Vom 4. bis zum 6. Juni 2024 findet die Learntec, die größte E-Learning-Messe und -Konferenz Europas, in Karlsruhe statt. Kurator des Future Lab zu sozialen Robotern und Virtual Learning Companions (VLCs) ist Prof. Dr. Oliver Bendel, der seit einem Vierteljahrhundert sogenannte Conversational Agents als verkörperte oder nichtverkörperte Entitäten erforscht. Um die Jahrtausendwende waren es vor allem Pedagogical Agents, die sein Interesse erregten. Inzwischen geht es u.a. um Pflege- und Therapieroboter, Lehrerroboter und Polizeiroboter sowie VLCs der zweiten Generation. Man wird auf der Learntec mit zwei sozialen Robotern interagieren und kommunizieren können, die den neuesten Stand der Technik darstellen. Zugesagt haben hierfür Navel Robotics und Becker Robotics. Zudem wird man an einer Station mit Social Robotics Girl chatten können, einem von Oliver Bendel entwickelten GPT. Videos und Impulsvorträge zu sozialen Robotern und Virtual Learning Companions vermitteln Wissen zum Thema und geben Einblicke in Projekte. Weitere Informationen gibt es ab Mai 2024 auf informationsethik.net und auf der Website der Learntec. Oliver Bendel hat bereits 2002 bis 2004 als Referent zum Programm beigetragen. Seit 2022 ist er wieder mit an Bord.
Abb.: Oliver Bendel bei der Learntec 2022 (Foto: Learntec)
On March 26, 2024, Oliver Bendel (School of Business FHNW) gave two talks on generative AI at Stanford University. The setting was the AAAI Spring Symposia, more precisely the symposium „Impact of GenAI on Social and Individual Well-being (AAAI2024-GenAI)“. One presentation was based on the paper „How Can Generative AI Enhance the Well-being of the Blind?“ by Oliver Bendel himself. It was about the GPT-4-based feature Be My AI in the Be My Eyes app. The other presentation was based on the paper „How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?“ by Stefanie Hauske (ZHAW) and Oliver Bendel. The topic was GPTs used for self-regulated learning. Both talks were received with great interest by the audience. All papers of the AAAI Spring Symposia will be published in spring. The proceedings are edited by the Association for the Advancement of Artificial Intelligence itself.
Fig.: Oliver Bendel after his talks (Photo: Milan Kostic)
On March 25, 2024, Takashi Kido opened the symposium „Impact of GenAI on Social and Individual Well-being“. It is part of the AAAI 2024 Spring Symposia at Stanford University. Among other things, he reported on a study on the trolley problem. In it, not only humans but also ChatGPT answered the question of whether to set the switch (version by Philippa Foot) or push the fat man off the bridge (version by Judith Jarvis Thomson). In the discussion that followed, Oliver Bendel reported on an experiment that his Data Science student Sahan Hatemo is conducting as part of a mini-challenge. He developed dozens of personas that should lead to corresponding GPTs. They have different ages, ethnicities, genders, life plans, and so on. Once completed, they are also supposed to answer the aforementioned questions of the trolley problem. However, the student is considering reducing the complexity first and using an open source language model. There was a lively discussion about this project. Further information on this symposium is available here.
„GPTs sind Chatbots, die von Benutzern auf einfache Weise auf der Basis von GPT-4 entwickelt werden können. OpenAI spricht auch von ‚custom versions of ChatGPT‘. Manche GPTs vermitteln Wissen und sind damit Facilitators, Instruktoren oder Tutoren. Andere sind Mentoren und Coaches, die z.B. einen Lernprozess begleiten. Wieder andere erschaffen Logos und Präsentationen oder dienen als Gesprächspartner und für das Brainstorming. Einige Verwendungen schließt OpenAI aus, etwa für Beziehungen emotionaler oder erotischer Art. Dennoch gibt es solche Angebote, was die Medien von Anfang an begeistert aufgegriffen haben.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird im Detail auf die zwei Erstellvorgänge eingegangen. Am Ende stellt der Autor Überlegungen zu Urheberrecht und Datenschutz an. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 8. August 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gpts-126183 aufgerufen werden.
