„Social Bots sind Bots, also Softwareroboter bzw. -agenten, die in sozialen Medien (Social Media) vorkommen. Sie liken und retweeten, und sie texten und kommentieren, können also natürlichsprachliche Fähigkeiten haben. Sie können auch als Chatbots fungieren und damit mit Benutzern synchron kommunizieren. Social Bots werden zur Sichtbarmachung und Verstärkung von Aussagen und Meinungen eingesetzt. Dabei können sie werbenden Charakter besitzen bzw. politische Wirkung entfalten.“ So lautet die Kurzfassung eines neuen Beitrags im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler. Dazu passt ein anderer Text von Oliver Bendel über Chatbots, der wie folgt zusammengefasst wird: „Chatbots oder Chatterbots sind Dialogsysteme mit natürlichsprachlichen Fähigkeiten textueller oder auditiver Art. Sie werden, oft in Kombination mit statischen oder animierten Avataren, auf Websites verwendet, wo sie die Produkte und Dienstleistungen ihrer Betreiber erklären und bewerben respektive sich um Anliegen der Interessenten und Kunden kümmern.“ Es wird jeweils auch auf die Perspektive der Informationsethik und der Maschinenethik eingegangen. Die beiden Beiträge, die am 1. Februar 2017 erschienen sind, können über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/social-bots.html bzw. wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/chatbot.html aufgerufen werden.
Abb.: Social Bots sind in den Social Media zu finden
Ein Interview mit Oliver Bendel ist in der neuen Mac Life (3/2017) erschienen, unter dem Titel „Die Diskussion um die elektronische Person hat eben erst begonnen!“. Grundlage war ein intensiver Austausch über Smartphones, Handyromane, die lange vor diesen existierten, die Vorbilder für das Design von Apple und virtuelle Assistenten wie Siri und Cortana. Publiziert wurden vor allem die Aussagen, die sich auf Smartphones und Assistenten bezogen. Zum Design führte der in der Schweiz lebende Wissenschaftler ursprünglich aus, dieses habe ihn an seine Kindheit erinnert: „In unserer Wohnung in Ulm stand der Schneewittchensarg von Braun. In meiner Studienzeit jobbte ich im Café Ulmer Brettle, wie es damals hieß. Mein Chef balancierte gerne mit dem stapelbaren Geschirr TC 100, das er sich geleistet hatte. Das stammte alles aus der Hochschule für Gestaltung in Ulm, der HfG, die von Otl Aicher und Max Bill geleitet und geprägt wurde. Inge Scholl hat sie mitbegründet. Sie habe ich mehrmals getroffen. Wir haben im Stadtarchiv Bilder von Hans und Sophie gesichtet und ausgesucht. In der Geburtsstadt von Max Bill habe ich auch eine Weile gewohnt, in Winterthur.“ Er wünscht sich eine Renaissance guten Designs, wie er auch mit Blick auf Steve Jobs äußerte. Was würde der heute machen, wenn er noch leben würde? „Vielleicht würde er sich … Bügeleisen und Rasierapparate vorknöpfen. Damit steht es ja designmäßig nicht zum Besten.“ Der finale Text kann auch online abgerufen werden, über medium.com/mac-life/interview-mac-life-oliver-bendel-aebde2c2a39b#.2qqwmthqv.
