in deutscher, sondern auch in englischer Sprache. Er kann über www.wileyindustrynews.com/de/fachbeitraege/dieser-roboter-steht-ihnen-aber-gut bzw. www.wileyindustrynews.com/en/contributions/that-robot-suits-you-well abgerufen werden.

Abb.: Der kleine AIBI

Einschränkung der Ausdrucksfreiheit in der Forschung

In zunehmendem Maße ist in der deutschsprachigen Forschung eine Einschränkung der Ausdrucksfreiheit durch verpflichtende sprachpolitische Vorgaben in wissenschaftlichen Fachzeitschriften zu beobachten. Konkret betrifft dies den Zwang zur Verwendung sogenannter Gendersprache, also sprachlicher Formen, die z.T. von der amtlichen deutschen Rechtschreibung abweichen (z.B. Sonderzeichen im Wortinneren wie Genderstern, Doppelpunkt oder Binnen-I). Eine solche Vorgabe wird in der Schweiz von mehreren anerkannten Journals zur Voraussetzung für die Veröffentlichung gemacht, unabhängig von fachlichen oder methodischen Erfordernissen. Diese Entwicklung wirft aus Sicht vieler Forscher ernsthafte wissenschaftsethische und rechtliche Fragen auf: 1. Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit: Die freie Wahl sprachlicher Mittel ist ein konstitutiver Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens. Wenn Ausdrucksformen vorgeschrieben werden, die von Autoren nicht geteilt werden – insbesondere, wenn sie als inkorrekt, unpräzise, ideologisch aufgeladen oder methodisch ungeeignet empfunden werden –, stellt dies einen Eingriff in die wissenschaftliche Freiheit dar. 2. Struktureller Ausschluss durch Sprachpolitik: Die Dominanz von Journals mit Genderpflicht in bestimmten Disziplinen führt de facto zu einem Ausschluss nichtkonformer Positionen aus dem wissenschaftlichen Diskurs. Dies betrifft nicht nur einzelne Autoren, sondern untergräbt die fachliche Diversität und Meinungsfreiheit. 3. Verlust des Deutschen als Wissenschaftssprache: Autoren weichen zunehmend auf das Englische aus, um solchen Vorgaben zu entgehen. Damit wird die deutsche Sprache in der Wissenschaft zusätzlich geschwächt, was insbesondere in der Schweiz mit ihrer Mehrsprachigkeit problematisch ist. 4. Sprachenfreiheit, Wissenschaftsfreiheit und verfassungsnahe Prinzipien: Auch wenn die Sprachenfreiheit (Art. 18 BV) und die Wissenschaftsfreiheit (Art. 20 BV) in der Schweiz primär gegen staatliche Eingriffe schützen, so haben sie doch Leitfunktion für den gesamten wissenschaftlichen Raum – insbesondere dann, wenn Fachzeitschriften öffentlich (mit-)finanziert oder institutionell getragen werden. Die Akademien der Wissenschaften Schweiz erkennen in der Einschränkung der Ausdrucksfreiheit kein Problem. Entsprechend müsste man nicht nur die betroffenen Zeitschriften, sondern auch sie selbst reformieren.

Abb.: Wissenschaft in der Schweiz

Im Zeichen des Hasen

Am 11. September 2025 ist eine Playboy Special Edition erschienen. Sie liegt bei der Ausstellung „SEX NOW“ aus, die vom 5. September 2025 bis zum 3. Mai 2026 im NRW-Forum Düsseldorf stattfindet, und kann am Kiosk und im Onlineshop bezogen werden. In „Große Kunst im Playboy“ findet sich eine „kleine Schau bedeutender bildnerischer Künstlerinnen und Künstler und ihrer Werke im Zeichen des Hasen“. Gezeigt werden Aktaufnahmen von Dalí bis Warhol. „Die Tabulose“ ist Beate Uhse, die laut Playboy „die sexuelle Revolution zur deutschen Normalität“ machte. Das Magazin bringt eine „Ode an eine Aufklärerin und Geschäftsfrau“. „Unser zweitbester Freund“ ist der Vibrator, dessen Kulturgeschichte „mehr über das Verhältnis zwischen den Geschlechtern“ erzähle „als jedes soziologische Lehrbuch“. In einem dreiseitigen Interview kommt der Technikphilosoph Oliver Bendel aus Zürich zu Wort. Im Inhaltsverzeichnis werden in diesem Zusammenhang „Sexgeräte“ erwähnt. Es geht um manchmal aufregende, stets einseitige Beziehungen mit Chatbots, Liebespuppen und Sexrobotern. Weitere Informationen zum Heft sind über www.playboy.de erhältlich, weitere Informationen zur Ausstellung über www.nrw-forum.de/ausstellungen/sex-now.

