Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 – der IDEepolis – konnte man soziale Roboter wie MiRo und Andrea sowie Serviceroboter der ADLATUS Robotics GmbH aus Ulm bewundern. Im Programm heißt es: „Service- und Assistenzroboter werden in den kommenden Jahren vermehrt in öffentlichen Räumen eingesetzt werden, um Serviceleistungen zu automatisieren und Menschen zu unterstützen.“ (Programm IDEepolis) Dies trifft vor allem auf die Bereiche Reinigung, Transport und Sicherheit zu. Dort lässt sich schon heute Geld verdienen. Die Reinigungsroboter waren im Foyer vor der Aula unterwegs. Neben ihnen war immer wieder MiRo zu sehen, der hasenartige Hunderoboter aus UK. Die Jahrestagung wurde von Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Oliver Zöllner durchgeführt. Das Programm ist hier abrufbar.
Bei der IDEepolis am 19. Juni 2024 wurden zwei Medienschaffende mit dem Medienethik-Award META ausgezeichnet. Dies meldete die Hochschule der Medien Stuttgart am darauffolgenden Tag. „In der Kategorie TV nahm Daniel Andrew Wunderer den Preis für seinen Film ‚Flash Wars – KI im Krieg‘ entgegen, der am 14. März 2024 im rbb Fernsehen lief. Der Film geht der Frage nach, wie sich Kriege und Konflikte verändern, wenn künftig KI und autonome Waffensysteme über Sieg und Niederlage entscheiden. Nach Ansicht der Jury gelingt dem Filmemacher ein außerordentliches Maß an Aufklärung, indem er das hochkomplexe und aktuelle Thema mittels zahlreicher Experten aus den verschiedensten Perspektiven und in seiner ganzen Breite und Tiefe darstellt. Dabei fächert er sämtliche ethische Fragestellungen auf und regt so enorm zur Reflexion an.“ (Medienmitteilung HdM, 20. Juni 2024) Die Laudatio hielt Jasmin Müller.
Bei der IDEepolis am 19. Juni 2024 wurden zwei Medienschaffende mit dem Medienethik-Award META ausgezeichnet. Dies meldete die Hochschule der Medien Stuttgart am darauffolgenden Tag. „In der Kategorie Radio überzeugte Carina Schroeder mit ihrem Beitrag „Dürfen wir Maschinen verletzen?“ für die Sendung Zeitfragen (Deutschlandfunk Kultur), ausgestrahlt am 15. Juni 2023. Sie stellt darin das Verhalten des Menschen gegenüber Robotern in den Fokus und zeigt auf, dass die titelgebende Frage kein bloßes Gedankenexperiment ist, sondern gesellschaftliche und ethische Relevanz für unsere Zukunft besitzt. Die Jury lobt die präzise und nachvollziehbare Analyse, mit der Carina Schroeder beschreibt, dass eine schlechte Behandlung von willenlosen Maschinen Rückwirkungen auf unsere Empathiefähigkeit haben und damit zu unserem eigenen Schaden sein kann.“ (Medienmitteilung HdM, 20. Juni 2024) Die Laudatio hielt Katharina Siebecke-Yrisarry.
Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 – der IDEepolis 2024 – ging es um humanoide Roboter, soziale Roboter und Serviceroboter aller Art. Dabei war sozusagen die Maschinenethik des deutschsprachigen Raums fast vollständig vertreten, in Person des Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatikers Prof. Dr. Oliver Bendel („Handbuch Maschinenethik“ – Springer VS) und der Philosophin Prof. Dr. Catrin Misselhorn („Grundfragen der Maschinenethik“ – Reclam). Beide veröffentlichen seit 2012 im Rahmen dieser Disziplin. Oliver Bendel hat seitdem auch zahlreiche Artefakte der Maschinenethik auf den Weg gebracht. Sein Vortrag trug den Titel „Es wird ein Mensch gemacht: Die Vision des universellen Roboters“. Dabei behandelte er am Rande moralische Maschinen ganz unterschiedlicher Art. Catrin Misselhorn ging auf „Künstliche Systeme zwischen Subjekten und Artefakten“ ein. Zudem referierten Prof. Dr. Armin Nassehi vom Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München („Das Zusammenwirken von Mensch und Roboter aus soziologischer Perspektive“) und – zugeschaltet aus Japan – Prof. Dr. Christian Becker-Asano von der Hochschule der Medien („Roboter und Emotionen“).
