In einem weiteren KI-(Kunst-)Projekt wurde ein Haiku von Oliver Bendel angepasst, mit Hilfe von Google Translate ins Japanische übersetzt und mit Hilfe der Text-to-Speech-Engine von IBM Watson eingesprochen, unter Verwendung von SSML. Zuerst werden von Emi – so der Name der künstlichen Stimme – die Metainformationen durchgegeben, dann wird das Gedicht selbst vorgetragen. Dieses stammt aus dem Band „handyhaiku“ (1. Aufl. 2010, ein Buch, in dem jedes Gedicht zusätzlich in einem QR-Code steckt) und lautet dort so: „an den waenden mein / vernachlaessigtes handy / auf steckdosenjagd“ … Das Haiku kann über www.handyroman.net/handyhaiku/einstieg.html heruntergeladen werden (Link nicht mehr gültig). Das Projekt hat auch ethische Implikationen. Was bedeutet es, wenn Texte automatisch übersetzt werden? Bleiben sie verständlich? Können sie missverständlich sein? Können sie weitreichende Folgen haben? Was bedeutet es, wenn künstliche immer mehr menschliche Stimmen ablösen? Wenn sie in irgendeinem Sinne perfekt sind und der Mensch danach strebt, diese Perfektion zu erreichen? Oder wenn sie imperfekt sind und das Kind diese Imperfektion imitiert? Genau dies passiert bereits, wenn Pepper ein Familienmitglied in Japan ist, wie Aldebaran bzw. SoftBank vor einiger Zeit auf einer Konferenz in Krakau mitteilte.
Im Rahmen von connectUS besuchten die Studierenden und Dozenten bzw. Forscher der FHNW im Jahre 2017 auch ein Basketballspiel in Oakland. In der ersten Reihe saß Drake, ein kanadischer Rapper, der mindestens so viel Aufmerksamkeit erregte wie das übrige Geschehen. In der ersten Reihe könnten in der Zukunft auch Roboter sitzen, die von den Spielern lernen. Und die dann aufstehen, mitmischen und dabei weiterlernen. Golem berichtete am 16. März 2018 über Cue, einen 1,90 Meter großen, humanoiden Sportroboter, der aus einem Aluminiumskelett besteht, über das eine Kunststoffhaut gezogen wurde. „Er steht auf einer kleinen Plattform, in der die Steuerung untergebracht ist. Als Vorbild nahmen die Toyota-Techniker, die den Roboter in ihrer Freizeit gebaut haben, Sakuragi Hanamichi, eine Figur aus der Manga-Serie Slam Dunk.“ (Golem, 16. März 2018) Im Moment kann Cue vor allem eins, nämlich den Ball im Korb versenken. Der Basketballroboter „wirft aus einer Entfernung von etwa 3,6 Metern auf den Korb“. „Gesteuert wird er dabei durch künstliche Intelligenz. Um ihn zu trainieren, ließen ihn die Entwickler 200.000 Mal auf den Korb werfen. Inzwischen ist Cue absolut schusssicher.“ (Golem, 16. März 2018) Ein besonders guter Mitspieler wäre er laut Golem dennoch nicht: „Er kann nicht laufen. Für ein dynamisches Spiel eignet er sich demnach nicht. Aber er könnte jeweils für Freiwürfe eingewechselt werden.“ (Golem, 16. März 2018) Bis Basketballspieler arbeitslos werden, dauert es also noch eine Weile.
The book chapter „Co-robots from an Ethical Perspective“ by Oliver Bendel was published in March 2018. It is included in the book „Business Information Systems and Technology 4.0“ (Springer). The abstract: „Cooperation and collaboration robots work hand in hand with their human colleagues. This contribution focuses on the use of these robots in production. The co-robots (to use this umbrella term) are defined and classified, and application areas, examples of applications and product examples are mentioned. Against this background, a discussion on moral issues follows, both from the perspective of information and technology ethics and business ethics. Central concepts of these fields of applied ethics are referred to and transferred to the areas of application. In moral terms, the use of cooperation and collaboration robots involves both opportunities and risks. Co-robots can support workers and save them from strains and injuries, but can also displace them in certain activities or make them dependent. Machine ethics is included at the margin; it addresses whether and how to improve the decisions and actions of (partially) autonomous systems with respect to morality. Cooperation and collaboration robots are a new and interesting subject for it.“ The book can be ordered here.