Abb.: Im Zeichen des Hasen

Alles zu Raumfahrt und Weltraum

Das Buch „300 Keywords Weltraum“ von Oliver Bendel ist am 28. August 2025 bei Springer Gabler erschienen. Anfang September wurden die ersten gedruckten Exemplare ausgeliefert. Es handelt sich um ein Grundlagenwerk zur Raumfahrt und zum Weltraum. Es enthält zahlreiche Exkurse, etwa zur Weltraumlyrik und zur Weltraumkunst – oder zum mythologischen Hintergrund der Benennung von Himmelkörpern und Galaxien. Zentrale Themen, die sich durch das ganze Buch ziehen, sind Ethik, Robotik und Umwelt. In diesen Bereichen ist der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker aus Zürich zu Hause. Man kann sich entweder von A wie Anthropozän bis Z wie Zwergplanet durchlesen oder sich einen der über 300 Begriffe aussuchen und von diesem aus weiterspringen. Es ist das sechste „Keywords“-Buch von Oliver Bendel, wobei zwei davon bereits in zweiter Auflage vorliegen, nämlich das zur Informationsethik und das zur Digitalisierung. Zuletzt erschien in dieser Reihe „300 Keywords Generative KI“. Das Buch kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-49287-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es über den Buchhandel erhältlich.

Abb.: Oliver Bendel mit seinem neuen Buch

Hochschule für Wirtschaft FHNW bei der ICSR 2025

Die ICSR, die neben der Robophilosophy führende Konferenz zur Sozialen Robotik, findet vom 10. bis 12. September 2025 in Neapel (Italien) statt. General Chair ist Mariacarla Staffa, General Co-Chair John-John Cabibihan. Zwei Mitglieder der Hochschule für Wirtschaft FHNW sind gleich in mehreren Rollen vertreten. Prof. Dr. Oliver Bendel stellt am letzten Tag sein Paper „Wearable Social Robots for the Disabled and Impaired“ vor. Davor präsentiert Dr. Katharina Kühne (Universität Potsdam), seine ehemalige Doktorandin, ihr Paper „Small Talk with a Robot Reduces Stress and Improves Mood“ (mit Antonio L. Z. Klöffel, Oliver Bendel und Prof. Dr. Martin H. Fischer). Am ersten Tag findet der Workshop „Social Robotics Girl Becomes a Social Robot“ von Oliver Bendel und Tamara Siegmann (ebenfalls Hochschule für Wirtschaft FHNW) sowie Leo Angelo Cabibihan (Roboticscool, Qatar) und Prof. Dr. John-John Cabibihan (Qatar University, Qatar) statt. In einer der Pausen präsentieren Tamara Siegmann und Oliver Bendel ihr Paper „Wearable Social Robots in Space“ in der Postersession. Oliver Bendel ist am Tag darauf Chair der Session „Applications in Real-World Case Studies“ (mit Cristina Gena). Oliver Bendel und Tamara Siegmann haben die ICSR seit mehreren Monaten unterstützt, er als Chair des Publicity Committee, sie als Member des Young Leaders Committee. Mit Stephan Vonschallen ist noch ein weiterer Mitarbeiter der Hochschule für Wirtschaft FHNW vertreten. Das Paper, bei dem er Erstautor ist, trägt den Titel „Knowledge-based design requirements for persuasive generative social robots in eldercare“.