Am 26. Januar 2017 wurde von @Infoethik der 14.000 Tweet abgesetzt. In der Kurzbeschreibung heißt es: „Infos zur Informationsethik (Computer-, Netz- und Neue-Medien-Ethik) sowie zu Maschinen-, Technik-, Wirtschafts-, Politik-, Medizin- und Tierethik.“ Auch Religionskritik und Geschlechterforschung kommen nicht zu kurz. Es handelt sich um einen klassischen Kurznachrichtendienst, über den auf Artikel, Studien und Veranstaltungen hingewiesen wird. Die Tweets von Oliver Bendel haben einen strengen Aufbau: Auf den zitierten Titel folgt der Link zum Beitrag, darauf eine Zusammenfassung, die häufig ein weiteres Zitat enthält. In seltenen Fällen steht anstelle der Zusammenfassung ein Kommentar. Jeder Tweet wird verschlagwortet, i.d.R. mit Hashtags zu den Bereichsethiken (oder zur Disziplin der Maschinenethik). „Informationsethik“ ist wie die Plattformen informationsethik.net und maschinenethik.net der philosophischen Ethik verpflichtet und eine Alternative zu religiösen und wirtschaftlichen Vereinnahmungen der Ethik. Diese finden nicht nur in Wirtschaftsethik und Medizinethik statt, sondern zunehmend auch mit Blick auf die Informationsethik und die Maschinenethik. So finanzieren z.B. kirchliche Einrichtungen wissenschaftliche Tagungen zu Informations- und Technikethik sowie Maschinenethik und benutzen bzw. vermarkten sie für unwissenschaftliche Zwecke. Es gibt Hochschulen, die aus finanziellen oder ideologischen Gründen mit den Kirchen kooperieren.
Abb.: Es wird gefeiert wie bei der Nelkenrevolution
Mit „300 Keywords Informationsethik“ (Springer Gabler, 2016) von Oliver Bendel besteht ein umfangreiches Nachschlagewerk zu Informationsethik und Maschinenethik. Dennoch werden das KLEINE LEXIKON DER INFORMATIONSETHIK und das KLEINE LEXIKON DER MASCHINENETHIK, die als Keimzellen gelten können, nach und nach erweitert und verbessert. Seit 23. Januar 2017 ist auf informationsethik.net ein weiterer Eintrag zu finden: „Der Begriff der alternativen Fakten („alternative facts“) wurde 2017 von Kellyanne Conway geprägt, einer der Beraterinnen von Donald Trump. Ausgangspunkt waren die Zuschauerzahlen bei der Vereidigung des 45. US-Präsidenten. Dessen Sprecher Sean Spicer machte zu diesen falsche Angaben. Alternative Fakten haben in der Politik durchaus Tradition, wenn man an die Unwahrheiten denkt, mit denen der Irakkrieg 2003 begründet wurde. Sie bilden auch den Kern des Geschäftsmodells kreationistischer und überhaupt religiöser Bewegungen und Einrichtungen. Unter Donald Trump wurde in der Politik die Verbreitung von Lügen nach religiösem Vorbild bewusst positiv besetzt. Mit ihm begann auch die Aufweichung des Begriffs der Fake News. Der LÜGENBOT manipuliert für wahr gehaltene Aussagen und produziert so automatisch alternative (selten auch originale) Fakten.“
Abb.: Dieses Schild in Kalifornien übertreibt nur ein bisschen
Im Rahmen der Ringvorlesung „Angewandte Ethik – Transdisziplinäre Einblicke in aktuelle Praxisfelder der Ethik“ fanden seit 11. Oktober 2016 an der Hochschule Konstanz bereits einige Vorträge statt. Prof. Dr. Regine Kather (Philosophisches Seminar, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) berichtete am 22. November 2016 „Von der Würde des Menschen und der Würde der Kreatur“ und entwickelte „Grundprinzipien einer integrativen Bioethik“, PD Dr. Claudia Pawlenka (Philosophisches Institut, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) ging am 20. Dezember auf „Ethische Fragen im Sport“ ein und konkret auf „Perfektionierung und Kommodifizierung des Menschen“. Der Vortrag von PD Dr. Joachim Boldt (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) trug den Titel „Künstliches Leben – Perspektiven der synthetischen Biologie“ (10. Januar 2017). Prof. Dr. Oliver Bendel (Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft FHNW) spricht am 17. Januar über „Die Moral in der Maschine – Maschinenethik“. Zudem geht er kurz auf die Informationsethik und die Roboterethik ein und auf die Vorschläge des Europäischen Parlaments und des IEEE zur Regelung von Robotik und KI. Weitere Informationen über www.htwg-konstanz.de.
