Roboter lieben Arbeit. Zumindest sind sie dafür gemacht. Sie unterstützen und ersetzen uns in der Arbeitswelt. In der Industrie, in Produktion und Logistik, sind neue Typen anzutreffen. Co-Robots nehmen uns anstrengende, gefährliche und langweilige Tätigkeiten ab. Sie kommen uns dabei sehr nahe, ganz anders als die alten Industrieroboter, die in den Käfigen sitzen. Serviceroboter verbreiten sich in allen möglichen Bereichen. Als Sicherheitsroboter, verbunden mit Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI), überwachen sie das Betriebsgelände oder das Einkaufszentrum und melden Verdächtiges an eine Zentrale, als Pflege- und Therapieroboter kümmern sie sich zusammen mit Fachpersonal um Kranke und Alte. In all diesen Fällen sind noch Arbeitskräfte vorhanden. Aber das kann sich in Zukunft ändern. Die Liebe der Roboter zur Arbeit ist so groß, dass sie sie für sich haben wollen. Es stellen sich Fragen aus der Sicht der Ethik, mit Blick auf persönliche und informationelle Autonomie sowie auf Arbeitslosigkeit, und aus Politik und Gesellschaft erschallen Rufe nach einer Robotersteuer und nach einem bedingungslosen Grundeinkommen. Prof. Dr. Oliver Bendel stellt in seiner Keynote „Das automatische Verschwinden der menschlichen Arbeit“ im Stadthaus Ulm am 25. Oktober 2018 die Veränderungen in der Arbeitswelt durch Roboter und KI-Systeme vor und diskutiert sie aus unterschiedlichen Perspektiven. Weitere Informationen über www.vdi-ulm.de/schwerpunkte/forum-technik-und-gesellschaft/.
Abb.: Der Vortrag findet im Richard-Meier-Bau statt
The international workshop „Understanding AI & Us“ will take place in Berlin (Alexander von Humboldt Institute for Internet and Society) on 30 June 2018. It is hosted by Joanna Bryson (MIT), Janina Loh (University of Vienna), Stefan Ullrich (Weizenbaum Institute Berlin) and Christian Djeffal (IoT and Government, Berlin). Birgit Beck, Oliver Bendel and Pak-Hang Wong are invited to the panel on the ethical challenges of artificial intelligence. The aim of the workshop is to bring together experts from the field of research reflecting on AI. The event is funded by the Volkswagen Foundation (VolkswagenStiftung). The project „Understanding AI & Us“ furthers and deepens the understanding of artificial intelligence (AI) in an interdisciplinary way. „This is done in order to improve the ways in which AI-systems are invented, designed, developed, and criticised.“ (Invitation letter) „In order to achieve this, we form a group that merges different abilities, competences and methods. The aim is to provide space for innovative and out-of-the-box-thinking that would be difficult to pursue in ordinary academic discourse in our respective disciplines. We are seeking ways to merge different disciplinary epistemological standpoints in order to increase our understanding of the development of AI and its impact upon society.“ (Invitation letter)
Die Deutsche Welle war Ende Mai 2018 im Gespräch mit Oliver Bendel. Anlass war ein Treffen zwischen Angela Merkel und Experten für Künstliche Intelligenz. Der Informations- und Maschinenethiker empfiehlt eine Unterscheidung zwischen Forschung und Entwicklung auf der einen Seite und Anwendung auf der anderen. Er ist für die Freiheit der Forschung. Für ihn endet sie erst da, wo die Freiheit und Unversehrtheit von anderen beginnt, von Menschen und Tieren. Dagegen muss man nach seiner Ansicht die eine oder andere Anwendung von KI bereits jetzt einschränken, etwa dann, wenn Massenüberwachung stattfindet. Die Deutsche Welle über sich selbst auf ihrer Website: „Die Deutsche Welle (DW) ist der Auslandssender Deutschlands. In journalistischer Unabhängigkeit vermitteln wir ein umfassendes Deutschlandbild, stellen weltweite Ereignisse und Entwicklungen aus europäischer Perspektive dar, greifen deutsche und andere Sichtweisen auf. So fördern wir das Verständnis zwischen den Kulturen und Völkern. Zugleich schaffen wir einen Zugang zur deutschen Sprache.“ (Website Deutsche Welle) Das Interview kann über www.dw.com/de/jetzt-machen-wir-gro%C3%9Fartige-spr%C3%BCnge/a-43964092 aufgerufen werden.
