Ein Wahlmodul im Schweizer Fernsehen

Vom 3. bis 5. November 2025 fand das Wahlmodul „Soziale Roboter“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten statt, für Studierende aus Wirtschaftsinformatik und Business Information Systems (BIT). Am ersten Tag kam das Schweizer Fernsehen zu Besuch. Für einen Beitrag über Sicherheitsroboter wurde während des Unterrichts gefilmt und danach Prof. Dr. Oliver Bendel interviewt. Auch dieses Mal stand ein auf das Thema spezialisiertes GPT namens Social Robotics Girl zur Verfügung. Oliver Bendel ließ es immer wieder Sachverhalte erklären und nahm dann Ergänzungen vor. Unter den Robotern der Demo waren Unitree Go2, Alpha Mini, Booboo, Aibi und Cozmo. Besonders eindrucksvoll war wieder Unitree Go2. Dies lag vor allem an seinen schnellen, flüssigen Bewegungen, seinen vielfältigen Verhaltensformen und seinen überraschenden Kunststücken. Der Roboter stammt aus dem von Oliver Bendel privat finanzierten Social Robots Lab und wird von ihm Bao (chin. „Schatz, Juwel“) genannt. Auch Aibi, der Wearable Social Robot, und Booboo, das Pelztier, standen hoch im Kurs. Bei der Konzeption eigener sozialer Roboter wurde mehrheitlich mit Bildgeneratoren gearbeitet, zudem mit Videogeneratoren. Die nächsten Durchführungen finden im Februar und April 2026 in Brugg-Windisch (Betriebsökonomie) und Olten (Business AI) statt.

Abb.: Studierende mit Booboo bei der Gruppenarbeit

Sicherheitsroboter bei „10 vor 10“

Ein Sicherheitsroboter des Schweizer ETH-Start-ups Ascento war auf der Basler Herbstmesse unterwegs, um Sicherheit auf dem Gelände herzustellen. „Die kantonale Datenschützerin war darüber nicht informiert und stoppte den Einsatz aus Datenschutzgründen.“ (Website SRF, 31. Oktober 2025) Sie fühlte sich laut SRF in „einen Science-Fiction-Film“ versetzt – dabei sind Sicherheits- und Überwachungsroboter in vielen Ländern längst Standard. SRF führte am 3. November 2025 mehrere Interviews, mit Ascento, mit der Datenschützerin und mit Prof. Dr. Oliver Bendel, der sich seit 2016 mit Sicherheits- und Überwachungsrobotern befasst. Damals war er dem K5 in Stanford begegnet. In seinem Artikel „Mehr Unsicherheit mit Sicherheitsrobotern?“ diskutierte er die Chancen und Risiken des Einsatzes. SRF drehte zunächst während seines Wahlmoduls „Soziale Roboter“ und bat ihn dann zum Gespräch. Der Beitrag wurde am selben Tag in der Nachrichtensendung „10 vor 10“ ausgestrahlt.

Abb.: Die Gründer des Unternehmens (Foto: Ascento)

Ein Sicherheitsroboter auf der Basler Herbstmesse

„Sicherheitsroboter verbreiten sich in den Stadtteilen, in den Einkaufszentren und auf den Firmengeländen, als rollende und fliegende Maschinen. Sie sollen für die Sicherheit der Unternehmen, Besucher und Kunden sorgen. Sie sind autonom bzw. teilautonom oder werden von Menschen oder weiteren Systemen zu Einsatzorten navigiert. Je nach Zusammenhang werden sie auch als Überwachungsroboter oder Polizeiroboter bezeichnet.“ So erklärt es ein Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon vom März 2020. Im Artikel „Auf der Basler Herbstmesse patrouillieren Roboter statt Menschen“ von SRF vom 31. Oktober 2025 wird auf das Modell des Schweizer ETH-Start-ups Ascento eingegangen. Dieses war auf der Basler Herbstmesse unterwegs, um Sicherheit auf dem Gelände herzustellen. „Die kantonale Datenschützerin war darüber nicht informiert und stoppte den Einsatz aus Datenschutzgründen.“ (Website SRF) Sie fühlte sich laut SRF in „einen Science-Fiction-Film“ versetzt – dabei sind Sicherheits- und Überwachungsroboter in vielen Ländern längst Standard. Tatsächlich sollte man sie aber nicht in öffentlichen oder teilöffentlichen Bereichen betreiben, und schon gar nicht ohne Genehmigung, die offensichtlich nicht vorlag. Oliver Bendel schreibt seit 2016 über das Thema. Damals war er dem K5 in Stanford begegnet. In seinem Artikel „Mehr Unsicherheit mit Sicherheitsrobotern?“ diskutierte er die Chancen und Risiken des Einsatzes.

