Die Entdeckung schwarzer Schwäne

Bereits im Buch „300 Keywords Informationsethik“ (2016) von Oliver Bendel und dann im Nachfolgewerk „400 Keywords Informationsethik“ (2019) war erklärt worden, was schwarze Schwäne sind. Dabei war auch ein Bezug zur Maschinenethik und zu Technik- und Informationsethik hergestellt worden: „Moralische Maschinen können als schwarze Schwäne angesehen werden. Tauchten sie lange Zeit nur in Science-Fictions auf und hielten die meisten Menschen ihre Umsetzung für unmöglich, werden sie nun von der Maschinenethik konzipiert und implementiert. Technik- und Informationsethik berücksichtigen schwarze Schwäne in Technikgeschichte und Informationsgesellschaft.“ Eine grundlegende und ausführliche Definition des gleichen Autors findet sich nun im Gabler Wirtschaftslexikon. Der Begriff geht bekanntlich auf Publikationen von Nassim Nicholas Taleb zurück, nämlich auf „Fooled By Randomness“ (2001) und „The Black Swan“ (2007), das Bild auf Juvenal, der in den Satiren VI eine treue Ehefrau mit dem schwarzen Schwan vergleicht, der in der Antike in Europa unbekannt war. Aber was man mit ihm heute verbindet und ob COVID-19 damit zu tun hat, kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/covid-19-122147 nachgelesen werden.

Abb.: Die Entdeckung schwarzer Schwäne

Was ist Musik?

„Musik ist, neben Literatur, Bildender Kunst und Darstellender Kunst, eine Kunstgattung, die Musik (im Sinne von akustischen Proben und Werken) hervorbringt, mit Hilfe der Notenschrift und von Instrumenten (bereits in Urzeiten von Trommeln und Flöten) bzw. Gesang.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon. Es wird auf Geschichte und Hintergrund, auf die fortschreitende Digitalisierung und die wirtschaftliche Entwicklung eingegangen. Betont wird, dass Musik emotionalisieren und stimulieren kann und deshalb auch wichtig für die anderen Kunstgattungen ist. Am Ende heißt es: „Eine Kunstethik als Bereichsethik vermochte sich bisher kaum zu etablieren. Medien-, Wirtschafts- und Medizinethik decken manche Aspekte der Musikproduktion und -rezeption ab.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Der Beitrag ist am 26. März erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/musik-122400 heruntergeladen werden.

Abb.: Gute Kopfhörer sind wichtig für das Hören von Musik

Von HTML, SSML und AIML zu MOML

Es existieren mehrere Markup Languages. Die bekannteste ist sicherlich die Hypertext Markup Language (HTML). Im Bereich der KI hat sich AIML etabliert. Für synthetische Stimmen wird SSML eingesetzt. Die Frage ist, ob damit die Möglichkeiten mit Blick auf autonome Systeme ausgeschöpft sind. In dem Beitrag „Das Moralmenü: Moralische Maschinen mit einer Stellvertretermoral“ von Prof. Dr. Oliver Bendel wurde zum ersten Mal eine Morality Markup Language (MOML) vorgeschlagen. Eine Studienarbeit unter der Betreuung des Informations- und Maschinenethikers hat 2019 untersucht, welche Möglichkeiten bestehende Sprachen hinsichtlich moralischer Aspekte haben und ob eine MOML gerechtfertigt ist. Die Ergebnisse wurden im Januar 2020 vorgestellt. Eine Bachelorarbeit an der Hochschule für Wirtschaft FHNW geht ab Ende März 2020 einen Schritt weiter. In ihr sollen Grundzüge einer Morality Markup Language erarbeitet werden. Es sollen die Grundstruktur und spezifische Befehle vorgeschlagen und beschrieben werden. Es sind die Anwendungsbereiche, Vorteile und Nachteile einer solchen Markierungssprache darzustellen. Auftraggeber der Arbeit ist Prof. Dr. Oliver Bendel, Betreuerin Dr. Elzbieta Pustulka.