„Künstliche Intelligenz (KI) wird unsere Mobilität, unsere Arbeitswelt und unser Leben substanziell verändern.“ (Website Beyond) So beginnt ein Text auf der Website zur Beyond-Initiative von Audi, die von Rupert Stadler ausgeht. Das Ziel sei es, dass KI zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt wird. „Im Fokus stehen die ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Aspekte beim autonomen Fahren und die Zukunft der Arbeit im KI-Zeitalter.“ (Website Beyond) Man hat „ein interdisziplinäres Netzwerk aus internationalen KI-Experten aufgebaut“. „Philosophen und Psychologen treffen auf Software-Ingenieure, Start-Up-Unternehmer und Rechtsexperten.“ (Website Beyond) Bei Audi zeigt man sich überzeugt: Um die „KI-Transformation“ (Website Beyond) zu gestalten, müssen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammenspielen. Teil des Netzwerks sind u.a. Luciano Floridi, Kate Darling, Iyad Rahwan, Walter Brenner, Wendell Wallach und Oliver Bendel. Das nächste Treffen mit Rupert Stadler findet am 10. Juli 2018 statt. Nachtrag vom 26. Juni 2018: Wegen der Verhaftung des Vorstandsvorsitzenden wurde die Beyond-Initiative-Konferenz verschoben.
Abb.: KI und philosophische Ethik haben nichts mit Göttern zu tun
Im Salzburger Nachtstudio auf Ö1 wird am 16. Mai 2018 die Sendung „Alexa lacht“ mit dem Untertitel „Maschinen und andere Gespenster der künstlichen Intelligenz“ ausgestrahlt. Aus der Beschreibung: „Die Differenz zwischen Mensch und Maschine ist längst kleiner geworden in unserem smarten Alltag. Maschinen, die immer selbständiger handeln und entscheiden, ziehen als Saug- und Mähroboter, als Pflege-, Spiel-, Service- oder Sexroboter, als Überwachungs- und Kampfroboter in die menschliche Lebenswelt ein. Das erfordert Regeln im Umgang zwischen Mensch und Maschine sowie eine ethische Reflexion der Programmierung. Der Maschinenethiker Oliver Bendel, die Philosophin Janina Loh und die Informatikerin Joanna Bryson reflektieren diese Problematik in ihrer Forschungsarbeit. Was ist menschliche Projektion im Umgang mit Technologien, und wie ‚verhält‘ sich die Maschine dazu? Der Spuk von Sprachassistentin Alexa, die zuweilen gestört lacht, lässt sich beheben, aber Alexa wertet längst menschliche Gewohnheiten aus und steuert uns.“ (Website Ö1) Weitere Informationen über oe1.orf.at/programm/20180516/513712.
Die Technical Reports des AAAI 2018 Spring Symposium „AI and Society: Ethics, Safety and Trustworthiness in Intelligent Agents“ sind Ende April 2018 erschienen. Enthalten sind u.a. „From GOODBOT to BESTBOT“ (Oliver Bendel), „The Uncanny Return of Physiognomy“ (Oliver Bendel), „The Heart of the Matter: Patient Autonomy as a Model for the Wellbeing of Technology Users“ (Emanuelle Burton et al.), „Trustworthiness and Safety for Intelligent Ethical Logical Agents via Interval Temporal Logic and Runtime Self-Checking“ (Stefania Costantin et al.), „Ethical Considerations for AI Researchers“ (Kyle Dent), „Interactive Agent that Understands the User“ (Piotr Gmytrasiewicz et al.), „Toward Beneficial Human-Level AI … and Beyond“ (Philip C. Jackson Jr.), „Towards Provably Moral AI Agents in Bottom-Up Learning Frameworks“ (Nolan P. Shaw et al.), „An Architecture for a Military AI System with Ethical Rules“ (Yetian Wang et al.) und „Architecting a Human-Like Emotion-Driven Conscious Moral Mind for Value Alignment and AGI Safety“ (Mark R. Waser et al.). Das Symposium fand vom 26. bis zum 28. März 2018 an der Stanford University statt. Für die Maschinenethik wie auch für Informationsethik und Roboterethik ist die Konferenzreihe seit Jahren eine der wichtigsten Plattformen weltweit.