The tentative schedule of AAAI 2018 Spring Symposium on AI and Society at Stanford University (26 – 28 March 2018) has been published. On Tuesday Emma Brunskill from Stanford University, Philip C. Jackson („Toward Beneficial Human-Level AI … and Beyond“) and Andrew Williams („The Potential Social Impact of the Artificial Intelligence Divide“) will give a lecture. Oliver Bendel will have two talks, one on „The Uncanny Return of Physiognomy“ and one on „From GOODBOT to BESTBOT“. From the description on the website: „Artificial Intelligence has become a major player in today’s society and that has inevitably generated a proliferation of thoughts and sentiments on several of the related issues. Many, for example, have felt the need to voice, in different ways and through different channels, their concerns on: possible undesirable outcomes caused by artificial agents, the morality of their use in specific sectors, such as the military, and the impact they will have on the labor market. The goal of this symposium is to gather a diverse group of researchers from many disciplines and to ignite a scientific discussion on this topic.“ (AAAI website)
„Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule für Wirtschaft FHNW erforschten in einem Projekt, ob Social Bots oder Cyborgs die No-Billag-Abstimmung in der Schweiz zu beeinflussen versuchten. Social Bots sind in sozialen Medien wie Facebook und Twitter unterwegs. Wenn sie Meinungen verbreiten bzw. beeinflussen sollen, nennt man sie auch Meinungsroboter. Cyborgs sind im vorliegenden Zusammenhang reale Nutzer, die ihr Kommunikationsvolumen mit Automatisierungstools steigern. Im Projekt wurde auf die Kommunikation zur Abstimmung auf Twitter fokussiert.“ (Medienmitteilung FHNW) Untersucht wurde die heiße Phase der Abstimmung vom 7. Januar bis zum 4. März 2018 (Abstimmungssonntag). In diesen gut acht Wochen gab es auf Twitter knapp 200000 Wortmeldungen (Tweets, Retweets, Replies) zur Abstimmung. Sie stammten von 26000 Accounts, von denen 19.5 % Befürworter und 80.5 % Gegner der Initiative waren. „Pro- und Contra-Tweets traten hingegen im Verhältnis 35:65 auf. Die Gegner der Initiative konnten mehr Personen mobilisieren, die Befürworter vermochten dies mit erhöhter Betriebsamkeit auszugleichen.“ (Medienmitteilung FHNW) Das Forschungsprojekt wird mit Mitteln der Hasler Stiftung finanziert. Die Projektleitung haben Prof. Dr. Stefan Gürtler (Datenerhebung und -auswertung) und Prof. Dr. Oliver Bendel (Abschlussbericht) inne.
Abb.: Ein Cyborg-Girl an einer Wand an der Limmat in Zürich
Moderne Autos verfügen über zahlreiche Sensoren, je nach Einordnung und Zählweise zwischen 40 und 200. Die einen sind aktiv, die anderen sind passiv, einige richten sich nach innen, einige nach außen. Beim teil-, hoch- und vollautomatisierten Fahren und bei autonomen Autos spielen vor allem Sensoren eine Rolle, mit deren Hilfe die Umgebung erfasst, untersucht und bewertet wird. Dazu gehören Ultraschallsensoren, Radar- und Lidarsysteme, Infrarotkameras und 2D- und 3D-Kameras. Weil sich diese Sensoren nach außen richten, kann man sie von außen auch physisch manipulieren. Dies ist eine Gefahr, die bisher nur wenig thematisiert wurde. Man bemerkte durchaus, dass Fahrzeuge sich optisch täuschen lassen, dass sie mit Signalen attackiert oder dass ihre Signale gestört werden können, ganz abgesehen von klassischen Hackingmethoden. Aber man vernachlässigte, was mit einfachen Mitteln möglich ist. Der Beitrag „Scheitert autonomes Fahren an manipulierten Sensoren?“ von Oliver Bendel beleuchtet diese Gefahr. Er ist am 6. März 2018 in der ICTkommunikation erschienen und kann über ictk.ch/inhalt/scheitert-autonomes-fahren-manipulierten-sensoren abgerufen werden.
