Comic zu sozialen Robotern

„Soziale Roboter“ ist ein Wissenschaftscomic von Prof. Dr. Oliver Korn, Leiter des Affective & Cognitive Institute (ACI) an der Hochschule Offenburg, und Jonas Grund, Illustrator und Zeichner aus Steinenbronn. Die beiden vermitteln damit nach eigener Aussage einen aktuellen Stand und einen Ausblick der Wissenschaften im Bereich sozialer Roboter und künstlicher Intelligenz und bieten eine Grundlage für eine breite gesellschaftliche Debatte an. Die Website des ACI fasst die Geschichte, die im Comic erzählt wird, so zusammen: „Der Prototyp eines sozialen Roboters ist kurz vor der ersten großen Feldstudie für den Einsatz in der Altenpflege aus dem Forschungslabor verschwunden. Auf der Suche nach dem gestohlenen Roboter tun sich viele Fragen auf …“ (Website ACI) Die Fragen lauten: „Was sind soziale Roboter und wie können sie eingesetzt werden?“, „Wie können soziale Roboter in der Altenpflege eingesetzt werden?“, „Gefährden soziale Roboter Arbeitsplätze?“ und „Was sind mögliche Lösungsansätze?“. Und am Ende heißt es: „Kommissarin Kira ermittelt und findet viele Antworten …“ (Website ACI) Prof. Dr. Oliver Korn ist auch einer der etwa 20 Autorinnen und Autoren des Buchs „Soziale Roboter“ … Dieses wird von Prof. Dr. Oliver Bendel herausgegeben und erscheint Ende 2021 bei Springer.

Abb.: Die comichafte Darstellung eines sozialen Roboters

Der Impfpass zu Zeiten der Pandemie

„In einem Impfpass oder Impfausweis (mancherorts Impfbuch bzw. Impfbüchlein genannt) werden Daten zu den Schutzimpfungen festgehalten, die eine Person im Verlauf ihres Lebens bekommen hat (Name, Alter, Adresse, betroffene Infektionskrankheit, verabreichter Impfstoff, Datum der Impfung, z.T. Allergien und überstandene Krankheiten). Es gibt ihn in gedruckter Form – die oft bereits in der Kindheit vorliegt – oder in digitaler, in Zukunft auch als Teil einer elektronischen Patientenakte.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der im Januar 2021 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Am Ende wird auch die Perspektive der Ethik eingenommen: „Während der COVID-19-Pandemie wurde diskutiert, auch aus Politik-, Wirtschafts-, Rechts- und Medizinethik heraus, ob die Inhaber eines Impfpasses (mit dem Nachweis entsprechender Schutzimpfungen) in den Genuss von Vorteilen kommen sollen, etwa beim Reisen oder beim Besuch von Veranstaltungen. Dies erschiene allenfalls legitim, wenn alle Betroffenen die Möglichkeit zu einer Impfung gehabt hätten. Kaum legitim wäre es, ihnen den Zugang zu lebenswichtigen Maßnahmen – wie einem Arztbesuch – zu verwehren. Aus Sicht der Informationsethik interessiert, ob bei einem digitalen Impfpass die informationelle Autonomie gewahrt bleibt.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/impfpass-123157 aufgerufen werden.