Abb.: Der Sicherheitsroboter von Ascento (Foto: Ascento)

Zur Zukunft der Polizeiarbeit

„Zwischen Tradition und Transformation: Neue Arbeitswelten bei der Polizei“ – unter diesem Leitthema startet die Projektgruppe „Zukunft der Polizeiarbeit“ des Arbeitskreises „Öffentliche Sicherheit“ des Digitalverbands Bitkom ihre nächste Veranstaltungs- und Workshopreihe. „Die Projektgruppe ist ein interdisziplinäres Gremium, das Expertinnen und Experten aus Polizei, Wirtschaft und Wissenschaft vereint. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, einen offenen Dialog über neue Technologien und deren Auswirkungen auf die Polizeiarbeit zu fördern. In den Workshops sollen konkrete Problemstellungen im Kontext aktueller und zukünftiger Herausforderungen der Polizeiarbeit gemeinsam erarbeitet und dokumentiert werden.“ (Website Projektgruppe) Den Auftakt bildet eine Veranstaltung am 4. November 2025 im Innovation Lab der Polizei NRW in Duisburg mit dem Themenschwerpunkt Robotik. Zu den Referenten gehören Kevin Kron (Integration Project Manager Boston Dynamics), Dirk Aschenbrenner (Vorstandsvorsitzender DRZ), Prof. Dr. Roman Brylka (The Green Bridge) und – zugeschaltet aus der Schweiz – Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW). Eine Anmeldung ist über www.bitkom.org/Projektgruppe-Zukunft-der-Polizeiarbeit möglich.

Abb.: Oliver Bendel mit seinem Unitree Go2 (Foto: Stefanie Hauske)

Call for Workshops at ICSR + Art 2026

The 18th International Conference on Social Robotics (ICSR + Art 2026) will take place in London, UK, from 1-4 July 2026. ICSR is the leading international forum that brings together researchers, academics, and industry professionals from across disciplines to advance the field of social robotics. The conference is accepting workshop proposals until the workshop submission deadline. Approved workshops will be announced 2 weeks after the submission deadline. The deadline for submitting proposals for workshops is 1 December 2025. Further information is available at icsr2026.uk.

Fig.: Inside the Senate House (Photo: stevecadman/CC BY-SA 2.0)

Die simulierte Freundschaft

Mit der Süddeutschen Zeitung hat Oliver Bendel über Chatbots gesprochen, mit denen man Beziehungen führt. Wie immer betonte er, dass es sich um einseitige Beziehungen handelt. Chatbots können keine Freunde sein. Und keine Partner. Helfen können sie in besonderen Situationen oder bei besonderen Personen. Sie können über die Einsamkeit von Gefängnisaufenthalten und Marsflügen hinweghelfen, zwei Anwendungsbereiche, zu denen der Technikphilosoph bereits geforscht hat. Sie können auch – wie soziale Roboter – begleitend bei Therapien eingesetzt werden, wobei immer ein Mensch eingreifen können sollte … Aber sie können nicht lieben, nicht hassen, sie haben kein Interesse, keine Empathie. Ihre Freundschaft ist simuliert. Der Artikel von Christian Weber mit dem Titel „Dann haben wir halt elektronische Freunde“ ist am 30. Oktober 2025 in der Onlineausgabe erschienen. Zusätzlich wird er in der Wochenendausgabe abgedruckt.

