Vom 7. bis zum 9. November 2022 fand an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten das Wahlmodul „Soziale Roboter“ statt. In die Wege geleitet und durchgeführt wurde es von Prof. Dr. Oliver Bendel. Fast 60 studentische Teilnehmer, durchgängig aus der Wirtschaftsinformatik (Basel, Olten und Brugg-Windisch), waren vor Ort. Der Informations- und Maschinenethiker führte in die Robotik und in die Soziale Robotik ein. Dann stellte er Überlegungen aus ethischer Sicht an und erläuterte die Zusammenhänge zwischen sozialen Robotern und Servicerobotern. Zudem waren tierfreundliche Maschinen ein Thema. Ein externer Vortrag stammte von Sara Zarubica, einer ausgebildeten Entwicklerin und studierten Wirtschaftsinformatikerin. Sie präsentierte ein auf Pepper basierendes Lernspiel, das sie 2022 im Rahmen ihrer Bachelorarbeit entwickelt hatte. Ein weiterer Vortrag wurde von Carolyn Hettinger gehalten, die an der Hochschule München ihre Bachelorarbeit über Paro aus Sicht der Akteur-Netzwerk-Theorie schreibt. An allen drei Tagen waren Pepper, NAO, Alpha Mini, Cozmo und Hugvie zugegen. Sie führten ihre Fähigkeiten vor und interagierten und kommunizierten mit den Anwesenden. Am letzten Tag konzipierten und illustrierten die Studenten und Studentinnen in Gruppenarbeiten zehn verschiedene soziale Roboter, die nützlich und sinnvoll sind und sich im Markt behaupten können. Das Wahlmodul wurde zum ersten Mal im November 2021 durchgeführt. Im Februar 2023 findet es bereits wieder statt, innerhalb der Betriebsökonomie in Brugg-Windisch.
Abb.: Sara Zarubica bei der Abschlusspräsentation ihrer Bachelorarbeit
The 59th International Art Exhibition (Biennale Arte 2022) runs from 23 April to 27 November 2022. The main venues of the Biennale are Giardini and Arsenale. In the northern part of Arsenale, visitors will find many rooms with screens showing art projects around and from the Metaverse. The „1st Annual METAVERSE Art @VENICE“, an exhibition conceived by Victoria Lu, a famous art critic and curator of the Chinese artistic world, opened with gEnki, an interactive exhibition that exploits the potential of the Internet and virtual reality. „The exhibition offers a new model of ‚decentralized autonomous curatorship‘, exploring various innovative and always different exhibition methods using all the main features of the ‚DAO‘ (short for Distributed Autonomous Organization), therefore crowdfunding, co-construction, interconnection of platforms, high level of decentralization, all adapted to the curational concept.“ (Flyer gEnki) The exhibition is very inspiring and shows how the Metaverse could become if it would not only follow commercial considerations. More information via annualmetaverseart.com.
Vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2022 fand die Learntec, die größte E-Learning-Messe und -Konferenz Europas, in Karlsruhe statt. Die erste Keynote hielt Prof. Dr. Oliver Bendel, der bereits 2001, 2003 und 2004 zu Gast gewesen war. Das Thema war „Kollegen, Freunde, Partner: Welche Versprechen soziale Roboter geben und welche sie halten“. Zunächst stellte der Informations- und Maschinenethiker aus Zürich im Rahmen der begrifflichen Arbeit sein Fünf-Dimensionen-Modell sozialer Roboter vor, das die Interaktion mit Lebewesen, die Kommunikation mit Lebewesen, die Nähe zu Lebewesen, die Abbildung von (Aspekten von) Lebewesen sowie – im Zentrum – den Nutzen für Lebewesen vorsieht. Mit Hilfe dieses Modells beschrieb er mehrere Produkte wie Alpha Mini, Cozmo, Pepper, NAO, P-Care, Reem und Harmony. Er fragte danach, wie es um die Zuverlässigkeit sozialer Roboter bestellt ist und welche Versprechen sie geben und halten (oder nicht halten). Eine kurze Diskussion rundete die einstündige Veranstaltung ab. Seit Ende Oktober 2022 steht ein Video mit dem Titel „Das war die LEARNTEC 2022!“ zur Verfügung, das wichtige Momente der E-Learning-Messe und -Konferenz einfängt, darunter auch die genannte Keynote.