An einem Fraunhofer-Institut wurde vor 15 Jahren „Das gläserne Produkt“ von Oliver Bendel konzipiert. Es wird in seinem Buch „Die Rache der Nerds“ beschrieben: „Der Kunde interessiert sich im Tante-Emma-Laden oder im Supermarkt für ein bestimmtes Produkt. Er scannt mit dem Handy eine ID auf der Verpackung ein. Die ID wird mit einem persönlichen Profil gematcht, das auf dem Handy oder einem Server liegt. Auf dem Display wird eine Empfehlung angezeigt, etwa mithilfe eines Ampelsystems. Der Kunde weiß sofort, ob sich das Produkt für ihn eignet (grün) oder nicht (rot). Oder ob er sich anderweitig informieren sollte (gelb).“ Neben Vegetariern stellte man sich Allergiker und Diabetiker als Zielgruppen vor. Inzwischen hat sich viel getan. Es gibt Informationssysteme und Deklarationsfortschritte. In Deutschland wird z.B. Käse, der mit mikrobiellem Lab hergestellt wird, oftmals direkt auf der Verpackung als vegetarisch gekennzeichnet. In der Schweiz weigern sich Coop und Migros, das zu tun bzw. die Produzenten dazu anzuhalten. Zudem haben sie kaum hochwertige vegetarische Hart- und Halbhartkäse im Angebot, wie Gluschtig, Bachtelberger oder bestimmte Emmentaler-Sorten. Aus der Perspektive eines Vegetariers, der Milchprodukte wie Käse verzehrt, Kälberlab aber ablehnt, haben sie weder ein gläsernes noch ein gutes Produkt.
„Heute wurde ich, wenn ich richtig gezählt habe, 6-mal geduzt. Ich bin 40 Jahre alt, sehe aus wie 42 und fühle mich wie 44. Es handelte sich nicht um Menschen und Automaten, mit denen ich mich genderungerecht verbrüdert oder cyborgmäßig vereinigt hätte. Und wir sind im deutschsprachigen Raum, wo man jahrzehntelang nicht ohne weiteres geduzt wurde. Seit kurzem wohne und arbeite ich wieder in der Schweiz, wo man sich viel und gerne duzt. Ich mag das, man kann Vertrautheit herstellen, auf einer Ebene kommunizieren. Vielleicht wird die Bedeutung des Duzens diesbezüglich übertrieben; aber angenehm ist es ohne jeden Zweifel. Trotzdem wurde ich, wenn ich heute 6-mal geduzt wurde, 4-mal zuviel geduzt. Mindestens.“ So beginnt ein Artikel von Oliver Bendel, der vor zehn Jahren bei mediensprache.net veröffentlicht wurde, über www.mediensprache.net/de/essays/5/ … Wer noch weiter in die Vergangenheit reisen will, die einem hier und dort wie die Gegenwart erscheint, sei auf „Aus Grüßen und Kuscheln wird Gruscheln“ verwiesen, erschienen 2007, erreichbar über www.mediensprache.net/de/essays/4/ …
Bill Gates ist euphorisch, Oliver Bendel skeptisch. Der Microsoft-Gründer fordert eine Robotersteuer. Der Roboterphilosoph begrüßt die Diskussion darüber, sieht aber mehr Nach- als Vorteile. Er wird in Edison mit den Worten zitiert: „Es ist nicht klar, was man genau besteuern soll, welche Systeme betroffen sind und um welche Arbeit es überhaupt geht.“ (Edison, 1. März 2018) Bereits heute zeige sich: Die Tätigkeiten von Mensch und Maschine gehen fließend ineinander über. Die Robotersteuer ist – so wird es von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler erklärt – eine Ausprägung der Maschinensteuer, die man wiederum als Wertschöpfungsabgabe begreifen kann. „Die Idee ist, den Betrieb respektive die Arbeit von Robotern (allenfalls von Agenten) in der Produktion und in anderen Bereichen zu besteuern und die Gelder entweder dem System der Sozialversicherung oder bspw. dem Bildungswesen zuzuführen. Auch eine Kopplung an das bedingungslose Grundeinkommen wird vorgeschlagen. Zugleich ist die Frage, ob im Gegenzug die Arbeit von Menschen steuerlich entlastet werden soll.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Der Artikel ist am 1. März 2018 in Edison erschienen, einem Magazin des Handelsblatts, und kann über edison.handelsblatt.com/ertraeumen/bill-gates-fordert-auch-roboter-sollen-steuern-zahlen/20997628.html abgerufen werden.