Abb.: Einer der Impfstoffe

A Study on Natural and Artificial Voices

„The Human Takes It All: Humanlike Synthesized Voices Are Perceived as Less Eerie and More Likable“ is the title of a study by Katharina Kühne, Prof. Dr. Martin H. Fischer and Dr. Yuefang Zhou (University of Potsdam) that has just been published. The project was started in 2018. From the results section of the article: „The human voice and human speaker characteristics received reliably higher scores on all dimensions except for eeriness. Synthesized voice ratings were positively related to participants‘ agreeableness and neuroticism. Females rated synthesized voices more positively on most dimensions. Surprisingly, interest in social robots and attitudes toward robots played almost no role in voice evaluation. Contrary to the expectations of an uncanny valley, when the ratings of human-likeness for both the voice and the speaker characteristics were higher, they seemed less eerie to the participants. Moreover, when the speaker’s voice was more humanlike, it was more liked by the participants. This latter point was only applicable to one of the synthesized voices. Finally, pleasantness and trustworthiness of the synthesized voice predicted the likability of the speaker’s voice. Qualitative content analysis identified intonation, sound, emotion, and imageability/embodiment as diagnostic features.“ (Frontier in Neurorobotics, 16 December 2020) Three of the voice samples were produced by Prof. Dr. Oliver Bendel (School of Business FHNW) and donated to the project. He has been researching synthetic voices and their modeling with SSML for years. The article can be accessed at www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnbot.2020.593732/full.

Fig.: A natural voice

 

Posthumane Cyborgliebe

Ende Oktober 2020 ist das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) erschienen. Es enthält 16 Beiträge international renommierter Expertinnen und Experten. Der Beitrag „Posthumane Cyborgliebe“, der von Dr. Melike Şahinol stammt, wird im Abstract so zusammengefasst: „In diesem Beitrag werden Mensch-Maschine-Verhältnisse der spezifischen Art, nämlich die der Cyborgliebe, aus einer soziologischen Perspektive diskutiert. Das Hauptaugenmerk liegt dabei darauf, die Anpassung des menschlichen Körpers an maschinelle Angebote im sexuellen Bereich aufzuzeigen. Dabei wird die technisch ver- und übermittelte Liebespraktik mit teledildonischen Maschinen fokussiert. Entsprechend sind die Fragen danach relevant, ob es sich bei der jeweiligen Anpassung um ein symbiotisches Verhältnis zwischen Mensch und Maschine handelt und ob bzw. wann man von Cyborgliebe sprechen kann. Denn auch wenn dies noch futuristisch anmutet, werden bei der Fülle und Weiterentwicklung von liebes- bzw. sexualitätsdinglichen Angeboten posthumanistische Tendenzen deutlich, die der romantischen Liebe, auf die das Konzept der Kernfamilie als zentraler Institution der Gesellschaft aufgebaut ist, den Boden unter den Füßen wegzuziehen scheinen. Liebe, so lautet die Hauptthese, stellt im posthumanen Zeitalter keine bloß soziale, sondern eine sozio-bio-technische Beziehung dar – vor allem dann, wenn es sich um die Liebe zu und mit Maschinen handelt.“ Das Buch kann über Springer bezogen werden. Wer einen Zugang zu SpringerLink hat, kann es kostenlos herunterladen.

Abb.: Posthumane Cyborgliebe

The Morality Menu Project

From 18 to 21 August 2020, the Robophilosophy conference took place. Due to the pandemic, participants could not meet in Aarhus as originally planned, but only in virtual space. Nevertheless, the conference was a complete success. At the end of the year, the conference proceedings were published by IOS Press, including the paper „The Morality Menu Project“ by Oliver Bendel. From the abstract: „The discipline of machine ethics examines, designs and produces moral machines. The artificial morality is usually pre-programmed by a manufacturer or developer. However, another approach is the more flexible morality menu (MOME). With this, owners or users replicate their own moral preferences onto a machine. A team at the FHNW implemented a MOME for MOBO (a chatbot) in 2019/2020. In this article, the author introduces the idea of the MOME, presents the MOBO-MOME project and discusses advantages and disadvantages of such an approach. It turns out that a morality menu could be a valuable extension for certain moral machines.“ The book can be ordered on the publisher’s website. An author’s copy is available here.

Fig.: The book cover (photo: IOS Press)

Was ist digitale Ethik?