Abb.: Oliver Bendel bei seiner Keynote (Foto: Learntec)
Die Wissenschaftsfreiheit an Hochschulen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands wird immer mehr eingeschränkt. Hochschulen lassen in erster Linie Drittmittelforschung gelten, Rektorate geben bei Mitarbeitern Grundlagenwerke in Auftrag, Studiengangleiter schreiben Professoren Lehrbücher vor, D&I-Abteilungen veröffentlichen oder veranlassen ohne sprachliche Kompetenz und ohne rechtliche Grundlage Sprachleitfäden, Dozenten geben Punkteabzug bei ihnen nicht genehmer Sprache. Aber auch das Umfeld ist betroffen: Herausgeber, Verlage und Medien verletzen Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht und Wissenschaftsfreiheit, wenn sie die Texte ihrer Autoren gegen deren Willen verändern und gendern. Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit bietet im Wintersemester 2022/2023 die Ringvorlesung „Wissenschaftsfreiheit: Voraussetzungen – Einschränkungen – Verteidigung“ an, immer online, immer montags von 18.00 bis 19.30 Uhr. Den Auftakt bildet am 24. Oktober 2022 ein Vortrag von Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf, Universität Würzburg, zum Thema „Meinungsfreiheit und ihre strafrechtlichen Konsequenzen“. Der Jurist hat auch schon wertvolle Beiträge für das „Handbuch Maschinenethik“ geliefert. Am 21. November 2022 trägt die Journalistin und Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Beatrice Dernbach, Technische Hochschule Nürnberg, zum Thema „Sprache bestimmt die Freiheit“ vor. Gespannt darf man auch sein auf den Vortrag „Opfermythen und der Rassismus der geringen Erwartungen“ von Prof. Dr. Ebrahim Afsah, Universität Wien. Das ganze Programm kann hier heruntergeladen werden.
Abb.: Studenten und Studentinnen bei einer Abschlussfeier in Venedig
Beim „uDay 20: Innovation in der Pflege – gewusst wie!“ am 20. September 2022 an der Fachhochschule Vorarlberg hält Oliver Bendel die Keynote „Pflegeroboter aus ethischer Perspektive“. Aus der Beschreibung: „Pflege- und Therapieroboter können als Serviceroboter und in vielen Fällen auch als soziale Roboter begriffen werden. Im Vortrag von Professor Dr. Oliver Bendel aus Zürich werden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt und, davon ausgehend, Überlegungen aus der Perspektive der Ethik angestellt. Am Ende soll deutlich werden, welche Robotertypen und Prototypen bzw. Produkte es im Gesundheitsbereich gibt, welche Zwecke sie erfüllen, welche Funktionen sie übernehmen und welche Implikationen und Konsequenzen dies für den Einzelnen und die Gesellschaft hat. Pflegeroboter mögen zur persönlichen Autonomie beitragen und zugleich die informationelle Autonomie schwächen. Therapieroboter können die persönliche Leistung und Zufriedenheit steigern, in Einzelfällen aber auch die Menschenwürde verletzen. Es ist wichtig, Serviceroboter und soziale Roboter im Gesundheitsbereich so zu gestalten, dass sie möglichst allen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werden und nützliche Werkzeuge für Pflegekräfte und Pflegebedürftige sind. Dabei können nicht zuletzt Disziplinen wie die Maschinenethik helfen.“ Die Keynote beginnt um 9.15 Uhr. Das Programm kann hier heruntergeladen werden.