Abb.: Oliver Bendel bei einer Veranstaltung von Audi (Foto: Audi)
In love and sex, the voice is a decisive factor. It not only matters what is said, but also how it is said. Pitch, volume and personal expression are important to attract and retain potential partners. The same goes for sex robots and love dolls, and is true for chatbots and virtual assistants with sexual orientation as well. If you are not working with ordinary recordings, they all need artificial voices (if you decide to use voices at all). The synthetization of voices, or speech synthesis, has been an object of interest for centuries. Today, it is mostly realized with a text-to-speech system (TTS), an automaton that interprets and reads aloud. This system refers to text which is available for instance in a knowledge base or on a website. Different procedures have been established to adjust the artificial voice. A recently published article by Oliver Bendel examines how the Speech Synthesis Markup Language (SSML) can be used for sex robots and love servants. Existing tags, attributes and values are categorized in the present context and new ones are proposed to support the purpose of the special machines. In addition, a short ethical discussion takes place. The article „SSML for Sex Robots“ is part of the new Springer book „Love and Sex with Robots“ …
Fig.: The artificial voices of love dolls and sex robots must be specially designed
Mit dem Bertha-Benz-Preis zeichnet die Daimler und Benz Stiftung jedes Jahr eine Ingenieurin aus, die eine herausragende Promotion in Deutschland mit dem Dr.-Ing. abgeschlossen hat. Der Preis ist mit 10000 Euro dotiert. Vorschlagsberechtigt sind die Leitungsgremien von Universitäten und selbstständigen Forschungsinstituten. Eigene Bewerbungen sind nicht möglich. Aus den Ausschreibungsunterlagen: „Neben der wissenschaftlichen Originalität der Arbeit werden die praktische und die gesellschaftliche Relevanz der Forschungsergebnisse bewertet. Die Ausschreibung richtet sich also insbesondere an Dissertationen mit einem ausgeprägten Anwendungsbezug; berücksichtigt wird demnach auch, ob z.B. Patente beantragt oder bereits erteilt wurden.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Der Stichtag für Nominierungen ist der 1. März 2018. Weitere Informationen über www.daimler-benz-stiftung.de.
In a few days the book „Love and Sex with Robots“, edited by David Levy and Adrian D. Cheok, will be published. From the information on the Springer website: „This book constitutes the refereed proceedings of the Third International Conference on Love and Sex with Robots, LSR 2017, held in December 2017, in London, UK. The 12 revised papers presented together with 2 keynotes were carefully reviewed and selected from a total of 83 submissions. One of the biggest challenges of the Love and Sex with Robots conference is to engage a wider scientific community in the discussions of the multifaceted topic, which has only recently established itself as an academic research topic within, but not limited to, the disciplines of artificial intelligence, human-computer interaction, robotics, biomedical science and robot ethics etc.“ Included are contributions by Oliver Bendel („SSML for Sex Robots“), Sophie Wennerscheid („Posthuman desire in robotics and science fiction“) and Dr. Rebekah Rousi („Lying cheating robots – robots and infidelity“). The book can be pre-ordered via www.springer.com/de/book/9783319763682. Already on the market is the book with the same title, which contains the contributions of the LSR 2016 at Goldsmiths.
