In dem Vortrag „Pflegeroboter aus Sicht der Ethik“ von Prof. Dr. Oliver Bendel am 15. Oktober 2019 an der Hochschule Konstanz geht es um Pflegeroboter, zudem um Therapie- und Operationsroboter. Es werden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt und, davon ausgehend, Überlegungen aus Sicht der Ethik angestellt. Am Ende soll deutlich werden, welche Robotertypen und Prototypen bzw. Produkte es im Gesundheitsbereich gibt, welche Zwecke sie erfüllen, welche Funktionen sie übernehmen, wie sich das Gesundheitswesen durch ihre Nutzung verändert und welche Implikationen und Konsequenzen dies für den Einzelnen und die Gesellschaft hat. Pflegeroboter mögen zur persönlichen Autonomie beitragen und zugleich die informationelle Autonomie schwächen. Sie sind letztlich weder Heilsbringer noch Vorboten des Weltuntergangs, sondern einfach Instrumente, die die eine oder andere Wirkung entfalten können. Der Vortrag findet im Rahmen der Ringvorlesung „Angewandte Ethik – Transdisziplinäre Einblicke in aktuelle Praxisfelder der Ethik“ statt. Weitere Informationen über www.htwg-konstanz.de/de/studium/ergaenzende-studienangebote/ethik-nachhaltigkeit/ethik-und-nachhaltigkeit/.
Abb.: Oliver Bendel in Berlin (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
The papers of the AAAI 2019 Spring Symposium „Interpretable AI for Well-Being: Understanding Cognitive Bias and Social Embeddedness symposium“ were published in October 2019. The participants had met at Stanford University at the end of March 2019 to present and discuss their findings. Session 5 („Social Embeddedness“) includes the following publications: „Are Robot Tax, Basic Income or Basic Property Solutions to the Social Problems of Automation?“ (Oliver Bendel), „Context-based Network Analysis of Structured Knowledge for Data Utilization“ (Teruaki Hayashi, Yukio Ohsawa), „Extended Mind, Embedded AI, and ‚the Barrier of Meaning'“ (Sadeq Rahimi), „Concept of Future Prototyping Methodology to Enhance Value Creation within Future Contexts“ (Miwa Nishinaka, Yusuke Kishita, Hisashi Masuda, Kunio Shirahada), and „Maintaining Knowledge Distribution System’s Sustainability Using Common Value Auctions“ (Anas Al-Tirawi, Robert G. Reynolds). The papers can be downloaded via ceur-ws.org/Vol-2448/.
Kevin Liggieri und Oliver Müller sind die Herausgeber von „Mensch-Maschine-Interaktion“, einem „Handbuch zu Geschichte – Kultur – Ethik“, wie der Untertitel verrät. Aus der Verlagsinfo: „Das Handbuch bietet einen Überblick über die technischen, historischen, sozialen, medialen, kulturwissenschaftlichen und technikphilosophischen Dimensionen verschiedener Typen von Mensch-Maschine-Interaktion sowie über deren ethische Implikationen. Dabei werden zum einen wissenshistorische Analysen der Diskurse in Philosophie, Literatur und Technik sowie ihrer medialen, apparativen und literalen Praktiken von ca. 1870 bis in die Gegenwart verfolgt (Historischer Teil). Zum anderen wird das komplexe Verhältnis von Menschen und Maschinen anhand von zentralen Begriffs- und Problemfeldern dargestellt und kritisch befragt (Systematischer Teil).“ Der Beitrag von Oliver Bendel trägt den Titel „Die Maschinenethik als neues interdisziplinäres Forschungsfeld“. Das Buch ist bei Metzler erschienen und kann über www.springer.com/de/book/9783476026804 bestellt werden.
