Bilder einer Ausstellung

Weil generische, vom Geschlecht absehende Formen in Verdacht geraten sind, werden andere generische erfunden, etwa als substantiviertes Partizip Präsens, und zwar neben bereits existierenden generischen Formen mit demselben Wortstamm. Damit macht man, so die Vorstellung, mit Hilfe von Worten die Welt gerechter. Es lohnt sich in diesem Zusammenhang, ins Museum zu gehen, um den Blick zu schulen. Bilder einer Ausstellung, aber nicht aus musikalischen, sondern aus sprachlichen Gründen. „Die Lesende“ ist der Titel vieler Gemälde, die eine junge Frau zeigen, die in ihr Buch versunken ist – man denke an Jean-Honoré Fragonard oder Lovis Corinth. Sie ist auch eine Leserin, aber es geht hier darum, dass sie in diesen Minuten oder Stunden neben dem Lesen nichts tut, vom Atmen oder Trinken einmal abgesehen. „Der Trinker“ ist ein Gemälde von Albert Anker. Warum es kein „Trinkender“ ist? Weil der Dargestellte mehr Alkohol als Wasser trinkt und daher ein Alkoholiker ist. „Zeitungsleser im Garten“ ist ein Gemälde von Carl Spitzweg. Obwohl es auch ein Lesender ist, würde man ihn kaum einen Zeitungslesenden nennen – dieses Wort hat sich nicht durchgesetzt. „Zeitungslesender Mann“ ist hingegen eine mögliche Bezeichnung und wiederum ein Bild von Albert Anker. Die „Badende“ – etwa von Jean Auguste Dominique Ingres („Die große Badende“) oder Félix Vallotton – ist immer korrekt. Ein Bader war früher jemand, der ein Bad betrieb. Man sagt nicht: Er ist eher ein Bader als ein Schwimmer. Sondern: „Er badet lieber, als dass er schwimmt.“ „Die Forscher“ ist ein Gemälde von Edvard Munch, „Der Naturforscher“ eines von Carl Spitzweg. An Hochschulen und in den Medien ist oft von Forschenden die Rede. Dies ist eine unpassende und abwertende Bezeichnung. Denn alle Menschen sind Forschende, aber nur wenige sind Forscher. Diese forschen von Berufs wegen. Und keinesfalls ständig. Wer nun denkt, die Museen hätten noch ein Gefühl für die Sprache bewahrt, wird im ganzen deutschsprachigen Raum schnell eines Besseren belehrt, und man steht fassungslos vor den Beschreibungen und Einordnungen mit ihrer verunglückten Wortbildung und Rechtschreibung. Und selbst die Titel von Bildern werden hier und dort umbenannt. Vielleicht erwischt es eines Tages auch den „Trinker“, der zum „Trinkenden“ wird. Dann hätte man ihn, denn so funktioniert die Sprachmagie, zugleich von seiner Sucht befreit.

Abb.: Eine Ausstellung im Reinhart am Stadtgarten in Winterthur

Andere Intelligenzen

„Welche Formen von Intelligenzen existieren? Welche Bedeutung haben sie für unser Verständnis von Ökologie und Gesellschaft? Die internationale Gruppenausstellung widmet sich den unterschiedlichen Formen von Intelligenz: der künstlichen, technologischen und der organischen der Flora und Fauna im Zusammenspiel eines Ökosystems.“ (Website Museum für elektronische Künste) Die beteiligten Künstler untersuchen laut Website, was Intelligenz im Zeitalter von künstlicher Intelligenz sein kann und welche anderen Formen nichtmenschlicher Intelligenz relevant für die Gestaltung unserer Zukunft sein könnten. „Sie fragen, wie ein synthetisches Gehirn einer künstlichen Intelligenz operiert oder Organismen aus der Tier- und Pflanzenwelt empfinden und handeln und was wir von diesen Formen anderer Intelligenzen lernen können.“ (Website Museum für elektronische Künste) Mit diesen Worten wirbt das Museum für elektronische Künste für die sehenswerte Ausstellung „Andere Intelligenzen“, die man am 10. August 2025 zum letzten Mal besuchen kann. Die Kuratorinnen sind Sabine Himmelsbach und Marlene Wenger. Im selben Gebäude kann man in der Ela Eatery vegetarische und vegane Speisen genießen.