Am Rande der Handelsblatt-Jahrestagung „Strategisches IT-Management“ (15. bis 17. Januar 2018 in München) wurden Interviews mit den Vortragenden geführt und aufgezeichnet. Am zweiten Tag hatte zuerst Prof. Dr.-Ing. habil. Alois C. Knoll (Lehrstuhlinhaber für Echtzeitsysteme und Robotik, Technische Universität München) zum Human-Brain-Projekt der EU referiert, danach Dr. Martin Hofmann, Group CIO, Volkswagen AG über „Augmented Intelligence: AI in enterprise context“. Prof. Dr. oec. HSG Oliver Bendel (Professor für Wirtschaftsinformatik, Informationsethik und Maschinenethik, Hochschule für Wirtschaft FHNW) war auf „Die Ethik als Partnerin von Robotik und KI“ eingegangen. Im Video erläutert er, was Maschinenethik ist. Auf dem Panel hatten er, Prof. Dr.-Ing. habil. Alois C. Knoll, Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Leiter der Forschungsstelle RobotRecht, Julius-Maximilians-Universität Würzburg) und Dr. Ole Wintermann (Senior-Projektleiter, Co-Founder, Blogger, Bertelsmann Stiftung) zum Thema „Sind intelligente Maschinen und Roboter die besseren Menschen?“ diskutiert. Auch dazu steht ein Video zur Verfügung. Alle Videos finden sich über veranstaltungen.handelsblatt.com.
Abb.: Oliver Bendel bei seinem Vortrag (Foto: Handelsblatt)
In der Automation & Robotics vom März 2018, einer Beilage im Manager Magazin, findet sich ein Beitrag von Jan Philipp Albrecht (innen- und justizpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Europäischen Parlament). Er schreibt: „Wir stehen an der Schwelle zu einer Ära, in der immer höher entwickelte Technologien eine neue industrielle Revolution entfesseln können. Künstliche Intelligenz ist allgegenwärtig, und sie ist hier, um zu bleiben.“ Unter dem Stichwort „Simplexity“ führt Prof. Dr. Andreas Dengel (DFKI) aus: „KI definiert die neue Arbeitsteilung von Mensch und Maschine“. Im Interview erklärt Oliver Bendel, was Maschinenethik ist und wie sie mit KI und Robotik zusammenhängt. Er ist gegen eine vorschnelle Regulierung in der Entwicklung. Wenn Regulierung stattfinden soll, dann in den Anwendungsgebieten. An anderer Stelle hatte der Informations- und Maschinenethiker eine Roboterquote für öffentliche Räume gefordert, zum einen wegen der Kollisionsgefahr (bei Transport- und Sicherheitsrobotern), zum anderen wegen der Gefahr der Überwachung (bei Servicerobotern aller Art). Das Interview kann hier heruntergeladen werden.
Nach dem Mittagessen spannte Oliver Bendel beim Symposium „AI and Society“ den Bogen „From GOODBOT to BESTBOT“. Sein BESTBOT-Projekt, das GOODBOT und LIEBOT zusammenführt, startete eine Woche vorher an der School of Business FHNW (der mit der Implementierung beauftragte Student ist David Studer). Der BESTBOT, ein Artefakt der Maschinenethik, soll Probleme des Benutzers auch über Gesichtserkennung identifizieren, was wiederum Probleme für den Benutzer schafft, die ebenfalls diskutiert werden sollen, und zwar aus Sicht der Informationsethik. „Toward Beneficial Human-Level AI … and Beyond“ thematisierte maschinelles Bewusstsein und „superintelligence“ und das TalaMind-Projekt. Philip Jackson betonte, dieses „will help to achieve beneficial human-level AI and superintelligence“ schneller und besser als andere Methoden. Andrew Williams sprach über „The Potential Social Impact of the Artificial Intelligence Divide“. Er fragte nach den Vorurteilen und Verzerrungen, die über KI verstärkt werden. Bei der abschließenden Diskussionsrunde war ein Thema der Zusammenhang zwischen natürlicher Sprache und menschlicher und maschineller Moral, ein anderes die Entwicklung des Arbeitsmarkts angesichts der Übernahme von Arbeit durch KI-Systeme und Roboter.