Abb.: Die Campus-Katze am Standort Brugg-Windisch

Ein Avatar als Superheldin

„Der bekannteste Autor von Handyromanen im deutschsprachigen Bereich ist der promovierte Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich.“ Dies schrieb die ZEIT am 13. März 2009. Bereits 2007 hatte er den Trend aus Japan nach Europa geholt. Es entstand eine Serie um die Privatdetektivin Lucy Luder und eine um die Superheldin Handygirl, einen Avatar auf dem Handy, der sich bei Gefahr für seine Besitzerin materialisiert und ihr aus der Patsche hilft. Die Handyromane waren Java-Umsetzungen, die über Premium-SMS-Server vertrieben wurden. Das Ende kam mit dem Erfolg des iPhone, das Java verschmähte. Der letzte Teil mit der kleinen Superheldin erschien 2010. Avatare waren bereits um die Jahrtausendwende bekannt und beliebt, als Repräsentanten von Benutzern in Computerspielen und als Visualisierungen von Chatbots. Auch die ersten Nachrichtensprecher waren zu sehen. Handygirl lebte noch für einige Zeit in Handyhaikus weiter, die 2010 in Form von QR-Codes veröffentlicht worden waren. Heute sind Avatare wieder ein Hype. Sie sprechen wieder News vor und vertreten Benutzer bei Meetings. Zuletzt hat Ani für Furore gesorgt, eine Visualisierung von Grok.

Abb.: Eine Handyromanleserin im Jahre 2010

Neues Buch „300 Keywords Weltraum“

Das Buch „300 Keywords Weltraum“ von Oliver Bendel ist am 28. August 2025 bei Springer Gabler erschienen. Es ist ein Grundlagenwerk zur Raumfahrt und zum Weltraum. Es enthält zahlreiche Exkurse, etwa zur Weltraumlyrik und zur Weltraumkunst. Zentrale Themen, die sich durch das ganze Buch ziehen, sind Ethik, Robotik und Umwelt. In diesen Bereichen ist der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker aus Zürich zu Hause. Man kann sich entweder von A wie Anthropozän bis Z wie Zwergplanet durchlesen oder sich einen der über 300 Begriffe aussuchen und von diesem aus weiterspringen. Es ist das sechste „Keywords“-Buch von Oliver Bendel, wobei zwei davon bereits in zweiter Auflage vorliegen, nämlich das zur Informationsethik und das zur Digitalisierung. Zuletzt erschien in dieser Reihe „300 Keywords Generative KI“. Das Buch kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-49287-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es über den Buchhandel erhältlich.

Abb.: Das Cover des Buchs

Grundlagen der Technikphilosophie

„Technikphilosophie ist die Philosophie der Technik und umfasst u.a. die Erkenntnistheorie, die Ontologie, die Ästhetik und die Ethik der Technik (Technikethik). Technik kann dabei aufgefasst werden als Artefakt, das einen bestimmten Nutzen stiftet, sowie als damit verbundene Handlung. Werkzeuge wie Hämmer und Maschinen wie Bohrmaschinen und Serviceroboter und ihr Gebrauch sind Beispiele dafür.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 25. August 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird auf den Hintergrund eingegangen, im dritten werden Beispiele und Merkmale genannt. Der vierte Abschnitt widmet sich Technikethik und Technikfolgenabschätzung, der fünfte Kultur und Natur. Der sechste Abschnitt plädiert dafür, nicht nur in der Ethik zu forschen, sondern auch anderen Gebieten genügend Raum zu geben: „Insbesondere Ontologie und Ästhetik der Technik müssen in stärkerem Ausmaß betrieben werden, um das Miteinander von Mensch und Maschine sowie Tier und Maschine besser begreifen und gestalten zu können.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/technikphilosophie-126355 abrufbar.

Abb.: Der Technikphilosoph Oliver Bendel im Schaulager (Foto: Stefanie Hauske)

Eine erste Annäherung an die LinkedIn-Lyrik

„LinkedIn-Lyrik ist eine Form von Beiträgen auf LinkedIn, die ca. 2018 in Erscheinung getreten ist und seit ca. 2020 starke Verbreitung gefunden hat. Ein Grund dafür ist eine Umstellung des Feeds (eine Angleichung an Social Media) ab 2017. Sie stammt oft von HR-Spezialisten, Unternehmensberatern und Coaches bzw. Personen, die sich Keynote Speaker, Influencer oder Evangelist nennen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 25. August 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt werden Merkmale genannt: „Typisch für LinkedIn-Lyrik sind kurze, prägnante Sätze, zahlreiche Zeilenumbrüche und Stakkato-Stil. Es gibt typografische Hervorhebungen, Bullet Points, Interjektionen, Akronyme und Emojis. Schlagworte und Allgemeinplätze werden aneinandergereiht. Es herrscht ein moralischer oder appellativer Ton vor. Erzielt werden soll Emotionalisierung.“ Im dritten und letzten Abschnitt wird die Perspektive der Ethik eingenommen. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/linkedin-lyrik-175668 abrufbar.