Abb.: Im Haus der elektronischen Künste

Completion of „The Robodog Project“

„The Robodog Project: Bao Meets Pluto“ examined how domestic dogs respond to the Unitree Go2 quadruped robot – nicknamed Bao by project initiator Prof. Dr. Oliver Bendel – and how their owners perceive such robots in shared public spaces. The project began in late March 2025 and was completed in early August 2025. The study addressed three questions: (1) How do dogs behaviorally respond to a quadruped robot across six conditions: stationary, walking, and jumping without an additional dog head, and stationary, walking, and jumping with an additional 3D-printed dog head? (2) What are owners‘ expectations and concerns? (3) What regulatory frameworks could support safe integration? Twelve dogs were observed in six structured interaction phases; their behavior was video-coded using BORIS. Another dog participated in a preliminary test but not in the actual study. Pre-exposure interviews with eight owners, as well as an expert interview with a biologist and dog trainer, provided additional insights. Led by Selina Rohr, the study found most dogs were cautious but not aggressive. Curiosity increased during robot movement, while visual modifications had little impact. However, a 3D-printed dog head seemed to interest the dogs quite a bit when the robot was in standing mode. Dogs often sought guidance from their owners, underlining the role of human mediation. Owners were cautiously open but emphasized concerns around safety, unpredictability, and liability. The findings support drone-like regulation for robot use in public spaces.

Fig.: Bao with a dog (Photo: Selina Rohr)

Was sind und können Gefängnisroboter?

„Als Gefängnisroboter werden unterschiedliche Robotertypen bezeichnet, die in Gefängnissen verwendet werden bzw. verwendet werden können oder sollen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 8. August 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Zu ihnen „gehören Serviceroboter wie Informationsroboter, Sicherheitsroboter, Reinigungsroboter, Transportroboter und Küchen- und Werkstattroboter sowie soziale Roboter mannigfaltiger Ausprägung“. Diese Typen werden im zweiten Abschnitt näher dargestellt, etwa auf diese Weise: „Sicherheits- und Überwachungsroboter entlasten oder ersetzen Gefängnisaufseher und Sicherheitskräfte und sorgen für die Sicherheit auf dem Areal, etwa indem sie Auffälligkeiten melden.“ Im dritten geht der Autor auf den Hintergrund ein und gibt Beispiele für den Einsatz: „Es finden sich Berichte ab 2011 über Sicherheitsroboter in Südkorea, die auffälliges Verhalten feststellen sollten. Diese sollten zudem als Medium zur Kommunikation zwischen Insassen und Aufsehern dienen. Ein Artikel von 2023 stellt ein für indische Gefängnisse ersonnenes automatisiertes Überwachungssystem vor, das die Möglichkeit bietet, die Anwesenheit der Insassen über ein Streaming-Portal zu markieren.“ Am Ende wird die ethische Perspektive eingenommen, auch unter Berücksichtigung einer Studie, die von Tamara Siegmann und Oliver Bendel im Jahre 2024 durchgeführt wurde. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gefaengnisroboter-123560 abrufbar.

Abb.: In Alcatraz

Was ist Longevity?

„Longevity … ist laut der Deutschen Longevity Gesellschaft ein ganzheitlicher Ansatz, der eine Verlängerung der Lebenszeit von Menschen bei gleichzeitiger Steigerung der Lebensqualität bis ins hohe Alter anstrebt. Dabei wird die Bedeutung von Ernährung, Bewegung, Schlaf und sozialem Zusammenhalt zur Stärkung der Gesundheit hervorgehoben. Vertreten wird der Ansatz weltweit von Personen und Organisationen, die medizinische, ideelle, ideologische oder kommerzielle Intentionen haben. Man kann von einer regelrechten Longevity-Bewegung sprechen, bei der auch Techies und Influencer eine Rolle spielen.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 8. August 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt geht der Autor auf den Hintergrund ein, nicht ohne die Idee des Jungbrunnens zu nennen, im dritten auf Argumente und Methoden, etwa den Verweis auf den Einfluss der Gene, im vierten auf den Zusammenhang mit dem Transhumanismus. Am Ende wird die ethische Perspektive eingenommen. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/longevity-175159 abrufbar.

