Hochschule für Wirtschaft FHNW bei der ICSR 2025

Die ICSR, die neben der Robophilosophy führende Konferenz zur Sozialen Robotik, findet vom 10. bis 12. September 2025 in Neapel (Italien) statt. General Chair ist Mariacarla Staffa, General Co-Chair John-John Cabibihan. Zwei Mitglieder der Hochschule für Wirtschaft FHNW sind gleich in mehreren Rollen vertreten. Prof. Dr. Oliver Bendel stellt am letzten Tag sein Paper „Wearable Social Robots for the Disabled and Impaired“ vor. Davor präsentiert Dr. Katharina Kühne (Universität Potsdam), seine ehemalige Doktorandin, ihr Paper „Small Talk with a Robot Reduces Stress and Improves Mood“ (mit Antonio L. Z. Klöffel, Oliver Bendel und Prof. Dr. Martin H. Fischer). Am ersten Tag findet der Workshop „Social Robotics Girl Becomes a Social Robot“ von Oliver Bendel und Tamara Siegmann (ebenfalls Hochschule für Wirtschaft FHNW) sowie Leo Angelo Cabibihan (Roboticscool, Qatar) und Prof. Dr. John-John Cabibihan (Qatar University, Qatar) statt. In einer der Pausen präsentieren Tamara Siegmann und Oliver Bendel ihr Paper „Wearable Social Robots in Space“ in der Postersession. Oliver Bendel ist am Tag darauf Chair der Session „Applications in Real-World Case Studies“ (mit Cristina Gena). Oliver Bendel und Tamara Siegmann haben die ICSR seit mehreren Monaten unterstützt, er als Chair des Publicity Committee, sie als Member des Young Leaders Committee. Mit Stephan Vonschallen ist noch ein weiterer Mitarbeiter der Hochschule für Wirtschaft FHNW vertreten. Das Paper, bei dem er Erstautor ist, trägt den Titel „Knowledge-based design requirements for persuasive generative social robots in eldercare“.

Abb.: Die Campus-Katze am Standort Brugg-Windisch

Was sind und können Gefängnisroboter?

„Als Gefängnisroboter werden unterschiedliche Robotertypen bezeichnet, die in Gefängnissen verwendet werden bzw. verwendet werden können oder sollen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 8. August 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Zu ihnen „gehören Serviceroboter wie Informationsroboter, Sicherheitsroboter, Reinigungsroboter, Transportroboter und Küchen- und Werkstattroboter sowie soziale Roboter mannigfaltiger Ausprägung“. Diese Typen werden im zweiten Abschnitt näher dargestellt, etwa auf diese Weise: „Sicherheits- und Überwachungsroboter entlasten oder ersetzen Gefängnisaufseher und Sicherheitskräfte und sorgen für die Sicherheit auf dem Areal, etwa indem sie Auffälligkeiten melden.“ Im dritten geht der Autor auf den Hintergrund ein und gibt Beispiele für den Einsatz: „Es finden sich Berichte ab 2011 über Sicherheitsroboter in Südkorea, die auffälliges Verhalten feststellen sollten. Diese sollten zudem als Medium zur Kommunikation zwischen Insassen und Aufsehern dienen. Ein Artikel von 2023 stellt ein für indische Gefängnisse ersonnenes automatisiertes Überwachungssystem vor, das die Möglichkeit bietet, die Anwesenheit der Insassen über ein Streaming-Portal zu markieren.“ Am Ende wird die ethische Perspektive eingenommen, auch unter Berücksichtigung einer Studie, die von Tamara Siegmann und Oliver Bendel im Jahre 2024 durchgeführt wurde. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gefaengnisroboter-123560 abrufbar.

