Das PSD-Magazin bringt in der aktuellen Ausgabe einen Artikel zu Digitalisierung und Robotik mit Statements von Prof. Dr. Oliver Bendel und ein Interview von Katja Stricker mit dem Informations- und Maschinenethiker. Am Anfang des Artikels heißt es: „Die Welt steht an der Schwelle eines neuen Zeitalters. Sie ordnet sich neu – in digitalen Netzwerken. Die globale Konnektivität stößt einen massiven gesellschaftlichen Wandel an und verändert unser Leben grundlegend. Denn die Grenzen zwischen digitalen und physischen Inhalten verschwimmen.“ (PSD-Magazin) Das Interview mit Oliver Bendel dreht sich u.a. um Pflegeroboter. Der Ethiker aus Zürich betont die Chancen, aber auch die Risiken. Insbesondere erklärt er, dass mobile Roboter als Spione gelten können. Sie haben Kameras und Sensoren, um ihre Umwelt zu erfassen, durch die sie sich bewegen, und diese Daten können auch – gerade im Bereich von Pflege und Betreuung – in problematischer Weise verwendet werden. Artikel und Interview können hier heruntergeladen werden.
Von „Big Data“ über die „Künstliche Intelligenz“ bis hin zur „Sozialen Robotik“: Im Kontext der Digitalisierung gibt es unzählige Fachtermini. Das Nachschlagewerk „350 Keywords Digitalisierung“ von Oliver Bendel ist für alle geeignet, die einen schnellen Einstieg in das Gebiet der Digitalisierung suchen und sich für Fragen der Ethik interessieren. In 350 übersichtlichen Beiträgen werden die Grundlagen und Entwicklungen leicht verständlich erläutert. Der Begriff der Digitalisierung hat mehrere Bedeutungen. Er kann die digitale Umwandlung und Darstellung bzw. Durchführung von Information und Kommunikation oder die digitale Modifikation von Instrumenten, Geräten und Fahrzeugen ebenso meinen wie die digitale Revolution, die auch als dritte Revolution bekannt ist. Auch mit der vierten Revolution ist der Begriff eng verbunden. Das Buch erscheint im Mai 2019 im Verlag Springer Gabler und kostet als E-Book ca. 15, in gedruckter Form ca. 20 Euro. Es hat 286 Seiten. Weitere Informationen über www.springer.com/gp/book/9783658258221.
Die Maschinenethik arbeitet mit Künstlicher Intelligenz und Robotik zusammen. Sie bringt maschinelle Moral hervor und untersucht sie. Ausgangspunkt sind teilautonome und autonome Systeme, etwa selbstständig fahrende Autos, Serviceroboter, Kampfroboter und Chatbots. Das „Handbuch Maschinenethik“, herausgegeben von Prof. Dr. Oliver Bendel, liefert Grundlagen zur Maschinenethik, erkundet Anwendungsgebiete der Disziplin und stellt Prototypen moralischer Maschinen vor. Neben der Maschinenethik kommen Roboterethik und Rechtswissenschaft zu Wort. Die Beiträge des Handbuchs erscheinen seit 2017 und werden laufend über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2 veröffentlicht. Die Autorinnen und Autoren gehören zu den bekanntesten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Europa auf den Gebieten der Maschinenethik, der Roboterethik und des Roboterrechts. In gedruckter Form kommt das Buch mit allen 22 Beiträgen im Sommer oder Herbst 2019 heraus. Weitere Informationen über www.springer.com/gp/book/9783658174828.
Am 28. und 29. März 2019 fand der Ladenburger Diskurs „Mensch-Roboter-Kollaboration“ statt. Aufmerksame Gastgeberin war wie immer die Daimler und Benz Stiftung, wissenschaftlicher Leiter dieses Mal Prof. Dr. Hans Buxbaum von der Hochschule Niederrhein. Ein zentrales Element der MRK sind Kooperations- und Kollaborationsroboter, also moderne Industrieroboter, die mit uns Schritt für Schritt an einem gemeinsamen Ziel (Kooperationsroboter) bzw. Hand in Hand an einer gemeinsamen Aufgabe arbeiten, wobei wiederum ein bestimmtes Ziel gegeben ist (Kollaborationsroboter). Sie nutzen dabei ihre mechanischen und sensorischen Fähigkeiten und treffen Entscheidungen (wenn man diesen Begriff zulässt) mit Blick auf Produkte und Prozesse im Unternehmen bzw. in der Einrichtung. Die Vorträge werden in verschriftlichter Form in einem renommierten Verlag erscheinen. Aufgenommen wird auch ein Beitrag des wissenschaftlichen Leiters des Ladenburger Diskurses vom September 2017, Prof. Dr. Oliver Bendel.