Abb.: Oliver Bendel bei einem Dreh mit 3sat an der FHNW (Foto: Sara Zarubica)
Der vierte und letzte Tag der Robophilosophy 2022 wurde eröffnet mit einem Vortrag von Catrin Misselhorn („Three Ethical Arguments against Killer Robots“). Sie stellte u.a. die Arbeit von Ronald C. Arkin vor und übte Kritik daran. Ein Workshop und drei Sessions schlossen sich an. In Session 18 („Robots in Elderly Care II“) sprach zunächst Stefanie Baisch („Elders‘ Expectations and Experiences of Having a Companion-Type Social Robot“, mit Thorsten Kolling), dann Rajitha Ramanayake („A Small Set of Ethical Challenges For Elder-care Robots“, mit Vivek Nallur). Session 19 („Robots at Work“) wurde von Valeria Martino („Trusting Workers: Information and Sociability in the Digital Age“), Rua Williams („All Robots Are Disabled“) sowie Anna Dobrosovestnova und Tim Reinboth („Mapping Ambiguities of Helping Commercial Delivery Robots“) bestritten. Tatsächlich sind sowohl autonome als auch ferngesteuerte Transportroboter immer wieder auf Hilfe angewiesen, etwa wenn sie feststecken. Nach dem Lunch bildete die Panel Discussion, geleitet von Robert Sparrow, den Abschluss. Der australische Philosoph fragte Johanna Seibt, was Philosophen besser machen könnten. Sie forderte diese auf, zu den Robotikkonferenzen zu gehen und von ihnen zu lernen. Umgekehrt ermahnte sie die Robotiker, die Leistung der Philosophen zu achten. Zahlreiche weitere Statements und Kommentare folgten. Die Robophilosophy hat sich erneut als führende Veranstaltung für Soziale Robotik behauptet. Weitere Informationen zur Konferenz über cas.au.dk/en/robophilosophy/conferences/rpc2022.
Abb.: Robert Sparrow, Johanna Seibt, Catrin Misselhorn und Paula Sweeney
Oliver Bendel hat seit 2009 eine Professur an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW (Standorte in Basel, Muttenz, Olten und Brugg-Windisch) inne. Studiert hat er ab 1987 an der Universität Konstanz Philosophie und Germanistik (M.A.) sowie Informationswissenschaft (Dipl.-Inf.-Wiss.), promoviert ab 1999 an der Universität St. Gallen zu pädagogischen Agenten (speziellen Conversational Agents und sozialen Robotern) im Fachbereich der Wirtschaftsinformatik (Dr. oec.). Er lehrt und forscht an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten und Brugg-Windisch (Informations- und Maschinenethik sowie Soziale Robotik) und an der Hochschule für Technik FHNW in Brugg-Windisch (Informations- und Maschinenethik sowie Wissensmanagement). Ab Herbstsemester 2022 kommen zwei weitere Deputate hinzu. Prof. Dr. Oliver Bendel übernimmt im Modul „Ethik und Recht“ an der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW in Muttenz den Modulteil „Ethik“ und lehrt darin zur Technikethik und Informationsethik. Zudem übernimmt er an der Kalaidos Fachhochschule Schweiz in Zürich im Modul „Computational Engineering and Robotics“ den Modulteil „Robotics“ und vermittelt darin Grundlagen zur Industrierobotik, Servicerobotik sowie Sozialen Robotik. Im Herbstsemester 2022 findet auch die zweite Durchführung des Wahlmoduls „Soziale Roboter“ am FHNW-Standort Olten statt. Die erste Durchführung im Herbstsemester 2021 hatte das österreichische Fernsehen begleitet.
Abb.: Oliver Bendel an der FHNW in Brugg-Windisch (Foto: Sara Zarubica)
An der Hochschule für Wirtschaft FHNW findet im Herbstsemester 2022 in Olten zum zweiten Mal das Wahlmodul „Soziale Roboter“ statt. Es steht Wirtschaftsinformatikern und Betriebsökonomen offen. Mit 54 Anmeldungen ist die Obergrenze von 60 fast erreicht. Dozent ist Prof. Dr. Oliver Bendel. Das Wahlmodul „Soziale Roboter“ klärt Grundbegriffe und -konzepte, stellt den Zusammenhang zwischen der Sozialen Robotik und anderen Disziplinen (Künstliche Intelligenz, Maschinenethik, Künstliches Bewusstsein) her, nennt Beispiele sozialer Roboter und geht auf Anwendungsgebiete sozialer Roboter ein. Die Studierenden lernen ausgewählte soziale Roboter kennen, auch im direkten Kontakt. Sie entwickeln Szenarien, die folgende Komponenten umfassen: Beschreibung eines fiktiven sozialen Roboters (Zeichnung, Produktbeschreibung), Skizze einer Organisation oder Situation, in der der Roboter eingesetzt wird (Organigramm, Firmenbeschreibung), Darstellung der Interaktion und Kommunikation sowie der Datenflüsse (Modellierung), Diskussion technischer, ethischer und rechtlicher Fragen. Die Ergebnisse werden in Gruppen im Plenum präsentiert. Im Frühjahrssemester 2023 wird in Brugg-Windisch für Betriebsökonomen zusätzlich das Wahlmodul „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Perspektive“ angeboten.