Abb.: Ein angeblicher Jungbrunnen

Auch GPT-5 bevorzugt eine Sondersprache

Auch bei GPT-5 ist die Default-Einstellung so, dass im Deutschen nicht die Standardsprache bevorzugt wird, sondern eine Sondersprache, auch als Gendersprache bekannt. Damit findet weiterhin eine gezielte Manipulation statt, die erhebliche Auswirkungen auf den Sprachgebrauch haben dürfte. Gendersprache wird von der Mehrheit der Sprachgemeinschaft abgelehnt. Man könnte sogar sagen, dass sie von der Gesamtheit der Sprachgemeinschaft abgelehnt wird, wenn man annimmt, dass die Vertreter der Gendersprache diese verlassen haben. Sie gilt als sexualisierend, diskriminierend und dysfunktional. Unterstützt wird sie von zahlreichen Medien, Verlagen und Hochschulen, oft im Konflikt mit geltendem Recht. Auch der Staat hat versucht, sie durchzusetzen, zieht sich allmählich aber auf eine neutrale Position zurück und verweist auf die Rechtschreibregeln, die der Rat für deutsche Rechtschreibung festlegt. Zur gezielten Manipulation kommt hinzu, dass ChatGPT mit GPT-5 sich (wie schon GPT-4 bzw. GPT-4o) in erster Linie auf den Duden bezieht, der seine wissenschaftliche Basis längst verlassen hat und gegen das generische Maskulinum ankämpft, das für das Deutsche unverzichtbar ist. Eine offizielle Referenz ist er seit vielen Jahren nicht mehr, und Wörterbücher wie das DWDS sind ihm in vielen Aspekten überlegen. Plus-Benutzer können Gendersprache in den Einstellungen ausschließen – GPT-5 ignoriert dies aber immer wieder, genau wie seine Vorgänger. Sam Altman wird mit den Worten zitiert, GPT-5 sei ein „Experte für jedes Thema mit einem Doktortitel“ (Manager Magazin, 8. August 2025). Allerdings dürfte dies nicht für die Linguistik gelten.

Abb.: Auch GPT-5 bevorzugt eine Sondersprache

An Investigation into the Encounter Between Social Robots and Animals

The volume „Animals, Ethics, and Engineering: Intersections and Implications“, edited by Rosalyn W. Berne, was published on 7 August 2025. The authors include Clara Mancini, Fiona French, Abraham Gibson, Nic Carey, Kurt Reymers, and Oliver Bendel. The title of Oliver Bendel’s contribution is „An Investigation into the Encounter Between Social Robots and Animals“. The abstract reads: „Increasingly, social robots and certain service robots encounter, whether this is planned or not, domestic, farm, or wild animals. They react differently, some interested, some disinterested, some lethargic, some panicked. Research needs to turn more to animal-robot relationships, and to work with engineers to design these relationships in ways that promote animal welfare and reduce animal suffering. This chapter is about social robots that are designed for animals, but also those that – for different, rather unpredictable reasons – meet, interact, and communicate with animals. It also considers animal-friendly machines that have emerged in the context of machine ethics. In the discussion section, the author explores the question of which of the presented robots are to be understood as social robots and what their differences are in their purpose and in their relationship to animals. In addition, social and ethical aspects are addressed.“ The book was produced by Jenny Publishing and can be ordered via online stores.

Fig.: A monkey with a mirror

Fehler und Abweichungen in Texten von ChatGPT

Die überkorrekte oder unidiomatische Sprache von ChatGPT fällt vielen Benutzern auf. Die Ursache dürfte sein, dass das zugrunde liegende Sprachmodell sich beim Generieren an mehrsprachigen Strukturen orientiert und dabei manchmal englischsprachige Muster unkritisch auf das Deutsche überträgt. Sie lässt sich bei einigen anderen Fehlern und Abweichungen finden. Oliver Bendel hat eine Übersicht über diese erstellt. Es handelt sich um einen ersten Entwurf, der nach und nach überarbeitet und erweitert werden soll. Für besonders bedenklich hält er die absichtlichen Eingriffe, die OpenAI vornimmt. So rührt der Gebrauch der Gendersprache, die eine Sondersprache ist, von den Prinzipien her, die auf verschiedenen Ebenen umgesetzt werden. Die Default-Einstellung kann zwar theoretisch über Prompts abgestellt werden, aber tatsächlich ignoriert ChatGPT diese häufig, selbst bei Plus-Benutzern, die Gendersprache grundsätzlich ausgeschlossen haben. Damit stellt sich das amerikanische Unternehmen auf die Seite derjenigen, die Menschen zum Gebrauch der Sondersprache zwingen – auf die Seite von zahlreichen Medien, Verlagen und Hochschulen.