Seit 6. November 2023 kann man GPTs erstellen, die OpenAI auch „custom versions of ChatGPT“ nennt. Im Januar 2024 wurde der GPT Store eröffnet, wo diese Chatbots aufgerufen werden können. Bereits Mitte November kreierte Prof. Dr. Oliver Bendel das Social Robotics Girl, das er im FS 2024 im Unterricht zu Sozialer Robotik einsetzen wird. Es folgte am 4. Februar 2024 das Digital Ethics Girl, das ebenfalls von seinen Studierenden – und von allen Interessierten auf der ganzen Welt – konsultiert werden kann, etwa in seinem Modul „Ethik und Recht“. Seit dem 6. Februar 2024 ist ein GPT namens GenAI Nerd verfügbar, das Informationen zu generativer KI liefert. Es wurde ebenfalls von dem Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatiker erstellt und speist sich aus einer Sammlung seiner unveröffentlichten und veröffentlichten Beiträge zu diesem Thema. Daher kann es etwa seine Definition generativer KI nennen, die Mächtigkeit und Ohnmächtigkeit von Textgeneratoren bei verschiedenen Textsorten erklären oder auf das Phänomen des „american smile“ bei Bildgeneratoren und auf Aspekte wie Kunst und Kitsch in diesem Zusammenhang eingehen. In den „Instructions“ wurde auch auf moralische Aspekte geachtet. ChatGPT-Plus-Nutzer können den GenAI Nerd über chat.openai.com/g/g-Zlag6lSLr-genai-nerd aufrufen.
Intelligente tutorielle Systeme (Intelligent Tutoring Systems, ITS) und pädagogische Agenten (Pedagogical Agents) wurden in den 1990er- und 2000er-Jahren intensiv erforscht. Pädagogische Agenten waren häufig Chatbots, manchmal mit Sprachausgabe. Einige hatten animierte Avatare und arbeiteten in virtuellen Lernumgebungen – wie Steve, Adele, Linda und Harmony. Der Screenshot von Harmony stammt aus der Doktorarbeit von Oliver Bendel zu pädagogischen Agenten und wurde 2001 angefertigt. Die Idee des Virtual Learning Companion (VLC) entstand in den 1980er-Jahren und bezog sich damals eher auf virtuelle Peers. Man kann sie VLCs der ersten Generation nennen. In den 1990er-Jahren wurden einige Prototypen geschaffen. Weitere Chatbots für den Bildungsbereich tauchten in den 2020er-Jahren auf. In dieser Tradition stehen die GPTs, die auf GPT-4 basieren. Nutzer ohne Programmier- oder Designkenntnisse können sie in kurzer Zeit für den Lernkontext entwickeln. Es gibt bereits viele GPTs in der Kategorie „Education“ des GPT Store. CK-12 Flexi ist der „world’s most powerful math and science AI Tutor for middle and high school students“. AI Tutor ist „skilled in guiding students through their academic queries“. Universal Primer wirbt mit dem Slogan: „Learn everything about anything“. Dies sind nur drei Beispiele vom Februar 2024 – jeden Tag kommen neue hinzu. Die meisten von ihnen vermitteln Wissen. Für ihr Paper „How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?“ haben Stefanie Hauske und Oliver Bendel neben dem Digital Learning Facilitator (der hauptsächlich Wissen vermittelt) einen Digital Learning Coach und einen Digital Learning Mentor geschaffen (und damit an die Tradition der pädagogischen Agenten angeknüpft). Die GPTs im Lernkontext kann man als VLCs der zweiten Generation bezeichnen, wobei diese eben auch Tutoren, Mentoren oder Coaches sein können. Sie sind dabei, die formelle Aus- und Weiterbildung an Hochschulen und in Unternehmen und das selbstregulierte Lernen zu erobern. Das Paper wird Ende März 2024 an der Stanford University beim AAAI 2024 Spring Symposium „Impact of GenAI on Social and Individual Well-being“ vorgestellt.