Abb.: Oliver Bendel und Catrin Misselhorn bei der Podiumsdiskussion
Im Rahmen der Tagung IDEepolis 2024 an der Hochschule der Medien in Stuttgart fand die 20. Verleihung des Medienethik-Awards META statt. Dieser „versteht sich als Qualitätssiegel für eine werteorientierte Berichterstattung und möchte die Aufmerksamkeit auf ethische Fragestellungen lenken“ (Website Meta). Der Preis wird jährlich von Studierenden an Journalisten, Redaktionen und andere Medienschaffende vergeben. Gewinner waren dieses Jahr Carina Schroeder mit ihrem Beitrag „Dürfen wir Maschinen verletzen?“ (Kategorie Radio, Laudatorin: Katharina Siebecke-Yrisarry) und Daniel Andrew Wunderer mit seinem Beitrag „Flash Wars – KI im Krieg“ (Kategorie TV, Laudatorin: Jasmin Müller). Initiatorin des Medienethik-Awards META ist Prof. Dr. Petra Grimm von der Hochschule der Medien.
Abb.: Links Daniel Andrew Wunderer, vor ihm Petra Grimm, ganz rechts Carina Schroeder
Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 konnte man soziale Roboter wie MiRo und Andrea sowie Serviceroboter von Atlatus bewundern. Andrea ist ein Projekt von Prof. Dr. Christian Becker-Asano von der Hochschule der Medien. Beim Design habe man sich – so steht es auf der Website – „bewusst für einen androgynen Androiden entschieden, um zu erforschen, wie Menschen auf unterschiedliche Geschlechter eines Roboters reagieren“ (Website Hochschule der Medien). In der Tat ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob Andrea einen Mann oder eine Frau darstellen soll. Je nach Schminke, Perücke oder Kleidung – man mag hier von Robot Enhancement sprechen – kann sich aber ein Eindruck verfestigen. Weiter heisst es: „Andrea kann nicht stehen, aber, mit Druckluft versorgt, aufrecht sitzen.“ (Website Hochschule der Medien) Andrea wurde in Japan angefertigt. Interessant ist, dass dies die Augen zu verraten scheinen. Es ist die Vorstellung eines Menschen aus Europa – mit Einflüssen aus Japan. Androiden kommen ansonsten vor allem aus den USA – Hanson Robotics hat seinen Hauptsitz allerdings inzwischen in Hongkong – und aus China.
Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 konnte man soziale Roboter wie MiRo und Andrea sowie Serviceroboter der ADLATUS Robotics GmbH bewundern. MiRo ist ein sozialer Roboter, der von der britischen Firma Consequential Robotics in Zusammenarbeit mit der University of Sheffield entwickelt wurde. Er ähnelt je nach Perspektive einem Hasen oder einem Hund, ist also animaloid gestaltet. Er hat mehrere Sensoren, acht Freiheitsgrade und eine Simulationssoftware. Die Firma schreibt auf ihrer Website: „MiRo-E’s friendly pet-like appearance and qualities stand out and appeal to everyone. Providing a sophisticated and technically advanced platform that can be utilised in multiple departments. Introduce new students into Robotics and CS, broaden research topics potential, and provide a brilliant outreach and public engagement tool.“ Auf dem Boden begegnete der hasenartige Roboterhund immer wieder den Reinigungsrobotern der ATLATUS Robotics GmbH.