Abb.: Eine Übersicht über Fehler und Abweichungen in Texten von ChatGPT

Romance With a Robot – Fantasy or Reality?

Some thinkers – including Weber-Guskar (2021) – have introduced the idea of „Emotionalized Artificial Intelligence“, describing AI systems designed to elicit emotions in humans, detect and simulate emotional responses, and form affective ties with their users. That concept opens the door to understanding how people might form romantic or erotic relationships with AI agents and robots. Recent studies show these (probably one-sided) relationships are no longer speculative. In a thorough 2024 paper, Bertoni, Klaes & Pilacinski (2024) review the emerging field of „intimate companion robots“, encouraging more research into the field while exploring possibilities from combatting loneliness to replacing vulnerable sex workers. The radical scope of suggested uses makes it obvious how important ethics of human-robot interaction will become. Research by Ebner & Szczuka (2025) explores the romantic and sexual aspects of chatbot communication, and how romantic fantasies shared with them can elicit feelings of closeness that mimic the effects of human partners. There are dangers to these parallels, however, since undesirable aspects of human-human intimate interaction can be replicated as well. Chu et al. (2025) reveal that conversational AI (e.g., Replika) can evoke emotional synchrony, but also patterns resembling toxic relationships or self harm in vulnerable users. The breadth of these studies shows that emotionalized AI, robots, and other human-oriented machines and programs are already a reality, and romantic and sexual engagement with artificial agents is a pressing issue to debate on within ethics of human-robot interaction (authors: Grzegorz Roguszczak, Phan Thanh Phuong Le, Karahan Senzümrüt, Nesa Baruti Zajmi, and Zuzanna Bakuniak).

Fig.: Romance with a robot?

Im Gespräch mit dem Playboy

Der Playboy hat Ende Juli 2025 mit Prof. Dr. Oliver Bendel über Beziehungen mit Chatbots, Liebespuppen und Sexrobotern gesprochen. Die Sonderausgabe erscheint anlässlich der Ausstellung „SEX NOW“, die vom 5. September 2025 bis zum 3. Mai 2026 stattfindet. Sie liegt dann vor Ort im NRW-Forum Düsseldorf aus. Auf der Website zur Ausstellung heißt es: „Sex kann schön, aufregend, provozierend und politisch sein. Mit der Ausstellung SEX NOW laden wir dazu ein, Sexualität in all ihrer Komplexität neu zu entdecken. Ein zentraler Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Beobachtung, dass sich die Sex-Industrie in den letzten Jahren von einer überwiegend männlich dominierten Branche hin zu einer stärker weiblich geprägten Industrie verändert hat. Was sind die Ursachen für diesen Wandel? Wie beeinflusst diese Entwicklung die Art und Weise, wie Sexualität in den Medien und der Gesellschaft dargestellt wird? Welche Auswirkungen hat das auf die Gestaltung und Vermarktung von Produkten und auf die sexuelle Selbstbestimmung?“ (Website NRW-Forum) Die Ausstellung umfasst u.a. Werke von Paul McCarthy, Peaches, Zheng Bo, Tom of Finland, Joëlle Dubois, Poulomi Basu, Miyo van Stenis, Antigoni Tsagkaropoulou, Martin de Crignis und Melody Melamed. Weitere Informationen sind über www.nrw-forum.de/ausstellungen/sex-now verfügbar.