Abb.: Von künstlichem Leben und natürlicher Technik
Vor zehn Jahren – also im Jahre 2007 – ist „Nachrückende Generationen“ von Oliver Bendel im Leipziger Literaturverlag (Edition ERATA) erschienen. Sozusagen ein Roman über die Generation Y, fast schon die Generation Z. Es tauchen darin moderne Phänomene auf, die auch in der Informationsethik behandelt werden, etwa Cyber- und Telefonsex. Der Roman wird dabei an keiner Stelle moralisch, so wie auch die Ethik nicht moralisch werden sollte, außer wenn man aus ihr heraus zur Diskussion anregen und deshalb Position beziehen will. Aus dem Klappentext: „Nelli ist 14. Sie und ihre Freundin Sara gehen ins Café, ins Kino, klauen in einer Boutique. Sie haben Cyber- und Telefonsex, langweilen sich auf Partys und begehen beinahe einen Raubüberfall auf offener Straße. Als Nelli den gleichaltrigen Robert kennenlernt, spürt sie so etwas wie Glück – aber zur gleichen Zeit entgleitet ihr das Leben. Sie und Sara verabreden sich im Chat mit einem Mann, der sie zu Hause fast vergewaltigt. Als Nelli schließlich Robert Gewalt antut, scheint dies für beide das Ende zu sein. Und doch geht es irgendwie weiter, ganz anders, als man vermutet.“ Das Buch ist als Printausgabe vergriffen, kann aber als E-Book über alle bekannten Kanäle bezogen werden.
Das private US-Raumfahrt-Unternehmen Space-X will erneut eine Rakete ins All schießen. So beginnt die Beschreibung eines Podcasts auf SRF4 vom 13. Januar 2017. „Dies nachdem vor 4 Monaten eine Transport-Rakete von Space-X in Flammen aufging. Beim neuen Versuch sind Satelliten im Wert von über 3 Milliarden Dollar an Bord.“ (Website SRF4) Der Podcast wird eröffnet mit Statements von Oliver Bendel zu einem Papier, das im Europäischen Parlament vorgestellt wurde und die Regulierung von Robotern und KI-Systemen zum Ziel hat. Das Papier hatte der Wirtschaftsinformatiker, Maschinenethiker und Informationsethiker im Sommer 2016 auf Wunsch eines Abgeordneten des Europäischen Parlaments diskutiert und kommentiert. Oliver Bendel wurde in einem Live-Interview am Morgen von Hans Ineichen befragt, u.a. zur Frage der Haftung und Verantwortung bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto und zu dem sogenannten „kill switch“, einem Schalter, mit dem man die Maschine im Notfall abschalten kann. Einige der Aussagen wurden in den Podcast aufgenommen. Dieser kann über www.srf.ch/sendungen/4×4/neue-hoffnung-bei-space-x heruntergeladen werden. Neben Space-X und Roboterrecht und -moral sind noch Fake-News bei Facebook ein Thema.
„Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Zehnerpotenz mehr Energie als dessen Produktion.“ So besagt es nach der SonntagsZeitung das „Bullshit-Asymmetrie-Gesetz“, das nach dessen Erfinder, dem italienischen Informatiker Alberto Brandolini, auch „Brandolini-Gesetz“ genannt wird. „Kurz: Fake-News sind kaum totzukriegen.“ (SonntagsZeitung, 1. Januar 2017) Der Artikel von Joachim Laukenmann vom 1. Januar 2017 widmet sich diesem Phänomen. „Viele Wissenschaftler haben schon unliebsame Bekanntschaft mit Brandolinis Gesetz gemacht. Vom längst widerlegten Zusammenhang zwischen Impfung und Autismus über die Verharmlosung der Gesundheitsgefährdung von Softdrinks bis zu fadenscheinigen Argumenten gegen den vom Mensch gemachten Klimawandel kursieren Irrtümer hartnäckig im Netz. Teils imitieren die Kreateure der Fake-News sogar Fachzeitschriften.“ (SonntagsZeitung, 1. Januar 2017) Zu Wort kommen u.a. Sophie Mützel, Soziologin und Medienexpertin an der Universität Luzern, Reto Knutti, Klimaforscher an der ETH Zürich, und Oliver Bendel, Technikphilosoph an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Der Artikel kann mit freundlicher Genehmigung des Verlags und des Autors hier heruntergeladen werden.