Abb.: Die simulierte Freundschaft

Call for Special Sessions at ICSR + Art 2026

The 18th International Conference on Social Robotics (ICSR + Art 2026) will take place in London, UK, from July 1–4, 2026. ICSR is the leading international forum that brings together researchers, academics, and industry professionals from across disciplines to advance the field of social robotics. The conference is accepting special session proposals on a rolling basis until the submission deadline. Approved sessions will be added here as they are confirmed. The deadline for submitting proposals for special sessions is 1 December 2025. Further information is available at icsr2026.uk. Two special sessions have already been accepted, namely „SS01: Cultural Robotics“ and „SS02: Participatory Futures in Social Robotics and AI“.

Fig.: In London

ICSR + Art 2026 will Take Place at Senate House

The 18th International Conference on Social Robotics (ICSR + Art 2026) will take place in London, UK, from 1-4 July 2026. ICSR is the leading international forum that brings together researchers, academics, and industry professionals from across disciplines to advance the field of social robotics. This year’s edition will be hosted at Senate House, part of the University of London, located in the heart of central London. The venue is within walking distance of many of the city’s main attractions and stations. Senate House has appeared in several famous films and series, including „Batman Begins“, „The Dark Knight Rises“, „Fast & Furious 6″, „No Time to Die“ (a James Bond film), „Nineteen Eighty-Four“, and the Netflix series „The Crown“. The building inspired George Orwell’s depiction of the Ministry of Truth in „1984″. Further information is available at icsr2026.uk.

Fig.: The famous Art Deco building (Photo: stevecadman/CC BY-SA 2.0)

KI & Robotik im Alter

„In einer Zeit, in der technologische Innovationen rasant voranschreiten, ist es von zentraler Bedeutung, die gesellschaftlichen und politischen Implikationen von Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik im Kontext des Älterwerdens zu verstehen.“ Dies schreibt das Netzwerk für Senior-Internet-Initiativen (sii) Baden-Württemberg auf seiner Website und lädt im Rahmen eines offenen Seminars alle Interessierten ein, „die vielfältigen Chancen und Herausforderungen zu erkunden, die moderne Technologien für unsere Gesellschaft mit sich bringen“, und sich mit anderen Interessierten auszutauschen. Mitveranstalter sind Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und ZAWiW der Universität Ulm. Zu den Referenten gehören Dr. Judith Schoch, Evangelische Heimstiftung („Innovation durch KI & Robotik in der Pflege“), Caterina Römmer, Körber-Stiftung („Uncover: Smart Ageing und Projekt ‚Eingeloggt‘), und Prof. Dr. Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW („Soziale Roboter, Assistenzroboter und Allzweckroboter in der Pflege“). Das Seminar „KI & Robotik im Alter“ findet vom 27. bis 29. Oktober 2025 im Haus auf der Alb in Bad Urach statt. Weitere Informationen über netzwerk-sii-bw.de/termin/ki-robotik-im-alter/. Der Programmflyer kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Das Haus auf der Alb (Foto: © Raimond Spekking/CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons))

Übersicht zu sozialen Robotern

MERPHI ist nach eigenen Angaben ein technologisches Designzentrum mit Sitz in Göteborg, das Kunden auf der ganzen Welt hat. Man glaubt, so steht es auf der Website, an eine Zukunft, in der Roboter und Menschen in Harmonie koexistieren. Das Unternehmen stellt Übersichten zu robotischen Vierbeinern (Quadrupeds) und robotischen Zweibeinern (Humanoiden und Androiden) sowie zu Cobots zur Verfügung. Mit Hilfe von Aufrufen und Umfragen finden laufend Ergänzungen statt. Inzwischen gibt es auch eine Übersicht zu sozialen Robotern. Auf der Abbildung sieht man einige bekannte Modelle wie Sophia, Mirokaï, ARI, Navel, Pepper, Furhat und QTrobot. Wichtig wären auch NAO, Cozmo, Vector, EMO, AIBI, Alpha Mini etc., also kleinere und kleine soziale Roboter (wobei NAO größer als QTrobot und Moxie ist). Es lohnt sich, das aktuelle PDF direkt auf der Website von MERPHI herunterzuladen. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Mehrdad H. M. Farimani.

