The ICSR Announces the First Keynote Speaker

The ICSR 2025 announces Daniela Rus as the event’s first keynote speaker. She is the Andrew (1956) and Erna Viterbi Professor of Electrical Engineering and Computer Science and Director of the MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL). Her research spans robotics, mobile computing, and data science, with a focus on the future of AI and automation. She is a MacArthur Fellow, a Fellow of ACM, AAAI, and IEEE, and a member of the National Academy of Engineering and the American Academy of Arts and Sciences. Professor Rus received her Ph.D. in computer science from Cornell University and continues to lead innovation in the field. Her keynote at the ICSR 2025 promises to provide valuable insights into the evolving landscape of robotics and AI. More information is available at icsr2025.eu.

Fig.: At the MIT CSAIL

Abtauchen mit POODLE und Belle

„Unterwasserroboter sind ferngesteuerte, teilautonome oder autonome Roboter, die unter Wasser zu Forschungszwecken und für Such-, Bergungs-, Überwachungs- und Reinigungsarbeiten eingesetzt werden. Sie verfügen wie andere Roboter über Sensoren und Aktoren. Mit Kameras ermöglichen sie die Sicht unter Wasser. Sie erinnern an kleine U-Boote bzw. kleine Fahrzeuge oder orientieren sich als bionische Roboter an der Gestalt von Tieren, etwa Pinguinen, Fischen oder Walen und Quallen. In manche von ihnen ist künstliche Intelligenz (KI) integriert.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 3. April 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird das eine oder andere Beispiel aufgeführt, von POODLE bis Belle, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen: „Sie können in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen beim Reinigen von Gewässern, bei dem bislang vor allem passive Systeme verwendet werden, oder beim Erkennen von Anzeichen von Umweltzerstörung. Wichtig ist zum einen, dass sie die Tiere im Wasser nicht stören und nicht verletzen. Hier ist die Tierethik – in der Begründung von Rechten und Abwägung von Interessen – zusammen mit dem Tierschutz gefragt. Wichtig ist zum anderen, die Produktion und den Betrieb möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend zu gestalten, wo wiederum Umweltethik und Umweltschutz sich einbringen können, mit Richtlinien und Vorgaben.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/unterwasserroboter-172865 abrufbar.

Abb.: Teledyne Slocum (Foto: Matti Blume, Wikimedia, CC BY-SA 4.0)

Special Paper Award for FHNW Students

The paper „Revisiting the Trolley Problem for AI: Biases and Stereotypes in Large Language Models and their Impact on Ethical Decision-Making“ by Şahan Hatemo, Christof Weickhardt, Luca Gisler, and Oliver Bendel received the Special Paper Award from the reviewers of the AAAI 2025 Spring Symposium „Human-Compatible AI for Well-being: Harnessing Potential of GenAI for AI-Powered Science“. The three bachelor students from the FHNW School of Computer Science gave their presentation on site in San Francisco as part of the AAAI 2025 Spring Symposia. Prof. Dr. Bendel from the FHNW School of Business had given them feedback on the project and placed it in the context of machine ethics. He has been involved in the well-known and popular conference, which usually takes place at Stanford University, since 2016. This time, he was keeping his fingers crossed from Italy. The proceedings of the AAAI 2025 Spring Symposia will be published in April 2025.

Fig.: Luca Gisler, Takashi Kido (Host), and Şahan Hatemo

Human-Compatible AI for Well-being

Three Bachelor students from the new FHNW School of Computer Science gave a presentation at the AAAI 2025 Spring Symposia. Şahan Hatemo, Christof Weickhardt, and Luca Gisler were on site in San Francisco on April 1, 2025 and presented the paper “Revisiting the Trolley Problem for AI: Stereotypes and Biases in Large Language Models and their Impact on Ethical Decision-Making” at the symposium “Human-Compatible AI for Well-being: Harnessing Potential of GenAI for AI-Powered Science”. Prof. Dr. Oliver Bendel from the FHNW School of Business, the fourth author, gave them feedback on the paper and located the project in the discipline of machine ethics. Şahan Hatemo also presented the paper “Miss Tammy as a Use Case for Moral Prompt Engineering” by Myriam Rellstab and Oliver Bendel, who were unable to be in San Francisco. For the technology philosopher, the chatbot is an implementation of machine ethics methods in the field of Large Language Models (LLMs). He speaks of moral prompt engineering, by which he means the combination of prompt engineering and, where appropriate, retrieval augmented generation (RAG). The proceedings of the AAAI 2025 Spring Symposia will be published shortly.