Am 2. und 3. März 2018 findet die „3. KMG Jahrestagung“ im Ellington Hotel Berlin statt. Am zweiten Tag stehen „Roboter in Medizin und Pflege“ auf dem Programm. Den Auftakt macht Prof. Dr. Dr. h.c. Viola Vogel (Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie der ETH Zürich) mit ihrem Vortrag über bakterielle Nanoroboter. Dann geht Dr. Sibylle Meyer (Leiterin des SIBIS-Instituts für Sozialforschung und Projektberatung) auf die Frage „Autonome Roboter für Pflege und Gesundheit: Segen oder Fluch?“ ein. Den Abschluss bildet Prof. Dr. Oliver Bendel (Dozent und Forscher am Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz) mit „Pflegeroboter und Assistenzsysteme in der Pflege – aus Sicht der Ethik“. Die KMG-Kliniken gehören nach eigenen Angaben zu den erfolgreichsten Gesundheitskonzernen im Nordosten Deutschlands. „Das 1991 gegründete Unternehmen baute auf der 100-jährigen Tradition des Kur- und Klinikbetriebes von Bad Wilsnack im Land Brandenburg auf und entwickelte sich seitdem dynamisch zu einem vielseitigen Dienstleister rund um die Gesundheit.“ (Website KMG)
Hiroshi Ishiguro von der Universität Osaka war einer der Keynote-Sprecher auf der Robophilosophy-Konferenz in Wien vom 14. bis 17. Februar 2018. Der Japaner baut, wie einige Ingenieure, humanoide Roboter. Allerdings sind diese keine Karikaturen wie Pepper. Sie sind möglichst detailgetreue Kopien von realen oder fiktionalen Menschen. Ein Beispiel ist der Geminoid, der künstliche Doppelgänger des Robotikers. In letzter Zeit konzentriert sich Ishiguro auf weibliche Roboter. Eine Frau aus dem Publikum fragte ihn, warum dies so sei. Seine Antwort war, dass weibliche Roboter alle Menschen ansprechen würden. Männliche Roboter dagegen würden viele Menschen erschrecken, vor allem Kinder. Auch sein Geminoid. Eine andere Frage war, warum er überhaupt Kopien herstellen würde und nicht Fabelwesen, warum er also nicht etwas völlig Neues hervorbringen würde, anstatt Altes zu vervielfältigen. Seine Antwort war, daran würde er denken, aber er habe zuerst das eine machen wollen, bevor er sich an dem anderen versuchen würde. Eine weitere Frage war die nach dem Uncanny-Valley-Effekt. Die erstaunliche Antwort war, dass seine Roboter nicht mehr im unheimlichen Tal anzusiedeln seien. Dabei ist etwa der Geminoid geradezu ein Paradebeispiel für diesen Effekt. Das Publikum war sichtlich fasziniert und irritiert. Hiroshi Ishiguro ist ein wichtiger Visionär der Robotik.
The Call for Papers for the 4th INTERNATIONAL CONGRESS ON LOVE AND SEX WITH ROBOTS has been published. The website contains the following information: „Within the fields of Human-Computer Interaction and Human-Robot Interaction, the past few years have witnessed a strong upsurge of interest in the more personal aspects of human relationships with these artificial partners. This upsurge has not only been apparent amongst the general public, as evidenced by an increase in coverage in the print media, TV documentaries and feature films, but also within the academic community. The International Congress on Love and Sex with Robots provides an excellent opportunity for academics and industry professionals to present and discuss their innovative work and ideas in an academic symposium. The 4th congress will be held at the University of Montana, Missoula, Montana in the United States on 6-7 December 2018.“ (Website LSR 2018) In 2016 and 2017, the organizers David Levy and Adrian D. Cheok and the scientists met in London to discuss this topic. Further information is available at loveandsexwithrobots.org.
Bei der internationalen Konferenz „Robophilosophy“, die seit 14. Februar 2018 an der Universität Wien stattfindet, treffen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt. Die Kameras waren in den ersten zwei Tagen vor allem auf den Keynote-Speaker Hiroshi Ishiguro (Intelligent Robotics Laboratory, Osaka University, Japan) gerichtet, den im Moment vielleicht berühmtesten Robotiker. Bei der Konferenz verblüffte er das Publikum mit der kühnen Behauptung, seine humanoiden Roboter (sein Doppelgänger eingeschlossen) befänden sich nicht mehr im Uncanny Valley. Weitere Keynote-Speaker waren Guy Standing (Basic Income Earth Network and School of Oriental and African Studies, University of London, UK) und Oliver Bendel (Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft FHNW, Schweiz). Oliver Bendel brachte eine Roboterquote für öffentliche Räume ins Spiel. Am 17. Februar, am letzten Konferenztag, referiert Joanna Bryson (Department of Computer Science, University of Bath, UK). Auch bei den Vorträgen und Workshops finden sich bekannte Namen, etwa Charles M. Ess (UiO Department of Media and Communication, Oslo) und Catrin Misselhorn (Institut für Philosophie, Universität Stuttgart). Veranstalter sind Mark Coeckelbergh und Janina Loh (Institut für Philosophie, Universität Wien).