Bei Deutschlandfunk Kultur sprach am frühen Morgen des 27. Mai 2022 der Moderator Dieter Kassel mit Prof. Dr. Oliver Bendel über die ABBA-Show Voyage in London und die ABBAtare. Diese speziellen Avatare wurden mit hohem Aufwand generiert. Man hat Agnetha, Björn, Anni-Frid und Benny wochenlang ihre Songs vortragen lassen und dabei ihre Bewegungen beim Tanzen und ihre Emotionen beim Singen erfasst. Vor allem hat man Motion Capture verwendet. Die vier wurden in spezielle Ganzkörperanzüge gesteckt, auf denen Marker befestigt sind. Zudem wurde die Mimik aufgezeichnet, vor allem, um die Emotionen zeigen zu können. 160 Kameras haben von allen Seiten gefilmt. Die Gesichter wurden anschließend digital verjüngt. Und offensichtlich auch die Körper. Die Avatare erscheinen in der Mitte der Bühne. Man macht das in diesem Falle mit riesigen Bildschirmen, Spiegeln und anderen Hilfsmitteln. Die Avatare sollen aussehen wie Hologramme, also eine Präsenz im Raum haben. Es ist sozusagen keine physische Präsenz wie bei Robotern, sondern eine virtuelle. In London tritt eine Band auf, die ABBA ist und doch nicht ABBA ist. Man könnte sogar sagen, dass die ABBAtare die Songs der Originale covern. Es handelt sich um Playback, aber die Avatare entwickeln ein Eigenleben. Björn hat dazu gesagt: „Ich sehe diesen jungen Typen auf dem Bildschirm und habe das Gefühl, der hat eine eigene Persönlichkeit. Das bin ich. Aber da ist auch noch etwas anderes.“ (Südkurier, 26. Mai 2022) Oliver Bendel veröffentlichte 2001 im „Lexikon der Wirtschaftsinformatik“ den Beitrag „Avatar“ und 2019 im Springer-Buch „AI Love You“ (2019) den Beitrag „Hologram Girl“ …
An der Hochschule für Wirtschaft FHNW wird seit Herbstsemester 2021 in Olten jährlich das Wahlmodul „Soziale Roboter“ angeboten. Es steht Wirtschaftsinformatikern und Betriebsökonomen offen. Dozent ist Prof. Dr. Oliver Bendel. Zusätzlich gibt es ab Frühjahrssemester 2023 in Windisch jährlich das Wahlmodul „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Perspektive“. Es wird vom selben Wissenschaftler verantwortet und steht allen Studenten und Studentinnen der Betriebsökonomie offen. Die Veranstaltungen klären Grundbegriffe und -konzepte, stellen den Zusammenhang zwischen der Sozialen Robotik und anderen Disziplinen (Künstliche Intelligenz, Maschinenethik, Künstliches Bewusstsein, Wirtschaftsinformatik bzw. Betriebsökonomie) her, nennen Beispiele sozialer Roboter und gehen auf Anwendungsgebiete sozialer Roboter ein. Die Studenten und Studentinnen lernen ausgewählte soziale Roboter kennen, auch im direkten Kontakt. Sie entwickeln Szenarien, die folgende Komponenten umfassen: Beschreibung eines fiktiven sozialen Roboters (Zeichnung, Produktbeschreibung), Skizze einer Organisation oder Situation, in der der Roboter eingesetzt wird (Organigramm, Firmenbeschreibung), Darstellung der Interaktion und Kommunikation sowie der Datenflüsse (Modellierung), Diskussion technischer, wirtschaftlicher, ethischer und rechtlicher Fragen. Die Ergebnisse werden in Gruppen im Plenum präsentiert.