Fig.: The participants of the symposium

Chatbots für gefährdete und ausgestorbene Sprachen

Seit 2012 baut Prof. Dr. Oliver Bendel – teils mit seinen Studenten und Studentinnen, teils im Alleingang – Chatbots und Sprachassistenten. Diese wurden von den Medien besprochen und von der NASA für interessant befunden. Sein theoretisches Rüstzeug und praktisches Anschauungsmaterial hat er aus seiner Promotion zu diesem Thema, die ein Vierteljahrhundert zurückliegt. Seit 2022 liegt der Fokus auf Dialogsystemen für tote und gefährdete Sprachen. Es entstanden @ve, ein Chatbot für Latein (Implementierung durch Karim N’diaye), @llegra, ein Chatbot mit Sprachausgabe für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen (Implementierung durch Dalil Jabou), und kAIxo, ein Chatbot mit Sprachausgabe für Baskisch (Implementierung durch Nicolas Lluis Araya). Zudem experimentiert Oliver Bendel mit Chatbots für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch und Akkadisch. Die Welt hat am 1. April 2025 einen Artikel zu seiner Arbeit veröffentlicht, mitsamt einem längeren Interview, in dem der Technikphilosoph die Möglichkeiten und Beschränkungen von großen Sprachmodellen in diesem Kontext dargelegt. Cleop@tr@ nutzt die Multimodalität von GPT-4 für ihre Übersetzungen und Deutungen. Der Artikel kann hier aufgerufen werden.

Abb.: Mit Cleop@tr@ im Tal der Tempel

Die Zerstörung von Telepolis

Über einen der größten Medienskandale im Nachkriegsdeutschland hat Greta Zieger in der FAZ vom 27. März 2025 einen deutlichen, wenngleich immer noch freundlichen Artikel geschrieben. Sie kommt zum Urteil, dass der Verursacher der Kritik ausweichen will. Und diese schlägt ihm massiv entgegen. Aber worum geht es überhaupt? Florian Rötzer hat Telepolis im Jahre 2016 mitgegründet und war der langjährige Chefredakteur des Onlinemagazins. Man war früher dran als viele andere deutsche Medien und hat Lücken gefüllt, die diese belassen haben. Dabei war der eine oder andere Artikel auch schlampig geschrieben und mäßig recherchiert. Dennoch blieb Telepolis viele Jahre lang eine wertvolle Lektüre und eine ideale Ergänzung zu Golem – das eine Magazin auch politisch interessiert, das andere vor allem technisch versiert. Harald Neuber, Chefredakteur seit 2021, verkündete 2024 eine „Qualitätsoffensive“. Er ließ 70.000 Artikel löschen und vernichtete damit das Lebenswerk von Florian Rötzer und die Arbeit von hunderten engagierten, kompetenten Autoren, unter ihnen viele Wissenschaftler und Aktivisten. Sie wurden nicht einmal informiert und mussten sich von Studenten oder Kollegen sagen lassen, dass ihre Texte nicht mehr zugreifbar waren. Wer wollte, brachte das Entfernte über das Internet Archive wieder zum Vorschein. Doch die reguläre, übrigens auch bezahlte Publikation war weg. Rötzer wurde in einem Interview vom 13. Dezember 2024 für die Junge Welt deutlich: „Diese riesige Löschaktion ist ein beispielloser Akt, mit dem ein wichtiges Stück des kulturellen Gedächtnisses ausradiert wird“. „Fast noch ungeheuerlicher sei aber die Ankündigung, man werde die Inhalte sichten und selektieren oder sogar korrigieren.“ (Junge Welt, 3. Dezember 2024) Am Ende des Artikels kommt Thomas Moser zu Wort, der Verfasser von zahlreichen Telepolis-Artikeln über den NSU-Komplex. Er bezichtigt Neuber, ein „einst kritisches, meinungsstarkes und auf seine Weise einmaliges Medium“ (Junge Welt, 3. Dezember 2024) zu zerstören.