Abb.: In Alcatraz

Unitree stellt humanoiden Roboter R1 vor

Der chinesische Hersteller Unitree hat – wie er am 25. Juli 2025 auf LinkedIn meldete – mit dem R1 einen neuen zweibeinigen, humanoiden Roboter vorgestellt. Mit einem Gewicht von rund 25 Kilogramm ist dieser leichter als das Vorgängermodell G1 (35 Kilogramm) und deutlich günstiger. Der Einstiegspreis liegt bei 39.900 Yuan (ca. 5566 US-Dollar), im Vergleich zu 99.000 Yuan für den G1. Der R1 nutzt ein multimodales großes Sprachmodell (Multimodal Large Language Model, MLLM), das Sprach- und Bildverarbeitung kombiniert. Ausgestattet mit hochflexiblen Gliedmaßen – darunter sechs zweifach bewegliche Beinachsen, eine bewegliche Taille, zwei Arme und ein beweglicher Kopf – bietet er ein breites Spektrum an Bewegungsmöglichkeiten. Unitree positioniert den R1 als offene Plattform für Entwickler und Forscher. Ziel ist es, humanoide Roboter durch niedrigere Kosten und modulare Technik einem breiteren Markt zugänglich zu machen. Neben robotischen Zweibeinern hat das Unternehmen seit Jahren auch robotische Vierbeiner im Angebot, etwa Unitree Go1 und Unitree Go2.

Abb.: Der R1 kommt auf den Markt (Bild: ChatGPT/4o Image)

Zur Zukunft der United Robotics Group

Die United Robotics Group hatte zuletzt mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Nun meldet sie eine Aufteilung in zwei Unternehmen mit unterschiedlicher Fokussierung. „Mit einem klaren Fokus auf anwendungsorientierte Robotik für den Life-Science- und Health-Care-Markt“ wird die Marke künftig von der United Robotics Group Health & Food unter der Leitung von CEO Wassim Saeidi „weiterentwickelt“ (LinkedIn-Post, 23. Juli 2025). MOBILE ROBOTS | advanced intralogistics hingegen vertreibt und integriert „mobile Robotiklösungen, die gezielt auf die Optimierung des Waren- und Materialflusses sowie die Reinigung in Produktionsumgebungen ausgerichtet sind“ (LinkedIn-Post, 23. Juli 2025). Die United Robotics Group war mit großen Ambitionen gestartet. Mit Geldern der RAG-Stiftung ausgestattet, klopfte man an vielen Türen in der ganzen Welt an, übernahm Unternehmen wie Aldebaran, holte Roboter zurück nach Europa und schuf Alternativen zu etablierten asiatischen Produkten. So gesellte sich zu BellaBot mit ihren Katzenöhrchen der etwas sachlichere Plato. Aldebaran, das französische Unternehmen, zu dem Pepper und NAO gehörten, musste 2025 den Betrieb einstellen. Die beiden Flaggschiffe der Sozialen Robotik gerieten im Sommer 2025 in chinesische Hände. Ohne eine gründliche Neugestaltung und technische Aufrüstung dürften sie indes kaum eine Chance haben, auf dem Markt zu bestehen.

Abb.: Pepper während des Wahlmoduls von Oliver Bendel mit einer Studentin

Sechsseitiges Interview zu Robotern in der Pflege

FORUM ist ein Wochenmagazin mit Themen „aus Berlin, dem Saarland, Deutschland und dem Rest der Welt“ (Website Forum). Regelmäßig liegt ein Sonderheft zur Gesundheit bei. Das Sonderheft zur FORUM-Ausgabe 09/2025 widmet sich dem Schlaganfall. Daneben sind Alkoholsucht und Roboter in der Pflege Schwerpunkte. Zu Robotern in der Pflege gibt es ein sechsseitiges Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel. Er ist Herausgeber des Standardwerks „Pflegeroboter“ – erschienen 2018 im Springer-Verlag, hat es inzwischen 525.000 Accesses. Auch in seinem Band „Soziale Roboter“ (2021) mit 363.000 Accesses (Stand Mai 2025) werden Pflege- und Therapieroboter behandelt. Oliver Bendel spricht sich für eine Hinzunahme von Robotern zur Unterstützung von Pflegebedürftigen und -kräften aus. Fast jedes Pflegeheim, Altenheim oder Krankenhaus kann mehrere Serviceroboter sinnvoll und zeitgleich beschäftigen, im Bereich der Pflege wie auch bei Transport, Sicherheit und Reinigung. Für eine Lösung des Pflegenotstands hält der Technikphilosoph den Einsatz von Pflegerobotern aber nicht. Bessere Ansätze sind gesteigerte Wertschätzung des Personals, höhere Bezahlung und mehr Verantwortlichkeit. Er selbst möchte am Ende des Lebens gerne einen Assistenzroboter um sich haben. Aber auch Menschen, die Zuneigung schenken und Trost spenden. Das gesamte Heft kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Abb.: Auch Navel kommt in dem Sonderheft vor