Abb.: Der berühmte Hallerbau am Standort Brugg-Windisch
On February 18, 2022, the Dagstuhl Report „Conversational Agent as Trustworthy Autonomous System (Trust-CA)“ was published. Editors are Effie Lai-Chong Law, Asbjørn Følstad, Jonathan Grudin, and Björn Schuller. From the abstract: „This report documents the program and the outcomes of Dagstuhl Seminar 21381 ‚Conversational Agent as Trustworthy Autonomous System (Trust-CA)‘. First, we present the abstracts of the talks delivered by the Seminar’s attendees. Then we report on the origin and process of our six breakout (working) groups. For each group, we describe its contributors, goals and key questions, key insights, and future research. The themes of the groups were derived from a pre-Seminar survey, which also led to a list of suggested readings for the topic of trust in conversational agents. The list is included in this report for references.“ (Abstract Dagstuhl Report) The seminar, attended by scientists and experts from around the world, was held at Schloss Dagstuhl from September 19-24, 2022. The report can be downloaded via drops.dagstuhl.de/opus/volltexte/2022/15770/.
Fig.: The on-site group (Photo: Schloss Dagstuhl – LZ GmbH)
In der Studie „Roboter, Empathie und Emotionen“ von 2021 schlägt Prof. Dr. Oliver Bendel die Einrichtung von Roboterparks in der Schweiz vor: „Um Menschen Maschinen näher zu bringen und eine kritische Einschätzung zu ermöglichen, ist der direkte Kontakt zu fördern, etwa mit Hilfe von Roboterparks. Zugleich müssen auch – zumindest vorübergehend – Räume eingerichtet werden, in denen keine sozialen Roboter sind bzw. eine Roboterquote besteht, um den Einwohnerinnen und Einwohnern, die zurückhaltend und argwöhnisch sind, Sicherheit zu geben, und zwar sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten der Schweiz.“ (Studie „Roboter, Empathie und Emotionen“) Bereits am 8. Dezember 2020 plädierte er in seinem Vortrag „Ethische Dimensionen von Robotik in der Pflege“ im deutschen Bundesministerium für Gesundheit (BMG) für Roboterparks, in denen man realen Robotern begegnet. „Man kann auch spezifische Parks mit Robotern in der Pflege einrichten. Dort könnten zudem gedankengesteuerte Rollstühle, Exoskelette, Hightechprothesen etc. ihren Platz haben.“ Die eingangs genannte Studie ist hier verfügbar.
Die Ringvorlesung der Fachhochschule Nordwestschweiz, eines Verbunds mit neun Hochschulen, widmet sich im Frühjahrssemester der Liebe. Den Auftakt macht Peter Trawny am 22. Februar mit der Philosophie der Liebe. Der deutsche Philosoph lehrt an der Bergischen Universität Wuppertal. Am 15. März 2022 spricht Judith Aregger über den Straßenstrich, die erotische Massage und Escortdienste sowie über Sexualbegleiterinnen. Sie war zwischen 1995 und 2001 in mehreren Kantonen selbst als Sexarbeiterin tätig, danach als Mediatorin des Boulevards Genf, der Anlaufstelle des Straßenstrichs im Genf, deren Leiterin sie heute ist. Oliver Bendel hält am 26. April 2022 einen Vortrag zur Maschinenliebe. Der Informations- und Maschinenethiker lehrt und forscht an der Hochschule für Wirtschaft FHNW und der Hochschule für Technik FNHW. Er unterscheidet zwischen Liebespuppen und Sexrobotern und erklärt die Zusammenhänge zwischen den beiden Ausprägungen. Er zeigt Beispiele wie Harmony und ordnet sie aus technischer und ethischer Sicht ein. Acht weitere Vorträge erwarten das Publikum. Das Programm kann hier heruntergeladen werden.