Abb.: Eine Übersicht zu sozialen Robotern (Bild: MERPHI)

Autonome Shuttles für die Hauptstadt

„Im Berliner Nordwesten beginnt die autonome Revolution.“ Dies meldete BVG in einer Medienmitteilung mit dem Titel „Jetzt geht’s los! Autonome Shuttles für die Hauptstadt“ vom 17. Oktober 2025. Die ersten Fahrzeuge des Typs VW ID. Buzz AD seien im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs, ausgestattet mit Level-4-Technologie inklusive Softwaresystem und Services der Volkswagen-Tochter MOIA. „Ziel des Projekts ist es, den klassischen Nahverkehr mit flexiblen, autonomen Angeboten zu verknüpfen …“ (Medienmitteilung BVG) Die Projektpartner haben laut Medienmitteilung „im Beisein von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder den offiziellen Startschuss für das Projekt gegeben“. „Was jetzt als Pilotvorhaben beginnt, bereitet den späteren Hochlauf der deutschlandweit größten Flotte autonomer Fahrzeuge als Teil des ÖPNV-Systems unmittelbar vor. Die Ergebnisse des Piloten sind skalierbar auf größere Fahrzeugzahlen bis in den fünfstelligen Bereich sowie auf ein erweitertes Einsatzgebiet.“ (Medienmitteilung BVG) Ein ähnliches Projekt wurde 2016 in Sion im Wallis begonnen. Das SmartShuttle war fünf Jahre lang erfolgreich unterwegs, mit geringer Geschwindigkeit und auf virtuellen Gleisen. Es hat sich in dieser Zeit kein einziger Personenunfall ereignet. Danach wurden mehrere vergleichbare Projekte in der Schweiz lanciert. In Deutschland ist man spät dran, aber man ist dran. Laut der Medienmitteilung ist das Vorhaben für Berlin ein wichtiger Schritt in die digitale Zukunft, mit einer „Symbolwirkung über die Hauptstadt hinaus“.

Abb.: Die BVG ist in Berlin überall präsent

Fake Friends 2.0

„Die Sehnsucht nach einem künstlichen Begleiter, vor allem einem weiblichen, flammte vor über 2.500 Jahren auf. Hephaistos, der Gott der Schmiede und des Feuers, schuf seine goldenen Dienerinnen, wie bei Homer nachzulesen ist, Pygmalion, der legendäre zypriotische Bildhauer, seine Galatea, als Abbild der von ihm geliebten Aphrodite – dass es nur Kunst war, verdeckte die Kunst, schrieb Ovid zu Beginn unserer Zeitrechnung.“ Mit diesen Worten beginnt ein Meinungsbeitrag von Oliver Bendel, der am 17. Oktober 2025 in der Fuldaer Zeitung unter dem Titel „Fake Friends 2.0“ erschienen ist. Der Technikphilosoph geht nach der ideengeschichtlichen Einordnung auf technologische Entwicklungen seit der Jahrtausendwende ein, etwa die virtuelle Freundin von Artificial Life. Auch die geplante Erotikfunktion von ChatGPT erwähnt er. Gegen Ende heißt es: „Virtuelle Freundinnen und Freunde in die Breite zu bringen, halte ich für unverantwortlich. Eigentlich existieren sie gar nicht, denn Freundschaft beruht auf Gegenseitigkeit. Sie sind Fake Friends 2.0. Bei einem Chatbot ist kein Gefühl vorhanden, kein Interesse. Da ist nichts, und alles, was ist, wird simuliert.“ Der Artikel kann hier aufgerufen werden.