„Der Begriff der digitalen Ethik (‚digital ethics‘) ist ebenso erfolgreich wie uneindeutig. Die einen verweisen damit auf einen Teilbereich der Informationsethik, die anderen – mit dem Ziel einer Neubenennung – auf die Gesamtheit dieser Bereichsethik, womöglich unter Einbeziehung der Medienethik. Wieder andere fassen darunter ein zu konstruierendes normatives System, das für die Informationsgesellschaft oder auch speziell für die Wirtschaft (nicht nur für KI-, IT- und Internetfirmen) zu gelten habe, was mit Aussagen wie ‚Wir brauchen eine digitale Ethik‘ verbunden wird. Nicht zuletzt kann die Moral der Informationsgesellschaft gemeint sein, wobei dann – wie es häufig im Englischen der Fall ist – die Begriffe von Ethik und Moral nicht scharf getrennt werden.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der im Dezember 2020 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Es wird die Beziehung zu verschiedenen Bereichsethiken und zur Maschinenethik hergestellt, der Hintergrund (samt der Entwicklung) des Begriffs dargestellt und am Ende nochmals dessen Potenzial bzw. Problematik erläutert. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/digitale-ethik-121185 aufgerufen werden.

Abb.: Was ist digitale Ethik? (Foto: Stefanie Hauske)

CHINAHIRN zu „Social Credit Rating“

Im Newsletter CHINAHIRN vom 30. Dezember 2020 findet sich eine Rezension des Buchs „Social Credit Rating“ (Hrsg. Oliver Everling), das Ende 2020 herausgekommen ist. Eingegangen wird vor allem auf das Sozialkreditsystem, wie es in China geplant ist und vorbereitet wird. Wolfgang Hirn, der den Newsletter betreibt, schreibt: „Es kommen Praktiker und Wissenschaftler, Chinesen und Deutsche zu Wort. Sie vertreten keine Einheitsmeinung. Im Gegenteil: Es ist eine kontroverse Diskussion in Buchform, teilweise sehr abstrakt und wissenschaftlich … Für den China-Interessierten sind die Artikel aus chinesischer Sicht von Wu Jingmei … und Dai Xin interessant. Lesenswert aus deutscher Sicht die Beiträge von Katika Kühnreich, Oliver Bendel, Theresa Krause/Doris Fischer, Thomas Solbach und Tim A. Fongern.“ (Newsletter CHINAHIRN, 30. Dezember 2020) Hinzuzufügen ist, dass sich auch die Einlassung von Theo Sommer lohnt, des ehemaligen ZEIT-Chefredakteurs und -Herausgebers.

Abb.: Das Bird’s Nest in Peking

Interview zu Liebespuppen und Sexrobotern

Für das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat Ayanda Rogge vom Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden zwei Beiträge verfasst, einen mit einer Marktübersicht („I was Made for Love“) und einen mit einer psychologischen Studie mit Blick auf diverse Anwendungsgebiete („Wann ist die Nutzung von Sexrobotern angemessen?“, zusammen mit Katrin Etzrodt vom selben Institut). In einem Interview mit Joachim Laukenmann von der Sonntagszeitung vom 13. Dezember 2020 gab sie Auskunft zu ihrer Forschung zu Liebespuppen und Sexrobotern und Einschätzungen zu Problemgebieten, die sich in diesem Zusammenhang eröffnen. In einem Infokasten wird auch der genannte Band erwähnt, der Ende Oktober 2020 herausgekommen ist und über Springer bezogen werden kann. Der Artikel aus der Sonntagszeitung kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden.

Abb.: Die Sonntagszeitung mit dem Interview

Proceedings of Robophilosophy 2020

The book „Culturally Sustainable Social Robotics“ (eds. Marco Nørskov, Johanna Seibt, and Oliver Santiago Quick) was published in December 2020 by IOS Press. From the publisher’s information: „Robophilosophy conferences have been the world’s largest venues for humanities research in and on social robotics. The book at hand presents the proceedings of Robophilosophy Conference 2020: Culturally Sustainable Social Robotics, the fourth event in the international, biennial Robophilosophy Conference Series, which brought together close to 400 participants from 29 countries. The speakers of the conference, whose contributions are collected in this volume, were invited to offer concrete proposals for how the Humanities can help to shape a future where social robotics is guided by the goals of enhancing socio-cultural values rather than by utility alone. The book is divided into 3 parts; Abstracts of Plenaries, which contains 6 plenary sessions; Session Papers, with 44 papers under 8 thematic categories; and Workshops, containing 25 items on 5 selected topics.“ (Website IOS Press) Contributors include Robert Sparrow, Alan Winfield, Aimee van Wynsberghe, John Danaher, Johanna Seibt, Marco Nørskov, Peter Remmers, John P. Sullins, and Oliver Bendel.