Das Springer-Buch „Pflegeroboter“, herausgegeben von Oliver Bendel, hat zwischen November 2018 und September 2019 über 100.000 Downloads erreicht. Gezählt werden Downloads des gesamten Werks sowie einzelner Kapitel. Es ist ein „Bestseller“ – in Anführungszeichen, weil es sich um ein Open-Access-Buch handelt. „Pflegeroboter, im Moment noch mehrheitlich Prototypen, unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuer. Sie bringen Kranken und Alten die benötigten Medikamente und Nahrungsmittel, helfen beim Hinlegen und Aufrichten oder alarmieren den Notdienst. Vorteile von Pflegerobotern sind durchgehende Verwendbarkeit und gleichbleibende Qualität der Dienstleistung. Nachteile sind Kostenintensität (bei möglicher Amortisation) und Komplexität der Anforderungen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Oliver Bendel trafen sich im September 2017 Vertreter verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen im Rahmen eines Ladenburger Diskurses der Daimler und Benz Stiftung, um über den aktuellen und künftigen Einsatz von Pflegerobotern zu sprechen und Forschungspotenziale zu identifizieren. Die Autoren gehen in ihren Beiträgen auch Fragen aus Wirtschafts-, Medizin- und Informationsethik nach: Wer trägt die Verantwortung bei einer fehlerhaften Betreuung und Versorgung durch die Maschine? Inwieweit kann diese die persönliche und informationelle Autonomie des Patienten unterstützen oder gefährden? Ist der Roboter eine Entlastung oder ein Konkurrent für Pflegekräfte? Antworten müssen von Wissenschaft und Gesellschaft gefunden werden.“ (Information Springer)
Abb.: P-Care in Aktion (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
„Im September 2018 startete das Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Zukunftsdialog ‚Neue Arbeit – Neue Sicherheit‘. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Stakeholdern sowie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft und Praxis wurden zentrale Herausforderungen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik diskutiert und Lösungsvorschläge zur künftigen Gestaltung der Arbeitswelt und des Sozialstaates erarbeitet. Nun liegen die Ergebnisse vor.“ (Website BMAS, 20. September 2019) Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, hat die Beteiligten darüber am 20. September 2019 informiert. Eine der Expertenanhörungen im Rahmen des Zukunftsdialogs fand am 11. Januar 2019 statt, nämlich der Fachworkshop „Leitlinien einer künftigen Finanzierung des Sozialstaats“. Dieser wurde vom IZA in einem Dokument zusammengefasst. Oliver Bendel präsentierte beim Workshop mehrere Arbeitsmodelle sowie Ansätze zur Lebenssicherung (inkl. bedingungslosem Grundeinkommen und -eigentum) und zur Finanzierung des Staats und seiner Bürgerinnen und Bürger. Zudem stellte er Vor- und Nachteile der Robotersteuer gegenüber. Er hält die Erkenntnisse des Berichts für zu wenig neuartig, grundsätzlich und zielführend. Vom Zukunftsdialog zur Zukunftsgestaltung scheint es ein langer Weg zu sein.
„Um einen Blick in die Zukunft zu werfen, braucht es keine Kristallkugel. Das nagelneue Zukunftsmuseum ‚Futurium‘ in Berlin ist Ausstellungsort und Labor in einem, offen für alle.“ Dies schreibt das ZDF zur Eröffnung am 5. September 2019. Initiator des Projekts ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Zu den Partnern gehören die Max-Planck-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz. Einer der ersten Beiträge auf der Futurium-Website ist ein Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich zur Zukunft der Pflege. Pflegeroboter können nach seiner Meinung einerseits eine Unterstützung für Pflegekräfte und -bedürftige darstellen und die persönliche Autonomie verbessern, andererseits die Privat- und Intimsphäre und die informationelle Autonomie gefährden. Das Interview ist über futurium.de/de/blog/hilfe-fuer-pflegekraefte-roboter-im-pflegealltag abrufbar.