Das „AAAI 2018 Spring Symposium on AI and Society: Ethics, Safety and Trustworthiness in Intelligent Agents“ an der Stanford University ging am 27. März 2018 um 9.15 Uhr in die zweite Runde (oder in die dritte, wenn man die Halbtage zählt). Den Invited Talk hielt Emma Brunskill, Stanford University, zum Thema „Beyond Expected Reward: Considerations for Reinforcement Learning in High Stakes Domains“. Sie stellte die Frage, wie ein Agent aus Erfahrung lernen kann, gute Entscheidungen zu treffen, wenn die Erfahrung kostspielig oder risikobehaftet ist. Die Session „Applications and Interactive Agents“ startete mit „Interactive Agent that Understands the User“. Piotr Gmytrasiewicz präsentierte ein assistierendes KI-System namens MARTHA. Emanuelle Burton stieß in „The Heart of the Matter“ vor und fragte nach der „Patient Autonomy as a Model for the Wellbeing of Technology Users“ (so der Untertitel). Sie stellte eine Case Study mit dem Titel „Joe the heart patient“ vor. In „The Uncanny Return of Physiognomy“ kritisierte Oliver Bendel neuere Verfahren der Gesichtserkennung, mit denen z.B. sexuelle Orientierungen und kriminelle Tendenzen festgestellt werden sollen, und ordnete sie Physiognomik, der Pseudowissenschaft von Lavater und Co. sowie Biometrik in ihrer unseriösen Form (in der Tradition von Peter Camper) zu.
Abb.: Auch am zweiten Tag war bestes Wetter in Stanford
Nach dem Lunch ging es beim Symposium „AI and Society“ am 26. März 2017 um 14.00 Uhr weiter mit der Session „Ethics and Moral Agents“. Umang Bhatt trug vor zum Thema „Maintaining The Humanity of Our Models“. Er ging auf eine Krankheitsdiagnose durch ein KI-System und später auf Obdachlose in L.A. ein und setzte dies in Beziehung zur Bias-Problematik. In „Ethics as Aesthetic for Artificial General Intelligence“ stellte Dan Ventura die Frage: „How can we ensure an AI agent behaves ethically?“ Er schlug den Schönheitssinn als Bestandteil der Metaethik vor. Rafal Rzepka betonte in „Importance of Contextual Knowledge in Artificial Moral Agents Development“, dass Fühlen, Beobachten und Zählen wichtig für moralisches Verhalten seien, wobei das Fühlen nicht die Domäne von Computern sei. Er setzt auf Geschichten als Grundlage für die Entscheidungen der Systeme. Abschließend fand die Discussion Session statt, moderiert von Venerable Tenzin Priyadashi und Judy Wajcman.
Roboterphilosophie ist ein Teilgebiet der Philosophie, das sich mit Robotern sowie mit Erweiterungsoptionen wie künstlicher Intelligenz befasst. Dabei geht es vor allem (aber nicht nur) um mehr oder weniger autonome Serviceroboter, Pflege-, Transport- und Kampfroboter eingeschlossen. Beteiligt sind Disziplinen wie Erkenntnistheorie, Ontologie, Ästhetik und Ethik, darunter Roboterethik und Maschinenethik; die Technikphilosophie kann einerseits als übergeordnete Instanz verstanden werden, andererseits auch als gleichgestellte, insofern sie Roboter meist lediglich als technische Hilfsmittel und weniger als künstliche Mitgeschöpfe und Zeitgenossen begreift und die Roboterphilosophie mit ihrer spezifischen Perspektive neben sich braucht. In seinem Beitrag für das Wirtschaftslexikon von Springer Gabler erklärt Oliver Bendel, was Roboterphilosophie ist und will. Der Beitrag ist am 21. März 2018 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/roboterphilosophie-54555 aufgerufen werden.
Die Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte widmet sich in ihrer Ausgabe 6-7/2018 der Künstlichen Intelligenz, der Robotik und der Maschinenethik. Die Beträge stammen u.a. von Prof. Dr. Rául Rojas und Thea Dorn („Die können was! Aber können Roboter auch fühlen?“), Prof. Dr. Catrin Misselhorn („Können und sollen Maschinen moralisch handeln?“) sowie Prof. Dr. Oliver Bendel („Überlegungen zur Disziplin der Maschinenethik“). Aus Politik und Zeitgeschichte, die Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, wird von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben. „Sie veröffentlicht wissenschaftlich fundierte, allgemein verständliche Beiträge zu zeitgeschichtlichen und sozialwissenschaftlichen Themen sowie zu aktuellen politischen Fragen. Die Zeitschrift ist ein Forum kontroverser Diskussion, führt in komplexe Wissensgebiete ein und bietet eine ausgewogene Mischung aus grundsätzlichen und aktuellen Analysen.“ (Website APuZ) Weitere Informationen und Zugriff auf die Beiträge über www.bpb.de/apuz/263673/kuenstliche-intelligenz.