Abb.: Die Teilnehmer des Ladenburger Diskurses 2019 (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Oestergaard)
Mit dem Projekt Die Debatte wollen die Macher nach eigenen Angaben wissenschaftliche Fakten und Perspektiven in gesellschaftliche Debatten einbringen und Diskussionen anstoßen – sie „wollen zeigen, dass die Wissenschaft zu vielen Themen etwas beizutragen hat“ (Website Die Debatte). Themen sind Künstliche Intelligenz, Feinstaub, Organspende, Geoengineering, Intelligenz, Plastikmüll, Wohnungsmarkt, Digitalisierte Kindheit, Frieden, Genchirurgie, Alzheimer, Meinungsforschung, Bienensterben, E-Zigarette, Social Bots, Autonomes Fahren sowie Flucht und Migration. In einer aktuellen Serie geht es um KI und Medizin. Mit Prof. Dr. Oliver Bendel und Prof. Dr. Karsten Weber haben die Betreiber – so ein Tweet vom 14. März 2019 – „über Aufgabenteilung und Verantwortung von Mensch und Maschine und die ethischen Fragen in der Diskussion gesprochen“. Dieser Beitrag ist einsehbar über www.die-debatte.org/kuenstliche-intelligenz-ethik/.
Abb.: Wie wird in der Zukunft betreut und gepflegt?
Das Wissenschaftsjahr 2019 widmet sich der Künstlichen Intelligenz. In diesem Kontext führte Vision Kino ein Interview mit dem Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel. Zuerst wurde er danach gefragt, welche Themen im Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz und Ethik er aktuell für besonders wichtig hält. Er antwortete: „In der Informationsethik ist das Thema Überwachung im Augenblick sehr zentral, hier insbesondere Gesichts- und Emotionserkennung. Sehr problematisch wird es, wenn das mit der so genannten Physiognomik kombiniert wird, einer Pseudowissenschaft. Beispielsweise will man aus Gesichtsmerkmalen und -ausdrücken kriminelle Absichten ableiten.“ Später ging es dann um Fragen der Verantwortung. Nach Oliver Bendel kann ein Computer oder Roboter keine Verantwortung tragen, höchstens in einem sehr rudimentären Sinne, indem er eine Aufgabe übernimmt. Es ergibt nach ihm auch keinen Sinn, ihn in moralischer Hinsicht zur Verantwortung zu ziehen. Das Interview kann über wissenschaftsjahr-2019.visionkino.de/thematisches-unterrichtsmodul-zum-thema-kuenstliche-intelligenz/arbeitsmaterialien-zum-film/b-13-maschinen-koennen-keine-verantwortung-tragen-interview-mit-oliver-bendel/ nachgelesen werden.
Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag hat eine Dokumentation der Veranstaltung „Robotik in der Pflege – gesellschaftliche Herausforderungen“ veröffentlicht. „Was können Roboter angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Zahl Pflegebedürftiger zu guter Pflege beitragen und was sollen sie zukünftig leisten? Diese wichtigen Zukunftsfragen standen im Fokus eines öffentlichen Fachgesprächs, das das TAB zusammen mit dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am 20. Februar 2019 in den Räumen des Bundestages durchführte.“ (Website TAB) Die Hauptvorträge hielten Robotikerin Dr. Birgit Graf („Potenziale und Grenzen der Robotik für die Pflege – Stand der Technik und Anwendung, Herausforderungen für Forschung und Entwicklung“), Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler („Einordnung und Bewertung aus Sicht der Pflegewissenschaft“) und Informations- und Maschinenethiker Prof. Dr. Oliver Bendel („Ethisch-normative Herausforderungen der Pflegerobotik“). „Die Abstracts der Beiträge der Sachverständigen … stehen zum Download zur Verfügung. Zudem wurde die Veranstaltung aufgezeichnet und kann in der Mediathek des Bundestages in voller Länge angeschaut werden.“( Website TAB)
Abb.: Die Veranstaltung fand im Paul-Löbe-Haus statt
Im Februar 2019 ist „Roboter in der Gesellschaft: Technische Möglichkeiten und menschliche Verantwortung“ bei Springer erschienen, herausgegeben von Christiane Woopen und Marc Jannes. Die Beiträge stammen von Alin Albu-Schäffer („Von drehmomentgeregelten Roboterarmen zum intrinsisch nachgiebigen humanoiden Roboter“), Jochen J. Steil („Roboterlernen ohne Grenzen? Lernende Roboter und ethische Fragen“), Oliver Bendel („Die programmierte Moral“), Catrin Misselhorn („Moralische Maschinen in der Pflege? Grundlagen und eine Roadmap für ein moralisch lernfähiges Altenpflegesystem“), Hartmut Hirsch-Kreinsen („Autonome Systeme in der industriellen Arbeitswelt“) und Johannes Weyer („Autonome Technik außer Kontrolle? Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung komplexer Systeme in der Echtzeitgesellschaft“). Norbert Lammert, ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestags, schreibt zu „Roboterethik. Zur Rolle der Politik“. Das Buch geht zurück auf die Tagung „Roboterethik – Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns?“, veranstaltet von ceres und Daimler und Benz Stiftung am 24. November 2015 in Berlin. Weitere Informationen über www.springer.com/gp/book/9783662577646#.