Ein Kolibriroboter zur Schädlingsbekämpfung

Im Wahlmodul „Soziale Roboter“ von Prof. Dr. Oliver Bendel im Frühjahrssemester 2025 haben Annina Waldmeier, Leunora Ristemi, Vivien Aregger, Yoani Wenger und Joël Häfeli einen sozialen Roboter konzipiert. Der BioWing Robot ist ein kleiner, leiser, fliegender Roboter, der sich wie ein Kolibri durch die Natur bewegt, ohne dabei Tiere zu stören. Ausgestattet mit Kameras, Sensoren und künstlicher Intelligenz (KI) erkennt er Tierarten, generiert und dokumentiert Umweltdaten und hilft bei der Früherkennung von Schädlingen. Für Naturschutz, Forschung und Landwirtschaft liefert er wertvolle Echtzeitdaten – und das auf sanfte, nichtinvasive Weise. Dank Sprachsteuerung, lernfähiger KI und tierfreundlichem Design ist er mehr als nur ein Messgerät – er ist ein sozialer Roboter im Dienste der Natur. Damit folgten die Studenten der Wirtschaftsinformatik technischen und ethischen Überlegungen von Oliver Bendel, die er u.a. in seinen Papers „Towards Animal-friendly Machines“ und „Active, and Proactive Systems and Machines for the Protection and Preservation of Animals and Animal Species“ angestellt hat. Zudem werden die Ansätze aus „Annotated Decision Trees for Simple Moral Machines“ und überhaupt aus Beiträgen im Bereich der Animal-Computer Interaction (ACI) und insbesondere zu umwelt- und tierfreundlichen Maschinen seit 2012 einbezogen. Das Team leistete durch das bionische Design und den Fokus auf Schädlingsbekämpfung sowie Erkennung und Bekämpfung von Pilzbefall eine ebenso originelle wie inspirierende Weiterentwicklung.

Abb.: Der Kolibriroboter im Wald

Bao in Olten

Vom 15. bis zum 17. April 2025 fand wieder einmal – wie schon so oft seit 2021 – das Wahlmodul „Soziale Roboter“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW statt. Die Teilnehmer waren Wirtschaftsinformatik-Studenten von verschiedenen Standorten. Und wieder stand ein auf das Thema spezialisiertes GPT zur Verfügung, nämlich Social Robotics Girl. Prof. Dr. Oliver Bendel ließ sie immer wieder Sachverhalte erklären und nahm dann Ergänzungen vor. Sie stellte auch Rückfragen und sorgte durch ihre kompetente und zugleich nerdige Art für den einen oder anderen Lacher. Unter den Robotern der Demo waren Unitree Go2 (genannt Bao), Pepper, Alpha Mini, Booboo, Furby, Cozmo und Aibi. Bis auf Pepper stammen sie aus dem von Prof. Dr. Oliver Bendel privat finanzierten Social Robots Lab. Mit Unitree Go2 wurde nicht nur der Seminarraum auf dem Campus Olten, sondern auch der Bereich davor erkundet. Der robotische Vierbeiner lief vor und zurück, machte Sprünge, stellte sich auf die Hinterbeine, zeichnete ein Herz in die Luft und gefiel mit unterschiedlichen Tanzeinlagen. Bei der Konzeption eigener sozialer Roboter – die Studenten erledigen diese Aufgabe in Gruppen – wurde wieder mit dem Fünf-Dimensionen-Modell und mit Bildgeneratoren gearbeitet.

