Sechsseitiges Interview zu Robotern in der Pflege

FORUM ist ein Wochenmagazin mit Themen „aus Berlin, dem Saarland, Deutschland und dem Rest der Welt“ (Website Forum). Regelmäßig liegt ein Sonderheft zur Gesundheit bei. Das Sonderheft zur FORUM-Ausgabe 09/2025 widmet sich dem Schlaganfall. Daneben sind Alkoholsucht und Roboter in der Pflege Schwerpunkte. Zu Robotern in der Pflege gibt es ein sechsseitiges Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel. Er ist Herausgeber des Standardwerks „Pflegeroboter“ – erschienen 2018 im Springer-Verlag, hat es inzwischen 525.000 Accesses. Auch in seinem Band „Soziale Roboter“ (2021) mit 363.000 Accesses (Stand Mai 2025) werden Pflege- und Therapieroboter behandelt. Oliver Bendel spricht sich für eine Hinzunahme von Robotern zur Unterstützung von Pflegebedürftigen und -kräften aus. Fast jedes Pflegeheim, Altenheim oder Krankenhaus kann mehrere Serviceroboter sinnvoll und zeitgleich beschäftigen, im Bereich der Pflege wie auch bei Transport, Sicherheit und Reinigung. Für eine Lösung des Pflegenotstands hält der Technikphilosoph den Einsatz von Pflegerobotern aber nicht. Bessere Ansätze sind gesteigerte Wertschätzung des Personals, höhere Bezahlung und mehr Verantwortlichkeit. Er selbst möchte am Ende des Lebens gerne einen Assistenzroboter um sich haben. Aber auch Menschen, die Zuneigung schenken und Trost spenden. Das gesamte Heft kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Abb.: Auch Navel kommt in dem Sonderheft vor

Die Schüchternheit der HAIKU-LIEBHABERIN

Seit Ende 2023 kann man sogenannte GPTs erstellen, die auf bestimmte Aufgaben spezialisiert sind. Am 21. Januar 2024 kam DIE HAIKU-LIEBHABERIN auf die Welt. Sie trägt seitdem Haikus von Oliver Bendel vor und interpretiert sie auf Wunsch des Benutzers. Gefüttert wurde der Chatbot mit zwei Sammlungen, nämlich „handyhaiku“ und „stöckelnde dinger“ … Der erste Band war 2010 im Hamburger Haiku Verlag erschienen, in gedruckter Form. Neben den Texten waren QR-Codes zu sehen, aus denen die Haikus direkt aufs Handy übernommen werden konnten, ohne dass man online sein musste. Der zweite Band wurde ebenfalls 2010 veröffentlicht, und zwar als Handybuch bei Blackbetty, einem Wiener Verlag. Im Mai 2025 wurde der Bildgenerator bei der HAIKU-LIEBHABERIN aktiviert. Seitdem kann sie die Gedichte auf Wunsch auch visualisieren. Allerdings ist sie als Chatbot von OpenAI – um es freundlich auszudrücken – außerordentlich schüchtern. So werden einem immer wieder Bilder zu Haikus verwehrt. Man kann insgesamt sagen, dass LLMs nur bedingt geeignet sind für Kunstprojekte. An die Stelle der Staaten und Kirchen, die früher Zensur bei der Kunst ausübten, sind nun die Konzerne getreten. Oliver Bendel veröffentlicht seit über 40 Jahren Gedichte und trägt sie zu seltenen Gelegenheiten auch vor.