Die Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte widmet sich in ihrer Ausgabe 6-7/2018 der Künstlichen Intelligenz, der Robotik und der Maschinenethik. Die Beträge stammen u.a. von Prof. Dr. Rául Rojas und Thea Dorn („Die können was! Aber können Roboter auch fühlen?“), Prof. Dr. Catrin Misselhorn („Können und sollen Maschinen moralisch handeln?“) sowie Prof. Dr. Oliver Bendel („Überlegungen zur Disziplin der Maschinenethik“). Aus Politik und Zeitgeschichte, die Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, wird von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben. „Sie veröffentlicht wissenschaftlich fundierte, allgemein verständliche Beiträge zu zeitgeschichtlichen und sozialwissenschaftlichen Themen sowie zu aktuellen politischen Fragen. Die Zeitschrift ist ein Forum kontroverser Diskussion, führt in komplexe Wissensgebiete ein und bietet eine ausgewogene Mischung aus grundsätzlichen und aktuellen Analysen.“ (Website APuZ) Weitere Informationen und Zugriff auf die Beiträge über www.bpb.de/apuz/263673/kuenstliche-intelligenz.
Ein Team der Hochschule für Wirtschaft FHNW (Prof. Dr. Stefan Gürtler, Prof. Dr. Oliver Bendel, Dr. Elzbieta Pustulka und Matthias Binz) untersucht den Einfluss von Social Bots im Kontext der No-Billag-Initiative. Aus der Projektbeschreibung: „Soziale Medien gewinnen bei der öffentlichen Meinungsbildung an Bedeutung. Ebenso nimmt deren Beeinflussung durch technische Mittel zu. Verschiedene Untersuchungen haben das Ausmaß und das Gefahrenpotenzial von sogenannten Meinungsrobotern aufgezeigt, die … politische Diskussionen mit maschinell erzeugter Kommunikation überschwemmen. Eine freie Meinungsbildung ist unabdingbare Grundvoraussetzung für eine funktionierende demokratische Gesellschaft. Sie muss vor manipulativen Eingriffen geschützt werden. Ein erster Schritt zu ihrem Schutz ist die Erprobung eines algorithmischen Suchverfahrens, wie es bereits in anderen Ländern zur erfolgreichen Detektion von Meinungsrobotern eingesetzt wurde. Eine nächste Gelegenheit bietet die kontroverse Kommunikation rund um die No-Billag-Initiative.“ Erste Ergebnisse der Untersuchung, die von einer Schweizer Stiftung finanziert wird, liegen ab März 2018 vor. Ein Bericht folgt im Sommer dieses Jahres.
Reader’s Digest ist eine international bekannte und verbreitete Zeitschrift. Sie enthält sowohl fremde als auch eigene Inhalte. Früher versammelte sie vor allem herausragende und nachgefragte Zeitschriftenartikel und Buchbeiträge. In der Dezemberausgabe von 2017 ist unter dem Titel „Fluch oder Segen?“ ein Interview abgedruckt, das eine Kurzform eines Beitrags zur Künstlichen Intelligenz in der Zeitschrift National Geographic (7/2017) ist. Der Wirtschaftsinformatiker, Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel aus Zürich stand damals dem Chefredakteur Florian Gless und der Redakteurin Ines Bellinger Rede und Antwort, die von Hamburg in die Schweiz gereist waren. In der Langfassung gab es neben dem Interview eine Graphic Novel zu aktuellen Entwicklungen und den entsprechenden Überlegungen von Oliver Bendel. Ein Glossar zur KI rundete den Beitrag ab. Die Fotos stammten von Elias Hassos. Der Beitrag aus der National Geographic kann hier heruntergeladen werden. Die Ausgabe des Reader’s Digest ist über alle bekannten Kanäle käuflich erwerbbar.