Im Mai 2017 tagt die Jury, die über das Deutsche Internet-Institut entscheidet, zum zweiten und letzten Mal. Sie hatte im Frühjahr 2016 die Bayerische Akademie der Wissenschaften, die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, das Karlsruher Institut für Technologie, die Ruhr-Universität Bochum und das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung für das weitere Verfahren berücksichtigt. Die genannten Institutionen arbeiten seitdem detaillierte Konzepte aus, die die Jurymitglieder überzeugen sollen. Für den Aufbau des Instituts, das sich informationstechnischen Themen u.a. aus sozial- und rechtswissenschaftlicher sowie ethischer Sicht widmen soll, sind in den ersten fünf Jahren bis zu 50 Millionen Euro vorgesehen. In die Jury hat Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka u.a. Prof. Dr. Viktor Mayer-Schönberger (University of Oxford), Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW, Schweiz), Katharina Borchert (Mozilla Corporation, Chief Innovation Officer), Prof. Dr. Urs Gasser (Harvard University), Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Julius-Maximilians-Universität Würzburg), Prof. Dr. Michael Kerres (Universität Duisburg-Essen), Dr. Constanze Kurz (Chaos Computer Club und Netzpolitik.org) und Dr. Catharina Maracke (Keio University) berufen.
„Was das Internet mit uns, unseren Beziehungen und unserer Kommunikation, mit der Demokratie, der Kultur und der Gesellschaft macht, werden Spitzenforscher aus dem In- und Ausland künftig in Bochum ergründen. Und das sollen sie erklärtermaßen nicht im Elfenbeinturm tun.“ Dies meldet bochum.de unter der Überschrift „Neues Zentrum für Internetforschung in Bochum“. Entstehen soll ein Center for Advanced Internet Studies (CAIS). Weiter heißt es: „Das CAIS will im Dialog mit der Öffentlichkeit an der verantwortlichen Gestaltung des durch die Digitalisierung ausgelösten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Wandels aktiv mitwirken und den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern.“ (Website bochum.de) Gründungsgesellschafter seien neben der Ruhr-Universität Bochum die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster und das Grimme-Institut (Marl). Wie andere Quellen melden, soll das Zentrum auch ein erster Schritt zu einem „Deutschen Internet-Institut“ sein. Über dieses wird im Frühjahr 2017 entschieden. Weitere Informationen über www.bochum.de.
Bei „Funkhaus Europa – Cosmo“ war Claudia D’Avino am 6. Dezember 2016 im Gespräch mit Oliver Bendel. Im ersten Interview unterschied der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker, der live aus dem SRF-Studio in Zürich zugeschaltet war, in Virtual Reality, Augmented Reality und eine Realität, in der Software- und Hardwareroboter zugegen sind. Er berichtete von eigenen Erfahrungen mit Oculus Rift. Im zweiten erklärte er, was moralische und unmoralische Maschinen sind, und gab Beispiele für Prototypen. Im dritten ging es um Gewalt im Virtuellen, mit Hilfe von Waffen oder über Formen der Sexualität. Oliver Bendel wies auf den Unterschied zwischen Büchern und Filmen auf der einen Seite und Computerspielen und VR-Anwendungen auf der anderen Seite hin. Dort sei man eher passiv, man konsumiere und lasse die Phantasie schweifen, hier sei man eher aktiv, man agiere und lebe die Phantasien aus. Als Ethiker würde er an dieser Stelle gerne zurücktreten und die Mediziner und Psychologen vortreten lassen. Wenn etwa Therapien möglich seien mit Hilfe der virtuellen Realität, dürfe es nicht zu vorschneller Ächtung von Gewalt in dieser kommen. Weitere Informationen zur Sendung und der Podcast über www.wdr.de.