Machine ethics produces moral and immoral machines. The morality is usually fixed, e.g. by programmed meta-rules and rules. The machine is thus capable of certain actions, not others. However, another approach is the morality menu (MOME for short). With this, the owner or user transfers his or her own morality onto the machine. The machine behaves in the same way as he or she would behave, in detail. Together with his teams, Prof. Dr. Oliver Bendel developed several artifacts of machine ethics at his university from 2013 to 2018. For one of them, he designed a morality menu that has not yet been implemented. Another concept exists for a virtual assistant that can make reservations and orders for its owner more or less independently. In the article „The Morality Menu“ the author introduces the idea of the morality menu in the context of two concrete machines. Then he discusses advantages and disadvantages and presents possibilities for improvement. A morality menu can be a valuable extension for certain moral machines. You can download the article here.
„Die Blätter der Wohlfahrtspflege berichten knapp und dennoch umfassend über wichtige gesellschaftliche, soziale und rechtliche Entwicklungen sowie über fachliche Standards im Sozial- und Gesundheitswesen. Neben grundlegenden Beiträgen stehen Modellbeschreibungen und Arbeitshilfen. Die umfangreichen Fachinformationen bieten Orientierung in allen Tätigkeitsfeldern Sozialer Arbeit sowie in sozialen Diensten und Einrichtungen.“ (Website BdW) Im aktuellen Heft 1/2019 finden sich u.a. Beiträge von Gerd Stüwe und Nicole Ermel („Digitalisierung in der Sozialen Arbeit“), Lulzim Dragidella („Allein in der Fremde. Die Folgen der Flucht und deren Implikationen für die Soziale Arbeit“), Christian Müller („Digitalisierung und Datenschutz in der Sozialen Arbeit“), Christian Dopheide („Grenzerfahrungen. Über Orientierung in einer digitalisierten Welt und den Wert der Sozialen Arbeit“) und Oliver Bendel („Pflegeroboter aus ethischer Sicht“). Weitere Informationen über www.nomos-elibrary.de/10.5771/0340-8574-2019-1/bdw-blaetter-der-wohlfahrtspflege-jahrgang-166-2019-heft-1.
Abb.: Auch Nao-Roboter werden in Pflege und Betreuung eingesetzt
„Maschinelles Bewusstsein (engl. ‚machine consciousness‘) ist ein Arbeitsgebiet, das zwischen Künstlicher Intelligenz und Kognitiver Robotik angesiedelt ist. Ziel ist die Schaffung eines maschinellen Bewusstseins oder Selbstbewusstseins. Dieses simuliert das menschliche Bewusstsein oder Selbstbewusstsein, nähert sich diesem ein Stück weit an oder bildet es in Teilen ab. Oder es erreicht das Original, ist mit diesem in wesentlichen Teilen identisch, was bis auf weiteres fernab der Realität ist. Man spricht auch von Maschinenbewusstsein, künstlichem Bewusstsein (engl. ‚artificial consciousness‘) oder synthetischem Bewusstsein (’synthetic consciousness‘). Zum maschinellen Bewusstsein bzw. Selbstbewusstsein mag man (Selbst-)Wahrnehmung, Erinnerung, Voraussicht, (Selbst-)Lernen sowie subjektive Erfahrung zählen.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon, verfasst von Oliver Bendel, aufrufbar über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/maschinelles-bewusstsein-120206. Auch auf den Zusammenhang mit Informationsethik und Maschinenethik wird eingegangen. Maschinelles Bewusstsein ist ein Thema bei den AAAI Spring Symposia 2019 an der Stanford University.