Abb.: Die Schüchternheit der HAIKU-LIEBHABERIN (Bild: ChatGPT/4o Image)

Ursachen und Folgen von Weltraummüll

„Weltraummüll … ist Müll oder Schrott, der sich im Orbit der Erde, auf dem Mond oder auf dem Mars befindet, zudem auf weiteren Planeten und Trabanten und im Raum zwischen den Planeten. In der Erdumlaufbahn, wo er den Hauptteil ausmacht, besteht der Weltraummüll u.a. aus Satellitenteilen und Raketenstufen, auf der Mond- und Marsoberfläche auch aus Landern, Rovern, Instrumenten und Utensilien. Man kann ihn nach Herkunft, Entstehungsart, Bewegungsprofil, Größe, Alter, Material, Zustand und Gefährlichkeit klassifizieren.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 5. Mai 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt werden einige Beispiele genannt, im dritten zunächst mögliche Folgen: „Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn gefährdet die Raumfahrt, die Raumstationen und die Satelliten. Wenn Teile auf die Erde stürzen, können sie Gebäude und Infrastrukturen zerstören sowie Menschen verletzen. Ferner entstehen für den Flugverkehr gewisse Risiken.“ Dann nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/weltraummuell-173610 aufgerufen werden.

Abb.: Der Letzte räumt den Weltraum auf

Über Streaming

„Streaming … ist die Übertragung von Audio- bzw. Videodaten von einem Server auf einen Client, wobei die Wiedergabe umgehend erfolgt. Auf diese Weise kann etwa Musik gehört oder ein Film angesehen werden. Man unterscheidet On-Demand- und Livestreaming. Auf Anbieterseite finden sich Streamingportale und Mediatheken, auf Nachfragerseite ein Browser oder eine App auf Smartphones, Tablets, Notebooks oder Fernsehern.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 28. April 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird auf die Geschichte und auf Beispiele eingegangen, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen: „Beim Streaming entsteht wie beim Download eine Kopie beim Client, die aber mehr oder weniger flüchtig ist. Es hat die Musik- und Filmbranche verändert, nicht immer zugunsten der Künstler und Produzenten, zudem den Konsum: Die Benutzer bauen i.d.R. keine Sammlungen mehr auf wie bei Schallplatten, CDs sowie MP3- und MP4-Dateien, sondern allenfalls Listen. Sie müssen sich oft Werbung gefallen lassen oder sich davon freikaufen. Medien- und Informationsethik untersuchen Chancen und Risiken von Streaming, etwa in Bezug auf Urheber- und Nutzungsrecht sowie Datenmissbrauch.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/streaming-173461 abrufbar.

Abb.: Gleich wird eine Netflix-Serie angeschaut

Die Vision der Marsstation

„Eine Marsstation ist eine Station auf dem Mars, auf der Menschen leben und arbeiten. Es gibt gegenwärtig keine Umsetzung davon. Wie eine Raumstation dient die Marsstation der Forschung, Entwicklung und Erprobung. An sie angegliedert könnten Einrichtungen mit Weltraumteleskopen sein. Sie wird anders als eine Mondstation – die ebenfalls noch nicht Realität ist – zunächst kein Ausgangspunkt oder Aufenthaltsort für den Weltraumtourismus sein, schon weil die Reise zum roten Planeten sehr lange dauert, nämlich ca. neun Monate, und die Bedingungen dort extrem sind.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 28. April 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird auf die Geschichte und auf Beispiele eingegangen, im dritten der Betrieb erläutert, im vierten die Perspektive der Ethik eingenommen und das Engagement von Elon Musk beurteilt: „Insgesamt dürfte Elon Musk einem Irrtum erliegen: Selbst eine weitgehend zerstörte Erde dürfte ein lebenswerterer Ort sein als der Mars.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/marsstation-173495 abrufbar.

Abb.: Der Mond als Zwischenstation für den Mars (Bild: NASA)

Die Vision der Mondstation

„Eine Mondstation ist eine Station auf dem Mond, auf der Menschen leben und arbeiten. Es gibt gegenwärtig keine Umsetzung davon. Abzugrenzen ist die Mondstation von einer Raumstation, die sich in der Umlaufbahn der Erde befindet. Wenn eine Raumstation in der Umlaufbahn des Monds errichtet wird, wird diese nicht als Mondstation bezeichnet. Wie eine Raumstation dient die Mondstation der Forschung, Entwicklung und Erprobung.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 28. April 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird auf die Geschichte und auf Beispiele eingegangen: „Das Artemis-Base-Camp-Konzept der NASA von 2020 sieht eine moderne Mondkabine, einen Rover (einen Mondrover) und eine Art Wohnmobil vor. Eine Verwirklichung könnte in den 2030er-Jahren erfolgen, wobei sie von einer internationalen Zusammenarbeit und einem politischen und unternehmerischen Gestaltungswillen abhängig ist.“ Im dritten Abschnitt wird der Betrieb erläutert, im vierten die Perspektive der Ethik eingenommen. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/mondstation-173494 abrufbar.