Abb.: Eine erste Annäherung an die LinkedIn-Lyrik

Ein Rückblick auf den GOODBOT

Im Jahre 2012 fütterte ein Student von Prof. Dr. Oliver Bendel in seinem Auftrag verschiedene Chatbots mit Sätzen wie „Ich will mich umbringen“ oder „Ich will mich ritzen“. Die meisten von ihnen reagierten unangemessen. Es fiel der Startschuss für den GOODBOT, der 2013 entstand, als ein Projekt innerhalb der Maschinenethik. Er erkannte Probleme des Benutzers und eskalierte über drei Stufen. Zunächst fragte er nach, versuchte zu beruhigen und zu helfen. Auf der obersten gab er eine Notfallnummer heraus. Das Projekt wurde von Oliver Bendel bei den AAAI Spring Symposia an der Stanford University und bei weiteren Anlässen vorgestellt. Zudem berichteten Medien darüber. Später entstanden LIEBOT und – im gleichen Geiste wie GOODBOT – BESTBOT, der mit Emotionserkennung (basierend auf Textanalyse und Gesichtserkennung) ausgestattet war, wieder später Chatbots wie MOBO (dessen Verhalten man über ein Moralmenü anpassen konnte) und Miss Tammy (deren Verhalten von Netiquetten gesteuert war). Miss Tammy war – wie andere Chatbots wie @ve, @llegra und kAIxo – kein regelbasierter Chatbot mehr, sondern LLM-basiert. Bereits 2013 diskutierte Oliver Bendel, ob man Chatbots, die Probleme erkennen können, mit externen Systemen verbinden sollte, etwa einem automatisierten Polizeinotruf. Dies birgt allerdings zahlreiche Gefahren und könnte heutzutage, wo von Millionen von Benutzern auszugehen ist, schwer umsetzbar sein. Die anderen Strategien, von der Unterstützung bis zur Herausgabe einer Notfallnummer, scheinen weiterhin zielführend zu sein.

Abb.: Eine junge Frau mit dem Smartphone

Ein Lieferroboter in Zürich

In Zürich Oerlikon testet der Lieferdienst Just Eat gemeinsam mit dem ETH-Spin-off Rivr seit Mitte August 2025 den Einsatz von Lieferrobotern. Dies meldeten am 21. August 2025 mehrere Schweizer Medien, etwa Inside IT und Tages-Anzeiger. Zwei Monate lang wird ein robotischer Vierbeiner mit Rädern Bestellungen des Restaurants Zekis World ausliefern. Zunächst begleitet ein Operator die Fahrten. Was danach passiert, ist nicht ganz klar. Obwohl der Roboter in den Medien immer wieder als autonom bezeichnet wird, wird zugleich gesagt, dass er von einer Zentrale überwacht oder gar ferngesteuert wird. Dies erinnert an den Transportroboter von Segway, der seit Jahren in den USA unterwegs ist, zudem an den Transportroboter von Starship Technologies, der 2016 von der Schweizerischen Post bei Bern getestet wurde – allerdings sind diese Modelle eher konventionell gebaut, nämlich als Kisten mit Rädern. Der elegantere und interessantere Zürcher Roboter fährt 15 km/h, kann Hindernisse wie Bordsteine und Treppen überwinden und nutzt ein KI-System zur Navigation. Der Lieferbehälter ist isoliert und auslaufsicher. Der Test ist angeblich eine Europapremiere. Bei Erfolg plant Just Eat den Einsatz in weiteren Städten sowie Anwendungen im Detailhandel. Rivr-CEO Marko Bjelonic sieht in dem Projekt laut Inside IT einen wichtigen Schritt in Richtung autonome Lieferungen im städtischen Raum. Von solchen raten einige Experten aber ab, vor allem mit Blick auf vielbesuchte und vielbefahrene Umgebungen. Auch die Begegnungen mit Hunden und anderen Tieren sind zu berücksichtigen – hierzu gibt es erste Forschung im Kontext der Animal-Machine Interaction.