Die Handelsblatt-Jahrestagung „Strategisches IT-Management“ findet vom 15. bis 17. Januar 2018 in München statt. Die erste Keynote hält Dr. Helmuth Ludwig (Global Head of Information Technology, SIEMENS AG) zum Thema „Digitalisierung verändert alles“. „Geschäftsmodelle und ganze Branchen wandeln sich exponentiell. Das Fahrwasser für die IT-Organisation ist stürmisch.“ (Website Handelsblatt-Tagung) Das Grußwort stammt von Dr. Markus Söder, MdL, Bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat. Referenten im Themenbereich „Artificial Intelligence & Robotics“ sind u.a. Prof. Dr. oec. HSG Oliver Bendel (Professor für Wirtschaftsinformatik, Informationsethik und Maschinenethik, Hochschule für Wirtschaft FHNW), Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Leiter der Forschungsstelle RobotRecht, Julius-Maximilians-Universität Würzburg), Dr. Martin Hofmann (Group CIO, Volkswagen AG) und Prof. Dr.-Ing. habil. Alois C. Knoll (Lehrstuhlinhaber für Echtzeitsysteme und Robotik, Technische Universität München). Weitere Informationen über handelsblatt.com.
Die neue Ausgabe von apunto widmet sich Transhumanismus, Robotik, Künstlicher Intelligenz und Maschinenethik. Im Heft finden sich Interviews mit Prof. Dr. Jürgen Schmidhuber und Prof. Dr. Oliver Bendel. Thomas Feierabend, Präsident Angestellte Schweiz, schreibt in seinem Vorwort, dass es immer mehr Einsatzbereiche von Robotern gibt. „In der industriellen Produktion haben sie schon lange Einzug gehalten, sie können heute auch bereits Gäste in Hotels empfangen. Versuche in der Alterspflege sind im Gange, und selbstfahrende Busse sowie Taxis finden sich sogar in der Schweiz.“ (apunto, 4/2017) Er entwirft eine Dystopie des Cyborgs in der Arbeitswelt: „Er funktioniert dann völlig frei von Störungen und sehr effizient. Er ist programmiert auf Beginn und Ende der Erwerbsarbeit, ist nie zu spät und befolgt die Anordnungen der Vorgesetzten ohne Widerrede. Und noch schlimmer: Können betriebliche Reorganisationen dann einfach digital veranlasst werden?“ (apunto, 4/2017) Jürgen Schmidhuber und Oliver Bendel sind dann in ihren Ausführungen zu Robotern und KI etwas optimistischer. Der KI-Experte ist der Meinung, dass KI keine Menschen versklaven wird. Der Maschinenethiker ist der gleichen Meinung – und hält Roboter und KI-Systeme in erster Linie für nützliche Werkzeuge. Eine Gefahr geht seines Erachtens von Crackern aus. Das ganze Heft kann hier heruntergeladen werden.
Ein interner Event bei Audi am 20. September 2017 in Ingolstadt widmete sich dem Zusammenhang von Künstlicher Intelligenz (KI), Ethik und Rechtswissenschaft. Eingeladen waren als Referenten u.a. Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW), Prof. Dr. Sepp Hochreiter (Johannes Kepler Universität Linz) und Prof. Dr. Wolfgang Ertel (Hochschule Ravensburg-Weingarten). Oliver Bendel erklärte, was Ethik und Moral sind (Ethik als Disziplin, Moral als ihr Gegenstand), was die Maschinenethik ist (eine Disziplin, die nach der Möglichkeit maschineller Moral fragt, so wie die KI als Disziplin nach der Möglichkeit künstlicher Intelligenz) und welchen Artefakten sich die Maschinenethik seit ca. zehn Jahren zuwendet (selbstständig fahrenden Autos, zivilen Drohnen, Pflege- und Therapierobotern, Kampfrobotern, Chatbots, um nur einige Typen zu nennen). Zusammen mit der Rechtsabteilung und einem Vertreter der Entwicklungsabteilung diskutierte er danach noch auf dem Podium.