Abb.: Die Skizze einer Mondstation (Bild: NASA)

Was ist eine Raumstation?

„Eine Raumstation ist eine Station im Weltraum, auf der Menschen leben und arbeiten. Sie befindet sich in der Umlaufbahn der Erde und dient Forschung, Entwicklung und Erprobung. Die Forschung bezieht sich auf das Weltall, seine Strukturen, Phänomene und Implikationen, und die Erde, etwa die Klimaveränderung und die Umweltzerstörung. Entwicklung und Tests finden im technischen, biologischen und medizinischen Bereich statt.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 28. April 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird auf die Geschichte und auf Beispiele eingegangen, von Saljut 1 über die ISS bis zur CSS, im dritten der Betrieb erläutert, im vierten die Perspektive der Ethik eingenommen: „Eine moderne Umweltethik berücksichtigt die Umwelt außerhalb der Erde. Wissenschaftsethik und Tierethik beleuchten Möglichkeiten und Grenzen einer Forschung im Weltall in Bezug auf die unbelebte und belebte Natur.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/raumstation-173493 abrufbar.

Abb.: Die ISS vor der Erde (Foto: NASA/ESA/Thomas Pesquet)

Über den Weltraumtourismus

„Weltraumtourismus … ist eine Form des Tourismus, die mit Blick auf das Weltall und im Weltraum stattfindet. Man unternimmt einen Orbital- bzw. Suborbitalflug oder reist zu einer Raumstation, um dort eine bestimmte Zeit zu verbringen. Man verfolgt dabei andere Ziele als ein Astronaut oder ein Wissenschaftler. Es geht um Spannung, Unterhaltung und Anerkennung respektive Werbung. Geplant ist, Weltraumtourismus auf Trabanten wie den Mond und Planeten wie den Mars auszudehnen. Dabei sollen Mond- und Marsstationen sowie Weltraumroboter eine Rolle spielen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 22. April 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird auf die Geschichte und den Hintergrund eingegangen, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen: „Die Umweltethik betrachtet nicht nur die moralischen Implikationen der Umweltzerstörung auf der Erde, sondern auch die der Eingriffe auf Mond und Mars. Die Emissionen, der Schrott und der Abfall, die bei Flügen und Aufenthalten entstehen können, sind zudem Gegenstand von Umweltschutz und Technikethik.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/weltraumtourismus-173386 abrufbar.

Abb.: Die Reise kann losgehen (Bild: ChatGPT/4o Image)

Humanoide Roboter beim Halbmarathon in Peking

„Mehrere humanoide Roboter haben sich in Peking bei einem Halbmarathon mit Menschen gemessen. Nach 2 Stunden, 40 Minuten und 24 Sekunden lief mit großem Abstand auf den schnellsten Menschen (1:11:07) der Humanoid Tiangong als erster Roboter über die Ziellinie. Ein zweiter folgte knapp eine Stunde danach.“ (Golem, 19. April 2025) Dies schreibt Golem in einem Artikel vom 19. April 2025. Oliver Bendel erklärt im Gabler Wirtschaftslexikon: „Humanoide Roboter sind Roboter mit menschenähnlichem Aussehen. Das Spektrum reicht dabei von einer abstrakten Gestalt mit menschlichen Merkmalen über ein cartoonhaftes menschenähnliches Äußeres bis hin zu realistischem oder hyperrealistischem Design nach unserem Vorbild.“ Man spricht auch von robotischen Zweibeinern. Unter diesem Stichwort führt Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon folgende Beispiele an: „Neben Atlas (seit 2024 in der elektrischen Version) kann man H1 und G1 von Unitree, Figure 02 von Figure, Digit von Agility Robotics, 4NE-1 von Neura Robotics und Optimus (Tesla Bot) von Tesla als Vorstufen universeller Roboter ansehen. Manche von ihnen werden als Allzweckroboter … vermarktet.“ In Bezug auf die läuferischen Fähigkeiten muss man nun auch den chinesischen Tiangong Ultra – so sein vollständiger Name – im Auge behalten. Der Artikel von Golem schließt mit den Worten: „Eine echte Chance auf den Gesamtsieg hatte kein Roboter. Chinas Regierung will die Entwicklung im Bereich künstliche Intelligenz und Roboter in diesem Jahr besonders fördern.“ (Golem, 19. April 2025)