Abb.: Eine Playboy-Leserin

Abschluss des Projekts VISUAL

Am 31. Juli 2025 fand die Abschlusspräsentation des Projekts VISUAL statt. Initiiert wurde dieses von Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Durchgeführt wurde es von Doris Jovic, die ihren Bachelor in Business Information Technology (BIT) in Basel macht. „VISUAL“ steht für „Virtual Inclusive Safaris for Unique Adventures and Learning“. Überall auf der Welt gibt es Webcams, die wilde Tiere zeigen. Sehende können sie nutzen, um bequem vom Sofa aus auf Foto- bzw. Videosafari zu gehen. Blinde und sehbehinderte Menschen sind dabei im Nachteil. Im Projekt wurde im Rahmen von Inclusive AI ein Prototyp speziell für sie entwickelt. Es werden weltweit öffentliche Webcams angezapft, die auf Wildtiere gerichtet sind. Man kann sich zwischen mehreren Lebensräumen auf dem Boden oder im Wasser entscheiden. Zudem kann man „Adult“ oder „Child“ als Profil und eine Rolle („Safari Adventurer“, „Field Scientist“, „Calm Observer“) auswählen. Wenn man das Livevideo aufruft, werden drei Screenshots angefertigt und zu einem Bündel zusammengefügt. Dieses wird von GPT-4o, einem multimodalen großen Sprachmodell, analysiert und evaluiert. Der Benutzer bekommt dann die Beschreibung der Szene und der Aktivitäten vorgesprochen. Die Bedürfnisse von blinden und sehbeeinträchtigten Personen wurden über eine barrierefreie Onlineumfrage eingeholt, bei der der FHNW-Mitarbeiter Artan Llugaxhija unterstützte. Das Projekt dürfte eines der ersten sein, das Inclusive AI mit neuen Ansätzen der Animal-Computer Interaction (ACI) verbindet.

Abb.: Doris Jovic bei der Abschlusspräsentation

„The Robodog Project“ Comes to an End

Animal-machine interaction (AMI) is a discipline or field of work that deals with the interaction between animals and machines. This is how Prof. Dr. Oliver Bendel explains it in the Gabler Wirtschaftslexikon. It is primarily concerned with the design, evaluation, and implementation of complex machines and computer systems with which animals interact and which in turn interact and communicate with animals. There are close links to animal-computer interaction (ACI). Increasingly, the machine is a robot that is either remote-controlled or (partially) autonomous. In „The Robodog Project“ – also known as „Bao Meets Pluto“ – the encounters between robotic quadrupeds and small to medium-sized dogs are explored. The project collaborator is Selinar Rohr, who is writing her bachelor’s thesis in this context. The walking, running, and jumping Unitree Go2 from Oliver Bendel’s private Social Robots Lab is in its original state or is wearing a head made with a 3D printer provided by Norman Eskera. The project is being carried out at the FHNW School of Business and will end on August 12, 2025, after which the results will be presented to the community and, if possible, to the general public.

Fig.: The project is about encounters between robotic quadrupeds and dogs

Unitree stellt humanoiden Roboter R1 vor

Der chinesische Hersteller Unitree hat – wie er am 25. Juli 2025 auf LinkedIn meldete – mit dem R1 einen neuen zweibeinigen, humanoiden Roboter vorgestellt. Mit einem Gewicht von rund 25 Kilogramm ist dieser leichter als das Vorgängermodell G1 (35 Kilogramm) und deutlich günstiger. Der Einstiegspreis liegt bei 39.900 Yuan (ca. 5566 US-Dollar), im Vergleich zu 99.000 Yuan für den G1. Der R1 nutzt ein multimodales großes Sprachmodell (Multimodal Large Language Model, MLLM), das Sprach- und Bildverarbeitung kombiniert. Ausgestattet mit hochflexiblen Gliedmaßen – darunter sechs zweifach bewegliche Beinachsen, eine bewegliche Taille, zwei Arme und ein beweglicher Kopf – bietet er ein breites Spektrum an Bewegungsmöglichkeiten. Unitree positioniert den R1 als offene Plattform für Entwickler und Forscher. Ziel ist es, humanoide Roboter durch niedrigere Kosten und modulare Technik einem breiteren Markt zugänglich zu machen. Neben robotischen Zweibeinern hat das Unternehmen seit Jahren auch robotische Vierbeiner im Angebot, etwa Unitree Go1 und Unitree Go2.

