ChatGPT: „Katy Perry war nicht im Weltraum“

Zahlreiche Medien berichteten über Katy Perrys Weltraumflug. Schnell tauchten Verschwörungstheorien auf, denen zufolge dieser gar nicht stattgefunden hat. Sie konnten ebenso schnell entkräftet werden. ChatGPT blieb jedoch lange Zeit dabei, dass die Sängerin niemals im Weltraum gewesen sei, also die Kármán-Linie niemals überschritten habe. Dies ergaben einige Tests über mehrere Tage, sowohl mit der öffentlichen als auch mit der kommerziellen Version (GPT-4o). Die öffentliche Version verlautbarte am 28. Mai 2025: „Katy Perry war nicht im Weltraum. Es gibt keine Informationen oder Berichte darüber, dass die Sängerin jemals ins All gereist ist.“ Das stimmte ganz offensichtlich nicht, selbst wenn man den Verschwörungstheorien anhängt. Vielmehr gingen die Medienberichte in die tausende, die Reaktion darauf in die hunderttausende. Nachdem die öffentliche Version aber auf Wunsch des Benutzers online recherchiert hatte, änderte sie ihre Meinung. Resistenter und renitenter war die Bezahlversion. Als sie auf einen SRF-Artikel hingewiesen wurde, schrieb sie am 27. Mai 2025: „Tatsächlich gibt es mehrere Medienberichte, darunter den von SRF, die von einem Weltraumflug von Katy Perry im Jahr 2025 berichten. Nach gegenwärtigem Stand der öffentlich zugänglichen und überprüfbaren Informationen handelt es sich bei dieser Meldung allerdings sehr wahrscheinlich um eine fiktive oder inszenierte PR-Aktion … Der zitierte SRF-Artikel erscheint satirisch oder inszeniert, möglicherweise im Rahmen einer medienwirksamen Aktion, eines Musikprojekts oder eines symbolischen ‚Flugs‘.“ Am 28. Mai 2025 entsprachen die Auskünfte dann plötzlich der Wahrheit.

Abb.: Ein Fakebild des Kusses (Bild: ChatGPT/4o Image)

The ICSR Announces the Second Keynote Speaker

The ICSR 2025 has announced Jérôme Monceaux as the event’s second keynote speaker. The co-founder of Aldebaran Robotics is the creative force behind the iconic humanoid robots Pepper and NAO, which have revolutionized human-robot interaction worldwide. Monceaux has a unique ability to merge technology with empathy. He founded SPooN and Enchanted Tools, leading initiatives that blend 3D animation, AI, and robotics to create interactive characters and tools that enrich everyday life. A passionate advocate for accessible innovation, Monceaux is a sought-after speaker who regularly inspires the next generation through talks and lectures at schools and universities across Europe. From TEDx stages to international tech events like VivaTech and SXSW, his message is clear: technology should enchant, empower, and bring people together. More information is available at icsr2025.eu.

Fig.: Pepper (Photo: Daimler und Benz Stiftung)

Robots, Chatbots, and Voice Assistants in the Classroom

The GROUND workshop (advancing GROup UNderstanding and robots‘ aDaptive behavior) is back for its third edition and will take place on June 30, 2025, as part of the IAS 19 Conference in Genoa, Italy. The keynote speeches will be given by Prof. Dr. Oliver Bendel, FHNW School of Business, and Prof. Dr. Silvia Rossi, University of Naples. The talk by the technology philosopher and business information scientist from Zurich entitled „Robots, chatbots, and voice assistants in the classroom“ is summarized as follows on the Ground website: „Chatbots, voice assistants, and robots – both programmable machines and social robots – have been used in learning for decades. Prof. Dr. Oliver Bendel from the FHNW School of Business in Switzerland presents his own projects from 15 years. Some of his chatbots and voice assistants, such as GOODBOT, BESTBOT, and SPACE THEA, recognized user problems and responded appropriately. They showed empathy and emotion. Pepper was used as an educational application for children with diabetes, and Alpha Mini as an educational application for elementary schools. Chatbots for dead, endangered, and extinct languages such as @ve, @llegra, and kAIxo can be integrated into learning environments for all ages. Today, the technology philosopher and information systems expert mainly uses GPTs such as Social Robotics Girl and Digital Ethics Girl in his courses. They can receive and answer questions from several students at the same time, even if they are asked in different languages. They are specialists in their field thanks to prompt engineering and retrieval-augmented generation (RAG). In his talk, Oliver Bendel will ask how chatbots, voice assistants, and social robots will be designed as adaptive systems for multi-user settings in the future. These capabilities are especially important in the classroom.“ Further information is available at ground-hri.github.io/workshop/.