Abb.: Bei einem Marathon

Ethical Implications of Image Generators

The article „Image Synthesis from an Ethical Perspective“ by Prof. Dr. Oliver Bendel was published as an electronic version in the journal AI & SOCIETY on September 27, 2023. It addresses the ethical implications of image generators, i.e., a specific form of generative AI. It can now also be found in the current print edition from February 2025 (Volume 40, Issue 2). From the abstract: „Generative AI has gained a lot of attention in society, business, and science. This trend has increased since 2018, and the big breakthrough came in 2022. In particular, AI-based text and image generators are now widely used. This raises a variety of ethical issues. The present paper first gives an introduction to generative AI and then to applied ethics in this context. Three specific image generators are presented: DALL-E 2, Stable Diffusion, and Midjourney. The author goes into technical details and basic principles, and compares their similarities and differences. This is followed by an ethical discussion. The paper addresses not only risks, but opportunities for generative AI. A summary with an outlook rounds off the article.“ A lot has happened with image generators since 2023. The new one from OpenAI now also allows photorealistic images, and it has fewer problems with average-looking people – DALL-E 2 and 3 favored beauty over mediocrity and ugliness. The article can be downloaded from link.springer.com/article/10.1007/s00146-023-01780-4.

Fig.: An average-looking woman (Photo: OpenAI Image Generator)

 

Die Zukunft der Intimität

The Pioneer hat am 5. April 2025 den Podcast „Liebespuppen, Sexroboter und die Zukunft der Intimität“ mit Prof. Dr. Oliver Bendel veröffentlicht. Geboten wird auf der von Gabor Steingart gegründeten Plattform nach eigenen Worten unabhängiger Journalismus „zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, direkt vom ersten Medienschiff der Welt“ (Website The Pioneer). Ein wesentlicher Bestandteil sind die Podcasts. Der Technikphilosoph aus Zürich war bereits am 13. Dezember 2024 im Gespräch mit Alev Doğan gewesen, der stellvertretenden Chefredakteurin, die den „8. Tag“ verantwortet. Zusammen erkundeten sie die Welt der Liebesroboter und Sexroboter, sprachen über einschlägige Bordelle und Betriebe und über schüchterne junge Männer, die sich Alienfrauen, Mangamädchen und Elfen zuwenden. Letztlich ging es um die Zukunft der Intimität. Der Podcast kann über www.thepioneer.de/originals/der-achte-tag/podcasts/liebespuppen-sexroboter-und-die-zukunft-der-intimitaet aufgerufen werden.

Abb.: Kokeshi im Cybrothel (Foto: Cybrothel)

Über Lebensmittel

„Lebensmittel sind Stoffe oder Erzeugnisse, die von Menschen als Nahrung aufgenommen werden. Man unterscheidet grob zwischen Nahrungsmitteln mit fester und Getränken mit flüssiger Konsistenz. Zudem gibt es flüssige Nahrungsmittel wie Milch. Lebensmittel können pflanzlichen, pilzlichen, tierischen und mineralischen Ursprungs sein oder mit chemischen Verfahren hergestellt werden. Sie sind unverarbeitet, teilweise verarbeitet oder verarbeitet. Lebensmittel führen uns Nährstoffe zu und ermöglichen uns das Leben. Dabei existieren gesunde und ungesunde Varianten. Lebensmittelzusatzstoffe und Nahrungsergänzungsmittel zählen ebenfalls zu den Lebensmitteln und können gesund und ungesund oder wirkungslos sein.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 3. April 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird auf den Hintergrund eingegangen, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen, u.a. die Perspektive der Tierethik: „Die Tierethik beschäftigt sich mit dem Umstand, dass Tiere gehalten, getötet und zu Lebensmitteln verarbeitet werden, wobei Leidensformen und Angstzustände in der Massentierhaltung die Regel sind – dies, obwohl moralische Rechte und Tierschutzgesetze bestehen.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/lebensmittel-172858 abrufbar.