Fig.: A photo from the 2018 conference (with Hiroshi Ishiguro)

Vom Dildo über den Vibrator zum Sexroboter

„Wo liegt der Unterschied zwischen einem Sexroboter und einem Dildo?“ Dies hat sich Rafael Schuppisser gefragt. Die Antwort hat er im Fachbuch „Maschinenliebe“ gefunden. Besonders interessiert hat den Schweizer Journalisten, wie sich Liebespuppen und Sexroboter verwandeln, um sich an die Vorlieben ihrer Nutzerinnen und Nutzer anzupassen. Es gibt hier erst zarte Anfänge, etwa bei Harmony, die mit einem Penis ausgestattet werden kann, aber der Phantasie der Entwicklerinnen und Entwickler sind kaum Grenzen gesetzt. Ebenfalls interessiert hat den Schweizer Journalisten, dass sich vor allem Wissenschaftlerinnen dem Thema widmen. Sie gehen in ihrer Mehrheit vorurteilsfrei und tatsachenbasiert mit dem Thema um. Der Beitrag ist mit unterschiedlichen Titeln u.a. in der Aargauer Zeitung, der Neuen Luzerner Zeitung und der Schweiz am Wochenende erschienen, zusammen mit einer Buchinformation (Grunddaten und Cover).

Abb.: Harmony mit ihrem Erfinder (Foto: Realbotix)

„Handbuch Digitale Wirtschaft“ erschienen

Ende 2020 ist das „Handbuch Digitale Wirtschaft“ (Hrsg.: Tobias Kollmann) in gedruckter Form erschienen. Laut Website von Springer liefert es die theoretischen Grundlagen und praxisbezogenen Implikationen für die digitale Transformation unserer Wirtschaft, unserer Produktion und Kundenbeziehungen. „Renommierte Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Praxis behandeln die Themen des Einkaufs-, Verkaufs-, Handels-, Kontakt- und Kooperationsmanagements auf Basis elektronischer Netzwerke. Dabei werden die Grundbausteine Systeme, Prozesse, Management, Marketing und Implementierung sowie weitere Spezialthemen und -anwendungsfelder für das Digital Management erklärt.“ (Information von Springer) Der Beitrag „Von Cor@ bis Mitsuku: Chatbots in der Kundenkommunikation und im Unterhaltungsbereich“ von Oliver Bendel war bereits im April 2019 in elektronischer Form erschienen. In einem Kapitel werden „Chatbots als Artefakte der Maschinenethik“ behandelt, konkret der GOODBOT und der BESTBOT. Der Beitrag ist – wie z.B. auch „Arbeiten 4.0: Virtuelle Arbeitsplätze“ von Rahild Neuburger, „E-Health“ von Thomas Lux oder „Connected Car“ von Torsten J. Gerpott – verfügbar bei Springer und auf SpringerLink.

Abb.: Digitalisierung in Manhattan

Soziale Roboter im Gesundheitsbereich

„Pflegebedürftige umbetten, Windeln wechseln, Gespräche führen: Bis sogenannte ’soziale Roboter‘ im Gesundheitswesen wirklich zur Entlastung beitragen können, wird es noch einige Zeit dauern. Doch das eine oder andere haben die digitalen Gesellen schon drauf. Aber auch, wenn manche sogar recht niedlich aussehen – spätestens bei den Emotionen kommen Pepper, Paula, Paro & Kollegen an ihre Grenzen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Text von Heiner Sieger, der am 21. Dezember 2020 auf der Plattform Digitales Gesundheitswesen erschienen ist. Zu Wort kommen u.a. Prof. Dr. Oliver Bendel (Institut für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW) und Prof. Dr. Jan Ehlers (Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen an der Uni Witten/Herdecke). Der Beitrag kann über digitales-gesundheitswesen.de/soziale-roboter/ aufgerufen werden.