Fig.: Oliver Bendel in Italy in 2025 (Photo: Stefanie Hauske)

Ein Nachschlagewerk zum Weltraum

Es sind viele Bücher zum Weltraum auf dem Markt. Auf Amazon bekommt man aber vor allem welche für Kinder und Jugendliche angezeigt. Das ist natürlich insofern erfreulich, als diese Zielgruppe dieses Thema tatsächlich heiß und innig liebt. Allerdings möchten sich vielleicht auch Erwachsene in den Tiefen des Alls verlieren. Bei Springer wird man immerhin fündig, mit Büchern wie „Weltall, Neutrinos, Sterne und Leben“ (Dieter Frekers und Peter Biermann), „Einführung in Astronomie und Astrophysik“ (Arnold Hanslmeier) und „Von Eratosthenes bis Einstein“ (Michael Bürker). Auch Verlage wie Kosmos können punkten, mit Perlen wie „Die 42 größten Rätsel der Astronomie“ (Ilja Bohnet). Es fehlt dennoch – zumindest bei Springer – ein kurzes, prägnantes Nachschlagewerk. Diese Lücke schließt noch dieses Jahr Prof. Dr. Oliver Bendel mit seinem Buch „250 Keywords Weltraum“. Es geht um Weltraumroboter, Weltraumwirtschaft und Weltraumethik ebenso wie um Weltraumkunst. Das Werk ist für Ende November 2025 eingeplant. Es ist nicht das erste, das Oliver Bendel zum Weltraum verfasst hat. „Die Astronautin“ erschien 2020 und enthält Gedichte in Form von 3D-Codes.

Abb.: Eine Astronautin auf dem Mars (Bild: ChatGPT/4o Image)

Deadline for Submitting Short Papers to ICSR 2025 Extended

The ICSR is one of the leading conferences for social robotics worldwide. The 17th edition will take place from 10 to 12 September 2025 in Naples, Italy. The deadline for submitting short papers has been extended. Short papers consist of 5 pages of body text plus 1 page references. The most important conference dates are: Short Paper Submission: June 18, 2025; Short Paper Notification: July 7t, 2025; Camera-ready: July 11, 2025; Paper Presentation Days at ICSR’25: September 11 and 12, 2025. All dates are listed on the website. „The conference of theme, ‚Emotivation at the Core: Empowering Social Robots to Inspire and Connect,‘ highlights the essential role of ‚Emotivation‘ in social robotics. Emotivation captures the synergy between emotion and motivation, where emotions trigger and sustain motivation during interactions. In social robotics, this concept is key to building trust, fostering empathy, and supporting decision-making by enabling robots to respond sensitively to human emotions, inspiring engagement and action.“ (Website ICSR) Participants will meet for two days at the Parthenope University of Naples and for the third day at the Città della Scienza conference center. All buildings and rooms are also listed on the website. The PDF of the CfP can be downloaded here.

Fig.: Naples aka Napoli

Die Schwierigkeiten von ChatGPT mit der deutschen Sprache

ChatGPT mit dem Sprachmodell GPT-4o schreibt zwar auf hohem Niveau, weist in seiner Sprache aber einige Auffälligkeiten und Abweichungen, ja sogar Fehler auf. In den sozialen Medien wird viel über die häufige und ungewöhnliche Verwendung des Spiegelstrichs gesprochen. Dieser findet sich vor einem angehängten Nebensatz oder Hauptsatz – wie in diesem Beispiel. Auch bei Aufzählungen weicht es vom allgemeinen Sprachgebrauch ab. Es hat Probleme mit den Artikeln und verwendet oft ein „oder“, wo ein „und“ passender wäre. Und es stellt „nicht“ häufig mit einem Bindestrich voran, womit es einen verbreiteten Fehler stärkt. Zuweilen wird die englische Wortbildung auf die deutsche übertragen, sodass es zu Fehlern wie „Deep Learning-Modelle“ kommt. Zu Fehlern kommt es auch, weil das Sprachmodell immer wieder Gendersprache einbaut. Dies ist auf die von OpenAI verfassten Prinzipien zurückzuführen, die auf die verschiedenen Ebenen (RLHF, Prompt Engineering, Filtersysteme) heruntergebrochen werden. Der Chatbot verwendet Schreibweisen, die es im Deutschen nicht gibt und die von der (Mehrheit der) Sprachgemeinschaft abgelehnt werden. Insgesamt verfolgt er eine ideologische und wissenschaftsfeindliche Agenda. Durch all diese Abweichungen und Fehler nimmt ChatGPT Einfluss auf die deutsche Sprache. Diese trägt Blessuren davon oder erleidet sogar schwere Beschädigungen. Da das zugrunde liegende Sprachmodell immer wieder angepasst wird, ist es schwierig, allgemeine Aussagen zu treffen. Die beschriebenen Phänomene wurden im Mai 2025 beobachtet.