Abb.: Real Friends

Pflegeroboter und Allzweckroboter

Bei der Führungskräftetagung der Evangelischen Heimstiftung in Schwäbisch Gmünd hielten am 16. Oktober 2025 Prof. Dr. Andreas Kruse und Prof. Dr. Oliver Bendel die Keynotes. Der „Godfather der Gerontologie“, wie er vorgestellt wurde, ging auf Digitalisierungsprojekte in der Pflege ein, der Technikphilosoph auf Pflegeroboter und Allzweckroboter. Dr. Judith Schoch, Leiterin des Instituts für Innovation, Pflege und Alter (IPA), schrieb auf LinkedIn: „Zwei Tage voller Impulse, Austausch und Begegnungen: Unsere Führungskräftetagung der Evangelische Heimstiftung GmbH stand ganz im Zeichen der Zukunft der Pflege im digitalen Wandel. Die Vorträge von Prof. Andreas Kruse und Prof. Oliver Bendel haben inspiriert und zum Nachdenken angeregt: Welche Rolle kann Robotik und KI künftig in der Pflege spielen – und wo liegen ihre Grenzen?“ Die Stiftung sagt auf ihrer Website über sich selbst: „Wir sind Dienstleister und Arbeitgeber rund um das Thema Pflege und Alter.“ Gemeinsames Ziel aller Mitarbeiter sei es, dass die betreuten Menschen „so lange wie möglich ihr Leben selbst gestalten können“.

Abb.: Oliver Bendel bei seinem Vortrag (Foto: Evangelische Heimstiftung)

Über Beziehungen mit Artefakten

Prof. Dr. Oliver Bendel war am 15. Oktober 2025 im Gespräch mit SRF. Es ging um die geplante Erotikfunktion von ChatGPT und überhaupt um die einseitigen Beziehungen, die Benutzer mit Chatbots haben. Er führte aus, dass es für OpenAI – abgesehen vom Finanzierungsbedarf – ein idealer Moment ist. Zum einen sind die Technologien weit entwickelt. Text- und Stimmqualität sind herausragend. Zum anderen ist der Bedarf da. Millionen von Benutzern führen schon einseitige Beziehungen mit Artefakten, viele davon glauben, dass sie ihre Freunde sind. Das 21. Jahrhundert, so der Technikphilosoph, ist das einsamste Jahrhundert aller Zeiten. Insofern könnte das Projekt ein Erfolg werden. Zugleich stellen sich Fragen. OpenAI gilt als hypermoralische Instanz, wo zahlreiche Prompts sanktioniert werden. In der Standardeinstellung im Deutschen gendert es. Wie sind angesichts solcher Umstände wirklich erotische Gespräche möglich? Sicher wird OpenAI seine Gängeleien und Zumutungen ein Stück weit herunterfahren. Erwachsene sollen wie Erwachsene behandelt werden, sagte Sam Altman sinngemäß. Es ist interessant, dass dies nur im Adult-Modus umgesetzt wird. Das Interview wurde bei News Plus ausgestrahlt und kann über www.srf.ch nachgehört werden.

Abb.: Auch Teddybären sind Artefakte (Foto: Jork Weismann)

GPT-AfterDark kommt

ChatGPT soll, wie mehrere Medien am 15. Oktober 2025 meldeten, eine Erotikfunktion bekommen. Damit dürften Fähigkeiten wie Dirty Talk – über Text und Stimme – gemeint sein, womöglich aber auch Anleitungen zu Stellungen aller Art und Tipps und Tricks zu Sexspielzeug und Sexrobotern. Damit folgt man anderen Chatbots wie Replika. Allerdings verfügen diese oft über einen Avatar, um unwiderstehlich zu sein. Bei ChatGPT ist das nicht der Fall, wenn man von den kleinen runden Kacheln der GPTs absieht, der „custom versions“, die jeder niederschwellig erstellen kann. Unter diesen tummelt sich übrigens ein SexGPT von Dominick Pandolfo – „Provides sexual health information“, also ganz harmlos. Bereits um die Jahrtausendwende gab es die virtuelle Freundin von Artificial Life, auch sie in sprachlicher und visueller Form. Wenn OpenAI hier nicht nachbessert, werden die Benutzer sich selbst etwas bauen, was freilich schon heute gemacht wird, wenn auch nicht zwangsläufig im sexuellen Sinne. So kann man mit Meshy AI und Co. dreidimensionale Avatare generieren und animieren. Man darf gespannt sein, ob ChatGPT in der Erotikfunktion gendert – so wie in der Standardeinstellung. Die einen dürfte das anmachen, die anderen eher nicht. Auf die Frage, wie diese Version von ChatGPT heißen könnte, schlug der Chatbot selbst vor: ChatGPT Red, GPT-AfterDark oder DeepLure. Wen das nicht antörnt, dem ist auch nicht zu helfen.