Abb.: Beim Berliner Kolloquium zu Robotern in der Pflege (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

AI and Ethics Journal

Springer launches a new journal entitled „AI and Ethics“. This topic has been researched for several years from various perspectives, including information ethics, robot ethics (or roboethics) and machine ethics. From the description: „AI and Ethics seeks to promote informed debate and discussion of the ethical, regulatory, and policy implications that arise from the development of AI. It will focus on how AI techniques, tools, and technologies are developing, including consideration of where these developments may lead in the future. The journal will provide opportunities for academics, scientists, practitioners, policy makers, and the public to consider how AI might affect our lives in the future, and what implications, benefits, and risks might emerge. Attention will be given to the potential intentional and unintentional misuses of the research and technology presented in articles we publish. Examples of harmful consequences include weaponization, bias in face recognition systems, and discrimination and unfairness with respect to race and gender.

Fig.: AI and ethics

Über die Liebe zu Maschinen

Ayanda Rogge arbeitet seit Herbst 2019 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medien und Kommunikation der TU Dresden. Ihre Forschungsschwerpunkte sind post- und transhumanistische Entwicklungen wie emotional intelligente Maschinen und Mensch-Roboter-Interaktion – mit besonderem Fokus auf die Gestaltung von Mensch-Maschine-Kommunikation und anthropomorphem Framing. In ihrer Dissertation untersucht sie Kommunikationskomponenten, die zu einer höheren Interaktionsrate zwischen Mensch und Maschine in sozialen Kontexten führen. Dabei untersucht sie auch Liebespuppen mit erweiterten Funktionen und eigentliche Sexroboter. Für das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat sie gleich zwei Beiträge verfasst, einen mit einer Marktübersicht und einen mit einer psychologischen Studie mit Blick auf diverse Anwendungsgebiete. In der Sonntagszeitung vom 13. Dezember 2020 gibt sie Auskunft zu ihrer Forschung und Einschätzungen zu Problemgebieten. In einem Infokasten wird auch der genannte Band erwähnt, der Ende Oktober 2020 herausgekommen ist und über Springer bezogen werden kann. Der Artikel kann ab dem 20. Dezember 2020 kostenlos als PDF heruntergeladen werden.

Abb.: Ayanda Rogge beim Berliner Kolloquium 2019 (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Zwischen den Geschlechtern

Ende Oktober 2020 ist das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) erschienen. Es enthält 16 Beiträge international renommierter Expertinnen und Experten. Der Beitrag „Trans-Formers“, der vom Herausgeber stammt, wird im Abstract so zusammengefasst: „Als Trans-Formers werden hier Sexroboter, Liebespuppen oder „Spielfiguren“ bezeichnet, die unterschiedliche Gestalt annehmen können. Sie vollziehen Metamorphosen, wie Ovid sie in seinem Werk mit diesem Titel beschrieben hat, je nach Geschmack und Laune des Besitzers oder Benutzers oder je nach den Bedürfnissen unterschiedlicher Menschen. Die Trans-Formers wechseln ihr Geschlecht, werden vom Mann zur Frau oder von der Frau zum Mann, oder sie treten als Transgender bzw. intersexuelle Person auf. Auch Verwandlungen anderer Art sind denkbar, in Tiere, Monster, Aliens, Fantasyfiguren und in abstrakte und dingliche Formen. Der Beitrag beleuchtet die technischen Anforderungen und Möglichkeiten, geht auf gegenwärtig vorhandene Modelle und Ansätze ein und diskutiert Chancen und Risiken der Umsetzung einer solchen Idee. Trans-Formers können eine Bereicherung für die Sexualität sein, stellen aber das Menschenbild in Frage und verändern das Menschsein auf eine Weise, die noch kaum beurteilt werden kann.“ Das Buch kann über Springer bezogen werden. Wer einen Zugang zu SpringerLink hat, kann es kostenlos herunterladen.