Der von Mario A. Pfannstiel, Patrick Da-Cruz und Harald Mehlich herausgegebene Band „Digitale Transformation von Dienstleistungen im Gesundheitswesen: Impulse für die Versorgung“ ist Ende 2016 bei Springer Gabler erschienen. Im Abstract zum Beitrag „Companion: Eine App zur Unterstützung der Peer-Kultur“ von Rainer Telesko und Oliver Bendel heißt es: „Entworfen wurde eine auf das Jugendalter zugeschnittene Intervention des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Gesundheitsförderung Schweiz entwickelte in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Hochschule für Wirtschaft FHNW eine webbasierte App, die Jugendliche dazu anregt, sich gegenseitig zu helfen und damit die Positive Peer Culture zu stärken. Über die Companion App können Jugendliche eines Betriebs miteinander in Kontakt treten und sich u. a. durch ein Mentoring-System unterstützen. Des Weiteren beinhaltet sie Informationen und Links zum Thema Gesundheit, Beruf und Freizeit.“ Es wird sowohl die Perspektive der Informatik als auch der Ethik eingenommen: „Der Artikel skizziert die Entwicklung der Companion App über die Phasen Analyse, Design, Implementierung und Evaluation. Darüber hinaus wird auf ein begleitendes Konzept eingegangen, das aus der Informationsethik heraus entstanden ist.“ Das Buch hat 359 Seiten und kostet ca. 50 Euro.
Der Science Brunch wird zum 25. Mal durchgeführt. Bei der Jubiläumsveranstaltung der Forschungsstiftung FSM und der ETH Zürich geht es um Mobilkommunikation. Es erzählen, so die Website, vier Persönlichkeiten, „was und wie sie wissenschaftlich und beruflich mit der Technologie zu tun haben, wie sie persönlich und privat über die Mobilkommunikation denken und welche Wünsche oder Forderungen sie an den gesellschaftlichen Umgang mit digitalen Technologien haben“ (Website FSM). Eingeladen sind Prof. Dr. Elsbeth Stern, ETH Zürich, Prof. Dr. Ortwin Renn, IAAS Potsdam, und Prof. Dr. Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW. Es moderiert Beat Glogger. „Die Mobilkommunikation ist allgegenwärtig wie kaum eine zweite Technologie. Ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung ist vergleichbar mit derjenigen des Autos. Smartphones sind aus den meisten Berufen nicht mehr wegzudenken und Handys prägen unsere Alltagsroutinen, unser Sozialleben, unser Verhalten und unsere Erwartungen an Dritte. Dabei gibt es Seiten, die man kritisch beobachten muss: mögliche gesundheitliche Effekte der Strahlung etwa, ständige Erreichbarkeit, die Befeuerung einer Ego- und Selfiekultur, sozialer Druck durch Peers oder Fragen zum Datenschutz.“ (Website FSM) Weitere Informationen über www.emf.ethz.ch/de/angebot/veranstaltungen/science-brunches/science-brunch-25-jubilaeumsveranstaltung/.
„Die Zukunft in den Händen der Roboter!“ Mit dieser Schlagzeile wird ein Text zu einem Beitrag angeteasert, der am 24. November 2016 in Radio 32 ausgestrahlt wurde. „Es ist eine düstere Zukunft für KV-Angestellte. Bis zu 100‘000 Stellen könnten wegfallen. Dies unter anderem wegen der Digitalisierung und weil Roboter die Arbeit übernehmen. Das zeigt eine Studie im Auftrag des kaufmännischen Verbands Schweiz. Die Arbeit der Roboter sei Fluch und Segen zugleich, sagt Oliver Bendel, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Nordwestschweiz.“ (Website Radio 32) Er ist der Meinung, dass uns Corobots in der Fabrik unterstützen können, etwa bei schweren körperlichen Arbeiten. Auch Bots und Agenten können uns helfen, beispielsweise bei Routinetätigkeiten im Büro. Künstliche Intelligenz, die derzeit einen enormen Aufschwung erlebt, ist in der Lage, auch wissenschaftliche und kreative Aufgaben zu übernehmen, von der Diagnose von Krankheiten bis hin zum Design von Autos. Es wird weniger Arbeit geben, und die Gesellschaft muss sich darauf einstellen. Dabei muss sie der Wirtschaft die Pflicht auferlegen, die Gewinne gerecht zu verteilen. Der Beitrag kann über die Website des Solothurner Radiosenders nachgehört werden, über www.radio32.ch?rub=33&newsId=31190.