Abb.: GPT-AfterDark kommt im Dezember

I speak Tele

The article „I speak Tele outlines the design of a digitized dysarthria assessment“ by Sharmila Selvanayakam, Sandra Giovanoli, Amelieke Slot, Elisa Du, Thomas Menard, Oliver Bendel, Awai Chris Easthope, and Christoph Michael Bauer was published in Scientific Reports on October 14, 2025. The abstract reads as follows: „Stroke is a leading cause of disability worldwide, leaving many survivors with chronic neurological deficits that restrict their daily activities. Telerehabilitation offers an opportunity to improve access to care, reducing travel burdens and fostering ongoing therapy in diverse settings. Speech and language telerehabilitation specifically benefits those with communication disorders such as dysarthria. However, widespread reliance on manual, paper-based documentation and subjective evaluations remains a significant challenge for remote speech and language therapy. To address this, we identified the specific requirements of various stakeholders and employed a user-centred design approach to develop a digital tool that integrates note-taking, time measurement, and audio/video recording within a single interface. By prioritizing the needs of speech-language pathologists (SLPs), researchers, and IT specialists, the resulting prototype streamlines common tasks, enhances data consistency, and delivers high usability. In testing, SLPs reported a reduction in assessment times from 50 to 35 min, while the average System Usability Scale score exceeded industry benchmarks, indicating strong acceptance. By enabling automated scoring, data export, and potential interoperability with healthcare systems, this tool foster more comprehensive patient monitoring. Future iterations will incorporate a secure backend and support for additional assessments, potentially transforming remote speech and language therapy.“ The article can be accessed at www.nature.com/articles/s41598-025-19726-9.

Fig.: Towards telerehabilitation

Figure 03 soll im Haushalt helfen

Am 9. Oktober 2025 stellte Figure seinen neuesten Allzweckroboter namens Figure 03 vor. Mithilfe der KI-Plattform Helix kann er Sprache verstehen, seine Umgebung analysieren und interpretieren und geeignete Maßnahmen ergreifen. Figure 03 ist für den Haushalt gedacht, wo er Wäsche waschen oder die Spülmaschine ein- und ausräumen soll. Er ist mit weichen Textilien statt mit harten, maschinell bearbeiteten Teilen verkleidet. Das Gesicht ist wie bei früheren Modellen maskenhaft und unnahbar. Er hat integrierte Handflächenkameras und Finger mit taktilen Sensoren. Das Unternehmen schreibt dazu: „Each fingertip sensor can detect forces as small as three grams of pressure – sensitive enough to register the weight of a paperclip resting on your finger. This precision enables Helix to distinguish between a secure grip and an impending slip before it occurs, allowing fine-grained, dexterous control over fragile, irregular, or moving objects.“ (Website Figure) In den nächsten Jahren sollen hunderttausende Modelle produziert werden. Weitere Informationen sind über www.figure.ai/figure verfügbar.