Abb.: Der R1 kommt auf den Markt (Bild: ChatGPT/4o Image)

Zur Zukunft der United Robotics Group

Die United Robotics Group hatte zuletzt mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Nun meldet sie eine Aufteilung in zwei Unternehmen mit unterschiedlicher Fokussierung. „Mit einem klaren Fokus auf anwendungsorientierte Robotik für den Life-Science- und Health-Care-Markt“ wird die Marke künftig von der United Robotics Group Health & Food unter der Leitung von CEO Wassim Saeidi „weiterentwickelt“ (LinkedIn-Post, 23. Juli 2025). MOBILE ROBOTS | advanced intralogistics hingegen vertreibt und integriert „mobile Robotiklösungen, die gezielt auf die Optimierung des Waren- und Materialflusses sowie die Reinigung in Produktionsumgebungen ausgerichtet sind“ (LinkedIn-Post, 23. Juli 2025). Die United Robotics Group war mit großen Ambitionen gestartet. Mit Geldern der RAG-Stiftung ausgestattet, klopfte man an vielen Türen in der ganzen Welt an, übernahm Unternehmen wie Aldebaran, holte Roboter zurück nach Europa und schuf Alternativen zu etablierten asiatischen Produkten. So gesellte sich zu BellaBot mit ihren Katzenöhrchen der etwas sachlichere Plato. Aldebaran, das französische Unternehmen, zu dem Pepper und NAO gehörten, musste 2025 den Betrieb einstellen. Die beiden Flaggschiffe der Sozialen Robotik gerieten im Sommer 2025 in chinesische Hände. Ohne eine gründliche Neugestaltung und technische Aufrüstung dürften sie indes kaum eine Chance haben, auf dem Markt zu bestehen.

Abb.: Pepper während des Wahlmoduls von Oliver Bendel mit einer Studentin

KI in der Medizin

Prof. Dr. Oliver Bendel wurde im Juli 2025 für die Berliner Zeitung von Adrian Lobe zum Einsatz von KI-Systemen in der Medizin befragt. Dabei ging es u.a. um die Unterstützung oder Ersetzung von Ärzten. KI-Systeme können, so der Technikphilosoph, Vorschläge zu Therapien machen, die die Mediziner nicht kennen oder auf die sie nicht gekommen wären. Von daher sollten sie auf jeden Fall einbezogen werden. Letztlich müsse der Mensch entscheiden. Häufig steht man, so die Argumentation, nicht oder nicht stark unter Zeitdruck und kann entsprechende Standards und Prozesse einhalten – man spricht auch vom Human in the Loop. Bei einer Ersteinschätzung in der Notaufnahme ist Oliver Bendel skeptischer. Hier stehe man meist unter Zeitdruck. Das scheine zwar für KI-Systeme zu sprechen, aber es bräuchte auch Zeit, ihre Vorschläge zu prüfen. Er wünscht sich hier eher Fachkräfte, die den Fall aufgrund ihrer Erfahrung beurteilen. Die Informationsethik kann, so der Technikphilosoph, mit Blick auf Datenschutz, informationelle Autonomie (Zugang zu Daten, Anpassung und Weitergabe der Daten) und persönliche Autonomie (Respektieren der Patientenentscheidungen) helfen. Sie beschäftigt sich zudem mit dem Problem, dass KI-Systeme keine Verantwortung tragen können. Die Maschinenethik und Ansätze wie Ethics by Design sind gefragt, wenn es um die Gestaltung der Systeme geht. Diese könnten ihre Aussagen und Empfehlungen z.B. immer unter einen Vorbehalt stellen und eine Prüfung durch Experten verlangen. Der Artikel, in den einzelne Statements von Oliver Bendel aus dem umfassenden Interview eingeflossen sind, kann über www.berliner-zeitung.de aufgerufen werden.

Abb.: Ob die plastische Chirurgie auch ein Anwendungsbereich ist?

Maxvision Acquires Aldebaran’s NAO and Pepper

Shenzhen-based Maxvision Technology Corp. has acquired the core assets of French robotics pioneer Aldebaran, including its iconic humanoid robots NAO and Pepper. This was reported by The Robot Report in its article „Maxvision buys core robot assets of Aldebaran, including Nao and Pepper“ from July 19, 2025. The move follows Aldebaran’s bankruptcy and receivership earlier this year. The company, founded in 2005, became known for designing approachable humanoid robots for education, healthcare, retail, and research. Maxvision stated that the acquisition will bolster its R&D in emotional interaction and motion control, expand its product portfolio into humanoid robotics, and support global expansion – particularly in Europe and North America. According to The Robot Report, strategic sectors include eldercare, education, border security, and emergency services. To honor Aldebaran’s legacy, Maxvision plans to establish a French subsidiary, retaining local teams and investing in continued innovation, especially in education and healthcare applications.