In seiner Keynote „Es wird ein Mensch gemacht: Die Vision des universellen Roboters“ bei der IDEepolis am 19. Juni 2024 an der Hochschule der Medien ging Prof. Dr. Oliver Bendel auf universelle Roboter ein. Er begann mit einem Zitat aus „Faust II“ und stellte dann die Fortschritte in den Bereichen vor, die für den Bau eines Serviceroboters der Zukunft notwendig sind. Er kam zu folgenden Schlussfolgerungen: „Ein Serviceroboter als universelle Maschine kann an Schulen und Hochschulen, im Büro, in der Fabrik, im Hoch- und Tiefbau, im Haushalt und in der Freizeit eingesetzt werden. Er kann Sachverhalte erläutern und darstellen, Blumen gießen, am Fließband stehen, Gleisarbeiten durchführen, die Spülmaschine ein- und ausräumen und den Hund Gassi führen. Er kann als Gesprächspartner ebenso dienen wie als Sportpartner oder Liebespartner. Die humanoide Gestaltung erlaubt dem Roboter, sich überall dort zu bewegen, wo wir uns selbst auch bewegen. Zugleich kann er übermenschliche Fähigkeiten haben, schneller sein als wir, stärker, robuster. Er kann mit Sensoren ausgestattet werden, die weit über die Leistungsfähigkeit unserer Sinne hinausgehen. Damit könnte er zum Partner werden, der unser Überleben sichert in einer zunehmend gefährlichen und feindlichen Umwelt, aber auch zum Gegner, der sich gegen uns wendet.“ Nach Oliver Bendel können Digit, Atlas, Figure 01, H1, G1 und andere Modelle als Vorstufen von universellen Robotern aufgefasst werden. Es ist nach seiner Ansicht wichtig, sie in geschlossenen oder halboffenen Welten wie Fabriken zu erproben, bevor man sie in offene Welten entlässt. Die Jahrestagung wurde von Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Oliver Zöllner durchgeführt. Das Programm ist hier abrufbar.
Abb.: Oliver Bendel bei seiner Keynote (Foto: Aaron Kubach)
Das Cybrothel in Berlin, entstanden aus einem Kunstprojekt, kann mit neuen Attraktionen aufwarten. Dazu gehört die Alienfrau Liara – und Kokeshi 2.0. Zu dieser heißt es auf der Website: „Entdecke die Geheimnisse der Maschinenliebe hautnah. Revolutionäre Robotik trifft auf streichelzartes TPE und verschmilzt zur leidenschaftlichen [Doll] namens Kokeshi 2.0. Spiel mit ihr und lass deine Fantasie Wirklichkeit werden. Im immersiven Spiel mit einer Stimmschauspielerin kannst du zum ersten Mal auf eine Reise in die Welt des Cyborg Sex begeben. Tauch in sie ein! Fühl, wie sie zum Leben erwacht! Komm mit ihr!“ (Website Cybrothel) Man kann von einer „enhanced doll“ sprechen, wie im Falle von Emma aus China. Wie diese hat Kokeshi 2.0 eine Körpertemperatur, die der von Menschen entspricht. Besonders an ihr ist – neben der erwähnten echten Stimme – die „Taille-Hüfte-Drehung“: Sie reibt ihre Hüften gegen die des Benutzers. Zudem beherrscht das System ein „Oralsaugen“. Über das Etablissement hat Bild TV die Doku „Hey, Puppe“ gedreht, in der neben anderen der Cybrothel-Betreiber Philipp Fussenegger und der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph Oliver Bendel zu Wort kommen. Letzterer hat 2020 das Buch „Maschinenliebe“ herausgegeben, mit Beiträgen renommierter Psychologen, Sexualwissenschaftler und Roboterexperten.
Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 – der IDEepolis 2024 – geht es um humanoide Roboter, soziale Roboter und Serviceroboter aller Art. Dabei wird sozusagen die Maschinenethik des deutschsprachigen Raums fast vollständig vertreten sein, in Person des Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatikers Prof. Dr. Oliver Bendel („Handbuch Maschinenethik“ – Springer VS) und der Philosophin Prof. Dr. Catrin Misselhorn („Grundfragen der Maschinenethik“ – Reclam). Zudem referieren Prof. Dr. Armin Nassehi vom Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und Prof. Dr. Christian Becker-Asano von der Hochschule der Medien (zugeschaltet aus Japan). Aus dem Forschungsprojekt ZEN-MRI (www.zen-mri.de) werden Ideen zur Gestaltung von Robotern im öffentlichen Raum vorgestellt. Im Rahmen der Tagung findet zudem die 20. Verleihung des Medienethik-Awards META statt, in deren Rahmen laut IDE herausragende journalistische Beiträge zum Thema Mensch-Maschine von einer studentischen Jury prämiert werden. Die Keynote von Oliver Bendel trägt den Titel „Es wird ein Mensch gemacht: Die Vision des universellen Roboters“. Die Jahrestagung wird von Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Oliver Zöllner durchgeführt. Das Programm ist hier abrufbar.