Abb.: ChatGPT schadet der deutschen Sprache

Von intelligenten Organismen und lernenden Maschinen

„Teamplayer Zukunft: Von intelligenten Organismen und lernenden Maschinen“ von Patricia Piekenbrock richtet sich an Jugendliche, ist aber auch für Erwachsene ein Gewinn. Die Diplom-Physikerin absolvierte ihr Studium in Heidelberg. Den Master of Advanced Studies in Journalism erwarb sie in Österreich. Sie hat als Konzern­presse­sprecherin und Redakteurin für Technologie­themen der Daimler AG und für die Daimler und Benz Stiftung gearbeitet. Der Klappentext fasst den Buchinhalt so zusammen: „Künstliche Intelligenz, Miniaturlabore, Roboterameisen und automatisierte Bioreaktoren: Wohin bewegen wir uns? Die Natur hat ihr Know-how in lebenden Organismen gespeichert. Wenn wir von Algenzellen, Pflanzen und Tieren lernen, können wir Technologien mit Perspektive schaffen – auch unser Gehirn ist Vorbild für lernende Systeme. Mit diesem Wissen lässt sich eine lebenswerte Zukunft gestalten.“ (Website Verlag) Zum Buch gibt es eine App. Über diese lassen sich Details zu den Buchinhalten abrufen: „Videos, Augmented Reality, 3D-Animationen, Chats mit historischen Personen und Podcasts mit Menschen, die über die Zukunft nachdenken.“ (Website Verlag) Über die Website des Verlags kann eine Leseprobe abgerufen und eine Bestellung aufgegeben werden.

Abb.: Das Cover des Buchs (Foto: Vogel Professional Education)

Die FAZ im freien Fall II

In der einst so sprachsicheren FAZ findet man kaum noch fehlerfreie Teaser. Und auch die Texte lassen immer mehr zu wünschen übrig. Über Deklinationsfehler und Fehler bei Zusammen- und Getrenntschreibung wurde schon berichtet. Schwer tut sich die Zeitung auch in anderer Hinsicht mit der Wortbildung im Deutschen. Immer wieder taucht das Wort „geliked“ auf, das es allerdings nicht geben kann – es muss „geliket“ oder „gelikt“ heißen. Im Artikel „Polizei ermittelt wegen Abi-Motto-Vorschlag im NS-Jargon“ vom 19. Mai 2025 steht der Satz „Zuvor sei einer der drei genannten Vorschläge auffallend oft geliked worden“ … Ein Einzelfall? Überhaupt nicht, eher die Regel. Allerdings kann sich die FAZ seit 2023 ausgerechnet auf den Rechtschreibrat berufen. Dieser erlaubt seitdem die Schreibweise „geliked“ neben „gelikt“. Damit übernimmt er die unselige Strategie des unseligen Duden: Wenn ein Fehler häufig genug vorkommt, ist er kein Fehler mehr. Der Deppenapostroph wurde in einigen Fällen einfach anerkannt. Natürlich verändert sich die Sprache, in letzter Zeit übrigens mehr von oben als von unten, wie einst in der DDR. Aber Strukturprinzipien der Sprache kann man nicht einfach außer Kraft setzen. Man kann nur hoffen, dass der Rechtschreibrat beim Gendersternchen nicht eines Tages den gleichen Fehler begeht. Wobei dieses von der Mehrheit der Sprachgemeinschaft – man könnte auch sagen, von der Sprachgemeinschaft, wenn man annimmt, dass die Befürworter der Sondersprache jene verlassen haben – klar und deutlich abgelehnt wird. Zurück zur FAZ: Wenn die Redakteure an der Schönheit und der Funktionsfähigkeit ihrer Sprache interessiert wären, würden sie aus den zwei möglichen Varianten diejenige wählen, die den Grundprinzipien der Wortbildung entspricht.