Abb.: Die Zukunft der Pflege (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
Die Automatisierung schreitet weltweit voran. Neuartige Industrie- und Serviceroboter sowie mächtige KI-Systeme verbreiten sich. Einige Arbeiter und Angestellte werden aus dem System herausfallen. Wie sichern wir ihre Zukunft? Der Beitrag von Oliver Bendel mit dem Titel „Willkommen auf der Erde!“ baut auf seinem Vortrag „Considerations on Unconditional Basic Income and Basic Property“ auf und wurde in der UnternehmerZeitung 9/2019 veröffentlicht. Er erörtert den Vorschlag des bedingungslosen Grundeigentums, u.a. mit den Begriffen der Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Bereits gut bekannt ist die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Die Schweiz hat darüber abgestimmt, und nicht wenige waren dafür. Aber letztlich hat es nicht gereicht. Der Ansatz des bedingungslosen Grundeigentums, sozusagen eines alternativen BGE, ist radikaler. Der Roboterphilosoph beendet seinen Artikel, der hier heruntergeladen werden kann, mit den folgenden Worten: „Die Welt ist aufgeteilt unter den Reichen und Mächtigen. Es besteht die Gefahr, dass Automatisierung und Autonomisierung die Ungleichheit und die Ungerechtigkeit verstärken. Und genau dagegen erhebt sich Widerspruch von gesellschaftlicher und von wissenschaftlicher Seite. Sicherlich ist das BGE eine Sozialutopie. Aber eine solche kann zur richtigen Zeit durchaus etwas in der Realität bewirken.“
„Techniktrends, die echte Probleme lösen“ – so der Titel eines Artikels in der Zeitschrift Chip 10/2019. Im Teaser heißt es: „Dieser Herbst bringt bahnbrechende Innovationen, deren Nutzen sich erst in den kommenden Jahren erweisen wird, aber auch Weiterentwicklungen, die bestehende Hürden beseitigen“. Erwähnt wird u.a. der Home Care Robot von Medisana, zudem LADYBIRD, der tierfreundliche Saugroboter, der 2013 von Oliver Bendel zum ersten Mal erwähnt, 2014 von ihm in einer Designstudie und 2017 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW prototypisch umgesetzt wurde. Wenn der Roboter marienkäferähnliche Strukturen erkannte, stellte er seine Arbeit ein und informierte den Benutzer. Ein Nachfolgeprojekt läuft derzeit an der Hochschule für Wirtschaft FHNW unter der Leitung von Oliver Bendel. HAPPY HEDGEHOG, der Prototyp eines tierfreundlichen Mähroboters, soll Igel erkennen und verschonen. Gegenwärtig werden viele Tiere von solchen Geräten getötet, oft in der Nacht. Die Projekte sind innerhalb der Maschinenethik verortet und haben Bezüge zur Tier-Maschine-Interaktion.
Abb.: Der Home Care Robot von Medisana (Foto: Medisana)
Robots are repeatedly damaged or destroyed. The hitchBOT is a well-known example. But also the security robot K5 has become a victim of attacks several times. The latest case is described in the magazine Wired: „Every day for 10 months, Knightscope K5 patrolled the parking garage across the street from the city hall in Hayward, California. An autonomous security robot, it rolled around by itself, taking video and reading license plates. Locals had complained the garage was dangerous, but K5 seemed to be doing a good job restoring safety. Until the night of August 3, when a stranger came up to K5, knocked it down, and kicked it repeatedly, inflicting serious damage.“ (Wired, 29 August 2019) The author investigates the question of whether one may attack robots. Of course you shouldn’t damage other people’s property. But what if the robot is a spy, a data collector, a profile creator? Digital self-defence (which exploits digital as well as analog possibilities) seems to be a proven tool not only in Hong Kong, but also in the US and Europe. The rights of robots that some demand cannot be a serious problem. Robots do not have rights. They feel nothing, they do not suffer, they have no consciousness. „So punch the robot, I tell you! Test the strength of your sociopolitical convictions on this lunk of inorganic matter!“ (Wired, 29 August 2019)
„Chimären im biologischen und medizinischen Sinne sind Organismen, die aus Zellen bzw. Geweben unterschiedlicher Individuen bestehen und dennoch geschlossene und lebensfähige (nicht unbedingt fortpflanzungsfähige) Lebewesen bilden. Sie können innerhalb einer Art oder zwischen Arten angesiedelt und sowohl Pflanzen als auch Tiere sein. Es gibt natürliche (Blutchimären bei Säugetieren) und künstliche Mischwesen (Veredelung bei Pflanzen, Tier-Mensch-Embryonen).“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel, erschienen am 23. August 2019. Cyborgs sind keine Chimären in diesem Sinne. Dennoch könnte die diesbezügliche Forschung auch Relevanz für sie haben, vor allem für umgekehrte oder umgedrehte Cyborgs, etwa Roboter, die ein tierisches oder menschliches Gehirn oder Organ eingepflanzt bekommen. Tier-Mensch-Chimären zur Herstellung von menschlichen Organen werden von vielen Ethikern als unproblematisch angesehen. Das ist erstaunlich, da Erkenntnisse aus Tierethik und Tiermedizin und insbesondere Leiden und Tod von nichtmenschlichen Lebewesen ausgeblendet werden. Dieser Rückschritt in der Diskussion wird am Ende des Beitrags angesprochen, den man über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/chimaere-121204 herunterladen kann.