Abb.: Bao in Bewegung mit Bewegungsunschärfe (Foto: Miran Gökpinar)

Talk at FHNW by Dr. Amol Deshmukh

Dr. Amol Deshmukh gave a talk on April 16, 2025 in the elective course „Soziale Roboter“ („Social Robots“) of Prof. Dr. Oliver Bendel. He previously worked at the University of Glasgow and is now a researcher at ETH Zurich. In his talk at FHNW, he presented the results of his paper „Leveraging Social Robots to Promote Hand Hygiene: A Cross-Cultural and Socio-Economic Study of Children in Diverse School Settings“. This study examined how socio-economic and cultural factors affect handwashing behavior in schools using a social robot. Pupils from different backgrounds in India and the UK were guided by a robot to learn proper handwashing. While lower-income students, especially in India, showed strong initial improvement, they needed ongoing support to retain it. Higher-income students retained knowledge better. The paper highlights the need to adapt tech-based interventions to cultural contexts and ensure long-term reinforcement. The talk was very well received by the 20 students, who asked several questions and gave a roaring round of applause.

Fig.: Amol Deshmukh during his talk

Elective Module „Soziale Roboter“

The elective module „Soziale Roboter“ („Social Robots“) by Prof. Dr. Oliver Bendel will be held again from April 15 to 17, 2025 at the FHNW in Olten. It is primarily aimed at prospective information systems specialists, but prospective business economists can also take part. Dr. Amol Deshmukh has been invited as a guest speaker. He previously worked for the University of Glasgow and now conducts research at ETH Zurich. In his lecture, he will present the findings from his paper „Leveraging Social Robots to Promote Hand Hygiene: A Cross-Cultural and Socio-Economic Study of Children in Diverse School Settings“. Unitree Go2, Alpha Mini, Cozmo, Vector, Aibi, Furby and Booboo from Oliver Bendel’s private Social Robots Lab will also be on site. Social Robotics Girl, a so-called GPT who specializes in this topic, will be available as a tutor throughout the event. Basic works are „Soziale Roboter“ (2021) and „300 Keywords Soziale Robotik“ (2021). At the end of the elective module, students design social robots – also with the help of generative AI – that they find useful, meaningful, or simply attractive. The elective modules have been offered since 2021 and are very popular.

Abb.: Oliver Bendel bei einem Wahlmodul mit NAO

„Alpha Mini für die Schule“ macht Schule

Das Projekt „Alpha Mini für die Schule“ – initiiert von Prof. Dr. Oliver Bendel Anfang 2023 und durchgeführt von Andrin Allemann von März bis August 2023 – findet seine Nachahmer. Die Unternehmerin Gabriela Bohler hatte damals Kontakt mit den beiden aufgenommen. Bei einem gemeinsamen Videocall war das Zürcher Unternehmen raumCode zugegen gewesen. Dieses führte in ihrem Auftrag eine Anbindung von Alpha Mini – nun Robin genannt – an seine Robot Management Platform durch. Dabei konnten Ideen und Informationen aus dem Projekt „Alpha Mini für die Schule“ verwendet werden. Danach übertrug die Unternehmerin ihre Applikationen (Kids, Agers, Education, Entertainment), die bereits auf NAO und Pepper laufen, auf Alpha Mini. Am 19. Februar 2025 präsentierten sie und ein Mitarbeiter von raumCode die jüngsten Ergebnisse im Büro Züri in Zürich. Die Grundidee von Oliver Bendel war gewesen, eine Lernanwendung für Kinder zu schaffen, dabei aber keinen teuren sozialen Roboter wie Pepper zu verwenden, sondern einen günstigen wie Alpha Mini. Das Problem war, dass dieser anders als Pepper kein integriertes Tablet hat. Daher wurde er mit einem MS Surface gekoppelt und eine App entwickelt, die auf dem Produkt von Ubtech installiert und für die Darstellung auf dem Touchscreen gespiegelt wurde. Oliver Bendel stellte das Projekt „Alpha Mini für die Schule“ unter dem englischen Titel „Alpha Mini as a Learning Partner in the Classroom“ bei der ICSR 2023 in Qatar vor. Das Paper ist in einem Proceedingsband von Springer enthalten.