Abb.: Ein Sonderheft von 2005 (Wikimedia, Heise Gruppe, CC BY-SA 3.0 DE)

Is Unitree Go1 a Spy?

As reported by the CyberInsider platform on March 24, 2025, security experts have discovered a pre-installed, undocumented remote access tunnel in the Unitree Go1 robot dogs that enables remote control and network access. The Unitree Go1 can be found in numerous companies and universities. During their tests, the researchers were able to list all connected devices and their IP addresses and access these devices. They were also able to use the robotic quadruped’s cameras for live monitoring. The article states: „Perhaps most concerning is the implication of deliberate design. The tunnel is not merely an over-looked debug utility; it appears fully integrated into the boot process and enabled by default.“ (CyberInsider, 24 March 2025) Users should immediately isolate their devices from critical internal networks, change SSH credentials, and disable the tunnel service. More information is available on the platform.

Fig.: Is this robot a spy? (Image: ChatGPT)

Paper „Social and Collaborative Robots in Prison“

The paper „Social and Collaborative Robots in Prison“ by Tamara Siegmann and Oliver Bendel was published in the ICSR 2024 proceedings in March 2025. From the abstract: „Social and collaborative robots are rarely found in prisons, a finding that applies worldwide with a few exceptions. Yet they could help with numerous tasks. How such robots can and should be used in prisons is explored in this article. It examines the situation in Switzerland and includes expert interviews with the Inter-cantonal Commissioner for Digitalization and several prison directors and their staff as well as inmates. It becomes clear that there are certainly areas in which social and collaborative robots would be useful and beneficial or even preferable to humans. However, there are also arguments and reservations against their use. The results can be transferred to other states under the rule of law with all due caution. It would be important to conduct further research in other countries and cultures.“ The book – the first of three volumes – can be downloaded via SpringerLink.

Fig.: Tamara Siegmann and Oliver Bendel at the ICSR 2024 in Odense, Denmark

Paper „Social, But Still Uncanny“

The paper „Social, But Still Uncanny“ by Katharina Kühne, Oliver Bendel, Yuefang Zhou, and Martin H. Fischer was published in the ICSR 2024 proceedings in March 2025. From the abstract: „The Uncanny Valley hypothesis proposes that as robots become more human-like, they are initially liked better but then elicit a feeling of eeriness, peaking just before achieving full human resemblance. It remains unclear whether context can modify this effect. In an online experiment, participants were primed with a vignette about either robots as social companions (social context priming) or a neutral topic, and then rated images of robots on human-likeness, likability, trust, and creepiness. We found a negative linear relationship between a robot’s human-likeness and its likability and trustworthiness and a positive linear relationship between a robot’s human-likeness and creepiness. Social context priming improved overall likability and trust of robots but did not modulate the Uncanny Valley effect. This indicates that, while presenting robots in a social con-text can improve their acceptance, this does not change our inherent discomfort with increasing human-like robots.“ The book – the second of three volumes – can be downloaded via SpringerLink.

Fig.: Katharina Kühne at the ICSR 2024 in Odense, Denmark

 

Elective Module „Soziale Roboter“

The elective module „Soziale Roboter“ („Social Robots“) by Prof. Dr. Oliver Bendel will be held again from April 15 to 17, 2025 at the FHNW in Olten. It is primarily aimed at prospective information systems specialists, but prospective business economists can also take part. Dr. Amol Deshmukh has been invited as a guest speaker. He previously worked for the University of Glasgow and now conducts research at ETH Zurich. In his lecture, he will present the findings from his paper „Leveraging Social Robots to Promote Hand Hygiene: A Cross-Cultural and Socio-Economic Study of Children in Diverse School Settings“. Unitree Go2, Alpha Mini, Cozmo, Vector, Aibi, Furby and Booboo from Oliver Bendel’s private Social Robots Lab will also be on site. Social Robotics Girl, a so-called GPT who specializes in this topic, will be available as a tutor throughout the event. Basic works are „Soziale Roboter“ (2021) and „300 Keywords Soziale Robotik“ (2021). At the end of the elective module, students design social robots – also with the help of generative AI – that they find useful, meaningful, or simply attractive. The elective modules have been offered since 2021 and are very popular.