The Oxford Internet Institute is looking for a full-time postdoctoral researcher who will work on the ethical challenges posed by the internet of things, with a focus on privacy, trust, and personal identity. The researcher „will review the literature, elaborate new analyses and hypotheses, and publish the results, in collaboration with Professor Floridi“ (Website Oxford Internet Institute). „The selected candidate will also contribute to the dissemination of the findings through presentations, the organisation of workshops, participation into conferences, and social media.“ (Website Oxford Internet Institute) According to the website of the Oxford Internet Institute, candidates who have completed a doctorate in philosophy or any other relevant discipline with a strong component of ethics are welcome. The position „is available immediately for 24 months in the first instance, with the possibility of renewal thereafter, funding permitting“ (Website Oxford Internet Institute). Only applications received before 12:00 midday GMT on November 30, 2016 will be considered. Further information via www.oii.ox.ac.uk/new-positions/ (link no longer valid)
Drohnen im Sinne von unbemannten Luftfahrzeugen existieren heute in vielfältiger Form, als Quadrokopter genauso wie als Oktokopter, im Betrieb ferngesteuert, teilautonom oder autonom. Man kann den militärischen, politischen, journalistischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und privaten Einsatz unterscheiden. Es finden sich etliche spezielle Bezeichnungen, sowohl im Deutschen als auch im Englischen. Eine Grafik, die über maschinenethik.net zur Verfügung gestellt wird, versucht mit Blick auf die Vielfalt der Drohnen etwas Ordnung zu schaffen. Es handelt sich um eine erste Version, die gegebenenfalls aktualisiert und adaptiert werden soll. Sie kann unter Angabe der Quelle und des Autors auf Websites und in Beiträgen verwendet werden. In der Grafik werden nicht zuletzt Beispiele für Anwendungen gegeben. Dutzende Möglichkeiten mussten aus Platzgründen weggelassen werden. So erfreuen sich Drohnen etwa bei Immobilienmaklern großer Beliebtheit, kann man doch Haus und Garten auch von oben und aus neuen Perspektiven zeigen, ohne dass man gleich einen Hubschrauber mieten muss. Überhaupt ist die Kostenersparnis ein wesentlicher Aspekt bei der Verbreitung der Drohnen. Zugleich stellen sich ethische Fragen; darauf geht etwa dieser Artikel im Informatik-Spektrum ein.
Eine internationale Konferenz zur Medienethik veranstaltet die Fakultät für Kommunikation der Universität von Sevilla. Sie findet statt vom 23. bis 24. März 2017. Organisiert wird sie von der Universität von Sevilla, der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko und der Pompeu-Fabra-Universität (Barcelona). „Active citizenship and media accountability“ sind laut Call for Papers die Themen. Das Abstract mit maximal 1000 Wörtern muss bis zum 31. Januar 2017 an icmesevilla@gmail.com geschickt werden. Man wird innerhalb von zehn Tagen über Annahme oder Ablehnung benachrichtigt. Der fertige Beitrag muss bis 28. Februar 2017 eingereicht werden. Weitere Informationen über congreso.us.es/mediaethics.