Abb.: Alpha Mini mit seinem Freund Navel im Büro von Oliver Bendel

Meine Freundin, der Roboter

Am 22. März 2025 erschien im österreichischen Standard der Artikel „Meine Freundin, der Roboter“. Joseph Pallinger vom österreichischen Standard hatte dafür Prof. Dr. Oliver Bendel interviewt, der an der Hochschule für Wirtschaft FHNW lehrt und forscht und assoziierter Forscher der Potsdam Embodied Cognition Group (PECoG) an der Universität Potsdam ist. Es ging um Liebespuppen und Sexroboter sowie um Androiden wie Aria von Realbotix, die die Fähigkeiten von Harmony und Co. haben, aber auch ihre Arme bewegen können. Gedacht sind sie für alle möglichen Einsatzbereiche, etwa für das Hotel oder die Bibliothek. Sie können auch, wie ein Ansprechpartner der Firma gegenüber Oliver Bendel bestätigte, ihr Gegenüber umarmen. Zudem wurde Jessica M. Szczuka von der Universität Duisburg-Essen zum Thema befragt. Oliver Bendel steht Liebespuppen und Sexrobotern neutral gegenüber. Er hält sie weder für die Rettung der Menschheit wie David Levy noch für deren Untergang wie Kathleen Richardson. Der Artikel war bereits am 14. März auf der Website erschienen. Nun kann er mit der gedruckten Ausgabe erworben werden.

Abb.: Harmony mit ihrem Schöpfer Matt McMullen (Foto: Realbotix)

Was sind humanoide Roboter?

„Humanoide Roboter sind Roboter mit menschenähnlichem Aussehen. Das Spektrum reicht dabei von einer abstrakten Gestalt mit menschlichen Merkmalen über ein cartoonhaftes menschenähnliches Äußeres bis hin zu realistischem oder hyperrealistischem Design nach unserem Vorbild. Bei hoher Ähnlichkeit spricht man von (Vorläufern von) Androiden. Neben humanoiden Robotern gibt es z.B. animaloide, also Roboter mit tierähnlichem Aussehen. Natürlichsprachliche Fähigkeiten machen einen Roboter noch nicht zu einem humanoiden – so kann es abstrakte oder animaloide Modelle mit menschlicher Stimme geben. Humanoide Roboter sind oft Zweibeiner, zuweilen auch Roboterköpfe oder -büsten.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 18. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt werden Beispiele aufgeführt, im dritten universelle Roboter näher beschrieben. Im vierten erklärt der Autor, was das Uncanny Valley in diesem Zusammenhang ist. Im fünften wird auf Anwendungen für humanoide Roboter eingegangen. Kritik und Ausblick schließen den Beitrag ab, der über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/humanoide-roboter-172731 aufgerufen werden kann.

Abb.: ARI von Pal Robotics auf der ICSR 2022 in Florenz

„Soziale Roboter“ erreicht 350.000 Accesses

Das Buch „Soziale Roboter: Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat am 12. März 2025 350.000 Accesses erreicht, nach etwa dreieinhalb Jahren. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar. Es handelt sich um das erfolgreichste Buch von Oliver Bendel – nach seinem Open-Access-Buch „Pflegeroboter“ (2018) mit weit über einer halben Million Accesses und vor seinem „Handbuch Maschinenethik“ (2017 – 2019, gedruckte Version 2019) mit über 230.000 Accesses.

Abb.: Das Cover des Buchs

Das Ende von Pepper und NAO?