Millionen von jungen Männern wurden seit 1959 im Rahmen der Musterung in unerwünschter Weise im Genitalbereich angefasst. Martin Gerstner erwähnte am 15. September 2010 in der Stuttgarter Zeitung den „Eierkontrollgriff“ in seinem Artikel „Der dienstliche Griff an die Körpermitte“. Markus Feldenkirchen legte am 14. Juni 2024 mit einer Spiegel-Kolumne mit dem Titel „Und dann machte die Amtsärztin den ‚Eierkontrollgriff'“ nach. Unerwünschte Berührungen und sexuelle Handlungen, die die sexuelle Selbstbestimmung eines Mannes verletzen, werden in der Gesellschaft und von der Politik kaum ernst genommen. Martin Gerstner zitierte aus dem Wehrpflichtgesetz wie folgt: „Die zu musternde Person wird gewogen, vermessen und nach Alkohol-, Zigaretten- und anderem Drogenkonsum befragt.“ Als Mann hat man offenbar hinzunehmen, dass man von fremden Männern oder Frauen im Genitalbereich angefasst wird. Es ist zu fragen, warum dies von Medien kaum thematisiert wurde, und warum sich kein Verantwortlicher entschuldigt hat. Wie ist die Situation heute? Dies wird auf der Website einstellungstest-bundeswehr.de erklärt. Die „Genitalorgane“ des Manns werden einer „Inspektion und Palpation“ unterzogen. Sie werden also betrachtet und abgetastet. Die Frau muss eine Kopie der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung vorlegen, die nicht älter als 6 Monate ist. Dies gilt „nur für Bewerberinnen über 20 Jahre“. Es wird also ein Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht, zudem ein Unterschied beim Alter. Frauen können zum Arzt ihres Vertrauens gehen – Männer werden nach wie vor von Fremden angefasst. Man kann allenfalls argumentieren, dass die Betroffenen sich freiwillig zum Dienst melden, mit allen Konsequenzen. Jahrzehntelang war dies nicht der Fall. Es herrschte Zwangsdienst, und in dessen Vorbereitung fand der Übergriff statt. Dies muss dringend aufgearbeitet werden, von den Medien und von der Politik.
Das Paper „Robots at arm’s length: Unveiling the dynamics of interpersonal distance preferences in human-robot interactions“ von Katharina Kühne, Laura M. Zimmer, Melina Jeglinski-Mende, Oliver Bendel, Yuefang Zhou und Martin Fischer wurde bei der Robophilosophy 2024 angenommen. In der Studie geht es um den räumlichen Abstand zwischen sozialen Robotern und Menschen. Nach Ansicht der Autoren wirken sich die Ergebnisse auf die Gestaltung von sozialen Robotern und die Optimierung von Interaktionen aus, insbesondere in pädagogischen oder medizinischen Kontexten. Katharina Kühne ist Doktorandin der Potsdam Embodied Cognition Group (PECoG) an der Universität Potsdam. Sie hat ein Diplom in Sprachunterricht, einen Master in Linguistik und einen Master in Kognitionspsychologie. Betreut wird sie von Prof. Dr. Martin Fischer (Universität Potsdam, Leiter der PECoG) und Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW, assoziierter Forscher der PECoG). Der Ergebnisse der Studie werden bei der Robophilosophy vorgestellt, die vom 20. bis 23. August 2024 in Aarhus stattfindet.