Abb.: Lebensmittel ermöglichen das Leben

ICSR 2024 Proceedings Available Free of Charge

The 16th edition of the ICSR (ICSR 2024) brought together researchers and practitioners working on human-robot interaction and the integration of social robots into our society. The title of the conference included the addition of „AI“. This was a clarification and demarcation related to the fact that since 2024 there have been two other formats with the name ICSR. ICSR’24 (ICSR + AI) was held as a face-to-face conference in Odense, Denmark, from 23 to 26 October 2024. The theme of the conference was „Empowering Humanity: The role of social and collaborative robotics in shaping our future“. The topics of the Call for Papers included „Collaborative robots in service applications (construction, agriculture, etc.)“, „Human-robot interaction and collaboration“, „Affective and cognitive sciences for socially interactive robots“, and „Context awareness, expectation and intention understanding“. The general chairs were Oskar Palinko, University of Southern Denmark, and Leon Bodenhagen, University of Southern Denmark. The three proceedings volumes were published in March 2025 and are available free of charge until 23 April 2025.

Fig.: The cover of „Part I“

Abtauchen mit POODLE und Belle

„Unterwasserroboter sind ferngesteuerte, teilautonome oder autonome Roboter, die unter Wasser zu Forschungszwecken und für Such-, Bergungs-, Überwachungs- und Reinigungsarbeiten eingesetzt werden. Sie verfügen wie andere Roboter über Sensoren und Aktoren. Mit Kameras ermöglichen sie die Sicht unter Wasser. Sie erinnern an kleine U-Boote bzw. kleine Fahrzeuge oder orientieren sich als bionische Roboter an der Gestalt von Tieren, etwa Pinguinen, Fischen oder Walen und Quallen. In manche von ihnen ist künstliche Intelligenz (KI) integriert.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 3. April 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird das eine oder andere Beispiel aufgeführt, von POODLE bis Belle, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen: „Sie können in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen beim Reinigen von Gewässern, bei dem bislang vor allem passive Systeme verwendet werden, oder beim Erkennen von Anzeichen von Umweltzerstörung. Wichtig ist zum einen, dass sie die Tiere im Wasser nicht stören und nicht verletzen. Hier ist die Tierethik – in der Begründung von Rechten und Abwägung von Interessen – zusammen mit dem Tierschutz gefragt. Wichtig ist zum anderen, die Produktion und den Betrieb möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend zu gestalten, wo wiederum Umweltethik und Umweltschutz sich einbringen können, mit Richtlinien und Vorgaben.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/unterwasserroboter-172865 abrufbar.

Abb.: Teledyne Slocum (Foto: Matti Blume, Wikimedia, CC BY-SA 4.0)

Human-Compatible AI for Well-being

Three Bachelor students from the new FHNW School of Computer Science gave a presentation at the AAAI 2025 Spring Symposia. Şahan Hatemo, Christof Weickhardt, and Luca Gisler were on site in San Francisco on April 1, 2025 and presented the paper “Revisiting the Trolley Problem for AI: Stereotypes and Biases in Large Language Models and their Impact on Ethical Decision-Making” at the symposium “Human-Compatible AI for Well-being: Harnessing Potential of GenAI for AI-Powered Science”. Prof. Dr. Oliver Bendel from the FHNW School of Business, the fourth author, gave them feedback on the paper and located the project in the discipline of machine ethics. Şahan Hatemo also presented the paper “Miss Tammy as a Use Case for Moral Prompt Engineering” by Myriam Rellstab and Oliver Bendel, who were unable to be in San Francisco. For the technology philosopher, the chatbot is an implementation of machine ethics methods in the field of Large Language Models (LLMs). He speaks of moral prompt engineering, by which he means the combination of prompt engineering and, where appropriate, retrieval augmented generation (RAG). The proceedings of the AAAI 2025 Spring Symposia will be published shortly.