Abb.: Figure 03 soll im Haushalt helfen (Bild: ChatGPT/4o Image)

Humanoide Roboter auf der Biennale Architettura 2025

Auf der Biennale Architettura 2025 in Venedig sind Unitree-Roboter sowohl Teil einer Installation als auch einer Performance. Während der eine Roboter an einer Leinwand malt, spielt der andere Musik. Allerdings muss man Glück haben, die Vorführung zu sehen, denn meistens stehen die humanoiden Roboter still bzw. hängen in der Luft. Für die Besucher ist das eine Enttäuschung, und sie wenden sich Alter3 zu, der keine Müdigkeit zu kennen scheint. Auch eine andere Performance mit schnitzenden Cobots ist nicht zu sehen, laut Medien aus Sicherheitsgründen. Auf dem Bildschirm sieht man, wie die Arme bis zum Publikum reichen. Bei einem Cobot ist eine solche Nähe zwar der Normalfall, aber einzelne Besucher, etwa Kinder, können unberechenbar sein. So hat man mit der Halle, in der sich die Roboter konzentrieren, immerhin ein Negativbeispiel: So sollte man einen Roboterpark nicht umsetzen. Informationen zur Biennale Architettura sind über die Website verfügbar.

Abb.: Ein Roboter hängt in der Luft

Alter3 auf der Biennale Architettura 2025

Auf der Biennale Architettura 2025 in Venedig findet sich die Installation mit dem Titel „Am I a Strange Loop?“. Es wird die Frage aufgeworfen, ob künstliche Intelligenz eine Form von Selbstbewusstsein entwickeln kann. Gezeigt wird der humanoide Roboter Alter3, der über mimische, gestische und verbale Fähigkeiten verfügt. Dabei nutzt er GPT-4 oder GPT-5. Besucher können mit ihm über ein Mikrofon in verschiedenen Sprachen kommunizieren. Die Installation greift Ideen des Physikers, Informatikers und Kognitionswissenschaftlers Douglas Hofstadter auf, der davon ausging, dass Bewusstsein entsteht, wenn ein System sich selbst reflektiert. Alter3 ist ein beeindruckender Roboter, der über ein Silikongesicht und Silikonhände verfügt, ansonsten aber eine maschinenhafte Präsenz hat. Mit GPT-4, GPT-5 oder anderen Sprachmodellen kann weder ein Weltbewusstsein noch ein Selbstbewusstsein hergestellt werden. Informationen zur Biennale Architettura sind über die Website verfügbar.

Abb.: Alter3 auf der Biennale Architettura 2025 in Venedig

Der ultimative Buddy

In der neuen „Momo“-Verfilmung (Kinostart 2. Oktober 2025) sind „Bibbi Bot, der ultimative Buddy“ (FAZ, 1. Oktober 2025) und die grauen Herren als Vertreter eines Tech-Konzerns namens Grey zu sehen. Ob das Michael Ende gefallen hätte? Im Sommer 1984 führte Oliver Bendel mit dem berühmten Schriftsteller ein schriftliches Interview. Dieses war über den Thienemann-Verlag in Stuttgart eingefädelt worden, bei dem Michael Ende gerade Halt machte. Der Lektor Roman Hocke betreute den jungen Oliver Bendel im Auftrag des Förderkreises deutscher Schriftsteller. Eine Frage lautete: „Zukunftsaussichten für das Buch – wird der Tag kommen, an dem man anstatt zu lesen sich lieber mit neuen Medien oder Computern beschäftigt?“ Die Antwort ließ an Deutlichkeit nichts vermissen: „8) ME glaubt, dass Computer u. dgl. n i e Bücher ersetzen werden.“ Oliver Bendel schrieb später in einem Beitrag: „Derjenige, der die Antworten aufschrieb, war ein Meister der Abkürzung, und dass der Meister selbst abgekürzt wurde, rückte diesen in die Nähe von Unsterblichen, mehr als eine Dekade vor seinem Tod. „Computer u. dgl.“ – besser kann man es nicht sagen, wenn man es abfällig meint. Und das gesperrte „n i e“ – schöner kann man es nicht setzen, nicht einmal mit den heutigen technischen Möglichkeiten.“ Julia Encke schreibt in der FAZ zur Neubesetzung: „Anstelle der Barbie-artigen perfekten Bibigirl-Puppen, mit denen die grauen Herren Momo für sich gewinnen wollten, ist es nun ‚Bibbi Bot, der ultimative Buddy‘, der Momo von ihren Freunden ablenken soll.“ (FAZ, 1. Oktober 2025) Er schiebt sich also zwischen die Menschen, zerstört ihre Beziehungen und raubt ihre Zeit. Vielleicht ist der Film in dieser Hinsicht tatsächlich im Sinne von Michael Ende.