Abb.: Zwei Pepper-Roboter bei einer Veranstaltung in Zürich
„In der Weite des Universums glänzt Liara T’Soni wie ein Juwel im Dunkel der Nacht. Ihre blaue Haut strahlt im sanften Schein der Sterne, und ihre Augen funkeln mit der Wissbegierde einer Forscherin und der Leidenschaft einer Liebenden. Sie ist eine Kombination aus sinnlicher Anziehungskraft und intellektueller Tiefe, die die Herzen von Raumfahrern und Forschern erobert.“ (Website Cybrothel) So beschreibt das Cybrothel die Alienfrau Liara. Diese Schönheit vom Volk der Asari ist auf der „Suche nach dem intergalaktischen Superschwanz“ (Website Cybrothel). Und so ist sie in dem Etablissement in Berlin gelandet, über das Bild TV die Doku „Hey, Puppe“ gedreht hat, in der neben anderen der Cybrothel-Betreiber Philipp Fussenegger und der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph Oliver Bendel zu Wort kommen. Bereits die ehemalige BorDoll-Betreiberin Evelyn Schwarz machte in einem Interview deutlich, dass sich viele junge, schüchterne Männer für Fantasyfiguren interessieren, für Mangamädchen und Elfen. Über die Gründe kann man nur spekulieren, aber wahrscheinlich versuchen Fantasyfans, Gamer und Cosplayer, ihre Erlebnisse in der Fiktionalität und Virtualität in der Realität wiederzufinden. Das Interview, geführt von Leonie Weber, findet sich im Buch „Maschinenliebe“ (2020). Wie Liara bei den Männern im Cybrothel ankommt und ob sie am Ende ihren intergalaktischen Superschwanz findet, wird die Zukunft zeigen. Auf der Website wird man jedenfalls gefragt. „Stellst Du Dich ihr als Forschungsobjekt zur Verfügung?“
The deadline for the International Conference on Social Robotics 2024 (ICSR 2024) is approaching. Experts in social robotics and related fields have until July 5 to submit their full papers. The prestigious event was last held in Florence (2022) and Qatar (2023). Now it enters its next round. The 16th edition will bring together researchers and practitioners working on human-robot interaction and the integration of social robots into our society. The title of the conference includes the addition „AI“. This is a clarification and demarcation that has to do with the fact that there will be two further formats with the name ICSR in 2024. ICSR’24 (ICSR + AI) will take place as a face-to-face conference in Odense, Denmark, from 23 to 26 October 2024. The theme of this year’s conference is „Empowering Humanity: The role of social and collaborative robotics in shaping our future“. The topics of the Call for Papers include „Collaborative robots in service applications (in construction, agriculture, etc.)“, „Human-robot interaction and collaboration“, „Affective and cognitive sciences for socially interactive robots“, and „Context awareness, expectation, and intention understanding“. The general chairs are Oskar Palinko, University of Southern Denmark, and Leon Bodenhagen, University of Southern Denmark. More information is available at icsr2024.dk.
Anika Zuschke befragte Prof. Dr. Oliver Bendel zur Nutzung von KI in den Bereichen Dating und Liebe. Er stellte zunächst den Hintergrund dar: „KI-Systeme und -Anwendungen können von den Betreibern und von den Benutzern von Dating-Plattformen verwendet werden. Als Betreiber kann man versuchen, mit Hilfe von KI das Matching und die Analyse zu verbessern. Man kann dem Benutzer auch verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung stellen. Als Benutzer kann man mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen und Bildgeneratoren Bilder von sich anpassen und anfertigen lassen, von Bots das Swipen übernehmen lassen oder von Chatbots die Fragen der Plattform beantworten oder die Dialoge mit den Benutzern schreiben bzw. führen lassen. Man kann auf Mittler und Dienste wie Bumple und CupidBot zugreifen. Darüber hinaus kann man KI-Anwendungen jenseits von Dating-Plattformen nutzen, etwa Deep Fakes erstellen, als Video oder Audio. Man kann Fotos und Videos von Sprachmodellen analysieren lassen. Und als Blinder kann man sich nicht nur Räume und Landschaften beschreiben lassen, sondern auch Menschen, ihr Aussehen und ihre Haltung. Zumindest theoretisch, denn Sprachmodelle wie GPT-4 machen z.B. Schwierigkeiten, wenn man sie nach der Attraktivität fragt. Und sie weigern sich, Nacktheit zu beschreiben. Für Blinde, die Be My Eyes mit der Funktion Be My AI benutzen, definitiv ein Problem.“ Dann ging er auf ihre Fragen ein, die etwa Chancen und Risiken von KI-Systemen betrafen, und deren Möglichkeit, das menschliche Gegenüber zu ersetzen. Seine Antworten wurden in dem Artikel „‚Nicht mehr mit 600 Leuten reden‘: Wie künstliche Intelligenz unser Datingleben verändern wird“ verarbeitet, der am 8. Juni 2024 in mehreren Zeitungen erschienen ist, etwa in der Frankfurter Rundschau.