Die Maschinenethik bringt moralische und unmoralische Maschinen hervor. Die maschinelle Moral ist in der Regel festgelegt; es sind bestimmte Aktionen möglich, andere nicht. Ein alternativer Ansatz ist das Moralmenü. Über dieses überträgt der Besitzer oder Benutzer seine eigene Moral auf die Maschine. Diese agiert und reagiert so, wie er dies auch tun würde. Die Vorteile und Nachteile werden in dem Beitrag „Das Moralmenü: Moralische Maschinen mit einer Stellvertretermoral“ von Oliver Bendel diskutiert. Die Maschinen, um die es geht, sind LADYBIRD, der tierfreundliche Saugroboter, und Google Duplex. Telepolis, gegründet 1996, widmet sich seit Jahren immer wieder Roboterethik und Maschinenethik. Bei Heise Medien ist 2016 auch „Die Moral in der Maschine: Beiträge zu Roboter- und Maschinenethik“ von Oliver Bendel erschienen. Der Beitrag wurde am 27. Januar 2019 veröffentlicht und kann über www.heise.de/tp/features/Das-Moralmenue-4285297.html abgerufen werden.
The article „The Synthetization of Human Voices“ by Oliver Bendel, first published on 26 July 2017, is now available as a print version. The synthetization of voices, or speech synthesis, has been an object of interest for centuries. It is mostly realized with a text-to-speech system (TTS), an automaton that interprets and reads aloud. This system refers to text available for instance on a website or in a book, or entered via popup menu on the website. Today, just a few minutes of samples are enough in order to be able to imitate a speaker convincingly in all kinds of statements. The article abstracts from actual products and actual technological realization. Rather, after a short historical outline of the synthetization of voices, exemplary applications of this kind of technology are gathered for promoting the development, and potential applications are discussed critically in order to be able to limit them if necessary. The ethical and legal challenges should not be underestimated, in particular with regard to informational and personal autonomy and the trustworthiness of media. The article was published in AI & SOCIETY, 34(1), 83-89.
„Automaten gibt es seit tausenden Jahren, von den dampfbetriebenen Altären der Antike über die Androiden im Spätbarock (Musikerin, Schreiber und Zeichner) bis hin zu modernen Maschinen. Eine Sonderstellung haben die Automaten von Leonardo da Vinci inne. Es handelt sich mehrheitlich um Skizzen und Entwürfe, die teilweise Jahrhunderte später erfolgreich umgesetzt wurden. Auf den Maler und Ingenieur geht etwa ein Fahrzeug zurück, das weniger an ein Roboterauto (das Personen transportiert), sondern eher an ein Spielzeugauto erinnert.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel für das Gabler Wirtschaftslexikon. Es werden Beispiele gegeben und Abgrenzungen – wie zu Robotern – vorgenommen. Am Ende kommt die Ethik zu Wort: „Wirtschafts-, Technik- und Informationsethik widmen sich den Herausforderungen, die sich durch Automaten und Automation ergeben, sei es in Bezug auf die Ersetzung von Mitarbeitern, sei es in Bezug auf die Möglichkeit der Gefährdung, Verletzung und Überwachung. Die genannten Bereichsethiken betrachten ebenso den Beitrag von Automaten und Automation zu einem guten Leben, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Arbeit idealisiert und ideologisiert wird.“ Der Beitrag ist im Januar 2019 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/automat-119939 aufgerufen werden.
Abb.: Ein Blumenautomat am Kona International Airport
Automation is advancing relentlessly. Already decades ago, digitization was its partner. In the industry, innovative robots, for example co-robots, are used. Service robots begin to spread in various areas. Systems of artificial intelligence perform tasks of all sorts, even creative activities. The studies on the development of the labor market reach different results. In any case, it can be said that certain jobs will disappear and many people will have to do without their familiar work. It can also be assumed that in many areas less human work has to be performed on behalf (e.g., for customers and employers). As possible solutions to economic and social problems, an unconditional basic income and a robot tax are suggested. The paper „Are Robot Tax, Basic Income or Basic Property Solutions to the Social Problems of Automation?“ by Oliver Bendel presents, discusses and criticizes these approaches in the context of automation and digitization. Moreover, it develops a relatively unknown proposal, unconditional basic property, and presents its potentials as well as its risks. The ethicist from Zurich will share his results between 25 and 27 March 2019 at the AAAI Spring Symposia (Stanford University).