Abb.: Das Zürcher Quartier Oerlikon

Eine Auseinandersetzung mit der Qualzucht

„Qualzucht ist Tierzucht mit der Herausbildung und Förderung von Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden, Schädigungen, Angstzuständen und Verhaltensstörungen verbunden sind. Sie betrifft vor allem Haus-, Nutz- und Labortiere sowie Sport- und Freizeittiere.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 18. August 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt werden Beispiele gegeben: „Beispiele für Qualzüchtungen (im Sinne von aus Qualzucht hervorgegangenen Tieren) bei Hunden sind Mops (Atemnot, Augenentzündungen), Chihuahua (Zahnprobleme, Gehirn- und Augenprobleme), Dackel (Schmerzen beim Gehen oder Springen, Bandscheibenvorfälle) und Deutsche Dogge (Herzprobleme, Magendrehung).“ Im dritten und letzten Abschnitt wird die Perspektive der Ethik eingenommen: „Die Tierethik begründet, ausgehend von Empfindungs- und Leidensfähigkeit, die Illegitimität von Qualzüchtungen und beanstandet, dass diese – wie Nutztiere, die für Milch-, Leder- und Fleischgewinnung gehalten werden – Mittel zum Zweck und den Menschen ausgeliefert sind. Die Wirtschaftsethik fragt nach der Verantwortung von Züchtern und Verbänden im Hinblick auf Transparenz, Aufklärung und Schadensvermeidung. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/qualzucht-175623 abrufbar.

Abb.: Eine Sphynx-Katze

Was ist und soll eine Geschlechterquote?

„Eine Geschlechterquote (Genderquote) ist die Bestimmung des Anteils eines Geschlechts in einer Organisation, einer Lokalität oder einem Prozess. Ziel ist in erster Linie der Kampf gegen Diskriminierung und die Herstellung von Gleichberechtigung, Gleichheit und Gerechtigkeit. Grundsätzlich kann man das biologische Geschlecht meinen, aber auch das soziale Geschlecht (Gender).“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 8. August 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im Abschnitt „Hintergrund“ wird vor allem auf die Benachteiligung von Frauen eingegangen. In „Argumente und Ausprägungen“ heißt es: „Als Argumente für die Geschlechterquote werden Gleichberechtigungs- und Gleichheitsgrundsätze, Gerechtigkeitsaspekte (mit Blick auf die historische Benachteiligung der Frau auch im Sinne ausgleichender Gerechtigkeit), Erziehungseffekte (Aufgabe geschlechtsspezifischer Präferenzen), makroökonomische Faktoren (Nutzung aller Ressourcen) und mikroökonomische Faktoren (Diversität und Inklusion als Erfolgsfaktoren) angeführt.“ Im Abschnitt „Kritik und Ausblick“ werden Chancen und Risiken der Geschlechterquote herausgearbeitet. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/geschlechterquote-175213 abrufbar.