Fig.: Pepper during a lecture in Ladenburg (Photo: Daimler und Benz Stiftung)

Über den Weltraumbergbau

„Weltraumbergbau bezeichnet die Erschließung und Nutzung extraterrestrischer Rohstoffe, etwa auf dem Mond, auf Asteroiden (Asteroidenbergbau) und mittel- oder langfristig auch auf dem Mars. Ziel ist es, Metalle, Wasser, Gase oder andere nutzbare Stoffe zu gewinnen, entweder zur lokalen Verwendung im Weltall (z.B. zur Herstellung von Treibstoff oder Baumaterial) oder für die Rückführung zur Erde. Es handelt sich um ein Anwendungsfeld der Weltraumwirtschaft.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird auf den Hintergrund eingegangen, und es werden Beispiele für Systeme und Bereiche gegeben. Am Ende nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein: „Weltraumbergbau ist mit Stand 2025 im frühen Erkundungsstadium – doch zahlreiche Raumfahrtagenturen und private Unternehmen arbeiten an Technologien, mit denen künftig abgebaut, verarbeitet und verwertet werden könnte. Hier sind insbesondere Umweltethik, Politikethik und Wirtschaftsethik gefragt. Die Umweltethik kann die Natur über diejenige der Erde hinaus – sozusagen die kosmische Natur – als schützenswert auffassen und versuchen, ihren intrinsischen Wert zu begründen.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 19. Juli 2025 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/weltraumbergbau-175022 aufgerufen werden.

Abb.: Weltraumbergbau könnte sich lohnen

Exploring Human-Likeness in AI

The Research Topic „Exploring human-likeness in AI: From perception to ethics and interaction dynamics“, hosted by Frontiers in Cognition, invites submissions on how human-like features in robots and AI systems influence user perception, trust, interaction, and ethical considerations. As AI becomes more integrated into society, anthropomorphic design raises pressing questions: Do human-like traits improve communication and acceptance, or do they lead to unrealistic expectations? What ethical implications arise when machines simulate empathy or emotion? This interdisciplinary call welcomes contributions from fields such as psychology, engineering, philosophy, and education. Submissions may include empirical research, theoretical analysis, reviews, or case studies that explore how human-likeness shapes the way we engage with AI. The deadline for manuscript summaries is September 22, 2025; full manuscripts are due by January 10, 2026. Articles will undergo peer review and are subject to publication fees upon acceptance. Topic editors are Dr. Katharina Kühne (University of Potsdam, Germany) and Prof. Dr. Roger K. Moore (The University of Sheffield, United Kingdom). For full details and submission guidelines, visit: www.frontiersin.org/research-topics/72370/exploring-human-likeness-in-ai-from-perception-to-ethics-and-interaction-dynamics.

Fig.: The humanoid robot Navel

Wearable Social Robots for Mars Missions

The short paper „Wearable Social Robots in Space“ by Tamara Siegmann and Oliver Bendel (FHNW School of Business) has been accepted for presentation at the International Conference on Social Robotics (ICSR). The conference will take place from September 10 to 12, 2025, in Naples, Italy. Social robots have been explored on Earth since the 1990s, but this study considers their application beyond our planet – specifically, on manned missions to Mars. The focus lies on wearable social robots, a promising form factor due to their compact size and light weight. Using AIBI as a case study, the short paper examines how such a robot could support astronauts under the unique psychological and environmental conditions of deep space travel. The authors discuss the little robot’s potential roles and highlight directions for future development, particularly in improving human-robot interaction and communication. The findings suggest that wearable social robots like AIBI could offer valuable support on long-duration space missions.