Abb.: Ein Bild, das an Momo und die grauen Herren erinnert (Bild: ChatGPT/4o Image)

Wie nah ist uns die KI?

„Der Tag. Ein Thema, viele Perspektiven“ – das ist der Titel einer Serie bei hr2-kultur, einem Angebot des Hessischen Rundfunks. „Jeden Tag ein wichtiges Thema – von Montag bis Donnerstag. Eines, das Fragen aufwirft.“ (Website HR) „Der Tag“, so die Website, „sucht Antworten, beleuchtet Hintergründe und ordnet ein“ (Website HR). Am 30. September 2025 wurde der Beitrag „Immer menschlicher – Wie nah ist uns die KI?“ ausgestrahlt. Enthalten ist ein Gespräch mit Oliver Bendel. Es geht um Chatbots, Sprachassistenten und soziale Roboter. Mit Chatbots beschäftigt er sich seit den 1990er-Jahren. Schon damals testete er sie. Um die Jahrtausendwende promovierte er über pädagogische Agenten, also Chatbots und Sprachassistenten in Lernumgebungen. Auch Hardwareelemente waren damals teilweise vorhanden, etwa Systeme zur Gesichtserkennung. Ab 2012 wandte sich der Technikphilosoph, der nicht nur reflektiert, sondern auch implementiert, neuartigen Chatbots wie GOODBOT zu, die Probleme des Benutzers erkennen und auf mehreren Stufen eskalieren können – bis zur Herausgabe einer Notfallnummer. Der Prototyp war 2013 fertig. Der Nachfolger BESTBOT aus dem Jahre 2018 verwendete zusätzlich Gesichts- und Texterkennung mit Emotionserkennung. OpenAI hat damit begonnen, ähnliche Sicherheitsmerkmale in ChatGPT einzubauen. Der Beitrag kann über www.hr-inforadio.de/podcast/der-tag/index.html aufgerufen werden.

Abb.: Wie nah ist uns die KI? (Foto: Cybrothel)

Soziale Roboter – unsere neuen besten Freunde?

„Soziale Roboter – unsere neuen besten Freunde?“ ist der Titel eines Beitrags im Philosophie-Newsletter NOESIS der Nomos Verlagsgesellschaft. Im Teaser heißt es: „In unserem aktuellen Beitrag sprechen wir mit dem Philosophen und Informationsethiker Prof. Dr. Oliver Bendel über die Chancen und Risiken sozialer Roboter. Können Maschinen echte Nähe schaffen oder bleibt es bei einer perfekten Illusion? Ein Gespräch über Empathie-Simulation, Pflegeroboter – und die Frage, wie nah uns soziale Maschinen wirklich kommen dürfen.“ Die Geisteswissenschaften gehören laut Website seit 2017 zum festen Programm der Nomos Verlagsgesellschaft und „haben sich hauptsächlich durch den Zuwachs an Imprints im Programm von Nomos etabliert“. „Unsere Inhalte erscheinen in mehr als 200 wissenschaftlichen Schriftenreihen in den Bereichen Altertumswissenschaft, Anthropologie, Byzantinistik, Geschichte, Kulturwissenschaft, Kunstwissenschaft, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft, Orientalistik, Pädagogik, Philosophie, Religionswissenschaft, Sprachwissenschaft, Theaterwissenschaft und Theologie.“ (Website Nomos) Der Beitrag kann über www.nomos.de/noesis-soziale-roboter-unsere-neuen-besten-freunde/ aufgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel (Foto: Jork Weismann)