Abb.: Von HTML, SSML und AIML zu MOML

Listen to SPACE THEA

Space travel includes travel and transport to, through and from space for civil or military purposes. The take-off on earth is usually done with a launch vehicle. The spaceship, like the lander, is manned or unmanned. The target can be the orbit of a celestial body, a satellite, planet or comet. Man has been to the moon several times, now man wants to go to Mars. The astronaut will not greet the robots that are already there as if he or she had been lonely for months. For on the spaceship he or she had been in the best of company. SPACE THEA spoke to him or her every day. When she noticed that he or she had problems, she changed her tone of voice, the voice became softer and happier, and what she said gave the astronaut hope again. How SPACE THEA really sounds and what she should say is the subject of a research project that will start in spring 2020 at the School of Business FHNW. Under the supervision of Prof. Dr. Oliver Bendel, students will design a voicebot that shows empathy towards an astronaut. The scenario is a proposal that can also be rejected. Maybe in these times it is more important to have a virtual assistant for crises and catastrophes in case one is in isolation or quarantine. However, the project in the fields of social robotics and machine ethics is entitled THE EMPATHIC ASSISTANT IN SPACE (SPACE THEA). First results will be available by the end of 2021.

Fig.: In space

Jahresbericht der Daimler und Benz Stiftung

Die Daimler und Benz Stiftung hat im März 2020 den Jahresbericht für das Jahr 2019 vorgelegt. Sie operiert inhaltlich unabhängig vom Konzern und gewährt Forschern völlige Freiheit. Sie ist – im Vergleich etwa zur Bertelsmann-Stiftung – klein, aber enorm umtriebig und eine Säule der Wissenschafts- und Innovationsförderung im deutschsprachigen Raum. Seit mehreren Jahren begleitet sie die Arbeit des Informations- und Maschinenethikers Oliver Bendel. Sie hat ihn, wie auch im Jahresbericht thematisiert wird, zum wissenschaftlichen Direktor des Ladenburger Diskurses 2017 und des Berliner Kolloquiums 2019 gemacht. Beide Veranstaltungen widmeten sich Robotern in der Pflege und speziell Pflegerobotern, also solchen Robotern, die in Betreuung und Pflege eingesetzt werden oder eingesetzt werden sollen, sei es durch die Ergänzung von Pflegekräften, sei es durch die Unterhaltung, die Informierung, die Versorgung oder das „Einsammeln“ von Patienten bei anstehenden Terminen. Aus dem Ladenburger Diskurs ging das Buch „Pflegeroboter“ (2018) hervor, das zum Standardwerk in diesem Bereich geworden ist. Der Bericht kann über www.daimler-benz-stiftung.de heruntergeladen werden.

Abb.: Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Ladenburger Diskurs (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Peter Dorn)

Was ist Social Distancing?

Ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon erklärt den Begriff des Social Distancing. Damit soll, so der Autor, „die Ausbreitung von Infektionskrankheiten verhindert oder verlangsamt werden“. „Man hält untereinander Abstand, berührt möglichst wenig Gegenstände und Lebewesen, die andere berührt haben könnten, und vermeidet den Besuch von Veranstaltungen, Geschäften und (halb-)öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Bibliotheken und Restaurants. So blockiert man die Übertragungswege von Tröpfchen- und Schmierinfektionen. Isolation und Quarantäne sind zu Hause möglich, aber auch in speziell eingerichteten bzw. ausgestatteten Räumen und Gebäuden mit medizinischer Versorgung.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Auch die Rolle von Informations- und Kommunikationstechnologien, Informationssystemen und sozialen Robotern wird angesprochen. Der Beitrag von Oliver Bendel ist am 16. März 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/social-distancing-122331 aufgerufen werden.

Abb.: Ein erster Versuch

A Hug by a Robot

The first phase of the HUGGIE project will start at the School of Business FHNW in March 2020. Oliver Bendel was able to recruit two students from the International Management program. The project idea is to create a social robot that contributes directly to a good life and economic success by touching and hugging people and especially customers. HUGGIE should be able to warm up in some places, and it should be possible to change the materials it is covered with. A research question will be: What are the possibilities besides warmth and softness? Are optical stimuli (also on displays), vibrations, noises, voices etc. important for a successful hug? HUGGIE could also play a role in crises and disasters, in epidemics and pandemics and in cases of permanent social distancing. Of course it would be bad if only a robot would hug us, and of course it would be good if humans could hug us every day if we wanted them to do so – but maybe in extreme situations a hug by a robot is better than nothing. The HUGGIE project is located in the heart of social robotics and on the periphery of machine ethics. By summer 2020, the students will conduct an online survey to find out the attitudes and expectations of the users.