Fig.: The participants of the symposium

Chatbots für gefährdete und ausgestorbene Sprachen

Seit 2012 baut Prof. Dr. Oliver Bendel – teils mit seinen Studenten und Studentinnen, teils im Alleingang – Chatbots und Sprachassistenten. Diese wurden von den Medien besprochen und von der NASA für interessant befunden. Sein theoretisches Rüstzeug und praktisches Anschauungsmaterial hat er aus seiner Promotion zu diesem Thema, die ein Vierteljahrhundert zurückliegt. Seit 2022 liegt der Fokus auf Dialogsystemen für tote und gefährdete Sprachen. Es entstanden @ve, ein Chatbot für Latein (Implementierung durch Karim N’diaye), @llegra, ein Chatbot mit Sprachausgabe für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen (Implementierung durch Dalil Jabou), und kAIxo, ein Chatbot mit Sprachausgabe für Baskisch (Implementierung durch Nicolas Lluis Araya). Zudem experimentiert Oliver Bendel mit Chatbots für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch und Akkadisch. Die Welt hat am 1. April 2025 einen Artikel zu seiner Arbeit veröffentlicht, mitsamt einem längeren Interview, in dem der Technikphilosoph die Möglichkeiten und Beschränkungen von großen Sprachmodellen in diesem Kontext dargelegt. Cleop@tr@ nutzt die Multimodalität von GPT-4 für ihre Übersetzungen und Deutungen. Der Artikel kann hier aufgerufen werden.

Abb.: Mit Cleop@tr@ im Tal der Tempel

Die Zerstörung von Telepolis

Über einen der größten Medienskandale im Nachkriegsdeutschland hat Greta Zieger in der FAZ vom 27. März 2025 einen deutlichen, wenngleich immer noch freundlichen Artikel geschrieben. Sie kommt zum Urteil, dass der Verursacher der Kritik ausweichen will. Und diese schlägt ihm massiv entgegen. Aber worum geht es überhaupt? Florian Rötzer hat Telepolis im Jahre 2016 mitgegründet und war der langjährige Chefredakteur des Onlinemagazins. Man war früher dran als viele andere deutsche Medien und hat Lücken gefüllt, die diese belassen haben. Dabei war der eine oder andere Artikel auch schlampig geschrieben und mäßig recherchiert. Dennoch blieb Telepolis viele Jahre lang eine wertvolle Lektüre und eine ideale Ergänzung zu Golem – das eine Magazin auch politisch interessiert, das andere vor allem technisch versiert. Harald Neuber, Chefredakteur seit 2021, verkündete 2024 eine „Qualitätsoffensive“. Er ließ 70.000 Artikel löschen und vernichtete damit das Lebenswerk von Florian Rötzer und die Arbeit von hunderten engagierten, kompetenten Autoren, unter ihnen viele Wissenschaftler und Aktivisten. Sie wurden nicht einmal informiert und mussten sich von Studenten oder Kollegen sagen lassen, dass ihre Texte nicht mehr zugreifbar waren. Wer wollte, brachte das Entfernte über das Internet Archive wieder zum Vorschein. Doch die reguläre, übrigens auch bezahlte Publikation war weg. Rötzer wurde in einem Interview vom 13. Dezember 2024 für die Junge Welt deutlich: „Diese riesige Löschaktion ist ein beispielloser Akt, mit dem ein wichtiges Stück des kulturellen Gedächtnisses ausradiert wird“. „Fast noch ungeheuerlicher sei aber die Ankündigung, man werde die Inhalte sichten und selektieren oder sogar korrigieren.“ (Junge Welt, 3. Dezember 2024) Am Ende des Artikels kommt Thomas Moser zu Wort, der Verfasser von zahlreichen Telepolis-Artikeln über den NSU-Komplex. Er bezichtigt Neuber, ein „einst kritisches, meinungsstarkes und auf seine Weise einmaliges Medium“ (Junge Welt, 3. Dezember 2024) zu zerstören.