Aldebaran Robotics, seit 2022 Teil der United Robotics Group, hat laut Golem bereits Mitte Februar 2025 Insolvenz angemeldet. Es gebe Pläne, fast die Hälfte der Angestellten zu entlassen. Als Pepper und NAO aus SoftBank herausgelöst und zurück nach Europa geholt wurden, haben sich viele Experten gefragt, was der Plan sein könnte. Zwar sind die beiden die Flaggschiffe der Sozialen Robotik, aber auch die Veteranen, in Hard- und Software veraltet. Tatsächlich sollte im nächsten Jahr die nächste Version von NAO herauskommen. Golem schreibt, dass dies durch den „drastischen Stellenabbau kaum noch zu realisieren sein dürfte“ (Golem, 10. März 2025). Hinter der United Robotics Group steht die RAG-Stiftung. Neben Pepper und NAO hat man weitere Roboter bzw. ganze Unternehmen eingegliedert. Zu chinesischen Modellen wie BellaBot entstanden Alternativen wie Plato. Golem schreibt am Ende des Artikels: „Aktuell sollen Verhandlungen mit dem Management stattfinden. Ob sich jedoch eine neue Geldquelle erschließen lässt, ist angesichts begrenzter Erfolgsaussichten und starker Konkurrenz mindestens fraglich.“ (Golem, 10. März 2025) Dabei wäre es für die RAG-Stiftung wohl problemlos möglich, NAO und Pepper zu retten. Vielleicht ist über die beiden aber einfach die Zeit hinweggegangen.

Abb.: Das Ende von NAO?

Robot Enhancement für Wearable Social Robots

„Robot Enhancement ist die Erweiterung und damit einhergehende Veränderung oder Verbesserung des Roboters durch den Benutzer bzw. eine Firma, etwa in funktionaler, ästhetischer, ethischer oder ökonomischer Hinsicht. Das Wort wurde in Anlehnung an ‚Human Enhancement‘ und ‚Animal Enhancement‘ gebildet, und man kann damit sowohl das Arbeitsgebiet als auch den Gegenstand bezeichnen. Eine Form des Robot Enhancement ist das Social Robot Enhancement, bei dem ein sozialer Roboter erweitert bzw. verändert und verbessert wird. Der Hersteller bietet vor dem Finishing unterschiedliche Optionen an, eine Tuningfirma nach der Produktion diverse Add-ons. Auch der Benutzer selbst kann in verschiedener Weise aktiv werden, etwa indem er das Gegenüber markiert und es dadurch personalisiert.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der vor vier Jahren, am 20. Februar 2021, im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Inzwischen gibt es zahlreiche Beispiele für Robot Enhancement, auch und gerade im relativ neuen Bereich der Wearables Social Robots. Für diesen stehen oft Kleidungsstücke und Kostüme zur Verfügung, und manche von ihnen kann man mit ChatGPT verbinden.

Abb.: Robot Enhancement für Wearable Social Robots

Grundlagen zu Wearable Robots

„Wearable Robots sind Roboter oder robotische Komponenten, die man bei sich, auf sich oder in sich trägt. Sie können am Kopf, am Körper oder an der Kleidung befestigt bzw. mit Körperteilen und Organen dauerhaft verbunden werden. Manche sind aus harten, starren Materialien gefertigt, wie Hightechprothesen, Exoskelette und kleine soziale Roboter (Wearable Social Robots). Andere sind aus weichen, flexiblen Materialien, wie Exosuits und Exogloves (Soft Wearable Robots).“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 5. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird näher auf Wearable Social Robots eingegangen: „Kleine soziale Roboter werden an einer Halskette oder in der Brusttasche getragen – oder an Metallplättchen unter dem Stoff, an denen sie mit Hilfe von Magneten haften. Man kann mit ihnen sprechen oder sich über sie an das Gegenüber wenden und die Umgebung fotografieren, analysieren und evaluieren.“ Im dritten Abschnitt wird die Perspektive der Ethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wearable-robots-172088 aufgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel mit einem Wearable Social Robot

Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Perspektive II

Seit 2021 führt Oliver Bendel an der Hochschule für Wirtschaft FHNW seine Wahlmodule zur Sozialen Robotik durch, inzwischen dreimal im Jahr. Vom 13. bis zum 15. Februar 2025 fand am Campus Brugg-Windisch die Veranstaltung unter dem Titel „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Perspektive“ statt. Am zweiten Tag legte der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker die Grundlagen der Sozialen Robotik. Zudem fanden wieder Vorführungen von Robotern statt, nämlich von Furby, Alpha Mini und Unitree Go2. Alpha Mini überzeugte nicht nur durch seine natürlichsprachlichen Fähigkeiten, sondern auch durch seine außerordentlichen Bewegungsfähigkeiten. Er ist ein Meister des Kung Fu und des Tai Chi. Zudem kann er mehr Liegestützen am Stück machen als Oliver Bendel selbst. Unitree Go2, von ihm auch Bao genannt, lief durch die Flure des Campus, sprang, streckte sich und stellte sich auf die Hinterbeine, um mit seinen Pfoten dem Gegenüber ein Herz in die Luft zu zeichnen. Zurate gezogen wurde wieder Social Robotics Girl, die Assistentin von Oliver Bendel. Dieses Mal verblüffte sie alle dadurch, dass sie längere Ausführungen ihres Vorgesetzten im Detail aufgriff, überzeugende Antworten lieferte und selbst spannende Rückfragen stellte.

Abb.: Oliver Bendel mit seinem Unitree Go2

Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Perspektive I

Seit 2021 führt Oliver Bendel an der Hochschule für Wirtschaft FHNW seine Wahlmodule zur Sozialen Robotik durch, inzwischen dreimal im Jahr. Vom 13. bis zum 15. Februar 2025 fand am Campus Brugg-Windisch die Veranstaltung unter dem Titel „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Perspektive“ statt. Am ersten Tag  legte der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker die Grundlagen. Er ging vor allem auf die Disziplin der Robotik ein. Zudem fanden erste Vorführungen von Robotern statt, nämlich von AIBI und Booboo. AIBI gehört zu den Wearable Social Robots und war zum ersten Mal dabei. Booboo wird auch „king of the planet Lonely“ genannt und erfreut mit seinem weichen Fell und seinen angenehmen Tönen nicht nur Einsame. Er hatte bereits Bekanntschaft mit Studenten gemacht – vor allem mit Studentinnen, denn die männlichen Studenten trauen sich weniger, mit ihm zu kuscheln. Anwesend sind vor allem Betriebsökonomen (Frauen und Männer), aber auch Wirtschaftsinformatiker (zwei Frauen) und KI-Studenten (zwei Männer und eine Frau). Zurate gezogen wurde einmal Social Robotics Girl, die virtuelle Assistentin von Oliver Bendel, die Definitionen von Robotik und Sozialer Robotik lieferte. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Nicolas Lluis Araya über kAIxo, den Chatbot für Baskisch, den er im Auftrag von Oliver Bendel entwickelt hatte.

Abb.: Oliver Bendel mit AIBI

Aria erweist sich nicht als heiße Luft

RealDollX und Realbotix waren über Jahre vor allem für Harmony bekannt, einen der fortgeschrittensten Sexroboter der Welt, bekannt nicht zuletzt durch den Film „Hi, AI“. Prof. Dr. Oliver Bendel konnte den Roboterkopf bei einem Workshop im Jahre 2019 kennenlernen und mit ihm sprechen. Verwendet wurde GPT, wie der anwesende Kino Coursey von Realbotix erklärte, der Harmony mitentwickelt hat. Oliver Bendel konnte ihn dazu gewinnen, den Beitrag „Speaking with Harmony“ zu schreiben, der 2020 in seinem Buch „Maschinenliebe“ erschien. Inzwischen hat sich Realbotix breiter aufgestellt. Man entwickelt soziale Roboter – vor allem weibliche Androiden, aber auch männliche Modelle – u.a. für interaktive Präsentationen. Dabei kommen bewegliche Arme und Hände zum Einsatz. Das neue Flaggschiff des Unternehmens ist Aria, die u.a. bei einer Messe 2024 für Aufsehen gesorgt hat. Die beweglichen Arme und Hände könnten auch Harmony zugute kommen, etwa bei Umarmungen. Vor allem wird damit aber eine Gestik möglich, die die bereits vorhandene überzeugende Mimik unterstützt. Die Sprachfähigkeiten werden bei den allgemeinen Modellen künftig über mehrere Sprachmodelle hergestellt. Weitere Entwicklungen werden bei einem Treffen im März 2025 besprochen, für das die Teams aus Texas, Nevada und Kalifornien an einem Ort zusammenkommen.