Automation is advancing relentlessly. Already decades ago, digitization was its partner. In the industry, innovative robots, for example co-robots, are used. Service robots begin to spread in various areas. Systems of artificial intelligence perform tasks of all sorts, even creative activities. The studies on the development of the labor market reach different results. In any case, it can be said that certain jobs will disappear and many people will have to do without their familiar work. It can also be assumed that in many areas less human work has to be performed on behalf (e.g., for customers and employers). As possible solutions to economic and social problems, an unconditional basic income and a robot tax are suggested. The paper „Are Robot Tax, Basic Income or Basic Property Solutions to the Social Problems of Automation?“ by Oliver Bendel presents, discusses and criticizes these approaches in the context of automation and digitization. Moreover, it develops a relatively unknown proposal, unconditional basic property, and presents its potentials as well as its risks. The lecture took place on 26 March 2019 at Stanford University (AAAI Spring Symposium „Interpretable AI for Well-Being: Understanding Cognitive Bias and Social Embeddedness“) and led to lively discussions. It was nominated for the „best presentation“. The paper has now been published as a preprint and can be downloaded here.
Die Verschmutzung der Gewässer durch Plastik ist ein Thema, das seit ein paar Jahren ständig in den Medien zu finden ist. Bereits 2015 wurde an der Hochschule für Technik FHNW und der Hochschule für Wirtschaft FHNW untersucht, ob ein Roboterfisch – in der Art des CLEANINGFISH (2014) von Oliver Bendel – eine Lösung sein könnte. 2018 wurde von dem Informations- und Maschinenethiker eine weitere Arbeit vergeben, mit dem Auftrag, mehrere bestehende oder geplante Projekte zu untersuchen, die sich der Meeresverschmutzung annehmen. Als Grundlage der Abschlussarbeit im Studiengang EUT von Rolf Stucki diente „eine Literaturrecherche zum aktuellen Stand der Plastikproblematik weltweit und deren Auswirkungen, aber auch zu den Eigenschaften und Vorzügen von Kunststoffen“ (Management Summary). „Zusätzlich wurden Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der Projekte geführt. Um die internen Unternehmensfaktoren (Stärken, Schwächen) und externen Umweltfaktoren (Chancen, Risiken) zu beurteilen, wurden anhand der Antworten und der Recherche SWOT-Analysen erstellt.“ (Management Summary) Die Resultate zeigen laut Stucki, dass die meisten Projekte finanziell abhängig sind von Sponsoren und Geldgebern. Zwei von ihnen seien außerdem in der Konzeptphase; sie sollten mittelfristig die technische und finanzielle Machbarkeit nachweisen. Mit Blick auf das soziale Engagement lasse sich sagen, dass alle sechs Projekte sehr aktiv sind. Ein Plakat zeigt einen Vergleich (die Fotos wurden für die Publikation in diesem Blog verfremdet). Als Roboter sticht WasteShark aus den Ansätzen heraus. Er ist sozusagen der CLEANINGFISH, der Realität geworden ist.