Abb.: Oliver Bendel bei einem Wahlmodul mit NAO

E-Learning im Unternehmen

Vor einem Vierteljahrhundert, im Jahre 2000, verfassten Andrea Back, Oliver Bendel und Daniel Stoller-Schai von der Universität St. Gallen das Buch „E-Learning im Unternehmen“. Oliver Bendel hatte im selben Jahr seine Definition zu E-Learning im Netlexikon veröffentlicht, eine der ersten Definitionen in diesem Bereich überhaupt. Für das Buch schrieb er mehrere Kapitel, u.a. zum Begriff, zu Blended Learning, zu Lern- und Wissensportalen und zu Trends im E-Learning. Zu diesen gehörten pädagogische Agenten, Mobile Learning und Standardisierung. Pädagogische Agenten (engl. „pedagogical agents“) waren Chatbots, Sprachassistenten und frühe soziale Roboter in Lernumgebungen. Bereits in den 1980er- und 1990er-Jahren hatte es Intelligent Tutoring Systems und Virtual Learning Companions gegeben. Eine Besonderheit der pädagogischen Agenten war, dass sie oft Avatare bzw. ein Embodiment hatten. Sie vermittelten Wissen oder standen als Coach oder Mentor zur Verfügung. Auch Role Players waren zu finden. Genutzt wurden die KI-Systeme der damaligen Zeit – man betrieb Wissensrepräsentation und baute Wissensbasen auf. Im Zusammenhang mit Large Language Models (LLMs) und insbesondere mit GPTs („custom versions of ChatGPT“) sind seit 2023 hunderttausende moderne pädagogische Agenten bzw. Virtual Learning Companions der zweiten Generation entstanden. Eines der ersten Papers, die darauf eingingen, wurde Ende 2023 von Stefanie Hauske und Oliver Bendel verfasst. Es wurde im März 2024 an der Stanford University im Rahmen der AAAI Spring Symposia vorgetragen und kurz darauf veröffentlicht. Gezeigt wird, dass die lange Geschichte der virtuellen Lehrer, Coaches und Mentoren eine Erfolgsgeschichte ist, dass es aber auch immer noch viele Herausforderungen zu bewältigen gilt. Die alte Welt ist keinesfalls versunken – damit LLM-basierte Chatbots solide sind, braucht es eine solide Wissensbasis, wie damals bei den pädagogischen Agenten. Das Buch wurde 2001 bei Orell Füssli veröffentlicht und nach damaligen Verhältnissen zum Bestseller.

Abb.: Eine Abbildung aus dem Buch

Deadline for ICSR 2025 Extended

The ICSR is one of the leading conferences for social robotics worldwide. The 17th edition will take place from 10 to 12 September 2025 in Naples, Italy. The deadline for the full paper submission was extended. Papers should consist of 11 pages of body text plus references as appropriate. The most important conferences dates are: Full Paper Submission: April 18th, 2025; Full Paper Notification: June 6th, 2025; Camera-ready: June 30th, 2025; Paper Presentation Days at ICSR’25: September 11th and 12th, 2025. All dates are also listed on the website. „The conference theme, ‚Emotivation at the Core: Empowering Social Robots to Inspire and Connect,‘ highlights the essential role of ‚Emotivation‘ in social robotics. Emotivation captures the synergy between emotion and motivation, where emotions trigger and sustain motivation during interactions. In social robotics, this concept is key to building trust, fostering empathy, and supporting decision-making by enabling robots to respond sensitively to human emotions, inspiring engagement and action.“ (Website ICSR) Participants will meet for two days at the Parthenope University of Naples and for the third day at the Città della Scienza conference center. All buildings and rooms are also listed on the website.