Abb.: Auch bei Tinder und Co. kann man KI-Systeme verwenden
Vom 25. bis 27. März 2024 fanden an der Stanford University die AAAI Spring Symposia statt. Eine der Veranstaltungen war der Frage gewidmet, wie generative KI das Wohlbefinden verbessern kann. Was macht man nach so einer KI-Konferenz? Eine Möglichkeit ist, nach San Francisco zu fahren. Es ist sicherlich eine der schönsten Städte der Welt. Eine andere Möglichkeit ist, in den Südosten zu gehen. Dort findet man einen der schönsten Nationalparks der Vereinigten Staaten, das Death Valley. Karl-May-Lesern wird er aus dem Roman „Im Tal des Todes“ bekannt sein. Im Frühjahr 2024 fand dort ein Naturschauspiel statt. In Badwater, wo normalerweise eine Salzschicht den Boden bedeckt, hatte sich ein flacher See gebildet. Er wird Lake Manly genannt. Anfang Juni 2024 dürfte sich die Situation ganz anders darstellen. Es wurden bis 50 Grad Celsius erreicht – selbst für den heißesten Ort der Welt zu dieser Jahreszeit eine Ausnahme. Der See ist dem Tod geweiht. Goodbye, Lake Manly!
Im Frühjahrssemester 2024 hat Prof. Dr. Oliver Bendel virtuelle Tutorinnen in seine Lehre eingebunden. Es handelte sich um „custom versions of ChatGPT“, sogenannte GPTs. Zur Verfügung standen Social Robotics Girl für die Wahlmodule zur Sozialen Robotik, entstanden bereits im November 2023, und Digital Ethics Girl vom Februar 2024 für die Pflichtmodule „Ethik und Recht“ und „Ethics and Law“ innerhalb der Studiengänge Wirtschaftsinformatik und Business Information Technology (Hochschule für Wirtschaft FHNW) sowie „Recht und Ethik“ innerhalb von Geomatik (Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW). Die virtuellen Tutorinnen haben das „Weltwissen“ von GPT-4, aber auch das spezifische Fachwissen des Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatikers aus Zürich. Gezeigt hat sich, dass die GPTs gewisse Impulse geben und den Unterricht auflockern können. Ihre besondere Stärke zeigen sie bei Gruppenarbeiten, bei denen Studenten nicht mehr die Bücher ihres Dozenten konsultieren müssen – was bei hohem Zeitdruck kaum zielführend ist -, sondern gezielte Fragen an sie stellen können. Nicht zuletzt ergeben sich Möglichkeiten für das selbstregulierte Lernen. Im Mai 2024 ist das Paper „How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?“ von Stefanie Hauske und Oliver Bendel erschienen – es wurde bereits im Dezember 2023 bei den AAAI Spring Symposia eingereicht und Ende März 2024 an der Stanford University vorgestellt.
Am 6. Juni 2024 leitete Prof. Dr. Oliver Bendel auf der LEARNTEC die Sessions mit den sozialen Robotern Alpha Mini und Navel jeweils mit einem Impulsvortrag ein. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker erklärte, dass soziale Roboter sensomotorische Maschinen sind, die für den Umgang mit Menschen und Tieren geschaffen werden. Er stellte sein Fünf-Dimensionen-Modell vor, das die Interaktion mit Lebewesen, die Kommunikation mit Lebewesen, die Abbildung (von Merkmalen) von Lebewesen, die Nähe zu Lebewesen und den Nutzen für Lebewesen umfasst. In diesem Zusammenhang ging er auf das Projekt „Alpha Mini für die Schule“ ein. Danach präsentierte er @llegra, einen Chatbot, der Vallader (ein Idiom des Rätoromanischen) beherrscht, und Social Robotics Girl, ein GPT, das er in seinem Unterricht einsetzt. Mit den Besuchern der Impulsvorträge war Oliver Bendel im Anschluss noch im angeregten Gespräch.
Abb.: Oliver Bendel bei einem seiner Impulsvorträge (Foto: Rainer E. Becker)
Immer wieder verwenden Betrüger synthetische Stimmen, um Geld von ihren Opfern zu bekommen. Man spricht von Audio-Deepfakes oder KI-basiertem Klonen von Stimmen (AI Voice Cloning). Dieses kann für unterschiedliche legale oder eben auch illegale Zwecke verwendet werden, etwa im Rahmen eines Schockanrufs, bei dem die Identität eines Verwandten angenommen wird. Man kann aber auch die Stimme einer bekannten Person synthetisieren, etwa eines Moderators oder eines Politikers, und damit Missbrauch betreiben. Hier bietet sich Automatisierung an, wobei generative KI dabei hilft, die Gespräche abzuwickeln und zum Erfolg für den Täter zu führen. Für solche komplexen Arrangements ist noch technischer Fachverstand notwendig, während das Klonen von Stimmen an sich kinderleicht ist und über dutzende Dienste abgewickelt werden kann. Dabei kann man allerdings auch Opfer der Dienste werden, die selten kostenlos sind, auch wenn sie es behaupten. In etwa 20 Schweizer Zeitungen ist am 3. Juni 2024 ein Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel zu diesem Thema erschienen, u.a. in der Berner Zeitung und im Tages-Anzeiger. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker beschäftigt sich seit Jahren mit synthetischen Stimmen. Sein Artikel „The Synthetization of Human Voices“ ist am 26. Juli 2017 in der AI & SOCIETY erschienen.