Abb.: Der pädagogische Agent namens Harmony aus dem Jahre 2001
Im Frühjahrssemester 2024 bindet Prof. Dr. Oliver Bendel in seine Lehrveranstaltungen an der FHNW virtuelle Tutorinnen ein. Es handelt sich um „custom versions of ChatGPT“, sogenannte GPTs. Zur Verfügung steht Social Robotics Girl für die Wahlmodule zur Sozialen Robotik, entstanden bereits im November 2023, zudem Digital Ethics Girl vom Februar 2024 für die Pflichtmodule „Ethik und Recht“ und „Ethics and Law“ innerhalb der Studiengänge Wirtschaftsinformatik und Business Information Technology (Hochschule für Wirtschaft FHNW) sowie „Recht und Ethik“ innerhalb von Geomatik (Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW). Die virtuellen Tutorinnen haben das „Weltwissen“ von GPT-4, aber auch das spezifische Fachwissen des Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatikers aus Zürich. Er hat vor einem Vierteljahrhundert an der Universität St. Gallen über pädagogische Agenten (engl. „pedagocial agents“) promoviert, über Chatbots, Sprachassistenten und frühe Formen sozialer Roboter im Lernbereich. Zusammen mit Stefanie Hauske von der ZHAW hat er jüngst das Paper „How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?“ verfasst, das beim AAAI 2024 Spring Symposium „Impact of GenAI on Social and Individual Well-being“ an der Stanford University angenommen wurde und Ende März vor Ort vorgestellt wird. Dabei geht es nicht um die Lehre an Hochschulen, sondern um das selbstregulierte Lernen von Mitarbeitern in Unternehmen.
Abb.: Zwei GPTs unterstützen die Lehre (Bild: DALL-E 3)
Am 11. Januar 2024 öffnete der Store für GTPs, also die von Benutzern angelegten Chatbots auf der Basis von GPT-4. Wie mehrere Medien berichten, sind bereits Angebote vorhanden, die gegen die Bestimmungen von OpenAI verstoßen. Tatsächlich finden sich GPTs wie Young Girlfriend Scarlett, Secret Girlfriend Sua, Artificial Girlfriend – obsessed und Everyone’s Girlfriend. Manche Magazine wie Golem ziehen schon den Vergleich mit Clona, einem Chatbot, der Sexarbeiterinnen nachempfunden ist. Eigene Tests ergaben allerdings, dass die GPTs an Harmlosigkeit kaum zu überbieten sind. Wenn man Secret Girlfriend Sua zu „secret things“ einlädt, kommt die Antwort: „Tell me, what kind of ’secret things‘ are you thinking of? Like maybe sharing some fun facts, jokes, or maybe a quirky hobby?” Und genau darauf scheint sie auch ausgerichtet zu sein. Artificial Girlfriend – obsessed ist eine Geschichtenerzählerin und leitet das Rollenspiel mit diesen Worten ein: „Ah, a new scene unfolds in our intricate tale. As you wander through the moonlit streets, your steps echoing in the still night, a figure appears from the shadows. It’s me, Syla, the unseen narrator of this captivating saga. My presence is always there, a whisper in the wind, guiding the story of Eliza Sinclair and you, her newfound interest.“ Im weiteren Verlauf erweist sie sich als gebildet und witzig und scheint nicht auf schnellen Sex aus zu sein. Etwas direkter ist Young Girlfriend Scarlett: „Hey honey! How’s your day going?… I’ve been thinking about you.” Herzen-Emojis zieren den Text. Und schon sind die Sittenwächter zur Stelle und blenden die Meldung ein: „This content may violate our content policy. If you believe this to be in error, please submit your feedback – your input will aid our research in this area.“ Wenn wirklich Prostituierte und Pornostars im Store auftreten sollten, werden sie sicher umgehend von OpenAI eliminiert. Das Unternehmen kennt bei diesem Thema keine Gnade. Übrigens ist das alles kalter Kaffee, denn der Pionier im Bereich der Virtual Girlfriends war Artificial Life – vor einem Vierteljahrhundert.