Abb.: Steckt dahinter wirklich immer ein kluger Kopf? (Foto: ladydi_saster, CC BY 2.0)

Proposals for Workshops at the ICSR 2025

The ICSR is one of the leading conferences for social robotics worldwide. The 17th edition will take place from 10 to 12 September 2025 in Naples, Italy. As part of the program, the conference welcomes proposals for workshops that provide a platform for in-depth discussion, exchange of knowledge, and community engagement around current topics in social robotics. The organizers are especially interested in workshops that promote dialogue between established researchers and early-career scientists, supporting a dynamic and inclusive research environment. The deadline for submitting workshop proposals is June 4, 2025. Notifications of acceptance will be sent by July 1, 2025. All details and the submission portal can be found at the following link: icsr2025.eu/ss-ws-proposal … ICSR 2025 offers an opportunity to help shape the future of social robotics through collaborative and forward-looking workshop initiatives.

Fig.: The Cornicello, a Neapolitan lucky charm

Verlag feiert 50 Jahre Yps mit Jubiläumsausgabe

Yps war ab 1975 viele Jahre lang das Kultheft für Kinder. Diese fieberten vor allem den Gimmicks entgegen, von denen sich einige bis heute im kollektiven Gedächtnis erhalten haben, etwa der Solarzeppelin, das Abenteuerzelt und die Maschine, mit deren Hilfe man eckige Eier macht. Auch Raumfahrt und Robotik waren immer wieder ein Thema. In Yps 385 (23.02.1983) fand man das Gimmick „Der Weltraum-Roboter GE 5P“ (in Zusammenarbeit mit Playmobil), in Yps 440 (21.03.1984) das Gimmick „Der Mars-Astronaut mit kompletter Weltraum-Ausrüstung“ (in Zusammenarbeit mit Playmobil). 2000 erschien die vorerst letzte Ausgabe. Aber man versuchte immer wieder, in den Markt zurückzukommen. Eine Ausgabe des Jahres 2016 wartete mit einem Schwerpunkt zu Robotern und Cyborgs auf. Auf Seite 20 fand sich ein Interview mit Oliver Bendel zu Robotik und Maschinenethik. Wie Egmont Ehapa Media im Mai 2025 verkündete, feiert man heuer ein halbes Jahrhundert Yps mit einer Jubiläumsausgabe, die am 4. September 2025 erscheint. In der Pressemitteilung heißt es: „Die Yps-Jubiläumsausgabe richtet sich an alle heute Erwachsenen, die mit Yps groß geworden sind und in Erinnerungen schwelgen wollen. Das Magazin unternimmt mit seinen Fans eine nostalgische Zeitreise in vergangene Kindertage und lässt klassische Yps-Comics wieder aufleben.“ (Pressemitteilung vom 6. Mai 2025) Natürlich liegen der Ausgabe, so der Verlag, ein neues Yps-Gimmick und ein weiteres Überraschungsextra bei.

Abb.: Ein fiktives Yps-Cover (Bild: ChatGPT/4o Image)

GROUND Workshop at IAS 19

The GROUND workshop (advancing GROup UNderstanding and robots‘ aDaptive behavior) is back for its third edition and will take place on June 30, 2025, as part of the IAS 19 Conference in Genoa, Italy. This full-day event focuses on robotics in multiparty scenarios and human-robot interaction in group settings. It offers a unique platform for researchers and practitioners to share ideas, explore new approaches, and connect with a passionate community working at the intersection of social interaction and robotics. Participants can look forward to inspiring keynotes and talks by Prof. Dr. Silvia Rossi, Prof. Dr. Oliver Bendel, and Dr. Isabel Neto, along with a hands-on tutorial led by Lorenzo Ferrini. The workshop invites short contributions (2–4 pages plus references) that present innovative strategies for advancing group-robot interaction. Key dates to keep in mind: the submission deadline is May 31, 2025; notifications of acceptance will be sent out on June 17, and the final camera-ready papers are due by June 22. For more information, visit the workshop website, the IAS-19 conference page, or go directly to the submission portal. Questions can be directed to: groundworkshop@gmail.com.