„DuckDuckGo AI Chat is an anonymous way to access popular AI chatbots – currently, Open AI’s GPT 3.5 Turbo, Anthropic’s Claude 3 Haiku, and two open-source models (Meta Llama 3 and Mistral’s Mixtral 8x7B), with more to come. This optional feature is free to use within a daily limit, and can easily be switched off.“ (DuckDuckGo, 6 June 2024) This was reported by the DuckDuckGo blog on June 6, 2024. Initial tests have shown that the responses come at high speed. This is an excellent way of testing and comparing different language models one after the other. All this is possible with a high level of data protection: „Chats are private, anonymized by us, and are not used for any AI model training.“ (DuckDuckGo, 6 June 2024) It would be desirable for this service to be offered free of charge and without limitation. But that is still a long way off: DuckDuckGo is currently exploring the possibility of „a paid plan for access to higher daily usage limits and more advanced models“ (DuckDuckGo, 6 June 2024). You can try out the new tool at duck.ai or duckduckgo.com/chat.
Fig.: DuckDuckGo AI Chat has just started (Image: Ideogram)
„Neue Angriffstechnik stört Lidar, Radar und Kameras zugleich“ – so lautet der Titel eines Artikels, der am 7. Juni 2024 in Golem erschienen ist. „Ein Forscherteam hat eine neue Angriffsmethode entwickelt, die auf einfachen Mitteln wie einer dünnen Metallfolie, etwas Farbe und einem Stück Pappe basiert. Mit ihr lassen sich Sensoren autonomer Kraftfahrzeuge gezielt stören und Unfälle provozieren.“ (Golem, 7. Juni 2024) Das Magazin schreibt weiter: „Die Forscher konnten im Rahmen ihrer Experimente zeigen, dass sich ein fremdes Auto durch ihren Angriff fortwährend vor dem Erkennungssystem eines autonomen Fahrzeugs verbergen lässt.“ (Golem, 7. Juni 2024) In einem Artikel für ICTkommunikation vom 6. März 2018 hatte Oliver Bendel zehn Möglichkeiten vorgestellt, wie man Sensoren von aussen attackieren kann. Im seinem Auftrag untersuchte M. Hashem Birahjakli im Jahre 2020 im Rahmen seiner Abschlussarbeit weitere mögliche Angriffe auf selbstfahrende Autos. „The results of the work suggest that every 14-year-old girl could disable a self-driving car.“ Natürlich auch jeder vierzehnjährige Junge, wenn er vergleichbares Equipment mit sich führt.
Novartis Deutschland hat am 7. Juni 2024 die Gewinner des Digital Health Award (DGP) 2024 bekanntgegeben, mit dem das Unternehmen einmal im Jahr innovative Gründer aus der Health-Tech-Szene fördert. In diesem Jahr überzeugte der Pflegeroboter Navel die Jury. Die mit insgesamt 60.000 Euro dotierten Preise wurden in Berlin an die Gewinnerteams überreicht. Den zweiten Platz belegte laut Pressemitteilung die digitale Plattform für Frauengesundheit namens Hermaid, auf den dritten Platz (Publikumspreis) wählten die Zuschauer das Gesundheitsfußballtraining der FitKick-Liga. Im Future Lab „Soziale Roboter und GPTs“ am 6. Juni 2024 auf der LEARNTEC konnte man mit Navel interagieren und kommunizieren. Zuständig dafür war Claude Toussaint von navel robotics aus München. Der Gründer und Geschäftsführer hatte den jungenhaften sozialen Roboter auf den Bildungskontext vorbereitet. So konnte dieser zu entsprechenden Fragen überzeugende Antworten geben. Dabei schaute er mit seinen plastisch wirkenden, lebensechten Augen den Benutzer an. Ansonsten wird Navel in Pflege- und Altenheimen sowie in Krankenhäusern eingesetzt.