Abb.: Auf einer Messe in den USA (Foto: Realbotix)

Medienmäzen Google

Dass Google deutsche Medien unterstützt und direkt oder indirekt beeinflusst, ist seit einer Weile bekannt. Es fehlte aber eine umfassende Studie dazu. Diese wurde am 26. Oktober 2020 von Ingo Dachwitz und Alexander Fanta vorgelegt, unter dem Titel „Medienmäzen Google: Wie der Datenkonzern den Journalismus umgarnt“. Die Zusammenfassung: „Der Internet-Riese Google hat seit 2013 mehr als 200 Mio. Euro in den europäischen Journalismus gesteckt, der Löwenanteil ging nach Deutschland. Neben technologischen Entwicklungen werden auch Rechercheprojekte gefördert, Journalismus-Kongresse organisiert und Ausbildungsaufenthalte junger JournalistInnen finanziert. Warum macht Google das? Ingo Dachwitz und Alexander Fanta, zwei engagierte Wissenschaftler und profilierte Datenjournalisten, beschreiben die Facetten eines komplexen ‚Ökosystems‘ von Medienverlagen, Redaktionen und Datenkonzernen, werten aktuelle Daten über die finanziellen Zuwendungen aus und befragen AkteurInnen beider Seiten zu dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit. Die Studie, von der OBS und dem DGB auf den Weg gebracht, zeigt, wie Google die Medien umgarnt – und lädt zugleich ein zu einer Debatte über öffentliche Innovationsförderung für den Medienbereich.“ Die Studie kann über www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/medienmaezen-google/ heruntergeladen werden.

Abb.: Ein Google-Stand bei einem Event in Deutschland

Liebespuppen und Sexroboter in der Moral

Das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) enthält 16 Beiträge international renommierter Expertinnen und Experten. Der Beitrag „Liebespuppen und Sexroboter in der Moral“, der vom Herausgeber stammt, wird im Abstract so zusammengefasst: „Dieser Beitrag klärt zunächst die Begriffe der Sexroboter und der Liebespuppen. Dann stellt er aus der Perspektive der Maschinenethik spezifische Fragen und beantwortet sie vorläufig. Anschließend werden die Bereichsethiken einbezogen, um die Implikationen für den Menschen, für Anbieter, Vermittler und Benutzer, herauszuarbeiten. Es folgen Gedankenexperimente, mit denen philosophische und speziell ethische Fragen aufgeworfen und vertieft werden. Am Ende fasst der Autor die Ergebnisse zusammen. Maschinenethik kann aus seiner Sicht helfen, Sexroboter und Liebespuppen mit besonderen Fähigkeiten zu konstruieren, die moralische Maschinen in ihrem Aussehen und Verhalten sind und die es einigen Menschen ermöglichen, ihre sexuellen Aktivitäten zu ergänzen und ein erfülltes Leben zu führen. Die Ergebnisse der klassischen Bereichsethiken können im Hinblick auf den adäquaten Einsatz von Sexrobotern hilfreich sein und weisen auf die Chancen wie auf die Risiken hin. Gedankenexperimente erlauben neue Einsichten und sind Ausgangspunkt für empirische Untersuchungen.“ Das Buch kann über Springer bezogen werden. Wer einen Zugang zu SpringerLink hat, kann es kostenlos herunterladen.