Fig.: An astronaut with AIBI (Image: ChatGPT/4o Image)

Ein Chatbot für Sursilvan

Das Projekt IdiomVoice (2024 bis 2026) widmet sich dem Erhalt und der Förderung des rätoromanischen Idioms Sursilvan, einer bedrohten Sprache, die in der Surselva gesprochen wird. Ziel ist es, ein LLM mittels Finetuning zu optimieren sowie darauf basierende Chatbots zu implementieren, die Rätoromanisch auch im digitalen Alltag nutzbar machen. Ein erster Anwendungsfall ist ein Chatbot für die Pädagogische Hochschule Graubünden und Lia Rumantscha, mit dem einfache Alltagsdialoge auf Sursilvan geführt werden können. Dieser wird öffentlich und kostenfrei zugänglich sein. Das Sprachmodell wird zudem als Open-Access-Ressource veröffentlicht, um weiteren Institutionen und Unternehmen – etwa im Bereich Tourismus, Gemeindeverwaltung oder Bildung – die Integration in eigene Anwendungen zu ermöglichen. Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW unterstützt das Projekt mit seiner Expertise aus den Bereichen Maschinenethik und Moral Prompt Engineering. Er bringt zudem seine Erkenntnisse zu pädagogischen Agenten mit ein, also zu einem Thema, zu dem er um die Jahrtausendwende an der Universität St. Gallen promoviert hat. Nicht zuletzt war er 2023 der Initiator des ersten rätoromanischen Chatbots überhaupt, von @llegra für das Idiom Vallader. IdiomVoice leistet einen wichtigen Beitrag zur digitalen Vitalisierung der rätoromanischen Sprache – für die Region wie auch für die rätoromanische Diaspora in der ganzen Schweiz. Weitere Informationen sind über www.fhgr.ch/fh-graubuenden/angewandte-zukunftstechnologien/institut-fuer-multimedia-production-imp/idiomvoice/ verfügbar.

Ab.: In Disentis wird Sursilvan gesprochen

Keynote at GROUND 2025 Workshop

Chatbots, voice assistants, and robots – both programmable machines and social robots – had been used in learning for decades. At the GROUND 2025 Workshop on 30 June 2025, held as part of the IAS 2025 in Genoa, Italy, Prof. Dr. Oliver Bendel from the FHNW School of Business in Switzerland presented his own projects from the past 15 years. Some of his chatbots and voice assistants, such as GOODBOT, BESTBOT, and SPACE THEA, recognized user problems and responded appropriately. They demonstrated empathy and emotion. Pepper had been used as an educational application for children with diabetes, and Alpha Mini served as an educational tool in elementary schools. Chatbots for dead, endangered, and extinct languages such as @ve, @llegra, and kAIxo were designed to be integrated into learning environments for all age groups. In recent years, the technology philosopher and information systems expert primarily used GPT-based systems such as Social Robotics Girl and Digital Ethics Girl in his courses. These systems were capable of receiving and answering questions from multiple students simultaneously, even when the questions were asked in different languages. Thanks to prompt engineering and retrieval-augmented generation (RAG), they became specialists in their respective domains. In his keynote „Robots, chatbots, and voice assistants in the classroom“, Oliver Bendel asked how chatbots, voice assistants, and social robots would be designed as adaptive systems for multi-user settings in the future. These capabilities were considered especially important in classroom environments.

Fig.: Oliver Bendel in Genoa (Photo: Giulia Pusceddu)

GROUND Workshop in Genoa

The GROUND workshop (advancing GROup UNderstanding and robots‘ aDaptive behavior) took place for the third time on 30 June 2025 as part of the IAS 19 conference in Genoa, Italy. This full-day event focused on robotics in multi-party scenarios and human-robot interaction in groups. The possibilities of adaptivity and personalization were particularly in demand. The workshop provided a unique platform for researchers and practitioners to exchange ideas, explore new approaches, and network with a passionate community working at the intersection of social interaction and robotics. After Giuilia Pusceddu’s introduction, three keynotes took place. Prof. Dr. Silvia Rossi (University of Naples) talked about „Personalization and Context-awareness in Service Robotics: from Individuals to Groups“, Prof. Dr. Oliver Bendel (FHNW School of Business) about „Robots, Chatbots, and Voice Assistants in the Classroom“, and Prof. Dr. Isabel Neto (University of Lisbon) about „Fostering Inclusion among Mixed-Ability Children through Social Robots“. The short paper presentations and a tutorial by Lorenzo Ferrini took place in the afternoon.

Fig.: Giulia Pusceddu’s introduction