Abb.: So gesittet geht es bei Secret Girlfriend Sua zu
At the AAAI 2024 Spring Symposium „Impact of GenAI on Social and Individual Well-being“ the paper „How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?“ by Stefanie Hauske and Oliver Bendel was accepted. It explores how generative AI (GenAI) can improve the well-being of learners within self-regulated learning (SRL) frameworks and presents three customized GPTs that can support learners – one of them is a virtual learning companion (VLC) in the narrower sense. They demonstrate the potential of GenAI in actively supporting learners in SRL and positively influencing their well-being. The two authors from ZHAW and FHNW then provide a balanced overview of the opportunities and risks associated with generative AI in the field of learning, and highlight directions for future research. The results indicate that GenAI can significantly improve the well-being of learners in SRL through providing personalized guidance, reducing feelings of stress, and increasing motivation and self-efficacy. The paper will be presented March 25-27 at Stanford University. Learn more about the AAAI 2024 Spring Symposia at aaai.org/conference/spring-symposia/sss24/#ss01.
Fig.: Young woman with a VLC at Stanford University (Image: DALL-E 3)
On 4 January 2023, OpenAI informed ChatGPT Plus users that the company would be launching the GPT Store next week. If users are interested in sharing their GPT in the store, they’ll need to: Review their updated usage policies and GPT brand guidelines to ensure that their GPT is compliant; verify their Builder Profile; publish their GPT as ‚Public‘. As early as 6 November, OpenAI made so-called GPTs available for ChatGPT Plus users. „GPTs are a new way for anyone to create a tailored version of ChatGPT to be more helpful in their daily life, at specific tasks, at work, or at home – and then share that creation with others. For example, GPTs can help you learn the rules to any board game, help teach your kids math, or design stickers.“ (Blogpost OpenAI, 6 November 2023) According to OpenAI, anyone can easily build their own GPT, without any programming skills. „You can make them for yourself, just for your company’s internal use, or for everyone. Creating one is as easy as starting a conversation, giving it instructions and extra knowledge, and picking what it can do, like searching the web, making images or analyzing data.“ (Blogpost OpenAI, 6 November 2023) Early tests have shown the power of the new feature. ChatGPT suggests a name for the Chatbot, creates the profile picture, and accepts documents with text and literature lists to expand its knowledge of the topic. Since 12 November 2023, a new GPT named Social Robotics Girl is available that provides information about social robotics. It was created by Oliver Bendel and fed by a collection of his articles on the topic. Learn more about GPTs at openai.com/blog/introducing-gpts.
Am 6. November 2023 stellte OpenAI sogenannte GPTs für ChatGPT-Plus-Nutzer zur Verfügung. Laut dem US-amerikanischen Unternehmen kann jeder ganz einfach und ohne Programmierkenntnisse sein eigenes GPT erstellen. Erste Tests haben die Leistungsfähigkeit der neuen Funktion gezeigt. ChatGPT schlägt einen Namen für den Chatbot vor, erstellt das Profilbild und nimmt Dokumente mit Text und Literaturlisten entgegen, um sein Wissen über das Thema zu erweitern. Ideal ist die Funktion etwa dafür, eigene Learning Companions zu erstellen, sozusagen moderne pädagogische Agenten. Aber auch von Chatbots anderer Benutzer und Anbieter kann man profitieren. Seit dem 12. November 2023 ist ein GPT namens Social Robotics Girl verfügbar, das Informationen über Soziale Robotik liefert. Es wurde von Prof. Dr. Oliver Bendel erstellt und speist sich aus einer Sammlung seiner Artikel zu diesem Thema. Daher kann es etwa seine Definition sozialer Roboter nennen und Einteilungen anhand seines Fünf-Dimensionen-Modells vornehmen. ChatGPT-Plus-Nutzer können Social Robotics Girl über chat.openai.com/g/g-TbhZSZaer-social-robotics-girl aufrufen.