Nach der Netiquette 2.0 mit ihren zehn Vorschlägen – von Oliver Bendel zuerst im Blick am Abend vom 17. März 2009 veröffentlicht, dann in der Netzwoche, Ausgabe 5/2010 – ist im November 2016 ein weiterer Kodex erschienen. klicksafe.de meldet: „In Zusammenarbeit mit Masterstudierenden der Hochschule der Medien Stuttgart unter Leitung von Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Wolfgang Schuster, dem 1. Vorsitzenden der Deutschen Telekom Stiftung, hat juuuport zehn Gebote der Digitalen Ethik entwickelt.“ (klicksafe.de, 8. November 2016) Und weiter: „In der digitalisierten Welt haben Internetnutzerinnen und -nutzer große Freiheiten, aber auch eine große Verantwortung. Wie sie sich verhalten und mit Konflikten umgehen, ist Ausdruck ihrer eigenen ethischen Haltung. Deshalb ist es wichtig, sich darüber zu verständigen, wie ein gutes, gelingendes Leben in der digitalen Gesellschaft aussehen soll. Die zehn Gebote verstehen sich als Leitlinien, die helfen, die Würde des Einzelnen, seine Selbstbestimmung und Handlungsfreiheit wertzuschätzen. Sie richten sich vor allem an Jugendliche und berücksichtigen ihre Formen der digitalen Kommunikation. Sie dienen ihnen als Orientierung und zeigen auf, wie man im Internet gut zusammenleben und rücksichtsvoll miteinander umgehen kann.“ (klicksafe.de, 8. November 2016) Im letzten Vorschlag treffen sich die Kodizes. In der Netiquette 2.0 lautet er: „Du sollst Handy und Computer so oft wie möglich ausschalten und dem Gesang der Vögel lauschen.“ (Version Blick am Abend) In den neuen zehn Geboten heißt es ganz ähnlich: „Schalte hin und wieder ab und gönne dir auch eine Auszeit.“
„Gefahren und Chancen der Digitalisierung“ – so der Titel einer Sendung im „Treffpunkt Europa“ bei Euranet Plus, dem Radionetzwerk für EU-Nachrichten. Die Journalistin Urte Modlich ist im Gespräch mit Oliver Bendel, Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Auf der Website wird erklärt, worum es geht: „Mit Hilfe einer klaren Strategie will die EU-Kommission die Digitalisierung der europäischen Wirtschaft vorantreiben – das Ziel dahinter: Europa soll im Wettbewerb mit der Welt bestehen können.“ (Website Euranet Plus) Oliver Bendel erklärt, was das Internet der Dinge und was eine Public bzw. eine Private Cloud ist – und stellt technische Lösungen vor, die Nutz- und Wildtieren helfen können. Auch auf den Initiativbericht zu „Civil Law Rules on Robotics“, der von ihm auf Wunsch eines Abgeordneten des EU-Parlaments kommentiert wurde, geht er ein. Die Sendung mit insgesamt fünf Interviewteilen wurde am 6. November 2016 zum ersten Mal ausgestrahlt und kann über www.euranetplus.de/2016/11/06/gefahren-und-chancen-der-digitalisierung-treffpunkt-europa/ abgerufen werden.
„Leben in der Welt 4.0“ – so der Titel für eine Reihe von Vorlesungen, Experimenten und Talkrunden an der ETH Zürich. Am 6. November 2016 konnte man im Hauptgebäude den Quadrokopter Bluebird, den Fremdenführer Obelix und den Kooperationsroboter Yumi bestaunen. Zu Bluebird heißt es auf der Website, er sei kein Vogel aus Fleisch und Blut, sondern ein äußerst leistungsfähiger Flugroboter. „Ausgestattet mit mehreren Kameras und einem Computer, kann er sich orientieren und Hindernissen ausweichen. Dies ermöglicht es dem Benutzer zum Beispiel, sich am Boden voll und ganz auf die Aufnahme von guten Bildern und Videos zu konzentrieren. Den ganzen Rest erledigt der Roboter für ihn.“ (Website ETHZ) Im Semper-Gebäude wird ihm die Aufgabe gestellt, zwei Dosen zu erkennen und abzutransportieren. Ganz ohne Hilfe macht er das und innerhalb weniger Minuten. Bei so viel hochkarätiger Wissenschaft verwundert, dass auch die ETHZ offensichtlich nicht auf Esoterik und Religion verzichten kann. Am 23. November wagt nicht nur der Cyborg Enno Park (der vor kurzem im Europäischen Parlament zu sehen war) einen „Blick in die Zukunft“, nicht nur der Volkskundler Thomas Hengartner, sondern auch eine Theologin, die – so die Personenbeschreibung in der Broschüre – regelmäßig meditiere. Die Veranstaltungen finden bis 27. November statt, an der ETH Hönggerberg und am ETH-Zentrum. Weitere Informationen über www.ethz.ch.