Fig.: A hug by a robot?

Der gehackte Mensch

Der Beitrag „Überlegungen zu Bio- und Bodyhacking“ von Oliver Bendel liefert zunächst einen Überblick über die zentralen Begriffe, die im Bereich von Biohacking und Bodyhacking eine Rolle spielen, und thematisiert ausgewählte Beispiele. „Es wird deutlich, wie die Konzepte zusammenhängen und dass andersartige Informationssysteme entstehen. Auf dieser Grundlage findet eine kurzgefasste philosophische und speziell ethische Diskussion zu Bodyhacking statt. Dabei wird nach der Verantwortung der Wirtschaftsinformatik gefragt, die in diesem Bereich involviert sein kann und sich bisher anderen soziotechnischen Systemen gewidmet hat. Zusammenfassung und Ausblick bilden den Schlusspunkt. Es zeigt sich, dass Bodyhacking Chancen mit sich bringt. So vermag es überkommene Konventionen aufzubrechen und eine neue Sicht auf den Körper und seine Umwelt zu verschaffen, wovon auch die Wirtschaftsinformatik profitieren kann. Es birgt freilich ebenso Risiken moralischer und gesundheitlicher Art.“ (Abstract) Der Beitrag wurde am 10. März 2020 über SpringerLink online publiziert und kann über link.springer.com/article/10.1365/s40702-020-00605-y aufgerufen werden.

Abb.: Der gehackte Körper

Cybathlon Postponed Due to SARS-CoV-2

According to a press release, ETH Zurich has decided to postpone the Cybathlon until 19 – 20 September 2020. „The decision was prompted by the uncertainty as to how the coronavirus will develop over the coming weeks, and the international dimension of the Cybathlon – over 25 of the teams that have registered come from Asia and Italy, areas badly hit by the virus.“ (Press release ETHZ, 10 March 2020) During the Cybathlon in the SWISS Arena in Kloten near Zurich in 2016, athletes with disabilities competed to master everyday challenges using assistive technology. The teams came from all over the world. The audience enthusiastically joined in as the virtual race with mind control, the bicycle race with muscle stimulation and the arm prosthesis, leg prosthesis and wheelchair course took place. Since February 2020, COVID-19 has led to numerous cancellations and postponements of major events. More information via ethz.ch/en/news-and-events/eth-news/news/2020/03/cybathlon-postponed.html.

Fig.: Cybathlon 2016

Eine Klassifikation sozialer Roboter

„Soziale Roboter sind sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen oder Tieren geschaffen wurden. Sie können über fünf Dimensionen bestimmt werden, nämlich die Interaktion mit Lebewesen, die Kommunikation mit Lebewesen, die Nähe zu Lebewesen, die Abbildung von (Aspekten von) Lebewesen sowie – im Zentrum – den Nutzen für Lebewesen. Bei einem weiten Begriff können neben Hardwarerobotern auch Softwareroboter wie gewisse Chatbots, Voicebots (Sprachassistenten oder virtuelle Assistenten) und Social Bots dazu zählen. Die Disziplin, die soziale Roboter – ob als Spielzeugroboter, als Serviceroboter (Pflegeroboter, Therapieroboter, Sexroboter, Sicherheitsroboter etc.) oder als Industrieroboter in der Art von Kooperations- und Kollaborationsrobotern (Co-Robots bzw. Cobots) – erforscht und hervorbringt, ist die soziale Robotik.“ So beginnt ein Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon. Er knüpft an die Definition an, die der Verfasser 2014 am selben Ort zu sozialer Robotik geliefert hat. Besonders an ihm ist neben den Dimensionen, die für jeden einzelnen Typ beschrieben werden können, die Einbeziehung von Tieren, nicht nur auf der Seite des Roboters, der Lebewesen aller Art imitieren kann, sondern auch auf der Seite seines Gegenübers. Nach dieser Sichtweise können soziale Roboter nicht nur Menschen, sondern auch Tiere erfreuen und unterstützen, mit Hilfe von Gestaltungsformen und Verhaltensweisen, die als angemessen wahrgenommen und die verstanden werden. Der Artikel von Oliver Bendel ist am 10. März 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/soziale-roboter-122268 aufgerufen werden.