„Das Silicon Valley ist ein Tal südlich von San Francisco, in dem bedeutende Hightech-, IT- und Internetfirmen ihren Sitz haben. Der englische Begriff ’silicon‘ verweist auf das Silizium, der ’silicon chip‘ auf den Siliziumchip, der in Computern steckt. Menlo Park, Mountain View, Sunnyvale und Palo Alto sind bekannte Städte der Region, die von San Mateo bis nach San José reicht und das Santa Clara Valley mit einschließt.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler, der im Januar 2019 erschienen ist. Es wird der Zusammenhang zwischen Silicon Valley und Stanford University hergestellt und auf die Einhörner im Tal eingegangen. Gegen Schluss heißt es: „Der Boom im Silicon Valley hat dieses mitsamt seinem Umfeld weltweit bekannt gemacht und einigen Unternehmen und Personen großen Wohlstand gebracht. Andere leiden unter den gestiegenen Mieten und dem grundlegenden Umbau der Gegend.“ Tatsächlich sind die Mieten in Palo Alto mit denen in Zürich vergleichbar, und in San Francisco kann man mit einem durchschnittlichen Einkommen kaum noch wohnen. Die letzten Worte sind: „Wirtschafts- und Informationsethik widmen sich den Folgen disruptiver Technologien und stellen mit der diskursiven Methode eine Möglichkeit bereit, Interessen offenzulegen und Konflikte zu erkennen.“ Der gesamte Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/silicon-valley-119858 aufgerufen werden.
Abb.: Auch die Draper University sitzt im Silicon Valley
Vor zehn Jahren erschien der Roman „Verlorene Schwestern“ von Oliver Bendel. Aus dem Klappentext: „Maik, ein 16-jähriger Junge, hat eine Drohne entwickelt, die einer Fliege gleicht und mit deren Hilfe er alles sehen kann, was er sehen will. Sein Plan ist, Prominente und Reiche auszuspionieren und, wenn er das ultimative Bild gefunden hat, zu erpressen. Nur seinem Tagebuch vertraut er sich an, einem digitalen Rekorder. Nancy, die früher als Mundmodell und für die Stasi gearbeitet hat, surft mit ihrer kleinen Maschine auf elektromagnetischen Wellen, bis sie auf Schallwellen trifft. Wie früher belauscht sie andere, aber ohne an verwanzte Räume gebunden zu sein – und nicht, um Böses zu schaffen, sondern um Böses zu verhindern. Maik und Nancy kommen über die ahnungslose Stadt. Sie wissen nichts voneinander, bis die Frau ein merkwürdiges Brummen hört. Fast eine Fliege. Aber eben nur fast.“ Der Roman ist 2009 im Leipziger Literaturverlag erschienen und noch als E-Book verfügbar. Er kann als Teil einer Trilogie angesehen werden – der erste Roman ist „Nachrückende Generationen“ von 2007, der zweite „Künstliche Kreaturen“ von 2008.
Im Henn-na-Hotel in Sasebo in der Präfektur Nagasaki auf der japanischen Insel Kyushu „haben die Roboter mehr Arbeit gemacht, als sie selbst erledigt haben“. „Deshalb mussten viele von ihnen gehen.“ Dies meldete Golem am 16. Januar 2019. „In der Praxis zeigten sich die Roboter … oft nicht so nützlich. Wie Churi: Die etwas merkwürdig aussehende Puppe soll den Gast bei der Steuerung des Zimmers unterstützen: Auf Sprachbefehl reguliert sie etwa die Temperatur oder schaltet das Licht ein und aus. Das funktionierte allerdings oft nicht sehr gut … Ein Gast wurde nachts mehrfach von Churi geweckt – der Roboter interpretierte dessen Schnarchen als Ansprache und antwortete. Ein anderer wollte nach einer fruchtlosen Konversation mit dem Roboter entnervt die Rezeption anrufen – und stellte fest, dass es kein Telefon auf dem Zimmer gab. Denn für Fragen und Wünsche des Gastes ist der Churi da. Der Gast erreichte die Rezeption schließlich über sein Mobiltelefon.“ (Golem, 16. Januar 2019) Am Ende des Artikels von Werner Pluta wird das Ausmaß der Tragödie nochmals offenbar: „Inzwischen hat das Henn-na-Hotel mehr als die Hälfte seiner rund 250 Roboter stillgelegt.“ (Golem, 16. Januar 2019) Wie wir alle hoffen sie auf bessere Zeiten.