The Getty Center will host the exhibition „In Focus: Sound“ from June 28-October 2, 2022. „By nature, photographs are silent images, yet photographers have long conjured sound through depictions of music-making, speaking, listening, and poetic insinuation. The photograph and the phonograph are both products of the 19th century that promised to record the otherwise ephemeral sensory perceptions of sight and sound. Drawn from the Museum’s collection, this exhibition includes works by known and unknown makers from the 19th century to the recent past that record the visual while also suggesting the audible.“ (Information Website) According to the Department of Photographs of the J. Paul Getty Museum, there will not be any photographs of smartphones or Amazon devices in the show, but there will be many fascinating photographs on view. Further information via www.getty.edu/visit/exhibitions/future.html.
Unter den Pavillons der Biennale di Venezia 2021 stach der spanische hervor. Die Kuratoren Itziar Okariz und Sergio Prego hatten ihn unter den Titel „Uncertainty“, also „Ungewissheit“, gestellt. Das Architekturmagazin Baumeister schreibt: „Das nimmt nicht nur Bezug auf die Corona-Krise, die der Menschen erneut vor Augen geführt hat, wie unabsehbar viele zukünftige Entwicklungen sind.“ (Baumeister, 20. Mai 2021) Auch das Platzen der spanischen Immobilienblase und damit verbunden der Lebensgrundlage vieler Architekturschaffenden wirke hier nach. Der Pavillon nähere sich dem Thema mehr künstlerisch als architektonisch, nach Ansicht des Autors besonders beeindruckend in der raumfüllenden Installation „Cloud“, die den gesamten Mittelsaal einnehme. „Sie wurde aus tausenden Exposees gefertigt, deren Inhalt um die zentrale Frage dieser Architektur-Biennale kreist: How will we live together?“ Dabei darf man natürlich auch an die Unsicherheit in der Digitalisierung denken, gerade bei Cloud-Lösungen, und daran, wer bei diesen die Macht hat und bei wem die Ohnmacht einkehrt.
Abb.: Die Cloud-Installation im spanischen Pavillon
The 17th International Architecture Exhibition – the whole series, the art part included, is known under the name La Biennale di Venezia – ran from 22 May to 21 November 2021, curated by scholar and architect Hashim Sarkis. Its motto was „How will we live together?“. „We need a new spatial contract. In the context of widening political divides and growing economic inequalities, we call on architects to imagine spaces in which we can generously live together“, Sarkis said to the organizers (s. Website Biennale). „Hashim Sarkis has been Dean of the School of Architecture and Planning at the Massachusetts Institute of Technology (MIT) since 2015. He earned a Bachelor of Architecture and a Bachelor of Fine Arts from the Rhode Island School of Design, and a PhD in Architecture from Harvard University.“ (Website Biennale) Biennial themes ranged from architecture’s responses to climate change to proposals for living on other planets to the interactions between smart cities or smart houses and cyborgs. Ethical issues were repeatedly addressed.
Vom 8. bis 10. November 2021 fand das Wahlmodul „Soziale Roboter“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW statt. Prof. Dr. Oliver Bendel machte über 30 Studentinnen und Studenten mit den Grundlagen der Sozialen Robotik vertraut und stellte ihnen in Zusammenarbeit mit dem FHNW Robo-Lab soziale Roboter wie Pepper, NAO, QTrobot und Cozmo vor. Mit diesen konnten die Anwesenden zwei Tage lang interagieren und kommunizieren. Hugvie war ebenfalls vor Ort, eine Umarmungspuppe aus den Hiroshi Ishiguro Laboratories, die informations- und kommunikationstechnisch aufgerüstet werden kann. Das österreichische Fernsehen war an einem Tag mit dabei, verfolgte die Aktivitäten der Gruppe, machte Interviews mit Oliver Bendel und seiner ehemaligen Masterstudentin Liliana Alvas. Sie präsentierte den Studentinnen und Studenten die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeit, nämlich Antworten auf die Frage, ob soziale Roboter im Einzelhandel den Kunden manipulieren dürfen. Ein Höhepunkt war das Zusammentreffen von zwei Pepper-Modellen. Sie unterhielten sich über die drei Robotergesetze von Isaac Asimov und hatten – so erschien es den Anwesenden – ihre eigene Meinung dazu.