Pro Juventute hat im November 2016 einen „kostenlosen Medienprofis-Test für die 3. bis 8. Klasse“ lanciert. Auf der Website www.projuventute.ch heißt es: „98 Prozent der 12- bis 19-Jährigen in der Schweiz haben ein Smartphone. Sie nutzen die damit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bisher aber oft ohne das nötige Knowhow und die erforderliche kritische Reflexion. Der Umgang mit Internet, Handy und sozialen Medien ist daher fester Bestandteil des Lehrplans 21. Für diesen wichtigen Schritt bietet Pro Juventute den Schulen nun einen innovativen, webbasierten Einstufungstest an, der das Medienwissen der Schülerinnen und Schüler misst und den Lehrpersonen darauf basierend Unterrichtsinhalte und Lehrmittel vorschlägt. Der sogenannte Medienprofis-Test ist der erste seiner Art. Entwickelt hat ihn die Pädagogische Hochschule Schwyz im Auftrag von Pro Juventute nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Die Entwicklung des Tests wurde durch die finanzielle Unterstützung von Google.org im Rahmen einer mehrjährigen Partnerschaft mit Pro Juventute ermöglicht.“ Und weiter: „Ab sofort können Lehrpersonen den Medienkompetenztest für die 3. bis 8. Klasse unter www.medienprofis-test.ch kostenlos nutzen. Der Medientest steht Schulen ab sofort in Deutsch und ab Frühjahr 2017 in Französisch und Italienisch zur Verfügung.“ Auch informationsethische Fragen werden berührt, etwa im Falle von Sexting.
Abb.: Selfies und Sexting sind Phänomene, die Medienkompetenz erfordern
Am 28. Oktober 2016 fand im Paul-Löbe-Haus in Berlin der 3. Netzpolitische Kongress unter dem Motto „Für eine Ethik der digitalen Gesellschaft“ statt. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion der Bundestagsfraktion der Grünen, Dieter Janecek, schreibt auf seiner Website: „Gemeinsam mit Olivia Klose (Software Development Engineer bei Microsoft) und Prof. Dr. Oliver Bendel (Wirtschaftsinformatiker, Wissenschaftler und Autor) haben wir uns mit ‚Deep Learning‘ auseinandergesetzt: Was unterscheidet Mensch und Maschine und gibt es Algorithmen für Empathie?“ Und weiter: „Eines der zentralen Ziele des Workshops war, die Unterschiede zwischen rein regelbasierten und selbstlernenden Systemen sowohl technisch als auch mit Blick auf die später zu beantwortenden Fragen der Maschinenethik deutlich zu machen. Rein regelbasierten Systemen lassen sich Verhaltensweisen, die man moralisch nennen kann, anhand von annotierten Entscheidungsbäumen beibringen, die Prof. Oliver Bendel maßgeblich entwickelt hat.“ (Website Janecek) Angespielt wird damit auf den Beitrag „Annotated Decision Trees for Simple Moral Machines“, erschienen 2016 im Proceedingsband der AAAI Spring Symposium Series. „Aus ethischer Perspektive stellt sich aber nicht nur die Frage, nach welchen Prinzipien diese Maschinen handeln sollen, sondern auch, welche Maschinen wir durch entsprechende Programmierung überhaupt zu moralischen Maschinen machen wollen, wann moralische Vorgaben vielleicht unverhältnismäßige Einschränkungen in der Funktionsweise einer Maschine darstellen, ob wirklich alle denkbaren Szenarien auch immer vorhersehbar sind, und welche Art von Aufgaben wir überhaupt auf Maschinen übertragen möchten.“ (Website Janecek) Der ganze Beitrag ist über http://www.dieterjanecek.de abrufbar.