Abb.: Harmony auf einem Auto (Foto: Realbotix)

Sexroboter light

Das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) enthält 16 Beiträge international renommierter Expertinnen und Experten. Dabei handelt es sich nicht einfach um eine Sammlung, sondern um eine Komposition, um das Thema der Liebespuppen und Sexroboter möglichst gut abzudecken. Der Beitrag „Sexroboter light“, der vom Herausgeber stammt, wird im Abstract so zusammengefasst: „Menschen im Alten- und Pflegeheim haben ebenso wie andere den Wunsch nach Zärtlichkeit und Liebe. Durch die halböffentliche Situation ist es jedoch schwierig für sie, diesen zu erfüllen. Zudem finden sie vielleicht keinen geeigneten Partner mehr, oder es fällt ihnen aus geistigen oder körperlichen Gründen schwer, eine Beziehung zu führen. Auch Menschen, die zu Hause wohnen, können von dieser Problematik betroffen sein. Sie können womöglich jemanden leichter und diskreter empfangen als die Insassen einer Einrichtung, aber einige Alte und Behinderte sind vielleicht eingeschränkt in den entsprechenden Möglichkeiten. Der vorliegende Beitrag untersucht die Chancen und Risiken, die sich mit Blick auf Pflegeroboter bieten. Zunächst geht er auf das sexuelle Wohlbefinden ein. Dann stellt er robotische Systeme von Sexrobotern bis hin zu Pflegerobotern vor. Auf Pflegerobotern liegt schließlich der Fokus, wobei der Autor technischen und gestalterischen Fragen nachgeht. Eine kurze ethische Diskussion rundet den Beitrag ab. Das Ergebnis ist, dass Pflegeroboter mit sexuellen Assistenzfunktionen eine Bereicherung des Alltags von Pflegebedürftigen sein können, dass aber einige technische, gestalterische und moralische Aspekte beachtet werden müssen.“ Das Buch kann über Springer bezogen werden. Wer einen Zugang zu SpringerLink hat, kann es kostenlos herunterladen.

Abb.: Sexroboter light

Versuch über die Kultur

„Unter Kultur … wird das vom Menschen materiell und immateriell Geschaffene verstanden, im Gegensatz etwa zur Natur. Landschaften wandeln sich zu Kulturlandschaften, in Forst- und Landwirtschaft wachsen in systematischer und kultivierter Form sowohl Pflanzen als auch Tiere heran (Kulturflächen in Verbindung mit Bodenkultur), Dörfer, Städte, Gewerbegebiete und Industrieanlagen wuchern ebenso wie Straßennetze und Schienenstränge für den Verkehr (Kulturflächen im Zusammenhang mit Siedlungs- und Betriebsflächen).“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, erschienen am 30. November 2020 im Gabler Wirtschaftslexikon. Am Ende werden ethische Überlegungen angestellt: „Umwelt- und Tierethik können dies thematisieren und problematisieren, Umwelt- und Tierschutz dem entgegentreten. Technik-, Informations- und Roboterethik widmen sich den Folgen des Einsatzes von Technik bzw. Informations- und Kommunikationstechnologien und (teil-)autonomen Maschinen, Wirtschaftsethik und speziell Unternehmensethik den Abhängigkeiten von Kultur und Wirtschaft und der Tendenz von Konzernen, die Kultur (respektive Ideologie) des Wachstums als Raubbau an der Natur zu zelebrieren.“