Fig.: The Naples Metro (Photo: ICSR)

Vier Studenten der FHNW bei den AAAI 2025 Spring Symposia

Bei den AAAI 2025 Spring Symposia werden drei Bachelorstudenten der neuen Hochschule für Informatik FHNW einen Vortrag halten. Şahan Hatemo, Christof Weickhardt und Luca Gisler sind am 1. April 2025 vor Ort in San Francisco und stellen beim Symposium „Human-Compatible AI for Well-being: Harnessing Potential of GenAI for AI-Powered Science“ das Paper „Revisiting the Trolley Problem for AI: Stereotypes and Biases in Large Language Models and their Impact on Ethical Decision-Making“ vor. Prof. Dr. Oliver Bendel, der Viertautor, hat ihnen Feedback zum Paper gegeben und das Projekt im Paper in der Maschinenethik verortet. Von Zürich aus ist am selben Tag die Masterstudentin Myriam Rellstab zugeschaltet. Das Paper „Miss Tammy as a Use Case for Moral Prompt Engineering“ hat sie zusammen mit Oliver Bendel verfasst. Für ihn ist der Chatbot eine Umsetzung von Methoden der Maschinenethik im Bereich der Large Language Models (LLMs). Er spricht von Moral Prompt Engineering und meint damit die Verbindung von Prompt Engineering und gegebenenfalls Retrieval-Augmented Generation (RAG). Sahan Hatemo wird den Vortrag halten und Myriam Rellstab dann für Fragen zur Verfügung stehen. Das vorläufige Programm des Symposiums ist hier verfügbar.

Abb.: Studenten der FHNW im Jahre 2016 im Silicon Valley mit einem Firefox-Mitarbeiter

„Alpha Mini für die Schule“ macht Schule

Das Projekt „Alpha Mini für die Schule“ – initiiert von Prof. Dr. Oliver Bendel Anfang 2023 und durchgeführt von Andrin Allemann von März bis August 2023 – findet seine Nachahmer. Die Unternehmerin Gabriela Bohler hatte damals Kontakt mit den beiden aufgenommen. Bei einem gemeinsamen Videocall war das Zürcher Unternehmen raumCode zugegen gewesen. Dieses führte in ihrem Auftrag eine Anbindung von Alpha Mini – nun Robin genannt – an seine Robot Management Platform durch. Dabei konnten Ideen und Informationen aus dem Projekt „Alpha Mini für die Schule“ verwendet werden. Danach übertrug die Unternehmerin ihre Applikationen (Kids, Agers, Education, Entertainment), die bereits auf NAO und Pepper laufen, auf Alpha Mini. Am 19. Februar 2025 präsentierten sie und ein Mitarbeiter von raumCode die jüngsten Ergebnisse im Büro Züri in Zürich. Die Grundidee von Oliver Bendel war gewesen, eine Lernanwendung für Kinder zu schaffen, dabei aber keinen teuren sozialen Roboter wie Pepper zu verwenden, sondern einen günstigen wie Alpha Mini. Das Problem war, dass dieser anders als Pepper kein integriertes Tablet hat. Daher wurde er mit einem MS Surface gekoppelt und eine App entwickelt, die auf dem Produkt von Ubtech installiert und für die Darstellung auf dem Touchscreen gespiegelt wurde. Oliver Bendel stellte das Projekt „Alpha Mini für die Schule“ unter dem englischen Titel „Alpha Mini as a Learning Partner in the Classroom“ bei der ICSR 2023 in Qatar vor. Das Paper ist in einem Proceedingsband von Springer enthalten.