Abb.: Cozmo ist ein sozialer Roboter und kann viele Emotionen zeigen

Health Conference Cancelled Due to Disease

Stanford University announced that it would cancel in-person classes for the final two weeks of the winter quarter in response to the expanding outbreak of COVID-19. Even before that, the school had set its sights on larger events. These included the AAAI Spring Symposium Series, a legendary conference on artificial intelligence, which in recent years has also had a major impact on machine ethics and robot ethics or roboethics. The AAAI organization announced by email: „It is with regret that we must notify you of the cancellation of the physical meeting of the AAAI Spring Symposium at Stanford, March 23-25, due to the current situation surrounding the COVID-19 outbreak. Stanford has issued the following letter at news.stanford.edu/2020/03/03/message-campus-community-covid-19/, which strongly discourages and likely results in cancellation of any meeting with more than 150 participants.“ What happens with the papers and talks is still unclear. Possibly they will be part of the AAAI Fall Symposium in Washington. The symposium „Applied AI in Healthcare: Safety, Community, and the Environment“, one of eight events, had to be cancelled as well – among other things, innovative approaches and technologies that are also relevant for crises and disasters such as COVID-19 would have been discussed there.

Fig.: The conference would have been part of the AAAI 2020 Spring Symposium

Sicherheitsroboter von Kalifornien bis Dubai

„Sicherheitsroboter verbreiten sich in den Stadtteilen, in den Einkaufszentren und auf den Firmengeländen, als rollende und fliegende Maschinen. Sie sollen für die Sicherheit der Unternehmen, Besucher und Kunden sorgen. Sie sind autonom bzw. teilautonom oder werden von Menschen oder weiteren Systemen zu Einsatzorten und Problemfällen navigiert. Je nach Zusammenhang werden sie auch als Überwachungsroboter oder Polizeiroboter bezeichnet.“ So beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon. Manche von ihnen können, so wird erklärt, mit Hilfe von Kameras und Mikrofonen „sehen“ und „hören“, einige zudem „riechen“, d.h. Gefahrenstoffe und Rauchentwicklung wahrnehmen. Sicherheitsroboter dieser Art stellt Knightscope im Silicon Valley her. Dort werden auch einige von ihnen eingesetzt. Der K5 beispielsweise ist in der Stanford Shopping Mall unterwegs. Dubai dagegen setzt auf REEM von PAL Robotics, in der rollenden Variante und mit der Mütze eines Polizisten. Der Beitrag ist am 5. März 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/sicherheitsroboter-122267 heruntergeladen werden.

Abb.: Ein Polizeiroboter im Einsatz

Transportroboter in Zeiten von COVID-19

„Transportroboter befördern Gegenstände aller Art, wie Pakete, Einkäufe und Laborproben, von einem Akteur (oft der Anbieter oder Vermittler) zum anderen (oft der Kunde) oder begleiten und entlasten Fußgänger und Fahrradfahrer. Sie sind autonom oder teilautonom oder werden von Menschen oder weiteren Maschinen von Ort zu Ort navigiert. Sie haben ein Fassungsvermögen von 5 bis 20 Litern. Je nach Zusammenhang werden sie auch als Lieferroboter oder als Paketroboter bezeichnet. Man kann Transportroboter zu den Servicerobotern zählen.“ So Oliver Bendel in einem Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon, der am 5. März 2020 veröffentlicht wurde. Er geht darin auch auf die Verwendung in Zeiten von COVID-19 ein: „Insgesamt ist zu erwarten, dass Transportroboter ebenso wie Pflegeroboter und Sicherheitsroboter sowie Desinfektionsroboter eine wichtige Rolle bei Krisen und Katastrophen spielen werden, wo Menschen eingeschränkt handlungs- und leistungsfähig sind. Hier könnten die Chancen die Risiken überwiegen, wobei jederzeit Persönlichkeits- und Menschenrechte einzuhalten sind.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/transportroboter-122251 aufgerufen werden.