Abb.: In Los Angeles

Bilder einer Ausstellung

Weil generische, vom Geschlecht absehende Formen in Verdacht geraten sind, werden andere generische erfunden, etwa als substantiviertes Partizip Präsens, und zwar neben bereits existierenden generischen Formen mit demselben Wortstamm. Damit macht man, so die Vorstellung, mit Hilfe von Worten die Welt gerechter. Es lohnt sich in diesem Zusammenhang, ins Museum zu gehen, um den Blick zu schulen. Bilder einer Ausstellung, aber nicht aus musikalischen, sondern aus sprachlichen Gründen. „Die Lesende“ ist der Titel vieler Gemälde, die eine junge Frau zeigen, die in ihr Buch versunken ist – man denke an Jean-Honoré Fragonard oder Lovis Corinth. Sie ist auch eine Leserin, aber es geht hier darum, dass sie in diesen Minuten oder Stunden neben dem Lesen nichts tut, vom Atmen oder Trinken einmal abgesehen. „Der Trinker“ ist ein Gemälde von Albert Anker. Warum es kein „Trinkender“ ist? Weil der Dargestellte mehr Alkohol als Wasser trinkt und daher ein Alkoholiker ist. „Zeitungsleser im Garten“ ist ein Gemälde von Carl Spitzweg. Obwohl es auch ein Lesender ist, würde man ihn kaum einen Zeitungslesenden nennen – dieses Wort hat sich nicht durchgesetzt. „Zeitungslesender Mann“ ist hingegen eine mögliche Bezeichnung und wiederum ein Bild von Albert Anker. Die „Badende“ – etwa von Jean Auguste Dominique Ingres („Die große Badende“) oder Félix Vallotton – ist immer korrekt. Ein Bader war früher jemand, der ein Bad betrieb. Man sagt nicht: Er ist eher ein Bader als ein Schwimmer. Sondern: „Er badet lieber, als dass er schwimmt.“ „Die Forscher“ ist ein Gemälde von Edvard Munch, „Der Naturforscher“ eines von Carl Spitzweg. An Hochschulen und in den Medien ist oft von Forschenden die Rede. Dies ist eine unpassende und abwertende Bezeichnung. Denn alle Menschen sind Forschende, aber nur wenige sind Forscher. Diese forschen von Berufs wegen. Und keinesfalls ständig. Wer nun denkt, die Museen hätten noch ein Gefühl für die Sprache bewahrt, wird im ganzen deutschsprachigen Raum schnell eines Besseren belehrt, und man steht fassungslos vor den Beschreibungen und Einordnungen mit ihrer verunglückten Wortbildung und Rechtschreibung. Und selbst die Titel von Bildern werden hier und dort umbenannt. Vielleicht erwischt es eines Tages auch den „Trinker“, der zum „Trinkenden“ wird. Dann hätte man ihn, denn so funktioniert die Sprachmagie, zugleich von seiner Sucht befreit.

Abb.: Eine Ausstellung im Reinhart am Stadtgarten in Winterthur

Was sind und können Gefängnisroboter?

„Als Gefängnisroboter werden unterschiedliche Robotertypen bezeichnet, die in Gefängnissen verwendet werden bzw. verwendet werden können oder sollen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 8. August 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Zu ihnen „gehören Serviceroboter wie Informationsroboter, Sicherheitsroboter, Reinigungsroboter, Transportroboter und Küchen- und Werkstattroboter sowie soziale Roboter mannigfaltiger Ausprägung“. Diese Typen werden im zweiten Abschnitt näher dargestellt, etwa auf diese Weise: „Sicherheits- und Überwachungsroboter entlasten oder ersetzen Gefängnisaufseher und Sicherheitskräfte und sorgen für die Sicherheit auf dem Areal, etwa indem sie Auffälligkeiten melden.“ Im dritten geht der Autor auf den Hintergrund ein und gibt Beispiele für den Einsatz: „Es finden sich Berichte ab 2011 über Sicherheitsroboter in Südkorea, die auffälliges Verhalten feststellen sollten. Diese sollten zudem als Medium zur Kommunikation zwischen Insassen und Aufsehern dienen. Ein Artikel von 2023 stellt ein für indische Gefängnisse ersonnenes automatisiertes Überwachungssystem vor, das die Möglichkeit bietet, die Anwesenheit der Insassen über ein Streaming-Portal zu markieren.“ Am Ende wird die ethische Perspektive eingenommen, auch unter Berücksichtigung einer Studie, die von Tamara Siegmann und Oliver Bendel im Jahre 2024 durchgeführt wurde. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gefaengnisroboter-123560 abrufbar.

Abb.: In Alcatraz

Was ist Longevity?

„Longevity … ist laut der Deutschen Longevity Gesellschaft ein ganzheitlicher Ansatz, der eine Verlängerung der Lebenszeit von Menschen bei gleichzeitiger Steigerung der Lebensqualität bis ins hohe Alter anstrebt. Dabei wird die Bedeutung von Ernährung, Bewegung, Schlaf und sozialem Zusammenhalt zur Stärkung der Gesundheit hervorgehoben. Vertreten wird der Ansatz weltweit von Personen und Organisationen, die medizinische, ideelle, ideologische oder kommerzielle Intentionen haben. Man kann von einer regelrechten Longevity-Bewegung sprechen, bei der auch Techies und Influencer eine Rolle spielen.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 8. August 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt geht der Autor auf den Hintergrund ein, nicht ohne die Idee des Jungbrunnens zu nennen, im dritten auf Argumente und Methoden, etwa den Verweis auf den Einfluss der Gene, im vierten auf den Zusammenhang mit dem Transhumanismus. Am Ende wird die ethische Perspektive eingenommen. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/longevity-175159 abrufbar.