Abb.: Die Roboterfrau Aria (Foto: Realbotix)

Robotik und KI im Gefängnis

Die Aargauer Zeitung schrieb am 19. Dezember 2024: „Er ist der vermutlich innovativste Gefängnisdirektor der Schweiz. Nun feiert Marcel Ruf sein 20-jähriges Jubiläum. Im TalkTäglich erzählt er, was er im Amt alles erlebt …“ (Aargauer Zeitung, 19. Dezember 2024) Weiter heißt es in dem Artikel von Nadja Zeindler über den Direktor der JVA Lenzburg: „Nachdem er sich mit Tiertherapien oder Gefängnistheater bereits ein Image als vielleicht innovativster Gefängnisdirektor der Schweiz aufgebaut hat, wird nun zunehmend auch KI ein Thema: ‚Wir sind mit der FHNW dran, um zu prüfen, was da möglich ist.'“ (Aargauer Zeitung, 19. Dezember 2024) In der Tat stand er – neben zwei seiner Insassen – für das Projekt „Robots in Prison“ von Tamara Siegmann und Oliver Bendel zur Verfügung, wie auch weitere Gefängnisdirektoren, Experten und Betroffene. Ein Resultat war, dass Serviceroboter weniger gewünscht sind, wohl aber soziale Roboter für die Insassen, womit künstliche Intelligenz wieder im Spiel wäre. Das Paper „Social and Collaborative Robots in Prison“ wurde im Oktober bei der ICSR 2024 in Odense (Dänemark) präsentiert. Es erscheint in einem Proceedingsband von Springer Anfang 2025. Nun würden die Studentin und der Professor von der Hochschule FHNW gerne einen Schritt weiter gehen. Dabei könnten soziale Roboter, Chatbots oder Sprachassistenten für die Insassen eine Rolle spielen.

Abb.: Furhat bei der ICSR 2024

„Soziale Roboter“ erreicht 333.000 Accesses

Das Buch „Soziale Roboter: Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat am 20. Dezember 2024 333.000 Accesses erreicht, nach nur etwas über drei Jahren. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar. Es handelt sich um das erfolgreichste Buch von Oliver Bendel – nach seinem Open-Access-Buch „Pflegeroboter“ mit weit über einer halben Million Accesses.

Abb.: Der Herausgeber Oliver Bendel am Campus Brugg-Windisch (Foto: Dominic Büttner)

Lexikonbeitrag zu robotischen Vierbeinern

„Robotische Vierbeiner sind Roboter, die sich auf vier Beinen bewegen. Sie ähneln oft Hunden und werden deshalb auch Roboterhunde genannt. Sie können ebenso mit Katzen, Ziegen und anderen tierischen Vierbeinern in Zusammenhang gebracht werden. Zu unterscheiden sind eher funktionale Modelle, mehrheitlich ohne ausgeprägten Kopf und Schwanz, und soziale Roboter, die (Karikaturen von) Hunden oder Katzen gleichsehen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es werden Beispiele für robotische Vierbeiner genannt, beginnend mit Sparko von 1940, und Formen der Anwendung genannt. Dann werden Vor- und Nachteile diskutiert. Am Ende nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein: „Die Informationsethik fragt nach der Verletzung der informationellen Autonomie durch robotische Vierbeiner, die Roboterethik nach der Verantwortung bei Zusammenstößen. Die Maschinenethik versucht die Roboterhunde und -katzen abzurichten, durch das Einprogrammieren moralischer Regeln oder das Finetuning bzw. Prompt Engineering von multimodalen KI-Modellen, die in die Maschinen integriert wurden.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 14. Dezember 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/robotische-vierbeiner-171015 aufgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel mit Unitree Go2 (Foto: Frank Graef)