Der Beitrag zur Künstlichen Intelligenz in der Zeitschrift National Geographic (7/2017) ist nun als PDF verfügbar und kann hier heruntergeladen werden. Auf 14 Seiten widmet man sich der Arbeit von Oliver Bendel. Der Informations- und Maschinenethiker stand dem Chefredakteur Florian Gless und der Redakteurin Ines Bellinger Rede und Antwort, die von Hamburg in die Schweiz gereist waren. Zudem gibt es eine Graphic Novel zu aktuellen Entwicklungen und den entsprechenden Überlegungen von Oliver Bendel. Ein Glossar zur KI rundet den Beitrag ab. Die Fotos stammen von Elias Hassos, der u.a. Hans Magnus Enzensberger und Martin Walser porträtiert und auf dem FHNW-Campus Brugg-Windisch fotografiert hat. „Wir können in der Hängematte liegen“ – so lautet die Überschrift des Beitrags. Oliver Bendel ist der Meinung, dass uns Roboter unterstützen und entlasten können. Dass Menschen die besten Jahre des Lebens und die besten Stunden des Tages einem Unternehmen schenken, das ihnen womöglich nicht einmal sympathisch ist, hält er für eine Ideologie, die man hinterfragen kann. Vielleicht reichen vier Stunden am Tag für den Lebensunterhalt, wenn ein Grundeinkommen dazukommt. Denn die Gewinne werden weiter erzielt, mit Hilfe von Robotik und KI auch ohne die Arbeiter und Angestellten. Sie müssen nur gerecht verteilt werden. Weitere Informationen über www.nationalgeographic.de.
Abb.: Oliver Bendel in der NG (Foto: NG/Elias Hassos)
Die Juli-Ausgabe der Zeitschrift National Geographic bringt den ersten Teil einer dreiteiligen Serie zur Künstlichen Intelligenz. Auf 14 Seiten widmet man sich der Arbeit von Oliver Bendel. Der Informations- und Maschinenethiker lebt und arbeitet in der Schweiz. Er stand dem Chefredakteur Florian Gless und der Redakteurin Ines Bellinger Rede und Antwort. Zudem gibt es eine Graphic Novel zu aktuellen Entwicklungen und den entsprechenden Überlegungen von Oliver Bendel. Ein Glossar zur KI rundet den Beitrag ab. Die Fotos stammen von Elias Hassos, der u.a. Hans Magnus Enzensberger und Martin Walser porträtiert hat. „Wir können in der Hängematte liegen“ – so lautet die Überschrift des Beitrags. Oliver Bendel ist der Meinung, dass uns Roboter unterstützen und entlasten können. Dass Menschen die besten Jahre des Lebens und die besten Stunden des Tages einem Unternehmen schenken, das ihnen womöglich nicht einmal sympathisch ist, hält er für eine Ideologie, die man hinterfragen kann. Vielleicht reichen vier Stunden am Tag für den Lebensunterhalt, wenn ein Grundeinkommen dazukommt. Denn die Gewinne werden weiter erzielt, mit Hilfe von Robotik und Künstlicher Intelligenz auch ohne die Arbeiter und Angestellten. Sie müssen nur gerecht verteilt werden. Weitere Informationen über www.nationalgeographic.de.
Was haben Wonder Woman und ein Lügendetektor gemeinsam? Warum schämen wir uns für andere Menschen? Kann die Sonne erlöschen? Wer war Mata Hari? Die Fragen bei „Beat the Prof“ auf ZEIT ONLINE sind immer anregend, die Antworten oft verblüffend. Im Mai 2017 wurde ein neues Quiz freigeschaltet, und zwar zur Künstlichen Intelligenz. Die Fragen und Antworten erarbeitete der Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel, der in Zürich lebt und in Basel, Olten und Windisch an der Hochschule für Wirtschaft FHNW arbeitet. Enthalten ist u.a. eine Frage zum Fetter-Mann-Problem. Der bedauernswerte Unbeteiligte werde von einer Brücke auf ein Gleis gestoßen. Aber warum? Antwort 1: „Er wird getötet, damit andere auf dem Gleis überleben.“ Antwort 2: „Er wird heruntergeschubst, damit die Brücke nicht einstürzt.“ Antwort 3: „Er wird getötet, damit das Fetter-Mann-Problem entsteht.“ Das Quiz kann über www.zeit.de/campus/2017-05/beat-the-prof-ethik-kuenstliche-intelligenz aufgerufen werden.