Bern, 2051: Schon 25 Jahre sei es her, seit in der Schweiz Grundrechte für nichtmenschliche Primaten eingeführt wurden. Seither hätten diese schweizweit ein Recht auf Leben sowie auf körperliche und geistige Unversehrtheit. Mit diesem Teaser wird in den Workshop „Reatching into the Rabbit Hole“ eingeführt, der am 3. Juli 2021 in Bern von Reatch in Zusammenarbeit mit Sentience Politics organisiert wird. Man will zurückblicken auf die bewegte Geschichte der Primatengrundrechte in der Schweiz. „Wie hat dieser historische Volksentscheid das Land beeinflusst? Wie veränderte er Wissenschaften, Wirtschaft und Gesellschaft?“ Der Plan für diesen Tag wird wie folgt beschrieben: „Wir sammeln bestehende und neue Ideen, diskutieren Probleme und Herausforderungen und entwickeln Lösungen und Zukunftsperspektiven. Dabei beleuchten wir in konkreten Szenarien, was eine solche Entwicklung für Zoos, für die akademische und die industrielle Forschung sowie die Nutztierhaltung bedeutet und wie sich Primatengrundrechte auch international auswirken.“ (Reatch) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen u.a. aus der Tierethik, dem Tierschutz, der Tiermedizin und der Rechtswissenschaft. Mit dabei sind z.B. Silvano Lieger und Tamina Graber von Sentience Politics und Prof. Dr. Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW, der Grundrechte für Primaten und andere Tiere fordert.
The Salon Suisse at the 17th International Architecture Exhibition in Venice presents its program under the title „Bodily Encounters“. Salonnière is Evelyn Steiner, under assistance of Viviane Ehrensberger. „Bodily Encounters revolves around the fundamental Relationships between the body and architecture: when space is being experienced, the body serves as the most important system of orientation and measurement.“ (Booklet Salon Suisse) On November 18, 2021, Palazzo Trevisan will host the event „JETHRO KNIGHTS, ARMOR GUYVER, AND MUTANT X: HOW TRANSHUMANISTS CHALLENGE ARCHITECTURE“. In the booklet you can read: „Body hacking means invasive or non-invasive intervention in the human body for the purposes of human enhancement or transhumanism. Implanted chips and technical enhancements, for instance, enable the human senses to be extended or purposefully controlled. This evening, the focus is on physical and mental transformation and its impact on architecture. How does architecture respond to members of the human species who take the course of evolution into their own hands? For example, the human sensorium could be adapted to external influences and optimised in such a way that construction in compliance with noise regulations or adherence to climate-related requirements and disability standards would become obsolete. After an introduction to transhumanism by Professor of Information Ethics and Machine Ethics Oliver Bendel, Georg Vrachliotis, Professor of Architectural Theory, and the body hacker Mike Schaffner, will discuss various scenarios and leave room for some surprises.“ (Booklet Salon Suisse) You can download the booklet with further information about the Salon Suisse program here.
Pflege- und Therapieroboter können als Serviceroboter und in vielen Fällen auch als soziale Roboter begriffen werden. Im Vortrag von Oliver Bendel am 31. März 2021 für Careum werden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt und, davon ausgehend, Überlegungen aus Sicht der Ethik angestellt. Am Ende soll deutlich werden, welche Rolle und Position die Schweiz und Deutschland einnehmen, welche Robotertypen und Prototypen bzw. Produkte es im Gesundheitsbereich gibt, welche Zwecke sie erfüllen, welche Funktionen sie übernehmen und welche Implikationen und Konsequenzen dies für den Einzelnen und die Gesellschaft hat, in der Gegenwart und in der Zukunft. Pflegeroboter mögen zur persönlichen Autonomie beitragen und zugleich die informationelle Autonomie schwächen. Therapieroboter können die persönliche Leistung und Zufriedenheit steigern, in Einzelfällen aber auch die Menschenwürde verletzen. Es ist wichtig, soziale Roboter im Gesundheitsbereich so zu gestalten, dass sie möglichst allen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werden und nützliche Werkzeuge für Pflegekräfte und Pflegebedürftige sind. Weitere Informationen über www.careum-weiterbildung.ch.