Fig.: A street in Genoa

Sechsseitiges Interview zu Robotern in der Pflege

FORUM ist ein Wochenmagazin mit Themen „aus Berlin, dem Saarland, Deutschland und dem Rest der Welt“ (Website Forum). Regelmäßig liegt ein Sonderheft zur Gesundheit bei. Das Sonderheft zur FORUM-Ausgabe 09/2025 widmet sich dem Schlaganfall. Daneben sind Alkoholsucht und Roboter in der Pflege Schwerpunkte. Zu Robotern in der Pflege gibt es ein sechsseitiges Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel. Er ist Herausgeber des Standardwerks „Pflegeroboter“ – erschienen 2018 im Springer-Verlag, hat es inzwischen 525.000 Accesses. Auch in seinem Band „Soziale Roboter“ (2021) mit 363.000 Accesses (Stand Mai 2025) werden Pflege- und Therapieroboter behandelt. Oliver Bendel spricht sich für eine Hinzunahme von Robotern zur Unterstützung von Pflegebedürftigen und -kräften aus. Fast jedes Pflegeheim, Altenheim oder Krankenhaus kann mehrere Serviceroboter sinnvoll und zeitgleich beschäftigen, im Bereich der Pflege wie auch bei Transport, Sicherheit und Reinigung. Für eine Lösung des Pflegenotstands hält der Technikphilosoph den Einsatz von Pflegerobotern aber nicht. Bessere Ansätze sind gesteigerte Wertschätzung des Personals, höhere Bezahlung und mehr Verantwortlichkeit. Er selbst möchte am Ende des Lebens gerne einen Assistenzroboter um sich haben. Aber auch Menschen, die Zuneigung schenken und Trost spenden. Das gesamte Heft kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Abb.: Auch Navel kommt in dem Sonderheft vor

Die Schüchternheit der HAIKU-LIEBHABERIN

Seit Ende 2023 kann man sogenannte GPTs erstellen, die auf bestimmte Aufgaben spezialisiert sind. Am 21. Januar 2024 kam DIE HAIKU-LIEBHABERIN auf die Welt. Sie trägt seitdem Haikus von Oliver Bendel vor und interpretiert sie auf Wunsch des Benutzers. Gefüttert wurde der Chatbot mit zwei Sammlungen, nämlich „handyhaiku“ und „stöckelnde dinger“ … Der erste Band war 2010 im Hamburger Haiku Verlag erschienen, in gedruckter Form. Neben den Texten waren QR-Codes zu sehen, aus denen die Haikus direkt aufs Handy übernommen werden konnten, ohne dass man online sein musste. Der zweite Band wurde ebenfalls 2010 veröffentlicht, und zwar als Handybuch bei Blackbetty, einem Wiener Verlag. Im Mai 2025 wurde der Bildgenerator bei der HAIKU-LIEBHABERIN aktiviert. Seitdem kann sie die Gedichte auf Wunsch auch visualisieren. Allerdings ist sie als Chatbot von OpenAI – um es freundlich auszudrücken – außerordentlich schüchtern. So werden einem immer wieder Bilder zu Haikus verwehrt. Man kann insgesamt sagen, dass LLMs nur bedingt geeignet sind für Kunstprojekte. An die Stelle der Staaten und Kirchen, die früher Zensur bei der Kunst ausübten, sind nun die Konzerne getreten. Oliver Bendel veröffentlicht seit über 40 Jahren Gedichte und trägt sie zu seltenen Gelegenheiten auch vor.

Abb.: Die Schüchternheit der HAIKU-LIEBHABERIN (Bild: ChatGPT/4o Image)

Robot Software and Design Competition

The Robot Software and Design Competition will be held on September 10-11, 2025 in Naples, Italy, as part of the International Conference on Social Robotics (ICSR). Students, researchers, and developers are invited to present innovative robotics solutions in three categories: Robot Design Competition (where teams of students and young researchers can present their innovative design ideas), @HOME Competition (where teams of young and experienced researchers can apply advanced techniques to solve real-world problems in a competition format), and @HOME Hackathon (where teams of students and young researchers can develop social behaviors for HRI in a hackathon format). The event will include setup and workshops on September 10 and live competitions on September 11. Winners will be announced at the closing ceremony of the ICSR 2025 on September 12. Interested parties can submit a 2-page summary (with a 50-word abstract and optional 3-minute video) to competition@icsr2025.eu by June 20, 2025, with the chosen category in the subject line. Full details are available at icsr2025.eu/competition.