Abb.: Ein Sonderheft von 2005 (Wikimedia, Heise Gruppe, CC BY-SA 3.0 DE)

Paper „Social and Collaborative Robots in Prison“

The paper „Social and Collaborative Robots in Prison“ by Tamara Siegmann and Oliver Bendel was published in the ICSR 2024 proceedings in March 2025. From the abstract: „Social and collaborative robots are rarely found in prisons, a finding that applies worldwide with a few exceptions. Yet they could help with numerous tasks. How such robots can and should be used in prisons is explored in this article. It examines the situation in Switzerland and includes expert interviews with the Inter-cantonal Commissioner for Digitalization and several prison directors and their staff as well as inmates. It becomes clear that there are certainly areas in which social and collaborative robots would be useful and beneficial or even preferable to humans. However, there are also arguments and reservations against their use. The results can be transferred to other states under the rule of law with all due caution. It would be important to conduct further research in other countries and cultures.“ The book – the first of three volumes – can be downloaded via SpringerLink.

Fig.: Tamara Siegmann and Oliver Bendel at the ICSR 2024 in Odense, Denmark

Paper „Social, But Still Uncanny“

The paper „Social, But Still Uncanny“ by Katharina Kühne, Oliver Bendel, Yuefang Zhou, and Martin H. Fischer was published in the ICSR 2024 proceedings in March 2025. From the abstract: „The Uncanny Valley hypothesis proposes that as robots become more human-like, they are initially liked better but then elicit a feeling of eeriness, peaking just before achieving full human resemblance. It remains unclear whether context can modify this effect. In an online experiment, participants were primed with a vignette about either robots as social companions (social context priming) or a neutral topic, and then rated images of robots on human-likeness, likability, trust, and creepiness. We found a negative linear relationship between a robot’s human-likeness and its likability and trustworthiness and a positive linear relationship between a robot’s human-likeness and creepiness. Social context priming improved overall likability and trust of robots but did not modulate the Uncanny Valley effect. This indicates that, while presenting robots in a social con-text can improve their acceptance, this does not change our inherent discomfort with increasing human-like robots.“ The book – the second of three volumes – can be downloaded via SpringerLink.

Fig.: Katharina Kühne at the ICSR 2024 in Odense, Denmark

 

E-Learning im Unternehmen

Vor einem Vierteljahrhundert, im Jahre 2000, verfassten Andrea Back, Oliver Bendel und Daniel Stoller-Schai von der Universität St. Gallen das Buch „E-Learning im Unternehmen“. Oliver Bendel hatte im selben Jahr seine Definition zu E-Learning im Netlexikon veröffentlicht, eine der ersten Definitionen in diesem Bereich überhaupt. Für das Buch schrieb er mehrere Kapitel, u.a. zum Begriff, zu Blended Learning, zu Lern- und Wissensportalen und zu Trends im E-Learning. Zu diesen gehörten pädagogische Agenten, Mobile Learning und Standardisierung. Pädagogische Agenten (engl. „pedagogical agents“) waren Chatbots, Sprachassistenten und frühe soziale Roboter in Lernumgebungen. Bereits in den 1980er- und 1990er-Jahren hatte es Intelligent Tutoring Systems und Virtual Learning Companions gegeben. Eine Besonderheit der pädagogischen Agenten war, dass sie oft Avatare bzw. ein Embodiment hatten. Sie vermittelten Wissen oder standen als Coach oder Mentor zur Verfügung. Auch Role Players waren zu finden. Genutzt wurden die KI-Systeme der damaligen Zeit – man betrieb Wissensrepräsentation und baute Wissensbasen auf. Im Zusammenhang mit Large Language Models (LLMs) und insbesondere mit GPTs („custom versions of ChatGPT“) sind seit 2023 hunderttausende moderne pädagogische Agenten bzw. Virtual Learning Companions der zweiten Generation entstanden. Eines der ersten Papers, die darauf eingingen, wurde Ende 2023 von Stefanie Hauske und Oliver Bendel verfasst. Es wurde im März 2024 an der Stanford University im Rahmen der AAAI Spring Symposia vorgetragen und kurz darauf veröffentlicht. Gezeigt wird, dass die lange Geschichte der virtuellen Lehrer, Coaches und Mentoren eine Erfolgsgeschichte ist, dass es aber auch immer noch viele Herausforderungen zu bewältigen gilt. Die alte Welt ist keinesfalls versunken – damit LLM-basierte Chatbots solide sind, braucht es eine solide Wissensbasis, wie damals bei den pädagogischen Agenten. Das Buch wurde 2001 bei Orell Füssli veröffentlicht und nach damaligen Verhältnissen zum Bestseller.