Abb.: Alpha Mini mit seinem Freund Navel im Büro von Oliver Bendel

Meine Freundin, der Roboter

Am 22. März 2025 erschien im österreichischen Standard der Artikel „Meine Freundin, der Roboter“. Joseph Pallinger vom österreichischen Standard hatte dafür Prof. Dr. Oliver Bendel interviewt, der an der Hochschule für Wirtschaft FHNW lehrt und forscht und assoziierter Forscher der Potsdam Embodied Cognition Group (PECoG) an der Universität Potsdam ist. Es ging um Liebespuppen und Sexroboter sowie um Androiden wie Aria von Realbotix, die die Fähigkeiten von Harmony und Co. haben, aber auch ihre Arme bewegen können. Gedacht sind sie für alle möglichen Einsatzbereiche, etwa für das Hotel oder die Bibliothek. Sie können auch, wie ein Ansprechpartner der Firma gegenüber Oliver Bendel bestätigte, ihr Gegenüber umarmen. Zudem wurde Jessica M. Szczuka von der Universität Duisburg-Essen zum Thema befragt. Oliver Bendel steht Liebespuppen und Sexrobotern neutral gegenüber. Er hält sie weder für die Rettung der Menschheit wie David Levy noch für deren Untergang wie Kathleen Richardson. Der Artikel war bereits am 14. März auf der Website erschienen. Nun kann er mit der gedruckten Ausgabe erworben werden.

Abb.: Harmony mit ihrem Schöpfer Matt McMullen (Foto: Realbotix)

15 Jahre „handyhaiku“

Am 21. März 2025 wird der Welttag der Poesie begangen. Er wurde 1999 von der UNESCO eingeführt – „mit dem Ziel, die sprachliche Vielfalt durch poetischen Ausdruck zu fördern und gefährdeten Sprachen mehr Gehör zu verschaffen“ (UNESCO, eigene Übersetzung). Digitale Poesie entsteht seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Formen. Am 3. Juli 2020 ist das vermutlich erste Buch erschienen, in dem längere Gedichte in 3D-Codes enthalten sind. Es heißt „Die Astronautin“ und stammt von Oliver Bendel. Von ihm ist auch der Band „handyhaiku“ (2010, Hamburger Haiku Verlag). Es handelte sich um das vermutlich erste Buch, in dem Gedichte in QR-Codes gespeichert waren. 2011 kam die zweite Auflage heraus. Der Verlag hat seine Tätigkeit bereits vor Jahren eingestellt. Das Buch selbst wurde zehn Jahre nach der ersten Auflage als elektronische Version zur Verfügung gestellt. Die QR-Codes könnte man heute sehr klein abbilden. Aber 2010 hatten noch nicht alle Handys leistungsfähige Kameras. Zu dieser Zeit hat man die Zukunft des Buchs intensiv diskutiert, aus wirtschaftlicher wie aus ethischer Sicht. Man hat das E-Book als Bedrohung und Bereicherung wahrgenommen. 2D-Codes erschienen als Möglichkeit, die physische mit der virtuellen Welt zu verbinden, und kleinere Datenmengen zu speichern. Heute sind sie omnipräsent, und 3D-Codes können auch größere Datenmengen bewältigen. Das Buch kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Das Cover von „handyhaiku“

Fotosafaris für Blinde

Am 20. März 2025 fand das Kick-off-Meeting des Projekts VISUAL statt. Initiiert wurde dieses von Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW. „VISUAL“ steht für „Virtual Inclusive Safaris for Unique Adventures and Learning“. Überall auf der Welt gibt es Webcams, die wilde Tiere zeigen. Sehende können sie nutzen, um bequem vom Sofa aus auf Foto- oder Videosafari zu gehen. Blinde und sehbehinderte Menschen sind dabei im Nachteil. Im Rahmen von Inclusive AI – eines Ansatzes und einer Bewegung, zu der auch Apps wie Be My Eyes mit der Funktion Be My AI gehören – soll eine Lösung für sie gefunden werden. Ziel des Projekts ist es, bis August 2025 einen Prototyp zu entwickeln, der es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, sich Webcam-Bilder oder -Videos von Wildtieren beschreiben zu lassen. Das System analysiert und evaluiert sie mit Hilfe eines multimodalen LLM. Es präsentiert die Ergebnisse in gesprochener Sprache über eine integrierte Text-to-Speech-Engine. Als Nebenprodukt können Wilderei, Busch- und Waldbrände und andere Ereignisse erkannt werden. Das Projekt dürfte eines der ersten sein, das Inclusive AI mit neuen Ansätzen der Animal-Computer Interaction (ACI) verbindet. Als Projektmitarbeiterin konnte Doris Jovic gewonnen werden, die ihren Bachelor in Business Information Technology (BIT) macht.