Fig.: Naples and Mount Vesuvius

Die Vision des universellen Roboters

„Ein Geschöpf, so stark wie eine Maschine, aber so einfallsreich wie ein Mensch – das war einmal der Traum vom Roboter. Der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Oliver Bendel erklärt, wie Robotik und Künstliche Intelligenz zu Maschinen verschmelzen, die näher am alten Traum vom Kunstmenschen und weit weg vom stationären Blechknecht sind. Im Spannungsfeld von KI, Maschinenethik und maschinellem Bewusstsein zeigt er, wie neue Grundlagen geschaffen werden. Darüber spricht er mit der Schriftstellerin Emma Braslavsky.“ (Website Stadtbibliothek Stuttgart) Mit diesen Worten wird eine Veranstaltung angekündigt, die am 4. Juni 2025 ab 19 Uhr in der Stadtbibliothek Stuttgart stattfindet. Oliver Bendel wird zunächst einen Vortrag mit dem Titel „Mensch 2.0: Die Vision des universellen Roboters“ halten. Dann wird er auf dem Podium mit Emma Braslavsky („Ich bin dein Mensch“) diskutieren. Die Moderation obliegt Thomas Klingenmaier, Redakteur der Stuttgarter Zeitung. Weitere Informationen sind über die Website der Stadtbibliothek erhältlich.

Abb.: Die Stadtbibliothek Stuttgart (Foto: Oliver Gotting)

Roboter bei der Biennale Architettura 2025

Bei der 19. Architekturbiennale in Venedig (Biennale Architettura 2025) mit dem Titel „Intelligens. Natural. Artificial. Collective.“ spielen Roboter eine wichtige Rolle. Dies melden mehrere Medien, etwa The Architect’s Newspaper. „Robots Falling from the Sky“ ist eine Installation, bei der Roboter scheinbar vom Himmel herabfallen und mit ihrer Umgebung interagieren. Ein anderer Roboter beweist musikalische Fähigkeiten, indem er auf einer Handpan spielt, einem Blechklanginstrument. Man fühlt sich an die Musikerin von Henri-Louis Jaquet-Droz aus dem 18. Jahrhundert erinnert, wobei diese ein Tasteninstrument bevorzugte. Ein Roboterarm von ABB unterstützt zwei bhutanische Kunsthandwerker bei der Bearbeitung eines Balkens. Aus Sicherheitsgründen, so The Architect’s Newspaper, war das Liveschnitzen mit einem Bohrer nicht erlaubt. Das Problem sind dabei nicht die beiden Kunsthandwerker, sondern die Besucher. Die Biennale widmet sich immer wieder technischen und futuristischen Themen. Im Jahre 2021 galt das Interesse der Architekturbiennale u.a. Cyborgs und Transhumanisten. 2024 sah man bei der Kunstbiennale ein Quasihologramm und eine raumschiffartige Installation. Die Biennale läuft vom 10. Mai bis zum 23. November 2025 an verschiedenen Orten in und bei Venedig, darunter die Giardini della Biennale, das Arsenale di Venezia und das Forte Marghera in Mestre. Weitere Informationen und das vollständige Programm findet man über www.labiennale.org/en/architecture/2025.

Abb.: Auf der Biennale 2024

Ursachen und Folgen von Weltraummüll

„Weltraummüll … ist Müll oder Schrott, der sich im Orbit der Erde, auf dem Mond oder auf dem Mars befindet, zudem auf weiteren Planeten und Trabanten und im Raum zwischen den Planeten. In der Erdumlaufbahn, wo er den Hauptteil ausmacht, besteht der Weltraummüll u.a. aus Satellitenteilen und Raketenstufen, auf der Mond- und Marsoberfläche auch aus Landern, Rovern, Instrumenten und Utensilien. Man kann ihn nach Herkunft, Entstehungsart, Bewegungsprofil, Größe, Alter, Material, Zustand und Gefährlichkeit klassifizieren.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 5. Mai 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt werden einige Beispiele genannt, im dritten zunächst mögliche Folgen: „Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn gefährdet die Raumfahrt, die Raumstationen und die Satelliten. Wenn Teile auf die Erde stürzen, können sie Gebäude und Infrastrukturen zerstören sowie Menschen verletzen. Ferner entstehen für den Flugverkehr gewisse Risiken.“ Dann nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/weltraummuell-173610 aufgerufen werden.