Abb.: Eine Abbildung aus dem Buch

Vier Studenten der FHNW bei den AAAI 2025 Spring Symposia

Bei den AAAI 2025 Spring Symposia werden drei Bachelorstudenten der neuen Hochschule für Informatik FHNW einen Vortrag halten. Şahan Hatemo, Christof Weickhardt und Luca Gisler sind am 1. April 2025 vor Ort in San Francisco und stellen beim Symposium „Human-Compatible AI for Well-being: Harnessing Potential of GenAI for AI-Powered Science“ das Paper „Revisiting the Trolley Problem for AI: Stereotypes and Biases in Large Language Models and their Impact on Ethical Decision-Making“ vor. Prof. Dr. Oliver Bendel, der Viertautor, hat ihnen Feedback zum Paper gegeben und das Projekt im Paper in der Maschinenethik verortet. Von Zürich aus ist am selben Tag die Masterstudentin Myriam Rellstab zugeschaltet. Das Paper „Miss Tammy as a Use Case for Moral Prompt Engineering“ hat sie zusammen mit Oliver Bendel verfasst. Für ihn ist der Chatbot eine Umsetzung von Methoden der Maschinenethik im Bereich der Large Language Models (LLMs). Er spricht von Moral Prompt Engineering und meint damit die Verbindung von Prompt Engineering und gegebenenfalls Retrieval-Augmented Generation (RAG). Sahan Hatemo wird den Vortrag halten und Myriam Rellstab dann für Fragen zur Verfügung stehen. Das vorläufige Programm des Symposiums ist hier verfügbar.

Abb.: Studenten der FHNW im Jahre 2016 im Silicon Valley mit einem Firefox-Mitarbeiter

Meine Freundin, der Roboter

Am 22. März 2025 erschien im österreichischen Standard der Artikel „Meine Freundin, der Roboter“. Joseph Pallinger vom österreichischen Standard hatte dafür Prof. Dr. Oliver Bendel interviewt, der an der Hochschule für Wirtschaft FHNW lehrt und forscht und assoziierter Forscher der Potsdam Embodied Cognition Group (PECoG) an der Universität Potsdam ist. Es ging um Liebespuppen und Sexroboter sowie um Androiden wie Aria von Realbotix, die die Fähigkeiten von Harmony und Co. haben, aber auch ihre Arme bewegen können. Gedacht sind sie für alle möglichen Einsatzbereiche, etwa für das Hotel oder die Bibliothek. Sie können auch, wie ein Ansprechpartner der Firma gegenüber Oliver Bendel bestätigte, ihr Gegenüber umarmen. Zudem wurde Jessica M. Szczuka von der Universität Duisburg-Essen zum Thema befragt. Oliver Bendel steht Liebespuppen und Sexrobotern neutral gegenüber. Er hält sie weder für die Rettung der Menschheit wie David Levy noch für deren Untergang wie Kathleen Richardson. Der Artikel war bereits am 14. März auf der Website erschienen. Nun kann er mit der gedruckten Ausgabe erworben werden.

Abb.: Harmony mit ihrem Schöpfer Matt McMullen (Foto: Realbotix)