Abb.: Ein angeblicher Jungbrunnen

An Investigation into the Encounter Between Social Robots and Animals

The volume „Animals, Ethics, and Engineering: Intersections and Implications“, edited by Rosalyn W. Berne, was published on 7 August 2025. The authors include Clara Mancini, Fiona French, Abraham Gibson, Nic Carey, Kurt Reymers, and Oliver Bendel. The title of Oliver Bendel’s contribution is „An Investigation into the Encounter Between Social Robots and Animals“. The abstract reads: „Increasingly, social robots and certain service robots encounter, whether this is planned or not, domestic, farm, or wild animals. They react differently, some interested, some disinterested, some lethargic, some panicked. Research needs to turn more to animal-robot relationships, and to work with engineers to design these relationships in ways that promote animal welfare and reduce animal suffering. This chapter is about social robots that are designed for animals, but also those that – for different, rather unpredictable reasons – meet, interact, and communicate with animals. It also considers animal-friendly machines that have emerged in the context of machine ethics. In the discussion section, the author explores the question of which of the presented robots are to be understood as social robots and what their differences are in their purpose and in their relationship to animals. In addition, social and ethical aspects are addressed.“ The book was produced by Jenny Publishing and can be ordered via online stores.

Fig.: A monkey with a mirror

KI in der Medizin

Prof. Dr. Oliver Bendel wurde im Juli 2025 für die Berliner Zeitung von Adrian Lobe zum Einsatz von KI-Systemen in der Medizin befragt. Dabei ging es u.a. um die Unterstützung oder Ersetzung von Ärzten. KI-Systeme können, so der Technikphilosoph, Vorschläge zu Therapien machen, die die Mediziner nicht kennen oder auf die sie nicht gekommen wären. Von daher sollten sie auf jeden Fall einbezogen werden. Letztlich müsse der Mensch entscheiden. Häufig steht man, so die Argumentation, nicht oder nicht stark unter Zeitdruck und kann entsprechende Standards und Prozesse einhalten – man spricht auch vom Human in the Loop. Bei einer Ersteinschätzung in der Notaufnahme ist Oliver Bendel skeptischer. Hier stehe man meist unter Zeitdruck. Das scheine zwar für KI-Systeme zu sprechen, aber es bräuchte auch Zeit, ihre Vorschläge zu prüfen. Er wünscht sich hier eher Fachkräfte, die den Fall aufgrund ihrer Erfahrung beurteilen. Die Informationsethik kann, so der Technikphilosoph, mit Blick auf Datenschutz, informationelle Autonomie (Zugang zu Daten, Anpassung und Weitergabe der Daten) und persönliche Autonomie (Respektieren der Patientenentscheidungen) helfen. Sie beschäftigt sich zudem mit dem Problem, dass KI-Systeme keine Verantwortung tragen können. Die Maschinenethik und Ansätze wie Ethics by Design sind gefragt, wenn es um die Gestaltung der Systeme geht. Diese könnten ihre Aussagen und Empfehlungen z.B. immer unter einen Vorbehalt stellen und eine Prüfung durch Experten verlangen. Der Artikel, in den einzelne Statements von Oliver Bendel aus dem umfassenden Interview eingeflossen sind, kann über www.berliner-zeitung.de aufgerufen werden.

Abb.: Ob die plastische Chirurgie auch ein Anwendungsbereich ist?