Abb.: Die Einstiegsseite zum Beitrag im Reader’s Digest
Die Konferenz „Smarte Maschinen im Einsatz – Künstliche Intelligenz in der Produktion“ findet am 15. Mai 2018 am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart statt. Schirmherrin ist Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg). Aus der Ankündigung: „Smarte Maschinen werden die Welt verändern. Smart Factory, Smart Grid, Smart Transport, Smart Home, Smart Health, Smart City. Bei diesen Schlagworten geht es um weit mehr als um den Trend zu Digitalisierung, Industrie 4.0, Robotik oder das Internet der Dinge – es geht um das Eindringen von Künstlicher Intelligenz in alle Bereiche unseres Lebens.“ (Website industrie.de) Die erste ganztägige Veranstaltung konzentriert sich auf „Künstliche Intelligenz in der Produktion“. Vortragende sind Dr. Ulrich Eberl (Buchautor „Smarte Maschinen“), Prof. Dr. Thomas Bauernhansl (Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA), Dr. Wieland Holfelder (Leiter Google-Entwicklungszentrum München), Prof. Dr. Torsten Kröger (Institutsleiter am Karlsruher Institut für Technologie), Dr. Michael May (Leiter Data Analytics & Artificial Intelligence bei Siemens Corporate Technology), Dr. Constanze Holzwarth (Managementberaterin) und Prof. Dr. Oliver Bendel (Informations- und Maschinenethiker). Der Flyer kann hier heruntergeladen werden.
In Radio SRF 3 (Input) wurde am 28. Januar 2018 zwischen 20.00 bis 21.00 Uhr die Sendung „Wie Roboter Gefühle in uns auslösen“ ausgestrahlt. „Immer mehr Roboter kommen in unser Leben. Schon jetzt mähen sie unsere Rasen und betreuen uns im Alter. Wie müssen Roboter sein, damit wir sie akzeptieren, sie sympathisch finden und Seite an Seite mit ihnen arbeiten und leben können? Input-Redaktorin Mariel Kreis will es herausfinden – anhand der Roboter-Robbe Paro für demente Menschen, den beiden humanoiden Robotern Sophia und Pepper. Und anhand ihres eigenen Staubsauger-Roboters Franz.“ (Website Radio SRF 3) Im Gespräch war Mariel Kreis mit Prof. Dr. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker aus Zürich, und Dr. Martina Mara, Roboterpsychologin aus Linz. Die Sendung kann über www.srf.ch/sendungen/input/wie-roboter-gefuehle-in-uns-ausloesen aufgerufen werden.
Am 25. Januar 2018 wurde von @Infoethik der 15.000 Tweet abgesetzt. In der Kurzbeschreibung heißt es: „Tweets zu Informationsethik und Maschinenethik und zu Medien-, Technik-, Wirtschafts-, Politik-, Medizin- und Umweltethik sowie Religionskritik.“ Es handelt sich um einen klassischen Kurznachrichtendienst, über den auf Artikel, Studien und Veranstaltungen hingewiesen wird. Die Tweets von Oliver Bendel haben einen strengen Aufbau: Auf den zitierten Titel folgt der Link zum Beitrag, darauf eine Zusammenfassung, die häufig ein weiteres Zitat enthält. In seltenen Fällen steht anstelle der Zusammenfassung ein Kommentar. Jeder Tweet wird verschlagwortet, i.d.R. mit Hashtags zu den Bereichsethiken (oder zur Disziplin der Maschinenethik). „Informationsethik“ ist wie die Plattformen informationsethik.net und maschinenethik.net der philosophischen Ethik verpflichtet und eine Alternative zu religiösen und wirtschaftlichen Vereinnahmungen der Ethik. Diese finden nicht nur in Medien-, Wirtschaftsethik und Medizinethik statt, sondern zunehmend auch mit Blick auf die Informationsethik und die Maschinenethik. So finanzieren z.B. kirchliche Einrichtungen wissenschaftliche Tagungen zu Informations- und Technikethik sowie Maschinenethik und benutzen bzw. vermarkten sie für unwissenschaftliche Zwecke. Es gibt Hochschulen und Institute, die aus finanziellen oder ideologischen Gründen mit den Kirchen kooperieren.