„Exoskelette sind mechanische, maschinelle bzw. robotische Stützstrukturen für Menschen oder Tiere. Sie entlasten Arbeiter in der Fabrik, ermöglichen Behinderten das Aufstehen und Umhergehen oder dienen der Therapie. Manche verfügen über einen Antrieb, andere nicht.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag, der am 8. Januar 2019 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Auch die Perspektive der Ethik wird am Ende eingenommen: „Insgesamt werden Exoskelette kontrovers diskutiert. Sie können Verletzungen und Überbeanspruchungen zu vermeiden helfen, aber auch – nicht nur durch unsachgemäßen Gebrauch – zu Verletzungen und Schäden führen. Informationsethik, Technikethik und Roboterethik diskutieren die Chancen und Risiken. Die Wirtschaftsethik stellt die Verwendung durch Arbeiter in den Mittelpunkt, die Medizinethik das Zusammenspiel mit Patienten.“ Der Beitrag von Oliver Bendel kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/exoskelett-119761 aufgerufen werden.
Abb.: Auch beim Cybathlon 2016 spielten Exoskelette eine Rolle
„Einhörner (Unicorns) sind Start-ups mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde US-Dollar vor dem Börsengang oder einem Exit (also einem geplanten Ausstieg von Kapitalgebern aus einer Beteiligungsanlage). Der Begriff wurde 2013 von Aileen Lee in ihrem Artikel ‚Welcome To The Unicorn Club: Learning From Billion-Dollar Startups‘ verwendet.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler. Am Ende heißt es: „Der Begriff des Einhorns kann kritisiert werden, weil er erklärungsbedürftig und uneindeutig ist. So steht das Horn für die Milliarde US-Dollar, aber in der Realität handelt es sich zuweilen um einen viel höheren Betrag. Begriffe wie ‚decacorn‘ (‚Zehnhorn‘) sollen diesbezüglich mehr Klarheit und einen größeren Rahmen schaffen. Einhörner selbst stehen unter Beobachtung, weil manche von ihnen Branchen verändern bzw. vernichten und mit Daten von Benutzern auf nicht immer verantwortungsvolle Weise umgehen.“ Der Beitrag ist am 8. Januar 2019 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/einhorn-119178 aufgerufen werden.
„Industrie 4.0“ ist ein Marketingbegriff, der auch in der Wissenschaftskommunikation verwendet wird, und steht für ein „Zukunftsprojekt“ (so die Selbstauskunft) der deutschen Bundesregierung. Die sogenannte vierte industrielle Revolution, auf welche die Nummer verweist, zeichnet sich durch Individualisierung (selbst in der Serienfertigung) bzw. Hybridisierung der Produkte (Kopplung von Produktion und Dienstleistung) und die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse aus. Wesentliche Bestandteile sind eingebettete Systeme sowie (teil-)autonome Maschinen, die sich ohne menschliche Steuerung in und durch Umgebungen bewegen und selbstständig Entscheidungen treffen, und Entwicklungen wie 3D-Drucker. Die Vernetzung der Technologien und mit Chips versehenen Gegenstände resultiert in hochkomplexen Strukturen und cyber-physischen Systemen (CPS) bzw. im Internet der Dinge. Der Artikel „Chancen und Risiken 4.0“ ist im Dezember 2018 in der GS1 network 4/2018 erschienen. Er kann auch über die Website der Zeitschrift abgerufen werden. Es handelt sich um einen Nachdruck des gleichnamigen Beitrags aus der UnternehmerZeitung 2/2015.
Abb.: Welche Chancen und Risiken hat die Industrie 4.0?
Robots have no rights from a philosophical and ethical point of view and cannot currently get any rights. You only have such rights if you can feel or suffer, if you have a consciousness or a will to live. Accordingly, animals can have certain rights, stones cannot. Only human beings have human rights. Certain animals can be granted basic rights, such as chimpanzees or gorillas. But to grant these animals human rights makes no sense. They are not human beings. If one day robots can feel or suffer, if they have a consciousness or a will to live, they must be granted rights. However, Oliver Bendel does not see any way to get there at the moment. According to him, one could at best develop „reverse cyborgs“, i.e. let brain and nerve cells grow on technical structures (or in a robot). Such reverse or inverted cyborgs might at some point feel something. The newspaper Daily Star dealt with this topic on 28 December 2018. The article can be accessed via www.dailystar.co.uk/news/latest-news/748890/robots-ai-human-rights-legal-status-eu-proposal.