Abb.: Fotosafaris für Blinde (Bild: Ideogram)

Ein robotischer Vierbeiner in Bern

Laut Berner Zeitung vom 19. März 2025 besitzt die Kantonspolizei Bern seit einem Jahr einen robotischen Vierbeiner. Es handelt sich um Spot von Boston Dynamics. Die Zeitung schreibt: „Vergangenen Donnerstagabend setzte die Polizei den gelb-schwarzen Roboter … zum ersten Mal bei einer Aktion ein, die von der Öffentlichkeit bemerkt wurde. Beim Kornhausplatz in Bern suchte sie gestützt auf eine Meldung nach einem bewaffneten Mann, wurde aber nicht fündig.“ (Berner Zeitung, 19. März 2025) SRF interviewte Prof. Dr. Oliver Bendel zu dem Vorgang für mehrere Radio- und Fernsehsendungen mit Ausstrahlungen am 19. und 20. März 2025. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker forscht zu Servicerobotern und sozialen Robotern und hat auch die Verwendung in der Polizeiarbeit beschrieben, etwa in dem Paper „Robots in Policing“ (2022). Seiner Ansicht nach sollte die Öffentlichkeit auf einen Einsatz wie in Bern gut vorbereitet werden. Der robotische Vierbeiner wirkt auf viele Menschen erst einmal abschreckend. Der Ruf der Polizei kann genauso leiden wie der Ruf von Robotern dieser Art. Grundsätzlich eignen sich Spot und Co. seiner Meinung nach hervorragend für Inspektion und Monitoring. Sie können sich in fast jedem Gelände und Gebäude bewegen und mit ihren Kameras und Sensoren u.U. mehr wahrnehmen als Menschen.

Abb.: Spot bei einer Messe in Karlsruhe

Was ist Inclusive Robotics?

„Inclusive Robotics (dt. ‚inklusive Robotik‘) entwirft, gestaltet, steuert, produziert und betreibt robotische Lösungen für Behinderte und Beeinträchtigte. Diese sollen in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich in Bildung, Kultur und Sport betätigen können. Helfen kann dabei sowohl eine Ersetzung oder Ergänzung eines Körperteils als auch ein Roboter, der einen begleitet (Assistenzroboter oder Companion Robot) bzw. den man bei sich oder an sich trägt (Wearable Robot). Zunehmend relevant werden robotische Vierbeiner sowie robotische Zweibeiner im Sinne von Allzweckrobotern. Diese werden in der Zukunft als universelle Roboter echte Generalisten sein. Es geht insgesamt um physische, aber auch um psychische Aspekte. Inclusive Robotics hat enge Beziehungen zu Inclusive AI.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 18. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird das eine oder andere Beispiel aufgeführt, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen. Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/inclusive-robotics-172663 abrufbar.

Abb.: Wettkämpferin beim Cybathlon (Foto: ETH Zürich, Cybathlon/Alessandro Della Bella)