Laut NZZ und anderen Medien soll Genf „ein Ethikzentrum für die digitale Gesellschaft werden“ (NZZ, 15. August 2019). Am 2. September soll beim Swiss Global Digital Summit eine neue „Plattform“ gegründet werden, präsidiert von der ehemaligen Bundesrätin Doris Leuthard (CVP), heute u.a. Verwaltungsrätin der Bell Food Group AG, einer Fleischverarbeiterin. Führungsleute von „namhaften Unternehmen“ hätten sich angemeldet, unter ihnen „die CEO von Adecco, Credit Suisse, UBS, Migros, Roche, SwissRe, Zurich Insurance, Swisscom und SBB“ (NZZ, 15. August 2019). Mit dabei seien auch die Präsidenten der Hochschulen ETHZ und EPFL sowie Vertreter aus den Chefetagen von Google, Huawei, IBM, Microsoft, Uber und Siemens. Die Grundhaltung und Stoßrichtung wird offenbar klar und deutlich vorgegeben. Es geht laut NZZ „darum, im optimistischen Geist des technischen Fortschritts ethische Standards zu formulieren, um die heiklen Aspekte der rasanten Entwicklung zu meistern“. „Stichworte dafür sind künstliche Intelligenz, die Automatisierung sowie die Ansammlung und Verwendung persönlicher Daten. Dafür sollen Lösungen im marktwirtschaftlich-freiheitlichen Sinn gefunden werden, die eine internationale Strahlkraft entwickeln.“ (NZZ, 15. August 2019) Wie auf EU-Ebene besteht die Gefahr der Instrumentalisierung der Ethik und der Vereinnahmung der Wissenschaft durch politische und wirtschaftliche Kräfte. Als Moralphilosoph wird man der Einrichtung eher skeptisch gegenüberstehen.
CONVERSATIONS 2019 is a full-day workshop on chatbot research. It will take place on November 19, 2019 at the University of Amsterdam. From the description: „Chatbots are conversational agents which allow the user access to information and services though natural language dialogue, through text or voice. … Research is crucial in helping realize the potential of chatbots as a means of help and support, information and entertainment, social interaction and relationships. The CONVERSATIONS workshop contributes to this endeavour by providing a cross-disciplinary arena for knowledge exchange by researchers with an interest in chatbots.“ The topics of interest that may be explored in the papers and at the workshop include humanlike chatbots, networks of users and chatbots, trustworthy chatbot design and privacy and ethical issues in chatbot design and implementation. The submission deadline for CONVERSATIONS 2019 was extended to September 10. More information via conversations2019.wordpress.com/.
„Liebespuppen (engl. ‚love dolls‘) unterscheiden sich von klassischen Gummipuppen durch ihre lebensechte Gestaltung. Sie haben Kopf und Körper, die täuschend echt anzusehen sind. Sie haben künstliche Haut, unter der sich Gel befindet, sodass sich ihre Gliedmaßen echt anfühlen. An ausgewählten Stellen erwärmen sie sich oder sondern sie Flüssigkeit ab. Metallskelette erlauben unterschiedliche Positionen. Man kann Liebespuppen kaufen, um sie zuhause zu benutzen, man kann sie mieten, stunden- oder tageweise, oder in speziellen oder normalen Etablissements antreffen. Die meisten von ihnen sind Mädchen und Frauen nachempfunden, nur wenige dem männlichen Geschlecht.“ So beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon, verfasst von Oliver Bendel. Interessanterweise werden Fantasy- und Comicfiguren von manchen Männern gezielt gesucht bzw. bevorzugt. „Wie weit die Abweichung vom Menschen gehen darf, ist weitgehend unerforscht. Ist jemand bereit, sich sexuell mit Daisy Duck oder Minnie Mouse einzulassen? Es könnte sein, dass für die Mehrheit hier eine Grenze überschritten wäre, zumal es sich für Erwachsene vielfach um Figuren aus der Kindheit handelt.“ Der Beitrag ist am 7. August 2019 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/liebespuppen-121148 heruntergeladen werden.