Abb.: Ein Transportroboter von Starship Technologies

Überlegungen zu Bio- und Bodyhacking

Die HMD 333 mit dem Titel „Faktor Mensch“, die im Juni 2020 erscheint, widmet sich u.a. Machine Learning und Robotik, Augmented und Virtual Reality sowie Wearables und Phänomenen wie Bio- und Bodyhacking. Aus dem Call for Papers: „Informationssysteme sind soziotechnische Systeme, die aus maschinellen und menschlichen Teilsystemen bestehen. Der Mensch spielt selbstverständlich in der Entwicklung und Anwendung von Informationssystemen eine große Rolle. Aber nicht nur dort. Durch die fortschreitende Digitalisierung und die damit verbundene, immer stärkere Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelten mit IT sehen sich Forscher und Praktiker der Wirtschaftsinformatik heute mit vielfältigen ethischen, gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen konfrontiert. Datenschutz und Informationssicherheit sind nur zwei Themen die zunehmend in allen Gesellschaftsschichten diskutiert werden.“ (CfP, HMD 333) Angenommen wurde ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel zu Bio- und Bodyhacking aus systemischer und ethischer Sicht.

Abb.: Ist das schon Bodyhacking?

Beitrag zu SARS-CoV-2

Im Gabler Wirtschaftslexikon ist am 2. März 2020 ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich zu SARS-CoV-2 erschienen. Darin werden wirtschaftliche und technische Implikationen gestreift. Zudem wird darauf hingewiesen, dass den Anfang der Übertragungskette wohl der Tierhandel gebildet hat. So heißt es in einem Abschnitt: „Der Umstand, dass das Virus wohl von einem Tier stammt, das auf einem Tiermarkt war, wurde selten thematisiert und problematisiert. Damit wurde COVID-19 auch kaum in einen Zusammenhang mit anderen Krankheiten gestellt, die durch Tierfang, -haltung, -handel und -verarbeitung sowie Kulturfolger aufkommen. In China wurde der Handel mit Wildtieren immerhin im Februar 2020 verboten.“ Am Ende heißt es mit Blick auf den Ursprung der Krankheit und die wirtschaftlichen und technischen Implikationen: „Gefragt sind insgesamt Tier-, Bio-, Medizin-, Wirtschafts-, Politik-, Rechts- und Informationsethik.“ Der Beitrag kann über https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/sars-cov-2-122241 abgerufen werden.

Abb.: Ein Tiermarkt in Asien

An AI Assistant with Empathy

Living, working, and sleeping in small spaces next to the same people for months or years would be stressful for even the fittest and toughest astronauts. Neel V. Patel underlines this fact in a current article for MIT Technology Review. If they are near Earth, they can talk to psychologists. But if they are far away, it will be difficult. Moreover, in the future there could be astronauts in space whose clients cannot afford human psychological support. „An AI assistant that’s able to intuit human emotion and respond with empathy could be exactly what’s needed, particularly on future missions to Mars and beyond. The idea is that it could anticipate the needs of the crew and intervene if their mental health seems at risk.“ (MIT Technology Review, 14 January 2020) NASA wants to develop such an assistant together with the Australian tech firm Akin. They could build on research by Oliver Bendel. Together with his teams, he has developed the GOODBOT in 2013 and the BESTBOT in 2018. Both can detect users’ problems and react adequately to these problems. The more recent chatbot even has face recognition in combination with emotion recognition. If it detects discrepancies with what the user has said or written, it will make this a subject of discussion. The BESTBOT on Mars – it would like that.

Fig.: Barbie on the moon

Wirtschaftliche und technische Implikationen von COVID-19

Im Gabler Wirtschaftslexikon ist am 25. Februar 2020 ein Beitrag von Oliver Bendel zu COVID-19 erschienen. Darin werden auch wirtschaftliche und technische Implikationen gestreift. So heißt es in einem Abschnitt: „COVID-19 führte vor Augen, dass Digitalisierung und Technologisierung hilfreich bei Krisen und Katastrophen sein können. In China lieferten Serviceroboter in Spitälern und auf Quarantänestationen Medikamente und Nahrungsmittel aus, und Drohnen spürten Personen ohne Atemmaske auf. Wer in Krisengebieten zuhause bleiben musste, konnte über einen Computerarbeitsplatz und elektronische Lernanwendungen weiterhin seinen Aufgaben nachkommen und sich weiterbilden. Globalisierung ist ein Motor der Verbreitung des Virus, aber auch ein Faktor bei seiner Bekämpfung: Umgehend wurde weltweit an einem Medikament gegen SARS-CoV-2 geforscht.“ Der Technikphilosoph ist der Meinung, dass sich in Zukunft immer mehr Krisen und Katastrophen ereignen und sich möglichst viele Länder mit Kohorten von Robotern ausstatten sollten, um die Herausforderungen zu meistern. Insbesondere sind Sicherheits-, Transport- und Pflegeroboter sowie Desinfektionsroboter gefragt. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/covid-19-122147 abgerufen werden.