„We love AI“ nennt sich ein neues Angebot der Deutschen Telekom im World Wide Web, das sich ganz der Künstlichen Intelligenz widmet. Jan Hofmann begrüßt die Besucher: „Wir sind überzeugt, dass künstliche Intelligenz nicht nur den Kundenservice verändern wird, sondern unsere gesamte Industrie – jede Industrie, unsere Gesellschaft und unser tägliches Leben.“ (Website We love AI) Eines der ersten Interviews wurde mit dem Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel geführt. Er untersucht die Möglichkeit maschineller Moral und baut einfache moralische Maschinen als Artefakte, die er dann wiederum untersucht. Zu seinem neuesten Projekt innerhalb der Maschinenethik, das einen tierfreundlichen Saugroboter namens LADYBIRD zum Ziel hat, sagt er: „Mir geht es um das Prinzip. Mir geht es darum, zu zeigen, dass solche tierfreundlichen Maschinen möglich sind. Dass man zum Beispiel Entscheidungsbäume benutzen kann, um solche Maschinen zu bauen. In diese Entscheidungsbäume kann man moralische Begründungen einbeziehen. Das mit Ladybird ist ein sehr anschauliches Beispiel. Wir bauen eine Maschine, die bestimmte Farbsensoren hat, die über Muster- und Bilderkennung verfügt und tatsächlich den Marienkäfer erkennt und verschont. Ich will das Prinzip verdeutlichen: Es ist möglich, eine Maschine zu bauen, die bestimmten ethischen Modellen und moralischen Regeln folgt.“ Das ganze Interview kann über www.we-love.ai/de/blog/post/Interview-OliverBendel.html aufgerufen werden.
Vom 28. bis zum 30. März 2017 findet das AAAI 2017 Spring Symposium „AI for Social Good (AISOC)“ an der Stanford University statt. Aus dem Call for Papers: „A rise in real-world applications of AI has stimulated significant interest from the public, media, and policy makers, including the White House Office of Science and Technology Policy (OSTP). Along with this increasing attention has come media-fueled concerns about purported negative consequences of AI, which often overlooks the societal benefits that AI is delivering and can deliver in the near future. This symposium will focus on the promise of AI across multiple sectors of society. We seek to bring together AI researchers and researchers/practitioners/experts/policy makers from a wide variety of domains.“ (Website AISOC) Es tragen vor allem Forscherinnen und Forscher aus den USA vor, aber auch aus Holland und der Schweiz. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW ist mit zwei Beiträgen mit dabei, mit „Towards Kant Machines“ (zusammen mit Kevin Schwegler und Bradley Richards, die nicht vor Ort sein können) und „LADYBIRD: the Animal-Friendly Robot Vacuum Cleaner“. Damit ist auch die Maschinenethik beim KI-Symposium vertreten. Weitere Informationen über scf.usc.edu/~amulyaya/AISOC17/index.html.
Abb.: Gedenktafel für Alan Turing in San Francisco
Im Rahmen der Ringvorlesung „Angewandte Ethik – Transdisziplinäre Einblicke in aktuelle Praxisfelder der Ethik“ fanden seit 11. Oktober 2016 an der Hochschule Konstanz bereits einige Vorträge statt. Prof. Dr. Regine Kather (Philosophisches Seminar, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) berichtete am 22. November 2016 „Von der Würde des Menschen und der Würde der Kreatur“ und entwickelte „Grundprinzipien einer integrativen Bioethik“, PD Dr. Claudia Pawlenka (Philosophisches Institut, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) ging am 20. Dezember auf „Ethische Fragen im Sport“ ein und konkret auf „Perfektionierung und Kommodifizierung des Menschen“. Der Vortrag von PD Dr. Joachim Boldt (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) trug den Titel „Künstliches Leben – Perspektiven der synthetischen Biologie“ (10. Januar 2017). Prof. Dr. Oliver Bendel (Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft FHNW) spricht am 17. Januar über „Die Moral in der Maschine – Maschinenethik“. Zudem geht er kurz auf die Informationsethik und die Roboterethik ein und auf die Vorschläge des Europäischen Parlaments und des IEEE zur Regelung von Robotik und KI. Weitere Informationen über www.htwg-konstanz.de.
Abb.: Von künstlichem Leben und natürlicher Technik