Abb.: Der Letzte räumt den Weltraum auf

Wenn Maschinen (keine) Gefühle haben

In der Zeitschrift Chip (6/2025), erschienen Anfang Mai 2025, findet sich unter dem Titel „Wenn Maschinen Gefühle haben“ ein dreiseitiges Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel. Der Technikphilosoph glaubt nicht, dass KI-Systeme jemals etwas empfinden und dass sie leiden können. Er glaubt nicht, dass sie jemals Glück empfinden können. In der Tierethik gehe man davon aus, dass etwas Rechte haben kann, wenn es empfinden und leiden kann – und das Glück müsse man unbedingt hinzunehmen. Ganz offensichtlich haben die meisten Tiere – so der Technikphilosoph, der sich in seinem Studium der Philosophie auch der Tierethik gewidmet hat – moralische Rechte. Und ganz offensichtlich haben KI-Systeme oder soziale Roboter keine. Er sieht nicht, wie sie mit generativer KI zum Empfinden und Leiden kommen könnten. Es existiere auch keinerlei Hinweis darauf, wenn man vom Marketing von Unternehmen und Evangelisten absehe. Seinem Interviewpartner Thomas Raukamp gegenüber hatte er ausgeführt: „Wenn eine Simulationsmaschine immer besser simuliert, bedeutet das nicht, dass sie plötzlich keine Simulationsmaschine mehr ist. Sie ist nur eine immer bessere Simulationsmaschine. Es gibt keinen Sprung zum Leben, es gibt keinen Sprung zum Bewusstsein, es gibt keinen Sprung zum Empfinden, Leiden und Glück. Sie verbleibt in der Simulation.“ Der Artikel ist in der Jubiläumsausgabe erschienen, der 555. Ausgabe der Zeitschrift, und kann am Kiosk oder über chip-shop.de bezogen werden.

Abb.: Oliver Bendel bei einem Dreh mit 3sat

Manipulierte Chatbots als Münchhausen-Maschinen

Im Jahre 2013 hatte Prof. Dr. Oliver Bendel die Idee zu seinem Lügenbot, auch LIEBOT genannt. Er veröffentlichte am 11. September 2013 im Magazin CyberPress den Artikel „Der Lügenbot und andere Münchhausen-Maschinen“. Es folgten weitere Artikel und Beiträge, bis 2016 der Prototyp entstand. Kevin Schwegler, damals Student des Technikphilosophen, setzte einen Chatbot samt Avatar um, der mit Hilfe von sieben unterschiedlichen Strategien wahre Aussagen in unwahre umwandelte. Der LIEBOT behauptete z.B. im Sommer 2016, Donald Trump sei der Präsident der USA. Dazu hatte er in einem mehrstufigen Verfahren Informationen von Yahoo genutzt. Die Ergebnisse des Projekts wurden in einem Paper mit dem Titel „Towards Kant Machines“ verarbeitet und im März 2017 bei den AAAI Spring Symposia an der Stanford University vorgestellt. Zwar kann man einwenden, dass der LIEBOT selbst keine Absicht verfolgt und daher nicht im engeren Sinne lügt. Allerdings hat man ihm eben diese Absicht eingepflanzt. Er lügt sozusagen im Auftrag seiner Erfinder. Mit dem Projekt wollte Oliver Bendel zeigen, dass man Dialogsysteme bauen kann, die Unwahrheiten verbreiten. Heute sind sie in Form von LLMs anscheinend omnipräsent. Dabei muss man genau hinschauen, um die Unterschiede zu erkennen. In seinem Buch „300 Keywords Generative KI“ schreibt Oliver Bendel: „Halluzinierende Maschinen müssen … keine Münchhausen-Maschinen im engeren Sinne sein, da eine Absicht nicht vorliegt oder zumindest kaum nachgewiesen werden kann.“ Manipulierte LLM-basierte Chatbots dagegen kommen dem LIEBOT sehr nahe. ChatGPT und Co. verfolgen eine politische Agenda und haben eine ideologische Tendenz.