Abb.: In der U- und S-Bahn herrscht Ansteckungsgefahr

Studie zu tierfreundlichen Maschinen

An der FHNW wurden LADYBIRD und HAPPY HEDGEHOG gebaut, zwei Prototypen tierfreundlicher Maschinen. LADYBIRD hat inzwischen einige Bekanntheit erlangt und gilt als Vorzeigebeispiel der Maschinenethik. Aber was findet weltweit auf diesem Gebiet statt? Es ist bekannt, dass es Mähdrescher gibt, denen Drohnen voranfliegen, die Rehkitze im Feld zurückmelden. Auch Windkraftanlagen, die sich für nahende Vogelschwärme ausstellen, wurden ausprobiert. Aber was gibt es sonst, und was ist geplant? Die Studie, die im Februar 2020 im Studiengang Energie, Umwelt, Technik (EUT) begonnen wird, soll eine Bestandsaufnahme machen und eine Systematisierungsleistung vornehmen: In welchen Gebieten treffen Tiere mit Maschinen zusammen, auf dem Boden, im Wasser, in der Luft? Um welche Tiere handelt es sich, um Haus-, Nutz-, Versuchs- oder Wildtiere? Um welche Maschinen, um von Menschen gesteuerte, teilautonome oder autonome? Wie treffen Maschine und Tier aufeinander, wie ist das Tierwohl gefährdet und wie kann es gesichert werden? Welche Disziplinen nehmen sich dieses Themas an, Tier-Computer-Interaktion, Tier-Maschine-Interaktion, Tierethik, Umweltethik, Maschinenethik? Welche Projekte sind für die Zukunft geplant? Was sind die Gründe für die Projekte, ökonomische, ökologische, ethische? Der Betreuer ist der Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel. Als Auftraggeber hat er Animal Rights Switzerland gewonnen.

Abb.: Diese Maschine sieht selbst aus wie ein Tier

Die Mädels hier sind mir lieber

„Ein Samstagmittag in Dortmund. Der Mann ist Mitte 40, hat eine Motorrad-Lederkombi an und trägt Elena auf den Armen – in einer Haltung, als sei er ein Bräutigam und wolle sie über die Schwelle tragen. Elena hat rote Lackstiefel an, die ihr bis übers Knie reichen, ihre Haare sind ebenfalls rot, und eine Stunde mit ihr kostet 80 Euro.“ Mit diesen Worten beginnt der Artikel „Die Mädels hier sind mir lieber“ von Katrin Hummel in der Onlineausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 19. Februar 2020, erschienen zuerst in der Sonntagszeitung des Verlags am 16. Februar des Jahres unter dem Titel „Die machen alles mit“. Elena ist eine Liebespuppe und Objekt der Begierde im Dortmunder BorDoll – dessen Name Programm ist. Zu Wort kommen im Artikel die Bordellbetreiberin, ein Puppenliebhaber und der Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel. Er fordert, dass man zu Liebespuppen und Sexrobotern empirisch forscht – um danach manche Versionen gezielt einzusetzen, etwa in der Therapie, andere dagegen zu verbieten, etwa im Bordell. Wer sich als Wissenschaftler weigert, ethisch oder empirisch zu dem Thema zu arbeiten, so seine Meinung, verschließt sich der Wirklichkeit und den Auswirkungen, die Liebespuppen schon heute haben und Sexroboter morgen haben werden.

Abb.: Die BorDoll-Besucher in Dortmund stehen auf Mangamädchen (Foto: Stefanie Hauske)

Was sind soziale Roboter?