Abb.: Spielkultur

Erste Überlegungen zum Überkonsum

„Beim Überkonsum (engl. ‚overconsumption‘) werden so viele natürliche Ressourcen verbraucht, dass das Ökosystem überlastet und in seiner Nachhaltigkeit beeinträchtigt ist. Die Umweltzerstörung nimmt zu, der Klimawandel beschleunigt sich, die natürlichen Ressourcen werden weniger oder verschwinden. Konsum, der Verzehr oder Verbrauch von Gütern, führt unter bestimmten Voraussetzungen (auf starkes Wachstum ausgerichtete Wirtschaftsordnung, Überproduktion, Wohlstand, Überbevölkerung) fast unausweichlich zur Konsumgesellschaft und zu einem Überkonsum innerhalb eines regionalen oder überregionalen Systems. Der Begriff wurde 2020 einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als Greta Thunberg (Fridays for Future) ihn mit Blick auf den Black Friday benutzte.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, erschienen am 30. November 2020 im Gabler Wirtschaftslexikon. Am Ende werden erste Überlegungen aus der Technikethik und der Informationsethik sowie der Wirtschaftsethik heraus angestellt: „Auf der Mesoebene ist die Frage, in welcher Weise das Unternehmen den Überkonsum nährt (Unternehmensethik), auf der Makroebene, in welcher Form das Gesellschafts- und Wirtschaftssystem dazu beiträgt (Ordnungsethik). Auf der Mikroebene bringt sich u.a. die Konsumentenethik ein (Konsument als direkter Verursacher des Überkonsums).“

Abb.: Der Beginn des Überkonsums

Überwachungsstaat China

Der ehemalige Chefredakteur und Herausgeber der ZEIT, Theo Sommer, hat für das Buch „Social Credit Rating“ (Hrsg. Oliver Everling) einen Beitrag – Titel: „Überwachungsstaat China“ – zum Sozialkreditsystem in China geschrieben. Aus dem Abstract: „Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ist darauf aus, das Verhalten und die Gesinnung der Bürger nach den Vorgaben der Führung gleichzuschalten. Wichtigster Hebel dabei ist das geplante Sozialkreditsystem – eine von Algorithmen gesteuerte Maschinerie, die Bürger, Unternehmen, Institutionen und Behörden überwacht, bewertet und, je nachdem, belohnt oder bestraft. Anders als in der deutschen Schufa geht es dabei nicht nur um Bonitätsauskünfte über Kreditverträge und Zahlungsverhalten, sondern um sämtliche Daten. Das System ist als ‚Totalitarismus im digitalen Gewand‘ beschrieben worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel soll dazu gesagt haben, George Orwell’s ‚1984‘ sei im Vergleich dazu nur ein ‚laues Lüftchen‘. Das SKS stellt auch die ausländischen Unternehmen in China vor große Herausforderungen.“ Weitere Beiträge zum Sozialkreditsystem gibt es von Oliver Bendel und Marianne von Blomberg. Das Buch kann über SpringerLink heruntergeladen werden.

Abb.: Blick über Shanghai

Chinas Sozialkreditsystem aus ethischer Sicht

Ende November 2020 ist das Buch „Social Credit Rating“ (Hrsg. Oliver Everling) erschienen. Enthalten ist ein Beitrag von Oliver Bendel mit dem Titel „Das Sozialkreditsystem in China aus ethischer Sicht“. Aus dem Abstract: „Das Sozialkreditsystem ist ein im Test bzw. in den Anfängen befindliches Überwachungs-, Erfassungs- und Bewertungssystem zur Angleichung des Verhaltens der Bürger, Behörden und Firmen von China an die moralischen, sozialen, rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Anforderungen der Kommunistischen Partei (KP). Es findet, so der Plan, ein permanentes Rating und Scoring mit Blick auf die Lebenssituation, das Sozialverhalten oder Verwaltungs- und Wirtschaftsaktivitäten statt. Der vorliegende Beitrag skizziert die Diskussion über das Sozialkreditsystem in den westlichen Medien und zwischen den Experten in China. Ausgehend von Grundannahmen, die von der Planung und Projektierung abgeleitet sind, werden Überlegungen aus der Perspektive der Ethik angestellt, und zwar mit Blick auf die betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Die Anwendung des Systems auf Unternehmen spielt im vorliegenden Beitrag keine Rolle. Der Befund ist, dass eine bestimmte Umsetzung des Sozialkreditsystems die Lebensqualität heben, aber auch die Persönlichkeitsrechte und die Menschenrechte verletzen kann.“ Das Buch kann über SpringerLink heruntergeladen werden.

Abb.: Das Sozialkreditsystem hat mit Spielifizierung zu tun