Abb.: Der Baron von Münchhausen (Bild: ChatGPT/4o Image)

Deadlines for ICSR 2025 Extended

The ICSR is one of the leading conferences for social robotics worldwide. The 17th edition will take place from 10 to 12 September 2025 in Naples, Italy. The deadline for submitting full papers has been extended one last time. Full papers should consist of 11 pages of body text plus references as appropriate. The most important conference dates are: Full Paper Submission: May 9, 2025; Full Paper Notification: June 13, 2025; Camera-ready: June 30, 2025; Paper Presentation Days at ICSR’25: September 11 and 12, 2025. All dates – including the deadlines for the submission of short papers and special session papers – are listed on the website. „The conference theme, ‚Emotivation at the Core: Empowering Social Robots to Inspire and Connect,‘ highlights the essential role of ‚Emotivation‘ in social robotics. Emotivation captures the synergy between emotion and motivation, where emotions trigger and sustain motivation during interactions. In social robotics, this concept is key to building trust, fostering empathy, and supporting decision-making by enabling robots to respond sensitively to human emotions, inspiring engagement and action.“ (Website ICSR) Participants will meet for two days at the Parthenope University of Naples and for the third day at the Città della Scienza conference center. All buildings and rooms are also listed on the website. The PDF of the CfP can be downloaded here.

Fig.: Mount Vesuvius near Naples

Über Streaming

„Streaming … ist die Übertragung von Audio- bzw. Videodaten von einem Server auf einen Client, wobei die Wiedergabe umgehend erfolgt. Auf diese Weise kann etwa Musik gehört oder ein Film angesehen werden. Man unterscheidet On-Demand- und Livestreaming. Auf Anbieterseite finden sich Streamingportale und Mediatheken, auf Nachfragerseite ein Browser oder eine App auf Smartphones, Tablets, Notebooks oder Fernsehern.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 28. April 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird auf die Geschichte und auf Beispiele eingegangen, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen: „Beim Streaming entsteht wie beim Download eine Kopie beim Client, die aber mehr oder weniger flüchtig ist. Es hat die Musik- und Filmbranche verändert, nicht immer zugunsten der Künstler und Produzenten, zudem den Konsum: Die Benutzer bauen i.d.R. keine Sammlungen mehr auf wie bei Schallplatten, CDs sowie MP3- und MP4-Dateien, sondern allenfalls Listen. Sie müssen sich oft Werbung gefallen lassen oder sich davon freikaufen. Medien- und Informationsethik untersuchen Chancen und Risiken von Streaming, etwa in Bezug auf Urheber- und Nutzungsrecht sowie Datenmissbrauch.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/streaming-173461 abrufbar.

Abb.: Gleich wird eine Netflix-Serie angeschaut

Über die Rechtsverbindlichkeit von Sprachleitfäden

Etliche Hochschulen – Fachhochschulen wie Universitäten – haben in den letzten Jahren Sprachleitfäden herausgegeben. Damit versuchen sie in die Sprache ihrer Mitglieder einzugreifen und sie u.a. zum Gendern zu bewegen. Ein Zwang zum Gendern wäre bei Dozenten, Forschern und Studenten rechtswidrig, denn sie sind durch das Persönlichkeitsrecht und die Wissenschaftsfreiheit geschützt, in der Schweiz ebenso wie in Deutschland und Österreich. Die meisten Verantwortlichen sind sich dessen durchaus bewusst und versuchen die Sprachleitfäden als Angebot darzustellen, das man annehmen oder ablehnen darf. Allerdings bestrafen einige Dozenten ihre Studenten, wenn diese nicht gendern, etwa durch Punkteabzug – ein klarer rechtlicher Verstoß. Zudem existiert in manchen Bereichen ein starker Gruppenzwang. Wie ist es nun aber mit der Verwaltung? Darf dieser die Sprache vorgeschrieben werden? Es spricht vieles dagegen. In der Schweizer Bundesverfassung sind es gleich mehrere Artikel, die herangezogen werden könnten, etwa 7, 10, 15, 16, 17 und 18. Besonders interessant erscheint dabei „Art. 18 Sprachenfreiheit“ … Danach darf niemand gezwungen werden, eine bestimmte Sprache zu verwenden. Man könnte zwar einwenden, dass dies für das private und öffentliche Leben gilt und Organisationen einen Tone of Voice oder andere Regelungen festlegen dürfen. Es ist aber die Frage, ob diese – etwa mit dem Einführen von Sonderzeichen im Wortinneren – tief in die Struktur der Sprache eingreifen und damit die Muttersprache unkenntlich machen und fremdartig erscheinen lassen dürfen, ganz abgesehen davon, dass die konstruierte und ok­t­ro­y­ie­rte Sondersprache dysfunktional, inkorrekt, unpräzise und diskriminierend ist. Es braucht in dieser Angelegenheit, die zehntausende Verwaltungsmitarbeiter an Hochschulen betrifft, dringend Klärung.

Abb.: Justitia wacht auch über die Hochschulen (Bild: ChatGPT)