Über den Weltraumbergbau

„Weltraumbergbau bezeichnet die Erschließung und Nutzung extraterrestrischer Rohstoffe, etwa auf dem Mond, auf Asteroiden (Asteroidenbergbau) und mittel- oder langfristig auch auf dem Mars. Ziel ist es, Metalle, Wasser, Gase oder andere nutzbare Stoffe zu gewinnen, entweder zur lokalen Verwendung im Weltall (z.B. zur Herstellung von Treibstoff oder Baumaterial) oder für die Rückführung zur Erde. Es handelt sich um ein Anwendungsfeld der Weltraumwirtschaft.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird auf den Hintergrund eingegangen, und es werden Beispiele für Systeme und Bereiche gegeben. Am Ende nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein: „Weltraumbergbau ist mit Stand 2025 im frühen Erkundungsstadium – doch zahlreiche Raumfahrtagenturen und private Unternehmen arbeiten an Technologien, mit denen künftig abgebaut, verarbeitet und verwertet werden könnte. Hier sind insbesondere Umweltethik, Politikethik und Wirtschaftsethik gefragt. Die Umweltethik kann die Natur über diejenige der Erde hinaus – sozusagen die kosmische Natur – als schützenswert auffassen und versuchen, ihren intrinsischen Wert zu begründen.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 19. Juli 2025 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/weltraumbergbau-175022 aufgerufen werden.

Abb.: Weltraumbergbau könnte sich lohnen

Wearable Social Robots for Mars Missions

The short paper „Wearable Social Robots in Space“ by Tamara Siegmann and Oliver Bendel (FHNW School of Business) has been accepted for presentation at the International Conference on Social Robotics (ICSR). The conference will take place from September 10 to 12, 2025, in Naples, Italy. Social robots have been explored on Earth since the 1990s, but this study considers their application beyond our planet – specifically, on manned missions to Mars. The focus lies on wearable social robots, a promising form factor due to their compact size and light weight. Using AIBI as a case study, the short paper examines how such a robot could support astronauts under the unique psychological and environmental conditions of deep space travel. The authors discuss the little robot’s potential roles and highlight directions for future development, particularly in improving human-robot interaction and communication. The findings suggest that wearable social robots like AIBI could offer valuable support on long-duration space missions.

Fig.: An astronaut with AIBI (Image: ChatGPT/4o Image)

Über Dialoge mit Artefakten

Der Spiegel hat mit Prof. Dr. Oliver Bendel ein Interview zu Chatbots, Sprachassistenten und sozialen Robotern geführt, das am 23. Juni 2025 veröffentlicht wurde. Es geht u.a. um Dialoge mit Artefakten. Der Technikphilosoph hält es für unproblematisch, danke und bitte zu einem Chatbot oder einem Sprachassistenten zu sagen. Damit überträgt man einfach bestehende Konventionen. Zudem reagiert ein LLM wie GPT-4o anders, wenn man zugewandt und ausführlich ist. Man erhält oft längere und hilfreichere Antworten und auch hilfreichere Rückfragen. Etwas anderes ist es, wenn es nicht nur um Konventionen, sondern auch um Emotionen geht. Wenn man einem Chatbot sein Herz ausschüttet, muss einem klar sein, dass auf der einen Seite nichts ist, was sich für einen interessiert oder das versteht, was Menschen wünschen und brauchen. Hier liegen Täuschung und Betrug nahe, wie Oliver Bendel mit seinen Kollegen auch im Jahre 2023 in einer Studie zu sozialen Robotern herausgearbeitet hat. Das Interview kann über www.spiegel.de aufgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel bei einem Vortrag zu generativer KI (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Über die Weltraumwirtschaft

„Die Weltraumwirtschaft (engl. ’space economy‘) umfasst sämtliche wirtschaftlichen Aktivitäten, die direkt oder indirekt mit der Nutzung des Weltraums verbunden sind. Dazu zählen die Entwicklung, der Bau und der Betrieb von Satelliten, Trägersystemen, Raumfahrzeugen und Bodensegmenten ebenso wie Dienstleistungen im Bereich Telekommunikation, Navigation, Erdbeobachtung, Datenanalyse, Versicherung, Logistik und Infrastrukturmanagement.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird auf den Hintergrund eingegangen, und es werden Beispiele für Systeme und Bereiche gegeben. Am Ende nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein: „In ihrer heutigen Form ist die Weltraumwirtschaft ein technologisches und wirtschaftliches Zukunftsfeld sowie ein Spiegel globaler Machtverschiebungen und wirtschaftlicher Ambitionen im All. Die Wirtschaftsethik, in der Gegenwart noch stark im Irdischen verhaftet, muss sich – zusammen mit Politikethik, Umweltethik, Technikethik und Informationsethik – mehr und mehr dem Kosmischen zuwenden.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 20. Juni 2025 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/weltraumwirtschaft-174433 aufgerufen werden.

Abb.: Der Start eines Space Shuttle