Das Casinotheater Winterthur bringt Pepper auf die Bühne, in einem Stück, das sich der Altenpflege widmet. Eigentlich ist, so die Beschreibung auf der Website, im Leben von Vera alles in bester Ordnung. Sie hat einen guten Job im Marketing einer Hotelkette und den sympathischen Informatikstudenten Sam als Untermieter. „Doch dann platzt ihre boshafte Mutter Ruth … in ihre Wohnung und will ab sofort hier gepflegt werden. Am liebsten von ihrer Tochter, die sie seit Jahrzehnten lustvoll schikaniert.“ (Website Casinotheater) Aber Vera ist überzeugt: „Wenn sie ihre narzisstische Mutter selber pflegt, scheitert sie genauso wie all die Heerscharen von Betreuerinnen vor ihr.“ (Website Casinotheater) „Deshalb präsentiert sie Ruth die perfekte Pflegeperson: einen humanoiden Roboter, der bei ihr im Hotel nicht mehr gebraucht wird. Grundlegende Fähigkeiten hat Sam dem Roboter programmiert, den Rest soll die hochintelligente Maschine sich dank ihrer Lernfähigkeit selber beibringen.“ (Website Casinotheater) Der Plot ist durchaus nicht weit von der Realität entfernt. Michael Anderson und Susan L. Anderson demonstrierten beim diesjährigen Berliner Kolloquium den Prototyp eines lernfähigen Pflegeroboters mit moralischen Fähigkeiten. Karsten Schwarz präsentierte den humanoiden Roboter THEA aus der Pepper-Familie, der im Universitätsklinikum Halle getestet wird. Weitere Informationen zum Theaterstück mit dem Titel „Robocare“ über www.casinotheater.ch/theater/spielplan/robocare.
Abb.: THEA aka Pepper beim Berliner Kolloquium (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
„Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Und bewegte Bilder, also Videos, gelten noch immer als untrüglicher Beweis dafür, dass sich etwas genau so abgespielt hat, wie es im Film zu sehen ist. Mit dieser Gewissheit ist es jetzt allerdings vorbei. Leistungsfähige Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) erlauben mittlerweile die Herstellung von so perfekten Fälschungen, dass mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen ist, ob ein Video echt oder manipuliert ist. In sogenannten Deep-Fake-Videos sagen oder tun Personen Dinge, die sie niemals sagen oder tun würden.“ (Die Welt, 1. August 2019) Mit diesen Worten beginnt der Artikel „Künstliche Intelligenz könnte Kriege auslösen“ von Dr. Norbert Lossau in der Welt. Zu Wort kommt der Informations- und Maschinenethiker Prof. Dr. Oliver Bendel, der sich aus technischer und philosophischer Perspektive mit Deepfakes bzw. Deep Fakes beschäftigt hat. Der Artikel ist am 1. August 2019 in der gedruckten Ausgabe erschienen. Er steht in mehreren Ausgaben und in elektronischer Form in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.
Robophilosophy or robot philosophy is a field of philosophy that deals with robots (hardware and software robots) as well as with enhancement options such as artificial intelligence. It is not only about the practice and history of development, but also the history of ideas, starting with the works of Homer and Ovid up to science fiction books and movies. Disciplines such as epistemology, ontology, aesthetics and ethics, including information and machine ethics, are involved. The new platform robophilosophy.com was founded in July 2019 by Oliver Bendel. He invited several authors to write with him about robophilosophy, robot law, information ethics, machine ethics, robotics, and artificial intelligence. All of them have a relevant background. Oliver Bendel studied philosophy as well as information science and made his doctoral thesis about anthropomorphic software agents. He has been researching in the fields of information ethics and machine ethics for years.
Ethik kann man kaum ohne Kaffee treiben. Und natürlich stellen sich auch Fragen aus Sicht der Ethik, etwa in Bezug auf die Produktion. Der Beitrag von Oliver Bendel, der am 26. Juli 2019 im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler erschienen ist, wirft ebensolche auf. Er beginnt mit den Worten: „Als Kaffee wird ein bräunliches bis schwarzes, koffeinhaltiges Getränk bezeichnet, zubereitet aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen, den Samen der Frucht des Kaffeestrauchs. Wegen seiner anregenden Wirkung wird es in Unternehmen ebenso geschätzt wie an Hochschulen. Es ist ein Lebenselixier für die breite Masse und eine Hirnstimulanz für viele Schriftsteller und Maler sowie Designer und Programmierer jeden Geschlechts. Gegen die Bitterkeit, die nicht jedermanns Geschmack ist, helfen Zucker und Milch.“ Am Ende heißt es über den Kaffee: „In die Kritik kommt er wegen der Monokulturen, in denen er überwiegend angebaut wird, und wegen der Karton- und Kunststoffbecher, die vor allem mit dem Coffee to go verbunden sind. Seine Wirkung auf die Gesundheit wird unterschiedlich beurteilt. Wirtschafts- und Umweltethik beschäftigen sich mit den moralischen Implikationen von Produktion, Vertrieb, Verbrauch und Entsorgung.“ Dazwischen hält der Beitrag ein paar Überraschungen bereit. Er kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kaffee-121135 heruntergeladen werden.