In seinem Vortrag beim Careum Dialog 2020 stellte Oliver Bendel eine Systematisierung zu sozialen Robotern vor. Er betonte, dass sich soziale Roboter sowohl auf Menschen als auch auf Tiere beziehen können. Soziale Roboter, so seine Systematisierung, interagieren und kommunizieren mit Lebewesen. Sie haben eine besondere Nähe zu ihnen und bilden Eigenschaften von ihnen ab. Im Zentrum steht der Nutzen, den die sozialen Roboter für Lebewesen haben können – denn sie können nicht nur unter ihnen und mit ihnen sein, sondern auch für sie da sein, indem sie sie begleiten und unterstützen – oder sie retten und verschonen. Die Systematisierung wandte Oliver Bendel auf fünf verschiedene soziale Roboter an, Cozmo, Harmony, P-Care, REEM und Happy Hedgehog (HHH). Beim REEM-Roboter wurde auf die Variante als Sicherheits- und Überwachungsroboter eingegangen, den Robocop in Dubai. Der HHH ist ein Prototyp aus dem eigenen Hause, ein igelfreundlicher Rasenmähroboter.

Abb.: Die Systematisierung zu sozialen Robotern

Wirtschaftliche und technische Implikationen der Maschinenethik

Im Jahre 2014 erschien in der Zeitschrift DBW der Artikel „Wirtschaftliche und technische Implikationen der Maschinenethik“ von Oliver Bendel. Nach über 70 Jahren wurde die renommierte Fachzeitschrift zum Jahresende 2016 eingestellt. Der Verlag begründete dies damals u.a. wie folgt: „Der Diskurs wirtschaftswissenschaftlicher Themen hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf angelsächsische Medien und angelsächsische Publikationsgepflogenheiten verlagert.“ (Medienmitteilung) Seit 14. Februar 2020 steht der Artikel mit freundlicher Genehmigung des Verlags kostenlos zur Verfügung. Aus dem Abstract: „Der Beitrag führt in die Maschinenethik ein, arbeitet die Merkmale moralischer Maschinen und Situationen heraus und beschreibt mit Hilfe der Merkmale ausgewählte Typen. Es zeigt sich, dass moralische Maschinen ökonomische Implikationen haben und ein geeigneter Gegenstand für Wirtschaftswissenschaftler und -informatiker sind.“ Der Artikel kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Die Maschinenethik ist eine junge, dynamische Disziplin

Das Buch „Pflegeroboter“ ist ein Standardwerk

Das Springer-Buch „Pflegeroboter“, herausgegeben von Oliver Bendel, hat zwischen November 2018 und Februar 2020 ca. 150.000 Downloads erreicht. Gezählt werden Downloads des gesamten Werks sowie einzelner Kapitel. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es ein Standardwerk zum Thema ist. „Pflegeroboter, im Moment noch mehrheitlich Prototypen, unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuer. Sie bringen Kranken und Alten die benötigten Medikamente und Nahrungsmittel, helfen beim Hinlegen und Aufrichten oder alarmieren den Notdienst. Vorteile von Pflegerobotern sind durchgehende Verwendbarkeit und gleichbleibende Qualität der Dienstleistung. Nachteile sind Kostenintensität (bei möglicher Amortisation) und Komplexität der Anforderungen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Oliver Bendel trafen sich im September 2017 Vertreter verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen im Rahmen eines Ladenburger Diskurses der Daimler und Benz Stiftung, um über den aktuellen und künftigen Einsatz von Pflegerobotern zu sprechen und Forschungspotenziale zu identifizieren. Die Autoren gehen in ihren Beiträgen auch Fragen aus Wirtschafts-, Medizin- und Informationsethik nach: Wer trägt die Verantwortung bei einer fehlerhaften Betreuung und Versorgung durch die Maschine? Inwieweit kann diese die persönliche und informationelle Autonomie des Patienten unterstützen oder gefährden? Ist der Roboter eine Entlastung oder ein Konkurrent für Pflegekräfte? Antworten müssen von Wissenschaft und Gesellschaft gefunden werden.“ (Information Springer) Das Buch kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Abb.: Bendel und Pepper beim Ladenburger Diskurs (Foto: Daimler und Benz Stiftung)