Abb.: P-Care mit einer Pflegerin (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
„Soziale Roboter und tierfreundliche Maschinen“ lautet der Titel eines Vortrags von Prof. Dr. Oliver Bendel, zu dem der Circle of Compassion einlädt, nach eigenen Angaben ein Verein, der sich für die Würde und Rechte von Tieren einsetzt. Soziale Roboter können für den Umgang mit Menschen oder mit Tieren geschaffen sein. Viele Lebewesen haben soziale Beziehungen, einige sind soziale Wesen. In Robotik und Künstlicher Intelligenz (KI, engl. AI) lag der Fokus seit jeher auf dem Menschen. Forderungen nach einer „human-centered AI“ (weniger im technischen, eher im humanistischen Sinne verstanden) in den 2010er- und 2020er-Jahren betonen dies sogar. Aber immer mehr Maschinen, Roboter und auch soziale Roboter begegnen, ob dies geplant ist oder nicht, Haus-, Nutz- und Wildtieren. Diese reagieren unterschiedlich, teils interessiert, teils desinteressiert, teil lethargisch, teils panisch. Die Forschung muss sich mehr und mehr Tier-Roboter-Beziehungen zuwenden und diese zusammen mit der Praxis so gestalten, dass das Tierwohl gefördert und das Tierleid gemindert wird. Der Vortrag widmet sich sozialen Robotern, die für Tiere gedacht sind, aber auch solchen, die – aus unterschiedlichen Gründen – auf Tiere treffen und mit ihnen interagieren und kommunizieren. Zudem stellt er tierfreundliche Maschinen, die im Kontext der Maschinenethik entstanden sind, vor. Der Vortrag findet über MS Teams am 16. März 2021 statt. Die Anmeldung erfolgt über www.facebook.com/events/856724568440438/ …
Abb.: Eine Aktion des Circle of Compassion (Foto: CoC)
Der berühmteste Whistleblower der Welt, Edward Snowden, ist immer wieder über Videokonferenzen bei Veranstaltungen und Diskussionen zugeschaltet oder steht über einen Telepräsenzroboter wie Beam auf der Bühne einem Moderator Rede und Antwort. Auch in einem Brüsseler Kino war er am 7. September 2016 auf Einladung des damaligen Abgeordneten Jan Philipp Albrecht virtuell zugegen, kurz vor der Veröffentlichung des Films „Snowden“ von Oliver Stone. In die bequemen Polster drückten sich geladene Gäste wie Viviane Reding, die luxemburgische Journalistin und Politikerin, und Oliver Bendel, der am Tag danach im Europäischen Parlament sprach. Bei den Swiss Cyber Security Days, wo Edward Snowden gebucht war, wurde er nun wieder ausgeladen, was als handfester Skandal gelten kann. Angeblich kam der Druck weniger aus der Politik als vielmehr aus der Wirtschaft. Doris Fiala, Präsidentin der Swiss Cyber Security Days und Nationalrätin (FDP), wird im Tages-Anzeiger mit dem Satz zitiert: „Wir wurden sicher nicht erpresst.“ Anscheinend haben auch „gewisse Speaker“ ihr Unbehagen geäußert, „neben Snowden aufzutreten“ (Tages-Anzeiger, 26. Februar 2021). Es sollte geklärt werden, ob die USA direkten oder indirekten Einfluss auf die Veranstaltung genommen und welchen Anteil Schweizer Wirtschaftsvertreter und Politiker an der Absage haben. Zudem sollten sich die Vortragenden zu dem Vorfall äußern, vor allem diejenigen aus der Wirtschaft und Wissenschaft, da der Skandal dem Wirtschafts- und Forschungsstandort Schweiz und der Wissenschaftsfreiheit schaden könnte.