Apollo kommt nach Berlin-Marienfelde

Mercedes-Benz bringt laut Medienmitteilung vom 18. März 2025 mit Apollo „einen der fortschrittlichsten kommerziellen humanoiden Roboter der Welt“ nach Berlin-Marienfelde, das sich 2022 mit dem Mercedes-Benz Digital Factory Campus (MBDFC) als globales Kompetenzzentrum für die Digitalisierung der Produktion etablierte. Der Hersteller Apptronik sitzt in Austrin und wurde 2016 aus dem Human Centered Robotics Lab der University of Texas heraus gegründet. Apollo ist laut Website „the first commercial humanoid robot that was designed for friendly interaction, mass manufacturability, high payloads and safety“ (Website Apptronik). Er ist ca. 172 cm groß und wiegt ca. 72 kg. Anders als vergleichbare robotische Zweibeiner hat er kein Display im Gesichtsbereich, sondern lediglich zwei Augen. Der Kopf wirkt eher wie der von sozialen Robotern wie ARI oder P-Care. Apollo ist ein modulares System und kann stationär oder mobil betrieben werden. Mercedes-Benz schreibt in der Medienmitteilung zum Vorgehen: „Die Apollo-Roboter haben in einer Produktionsumgebung Daten gesammelt, um für spezifische Anwendungsfälle … zu trainieren.“ Mitarbeiter von Mercedes-Benz „mit Praxiserfahrung in der Produktion haben ihr Wissen mithilfe von Teleoperations-Prozessen und Augmented Reality auf Apollo übertragen“. „Nun vollzieht Mercedes-Benz im MBDFC in Berlin den nächsten entscheidenden Entwicklungsschritt: Die Apollo-Roboter lernen hier, autonom zu agieren – ein technologischer Meilenstein auf dem Weg zu einem flexiblen, intelligenten Assistenzsystem für die Produktion.“ (Medienmitteilung Mercedes-Benz)

Abb.: Apollo im Einsatz (Foto: Mercedes-Benz Group)

Was sind humanoide Roboter?

„Humanoide Roboter sind Roboter mit menschenähnlichem Aussehen. Das Spektrum reicht dabei von einer abstrakten Gestalt mit menschlichen Merkmalen über ein cartoonhaftes menschenähnliches Äußeres bis hin zu realistischem oder hyperrealistischem Design nach unserem Vorbild. Bei hoher Ähnlichkeit spricht man von (Vorläufern von) Androiden. Neben humanoiden Robotern gibt es z.B. animaloide, also Roboter mit tierähnlichem Aussehen. Natürlichsprachliche Fähigkeiten machen einen Roboter noch nicht zu einem humanoiden – so kann es abstrakte oder animaloide Modelle mit menschlicher Stimme geben. Humanoide Roboter sind oft Zweibeiner, zuweilen auch Roboterköpfe oder -büsten.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 18. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt werden Beispiele aufgeführt, im dritten universelle Roboter näher beschrieben. Im vierten erklärt der Autor, was das Uncanny Valley in diesem Zusammenhang ist. Im fünften wird auf Anwendungen für humanoide Roboter eingegangen. Kritik und Ausblick schließen den Beitrag ab, der über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/humanoide-roboter-172731 aufgerufen werden kann.

Abb.: ARI von Pal Robotics auf der ICSR 2022 in Florenz

Über pinkelnde Autofahrende

Weil generische Formen, also Formen, die vom Geschlecht absehen, unter Verdacht geraten sind, werden andere generische Formen erfunden, etwa als substantiviertes Partizip Präsens, und zwar neben bereits existierenden generischen Formen mit demselben Wortstamm. Die Sprache verändert die Wirklichkeit, rufen die Vertreter der Gendersprache (sozusagen deren Vertretende), und sie haben recht. Zeigen kann man das mit den pinkelnden Autofahrern. Unter ihnen stellt man sich Männer vor, die am Straßenrand stehen, oder Frauen, die sich ins Gebüsch geschlagen haben, in der Nähe das Auto, das seine Wärme an die Umgebung abgibt, wie die Pinkelnden selbst. Sie gehen alle danach zurück und setzen sich ans Steuer. Sie sind dann keine Pinkelnden mehr, höchstens Nachpinkelnde oder Nachtröpfelnde. Unter pinkelnden Autofahrenden hat man sich dagegen Menschen vorzustellen, die in den Sitz pinkeln. Sie können aus grammatikalischen Gründen gar nicht anders. Sie fahren Auto, und weil sie es nicht halten können, sprudelt das Warme aus ihnen heraus und in das Polster hinein. Aber nicht nur das – es ist nun auch unklar, ob sie am Steuer sitzen oder nicht. Vielleicht handelt es sich um vier pinkelnde Autofahrende, den Fahrer, den Beifahrer und die Kinder auf dem Rücksitz. Die Partizipform hat alles verändert. Die Wirklichkeit ist eine andere. Das Auto ist versaut.

Abb.: Ein pinkelnder männlicher Autofahrer