„Ein Deepfake oder Deep Fake ist ein mit Hilfe künstlicher Intelligenz erstelltes Bild oder Video, das authentisch wirkt, es aber nicht ist. Auch die Methoden und Techniken in diesem Zusammenhang werden mit dem Begriff bezeichnet. Verwendet werden Machine Learning und speziell Deep Learning. Mit Deepfakes will man Kunst- und Anschauungsobjekte schaffen oder Mittel zur Diskreditierung, Manipulation und Propaganda. Politik und Pornografie sind entsprechend eng mit dem Phänomen verwoben.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon, veröffentlicht am 26. Juli 2019. Am Ende wird auch die Perspektive der Ethik eingenommen: „Deepfakes können Persönlichkeitsrechte verletzen und in Anschuldigungen, Verwicklungen und Auseinandersetzungen münden. Sie gefährden die informationelle Autonomie und sind so ein Thema der Informationsethik. Ferner können, je nach Fall, Medien-, Politik- und Wirtschaftsethik ins Spiel kommen.“ Der ganze Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/deepfake-120960 aufgerufen werden.
„Die Wissenschaftsfreiheit (oder akademische Freiheit) hat ihren Ursprung in der von Platon im Jahre 387 v.u.Z. gegründeten Schule in Athen (Platonische Akademie) und umfasst die Freiheit von Forschung und Lehre sowie des Lernens. Sie ist ein Grundrecht und in Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Verfassung verankert. Forschung und Lehre sollen ohne Abhängigkeit von Staat und Kirche sowie Wirtschaft, aber auch ohne Bevormundung innerhalb der Wissenschaft vonstattengehen. Es ergeben sich bei Personen (Forschenden, Lehrenden und Studierenden) und Institutionen (wie Universitäten und Fachhochschulen) sowohl Rechte als auch Pflichten.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler, veröffentlicht am 26. Juli 2019. Im Folgenden wird spezifiziert: „Forschungsfreiheit bedeutet, dass Forscher und Forscherinnen das Recht haben, inhaltlich und methodisch selbstbestimmt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu streben, akademische Institutionen die Pflicht, den geeigneten Rahmen dafür zu schaffen. Die Lehrfreiheit (eine Form der Redefreiheit) ist das Recht der Dozierenden, die Lehre inhaltlich und methodisch (didaktisch) eigenständig auszugestalten. Dazu gehört nicht zuletzt die Wahl der Lehrmittel.“ Der ganze Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wissenschaftsfreiheit-121063 abgerufen werden.
Abb.: Auch die Lernfreiheit gehört zur Wissenschaftsfreiheit
„Sie gehen in einen Laden, packen Fertigpizza, Salat und eine Flasche Mineralwasser in eine Tüte. Beim Ausgang wird ihr Gesicht gescannt, und schwupps, ist ihr Einkauf von ihrem Konto abgebucht. So funktioniert Shopping teilweise bereits heute in China. In der Schweiz werden ähnliche Systeme in Betracht gezogen.“ Dies meldete der Tages-Anzeiger am 25. Juli 2019. Migrolino-Chef Markus Laenzlinger stelle sich vor, dass Kunden „sich mittels Smartphone oder Gesichtserkennung beim Betreten des Ladens identifizieren“. „Beim Verlassen werde der Einkauf automatisch gescannt und bezahlt.“ (Tages-Anzeiger, 25. Juli 2019) Allerdings gehört Gesichtserkennung zu den problematischsten Technologien, die im öffentlichen und halböffentlichen Raum verwendet werden können. Entsprechend beobachtet laut Tages-Anzeiger der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte die Entwicklung. „Wichtig sei, dass die Kunden darüber informiert sind, dass Bilder von ihnen genutzt werden. Und er warnte zusätzlich vor den Gefahren beim Sammeln von biometrischen Daten, wie etwa dem Identitätsdiebstahl.“ (Tages-Anzeiger, 25. Juli 2019) Wichtig ist grundsätzlich auch, dass die Kunden eine andere Möglichkeit zur Bezahlung haben.